Sedrik musste über den Eifer seiner kleinen Freundin grinsen. Um sie nicht zu verärgern, senkte er rasch den Kopf und setzte bereits zu einer Antwort an, als seine Bestellung gebracht wurde. Nun, sie würden wohl erst den Kuchen mit der riesigen Haube aus der weißen Süße verspeisen und sich den restlichen Durst mit dem Apfelsaft - der in einem größeren Krug gebracht worden war, als Sedrik erwartet hatte - löschen und dann ...!
"Stärkt Euch erst, liebe Freundin, dann werden wir beide die Bühne dort unsicher machen. Ich glaube, an diesen heutigen Abend werden wir noch lange zurück denken!" Ja, das konnte sich Sedrik gut vorstellen.
Sein Blick fiel auf den Zettel, der unter dem Saftkrug lag und zog ihn hervor. Seine Stirn runzelte sich, als er die lange Reihe an Ziffern und Zahlen sah. Kurz überschlug er im Geiste einen Teil seiner Barschaft und nickte unwillkürlich.
Ja, die Stadt war ein teures Pflaster und er zweifelte auch daran, lange in Gasthäusern oder anderen Unterkünften sein Lager zu beziehen. Da würde er schneller ohne einen einzigen Heller dastehen, als er gedacht hatte.
Obwohl es erst wenige Minuten her war, dass Sedrik sich am liebsten an ein Kissen gekuschelt hätte, verspürte er jetzt keinerlei Müdigkeit. Nachdem er sich einen Löffel voll Kuchen in den Mund geschoben hatte, legte er diesen auf den Tellerrand zurück, wischte sich wenig vornehm mit dem linken Handrücken über den mit Schlagsahne verzierten Mund und griff nach dem Becher, der vor ihm stand und mitsamt dem Krug und Lysias Becher gebracht worden war. Er hob ihn etwas hoch, befüllte erst Lysias Becher, danach den seinen, grinste Lysia an und meinte, ehe er zu trinken begann:
"Auf uns beide und den glücklichen Augenblick, als ich Euch traf und unsre Freundschaft begann. Auf Euch, liebe Lysia! Und auf unser beider Tänzchen nachher!" Dann nahm Sedrik einen großen Schluck.