Es war schon Spät. Die Sonne untergegangen, brach die Nacht über die Stadt und ihre Läden herein. Langsam bewegte sich der alte Mann durch den Laden, der seit Monaten keine Kunden mehr gesehen hatte. Aber es schien niemanden zu interessieren, von daher machte sich der Mann auch keine Sorgen. Welch ein Glück ich doch mit dieser Strafe hatte, dachte er jedes Mal, wenn er den Laden schloss. Dieses Mal war es nicht anders. Langsam und bedächtig drehte er den Schlüssel im Schloss der hölzernen Türe. Ein Sklave war er. Ein Sklave Falkohns. Aber er war kein Yassalar sonder ein Mensch. Es war ihm zwar nie schlecht ergangen als Sklave der Familie Aatelistos, aber hier oben lebte er wieder unter Menschen. Doch das für ihn wichtigste war, das er hier sein eigener Meister zu sein schien. Er wurde hier nicht herum kommandiert. Niemand sagte ihm was zu tun sei. War das Freiheit? Er schritt weiter durchs Zimmer. Die Ausstellungsstücke waren verstaubt. In den Regalen hatten Spinnen ihr Netz gebaut. Es interessierte ihn nicht, denn Falkohn schien es auch nicht zu interessieren. Er wurde hierher geschickt um den Laden zu führen. Er ein Sklave, nicht etwa ein Mitglied der Familie sondern er. Ein alter menschlicher Mann, der bereits als Sklave der Familie geboren wurde. Er hatte nur einen Befehl auszuführen. Achte auf den Laden. Das war es was ihm Falkohn aufgetragen hatte. Seit diesem Auftrag ist nun über ein Jahr vergangen. Seither hatte man noch nie einen Bericht über die Geschäfte verlangt, oder irgendetwas anderes in dieser Art.
Eine ungewöhnliche Gruppe war in den Straßen Nir’alenars unterwegs. Eine Frau und ein Mann folgten einer weiteren Frau, welche einen Marder auf den Schultern trug. Scheinbar Zielgerichtet gingen sie um die Ecken. Zwei halbblütige Yassalar und eine halbblütige Cath’Shyrr.
Langsam stieg der Mann die Treppen im hinteren Teil des Ausstellungsraumes hoch. Das Haus war sehr Geräumig, aber auch relativ schmal. Im Keller befand sich das Lager und im 1. und 2. Obergeschoss Privaträume. Einst hatte in ihnen der Eigentümer des Laden gehaust. Ebenfalls ein Mensch. Aber durch seine Hochzeit mit einer Yassalar fiel das Erbe in die Hände der Familie. Nun machte es sich der Sklave im Bett bequem. Nicht ahnend welche eigenartige Wandererschaft auf ihn bald zukommen würde.