Die Bücher der Turmruine

  • Auf einem schon sehr alten, vergilbten und an den Rändern eingerissenen Pergament steht geschrieben:



    "...befinden sich noch immer in den Ruinen des alten Turms. Niemand bekam bisher die Bücher des dunklen Magiers zu Gesicht.
    Nun ist bekannt geworden, dass von insgesamt vier Büchern nur noch drei an ihrer Urstelle ruhen. Wo das vierte Buch zu finden ist, vermag keiner zu wissen. Möglicherweise wurde es von einen der Kreaturen, die laut Legende dort leben, verschleppt. Sicher ist eines: Diese Bücher verbreiten Unheil, wenn man aus ihnen liest.
    Ich habe mich vor langer Zeit auf die Suche nach dem vierten Buch gemacht. Nun bin ich alt und zu schwach, um das Abenteuer weiter zu bestreiten. Alles, was ich auf meiner Suche nach dem Buch gefunden habe, ist diese Seite. Womöglich stammt sie von dem Buch. Sicher ist das nicht, aber es gibt einige Hinweise dafür, dass es so sei. In der unteren rechten Ecke ist ein Symbol gezeichnet, was auch in den Trümmern des Turmes gefunden wurde.
    Wer auch immer dieses Pergament in seinen Händen hält ist gebeten, sich auf die Suche nach dem Buch zu begeben. Sollten alle vier Bücher wieder vereint sein, so sollten sie an einem sicheren Ort verwahrt, wenn nicht sogar verbrannt werden..."



    Gez. Arwor Nalaugh



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    Eine grüne Weinflasche in den Händen drehend, starrte Tordis auf das Wasser. Die Flasche war nass, sandig und von einigen Algen umschlungen.



    Nichts ahnend begab sich die junge Frau an diesem Nachmittag zum Seeviertel Nir'Alenars und ließ sich auf einem Bootsteg nieder um die Sonne zu beobachten, wie sie auf dem Wasser tänzelte. Eine Weile ließ sie die Seele baumeln, als sie plötzlich von etwas geblendet wurde. Tordis schaute zum Wasser und an einem Pfeiler des Stegs sah sie, wie eine dunkelgrüne Flasche dagegen Schlug. Sie fischte sie heraus und öffnete diese. Im Inneren der Flasche fand die neugierige Bibliothekarin ein beschriebenes Pergament und einen weiteren Zettel. Sie las beide Schriftstücke und ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf. Diese Gefühl wurde nun mit tiefster Neugier überdeckt. Immerhin ist Tordis Bibliothekarin und Bücher waren noch nie vor ihr sicher. In der Bibliothek der Halle der Künste hat Tordis noch nie etwas über diese Bücher gelesen. Was mag wohl so Unheilvolles darin stehen, dass man sie gut verwahrt wissen möchte? Dachte sie mit etwas Naivität. Sollte sie der Bitte nachkommen und sich auf die Suche nach den Büchern begeben? Der Gedanke an ein großes Abenteuer gefiel ihr immer mehr und so spukten die Gedanken wie wild in ihrem Kopf herum. Wo soll ich nur mit der Suche anfangen? Es gibt keinen Anhaltspunkt. Welche Turmruine wohl gemeint ist? Die Einzige, dir ihr auf Anhieb einfiel lag in den Wolkenspitzen. Einem Gebirge im Norden der Insel an dessen Fuße Zwerge lebten. Vielleicht sollte ich außerhalb der Stadt die Bewohner Beleriars fragen, ob ihnen so etwas schon einmal zu Ohren gekommen ist. Oder sollte ich das Ganze doch lieber geheim halten und einen Vorwand suchen?


    Tordis bemerkte nicht, wie die Zeit verging oder das geschäftige Treiben im Viertel hinter ihr. Stocksteif und auf das Meer hinausstarrend saß sie am Ufer und hielt die Flasche mit beiden Schriftstücken in der Hand.

    Zeit verfliegt,
    Zeit verinnt.
    Vergiss niemals,
    Du wirst alt mein Kind.

    4 Mal editiert, zuletzt von Shiai ()

  • Lange Zeit überlegte Tordis hin und her, ob sie der Bitte aus der Flasche nachkommen solle. Es würde eine gefährliche jedoch spannende Reise werden. Es gäbe vieles zu entdecken und enträtseln.



    An diesem Morgen eilte Tordis noch einmal in die Bibliothek mit dem Entschluss mehr über die geheimnisvollen Bücher und diesem Arwor Nalaugh heraus zu finden. Sie blätterte in dem Katalog und ging Buchtitel für Buchtitel durch, um auch nur den kleinsten Hinweis zu finden.
    Es war am späten Nachmittag und links und rechts von Tordis stapelten sich die Bücher. Über den Schreiber des Schriftstückes fand sie nichts heraus. Sein Name wird nirgends erwähnt. Plötzlich stieß sie in einem Buch über die Insel im Kapitel über die Wolkenspitzen auf folgende Textstelle: "[...] Zudem gibt es auf einem anderen Gipfel, Thandors Zahn genannt, die Ruine eines alten Turmes, in dem einst ein dunkler Magier seine Experimente mit Wesen aus den göttlichen Ebenen gemacht haben soll. Es ist gut möglich, dass sich noch einige seiner Experimente in den Ruinen und in dem Gebirge herumtreiben.[...]" Tordis horchte auf, die Spannung stieg in ihr hoch. "Also doch.", flüsterte sie begeistert in das Buch hinein. "Es ist die Turmruine im Gebirge im Norden gemeint, wie ich es vermutete." Sie schlug das Buch zu und betrachtete den Stapel Bücher, den sie durch gesehen hatte. Jetzt hatte sie die Abenteuerlust gepackt. Flink stellte sie die Bücher an ihre gewohnten Standorte zurück. Die Notizen, die sich Tordis bezüglich der Wegbeschreibung gemacht hatte, vergaß sie in der Eile, als sie flinken Fußes die Bibliothek verließ und nach Hause eilte.


    Die Sonne war schon untergegangen, als sie durch die Straßen eilte. Ihr Blick war geradeaus gerichtet. Das Fußvolk Nir'Alenars nahm die junge Frau nicht wahr. Zu Hause angekommen, holte Tordis einen großen ledernen Rucksack aus einer Holztruhe. Schnell suchte sie ein paar nützliche Dinge so wie eine Decke und ihren Reiseumhang zusammen und stopfte dies in den Rucksack. Da es spät geworden ist, begibt sich Tordis ins Bett um ausgeruht am frühen Morgen aufbrechen zu können.
    Die Nacht Tordis mit erholsamem Schlaf verbracht, trotz der seltsamen Träume, die ihrer Fantasie entsprungen sein mussten. Sie verschenkte keine weiteren Gedanken an diese. Schnell legte Tordis ihr Reisegewand an, schulterte den Rucksack und verließ ihr Heim. Auf dem Weg zur Stadtgrenze kam sie am Marktplatz vorbei. Sie erstand noch ein bisschen Obst, ein Stück Käse und einen Brotlaib, was vorerst als Reiseproviant dienen sollte. Sie hielt noch einen kleinen Schwatz mit den beiden Händlern und machte sich anschließend auf gen Stadtgrenze, voller Aufregung und Neugier, was sie wohl erwarten würde.

  • Novaria war die ganze Nacht durch die Stadt gestreift. Die Nacht war ihre Lieblingszeit, denn dann war alles gleich! Zumindest für die junge Cahth'shyrr. Sie konnte um Dunkeln alles ganz genau erkennen, jedoch war es nur noch Schwarz und Weiß für sie, keine Farben mehr. Es heißt ja nicht umsonst das Nachts alle Katzen Grau sind.


    Der Morgen dämerte schon und in Novarias Magen machte sich ein leichte Knurren bemerkbar. Ich denke es wird Zeit sich etwas zu Essen zu besorgen. So machte sie sich auch gleich auf den Weg. Wenn sie sich recht erinnerte war hier in der nähe ein kleiner Markt auf dem es viele köstliche Sachen gab. Wärend so so über die Straßen schlenderte überlegte sie sich schon einmal was heute zum Frühstück haben wollte Ein Schinken wäre nicht schlecht, dazu ein paar Eier und ein frisch gebackenes und noch warmes Brot. Ja genau das war es worauf sie jetzt appetit hatte und danch sollte sie sich ein gemütliches Plätzien zum schlafen suchen.


    Mittlerweile war es schon hell und auf den Straßen Nir'arlenars fing das tägliche Treiben an. Novaria war gerade dabei ihren kleinen Beute mit den Münzen von ihrem Gürtel zu lösen, als sie schon die Straße sah die zum Markt führte. Mit dem Beutel in der Hand bog sie an einer Hausecke vorbei, ein in die Straße. Das von der anderen Seite jemand das gleiche vorhatte ahnte sie nicht und so prallte sie mit voller wucht in die Person vor ihr. Durch die Kraft des Rückstoßes wurden bei zu Boden geworfen. Noch wärend sie wieder aufstand fuhr sie die Person vor ihr laut an. " Meine Güte, hast du keine Augen im Kopf? Pass doch gefälligst besser auf wo du hingehst! "

  • Es war noch früh am Morgen. Die perfekte Zeit für Meyleen, sich auf die Insel zu begeben, um der Bibliothek einen Besuch abzustatten. Zu dieser Zeit waren noch nicht viele Leute unterwegs und sie konnte ungestört ihrer Wege gehen, ohne neugierige Blicke auf sich zu ziehen, wie es üblich war, wenn die Tritonin ihr Korallenhaus verließ, um der Stadt einen Besuch abzustatten. Sie genoß die frische Morgenluft und atmete tief durch. Wie herrlich es doch war, zu dieser Tageszeit durch die Stadt zu streifen.


    Der Marktplatz kam immer näher und die Tritonin überlegte für einen Moment, diesen zu umgehen, hatte sie keine große Lust, sich diesem Treiben auszusetzen. Immerhin waren dort sicherlich schon so manche Händler, die ihre Stände aufbauten und die ersten Frühaufsteher, die sich das beste Obst und Gemüse abgreifen wollten. Doch Meyleen wusste auch, dass es ein Umweg gewesen wäre, hätte sie einen Bogen um das Markttreiben gemacht. Für einige Augenblicke rang die Tritonin mit sich selbst und entschloss sich dann mit einem tiefen Seufzer, die Abkürzung zu nehmen und sich somit der neugierigen Blicke der Marktleute auszusetzen.


    Das Stimmengewirr wurde immer lauter, hier und dort pries ein Händler seine Ware lautstark an. Doch unter die verschiedenensten Rufe mischte sich plötzlich das Laute Geschimpfe einer Frau. Meyleen wandte den Kopf und suchte nach der Person, die gerade so lauthals auf jemanden schimpfte. Sie mochte keine Streitigkeiten und zögerte nicht, sich dorthin zu begeben, um gegebenenfalls zu schlichten. Langsam schritt sie auf die am Boden liegenden Personen zu. "Habt ihr euch verletzt?", fragte sie die zwei besorgt, während sie ihre Hände ausstreckte, um beiden gleichzeitig wieder auf die Beine zu helfen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Gerade noch auf den Beinen fand sich Tordis mit dem Hintern auf dem Kopfsteinpflaster wider.
    Es schien ihr, als würden Sterne um ihren Kopf kreisen. Mit der rechten Hand hielt sie sich die Stirn, wo sie glaubte, dass dort eine Beule entstehen könnte. Vor ihr saß eine fremde Frau, die sie lautstark anschrie (zumindest kam es ihr so vor, als würde sie wütend schreien). Herrje, wo war ich nur wieder mit meinen Gedanken?, dachte Tordis schuldbewusst. "Es tut mir leid, ich hab Euch nicht gesehen.", entschuldigte sich die Blonde mit zaghafter Stimme. "Meine Gedanken kreisten wahrscheinlich um geheimnisvolle Bü...", mitten im Satz brach sie ab und biss sich auf die Lippe. Aber schon zwei Sekunden später sprudelte eine neuer Satz aus ihr heraus: "Ich muss wohl in Gedanken gewesen sein. Entschuldigung."


    Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Tordis wie die neugierigen Städter sich die Szenerie ansahen. Eine Frau kam dabei immer näher an sie heran. Tordis wollte sich gerade nach ihrem Rucksack umdrehen und nach sehen, ob sich das eben gekaufte Obst auf der Straße verteilt hatte. In diesem Augenblick fragte eine Frauenstimme, ob sie verletzt sei. Erschrocken fuhr sie herum. Die Frau, mit der sie zusammen gestoßen war, saß ebenfalls noch auf dem Boden. Tordis Blick glitt aber weiter zu der Seite, von der die Stimme kam. Aus der Froschperspektive sah die Sprechende so riesengroß aus. Aber sie schien nett zu sein, denn sie hielt ihre Hände den beiden Gestürzten hin, um ihnen aufzuhelfen. Dankend und verlegen lächelnd griff sie nach der helfenden Hand.


    Wieder auf den Beinen entschuldigte Tordis erneut und es schien kein Ende zu nehmen: "Es tut mir wirklich leid. Ich hab euch nicht gesehen. Ich hoffe ihr habt jetzt keine Gehirnerschütterung oder sonst was für Verletzungen? Wie kann ich es wieder gut machen?" Auch bei der Helferin bedankte sie sich überschwänglich und mehr als ein mal.

  • Novaria hatte sich nocht nicht ganz von dem Schreck erholt, aber die junge Frau mit der sie zusammen geprallt war überschüttete sie mit Endschuldigungsbekundungen. Sie winkte aber mit der Hand ab. Eigentlich war es ja auch ihre Schuld. Sie hätte auch besser aufpassen können.
    Plötzlich reichte ihr jemand seine Hand und wollte ihr beim aufstehen helfen. Dankend nahm sie das Angebot an und stand auch schon wieder fest mit beiden Beinen auf dem Boden. Erst jetzt betrachte sie ihren freundlichen Helfer genau. Es war eine Frau und sie musste ein bis zwei Köpfe größer sein als sie. So jemanden hatte sie noch nie gesehen.
    " Vielen dank für die Hilfe " sagte sie freundlich zu der großen Frau. Kaum hatte sie ihren Satz ausgesprochen sprudelten der anderen jungen Frau auch schon wieder Endschuldigungen aus dem Mund. Novaria versuchte sie zu beruhigen. " Es ist schon gut, ich hätte ja auch besser aufpassen können. Tut mir leid das ich gleich so aufbrausend geworden bin. " als Geste ihrer freundlichkeit reichte sie der Frau ihre Hand " Mein Name ist Novaria Lunaris, meines Zeichens nach Leibwächterin. " plötzlich viel ihr ein das sie vor dem Zusammenstoß ihr Lederbeutelchen mit den Münzen in der Hand hatte und es jetzt weg ist. " Ach herje, wo ist den mein Münzbeutel hin? " suchend blickte sie auf dem Boden umher.

  • Meyleen begutachtete die blonde Frau erstaunt, ist sie doch noch nie jemandem begegnet, der sich so unzählig oft entschuldigte und bedankte. Eine Antwort gab sie ihr nicht, lächelte lediglich freundlich und nickte beschwichtigend mit dem Kopf, als Zeichen, dass ihre Hilfe nicht der Rede wert sei.


    Auch der anderen, Novaria, wie sie sich selbst vorstellte, schenkte sie ein freundliches Lächeln und insgeheim wunderte sie sich auch über diese junge Frau. Eine Leibwächterin also? Eine Leibwächterin, die unachtsam andere Leute anrempelte? Es faszinierte Meyleen, wie interessant und abwechslungsreich das Landvolk doch sein konnte. Diese Wesen überraschten die Tritonin mit jedem Mal aufs Neue. Wie kompliziert sie doch waren. Doch das würde Meyleen sicher nie verstehen und wenn sie noch so viele Bücher las. Die Bibliothek ... Sicher würde sie gleich öffnen.


    Doch der verlorene Münzbeutel Novarias brachte Meyleens Gedanken wieder zurück zum Marktplatz und den beiden jungen Frauen. Suchend ließ dieTritonin ihre Blicke über den boden schweifen. "Dort". Sie zeigte mit dem Finger in eine Richtung, dorthin, wo vereinzelte Münzen über dem Boden verstreut lagen, ganz in der Nähe des ledernen Beutels.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Noch bevor die Brünette sich nach ihrem ledernen Münzbeutel bücken konnte, war Tordis schon auf die Knie gegangen und sammelte fix alles ein, um den Beutel samt Münzen ihrer besitzerin zurück zu geben.
    Währen Tordis den Beutel übergab sagte sie: "Entschuldigung, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt: Mein Name ist Tordis Kuningatar. Ich...", sie hielt inne und sah zu der zweiten Fremden, die ihr aufgeholfen hatte. "Ich bin Bibliothekarin in der Halle der Künste. Doch heute hab ich frei. Ich wollte ein wenig in die Lande hinaus." Tordis erzählte, was an diesem Morgen schon alles geschehen war, bis zu dem Zusammenstoß. Sie bemerkte noch nicht einmal, ob es die beiden anderen Frauen interessierte oder nicht. Sie redete, wie ihr der Mund gewachsen ist.
    "Was führt euch beide denn so früh am Morgen in die Stadt?"


    Tordis warte keine Antworten ab. Sie fühlte nach ihrem Wanderrucksack um festzustellen, ob noch alles am rechten Fleck sei. Ein paar Äpfel fehlten und kullerten auf der Straße. Die Blonde setzte den Rucksack ab um die Äpfel wieder einzusammeln und bemerkte nicht, dass ein altes zusammengerolltes Pergament aus der vorderen Tasche fiel.
    Nach dem sie alles wieder eingesammelt hatte, schulterte Tordis den Rucksack. "Ich muss jetzt weiter." Eine weitere Entschuldigung folgte und Tordis drehte sich um, bereit zum Aufbruch in das große Unbekannte.

  • Novaria blickte in die Richtung in die die große Frau zeigte. Sie wollte gerade ihr Münzen wieder einsammeln doch Tordis, wie sich die blonde Frau kurz darauf vorstellte war schnell. Ihr purzelte sofort wieder eine Endschuldigung aus dem Mund ehe sie Novaria den Münzbeutel zurück gab. Fröhlich drauf losplappern erzählte sie den beiden von ihren Erlebnissen an diesem Tag. Novaria hatte eigentlich keine Lust auf Smaltalk am frühen Morgen, schon garnicht wenn sie noch kein Auge zugetan hatte. Doch Tordis schien es nicht zu kümmern. Sie plapperte einfach weiter.
    Aus reiner Höflichkeit beantwortete sie die Frage der jungen Frau. " Nun ich bin auf dem Weg zum Markt um mir mein Frühstück zu besorgen. " aber anscheinend schien es Tordis nicht wirklich zu interessieren. Sie war schon damit beschäftig ihre verlorenen Äpfel von Boden aufzuheben und wieder in ihren Rucksack zu packen.
    Als mit dem auflesen der Äpfel fertig war, nahm sie wieder ihre Tasche und war schnell verschwunden. Sich noch über dieses seltsamme Verhalten wundernd, erblickte sie eine alte Pergamentrolle auf dem Boden. Genau da wo Tordis egen gerade noch ihren Rucksack abgestellt hatte. Sie bückte sich und hob die Rolle auf. Sie begutachtete eine Weile das Pergament in ihrer Hand und kam zu dem Endschluß das es bestimmt eine alte Landkarte sein würde.
    " Ich glaube ich sollte Tordis hinter her und ihr das Pergamend bringen. Nicht das sie sich verläuft da draußen. " sagte sie zu der anderen Frau gewand. Mit immer noch knurrendem Magen ging sie in die Richtung in die Tordis verschwunden war. Es würde nicht schwer werden die Frau zu finden, sie hatte einen ganz speziellen Geruch an sich. So wieder einen eigen ganz speziellen Geruch besaß.

  • Bibliothekarin war sie also? Tordis begann, interessant für die Tritonin zu werden, konnte sie sich doch selbst auch stundenlang in der Bibliothek aufhalten und alte Bücher über die Geschichte Beleriars wälzen.


    Tordis plapperte so viel, dass es der eigentlich wortkargen Tritonin schwer fiel, dieser zu folgen und gerade, als sie den Mund geöffnet hatte, um zu erklären, wohin sie ihr Weg an diesem Morgen führen sollte, bemerkte sie, dass nicht einmal die Worte Novarias Anklang gefunden hatten, also blieb sie ruhig.


    Auch Meyleen hatte das Pergament gesehen und teilte die Meinung der Leibwächterin. Mit großen Augen inspizierte sie es in Novarias Hand und wurde neugierig, was es damit wohl auf sich hatte. Es sah alt aus und vielleicht würde es eines der vielen Geheimnisse lüften, welche die Geschichte bis her noch nicht preisgab. Wortlos folgte sie der Cath'Shyrr mit dem Vorhaben, die Bibliothekarin nach der Bewandtnis dieser Aufzeichnungen zu fragen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • "Ich war auch gerade auf dem Marktplatz und habe mir ein wenig Proviant besorgt", entgegnete Tordis Novaria und zeigte ihr einen Apfel, den sie gerade einsammelte.


    Anscheinend ist Tordis das Herausfallen des Pergamentes doch aufgefallen, zumindest unbewusst. Die Blonde drehte sich um und ihr Blick glitt suchend über die Straße. Als sie bemerkte, dass Novaria auf sie zukam hob sie den Kopf. In Novarias Händen sah sie doch tatsächlich das Pergament. Erschrocken fuhr sie leicht zusammen. Was nun? Soll ich es ihr sagen, was es damit auf sich hat oder soll ich doch alleine mich auf die Suche begeben. Herrje, immer und immer wieder habe ich darüber nachgedacht. Und nun?
    Tordis überlegte hin und her und wurde immer unruhiger, je näher Novaria kam. Auch die große Frau kam auf sie zu. "Oh je.", flüsterte Tordis zu sich.
    Freundlich wandte sie sich an Novaria: "Bekomme ich bitte das Schriftstück zurück. Es ist wirklich wichtig. Ich brauche es, um ein wertvolles Buch zu finden."
    Jetzt hatte Tordis zu viel geplappert. sie wurde ganz schnell still und spürte, wie ihr die Röte in den Kopf schoss und biss sich auf die Lippe. Sollte sie den beiden Fremden vertrauen und ihnen erzählen, was es damit auf sich hat? Immerhin würde sie dann nicht alleine auf Reisen gehen. Ein wenig Gesellschaft ist ja auch recht angenehm und neue Bekanntschaften täten der Bibliothekarin ganz gut.


    Tordis wartete mit hochrotem Kopf und eiskalten Händen die Reaktion der beiden Frauen ab in der Hoffnung, es würde nichts schlimmes passieren. Nein, es würde nichts schlimmes passieren. Das fühlte sie tief in sich.

  • Novaria war es nicht entgangen das die andere Frau ihr folgte. Wahrscheinlich war sie Neugierig was in der Pergamentrolle stand. Sie spielte einen Moment mit dem Gedanken die Rolle zu öffnen und sich den Inhalt genauer anzusehen. Doch in dieser Sekunde kam ihr Tordis schon entgegen gelaufen. Dann ist ihr wohl doch aufgefallen das sie etwas verloren hat, dachte sie.
    so bald sie in Hörweite von Tordis war fragte sie auch schon nach ihrem Schriftstück " Keine Angst, ich wollte sie nicht behalten! " scherzte sie. Doch als sie von dem Buch erzählte wurde sie hellhörig.
    Novaria zog eine Augenbraue hoch und beschloss sich die Rolle in ihrer Hand genauer anzusehen. Entgegen ihrer ersten Vermutung war es keine Karte sondern eine Art Seite aus einem Buch. Sie Verstand nicht genau was dort geschrieben stand, doch es hörte sich nicht gerade ungefährlich an. Die will sich doch nicht völlig alleine auf den Weg dahin machen? fragte sich Novaria. Tordis hatte sich bis jetzt nicht gerade Geschickt angestellt und in ihrer Gegenwart hatte sie das Gefühl das jeden Moment ein Unfall geschehen konnte. Dieser Gedanke ließ sie nicht in Ruhe. Ihren Blick von dem Pergament wendend sprach sie Tordis an " Du willst dich ganz alleine auf den Weg machen? " dabei blickte sie dem Mädchen direkt in die Augen. Ein Blick der es nicht duldete sie in diesem Moment anzulügen.

  • "Ein wertvolles Buch?" Meyleen horchte auf. Um welches Buch es sich wohl handeln würde? Doch waren nicht alle Bücher wertvoll? Jedes auf seine Art und Weise? Die Tritonin jedenfalls war gespannt auf die Erklärung der Bibliothekarin.


    Sie folgte Novarias Blick und begutachtete das Papier in ihrer Hand und ihre Augen weiteten sich. Das Symbol. Meyleen hatte es schon einmal gesehen und dieses Zeichen verhieß nichts Gutes. Meyleen versuchte sich, zu erinnern, was es damit auf sich hatte. Ihr Vater ... hatte er ihnen als Kindern nicht die Geschichte eines dunklen Magiers erzählt? Ein ungutes Gefühl beschlich die Tritone. "Thandors Zahn ...", murmelte sie vor sich hin. Ja. So hieß der Gipfel, auf dem dieser Magier sein Unwesen trieb.


    Kopfschüttelnd sah sie Tordis an. "Unmöglich! Es ist Irrsinn, diesen Weg zu bestreiten", warnte sie die junge Frau. "Ihr wisst nicht, welche Wesen sich dort noch immer aufhalten!" Welche Wesen es genau waren, die dort lebten, vermochte ihr Vater nicht zu sagen und doch wusste er um die Gefährlichkeit dieser Kreaturen.


    Meyleen musterte die junge Tordis nachdenklich, bewunderte deren Mut, überlegte, wie sie wohl von diesem Vorhaben abzubringen wäre. Sie kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn. Abenteuerlust. Das musste es sein, was die junge Frau antrieb. Und Meyleen wusste nur allzugut, wie schwer so jemand von seinem Vorhaben abzubringen war: Gar nicht. Schließlich war sie selbst vor Jahren nicht viel besser.


    Kurzerhand fasste die Tritonin einen Entschluss. "Ich werde mit euch gehen!" Sie fände es unverantwortlich, Tordis alleine ziehen zu lassen. Außerdem hatte sie nun endlich die Möglichkeit ihren eigenen Wissensdurst zu stillen, mehr über diesen dunklen Magier zu erfahren, über den sie schon so vieles gehört hatte.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Damit hatte Tordis nun nicht gerechnet. Beide Frauen wollen sie auf ihrem Abenteuer begleiten. Sie ärgerte es schon gar nicht mehr, dass sie sich aus Versehen verplapperte. Vielleicht ist es ja doch ganz gut, jemanden an meiner Seite zu haben.


    Tordis zog ein weiteres Pergament und ein grüne Flasche aus ihrem Rucksack. "Diese beiden Schriftstücke habe ich zusammen in der Flasche unten am Hafen entdeckt." Rasch rollte sie das zweite Pergament auseinander und las Nalaugh's Botschaft den andern beiden vor. An die Tritonin gewandt: "Dieses Buch scheint wertvoll zu sein, da es womöglich äußerst gefährlich ist. Stellt Euch vor, dass böse Kreaturen es in die Hände bekommen. Ich vermag gar nicht daran zu denken, was sie alles mit dieser wunderschönen Insel anstellen würden. In der Bibliothek in der Halle der Künste würde man es sicher verwahrt wissen, so, dass es keinen Schaden mehr anrichten könne."


    Mit einem um Erlaubnis fragenden Blick nahm Tordis Novaria die Buchseite ab, rollte beide Pergamente zusammen und wollte sie gerade einstecken, als sie gefragt wurde, ob sie sich allein auf den Weg machen wolle. Die röte schien gar nicht mehr aus ihrem Gesicht zu weichen. "Nun", begann Tordis leicht verlegen. "Ja...Eigentlich...Also eigentlich wollte ich mich schon allein auf den Weg machen. Doch ehrlich gesagt, habe ich auch schon länger darüber nach gedacht, jemanden zufinden, der mich begleitet oder etwas Gesellschaft leistet."


    An beide gewandt sagte die Bibliothekarin lächelnd: "Es würde mich sehr freuen, wenn ihr meine Begleiter wärt. Ihr kennt nun immerhin die Buchseite und das Schriftstück habe ich euch auch verlesen."
    Tordis strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Hatte sie sich die murmelnden Worte der Tritonin nur eingebildet oder sagte sie tatsächlich den Namen des Gipfels, den Tordis zum Ziel hatte? Neugierig und doch etwas ängstlich trat sie ganz dicht an die große Frau heran und flüsterte, so dass Novaria es noch verstehen konnte: "Woher kennt Ihr diesen Ort?"


    Wieviel Zeit seit Tordis Aufbruch vergangen ist wusste sie nicht. Ihre beiden neuen Bekanntschaften sie völlig das Zeitgefühl genommen. Wie interessant und aufregend das Geschehen doch war.
    Der Morgen schien aber schon langsam auf den Mittag zu zuschreiten, denn die Straßen Nir'alenars füllten sich immer weiter und die Sonne stand auch schon hoch am Himmel.

  • Novaria hörte genau zu was Tordis ihnen da erzählte. Es wahr schon erstaunlich aus welchen seltsamen Gründen sich die Leute auf eine Reise begaben. Doch diese Reise schien gefährlich zu werden. Dem zweiten Pergament zu folge sogar lebensberohlich. Novaria besaß diesen außerordentlich stark ausgeprägten Beschützerinstink. Sie war nciht umsonst Leibwächterin. Innerlich hatte sie sich schon längst beschlossen die junge Frau auf jedenfall zu begleiten. Ob sie wollte oder nicht.
    Von dem Berg hatte sie noch nie was gehört, anders als die Tritonin. Sie schien genau zu wissen wovon Tordis da sprach.
    Der Hunger in Novaria wurde immer größer zu werden, da es sich durch ein lautes Magenknurren bemerkbar machte. Sie blickte zur Kuppel hoch und stellte fest, das es schon um die Mittagszeit war. " Also Tordis. Die Sache hört sich ziehmlich gefährlich an. Ich werde dich auf jedenfall begleiten. " sie lächte die junge Frau freundlich an " Ich jemanden wie dich ja nicht alleine los ziehen lassen." Doch bevor sie loszog wollte sie auf jedenfall noch etwas essen. Mit leerem Magen reiste es sich schlecht. " Ich denke aber wir sollten vorher noch so einige Besorgungen machen. Und vorallem etwas essen. " dabei rieb sie sich über den Bauch. Novaria wollte gerade wieder in Richtung Marktplatz gehen als sie sich noch einmal umdrehte. Sie blickte nun die Tritonin an. " Also da wir ja nun zusammen einige Zeit verbringen werden, wäre es schön auch ihren Namen zu kennen. "

  • Aufmerksam lauschte Meyleen, während Tordis das Schriftstück dieses alten Mannes vorlas. Als die junge Frau geendet hatte, nickte sie lediglich. Es war seltsam. Ohne es geplant zu haben, war sie dabei, sich in ein gefährliches Abenteuer zu stürzen und das nur wegen einer Flaschenpost. Nun. Sie selbst hätte wohl genauso wie Tordis gehandelt. Schließlich hatte sie gerade eben auch nicht lange gezögert, als sie sich dazu entschlossen hatte, Tordis auf dieser gefährlichen Reise zu begleiten.


    Auf Tordis Frage hin ließ Meyleen ihre Blicke im Wechsel zwischen der blonden und Novaria hin und her gleiten und beugte sich dann ein Stück herunter. "Mein Volk hat schon viel erlebt, gehört und gesehen," erklärte sie den beiden lediglich in dem ebenso leisen Flüsterton wie Tordis. Sie war keine Frau großer Worte und befand, dass es mit dieser Erklärung genug war.


    Dann richtete sich die Tritonin wieder auf, Novarias Worte waren ihr nicht entgangen. "Wahrlich, die Reise wird lang werden. Wir sollten ausreichend Proviant mitnehmen". Langsam setzte sie sich in Bewegung, Novaria zu folgen, als diese sich zu ihr umdrehte und nach ihrem Namen fragte. "Oh bitte verzeiht", entgegnete sie mit entschuldigendem Lächeln. "Man nennt mich Meyleen". Während sie ihren Namen nannte, reichte sie Novaria abermals die Hand, dann machte sie sich auf, in Richtung des Marktes. Sie durften keine Zeit mehr verlieren.

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    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Welch schönen Namen die Tritonin doch trug, dachte Tordis bei sich. Sie teilte die Meinung der beiden Frauen. Denn für drei würde ihr Proviant für diese Reise nicht ausreichen, also folgte sie Meyleen und Novaria.


    Wieder auf dem Markt, kam es Tordis so vor, als würde sie gerade ihr Heim verlassen haben und sich mit Kleiningkeiten für die Reise eindecken. Nur ihr beiden Begleiterinnen ließen sie wissen, dass dem nicht so sei. "Hier habe ich heute morgen frisches Obst erstanden. Und dort ein paar andere leckere Köstlichkeiten." Aufgeregt schwang Tordis den Arm von Stand zu Stand, um den beiden Frauen zu zeigen wo sie was kaufte und gleichzeitig Empfehlungen aussprach. Beinahe hätte sie Novaria ihre Hand an die Kehle geschlagen, doch Tordis konnte gerade noch abbremsen. Wie ein Kind, dass sich auf seinen ersten Schultag freute, strahlte Tordis über das ganze Gesicht. Die Abenteuerlust saß ihr tief in den Gliedern und die für die junge Frau gab es kaum noch ein Halten. Sie tänzelte von einem zum anderen Stand und wartete ungeduldig bis Meyleen und Novaria ihre Einkäufe erledigt hatten.

  • Nachdem sich nun auch Meyleen vorgestellt hatte, machte sich die kleine Gruppe auf den Weg zum Markt. " Ich denke als erstes sollten wir nach Taschen und Wasserflaschen ausschau halten. " beschloss Novaria.
    Wärend sie den Markt erkundeten, zeigte Tordis ihnen an welchen Ständen sie ihre Vorräte gekauft hatte. Sie war wie ein kleines Mädchen, das zum erstenmal auf dem Jahrmarkt war. Aufgeregt wedelte sie mit ihren Armen hin und her. Sie hätte dabei auch beinahe Novaria erwischt. Sie überkam das Gefühl, das sie wärend dieser gefährlichen Reise ein ganz besonderes Augenmerk auf die junge Frau haben musste. Sie schien eine sehr tollpatschige Person zu sein, die kein Missgeschickt auslässt.
    Für ihre Reise haben sie dieverse Obst und Gemüsesorten eingekauft. Brot, Schinken und Käse. Novaria hat auch darauf bestanden dieverse Salben und Verbände mitzunehmen. Man kann ja nie wissen was alles auf einen zukommt und es war immer gut für alle Notfälle gerüstet zu sein.
    Am ende ihrer kleinen Einkaufstour blicke sie missmutig in ihren Münzbeutel, der fast leer war. Meine ganzen hart verdienten Münzen sind fast weg! dachte sie missmutig Ich hoffe diese Reise wird sich auszahlen Insgeheim hoffte Novaria darauf eine paar Kostbarkeiten wärend ihrer Reise zu finden.
    " Nun gut, ich denke wir sollten jetzt alles beisammen haben. " stellte sie fest. " Also Tordis, wo soll es denn lang gehen? " fragend schaute sie die junge Frau an. Schließlich hatte sie die Flaschenpost entdeckt und somit war sie auf eine gewisse Art und Weise die Anführerin dieses kleinen Abenteuers.

  • Fasziniert beobachtete Meyleen die junge Frau, welche ihnen aufgeregt die einzelnen Marktstände erklärte und dabei fast Novaria geschlagen hatte. Es schien der Tritonin fast unmöglich, dass ausgerechnet Tordis in der Lage sei, eine solche Mission alleine zu erfüllen.


    Meyleen verlor nicht viel Zeit, sich mit diversen Lebensmitteln wie Schinken, Obst und Käse zu versorgen. Als sie die wichtigsten Lebensmittel beisammen hatte, befolgte sie noch Novarias Rat und legte sich noch einen Rucksack zu, war sie zu Beginn dieses Tages doch nicht auf eine lange Reise vorbereitet.


    Nun waren sie also zum Aufbruch bereit. Auf Novarias Frage hin, die eigentlich Tordis galt, blickte sich Meyleen kurz um, schien sich orientieren zu wollen. Für einen Moment schloss sie die Augen, um sich besser an die Erzählungen ihres Vaters erinnern zu können. Nach einigen Augenblicken öffnete die Tritonin wieder die Augen und schritt ohne ein Wort los in Richtung Stadttor. Sie war sich nicht sicher, wie es weiter ging, doch ganz bestimmt wüsste Tordis mehr. Zusammen würden sie den richtigen Weg finden.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Nun ging es endlich los. Das Stadttor kam immer näher und das Leuchten in Tordis Augen wurde immer heller. Irgendwie war es doch beruhigend, dass sie sich nicht allein auf den Weg machte. Meyleen und Novaria würden ihr sicher gute Gesellschaft leisten und treue Gefährten sein.


    Kaum haben die drei die Stadt verlassen roch es nach Land und Dörfer. Der breite Weg, der in die Stadt führte wurde am Horizont immer schmaler und war von Bäumen und wildblühenden Blumen gesäumt. "Diesen Weg kenne ich, wie meine eigene Westentasche.", platze Tordis in das Vogelgezwitscher. "Er führt direkt nach Wiesenfeld, mein Heimatort."Kurz erzählte sie von ihrem Vater, der angesehene Huf- und Waffenschmied und ihrer Mutter, die einen kleinen Hutladen im Dorf besaß. Wahrscheinlich erzählte Tordis in ihrem Redefluss auch noch wie sie Lehre zur Bibliothekarin meisterte.


    Es war schön, nach langer Zeit in der Stadt auf den Straßen des Landes zu wandern. Ein wenig Heimweh stieg in Tordis auf, doch machte sie keine Anstalten sich etwas anmerken zu lassen. Lieber genoss sie die herrlich frische Luft und die wärmende Sonne.
    Die Stadt hinter den drei Abenteurern wurde immer kleiner. Nicht mehr lange und sie würde hinter dem Horizont verschwinden, als die drei an eine Weggabelung kamen. Tordis blieb stehen und sah verwundert nach links und nach rechts. "Ja, aber...", Tordis war sichtlich verwirrt. "Wo ist denn der Wegweiser?" Ratlos blickte sie abwechselnd Novaria und Meyleen an. "Ich bin mir sicher, dass hier einer stand, der mir sagte, welche Weg ich nach Wiesenfeld nehmen solle." Die Blonde setzte ihren Rucksack ab und begann hektisch darin zu wühlen. Doch anscheinend fand sie nicht, was sie suchte.

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