Der Maskenball

  • "Na, dann auf ins Getümmel!" rief Lirii begeistert in Lysias Ohr, als Sir Dermond sich den nächsten Gästen zuwandte. "Ich vermute mal du warst noch nie auf einem Ball, wie diesem." meinte sie dann etwas leiser, als sie versuchte zu erkennen, was voraus lag.

  • "Ihr sagt es, alles andere ist unbefriedigend." Ayalas Stimme wurde noch etwas leiser und noch einen Hauch samtiger. "Nun, Gahareet - vielleicht wollt Ihr mir ja selbst zeigen, was Ihr mir noch bieten könnt außer einem weiteren Tanz. Die Nacht ist noch jung; es bleibt noch genug Zeit, ihre Wege zu erforschen. Wer weiß, wohin sie uns führen werden - doch wenn ich einen Weg einmal beschritten habe, bin ich nur selten zur Umkehr bereit." Nocheinmal sah sie ihm tief in die Augen und wandte den Blick auch nicht ab, als er mit dem Finger sacht über ihr Schlüsselbein strich. Die Berührung löste einen wohligen Schauer in ihr aus, doch achtete sie darauf, sich davon nichts anmerken zu lassen. Sie ahnte, dass Áed ihr möglicherweise doch noch gefährlich werden konnte, aber es war auch dieses Spiel mit der Gefahr, das sie reizte.


    "Aber was auch immer wir möglicherweise zu zweit noch erforschen werden - im Moment möchte ich von Euch nicht mehr und nicht weniger als einen weiteren Tanz. Alles unter der Sonne hat seine Zeit, und noch ist die Zeit für weitere Zugeständnisse nicht gekommen. " Sie nahm einen weiteren Schluck Wein. Ein winziger, tiefroter Tropfen blieb in ihrem Mundwinkel zurück, den sie wieder mit der Zungenspitze fortleckte. Dann lachte sie leise, ein schnurrendes lachen, welches kurz ihre ein wenig überlangen Eckzähne und ihr Raubtiergebiss zeigte. "Und sagt man nicht, dass man sich vor der Zeit den Genuss ruiniert, wenn man auf gewissen Wegen zu schnell voranschreitet? Mit jeder Stunde wird die Lust auf... den nächsten Schritt mehr entfacht..." Ayalas Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern, kaum zu hören. Nocheinmal schenkte sie Áed ein langsames Lächeln, und nocheimal durchlief sie ein wohliger Schauer, als er ihre Fingerspitzen küsste.


    Erst dann wandte sie sich zu den beiden etwas seltsamen Gestalten um, die gerade um einen Tanz baten. Die Formulierung machte sie etwas stutzig. Aber es war wohl wirklich so, wie Áed nahelegte, dass sie um einen Tanz mit jedem der - ob es wohl Zwilllinge waren? gebeten wurde. Sie schenkte beiden ein Lächeln, das nicht ganz so strahlend war wie jenes, welches ihrem Begleiter gegolten hatte. "Die Ehre wäre ganz auf meiner Seite.", erwiderte sie höflich und unverbindlich. Eigentlich war es schade, dass sie und Áed grade jetzt unterbrochen wurden. Andererseits... war es vielleicht ganz gut, das Spiel, das sie mit ihm zu spielen in Begriff war, noch ein wenig hinauszuzögern. "Mit wem von Euch beiden hätte ich das Vergnügen, zuerst zu tanzen?" Fragend sah sie die beiden Herren an. Merkwürdige Leute, in der Tat - sie sahen nicht nur gleich aus, sie taten auch exakt das Gleiche. Sie musterte die beiden genauer. Ob es wirklich nach dem tanz mit Áed ein Vergnügen werden würde? Sie wirkten eher kühl und alles andere als leidenschaftlich. Doch anmerken ließ sie sich auch diese Überlegungen nicht. Stattdessen wandte sie sich noch einmal an Áed. "Ich hoffe, Ihr erlaubt. Danach ... werde ich auf der Einlösung Eures Versprechens bestehen.", schnurrte sie.

  • "Sehr"
    "freundlich." Meinten die beiden Herren und der Rechte von Ihnen ging auf Ayala zu und reichte ihr galant die Hand.


    Der Linke hingegen wandte sich an Aéd und streckte dem Halb-Yassalar ebenfalls die Hand entgegen. Im Gegenzug zu seiner zweiten Hälfte, schenkte er seinem Gegenüber jedoch ein strahlendes Lächeln, welches dennoch von der Halbmaske halb verborgen blieb.
    Trotzdem war offensichtlich, dass der Zweite das Tanzbein mit Aéd schwingen wollte.


    ~o~


    "Wollt ihr etwas trinken, meine Damen?" wurden Lysia und Lirii von einer hübschen Frau mit rotem Haar gefragt. Auf ihrem Tablett balancierte sie nicht nur hohe Weinkelche und Karaffen mit Wasser und Säften, sondern auch einige Fingerhut große Gefäße.

  • Seoul kam nicht mehr dazu Kaera zu antworten, denn auf einmal schienen sie schon vor dem Gastgeber zu stehen.
    "Ich danke euch viel mals für die Einladung," sagte er höflich. Zu gerne hätte er Sir Dermond gesehen, doch dieser Wunsch würde ihm wohl verwehrt bleiben.
    Stattdessen ging er ganz bedächtig ein paar Schritte weiter in der Hoffnung niemanden anzurempeln und gleichzeitig niemanden im Weg zu stehen.

  • "Natürlich nicht," flüsterte Lysia zurück als sie auch schon angesprochen wurden.
    "Oh schau mal, sie haben an alles gedacht. Da sind sogar Getränke für deine Größe bei," freute sich Lysia.
    "Ich würde gerne einen Saft trinken. Was möchtest du denn Lirii?" fragte sie an die Fee gewandt.

  • Im ersten Moment blickte Lirii etwas überrascht auf die kleinen Gläser. "Ich hätte gerne einen Saft, bevorzugt welchen aus Beeren," antwortete sie und flüsterte dann Lysia ins Ohr. "Vermutlich hat unser Gastgeber auch einige Magier eingeladen und ist so freundlich auch an deren Feen zu denken. Sehr nett. Würde mich nicht wundern, wenn du für eine Magierin gehalten wirst, solange ich bei dir bleibe."

  • Lysia kicherte belustigt.
    "Das wäre toll, wenn sie das glauben würden. Das könnte lustig werden."
    Sie schlug vergnügt mit den Flügeln.
    "Könnten wir zusammen zaubern? Ist das möglich? Ich mag Magie," fragte sie ganz neugierig Lirii und sah diese an. Sie hatte zwischendurch schon wieder die Haarfarbe geändert und nahm wieder die vorherige an. Wenn sie zaubern könnte, würde sie dann auch ständig die Haarfarbe ändern können?

  • "Zu trinken nehme ich mir gewiss etwas.." und auch einem weiteren Tanz mit Euch bin ich nicht abgeneigt. wollte sie anfügen, überlegte sich aber ihre Wortwahl noch einmal, nachdem sie eben offenbar nicht ganz den richtigen Ton getroffen hatte. "Über einen weiteren Tanz mit Euch würde ich mich freuen." meinte Ta'shara stattdessen und begleitete ihre Worte mit einem Lächeln. An und für sich tat sie sich nicht schwer, Gefühle zu imitieren. Wenn sie dies wollte, gelang ihr das glaubhaft. Lediglich ein lang aufgesetztes Lächeln wurde ihr recht schnell lästig und in dieser Weise wollte sie auch nicht ständig ihr Gesicht verzogen wissen. Lieber setzte sie dies wohl dosiert und dem Zweck angemessen ein. Leute die permanent mit einem Honigkuchengrinsen in der Welt herumliefen, waren ihr suspekt. Sie nahm sich ein Glas Champagner von dem Tablett und prostete Elliot mit einem dezenten Nicken zu, bevor sie in kleinen, regelmäßigen Schritten die Stufen zur Galerie empor stieg. Geschickt wich sie Entgegenkommenden aus und fast schien es, als würde sie sich einer Schlange gleich zwischen ihnen hindurch und hinaufwinden, doch achtete sie kaum auf ihre Bewegungen. Diese waren ihr zueigen, wie noch so manch anderes Merkmal ihres Vaters.


    Knapp hinter ihr ging Elliot Rotschild. Kurz überlegte sie, was ihn eben so verdutzt hat aussehen lassen, als sie ihn gebeten hatte, sie nach oben zu begleiten. Einen Reim konnte sich die Halbvalisar darauf allerdings nicht machen. Letztlich war es ihr auch egal. Dennoch war sie angehalten sich nach dem Kodex zu richten und dieser besagte nun mal, dass es unhöflich war, jemanden unmittelbar nach einem Tanz einfach stehen zu lassen. Nicht, dass sie oder ihresgleichen dahingehend auch nur einen einzigen Gedanken verschwenden würde. Aber bei all den anderen empfindsamen Wesen war es besser, sich an den Kodex zu halten. Letztendlich musste sie schließlich mit ihnen auskommen, ob sie wollte oder nicht. Zumindest zeitweise war dies unumgänglich.


    Der Blick von der Galerie war in der Tat grandios. Interessiert sah sie sich um. Nach und nach füllte sich der Saal und unter den Gästen erblickte Ta'shara nun auch das ein oder andere bekannte Kostüm. Sie grüßte einen Mann in einer weißen Robe und meinte in ihm jenen zu erkennen, mit dem sie vor Grinoschs Kostümladen beinahe zusammengestoßen wäre. Wieder blickte sie hinab und nun blieb ihr Auge an einer grotesken Situation hängen; "Seht, Sir Elliot, welch sonderliches Gebahren."
    Ein Mann war gerade im Begriff einen anderen offensichtlich zum Tanz zu fordern. Das würde sie verfolgen, ein solches Verhaltensmuster war ihr unbekannt, und so wartete sie mehr als interessiert auf die Reaktion des Mannes in dem schwarzen Anzug.

  • "Ich ja. Du, weiß ich nicht. Zusammen nein. Aber wir könnten zumindest so tun als ob." Ohne richtig darauf zu achten begann die kleine Fee ein paar von Lysias Haaren oder zumindest deren untere Teile, die sie erreichen konnte, zu einem Zopf zu flechten, während sie sich mit ihr unterhielt. Dass sie eigentlich einen Haken anstelle ihrer linken Hand, als Teil ihres Kostüms gewählt hatte, hatte sie im Augenblick wohl vergessen, bis sie plötzlich hochsprang.
    "Ach, der Saft!" Geschwind versuchte sie eines der kleinen Gläser zu erreichen.

  • "Nu warte doch Lirii..." warf Lysia schnell ein als sie die Bemühungen der kleinen Fee sah. Sie nahm eines der kleinen Gefäße und reichte es ihr. Dann nahm sie sich selbst eines herunter bei dem sie hoffte, dass es Saft enthielt.
    "Danke!" sagte sie freudig zu der Frau und ging weiter.
    Der Gedanke, der ihr bei Lirii's Worten gekommen war, ließ ihr keine Ruhe und füllte ihren Körper mit noch mehr freudiger Erregung. So bemerkte sie auch gar nicht, dass Lirii in ihren Haaren gespielt hatte.
    "Warum können wir nicht zusammen zaubern. Machen das die Magier nicht auch so?" Sie wollte das gerne wissen, aber in Gerdanken beschäftigte sie sich damit, was sie zusammen mit der möglichen Täuschung machen könnten.
    Dann fiel ihr Blich auf den Mann, der scheinbar einen anderen Mann zum Tanzen auf fordern wollte.
    "Hier sind doch genug Frauen oder? Müssen hier schon Männer mit Männern tanzen? Sowas gibt es in meiner Heimat nicht."
    Dann fiel ihr etwas ein.
    "Wollen wir uns anbieten? Dann machen sie sich nicht ganz so lächerlich."

  • Kaera lächelte und erwiderte: "Oh habt Dank. Ich fühle mich in dem Kostüm sehr wohl und bin sehr froh, heute abend hier sein zu dürfen... Und gewiss werde ich dem Gastgeber einen Tanz reservieren." Sie neigte den Kopf leicht, wobei die Federn sich bewegten. Dann führte sie Seoul weiter.
    "Ein interessanter Mann. Sehr charmant... Mal abwartend wie er sich beim Tanzen anstellt", flüsterte die Nymphe ihrem Begleiter schelmisch lächelnd zu. Dann sah sie sich um. "Also auf der Tanzfläche ist noch nicht viel los. Sollen wir uns ein hübsches Plätzchen suchen und erst einmal auf den Abend anstoßen? Was hälst du davon?" Während sie zu Seoul sprach betrachtete sie die anderen Gäste. Es schien doch eine bunte Mischung da zu sein.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • "Und mir wird es ein Vergnügen sein das gegebene Wort einzulösen... " Es war nicht mal gelogen, mit Ayala zu tanzen war wirklich ein Vergnügen auf das sich Áed... nun, freute. Eigentlich, so dachte er sich, war es ebenso in gewisser Weise befriedigend, wie eine gelungene Intrige, ein Beutel voll.... Menschen würden es wohl ‚ergaunerter’ Münzen nennen. Und da es schließlich zu seiner Unterhaltung beitrug war er tatsächlich willens ihr auch ein paar Tänze zuzugestehen. Und was der restliche Abend sonst noch so bringen würde, würde er schon früh genug herausfinden.
    Erstmal jedenfalls ihr zuzusehn wie sie mit diesen Beiden da tanzte, vielleicht nebenbei was über diese so gleichförmig erscheinenden Herren herauszufinden. Merkwürdig genug waren sie ja in seinen Augen, und soviel hatte er inzwischen über die Menschen gelernt... auch in deren Augen mochten sie vielleicht seltsam erscheinen, auf alle Fälle aber was, das man nicht sofort wieder vergisst.


    Áed rechnete wirklich nicht mit dem, was als nächstes geschehen würde, im Gegenteil, er hob eben sein Glas an um einen Schluck von dem schweren Rotwein zu genießen, als er in der Bewegung innehielt und den einen der beiden Zwillinge verdutzt anstarrte. Die ausgestreckte Hand und das Lächeln war eigentlich eindeutig genug, trotzdem drehte sich Áed erst mal um, um zu sehen ob hinter ihm nicht eine Frau stand, denn ihn konnte der Weißgekleidete doch wohl kaum meinen, oder?!
    Doch keine stand hinter ihm und selbst dem Halb-Yassalar wurde schließlich klar, das tatsächlich er gemeint war; er hatte wirklich Mühe nicht das Gesicht zu verziehen und rettete sich in ein Lachen.
    "Verzeiht, aber ich denke wenn wir Beide versuchen zu führen treten wir uns nur gegenseitig auf die Füße, doch warum solltet Ihr Euch auch auf so etwas einlassen, wo doch so viele schöne Frauen hier auf dem Ball sind. Da bin ich sicher die schlechteste Wahl für Euer Ansinnen..."


    Wie viel des Weins hast DU denn schon gehabt, heute?! Menschen... oder was auch immer... widerwärtiges Pack! Du hast nur Glück das es auf einem Ball nicht besonders klug wäre so etwas wie Dich abzustechen - kein Mord, nicht hier, nicht jetzt...
    Seiner Miene jedoch waren die mehr als unfreundlichen Gedanken nicht anzusehen; er behielt das scheinbar Freundliche bei, trank nun doch von seinem Wein und überlegte nebenbei warum andere Rassen scheinbar nie so wirklich mitbekamen wann es genug war.

  • Aravilar nahm ebenfalls sein Glas entgegen, aber er nahm keinen Schluck und wirkte nicht gerade verstimmt, aber doch deutlich verschlossener und zurückhaltender als nur wenige Sekunden zuvor, auch wenn er immernoch einen freundlichen gesichtsausdruck zur Schau stelle, aber so gut konnte er sich dann doch nicht verstellen, als dass Shiai nicht spürte, dass er sich nun etwas verstellte und garnicht mehr in die Situation kommen wollte, sich zu blamieren. Als sie seine Hand ergriff, folgte der junge Elf ihr weiter die Treppe hinauf, auf deren Stufen sie dann auch der Frau in dem Dirijin-Kostüm begegneten. Aravilar lächelte ihr freundlich zu und nickte ebenfalls. Als er dann zu Shiai sah, schien sie irgendwie verändert, nachdenlick. Er folgte ihrem Blick und sah der Frau auch kurz nach, dann sah er sie langsam wieder von der Seite her an. "An was denkt ihr?" fragte er sie dann leise.

    Oscar für den besten Liebesdialog 2005
    Anakin: "Du bist so wunderschön."
    Amidala: "Das kommt, weil ich dich so liebe!"
    Anakin: "Nein, das kommt daher, dass ich dich so liebe!"

  • Shiai wurde aus ihren Gedanken gerissen und sah ihn kurz an.
    Dann winkte sie ab.
    "Ach, nichts. Es war nur ein sehr eindrucksvolles Kostüm." Sie sah der Frau noch einmal nach, aber sie war nicht bereit ihre waren Gedanken mit Aravilar zu teilen. Irgendwie waren sie ihr auch unangenehm.
    Sie merkte immer noch, dass irgendetwas durch ihren Kommentar kaputt gegangen zu sein schien.
    "es tut mir leid, wenn ich etwas falsches gesagt habe. Ich wollte euch damit nicht kränken. Es sollte eher ein wohl schlechter Versuch der Aufheiterung werden..." Sie lächelte ihn schwach an und drehte sich dann um um langsam weiter zu gehen.

  • " Danke schön." Vorsichtig nippte Lirii an ihrem Saft. "Ja, das machen die Magier, aber dazu müssen sie sich in gewisser Weise verbinden und ich will mich nicht an einen Magier binden. Abgesehen davon muss die Nicht-fee-seite eine Art Talent dazu mitbringen. Nicht jeder hat das." Nein, noch hatte sich definitiv noch nicht der Magier gezeigt, für den die Fee sich überlegen konnte ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Dann entdeckte Lysia die beiden Männer und Lirii blickte ebenfalls in die Richtung. "Warum sollten sie nicht? Vielleicht gefällt es ihnen ja so. Aber du kannst dich ruhig anbieten. Ich werde dann auf deiner Schulter bleiben und die Anstandsdame spielen." antwortete Lirii mit einem frechen Grinsen.

  • Ayala lächelte Áed noch eimal an und wandte sich dann ganz ihrem neuen Tanzpartner zu. "Nun sollen wir dann?" fragte sie warm und nahm die dargebotene Hand. Doch auf dem Weg zur Tanzfläche hielt sie noch einmal inne und sah sich zu Áed um. Hatte sie das eben richtig mitbekommen? Der - hm, Zwillingsbruder ihres Tanzpartners hatte soeben ihren Begleiter zum Tanzen aufgefordert. Ein Lächeln huschte Ayalas Gesicht; gerade so noch konnte sie ein lautes Lachen unterdrücken. Sie hätte nun zu gern Áeds Gesicht genauer gesehen, doch wäre es nun wirklich absolut unhöflich gewesen, noch länger zu den beiden hinzuschauen oder gar zurückzugehen. Daher wandte sie sich wieder ihrem neuen Partner zu.


    "Verzeiht.", sagte sie mit ihrer samtigen Stimme und setzte ihren Weg fort. "Darf ich fragen, mit wem die Ehre zu tanzen ich habe? Mich selbst nennt man Ayala, die Tochter des Tangalur. Ich hoffe, mein Begleiter wird den Tanz mit Eurem Bruder genauso genießen wie ich den mit Euch." Insgeheim war sie jedoch davon überzeugt, dass Áed nicht unbedingt geneigt wäre, mit einem anderen Mann zu tanzen, und es erfüllte sie mit heimlicher Belustigung, sich seine Reaktion auszumalen.

  • Sicil fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, er hatte den ganzen Weg mit sich gekämpft ob er es tun sollte oder doch lieber bleiben lassen. Jetzt stand er am Eingang des Anwesens und kämpfte mit sich. Doch er konnte Elayia nicht enttäuschen, er hatte es versprochen. Ein tiefer Säufzer entrang sich seiner Brust, ein Schulterzucken folgte und er vollendete seine 'verkleidung'.
    Zuerst holte er den Mantel aus der Tasche um ihn anzulegen. Ein weiß-silbrig glänzender Mantel, der mit einer weiten Kapuze ausgetstattet war und das Licht des Mondes und der Sterne zu beantworten schien. Diesen legte er über seine dukle Kleidung an, so dass das innere des Mantels alles Licht zu schlucken schien. Dann zog er zur vollendung der Verkleidung die Maske aus der Tasche, säberte sie und setzte sie auf. Das durchblicken durch die Spielgelfläche bereitete den Augen des Nachtelfen keine Probleme. Die Maske war aus dem Geheimnisvollen Material gefertigt, welches nur die Nachtelfen herzustellen wussten. Von vorne sah man nicht wer sich hinter der perfekt ovalen Scheibe versteckte man sah nur sein eigenes Spiegelbild ein wenig blasser in der Maske. Am besten war sie mit einem gewölbten Spiegel, oder dem Mond zu vergleichen, reflektierte sie doch Licht. Alle Körperkonturen wurden von dem Umhang verschluckt. Er zog die Kapuze über den Kopf.
    Kaum hatte Sicil die Verkleidung angezogen, fühlte er sich sicherer. Hinter dieser Charade würde ihn keiner erkennen. Er grinste ungesehen von aussen und ging den Schotterweg zum Eingang entlang, eine leuctende Gestalt in silber und weiß.
    Hoffentlich war Elayi schon anwesend, damit er nicht lange alleine bleiben würde.

    '...by the pricking of my thumbs, something wicked this way comes...'
    William Shakespeare, Macbeth (IV, i, 44-45)
    "Life is Honour. It Ends when Honour Ends"
    Akinwande Oluwole Soyinka, Death and the King's Horseman
    Initiative für mehr :hug:

    2 Mal editiert, zuletzt von Sicil i Undómê ()

  • "Das können wir gerne machen."
    Er überlegte einen Moment.
    "Wenn du möchtest können wir nachher einmal auch probieren zu tanzen." Er lächelte in ihre Richtung.
    Sein größter Wunsch war es, dass dies ein wunderbarer Abend für Kaera würde.

  • "Also bei uns gibt es sowas nicht," wiederholte Lysia und ging auf die Gruppe zu.
    "Eine Anstandsdame....du möchtest ja nur zu gucken," meinte sie lachend.
    Sie erreichten die 3 Männer um Ayala.
    "Habt ihr nicht genug Damen gefunden?" fragte sie neugierig. "Bevor die Männer unter einander Tanzen müssen, würde ich mich bereit erklären mit einem von euch zu tanzen," bot sie mit einem Lächeln an.

  • Elaiya hatte den Rest des Nachmittags damit verbracht, ihr Kostüm zusammenszustellen - hatte Kelider ausgewählt, Schmuck in Erwägung gezogen und wieder verworfen, kostbare Stunden damit zugebracht, eine Halbmaske, die sie noch von früher hatte, etwas neu aufzumachen mit Federn und kleinen Glasperlen, hatte gebadet und endlos lange gebraucht, die vorderen Strähnen ihres langen Haares zu unzähligen kleinen, mit Perlen geschmückten kleinen Zöpfen zu flechten und sie in einer Art Kranz um den Kopf zu legen. Schließlich war sie mit ihrem Aussehen zufrieden gewesen.


    Jetzt stand sie hier vor Sir Dermonds Anwesen, in einem Kleid aus goldbraunem Seidenstoff, das mit kleinen Perlchen und silbernen Fäden so kunstvoll bestickt war, dass die Illusion von Sonnenstrahlen entstand, die sich auf der Oberfläche eines dunklen Waldsees spiegelten. Der fließende stoff schmiegte sich eng und schmeichelnd um ihre schlanke Figur; das Kleid war schulterfrei und der Ausschnitt ziemlich tief, so dass es gerade so noch als schicklich gelten konnte, und ein Collier mit warmgoldenen Bersteinen brachte ihr Dekoleté aufs Reizvollste zur Geltung. Auch an der Maske herrschten goldene Töne vor, und Streiefn von goldenem Blech und gefärbte Federn erweckten den Eindruck von Sonnenstrahlen.


    Etwas nervös war sie nun schon - sie konnte nur hoffen, dass sie für diesen Anlass das richtige Gewand gewählt, und vor Allem hoffte sie, dass auch alles gut ginge und sie Sicil nicht überredet hatte mitzukommen, nur damit ihm hier irgend ein Unheil zustieße. Wo er wohl blieb? Suchend sah die Halbnymphe sich um. Sie war überzeugt, dass sie ihn in jeder Verkleidung erkennen würde. Und da - die hohe Gestalt ganz in weiß und Silber - ja, sie war sicher, dass dies nur Sicil sein konnte. Die Maske des Herrn bestand aus jenem geronnenem Mondlich, aus dem Sicil ihr einmal eine kleine Figur angefertigt hatte. Auch die Art, wie er sich bewegte...


    Elaiya lief mit raschen Schritten auf ihn zu. "Sicil?", fragte sie leise. "Ichhatte schon halb befürchtet, du hättest es dir anders überlegt." Sie lächelte strahlend und als sie sicher war, dass keiner hinsah, hob sie rasch seine Maske an und drückte ihm einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Dann rückte sie seine Maske wieder grade. "Das passt hervorragend zu dir.", flüsterte sie. "Geheimnisvoll wie der Mond..."

    Une éternité
    Cerclée de poussière
    Perce l'éphémère


    All winds and tides
    Sand and silence
    Over the distance
    Slipping through our hands

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