Der Park (alt)

  • Seoul fühlte sich einer Begegnung mit Kaera nicht gewachsen. Doch sie hatte ihn entdeckt und er musste an ihr vorbei zum Trinkstand.
    Ohne einen Schritt getan zu haben, winkte er zurück. Seine Gedanken und Gefühle hatten sich in einem wilden Strudel verheddert. Seine Beine fühlten sich merkwürdig schwer an als er endlich seinen Weg fortsetzte. Das Gewicht seiner Beine nahm noch weiter zu, je mehr er sich dem Standort der Nymphe näherte. Zögerlich blieb er zwei Personen von ihr getrennt stehen. Es kam aber nur ein schlichtes Hallo über seine Lippen. Und obwohl es ruhig klang, sprach seine geballte Faust eine andere Sprache.

  • Mit dieser Antwort brachte sie die Windfrau iin eine sehr unangenehme Situation. Sie hatte nicht vor jeder Fremden zu erzählen, dass ihre Familie sie ohne Schiff fort geschickt hatte.
    "Ich habe von meiner Familie gesprochen und nicht von mir. Momentan bin ich eher auf der Suche nach lukrativen Abenteuern und Aufträgen. Und womit verdient Ihr euch außer als... Vermittlerin?” erwiderte sie etwas spitz.

  • Nach dieser furchtbar ärgerlichen und durchaus peinlichen Misere im Vogelhandel, war Amina missgelaunt durch die Stadt gestreift, bis der Abend dämmerte. Von fern hörte sie Musik. Ein Fest? Neugierig lauschte Amina den Klängen, welche dazu einluden, das Tanzbein zu schwingen und ließ sich von ihnen in ihre Richtung führen.


    Ein wissendes Grinsen erhellte ihre Züge. Hatte sie nicht im Vorbeigehen gehört, wie sich welche über ein Festival am Mondenteich unterhalten hatten? Nun vielleicht bot sich dort eine Gelegenheit, diesen durchaus misslungen Tag noch irgendwie zu retten und einigermaßen ansehnlich ausklingen zu lassen, überlegte Amina, während ihre Schritte sie in Richtung Park führten.


    Und dann war sie auch schon an ihrem Ziel angekommen. Das Fest war gut besucht, die Besucher schienen bestens gelaunt und der Wein Floss in Strömen. Grinsend mischte sich Amina unters Volk.

  • "Von der Familie, ach so, verzeiht, ich habe Euch wohl falsch verstanden."


    Was war mit der Rothaarigen auf einmal los? Mimte das Unschuldslämmchen. Hatte wohl Angst an einen verkleideten Beamten geraten zu sein. Vorsicht war besser als Nachsicht. Das Kindchen musste erst lernen seine Intuition zu nutzen, um potentielle Auftraggeber von den Schnüfflern des Fürsten zu unterscheiden.


    "Nun, so manchem honorigen Herren in dieser Gegend", sie deutete mit einer verhaltenen Geste in Richtung außerhalb des Parks, wo sich die Villen der Reichen und des Adels befanden, "gelüstet nach ganz bestimmten Artefakten. Die Neureichen noch viel mehr als der Adel. Klopft einfach an alle Türen",
    Maida klang abfälliger als sie beabsichtigt hatte, "vielleicht findet..."


    Unvermittelt sie brach ab, als ihr Blick durch eine Lücke zwischen zwei Turteltäubchen hindurch auf eine Person fiel, die sie so schnell nicht vergessen würde. Diese trug dieselbe Kleidung we in jener Nacht. Wie nachlässig. Andernfalls hätte Maida sie wohl gar nicht wiedererkannt.


    "Ihr verzeiht", stieß die Cath'shyrr hastig hervor, ohne die Rothaarige eines weiteren Blickes zu würdigen. Rüde schob sich Maida durch die Menschenmenge, ehe sie die Zielperson aus den Augen verlieren konnte. Zum Glück wandte ihr die Schwester vom Nachtmarkt den Rücken zu. Grob packte die Cath'shyrr die Diebin am Unterarm und presste sich gegen deren Seite.


    "Wie schön, Euch wiederzusehen, Verehrteste. Wärt Ihr so freundlich, mir ein Stück zu folgen?" Maidas Körper drängte die Diebin in Richtung einer Baumgruppe, die wenig besucht wirkte und genug Schatten bot. "Und keine abrupte Bewegung, oder Ihr bekommt meinen Dolch zu spüren."


    Als Vorwarnung bohrten sich Maidas spitze Fingernägel der Diebin ins Fleisch.

  • "Es mochte ein Rückschlag sein, doch manchmal sind es die Niederlagen, die uns dem Ziel ein Stück näher bringen."
    In ruhigem Ton sprach Tilla Acai mit ihrem Gegenüber. Sie selbst war kein Anhänger Narions, nein. Und eigentlich berührte sie der ganze Glaubensunsinn nur, wenn es geschäftlich wurde. Mit dem breitschultrigem Mann, der ihr nun gegenüberstand war es vor Jahren bereits einmal geschäftlich geworden.

    Tilla erinnerte sich gut an den Schmied, der voller Euphorie und Tatendrang nach Nir'alenar gekommen war um dort den Bau eines Tempels zugunsten des Kriegsgottes mitzugestalten. Er war häufig in ihre Pfandstube gekommen um sich nach neuen, guten Klingen zu erkundigen und so hatte es nicht lange gedauert, dass sie seinen Sachverstand ein ums andere Mal als Berater in Anspruch nahm.
    Dann ging irgendetwas am Bau schief, über das Merdon mit ihr nie sprechen wollte und er verschwand.

    Sie rang sich ein seichtes Lächeln ab, während ihr Blick in Richtung der Feuerakrobaten glitt. Als Merdon heute Morgen vor ihrer Tür stand, war es die Gelegenheit gewesen um nicht alleine zum Mondsee gehen zu müssen. Tilla war häufig und gerne auf Veranstaltungen dieser Art. Sie waren die beste Gelegenheit sich herauszuputzen und zu zeigen. Nur war Tilla dummerweise auch jemand, der nicht der geselligsten Sorte von Menschen angehörte und der sich häufig etwas abseits des Geschehens bewegte. Etwas, dass ihrer manchmal überheblichen Art, aber auch ihrem Beruf zu zulasten war.

    "Aber wir wollen nicht über Vergangenes reden. Die Nacht ist zu jung und ihr seid gerade erst wieder in Nir'alenar angekommen. Geht, holt euch ein Glas Wein und tanzt mit einem hübschen Mädchen. Ich werde noch einen Moment den Akrobaten zu sehen."
    Jetzt bedachte sie den Mann mit den dunklen Filzlocken mit einem ehrlichen Lächeln.

    Fakt war, dass sie in der von ihr gewählten Garderobe lieber nicht tanzen wollte. An diesem Abend trug Tilla ein petrolfarbenes, hochgeschlossenes Kleid, dessen einzige Extravaganz ein tiefer Rückenausschnitt war um den herum kleine Glasperlen aufgestickt waren.
    Tilla bekam bereits bei der Vorstellung, wie ein Fremder ihr beim Tanz die Hand auf die Haut legte eine Gänsehaut der unangenehmen Sorte.

    So ließ sie ihre Gedanken lieber abschweifen. Den Blick auf die umherwirbelnden Fackeln gerichtet, deren Schein rotorange über Tillas helles Antlitz tanzten.

  • Merdon lachte. "Mir steht der Sinn eher nach einem Krug Bier, aber eurer Aufforderung komme ich gerne nach." Grinsend deutete er der Pfandleiherin gegenüber eine Verbeugung an, bevor er sich von ihr abwandte.
    Tilla Acai war eine beeindruckende Person, die für ihre zarte Figur und hochmütige Erscheinung einen erstaunlichen Sachverstand bezüglich Kriegswaffen hatte. Dennoch war sie nicht unbedingt der Typ Frau, mit dem Merdon einen ganzen Abend verbringen wollte. Auf das Feuer starren! Pah, er wollte das Feuer erleben! Die Glut im Inneren seines Herzens wollte geschürt werden und aus Erfahrung wusste Merdon, dass ein großer Krug Bier dafür bestens geeignet war.

    So schob sich der Dunkelhaarige mit dem markanten Gesicht durch die Menschenmenge, bis er am Getränkestand ankam.
    Lässig dagegen gelehnt, nahm er ein Bier in Empfang und besah sich die Umstehenden.
    "Langweilig, zu dünn, große Nase, zu jung.." So drückte er in Gedanken jedem der Anwesenden einen Stempel auf, bis sein Blick bei einer Rothaarigen ganz in seiner Nähe hängen blieb.
    Merdon hatte ein Faible für rote Haare. Nun, eigentlich hatte er einen Faible für jede Art von Frau, aber Rothaarige zogen sein Interesse in besonderem Maße auf sich. Der Hühne glaubte sehr an Prophezeiungen und war dem ein oder anderen Aberglauben verfallen. So glaubte er auch daran, dass Rothaarige die von Narion geküssten waren. Die Frauen, in welchen das Feuer und die Leidenschaft so heiß brannten, dass sich ihre Haare rot gefärbt hatten.

    Mit einem breiten Grinsen trat der in Schwarz gekleidete Schmied auf Sil'anya und Maida zu.

  • Die Antwort der dunkelhaarigen Tänzerin klang missgestimmt. Zeciass' Hunger wand sich verärgert. Wo er mit rascher Beute gerechnet hatte, drohte nun offenbar eine Treibjagd.
    "Ihr habt zumindest nicht an der Tanzfläche auf mich gewartet", entgegnete er ernst werdend. "Da drängte sich mir dieser Verdacht auf."


    Kühl analysierte der Yassalar anhand seiner letzten Beobachtungen, was ihre schlechte Laune verschuldet haben könnte. Am deutlichsten war ihr finsterer Blick hervor gestochen, mit dem sie den Weggang des dämmerblauen Störenfrieds bedacht hatte. Obwohl Zeciass realisierte, dass es sein Geschick in besonderem Maße herausfordern würde, ihr Interesse von einem anderen Mann abzulenken, wurde es ihm unbedeutender, je länger sein Blick auf ihr verweilte.
    Auf diese Weise mit versunkener Miene in seine Überlegungen vertieft, wäre ihm fast der Blick der Unscheinbaren entgangen. Obwohl es auf dem Fest genug zu sehen gab, schienen sich ihre Augen nicht von ihm lösen zu können. Fast widerwillig rissen sich seine Gedanken von der betörenden Gestalt der Tänzerin los, nahm er sich die Zeit für ein zweites Erfassen ihrer mageren Erscheinung.


    Das scheue Auftreten und die Narbe im Gesicht konnten nur bei flüchtiger Betrachtung darüber hinwegtäuschen, dass sich eine bittersüße Schönheit unter den Lumpen verbarg. Sein anderer Hunger, der beim Anblick der Tänzerin in ein lahmes Murren verfallen war, erstarkte im Angesicht der günstigen Gelegenheit.


    Zeciass' Körperhaltung änderte sich kaum merklich, wandte sich seiner schlanken Beobachterin zu. Der offene Blick aus ihren grünen Augen schien nur auf eine Reaktion von ihm gewartet zu haben. "Mein Name ist Zeciass Raphis...", hob er seine kraftvolle Stimme gerade weit genug, um den allgemeinen Geräuschpegel zu übertönen. "... und wenn Ihr mich weiterhin so anstarren möchtet, solltet Ihr mir Euren nicht länger verschweigen." Es verbarg sich eine gewisse Drohung in seinen Worten, doch das Lächeln, das sich daraufhin auf seine schwarzen Lippen legte, verleitete dazu, es für einen wohlgemeinten Witz zu halten.

  • Immer noch finster den Nachtelfen und diese Nymphe mit ihren Blicken taxierend, vernahm sie wie am Rande die ernst klingenden Worte des Yassalar. War er jetzt etwa gekränkt? Amelie seufzte innerlich, dann kam ihr eine Idee.


    Langsam trat sie auf den Yassalar zu und und schenkte ihm ein süßes Lächeln. "Bitte verzeiht meine schlechte Laune. Sie gilt nicht Euch. Ich möchte mein Verhalten gerne wieder gut machen", erklärte sie mit schuldbewusster Miene


    Noch einmal wagte sie einen Schritt an ihn heran und stand nun direkt vor ihm. "Wie könnte ich mich vor Euch verstecken wollen? Sie hielt ihm ihre Hand entgegen. "Sagt ... Möchtet Ihr noch einen Tanz mit mir wagen? Oder wie wäre es, wenn wir beide uns noch ein wenig die Beine vertreten? Der Mondenteich ist so hübsch anzusehen im Schein der Fackeln und wir könnten für eine Weile dem Trubel hier ein wenig entfliehen ...". Während sie sprach, versuchten Amelies Blicke stets die Seinen einzufangen und ein lieblicher Duft legte sich um die Anwesenden.

  • Merkwürdig muteten die Szenen an, die Tamrin zu sehen bekam, um so merkwürdiger, da er von den Worten, die dabei gewechselt wurden, nur sehr wenige verstand. Tári wirkte hin und hergerissen, zögerlich und fixierte dabei die hübsche Frau in den farbenfrohem Kleid, die gerade ein Glas von dem ..... Yassalar, korrigierte er sich noch schnell genug, entgegen nahm. Sie schien aber weder auf ihren Gönner noch auf Tári zu achten sondern starrte unverwandt und geistesabwesend dem dunklen Mann hinterher, der sich gerade erst entfernt hatte. Der Schwarzhäutige bedachte daraufhin zunächst das junge Mädchen mit der Narbe mit seiner Aufmerksamkeit, während Tári sehr behutsam die Hand in Richtung der anderen ausstreckte und sie auch ansprach. Doch kurz bevor Tári's Hand sie erreichte, löste sich die Starre der aparten Frau und mit ausgesprochenen verführerischem Lächeln und samtiger Stimme schenkte sie nun doch dem Yassalar all ihre Aufmerksamkeit. Tamrin blickte verwirrt zu Boden und schüttelte den Kopf als müsse er sich von einer völlig unerwarteten Blendattacke erholen. Er hatte keine Ahnung, was die zarte, hübsche Frau eigentlich getan hatte oder warum die Wirkung dessen sogar bis zu ihm hinüber schwappte - aber er glaubte, gefühlsmäßig zu erfassen, was da vor seinen Augen ablief. Und hatte das dringende Bedürfnis, weder Zeuge dessen zu werden noch überhaupt irgendwie in diese Beziehungsgeflechte involviert zu werden, nur weil er zufälligerweise in der Nähe stand. "Tári ?", sprach er seine Begleiterin behutsam, wenn auch laut genug an, so dass sie ihn hören sollte und berührte von hinten sacht ihren Oberam. Strikt mied er jeden Blick auf Tári's Bekannte und den Elfen. Ein höchst verwirrender lieblicher Duft lag in der Luft, den er überhaut nicht einordnen konnte. "Lass uns zurück gehen, ja ? Ich glaube, dort hinten ist es ruhiger und es waren noch Tische frei. Und vielleicht ist die junge Frau mit den Schiffen noch dort." Die Nähe zu deren fröhlicher Leichtigkeit, mit der sie Erzählungen zum Besten gegeben hatte, erschien Tamrin gerade sehr viel erstrebenswerter als hier an Ort und Stelle zu verharren, wo die Spannung ihm von Sekunde zu Sekunde ein wenig dichter und unangenehmer zu werden schien.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Die Szene, welche sich bot, wurde immer kurioser. Tári ließ keinen der Anwesenden recht lang aus den Augen. So hatte sich der Yassalar bereits der Frau zugewandt, welche ihn nun schon eine gewisse Zeit anstarrte. Die Halbelfe hatte wirklich gehofft Amelie warnen zu können, doch jene schien keine Notiz von ihr zu nehmen und sie kam nicht dazu sie am Arm zu berühren. Hastig zog sie ihre Hand zurück als die Nymphe nun den dunklen Jäger ansprach und ein lieblicher Geruch ihr in die Nase stieg. Sie zog jene kraus... Mit solchen Gerüchen umgab sich ihre Schwester auch sehr gerne, vor allem, als es um ihren jetzigen Ehemann ging. War nun die Nymphe auf den großen, schwarzen Mann aus? Immerhin hatte sie sich nun voll und ganz jenem zugewandt. Hier spielten sich Dinge ab, die der blonden Frau nicht ganz geheuer waren und Tamrins Worte holten sie aus ihrer Überlegung heraus. Sie zog sich wieder an die Seite des jungen Mannes zurück. "Das ist eine gute Idee.", lächelte sie ihn flüchtig und auch etwas verhalten an. Diese Situation... Mit einem letzten Blick wand sie sich von der Szene ab und der neuen Richtung zu. "Hast du schon den Wein probiert?", fragte sie den jungen Mann.

  • 'Zeciass Raphis...' Ein interessanter Name. Er klang irgendwie, anders, auch wenn Fanir nicht ganz sagen konnte warum. Natürlch wurde sie sofort rot, so etwas lies sich bei ihr nicht abstellen, aber sie sah ihn weiterhin in die Augen. Es musste am Fest liegen, sie war sich sicher, sonst hätte sie beschämt auf den Boden geschaut und so getan, als hätte sie in nicht gehört, so wie sie es oft genug schon getan hatte. Aber bei der Menge an Leuten die um sie herum waren, wusste sie selbst kaum noch wer sie war und was sie so wirklich tat.


    Ihre Augen hielten seinem Blick stand. War das ein Lächeln? Sie wusste, sie musste Vorsichtig sein, er war schließlich ein Yassalar!, doch irgendwie hatte sie darauf keine Lust im Moment. Vielleicht war dies die Gelegenheit, die die Seherin meinte? In welche Richtung dies wohl gehen wird, dachte sie. "Fanir ist mein Name."

  • Als die Nymphe Seouls Reaktion auf sich sah, schwand ihre Stimmung. Sofort war der zarte Rosenduft um sie herum verschwunden. Sie hatte nur an sich gedacht, als sie die Stadt Hals über Kopf verlassen hatte. Natürlich musste ihn das verletzt haben. Wie hätte sie ihm erklären sollen, was sie dazu getrieben hatte, ohne ihn zu verletzen?
    Doch wie es den Anschein hatte, war Soeul nicht allein auf dem Fest; auch wenn die Nymphe, die sie ebenfalls entdeckt hatte, gerade mit jemandem anderem tändelte.


    "Seoul... du bist sicher mehr als überrascht mich hier zu sehen. Ich bin erst seit ein paar Tagen wieder in der Stadt... Wie ich sehe, bist du in Begleitung da, da will ich euch nicht stören. Aber vielleicht gibst du mir in den nächsten Tagen Gelegenheit dir zu erzählen, warum ich verschwand? Entschuldige...", wandte sie die ersten Worte an ihn.


    Kaera nahm ihren Wein und sah sich nach einem Weg zu den Feuerakrobaten um. Die Nymphe wollte Seoul nicht das Fest verderben und ihr schien es doch, dass er wenn äußerlich auch ruhig, innerlich brodelte. So wollte sie sich lieber zurückziehen, als ihn zu bedrängen oder gar wütend zu machen.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seine Augen verengten sich und er hatte das Gefühl jeder seiner Muskeln war angespannt. Er schwankte zwischen Wut und Verletztheit.
    "Ich bin alleine hergekommen....," er machte eine Pause, fragte sich warum er sich rechtfertigte. Einen Moment ließ seine Deckung nach. Dann straffte er die Schultern. "So, ERST seit ein paar Tagen..." Sein Blick war düster. "Nun, wenn du bereit bist mit mir zu reden, du weißt, wo du mich finden kannst." Er wandte sich ab, wollte weiter gehen. Dann blieb er doch stehen. Sah sie an, doch dieses mal weicher.

  • Sil'anya kam gar nicht mehr dazu etwas zu erwidern als die andetre Frau sich schon entschuldigte und verschwand. Zunächst verdutzt, zuckte sie so gleich nur mit den Achseln und wollte schon weiter gehen als ihr Blick auf den Mann traf, der sich so ganz ohne ein Wort zu ihr gesellte.
    Ohne sein Grinsen zu erwidern, fragte sie kühl: "Wolltet ihr zu mir oder meiner Gesprächspartnerin, die gerade verschwunden ist?"

  • Das Grinsen wich schneller als es gekommen war aus Aminas Gesicht, als jemand sie unsanft am Oberarm packte, um sie von ihrem geplanten Weg abzudrängen. Verwirrt stolperte sie in Richtung der abgelegenen Baumgruppe. Dann erst konnte sie einen Blick auf eine alte Bekannte erhaschen. "Ihr seid es", grinste sie. "Warum so übellaunig?"


    An einem der Bäume angekommen, lehnte sie sich betont lässig dagegen und betrachtete ihr Gegenüber. "Wie kann ich Euch helfen?"

  • "Ihr dachtet wohl, ich erkenne Euch nicht wieder, da Ihr damals Euer Gesicht unter der Kapuze verborgen hattet." Maidas Zorn steigerte sich, als sie sah, wie lässig grinsend sich die Diebin an den Baumstamm lehnte. Beherrscht atmete die Cath'shyrr zweimal tief durch ehe sie platzte.


    "70 Golddukaten. Gebt Sie zurück. Zwei Beutel des Raben und mein eigener", zischte sie. "Ich gebe zu, Ihr seid wirklich gut. Dennoch kann ich diese Respektlosigkeit nicht dulden. Wenn Ihr reich werden wollt, raubt Adelsleute aus, nicht euresgleichen."

  • In Tillas Augen spiegelte sich der orangrote Schein der Fackeln welche die Feuertänzer immer wieder in die Luft warfen. Die Artisten hatten offensichtlich einiges an Reiz verloren. Die Mehrheit der Festbesucher vergnügte sich auf der Tanzfläche oder gab den den kurrenden Mägen und dürstenden Kehlen nach. Ein Pärchen himmelten neben ihr die glühende Akrobatik an und wenige Meter daneben beschloss ein Zwerg seinen Rausch an Ort und Stelle auszuschlafen.
    Tilla verzog die Mundwinkel und beschloss, dass dies hier auch nicht die Gesellschaft war, die sie an diesem Abend suchte. Suchend fuhr ihr Blick über die Menschenmenge, aber Merdon schien ihren Rat zu beherzigen und ansonsten kam ihr gerade keiner der Umstehenden bekannt vor.


    So schritt Tilla ebenfalls in Richtung des Getränkestandes. Ein Gläschen würde sie sich heute Abend leisten...

  • Merdon hatte sich derart auf die Rothaarige fixiert, dass er erst Maidas Fortgang registrierte, als sie an ihm schon vorbei war und Sil'anya ihn ansprach. Er versuchte sich an einem charmanten Lächeln, war doch für einen Augenblick lang irritiert.


    "Den Göttern zum Gruße. Tatsächlich sah ich zwei hübsche Damen alleine hier stehen und hoffte einige neue Bekanntschaften schließen zu können. Ich war lange nicht mehr in Nir'alenar und wähnte dieses Fest als eine gute Möglichkeit, hier gesellschaftlich Fuß zu fassen."
    Merdons Benehmen war tadellos. Das markante Äußere des Schmiedes beinhaltete durchaus die Umgangsformen, die eher einem Priester zuzuordnen waren.


    "Nun hat eine der Damen offensichtlich die Flucht vor mir ergriffen, doch muß ich sagen.. eine Schönheit wie euch auf einem Fest wie diesem auch nur für einen Augenblick lang alleine zu erwischen,.. die Götter scheinen mir an diesem Abend hold zu sein."
    Er lachte rauh und deutete eine Verbeugung an. "Merdon nennt man mich."

  • Gerade heute frisch in der Stadt eingetroffen, so ungefähr ein Jahr war der letzte Aufenthalt nun her. Die Wagen der Familie hatten längst Station vor einem der Tore bezogen, ein wenig Abseits der befestigten Wege, an einem Bach. Der Dehoranfamilie wurden nur allzu rasch die Neuigkeiten herangetragen. Nicht alles fand Atashkada interessant, nein sie merkte aber neugierig auf als von einem Fest die Sprache war. Ein Fest im Park am See, stellte sie entzückt fest und versuchte sogleich ihre dazu gewonnenen Schwestern dazu zu bewegen mit ihr zu gehen. Ohne Erfolg. Es wäre zwar schön gewesen, aber sie störte sich nicht daran. Nein sie eilte sogleich zu ihren Habseligkeiten, wusch sich die Reise fort und richtete sich für diese Veranstaltung zurecht. Blutrot waren der Rock, die Bluse und das Band in ihrem Haar. Schwarz mit silberner Verzierung das Mieder und der kurze Überrock. Den Weg brachte sie schnell hinter sich. Die Stadt und die Veränderungen konnte sie noch zur Genüge bei Tag bewundern, hatte sie für sich beschlossen. Am Fest angekommen, war jenes schon in vollem Gange. Es wurde getanzt, geplaudert, umworben, gelacht sowie auch getrunken und gegessen. Paare, Gruppen oder einzelne Personen alles war vertreten. Selbst Schausteller hatten sich dort eingefunden und gaben ihre Künste zur Schau. Es war immer wieder beeindruckend, wie jene mit ihrem 'Feueratem' die Nacht erhellten. Beschwingt von der gespielten Musik bewegte sich Atashkada anmutig durch die Menge an Personen. Hier und da lächelte sie mit funkelnden Augen, wenn sie gerade einem Zusammenstoß mit einem der anderen Besucher entging. Sie streifte eine kleine Gruppe aus der eine hochgewachsene, dunkle Gestalt herausragte umringt von zwei Frauen und ein Pärchen, welches sich gerade von ihnen entfernte. Alle hatten etwas in den Händen, eine Schüssel mit Essen oder auch Becher mit etwas zu Trinken. Jenes käme ihr nun gerade recht, ihre Augen suchten sogleich den zugehörigen Stand und ihre Füße folgten ihrem Blick. Allzu weit kam sie nur leider nicht, schon stand ein weiterer dunkelhäutiger mitten im Weg zu den herrlichen Erfrischungen. Edel war er gekleidet und sein Blick auf jemanden gerichtet. Atashkada setzte ein strahlendes Lächeln auf. Sie wollte dort vorbei und nicht noch so lange warten, bis man den Weg frei machen würde. So schob sie sich vor dem Nachtelfen vorbei "Verzeiht, aber es geht leider nicht anders.", zwinkerte sie dem umrundeten Hindernis keck zu.

  • Ihre Körpersprache war leicht zu entschlüsseln, ihr Erröten verriet sie umso mehr, doch ihr offener Blick wich seinem nicht aus. Zeciass behielt sein Lächeln noch etwas länger bei. Fanir war also...


    In seine Gedanken mischte sich die sanfte Stimme der Tänzerin. Ihre Worte verwunderten ihn jedoch nur kurz, denn Zeciass ahnte, was es mit ihrem plötzlichen Stimmungswechsel auf sich hatte. Der andere Hunger warf sich unwillig umher, lechzte nach der leichteren Beute, doch wie schon auf der Tanzfläche verblassten die Reize aller übrigen Frauen, kaum dass Zeciass sich erneut auf die Schwarzhaarige konzentrierte.
    Sie musste eine Magierin sein... vielleicht auch eine Priesterin von Lilliande und Yanariel... und seine Intuition ahnte, dass es klüger wäre, ihrer Aufforderung - trotz lohnender Aussicht - nicht nachzukommen. Fanir würde ihm keine Probleme machen...


    Doch wie sollte er sich abwenden von diesem Prachtexemplar einer Trockenen, ohne es später zu bereuen? Was immer für einen Zauber sie beherrschen mochte, er würde ihn schon durchschauen, falls es nötig sein würde.


    Sie bei der Hand nehmend, neigte er sich leicht zu ihr vor. Ihre Nähe war angenehm, ohne dass er recht bestimmen konnte, was diesen Eindruck auslöste. "Mit Euch zu entfliehen, ist das Reizvollste, was ich mir in dieser Nacht vorstellen könnte", lächelte er ohne dabei seine langen Eckzähne zu offenbaren. Ihre Finger lagen zart und warm, nahezu zerbrechlich in seinen. Es fiel ihm schwer, die Augen von ihr abzuwenden, dennoch tat er es, um mit erhobenen Haupt nach dem besten Ausweg aus dem zusammen gedrängten Volk zu suchen. Wenn nötig, würde er selbst einen schaffen.
    Sein Blick streifte dabei flüchtig über Fanir hinweg, als habe er sie vollkommen vergessen.

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