Gasthaustreff

  • Sedrik musste über den Eifer seiner kleinen Freundin grinsen. Um sie nicht zu verärgern, senkte er rasch den Kopf und setzte bereits zu einer Antwort an, als seine Bestellung gebracht wurde. Nun, sie würden wohl erst den Kuchen mit der riesigen Haube aus der weißen Süße verspeisen und sich den restlichen Durst mit dem Apfelsaft - der in einem größeren Krug gebracht worden war, als Sedrik erwartet hatte - löschen und dann ...!


    "Stärkt Euch erst, liebe Freundin, dann werden wir beide die Bühne dort unsicher machen. Ich glaube, an diesen heutigen Abend werden wir noch lange zurück denken!" Ja, das konnte sich Sedrik gut vorstellen.
    Sein Blick fiel auf den Zettel, der unter dem Saftkrug lag und zog ihn hervor. Seine Stirn runzelte sich, als er die lange Reihe an Ziffern und Zahlen sah. Kurz überschlug er im Geiste einen Teil seiner Barschaft und nickte unwillkürlich.
    Ja, die Stadt war ein teures Pflaster und er zweifelte auch daran, lange in Gasthäusern oder anderen Unterkünften sein Lager zu beziehen. Da würde er schneller ohne einen einzigen Heller dastehen, als er gedacht hatte.


    Obwohl es erst wenige Minuten her war, dass Sedrik sich am liebsten an ein Kissen gekuschelt hätte, verspürte er jetzt keinerlei Müdigkeit. Nachdem er sich einen Löffel voll Kuchen in den Mund geschoben hatte, legte er diesen auf den Tellerrand zurück, wischte sich wenig vornehm mit dem linken Handrücken über den mit Schlagsahne verzierten Mund und griff nach dem Becher, der vor ihm stand und mitsamt dem Krug und Lysias Becher gebracht worden war. Er hob ihn etwas hoch, befüllte erst Lysias Becher, danach den seinen, grinste Lysia an und meinte, ehe er zu trinken begann:
    "Auf uns beide und den glücklichen Augenblick, als ich Euch traf und unsre Freundschaft begann. Auf Euch, liebe Lysia! Und auf unser beider Tänzchen nachher!" Dann nahm Sedrik einen großen Schluck.

  • Die Feenelfe setzte sich wieder auf ihren Platz, doch still sitzen könnte sie nicht. Lysia verschlang den leckeren Kuchen gerade zu. Einmal, weil er so lecker süß war, und zum anderen, weil sie so aufgeregt wegen ihrem Tänzchen war. Trotzdem brauchte sie eben so lange wie Sedrik mit dem Essen. Als er seinen Becher hob, schluckte sie rasch den letzten Bissen herunter.
    "Auf diesen tollen Abend," stimmte sie zu und trank den Becher leer. Dann sprang sie erneut auf.
    "Los, los," rief sie ungeduldig, aber unter freudigem Lachen.

  • Argon war ein wenig peinlich berührt, fühlte sich ertappt. Selbstverständlich mussten sie erst einmal gewinnen. Wie konnte er nur jetzt schon von der Annahme, gewonnen zu haben, ausgehen. Es war töricht von ihm und er hatte es nicht einmal selbst gemerkt. Doch ihr Blick schweifte ab und so folgte der seinige dem ihrigem, hin zum Tanzpaar. Doch ohne wirklich seine Sinne auf das Paar zu konzentriere, oder gar seinen Blick auf sie zu fixieren, sprach er weiter zu Shiai. Du hast recht. Gewonnen haben wir noch nicht. Aber du hast auch recht, was den …Drink angeht. Denn zum Wasser trinken kann ich auch im Wald bleiben. Doch die Stadt hat doch interessante Einwohner, die mich neugierig machen. Solch interessante, wie dich. Auch er sprach den letzten satz ehr beiläufig, doch ein Schmunzeln konnte er sich dabei nicht verkneifen. Inzwischen hatte er auch das Paar fixiert.

  • Sedrik konnte sich eines belustigten Grinsens nicht erwehren und er nickte. Rasch sah er zur Bühne und überlegte kurz, ob es tatsächlich so eine gute Idee war, dass er und Lysia ...! Doch dann schob er den Teller mit den letzten Kuchenkrümel von sich, strich sich über seine Haare und meinte, indem er sich erhob:


    "Nun, dann lasst uns dort die Bühne mit unseren Tanzschritten unsicher machen!"


    Aus dem Augenwinkel bemerkte Sedrik, dass sich die Bedienung näherte um den Tisch abzuräumen und kurz dachte er an seinen Beutel, der ziemlich schlaff an Sedriks Stuhl hing. Ob er ihn kurz dort hängen lassen konnte, während er und seine Freundin ihren Tanz zum Besten gaben?
    Es waren unsichere Zeiten und so manches Diebesauge könnte an seinem Beutel Gefallen finden. Doch dann ließ Sedrik das Ding wo es war. Was konnte ihm schon groß gestohlen werden? Die Schleuder und die wenigen Steine? Oder die paar Krümel, die noch von der letzten Mahlzeit darinnen waren? Denn sein Geld trug er ja in der Geldkatze bei sich. Ebenso wie sein Messer.


    Noch einmal sah Sedrik schnell zur Bühne, schluckte kurz, denn nun begann sein Herz etwas schneller zu pochen. Dann wandte er sich an Lysia und hielt ihr galant die Hand hin um sie zur Bühne zu führen und gleich die rechte Position zum Tanze einzunehmen.

  • Lysia ließ sich auf die Bühne geleiten, sah ihn dann aber verwirrt an. Mit dieser Position konnte sie nichts anfangen. Konnte man so überhaupt tanzen?
    Sie betrachtete das andere Paar und ahmte es nach. Nur, dass sie dabei in der Luft flog. Ihre Hand legte sie ...ihre Arme waren zu kurz, stellte sie fest.
    Was mussten es sich die Menschen das ganze auch so kompliziert machen. Sie ergriff einfach beide Hände von Sedrik und strahlte ihn an. "Kann losgehen," sagte sie mit Schalk in den Augen, obwohl auch sie ein bisschen nervös war.

  • Shiai schwieg und sah konzentriert zu dem Tanzpaar. Ihre Wangen waren zu voller Röte angelaufen. Ihr war es furchtbar peinlich, was sie gesagt hatte. Und obwohl die Worte Argons sie freuten, machten sie die Elfe noch verlegener.
    Schließlich, immer noch rot, wandte sie ihr Gesicht wieder Argon zu. Bedächtig nahm sie einen Schluck Wein.
    Sie wollte die Worte eigentlich nicht sagen, war die Situation doch schon peinlich genug. Aber sie brannten ihr auf der Zunge. "Vielleicht sollte es in der Stadt mehr Männer wie euch geben." Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen.

  • Argon war sich nicht ganz sicher, ob dies eine Vorstellung war, oder allgemein eine Tanzrunde war. Denn eben gesellte sich ein zweites Paar hinzu. Es war irgendwie lustig anzuschauen, wie die kleine Feenelfe sich da an ihrem Partner anpasste und mehr flog als tanzte. Doch hatte grade dies einen Charme, der das Paar sympathisch werden lies. Noch dazu, da sie anscheinend genauso viel Tanzen konnte wie er. Hatte er doch immer nur zugesehen wenn im Wald getanzt wurde, egal ob Tier, Mensch oder Blatt, alles schien Tanzen zu können, zu mindestens im Wald. Wie es hier in der Stadt war, würde er ja nun kennen lernen. Er nahm sein Glas und trank einen Schluck, bzw. verschluckte ihn und hatte mühe sich für den Moment einen großen Hustanfall zu unterdrücken. Die Worte Shiais hatten ihn sichtlich überrascht und berührt. Nach einem kurzem Räusper wanderte sein Blick hinüber zu ihr. Ihre Augen sahen ihn direkt an, die Wangen waren gerötet. Mehr Männer wie ihm, hallte es in seinem Kopf nach. Es war ein Kompliment, soviel war sicher und doch wirkte es ihm so fremd. Er konnte sich nicht erinnern jemals als Mann bezeichnet worden zu sein. Als Jüngling hatte er seine Familie verlassen und war danach der Wanderer oder einfach der Wandler, später vielleicht noch der Gefährte, meistens aber einfach Argon, doch Mann, Mann war er noch nie. Sicherlich, für sein Volk war er im Mannesalter und doch, hatte er sich selbst irgendwie immer noch als Jüngling gesehen, nun wo er so drüber nach dachte. Doch was dachte er hier überhaupt nach, darum ging es doch gar nicht. Sie hatte ihm ein großes Kompliment gemacht und er hatte nur Ratlosigkeit zum Antworten. Er wusste nicht wie er auf so etwas reagieren sollte. Im Wald bekam man(n) doch selten Komplimente und wenn dann ehr solche wie, „gute Jagd“ oder so was. Damit hatte er nun wirklich nicht gerecht. Er wollte reagieren und wusste nicht wie.
    Seine Augen erblickten weiterhin die ihrigen, als er sich entschied auf zu stehen. Er blickte ncoh einmal kurz zu den Tanzenden und reichte Shiai danach seine Hand. Was meinst du, sollten wir uns dazu gesellen. Ich bin aber glaube ich kein guter Tänzer.

  • Amelie nickte eifrig und zog Seoul auf die Bühne, um mit der Tanzeinlage zu beginnen. Mit einem Blick in den Schankraum vergewisserte sie sich, dass auch alle zusahen und ließ die Augen über die Gäste gleiten. An Argon blieben diese für einen Moment hängen und zwinkerten dem Tua'Tanai zu, ungeachtet seiner weiblichen Begleitung. Dann widmete sie sich wieder Seoul, rückte näher an ihn heran als vorhin begann zu tanzen, wobei sie doch feststellen musste, dass er besser darin war, als er es sich selbst eingestand. "Du bist in der Tat ein sehr guter Tänzer", flüsterte sie ihm zu und machte sogleich eine Drehung unter seinem Arm hindurch, nur um ihm sodann, als sie wieder in seinen Armen tanzte, einen gekonnten Augenaufschlag zu widmen.

  • Sedrik musste sich eingestehen, dass der Tanz besser ging, als er noch bis vor kurzem gedacht hatte. Dass Lysia ihre Position mehr in der Luft als am Boden hielt, machte dem ganzen Spaß keinen Abbruch. Im Gegenteil. Es bereitete Sedrik immer mehr Spaß und Freude.
    Vor allem, als er bemerkte, dass sie beide nun nicht allein auf der Bühne waren. Etwas neidvoll betrachtete er kurz das andere Paar. Je nun, nicht jeder konnte die richtigen Tanzschritte. Und solange er seiner Freundin nicht die Zehen in den Boden drückte, weil er wie ein Trampeltier seine Sprünge setzte, war alles gut. Darum war Sedrik insgeheim ganz froh, dass Lysia ihre Flügel bemühte.
    Kurz wunderte sich Sedrik, dass soviel Kraft in den zarten Fingern der Feenelfe steckte, doch das Persönchen hatte sicher noch viele versteckte Qualitäten, die er - Sedrik - vielleicht nie ganz heraus finden würde.


    Es dauerte nicht lange, da verspürte Sedriok, dass ihm der Tanz ganz schön die Schweißperlen auf die Stirn trieben. Immer wieder lösten sich Strähnen aus seinen Zöpfen und hingen ihm über Auge und Kinn. Mit etwas ungehaltenen Kopfbewegungen warf er diese dann - soweit ihm das gelang - nach hinten. Doch beim drauffolgenden Dreh waren sie erneut dort, wo sie ziemlich störend wirkten.
    'Lieber einen Tag auf dem Feld gearbeitet, als in der warmen Gaststube herum hopsen!' dachte sich Sedrik und stülpte die Unterlippe vor, um sich über die Stirn zu pusten. Doch ganz gelang ihm das nicht und so spuckte er sich auf die Oberlippe und ins rechte Nasenloch. Er verdrehte die Augen und hoffte nur, dass seine Freundin Lysia nichts von diesem Missgeschick mit bekommen hatte. Ansonsten würde er eben zum Gespött seiner Freundin werden. Nun, er würde auch das überleben.


    "Dieser Tanz macht ganz schön durstig! Meint Ihr nicht auch? Nachdem er zu Ende ist, sollten wir wieder etwas trinken!" meinte Sedrik und beschloss - ohne direkt daran zu denken - die nächste Runde etwas schneller zu drehen. Dass er dadurch jedoch in gefährliche Nähe zu den anderen Tänzern kommen würde, hatte er dabei nicht bedacht.

  • Es war nun ihrerseits Shiai die etwas überrascht. Zunächst zögerte sie und nahm dann aber doch die ihr angebotene Hand. Zuletzt hatte sie auf dem Ball getanzt. Nun auch nur einmal, da sie dort kaum jemanden gekannt hatte. Schon komisch, dass sich manche Dinge nie zu ändern schienen.
    Argon selbst wirkte auch hin und wieder etwas unsicher und dies erleichterte ihr vieles. Sie konnte nicht so gut reagieren, wenn andere sie mit ihrem Gerede überfuhren. Bei ihm hatte sie das Problem nicht.
    Zusammen mit ihm ging sie zu der Tanzfläche und bedauerte auf eine Art, das der Abend bald enden würde. Auf einer anderen Art würde sie aber auch froh sein, denn so viel Verlegenheit wie heute, hatte sie selten an den Tag gelegt.

  • Lysia lachte beglückt auf bei der schnellen Drehung bis ihre Flügel auf einen Widerstand trafen. Sie hatte unbeabsichtigt Amelie getroffen. Dadurch wurde sie ein Stück nach vorne gedrückt und traf mit dem Kopf auf Sedriks Schulter. Ihre Hände krampften sich um die von Sedrik während sie versuchte nicht zu fallen.

  • Seoul, der sich über das Kompliment freute und dem bei dem Augenaufschlag ganz anders wurde, sah das Unheil des Zusammenstoßes kommen. "Achtung..." Er versuchte in einer Drehung Amelie von dem dichter kommenden Paar wegzudrehen, dass in seinen Augen vor allem belustigend und nicht elegant wirkte. Jedoch schaffte er es nicht ganz und so trafen die Flügel der Feenelfe seine Begleitung.
    Er versuchte die nymphe so zu stützen, dass sie nicht fallen würde.

  • Der Stoß, der Sedrik an der Schulter unvorbereitet traf, brachte ihn ziemlich aus dem Gleichgewicht. Man sollte nicht für möglich halten, welche Kraft hinter einer so vermeintlich harmlosen Kollission steckte. Er biss sich auf die Zunge und für einen Augenblick trat er sich noch mit einem Fuß auf den anderen. Sekundenlang hatte er das Gefühl, als hätte er sich selbst auf den Boden genagelt. Doch er hatte schon ganz andere Sachen bewältigt und so tangierte er mit einem raschen Seitenschritt sein Ungleichgewicht etwas aus. Konnte allerdings nicht verhindern, dass er - da sich die Feenelfe stärker an ihn klammerte - etwas Unordnung damit in die Tanzenden brachte.


    Seine Finger wurden durch die Kräfte der Elfenfinger etwas gequetscht, doch achtete Sedrik weniger darauf als besorgt, dass er durch seine Ungeschicklichkeit seine Tanzpartnerin nicht womöglich von der Bühne riss. Ihm schoss durch den Kopf, dass es nicht gut war, wenn man während eines Tanzes an etwas anderes dachte, als an die nächsten zu setzenden Schritte. Wenn er weiterhin so tölpelhaft weiter machen würde, würde er und Lysia nicht einmal einen Blumentopf gewinnen. Nun ja, vielleicht einen Heiterkeitspokal.


    "Geht es Euch gut? Ist Euch etwas passiert?" fragte Sedrik noch etwas atemlos. Nicht nur vom rascheren Drehen, sondern auch weil ihn seine Schulter etwas schmerzte, wo ihn Lysias Kopf getroffen hatte. Doch der Schmerz verging, seine Besorgnis nicht. Er würde es sich nicht verzeihen können, wenn seiner kleinen Freundin etwas durch seine Ungeschicklichkeit passiert wäre. Seine nächsten zwei Schritte brachten ihn und seine Tanzpartnerin wieder etwas weiter weg von den anderen. Unwillkürlich hatten Sedriks Finger fester zugegriffen und nun ließ er wieder etwas lockerer. Kurz schoß ihm durch den Kopf, dass er erst Lysia beinahe von der Bühne geworfen und ihr nun die Finger zerdrückt hätte. Na sein Start in der Stadt war mehr als suspekt.

  • Argon kannte die Jagd und die Spannung, die sie mit sich brachte und doch erschien ihm der Moment des Wartens auf die Reaktion seines Gegenübers ewig lang und um vieles spannender. Ein erleichtertes lautes Ausatmen kennzeichnete ihre Entscheidung, seine Hand zu ergreifen. Er war doch erleichtert, denn irgendwie war es doch sicherlich peinlich da zu stehen und abgewiesen zu werden. Nun denn, es war ja noch nicht zu Ende, peinlich konnte es für ihn noch alle Male werden, schließlich würden sie ja nun tanzen. Doch beim Weg hin zur Bühne sah er etwas, was ihn einer Seits belustigte und anderer Seits auch sorgte und vielleicht sogar etwas einschüchterte. Auf der Fläche standen nur zwei Paare, doch eben diese beiden hatten einander getroffen und waren ins Schwanken geraten. Ein wahrlich witziger Anblick. Doch zeigte er auch, was es beim Tanzen wohl alles zu bedenken gab und was Argon zuvor alles nicht bedacht hatte. Sein Blick wanderte abermals kurz zu Shiai. Teilte sie seine Sorge über sein Können? Wie denn, sie wusste doch gar nichts darüber. Doch sie hatten sich entschieden und für gewöhnlich stand er zu seinen Entscheidungen und sie schien diese ja auch unterstützt zu haben, so dass er nicht stehen Blieb und weiter zu Fläche ging.
    Dort angekommen umgriff er sogleich ihre Taille, wie es auch die anderen Beiden bei ihren Damen taten. Von höflicher Verbeugung oder ähnlichem war keine Spur. Er hatte es bei den anderen nicht gesehen und im Wald, war dies auch nicht üblich. Zugegeben war es auch nicht üblich so zu tanzen, dort tanzte man irgendwie freier. Doch nun kam es ja erst, sie wollten Tanzen, doch wie sollte er beginnen. Leider konnte er nun nicht mehr die Füße der anderen sehen. Also was nun? Sein Blick ruhte für den Moment auf Shiai.

  • Shiai ging mit Argon gemeinsam zur Tanzfläche. Auch ihr entging der Zusammenstoß nicht und sie hoffte nur, dass ihnen so etwas nicht passieren würde. Als er sie gleich an der Taille ergriff, war sie etwas überrascht und unterdrückte ein Zusammenzucken, da sie sehr empfindlich an der Stelle war.
    Argon tat jedoch keine Anstalten den ersten Tanzschritt zu machen.
    "Wollen wir?" fragte sie und klang dabei sicherer als sie sich fühlte. Einen Moment wünschte sie sich zurück auf ihren Stuhl oder gar nach Hause, aber dann würde nicht Argons Hand auf ihrer Taille liegen...

  • Lysia, die Sedriks raschen Bewegunen nur folgen konnte, ließ ihn für einen Moment los, als sie aus der Reichweite waren. Sie rieb sich zunächst die Stirn und dann die Finger. Ihr empörter Blick, den sie auf ihren Begleiter gerichtet hatte, wurde etwas weicher als sie seine Besorgnis erkannte. Sie stieß ihn mit einem Finger an.
    "Du bist ganz schön hart. Bist du aus Fleisch oder Stein," fragte sie mit einem frechwirkenden Ton und Lächeln im Gesicht, bevor sie wieder die Hände des Mannes ergriff.
    "Aber nicht so fest," mahnte sie ihn.

  • Argons Augen wanderten umher. Zum einen versuchten sie die Bewegungen der Anderen zu sehen und zu begreifen und zum anderen versuchten sie Shiai im Auge zu behalten. Er ahnte schon, dass es unhöflich war, beim Tnaz seine Partnerin nicht anzusehen. Denn dies war nicht nur am Hofe so üblich, sondern auch im Wald, auch wenn dort wesentlich weniger so getanzt wurde, wie es hier der Fall war. Auch die Musik war... nunja... etwas rudimentärer. Er gab's auf. Es hatte keinen Sinn den anderen zu folgen, denn dies konnte er nicht. Er hätte vielleicht vorher besser hin sehen sollen. Nun denn es war zu spät und so konzentirerten sich seine Augen wieder auf Shiais Augen, welche ihn erwartend zurück blickten. Diese ausgestrahlte Erwartung wurden durch ihre Worte nur noch untermauert. Ja, wollen schon, doch können, Argon wusste nicht recht, wie er nun zu reagieren hatte und so lehnte er sich vor und kam mit dem Kopf näher an ihren heran. So nah, dass er ihr ins Ohr flüstern konnte, fragen konnte, ohne dass es die anderen hörten. "Was muss ich denn jetzt machen?"

  • Es missfiel Amelie, dass scheinbar plötzlich jeder tanzen wollte. Immerhin hatten die anderen Wettbewerbsteilnehmer auch die Bühne für sich allein. Doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und tanzte einfach weiter. Sicher konnten sie eh nicht mit Seoul und ihr mithalten sondern würden sich eher lächerlich machen.


    Zwar besänftigte dieser Gedanke die Nymphe ein wenig doch dies sollte nicht lange anhalten. Ein heftiger Stoß beförderte die Nymphe geradewegs in die Arme ihres Tanzpartners. Dort verharrte sie einen verwirrten Moment lang, bevor sie sich unauffällig nach dem Verursacher umsah. Es war Lysia, die gegen sie geflogen war. Doch die kleine Feenelfe allein konnte sicher nicht eine derartige Auswirkung erzielen. Sicher war ihr Tanzpartner nicht unbedingt sehr begabt in dem was er da tat oder vielmehr in dem, was er da versuchte zu tun. Ein abfälliger Blick von Seiten Amelies bedachte den Blonden, bevor sie sich wieder Seoul zu wandt. Immer noch an seiner Brust verharrend blickte sie nach oben in seine wunderschönen Augen und schenkte ihm ein Lächeln. "Bei derartigen Trampeln ist es doch ein Leichtes für uns, zu gewinnen. Findest Du nicht auch?"


    Der zarte Duft von frischer Zitrone füllte den Raum, während Amelie voller Vorfreude in Gedanken bereits ihren Preis entgegen nahm. Außerdem nutzte sie die Gelegenheit, wo sie schon so nah an Seoul stand, den klassischen Tanzstil zu wechseln und darzubieten, was eine Nymphe als Tanzen verstand. Damit hatte sie schon einmal einen Mann in ihren Bann gezogen und sicher würde ihr das auch hier gelingen mit allen Männern, die auf ihren Stühlen saßen und zusahen. Als kleinen Nebeneffekt würde es ihr vielleicht sogar gelingen, auch Seoul zu beeindrucken denn längst hatte sie Gefallen an dem grüblerischen Nachtelfen gefunden. Natürlich hatte sie dabei nicht vergessen, dass er ihr Tanzpartner war und legte nach wie vor die Hände um ihn. Wenn sie gewinnen würden, dann beide.

  • Sedrik errötete noch im Nachhinein, als ihn seine Freundin nach dem Zustand seines Körpers fragte. Obwohl er das Grinsen in ihrem Gesicht bemerkte, war er doch etwas erschrocken.


    "Ich bestehe aus Fleisch, aber durch die harte Feldarbeit habe ich auch eine gewisse Härte ...!" unterbrach er sich mitten im Wort, als ihm aufging, dass er eigentlich nicht nach dieser Antwort gefragt worden war. Noch immer fühlte er den harten Schlag und als ihn Lysia bat, nicht mehr so fest zuzufassen, nickte er ganz brav wirkend. Mit raschen Blicken orientierte sich Sedrik an den restlichen Tänzern und erneut färbten sich seine Wangen etwas dunkler, als er die spöttischen Blicke auffing, die ihm zugeworfen wurden. Innerlich seufzte Sedrik. Es war nicht leicht, sich nach einem solchen Aufprall wieder in die Melodie einzufügen.


    Sedrik leckte sich rasch über die etwas trocken anfühlenden Lippen und er spürte einen stärker werdenden Durst in der Kehle hoch steigen. Langsam wurde es Zeit, dass er wieder einige kräftige Züge von dem süßen Apfelsaft genießen konnte.
    Nach der nächsten Runde, die er wegen dem Gedränge etwas weiter außerhalb des Tanzkreises zog, spürte Sedrik dass sich scheinbar Schweißperlen auf seiner Stirn gesammelt hatten. Seine Finger hatten nun beinahe federleicht Lysias Finger ergriffen, dass er insgeheim befürchten musste, dass er sie bei einem stärkeren Schwung wohl von der Bühne in den Gastraum werfen könnte. Sie hatte zwar Flügel, doch er war jener, der sie herum schwenkte.


    Sedriks Blicke wurden wie magisch von einem der Tanzpaare angezogen und beinahe hätte er sich abermals plamiert. Die weibliche Tänzerin hatte sich zur Musik bewegen begonnen, die ihm die Augen weit öffnen und ein eigenartiges Gefühl in seinen Bauch trieb. So müsste man tanzen können! Selbst Lysia war noch ein Ausbund an Eleganz und elfenhafter Leichtigkeit gegen seine schweren Tanzschritte. Die Tänzerin schien beinahe auf der Melodie zu schweben. Aber noch rechtzeitig merkte Sedrik, dass es unhöflich war, jemand anderen so offensichtlich anzustarren, wenn man selbst eine entzückende Tanzpartnerin in den Händen hielt. Doch obwohl sich Sedrik nun wieder auf die Melodie konzentrierte, konnte er nicht verhindern, dass seine Blicke immer wieder zu dem Paar glitten und neidlos dachte er, dass dies wohl die verdienten Gewinner sein würden.

  • Argons Frage nahm einen Teil der Anspannung von Shiai und ihr Lächeln wirkte wieder entspannter.
    "Folge," flüsterte sie zurück und trat einen Schritt zurück und dann zur Seite. Sie würde dann eben erst einmal führen. Mal sehen wie oft sie sich auf den Füßen herum treten würden.

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