Der Maskenball

  • Wäre sie ein Mensch und wahrer Gefühle fähig, würde sie womöglich in herzhaftes Lachen ausbrechen, angesichts der Verlegenheit, in die Brennan sich gerade selbst manövriert hat. Vielleicht würde sie auch erzürnt ihre Sachen nehmen und verschwinden. So aber geschah weder das eine noch das andere. Ihr Lachen erklang diskret aber durchaus ehrlich. Sie hatte Brennans Wortspielerei verstanden und sicher auch richtig interpretiert.
    "Du hast einen pikanten Humor, Brennan. Gefällt mir. Doch solltest du dir überlegen, ob dassss mit der 'falschen Schlange' tatssssächlich ssso sstimmt..." zischelte die Halb-Ashaironi übertrieben und lächelte. Fast könnte man es verschmitzt nennen.
    "Wenn du mich bitte noch einen kleinen Moment entschuldigen würdest? Ich möchte mir die Hände waschen und mich noch ein wenig frisch machen, bevor wir aufbrechen."
    Mit einem Nicken erhob sich Ta'shara und war Augenblicke später in Richtung Waschräume verschwunden. Ein paar wenige, unwichtige Kleinigkeiten, Tand in Ta'sharas Augen, fielen ihr ins Auge. Doch ließ sie sie an Ort und Stelle. Im Moment bestand noch keine Notwendigkeit für erneute Diebeszüge. Schon gar nicht, wenn sie nicht wirklich lohnenswert waren. Hier in den Bereichen, zu denen Gäste ungehindert Zutritt hatten, fanden sich zwar mitunter durchaus Kostbarkeiten. Doch weckten sie lediglich Ta'sharas Interesse auf mehr.


    So kehrte sie wenige Minuten später zu Brennan zurück. Und wiederum kurz darauf verabschiedeten sie sich von ihrem Gastgeber und traten hinaus in die Nacht.
    "Und nun? Was schlägst du vor? Kannst du mit einem guten Tropfen aufwarten? Dann würde ich sagen, unser weiterer Weg führt zu deiner Bleibe."

  • "Lasst mich, lasst mich!" Spie der Alte Aravilar entgegen und schwenkte gefährlich seine Fackel in die Richtung des Elfen.
    "Ich will diesen Schatz und ich werde ihn bekommen!" Er schien vollkommen hysterisch zu sein und da das Anwesen nicht so brennen wollte, wie er gerne gehabt hätte, wirkte seine ganze Mimik äußerst zerknirscht. Grummelnd blickte er auf den brennenden Busch und auf die Fackel in seiner Hand und für einen kurzen Augenblick schien es so, als wolle er sein Vorhaben tatsächlich aufgeben.


    Aber wer das annahm, irrte sich. Mit einem seltsamen Kampfschrei nahm der Alte die Fackel und schleuderte sie durch eines der großen Fenster ins Innere des Gebäudes.
    Einige Anwesende schrieen auf, als die Fackel neben ihnen landete doch, das beherzte Eingreifen eines grauhaarigen Mannes war es zu verdanken, dass keiner der kostbaren Vorhänge Feuer fing.


    ~o~



    Dermond seufzte. "Eine Taschenuhr, das Ziffernblatt besetzt mit Mondsteinen. Ein wunderschönes Stück, das meine Großmutter einst meinem Großvater schenkte. Mein Herz hängt sehr daran und ich hoffe sehr, dass das gute Stück bald wiedergefunden wird."
    Dermond schüttelte den Kopf, gar so, als wolle er damit den Verlust des kostbaren Erbstückes vergessen.
    "Ich werde wohl einen hohen Finderlohn auf die Uhr aussetzen müssen. Aber das soll es mir wert sein. Doch nun zurück zu euch, meine Schöne."
    Dermond packte Riana und drehte sie, nur um sie wenig später wieder in seinen Armen aufzufangen.


    "Werde ich euch wieder sehen oder wird mein Herz auf ewig verloren sein, wenn ich es euch heute Nacht schenke?"

  • Shiai schrie erschrocken auf als der Mann die Fackel durch die Scheibe warf. DAmit hatte sie nicht gerechnet,.Doch war dies die Gelegenheit. Einen besseren Moment um den Mann von weiteren Untaten abzuhalten, gab es nicht. Also lief Shiai an Aravilar vorbei und versuchte den Älteren zu rammen und damit aus dem Gleichgewicht zu bringen.

  • Eine Taschenuhr also. Sie würde sehen, was sich da machen ließe. Ein paar Nachforschungen würden zeigen, ob es sich lohnte den Versuch zu starten an die Uhr zu bekommen. Sie sah schon vor sich wie sie ihm die Uhr zurückbrachte und er ihr alles erzählen würde. Sie musste über ihre eigenen Naivität und Wunschvorstellung schmunzeln.


    "Ihr würdet mich wirklich wiedersehen wollen?" fragte sie unsicher. "Ich könnte euch diesen Wunsch niemals abschlagen. Wäre es doch eine große Ehre für mich."


    Auf einmal hörte sie Lärm und drehte sich überrascht um. Eine brennende Fackel war durch das Fenster geflogen. "Bei den Göttern..." entfuhr es ihr.

  • Einen guten Tropfen? Brennan mußte überlegen. Sein Weinkeller hier in Nir'alenar war beiweitem nicht so groß und gut ausgestattet wie der in seiner Heimat. Aber für einen recht erfolgreichen Händler gehörte es durchaus dazu, auch den ein oder anderen edlen Tropfen zu beherbergen. Bestimmt würde sich etwas finden, dass so einer schöne Begleiterin ebenwürdig war.


    Bestimmt nickte der Vogelhändler.
    "Oh, ich denke, ich werde schon etwas finden, dass dir mundet." Er lächelte verschwörerisch und streckte ihr die Hand entgegen.


    "Hast du einen Mantel dabei oder sollen wir uns gleich auf die Suche nach einer Kutsche machen?" Fragte er und bekam dabei gar nicht mit, wie auf der anderen Seite des Saales eine Scheibe zu Bruch ging und man einige Anwesende wild fluchen hörte.

  • "Wunderbar! Dann gebe ich mein Wohlergehen also vorerst in deine Hände." Ta'shara nahm die dargebotene Hand und legte die ihre leicht hinein. Mit warmen Griff hielt Brennan sie umschlossen. "Einen Umhang." korrigierte sie den Mann lächelnd. "Ich hab meinen Umhang beim Empfang einem der Pagen gegeben. Aber der dürfte rasch zu finden sein. So viele Leute sind ja nicht mehr hier." Die wenigen, noch übrigen Gäste aber haben offenbar gerade begonnen, den Saal zu demolieren. Zumindest ließ das Klirren brechender Scheiben und das Fluchen, dass leise an ihr Ohr drang den Schluss zu. Der Halbvalisar war es egal. Sie hatte sich den Überblick verschafft, den sie brauchte, anderes interessierte nicht.
    Und so standen Brennan und sie nur wenige Augenblicke später vor dem Haupteingang und gingen ein paar Meter den Weg entlang, an dessen Ende fast wie bestellt eine Kutsche wartete.


    Ta'shara schwieg, als sie beide in der Droschke saßen und Brennan dem Kutscher das Wegziel genannt hatte. Sie blickte ihn nur still an und lächelte. Im fehlenden Licht fiel auch das Fehlen von wahrer Empfindung in ihren Augen nicht weiter auf, sie waren auch so faszinierend genug. Nur kurz flackerte der Schmerz der Erinnerung an ein bis dahin ungekanntes Gefühl in Ta'shara auf zusammen mit dem Bild einer strahlenden Schönheit. Das Valisarweib vom Ball! Doch als ihre Lippen sich auf Brennans legten, verblasste alles Gefühl und jedes Bild. Jedoch ließ ihr leidenschaftlicher Kuss nicht den geringsten Zweifel, dass die Frau wusste, wie sie einem Mann Freude bereiten konnte.

  • Brennan genoss die Fahrt zu seinem Heim. Ta'shara schien mehr von ihm zu wollen als nur eine Flasche seines Weins und Brennan war nun mal auch nur ein Mann - dem das ganz und gar gefiel, auch wenn ihre Direktheit ihn ein wenig erstaunte.


    Ta'sharas Lippen hatten sich gerade erst wieder von seinen gelöst, als die Droschke anhielt. Offensichtlich war man am Ziel angekommen.


    Der Vogelhändler stieg mit einem Lächeln auf den Lippen aus und half Ta'shara die kleine Stufe der Droschke galant hinab. Dem Kutscher gab er seinen verdienten Lohn und ein üppiges Trinkgeld und dankte ihm noch einmal für die zügige und sichere Heimfahrt und wandte sich wieder Ta'shara zu.


    "Hier wären wir also.."

  • Also lief Shiai an Aravilar vorbei und versuchte den Älteren zu rammen und damit aus dem Gleichgewicht zu bringen.

    Dies war eigentlich Aravilars Plan gewesen. Bis vor wenigen Augenblicken zumindest, denn das hatte Shiai ihm nun gründlich vermasselt. Dabei wäre es die Gelegenheit gewesen, sich vor dieser Frau zu beweisen. Aber es hatte nicht sollen sein und so stand Aravilar tatenlos da, wobei er nun zusätzlich noch extrem dumm und sehr überrascht aus der Wäsche guckte, während Shiai sehr resolut den alten Mann überwältigte.

    Oscar für den besten Liebesdialog 2005
    Anakin: "Du bist so wunderschön."
    Amidala: "Das kommt, weil ich dich so liebe!"
    Anakin: "Nein, das kommt daher, dass ich dich so liebe!"

  • Gänzlich von Shiais Tat überrascht, strauchelte der Feuerleger und landete perplex auf dem Boden, wo er sich ob seines Alters qualvoll hin und herwandt.


    Der Grauhaarige, der zuvor den vermeidlichen Brand verhindert hatte, kam zu den beiden am Boden liegenden, half Shiai auf die Beine und riss dann wirsch den Alten auf die Beine.
    "Freundchen, wir sprechen uns noch. Dein Glück, dass ich nur der Diener Dermonds bin - wenn du ihn während des Balls gestört hättest, wärest du jetzt schon nicht mehr am Leben." Der Grauhaarige knurrte und zog den Kerl hinter sich her. Auf Shiai und Aravilars Höhe blieb er stehen und nickte den beiden zu.


    "Ihr habt eine tapfere Freundin, Jung. Haltet sie fest, so lange ihr könnt." Sprach er und verabschiedete sich dann mit dem Unruhestifter in einen anderen Bereich des Anwesens.


    ~o~


    Dermond und Riana hatten das ganze Szenario von ein wenig weiter weg beobachtet. Dermond nickte anerkennend.
    "Sadesh. Es gibt keinen besseren Angestellten als ihn." Klärte er die hübsche Frau auf. "Er wird den Kerl ein wenig befragen und dann der Stadtwache übergeben."
    Mit diesen Worten drehte er sich wieder zu Riana und packte sie an der Hüfte. "Es hat schon etwas Gutes, wohlhabend zu sein. Man kann sich um die schönen Dinge des Lebens kümmer." Er lachte Riana an und sein Blick schien einen Augenblick lang in ihren Augen zu versinken.


    "Wollt.." Dermond räusperte sich. "Wollt ihr noch weiter tanzen?"

  • Shiai nickte dankbar als ihr hochgeholfen wurde und blieb bei Aravilar stehen. Als der Mann sie nun noch lobte und als Freundin bezeichnete, wurde sie wieder rot und schaute auf den Boden. Oh Kireala, was hatte sie sich nur dabei gedacht. Es hätte alles mögliche passieren können und dazu war Aravilar nun vielleicht auch noch sauer, weil sie sich nicht sehr damenhaft benommen hatte. Irgendwie schwirrte ihr der Kopf. Die ganze Aufregung und die Gedanken, die sie sich machte.......Ein Gläschen Wein und nach Hause, sagte sie sich. Denn ihr Mund fühlte sich wie ausgedörrt an.

  • Viel mehr als merkwürdig zu gucken tat Aravilar immer noch nicht. Noch immer war er viel zu sehr überrascht, vom schnellen Handeln Shiais. So blickte er auch eher fragend zum Diener Dermonds. "Wie... ähm... ja..." meinte er nur leise und sah dem Mann hinterher, wie er den Feuerleger wegbrachte. Es dauerte noch einen Augenblick, ehe sich Aravilar gefasst hatte und wieder Shiai zuwandte. "Ihr seid ja eine wahrhaftige Heldin," meinte er dann aber doch mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. "So zeigt ihr sicherlich jedem Bösewicht die Grenzen auf."

    Oscar für den besten Liebesdialog 2005
    Anakin: "Du bist so wunderschön."
    Amidala: "Das kommt, weil ich dich so liebe!"
    Anakin: "Nein, das kommt daher, dass ich dich so liebe!"

  • Riana hatte versucht etwas von dem Geschehen mitzubekommen, doch es war ihr nur wenig gelungen. Aber es schien auch nicht wirklich wichtig für sie zu sein.
    Darum wandte sie sich wieder ihrem Tanzpartner zu. "Habt ihr vielleicht einen Vorschlag, was man noch machen könnte?" fragte sie. "Falls ihr natürlich noch etwas Zeit für mich habt?" fügte sie mit etwas schüchternen Blick hinzu.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!