Erinnerungen im Wald

  • Novaria war sehr enttäuscht. Es entsprach so garnicht ihren Erwartungen. Trotzig lies sie sich in den Sand plumpsen und schaute aufs Wasser. Sie hatte so sehr gehofft weitere Antworten zu finden vieleicht sogar eine weitere Erinnerung zu haben. Doch es geschar nichts. Beim sitzen störte sie das Schwert, welches sie am Gürtel trug, und so machte sie es kurzer Hand ab und legte es neben sich in den Sand.


    Plötzlich viel ihr ein das sie ja Begleiter hatte und diese noch immer nicht da waren. Kurz drehte sie sich um, aber es war nichts von Okina oder Argon zu sehen.Die werden hier schon noch eintrudeln. dachte sie sich. Also legte sie sich rückwärts in den Sand und schaute in den Himmel. Obwohl wie der Himmel den sie in ihrer Vision, wie es Okina nannte, gesehen hatte sah es nun nicht aus. Keine einzige Wolke war zu sehen und auch die Sonne sah ganz anders aus hier. So langsam fragte sie sich ernsthaft wo sie sich hier genau befand.


    Novaria war müde. Sie waren die ganze Nacht unterwegs gewesen und sie hatte noch nicht einmal geschlafen. Wärend sie so im warmen Sand lag fielen ihr von ganz alleine die Augen zu und sie schlief ein.

  • Argon war sich nicht sicher. Zum einen wunderte er sich über Okinas Raktion, andererseits, langsam wunderte ihm nichts mehr. Hatten denn alle einen Sonnenstich abbekommen, oder war er es, der langsam an sich zweifeln sollte. Er strich die Gedanken fort mit der Begründung, es würde schon alles wieder gut werden und es sei doch nur halb so wichtig.
    Doch die darauffolgende Antwort von Okina gefiel ihm reihclihc wenig. Das bringt doch nichts, dachte er bei sich. ICh will ihre Reflexe mit dem Schwert testen, wenn sie es wirklich beherscht, so wird sie instinktiv damit umgehen. Doch ein Kampf mit Stäben, auf den sie sich bewusst vorbereitet, wird niemals Instinkte wecken und schon gar nicht mit dem Schwert. Argon senkte abermals den Kopf und schüttelt ihn. Nein, so wird das nichts. Er überlegte nun, was er tun sollte. Es kam ihn ein Gedanke, doch würde der Okina sicherlich nicht gefallen, aber vielleicht würde sie es ihm wenigstens im nachhinein verzeihen. Den Kopf immernoch gesenkt wandte sein Blick sich zu ihrem Dolch durch, welcher an ihrer Hüfte baumelte. Wenn er Novaria mit KRallen angreifen würde, würde er sich nur verletzen. Er sah keine andere Möglichkeit als diese eine, auch wenn sie ihm misfiel. Inzwischen waren sie an Rande des Strandes angekommen. Der Tua hob seinen Kopf und sah sie da liegen, im Sand, neben ihr ihr Schwert. Argon nahm all seinen Mut zusammen, um seine eigenen Zweifel zu überwinden. Ohne einer zu werden, wurde er seinem Patentier doch immer ähnlicher. Seine Augen verengten sich und fixierten sein Ziel, Novaria. Das linke Bein nach hinten gesetz machte er sich für seinen Angriff bereit. Doch noch ehe er los hetzte, ging sein griff an Okinas Hüfte. Mit seinem ganzen Körpergewicht stemmte er sich gegen sie um sie so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie durfte ihn nicht aufhalten. Als er so gleich darauf auf die Cath los stürmte, hatte er den Nariondolch in seiner rechten. Er musste Novaria überraschen, sie durchte keine Zeit zum nachdenken haben, doch wenigstens zum reagieren. Kurz bevor er vor ihr stand und zum Angriff den Dolch hob, ließ er ein lautes Wolfsknurren hören. Er stand zu ihrer Linken und zielte auch auf eben jenen Arm.

  • Welch seltsame Reaktionen Argon zeigte. Okina war recht verwundert. Er wollte Novaria tatsächlich angreifen. Unglaublich schoss es der Wandlerin durch den Kopf.
    Wenige Augenblick fand sie sich auf der Erde wieder. Völlig überrumpelt verstand sie erst jetzt, dass Argon sie angriff und ihr den Dolch ihres Gottes abgenommen hatte. Das war zu viel. Okina kochte vor Wut. Man konnte förmlich das Feuer in ihren Augen lodern und ihren Kopf rauchen sehen. Schnell erhob sich die Tua und setzte Argon nach. In ihrem Kopf schrie eine männliche Stimme:"Der Dolch hat nichts in seiner Hand zu suchen! Hol ihn zurück!"
    Okina hatte das Glück auf ihrer Seite, als Argon vor Novaria inne hielt und wonöglich darauf wartete, dass sie sich erhob. In diesen wertvollen Sekunden holte die Wandlerin erstaundlich auf. Noch ehe Argon seine Gefährtin bemerken konnte, warf sie sich schon auf ihn und drückte ihn tief und gewaltsam in den Sand. Die Hand, die den Dolch festhielt drückte Okina mit dem Fuß nach unten. Ihre Zehennägel krallten sich wie die Zehen des Falken in Argons Unterarm. Langsam spürt sie auch wieder, wie die Kraft des Dolches wieder zu ihr zurück kam.
    Okinas wutentbrannter Gsichtsausdruck schlug in schadenfrohes Grinsen um, als sie sah, wie sich langsam Argons Gesicht verzog und Schmerzen zeigte.

  • Novaria spürte wie der warme Sand langsam ihen ganzen Körper aufwärmte. Es war fast als läge sie in einem schönen, warmen Bett. Sie fing auch gerade an etwas zu träumen als sie ein Knurren weckte. So ein Knurren hatte sie heute schon mal gehört, als sie von den Wölfen angegriffen wurde. Blitzschnell griff sie nach ihrem Schwert und und stand schon auf ihren Beinen.


    Breitbeinig und leicht in die Knie gehend stand sie da und hielt ihr Schwert mit beiden Händen vor sich. Was auch immer sie jetzt angreifen würde, sie würde sich verteidigen. Doch was sie dann erblickte überraschte sie. Da stand Okina mit ihrem Fuß auf dem Arm von Argon, der einen Dolch festhielt. Völlig perplex lies sie ihr Schwert zu Boden sinken, so das die Schwertspitze in den Sand stach. "Was in Yana'yria's Namen macht ihr zwei da?" Doch keiner der beiden gab ihr eine Antwort. Im Gegenteil, auf Okinas Gesicht zeichnete sich eine Gewissen Schadenfreude ab. Wohl über das schmerzverzehrte Gesicht Argon's. "Okina geh von ihm runter. Du tust ihm weh." versuchte sie auf die Tua einzureden, aber sie bewegte sich kein Stück.


    Novaria hob ihr Schwert, jeder Zeit bereit davon gebrauch zu machen. "Ich meine das ernst. Ich will dir nur ungern weh tun, aber wenn du mir keine andere Wahl lässt mache ich das." sie wusste nicht warum Okina den Tua angriff, aber Novaria würde nicht zulassen das sie damit durch kam. Ihre Worte schienen bei der jungen Frau auf taube Ohren zu stoßen. Nun da sie nicht zu vernupft kommen wollte musste sie wohl oder übel nachhelfen. Sie setzte sich sehr schnell in Bewegung. Drehte ihre Schulter nach vorne und rammte dies gegen die Tua, so das sie ihr Gleichgewicht verlor und in den Sand viel. Auf jeden Angriff gewappnet stand Novaria da. "Was ist denn los mit euch beiden?" fragend blickte sie von Argon zu Okina und wieder zurück.

  • Er hatte sie wohl unterschätzt, dies wurde ihm nun klar, wo er doch am Boden lag. Erstaunlich, dachte sich der Tua. Nun kenne ich sie schon so lange, doch hatte ich nicht erwartet, dass sie mich so schnell niederstreckt. Er spürte ihren Fuß auf seinem Arm. Wieso hatte er sich nur so leicht überrümpeln können. Er war einfach unachtsam. Wohl genauso wie sie zuvor. Er hatte einfach nicht erwartet, dass sie so schnell wieder aufsteht um ihn zu folgen. Aber immerhin hatte er seine Neugierde stillen können. Etwas befriedigt sah er zu Novaria. Sie konnte also wirklich mit dem Schwert umgehen. Immerhin etwas. Argon blieb ruhig liegen. Er wollte Okina nicht weh tun. Er hatte es ihr schon zu genüge getan in dem er ihren Dolch geraubt hatten. Daher blieb er lieber ruhig liegen um sie nicht mehr zu reitzen. Novarias Eingreifen irritierte ihn etwas, sie hatte wohl nicht bemerkt, dass er es war, der den Angriff hatte durch führen wollen. Ein gewisses Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, auch wenn es weiterhin schmerzte. Es ist schon gut, Novaria. Sprach er etwas zittrig, aber bestimmt. Du kannst mit einem Schwert umgehen, du warst wohl eine Kämpferin.

  • Völlig auf das Wiedererlangen ihres Dolches fixiert, prallten Novarias Worte an ihr ab, wie an einer Mauer. Wie aus dem Nichts spürte Okina eine starkes Aufprallen an ihrem Körper, so dass die in den Sand geworfen wurde. Erst jetzt wurde ihr klar, dass der Angriff von Novaria kam. Blankes Entsetzen stand der Tua ins Gesicht geschrieben. Während sie Novaria anschaute, dröhnte wieder die Stimme in ihrem Kopf: "Wie kannst du nur so unbeholfen sein? Jetzt schnapp dir den Dolch!"
    Okina merkt, dass Argon sich ganz ruhig verhielt. Sie nutzte die Gelegenheit beim Schopfe, rappelte sich auf und stürzte sich auf den Dolch. Den Dolch wieder gut an ihrem Gürtel festgeschnallt fauchte sie Argon an: "Wie konntest du nur?", ohne Luft zu holen schrie sie weiter: "Du weißt, was gefährliche Folgen es haben kann, wenn der Dolch in falsche Hände gerät!" Wutentbrand drehte sich die Wandlerin von ihrem Gefährten ab.
    Okina ging auf das Wasser zu. Kurz blieb sie neben Novaria stehen und sprach ihr ungewöhnlich ruhig zu: "Misch dich nicht ein. Du brauchst dir um Argon keine Sorgen mache. Ich könnte ihn nie ernsthaft verletzen."

  • Als sie Argon so vor sich im Sand liegen sah, mit dem grinsen im Gesicht wurde ihr auf einmal ganz schwindelig. Was er zu ihr sagte bekam sie nur noch Bruchstüchaft mit, wärend um sie herum alles auf einmal verschwamm. Nur das Wort Kämpferin hallte in ihrem Kopf wieder.


    Als sie wieder alles klar erkennen konnte stand sie mitten in einem Hof einer... Ja einer was nur? Um sie herum war eine große aus weißen Steinen gefertigte Mauer. Es kam ihr so vor als wäre es eine Art Tempelanlage. Schwer atmend stand sie nun mitten auf diesem Hof. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Schwert, aber es war nicht ihr Schwert sondern ein anderes. Am Leib trug sie nur eine einfache, weiße Wolltunika. An ihren Armen hatte sie lederne Armstulpen und ihr Oberkörper wurde von einem lederwams geschützt. Vor ihr auf dem Boden lag ein älterter Mann, der auch schwer am atmen war. Etwas weiter weg von ihm, lag auf dem Boden ein weiteres Schwert. Der alte Man blickte Novaria mit schmerz verzehrtem Gesicht an. "Ich denke deine Ausbildung ist hiermit beendet Novaria." er sprach mit freundlicher Stimme "Nun bist du eine wahre Kämpferin und bereit für das Ritual." und ein mildes lächeln legte sich auf dem Gesicht des Mannes nieder.


    Die Worte des Mannes wiederholten sich immer und immer wieder in ihrem Kopf, während alles um sie herum wieder verschwomm. Erst jetzt bemerkte sie dass jemand genau neben ihr stand, aber was man zu ihr sagte nahm sie nicht wahr. Mit geweiteten Augen blickte sie nur stur zu Argon hinab "Meister Yunai, verzeiht mir bitte!" war das einzigste was sie hervorbrachte.

  • Von Okinas Bein befreit, ließ er den Dolch los. Dennoch blieb er ersteinmal liegen. Auf seinen Arm blickend rieb er sich jenen. Seine Gefährtin hatte ihn nicht verletzt, doch einige rote Striemen waren doch zu sehn. Doch an diesem Tag sollten das wundersame Verhalten seiner beiden Begleiterinnen kein Ende nehmen. Novaria setzten einen geistesabwesenden Blick und blieb ruhig stehen. Der Wolfswandler stützte sich mit seinen Armen ab und setzte sich. Erinnerte sie sich etwa. Leise sprach er ihren Namen aus, ob sie ihn hörte. Doch ihre Reaktion darauf war lediglich, dass sie ihn mit Meister Yunai anredete. Wer war dies? Ihr Lektor. Hatte er ihr das Kämpfen beigebracht?

  • Okina merkte Novarias geistige Abwesenheit nicht und ging weiter zum Wasser, nach dem sie ihr etwas zugeraunt hatte.
    Weit hinter ihr hörte sie Novarias Stimme einen fremden Namen sagen. Im ersten Moment dachte die Wandlerin, sie hätte sich das gerade eingebildet, hatte doch eben eine Stimme in ihrem Kopf gedröhnt. Herrlich, wie das Leder an ihren Füßen sich mit Wasser voll sog und so ihre Füße kühlte.
    Da anscheinend niemand reagierte, ignorierte Okina das eben Gehörte. Aber die eintretende Pause war ihr auch nicht geheuer. Ihr Kopf drehte sich zu ihren Begleitern, dass der Kupferzopf sich um ihren Hals schlang.
    Argon saß immer noch im Sand und schien die Katzenfrau intesiv anzuschauen. Okinas Neugierde stieg und langsam verließ sie das seichte Wasser. Das mittlerweile schwere nasse Leder ließ den Sand an den Sohlen kleben und mit jedem Schritt flogen kleine Sandbröcken vor ihr her.
    Wieder stand die Wandlerin neben Novaria und musterte sie: "Alles in Ordnung mit dir?" In ihren Augen sah Okina etwas, was sie an ihre Kindheit erinnerte. Nach ihrer ersten Vision saß die kindliche Wandlerin auch abwesend auf einem umgestürzten Baumstamm und redete wirr. Ihr Blick war ebenso vernebelt, wie der der Cath'shyrr.
    Behutsam nahm Okina Novarias Hand: "Was hast du gesehen?"

  • Leise hörte sie jemanden ihren Namen sagen, aber es kam ihr vor als würde es von weit her kommen. Erst als sie jemand an der Hand berührte kam sie wieder ganz zu sich. Sie blickte als erstes in das Gesicht der Wandlerin. "Ich, ich war in einer Art Tempel. Zumindest glaube ich das es einer war." noch immer völlig verstört setzte sie sich in den Sand. So ganz fassen konnte sie noch nicht was eben passiert war, doch eine kleine Ahnung kroch in ihr hoch. Es war wahrscheinlich wieder eine Erinnerung. Novaria atmete noch einmal ganz tief ein und wieder aus, ehe sie von ihrem Traum, ihrer Vision oder doch eher ihrer Erinnerung erzählte.


    Nach dem sie geendet hat lies alles noch einmal durch ihren Kopf gehen. Hatte sie auch nichts vergessen? Nein, alles was sie gesehen hatte, hatte sie den anderen erzählt. "Ich glaube der alte Mann war mein Meister, aber so ganz sicher bin ich mir da nicht. Es war einfach zu Kurz." Doch was sie am meisten beschäftigte war dieses Ritual, welches der alte Mann erwähnt hatte. Was es wohl für ein Ritual gewesen sein mochte. Novaria versuchte angestrengt sich an so etwas wie ein Ritual zu erinnern, aber da war nichts außer Dunkelheit.

  • Argon war hörte aufmerksam zu. Noch immer saß er im Sand. Fieberhaft überlegte er ob er auf seinen Reisen irgendetwas gesehen hatte, was ihren Beschreibungen nahe kam. Ein Tempel in dem sie wohl Kämpfen gelernt hatte. Doch es gab nichts. Viele Orte hatte er bisher beriest, doch etwas derartiges nie gesehn oder gehört. Von wo war sie? Wo sollte es diesen Tempel geben? So wirklich konnte sich der Wolfwandler keinen Reim auf das Ganze machen. Also wartete er weiter das Ende ihrer Erzählung ab. Als Novaria geendet hatte, erhob er sich.
    Von solch einem Tempel habe ich noch nie gehört. Und sonst, kommt dir hier irgend etwas Vertaut vor oder hast du irgendetwas anders in Erinnerung?

  • Ihr Meister?, wiederholte Okina in Gedanken. Ihr Meister, der Novaria den erstaunlichen Umgang mit dem Schwerte zeigte? Zugegeben, ihre Abwehr hatte Okina etwas beeindruckt, aber würde man der Cath'shyrr einen Kampfstab bringen, würde sie nicht gegen die Stabkämpferin ankommen. Dazu genoss Okina eine perfekte Ausbildung.


    "Bring sie zu mir. Ich bin ihr Meister!"
    Wieder hallte die Stimme durch den Kopf der Wandlerin. Schnell versuchte sie den Gedanken abzuschütteln, der ihr verriet, wem diese Stimme gehörte. Okina wollte die dröhnende Stimme aus ihrem Kopf verbannen und setzte sich nun zu ihren beiden Gefährten in den warmen weichen Sand.
    "Wenn du von einem Tempel sprichst, dann waren sicherlich auch wohlhabende Bewohner um dich herum. Kannst du dich an einen von ihnen erinnern? Vielleicht deine Mutter, die dir die silberne Kette mit dem Anhänger gab?"


    Es schien, als stünde die Zeit still. Während Okina die Antwort ihrer gegenüber abwartete, drifteten ihre Gedanken ab. Weit weg von der Gegenwart in eine Zeit und Umgebung in der sie viel Gold und Feuer sah.

  • Die leichte Benommenheit in ihrem Kopf legte sich und sie konnte wieder klare Gedanken fassen. "Nein, ich weis garnichts." Novaria schüttelte ihren Kopf. sie versuchte sich wirklich an etwas zu erinnern was vor dem treffen mit dem Wirtspaar war, aber es herrschte Dunkelheit. Das einzigse was sie nun immer wieder war nahm war der Tempel und die Erinnerung an den Sonnenaufgang. "Es tut mir leid, aber mir komt hier nichts bekannt vor, rein garnichts." bedrückt blickte sie nach unten. Mit ihrer Hand fing sie an im Sand kreise zu ziehen. Es kann doch nicht sein, dass man sich an sein ganze leben nicht mehr erinnern kann?


    Okinas Fragen holten sie aus ihren Gedanken zurück. Wohlhabende Leute? "Nein, da waren keine Reichen. Zumindest glaube ich das. Ich kann mich auch an keinen einzigen Namen erinnern." Als die junge Frau ihre Kette ansprach um fasste sie diese ganz automatisch. Ihre Stirn legte sich kurz in Falten und dann war da aufeinmal etwas. "Nein, die Kette hat mir meine Mutter nicht gegeben. Mein Vater gab sie mir nach ihrem Tod." leicht verwirt darüber, das er ihr so leicht viel sich an diese Sache zu erinnern erzählte sie weiter. "Meine Mutter trug bei ihrer Bestattung ihren Anhänger um den Hals und ich hatte meinen. Und der Name war hinten auch schon eingraviert. "Und dann viel ihr plötzlich noch etwas ein. Ohne noch groß darüber nachzudenken erzählte sie es "Noch am Tage der Beerdigung, ich weis nicht ob später am Tag oder direkt nach der Zeremonie, kamen zwei Gestalten in lila Farbenen Gewändern und haben mich mitgenommen. Ich wollte nicht nicht weg. Ich habe ganz fürchterlich geweint weil ich bei meinem Vater und meinem Bruder bleiben wollte, aber sie haben mich einfach mit genommen."


    Novaria dachte kurz nach. Erst dieser Tempel und IHR Meister und nun diese verhüllten Gestallten. "Ich glaube es waren die Prister dieses Tempels." Als sie ihre vermutung ausgesprochen hatte blickte sie fragend in die Gesichter ihrer Begleiter. Als sie Okina anblickte kam sie ihr etwas abwesend vor. Sie stupste die Wandlerin am Oberarm an. "Hey, hast du mir überhaupt zugehört?" fragte sie diese vorwurfsvoll.

  • Argon hörte aufmerksam und gespannt zu, so wie ein kleines Kind, welchem eine Gruselgeschichte erzählt wurde. Und doch gab es immer mehr Dinge die irgendwie keinen Sinn zu ergeben schienen. Sie meinte sich nicht an Namen erinnern zu können und hatte ihn selbst doch kurz zuvor erst Meister Yunai genannt. Die ganze Zeit blockiert erzählte sie eben wie beiläufig von ihrer Mutter und dabei sollte dies doch eine der Erinnerungen sein, die ihr entfallen gab. Der Wandler wusste nicht wirklich was er davon halten sollte. Spielte sie alles nur? Aber anderer Seits war dies vielleicht alles ganz Normal für jemandem der nicht normal war, für jemanden der seine Vergangenheit verloren hatte. Okinas Trance Artigen zustand nahm er nicht wahr. Zu lang war er schon mit ihr unterwegs, zu oft hatte er solches schon erlebt um nun noch darauf zu reagieren. In der Regel überging es und so tat er es auch jetzt. Wenn sie fertig war würde es schon aus ihr heraussprudeln. Außerdem würde sie alles was er nun täte eh nicht wahrnehmen, also wozu sich die Mühe machen. Argon widmete sich weiterhin Novaria. Es gab schließlich mehr um sich zu wundern. Argon hatte erwartet, dass die Ankunft am Meer Erinnerungen an jenes hervor rufen würde. Doch solche Erinnerungen hatte sie keines Wegs. Konnte es denn sein. Sie hatte es ja selbst gedagt. Nichts kam ihr hier bekannt vor, vielleicht wiel sie nicht von hier war. Aber wo auf der Insel konnte das Meer denn anders aus sehen. Oder war sie gar nicht von der Insel, Diese Worte sprach er leise ohne es selbst zu merken, aber wie sollte sie dann hierher gekommen sein? Der Wolf matretierte sich sein Gehirn und gab doch auf. Diese Wirren führten doch zu nichts. Sie wussten einfach noch zu wenig um solche Gedankengänge zu beschreiten. Mit einem kurzen Hin und Her des Kopfes schüttelte er diese Gedanken ab. Nun merkte er Novarias Bemerkung Okina gegenüber. Oh, das kommt öffters vor.

  • Wieder hallte die dunkle Stimme durch Okinas Kopf. Sie drückte beide Hände auf die Schläfen und hielt den Kopf fest, in der Hoffnung, die Stimme würde dadurch verschwinden. Nach wenigen Atemzügen tat sie es auch.
    Die Wandlerin war sich sicher zu wem die dröhnende Stimme gehörte, doch verstand sie nicht, was ihr Sprecher mit der jungen Cath'shyrr vor hatte.


    Wieder im Hier und Jetzt antwortete Okina auf Novarias Frage: "Ja, ich habe dir aufmerksam zugehört." Es klang leicht verwirrt und Okina machte nicht den Anschein, dass sie wusste, was sie da sagte. Doch konnte sie einige Dinge, die Novaria erzählte im Gedächtnis abrufen. MIt klarem Blick und fester Stimme äußerte die Tua ihren nächsten Gedanken: "Kann es sein, dass du den Namen deiner Mutter um den Hals trägst? Und der Name auf der Kette deiner Mutter war deiner? Vielleicht haben die lilafarbenen Priester ihn für deinen wirklichen Namen gehalten und dich so gerufen?"


    Auch Argons vor sich hin gesagten Worte entgingen der Wandlerin nicht. Sie drehte den Kopf zu ihm und sah ihn an, als wolle sie fragen: 'Meinst du sie kommt von...oben?' Mit einen Blick gen Kuppel verlieh sie ihren Gedanken Nachdruck.

  • Aufmerksam schaute sie zu Okina. Es kam ihr so vor als ginge es der jungen Frau nicht so gut. Besorgnis legte sich auf ihrem Gesicht nieder. Doch was diese ihr sagte, gab ihr zu denken. Novaria runzelte die Stirn und überlegte fieberhaft ob ihr auch spontan der Name ihrer Mutter einfiel, aber nein da war nichts. An den Namen konnte sie sich wahrlich nicht erinnern, aber an etwas was ihr Vater zu ihr gesagt hatte, als sie ging. "Nein, als die Priester da waren hat mein Vater mich auch so genannt. Ich denke schon das es mein Name ist." sie nahm ihre Kette ab und betrachtete den Anhänger mit der Inschrift.


    Die Worte die Argon gemurmelt hatte, waren ihr bei den ganzen Überlegungen entgangen. Als sie ihre beiden Begleiter wieder ansah musste sie sich Wundern. Irgendetwas war doch jetzt schon wieder. Vollkommen irritiert blickte sie von einem zum anderen. "Sagt mal, was habt ihr beiden denn jetzt schon wieder?"

  • Argon wusste was Okina meinte, auch wenn sie es nicht aussprach. Doch was sollte er sagen. Die Wahrscheinlichkeit besteht. Ja natürlcih gab es die Möglichkeit dass sie von dort stammte, schon oft hatten sie geschichten über Leute gehört die meinten nicht unter der Kuppel gebohren worden zu sein. Doch beweisen oder an irgendwas fest machen ließ sich das nie. Diese Frage konnte wohl allein die Beantworten, die sie in diesem Falle auch Stellte Novaria war RÄtsel und Lösung zu gleich. Doch half dies nichts. Argon wusste es einfach nicht. Er zuckte nur mit den schultern und gab seine Unkenntnis offen kund. Trotzdem, es könnte sein. Mit einem etwas verzogenen Mund, einem schiefen Kopf drückte ihr seine unsicherheit aus. Ruckartig setzte er jedoch wieder ein normales Gesicht auf und drehte seinen Kopf schnell Richtung der Cath. Wir? fragte er verdutz und überrascht zugleich. Ja fast schon ertapt sprach er. Was sollen wir haben, nichts. Ehr im Ggenteil. Wir haben nicht nur Nichts, wir vermissen sogar etwas. Deine Erinnerungen. Ohne die kommen wir nicht weiter. Fügte er mit einem Wolfsgrinsen hinzu.

  • Argons Körpersprache verstand Okina sofort. Vielleicht sollte man in dieser Gedankenrichtung weiterforschen? Auch wenn Okina die Katzenfrau anfänglich nicht mochte. Aber dieses ganze Zusammenspiel aus Rätseln, Geheimnissen und Abenteuer änderte die Einstellung der Tua Novaria gegenüber erheblich. Sie hatte die Cath'Shyrr fast gerne. Dennoch traute sie ihr nicht hundertprozentig. Wer weiß, was sie noch im Schilde führt. Vielleicht ist sie ja eine Spionin...
    Okinas Gedanken wurden unterbrochen, als Argon antwortete.
    "Richtig", stimmte Okina Argon belustigt zu. "Uns fehlen deine Erinnerungen um heraus zu finden, wer du bist. Also was ist, wollen wir weiter ziehen? Hier scheinst du ja offensichtlich noch nie gewesen zu sein." Die Wandlerin erhob sich und und forderte ihre Gefährten unterschwellug dazu auf das selbige zu tun, um aufbrechen zu können.

  • Verdutzt schaute sie von Argon zu Okina und wieder zurück. Die beiden wussten bestimmt etwas und wolten es ihr nur nicht verraten. Sie hatten irgendein Geheimnis, blieb nur die Frage welches. Nun sie würde noch genug Zeit haben das herraus zufinden. Als die junge Tua aufstand, tat Novaria es ihr gleich. Sie rammte ihr Schwert in den Sand, um sich an diesem hoch zu ziehen. Danach zog einmal Kräftig daran und verstaute es wieder in der Schwertscheide an ihrem Gürtel. Mit ihrer Hand klopfte sie sich den Sand von der Hose.


    Als sie der Meinung war endlich den ganzen Sand losgeworden zu sein, schaute sie Okina an. "Und wo willst du hin? Ich meine wirklich viele Anhaltspunkte haben wir ja nicht gerade und Argon sagte schon, das er einen solchen Tempel, wie ich ihn gesehen habe, nicht kennt!" Es war schon wirklich seltsam, was alles in der letzten Zeit passiert war. Doch jegwegliche weiteren Gedanken wurden durch ein sehr lautes Magen knurren unterbrochen. Leichte röte stieg auf Novarias Wangen auf. "Ohhh, entschuldigt bitte!" Das ihr Magen mal wieder solch einen Radau machte, war ihr sichtlich unangenehm.

  • Auch er erhob sich, wenn auch leicht unbeholfen. Die Nacht steckte ihm wohl noch in den Knochen, hatte er sie doch ohne zu shclafen verbracht und seither nach Erinnerungen gesucht. Daher brauchte er einen zweiten Versuch und einen kräftigen Ruck, der ihm aus seiner sitzenden Position in die Aufrechte schwang. Doch nun wieder auf den Beinen konnte es weiter gehen. Er bemerkte durchaus Novarias leichtmistrauischen Blick doch bekam sie nur ein leicht müdes lächeln zu sehen, begleitet von dne Worten, Und weiter geht's. Der Wandler machte sihc nciht einmal die Mühe sich vom Sand des Strandes zu befreien. Wieso auch, was abfällt würde abfallen und der Rest sich mit dem anderen Sand vergrnügen. Er lebte im freien und achtete dabei nciht auf seine Kleidung. Einpaar "leichte" Gebrauchsspuren wies sie hie und da auf. Doch vorallem war sie sandig. Als Wolf hätte er sich vielleicht geschüttelt um es aus dem Fell zu bekommen, aber solange es nicht auf seiner Haut lag, war es ihm egal. Und so schritt er mit den beiden damen voran. Weiter auf der Suche nach neuen Erinnerungen. Doch wo sollten sie damit eigentlich beginnen? Novaria hatte recht, sie hatten keinen neuen Anhaltspunkt zu suchen. Es gab so wirklich keinen Ort der ihm einfiel, zu den sie nun aufsuchen sollten, also war jeder Ort so gut wie der andere um mit der Suche weiter zumachen. Dann gehen wir einfach weiter gradeaus, und irgendwann werden wir schon irgendwas finden. DOch als er ihr knurren hörte änderte er seine Meinung leicht und fügte noch hinzu. Oder wir suchen einfach was zu essen.

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