Der Park (alt)

  • Der Yassalar schien noch für einen Moment an dem unscheinbaren Persönchen hängen zu bleiben und Amelie fürchtete schon, es verspielt zu haben, als er sich schließlich doch noch ihr zuwandte. Ein wenig tat es ihr leid, die junge Frau nun doch wieder alleine stehen lassen zu müssen doch diese Sache hatte eindeutig Vorrang, befan die Nymphe, während sie dem Meereswesen ein bezauberndes Lächeln schenkte.


    Ihre Hand in der Seinen, die sich angenehm kühl anfühlte ob der Hitze des Gedränges um sie herum, tat Amelie ein paar Schritte in Richtung des plätschernden Wassers, welches die leichten Wellen des Sees ans Ufer trugen.

  • "Nein.", antwortete Tamrin und sah mit kraus gezogener Nase auf den Becher in seiner Hand nieder. Unwillkürlich stieg Belustigung in ihm empor und er grinste. "Aber es ist keine schlechte Idee bevor ich ihn endgültig komplett auf dem Boden hier verteilt habe." Tári stand wieder neben ihm, hatte sich aber schon der vorgeschlagenen Richtung zugewandt während sein Gesicht noch der Gruppierung vor ihm zugewandt war. Er neigte den Kopf etwas näher zu ihr und flüsterte. "Hast Du das auch bemerkt ? Was die dunkelhaarige Frau - Deine Bekannte ? - gemacht hat ? Es war ganz komisch. Und dieser Geruch plötzlich...." Immer noch hatte er das Gefühl, diesen Duft in der Nase zu haben und unterdrückte abermals den Drang, sich durch leises Schütteln davon zu befreien. Vielleicht half der Wein, dachte er etwas lapidar und probierte einen Schluck. Hoppla ! Unwillkürlich wurden seine Augen größer. Der Wein war überraschend gut - aber SEHR süß und stark. Damit war sicherlich Vorsicht geboten. Aber dieses eigenartige Gefühl ...........
    Tamrin holte tief Luft und nahm einen weiteren Schluck.
    ...... schien verschwunden. Erst jetzt registrierte der junge Mann, dass er, ohne es zu beabsichtigen oder wirklich hinzusehen, in Gedanken die ganze Zeit auf die junge Frau in den abgerissenen Kleider gestarrt hatte. Er errötete und sah hastig weg. "Donnerwetter!", sein Blick suchte erneut Tári. "Der Wein ist lecker - aber ich bin dafür, jetzt tauschen wir die Gläser." Er lächelte sie schelmisch an. "Ich glaube, ich kann Dich im Zweifel besser nach Hause tragen als Du mich." Wohltuende Wärme stieg durch den Alkohol in ihm auf - eigentlich war es doch ganz nett hier.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Die innere Steifheit der jungen Halbelfe löste sich etwas als Tamrin zu grinsen begann und sie nickte. Es wäre auch schade, wenn nur der Boden von dem Wein erhalten würde. Der junge Mann neigte den Kopf und flüsterte ihr zu. Den Blick jedoch ließ sie nicht zu der Szene zurück kehren. "Du meinst Amelie Goldstern? Was hat sie gemacht? Was meinst du?", fragte Tári leise aber etwas irritiert nach. "Der Geruch? Ja sie roch mit einem Mal ähnlich meiner Schwester, wenn sie sich für ein Treffen mit ihrem Ehemann fertig gemacht hatte.", rollte Tári mit den Augen. "Sie ist eine Nymphe, es muss damit zu tun haben. Sie becircen Männer, heißt es. Aber frag mich nicht wie das funktioniert.", fügte sie leise an. Während Tamrin von dem Wein versuchte, trank die junge Frau etwas von dem Saft. Er war gut gemischt, wenn auch etwas süß. Apfel und Kirsche meinte Tári schmecken zu können, nicht das sie Ahnung von solchen Verkostungen gehabt hätte, aber wenn sie sich darauf etwas konzentrierte. Das 'Donnerwetter' von Tamrin riss sie aus ihren Überlegungen. Es war schön zu hören, dass dem jungen Mann schmeckte was sie ausgesucht hatte. Nun wollte er die Becher tauschen und grinste sie dabei seltsam an. "Ist er denn so stark?", fragte sie und hielt ihm den Becher zum Tausch hin. "Strecken reicht nicht, hm?" Hätte sie doch nur zwei Becher mit Saft bestellt, dachte sie belustigt. Sicher nach Hause käme sie dann also wohl, so lächelte Tári Tamrin fröhlich an. Die Augen der jungen Frau huschten über die Umgebung und blieben für einen Moment an der Tanzfläche hängen. Sie war nicht zu voll und die Musik die gespielt wurde, fand Anklang bei ihr. Das wäre doch vielleicht der geeignete Moment? Ihr Herz begann ein wenig schneller zu klopfen, ob des Gedankens, dass sie gerne mit Tamrin jene aufsuchen wollte. Sollte sie ihn also fragen? Oder solle sie es lieber lassen? Er könnte immerhin auch nein sagen. Und hatte Tamrin ihr nicht erzählt er könne gar nicht...? Aber hatte er nicht auch mit seiner Schwester...? Der jungen Frau stand es ins Gesicht geschrieben, dass sie gerne etwas sagen wollte, aber noch wollten die Worte sich nur in ihren Gedanken bilden.

  • Fanir seufzte. So schlimm war es gar nicht gewesen mal im Mittelpunkt zu stehen. Wenigstens hatten dann noch Leute um sie herum gestanden, aber nun waren sie alle weg. Allein saß sie da. Aber immerhin mit vollen Magen, versuchte sie sich zu trösten. Ja, in der Hinsicht war es ein voller Erfolg gewesen.


    Sie sah dem Yassalar und der Nymphe nach. Es war so ein Merkwürdiger Duft in der Luft gewesen, aber auch dieser war verschwunden. Vermutlich war er von der Nymphe gekommen, Fanir versuchte den leichten Stich in ihrem Herzen zu ignorieren. Sie konnte sich doch nicht einbilden für irgendwen etwas besonderes zu sein.


    Sie ging am Rand der Tanzfläche entlang, bis sie das große Feuer erreichte. Bewundernd betrachtete sie es. Aber auch davon wandte sie sich seufzend ab. Sie ging am Ufer des Sees entlang und sah rastlos auf das Wasser.

  • Kaera hatte genau das erwartet. Natürlich wandte er sich ab...
    Sie sah zu Boden; doch als sie wieder aufsah, bemerkte sie, dass Seoul doch stehen geblieben war.


    "Ich würde es dir auch jetzt erklären, aber ich möchte dir nicht den Abend verderben."
    Kaera leerte ihren Becher und stellte ihn wieder auf den Tresen. Dann ging sie ein paar Schritte auf den Nachtelfen zu. "Ich... willst du es hören?..." Die Nymphe war äußerst unsicher. Natürlich beherrschte sie jegliches Umgarnen, Verführen oder um den Finger wickeln, aber sie wollte den Nachtelfen nicht benutzen. Er war ihr sehr ans Herz gewachsen, bevor sie sich aus dem Staub gemacht hatte. Alles andere konnte sie vielleicht mit Fremden, doch Seoul konnte sie einfach nicht verhöhnen, in dem sie ihre Nymphenreize ausspielte.

    Nutze die Talente, die du hast,
    die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen. :stern:


    Henry van Dyke

  • Seoul wäre vielleicht geflüchtet. Doch als er sich nach den wartenden Damen umsah, stellte er fest, dass sie nicht gewartet hatten. Sie waren einfach zusammen mit seiner Ausrede fortgegangen.
    Er seufzte, sah Kaera an und wusste, dass er sie so oder so nicht hätte stehen lassen.
    "Okay," mehr sagte er nicht, zeigte auf den Stand. "Möchtest du auch noch etwas?" Etwas Wein würde ihm gut tun.
    Dann wurde er umrundet, was nicht ganz ohne eine Berührung geschah. Irritiert sah er die Frau, da er nicht gleich den Zusammenhang zwischen ihren Worten und der Berührung erkannte.

  • Sil'anya musterte den Mann noch einmal. Für einen Fremden trug er ganz schön dick auf. Aber natürlich schmeichelten seine Worte ihr ein bisschen. Auch wenn sie es nicht zugeben würde.
    "Ich bin Sil'anya. Woher stammt ihr?" fragte sie und stellte fest, dass ihr Becher bereits leer war. So wandte sie sich ab, um sich einen weiteren zu bestellen.

  • Amüsiert beobachtete Amina die Cath'Shyrr, während diese sichtlich um Beherrschung rang. "Verbergen auf dem Nachtmarkt nicht alle ihre Gesichter unter einer Kapuze?", entgegnete sie mit müdem Lächeln.


    "Wenn alle, die sich eine Kapuze über den Kopf ziehen, für Euch als verdächtig gelten, dann frage ich mich, wie ihr ausgerechnet auf mich kommt. Wir waren an diesem Abend nicht die einzigen Perseonen auf dem Nachtmarkt". Amina schnaubte kurz. "Vielleicht war Euer Rabe im Nachhinein ja doch nicht so recht zufrieden mit Euren Auskünften und hat sich zurück geholt, was ihm gehörte?", schlug sie vor, ganz so als wolle sie der Cath'Shyrr helfen, den wahren Schuldigen zu finden.

  • Maida fauchte verärgert. Ihre Augen blitzten gefährlich.


    "Was ich noch weniger dulde als bestohlen zu werden..." Sie trat auf Handbreit an die Diebin heran und funkelte sie zornig an. "...ist, wenn Ihr versucht mich für dumm zu verkaufen. Ihr wart in meiner Nähe und Ihr wusstet um das Geld. Der Rabe kam mir keinen Augenblick lang nahe genug für einen Diebstahl."


    Was schlicht gelogen war.Doch Bran Boreas hatte seine Gedanken ganz woanders gehabt an diesem Abend.


    "Und auch sonst niemand. Ihr aber standet direkt neben mir. Vermutlich seid Ihr uns sogar gefolgt. Also, was ist jetzt? Gebt Ihr es zu? Oder soll ich Euer hübsches Gesichtchen mit ein paar fetten roten Kratzern verunstalten? Ich warne Euch nur ein Mal. Treibt es nicht auf die Spitze. Katzenkrallen hinterlassen äußerst hässliche Narben."


    Nun war es an Maida spöttisch zu grinsen.

  • Tilla setzte die teuerbeschuhten Füße in Bewegung und schritt erhobenen Hauptes in Richtung des Getränkestandes. Vielleicht hätte sie sich an diesem Abend doch für eine andere Garderobe entscheiden sollen, das bodenlange, enggeschnittene Kleid gab ihr nicht unbedingt die Bewegungsfreiheit, die man auf einem Fest im Park gebrauchen konnte.
    Dennoch ließ sie sich davon nicht beirren. Sie war es gewohnt, dass man sie wegen ihres exentrischen Kleidungsstils häufig beobachtete und gerne auch mal belächelte. Heute war sie verhältnismäßig schlicht gekleidet und um nichts in der Welt würde sie sich anmerken lassen, dass ein Funke Reue wegen ihrer Kleiderwahl in ihr aufloderte.

  • "Ich bin kein Kind Beleriars, wenn ihr das wissen wolltet." Antwortete Merdon und seine Kohlenaugen blickten Sil'anya glühend an.
    Als sie sich wegdrehte, schrie in seinem Inneren etwas auf, dass er sie aufhalten müsse, die Rothaarige, die die das Feuer in sich trug und sofort glitt Merdons große Pranke auf Sil'anyas Schulter.


    "Es ist mir eine große Freude euch kennenzulernen, Sil'anya. Und eine noch größere Freude wäre es mir, wenn ich euch zum nächsten Umtrunk einladen durfte." Er versuchte sich an einem sanften Lächeln, auf den leeren Becher der Rothaarigen deutend. Sie sollte sich noch nicht von ihm abwenden. Noch nicht. Erst wollte er wissen ob auch ihr Herz so feurig wie ihr Haar war.

  • Atashkada fing den verwirrten Blick des Mannes auf, wo war er wohl mit seinen Gedanken gewesen? Ihr Lächeln war freundlich und leichter Schalk blitzte kurz in ihren Augen auf. "Wo seid Ihr mit Euren Gedanken? So weit entfernt?", fragte sie und sie erkannte, dass es wohl so gewesen sein musste. Ein Hauch von Verwirrtheit und Schmerz schien ihr im Gesicht des Nachtelfen, denn ein solcher stand vor ihr, zu liegen. Der Schalk verblasste und machte sanftem Mitgefühl Platz. "Ein herrliches Fest und so viele fröhliche Leute." Mitten in dem Gewirr von Personen hörte sie angeregte Wortwechsel, viele lachende Stimmen von Männern und Frauen. Ja, Fröhlichkeit und Unbeschwertheit lag in der Luft. "Aber Ihr .... Ihr seht fast bedrückt aus. Wollt Ihr nicht ein wenig tanzen oder etwas trinken? Vielleicht ist das, was Euch bedrückt, dann nur noch halb so schlimm.", sagte sie und schenkte dem Nachtelfen ein warmherziges Lächeln.

  • Tamrin's Augen rundeten sich und unwillkürlich versuchte er noch einmal einen Blick auf diese Amelie zu erhaschen. Aber die Menge hatte sie und den Yassalar bereits verschluckt. "Sie becirct Männer ?", fragte er erstaunt und fuhr ohne groß nachzudenken fort. "So wie sie aussieht, sollte sie das gar nicht nötig haben, sie noch zusätzlich zu becir......." Seine Stimme erstarb als er sich dabei Tári wieder zuwandte und ihre grollenden Augen bemerkte. "Ziemlich stark.", bestätigte er deshalb eifrig. "Köstlich - aber ziemlich stark. Probier ihn nur selbst." Er drückte ihr den Becher mit Wein in die Hand und nahm sich dafür den Saftbecher, den sie ihm anbietend entgegen hielt. Doch wenn Tári sich über seine Worte geärgert hatte, so zeigte sie es im Moment jedenfalls nicht. Fast schien es als würde auch sie etwas oder jemanden in der Menge suchen, denn ihre Augen glitten über das Getümmel an Personen vor ihnen. Auch die rothaarige junge Frau in der wenig festlichen Kleidung war mittlerweile in der Menge verschwunden. Schmunzelnd wurde Tamrin der wechselnden Stimmungen in Tári's Gesichtszügen gewahr. Lächeln, flüchtiges Stirnrunzeln, Unsicherheit ??, tieferes Stirnrunzeln........
    "Willst Du nicht einfach sagen, was Dir solches Kopfzerbrechen bereitet ?", fragte er sie mit fröhlichem Zwinkern.

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    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Das Grüppchen hinter ihnen hatte sich nun endgültig aufgelöst, stellte Tári fest. Tamrin sagte etwas zu der jungen Halbelfe, aber sie hörte nicht richtig hin. Immer noch lauschte sie der Musik, die inzwischen zu langsameren Rhytmen übergegangen war.
    Noch immer haderte sie mit sich, ob sie ihn nun fragen sollte. Auf diesen schrecklich steifen Festen kamen immerzu junge oder auch ältere Männer, um sie zum Tanzen aufzufordern. Aber wie stellte eine Frau das an? fragte sie sich erbost. Und warum wurde einem so etwas nicht beigebracht? Unüberlegt nahm Tári einen herzhaften Schluck aus dem Becher in ihrer Hand wie sie ihn bei Saft nehmen würde. Ein Augenblick zu spät registrierten ihre Sinne die dichte Alkoholnote, die über der Flüssigkeit hing und sie musste erst einmal herzhaft husten.
    Gut das war ein Fehler, aber der Reiz hatte sich rasch verzogen und sie probierte es mit einem kleineren Schluck erneut. Besser, aber ihr Geschmack war es so nicht und das sah man ihrem leicht verzogenen Gesicht auch an. Oder war es einfach nur zu ungewohnt im Vergleich zu dem viel leichteren Weinen, die sonst auf Festlichkeiten gereicht wurden ? Nun nippte sie nur noch daran und das war sogar ... Irgendwie veränderte sich etwas und ihre Wangen wurden leicht warm, fand sie. Nun... "Können wir vielleicht austrinken?", bei dieser Frage viel ein leicht unsicherer Blick auf den Wein. Wie lange würde sie wohl brauchen um ihn auszutrinken. "Und dann würde ich wirklich gerne mit dir tanzen gehen.", sie lächelte ihn fröhlich an. "Vielleicht als Einlösung für den Gefallen, welchen du gestern genannt hast?", fragte sie leise. Dann wäre dieser auch abgegolten...

  • Kaera war fast erleichter, dass Seoul nicht gleich die Flucht ergriff.
    "Nein, danke, ich möchte nichts mehr", antwortete sie ihm, als eine Frau sich an ihm vorbeidrängte und um Verzeihung bat.
    Dann beobachtete sie, wie diese Frau ihn um einen Tanz bat. Die Nymphe seufzte leise. Ganz offensichtlich war dies nicht ihr Abend. Auch wenn er wunderbar begonnen hatte, schien er jetzt im völligen Desaster enden.
    Sie trat einen Schritt näher an den Nachtelfen heran und flüsterte ihm zu: " Geh ruhig tanzen. Ich werde nicht so schnell wieder verschwinden und weiß ja, wo ich dich finde. Ich sollte mich jetzt besser auf den Heimweg machen, denke ich..." Dann nickte sie der Dame zu und wartete auf Seouls Antwort.

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    Henry van Dyke

  • Eigentlich hätte der Nachtelf lieber gehört, was die Nymphe zu sagen hatte. Doch dass Kaera ihn so bereitwillig mit einer anderen Frau bereit war zu teilen...das rührte an seinem Stolz. Gleichzeitig wunderte er sich über die Fremde, die so gar keine Scheu zu haben schien.
    Er zögerte kurz, musterte beide Frauen.
    Schließlich wandte er sich Kaera zu. "Du musst das Fest nicht verlassen. Vielleicht sehen wir uns noch...?" Trotz seiner Wortwahl war es weniger einer Frage als eine schlichte Aussage.
    "Nun der formhalber....darf ich um diesen Tanz bitten?" sagte er dann in einem ruhigen, etwas gefühlsärmeren Ton.

  • Ihre Hand legte sich auf seine. Drohend, mit festen Griff umschlossen ihre Finger die seinen.
    ”Die würde ich da wegnehmen..." warnte sie ihn und drehte sich zu ihm um. Ihre Augen wurden einen Tick dunkler als sie ihnanblitzten.
    "Zu einem Becher Wein könnt ihr mich einladen, doch für anderes ....kennen wir uns nicht gut genug."

  • Das verärgerte Fauchen ihres Gegenübers nahm Amina gelassen entgegen.


    Und als die Cath'Shyrr an sie heran trat, wich sie keinen Schritt zurück. Wie hätte sie auch können mit dem Baum in ihrem Rücken, der unnachgiebig da stand und der dunklen Kuppel entgegen ragte? Dann zeigte sich abermals ein belustigtes Grinsen auf ihren vollen Lippen. "Haltet Ihr Euch denn selbst für dumm? Man könnte es meinen wenn man bedenkt, wie schnell Ihr davon ausgeht, jemand anderes könnte Euch für dumm verkaufen". Eine kurze Kunstpause, dann fuhr sie fort. "Nunja jemand der so nachlässig mit einem Beutel voller Münzen umgeht, hat es wohl auch nicht besser verdient. Und weil Ihr Euch über Eure eigene Dummheit so dermaßen ärgert, komme ich Euch als Sündenbock nun wohl gerade recht was?"


    Amina war es auch herzlich egal, wie nah der Rabe diesem Weib nun tatsächlich gekommen war. Um ehrlich zu sein, wollte sie dies auch überhaupt nicht so genau wissen.


    Und dann abermals ein spöttisches Grinsen, was sich dieses Mal auf dem Gesicht ihrer Kontrahentin zeigte. Die angedrohten Kratzer im Gesicht konnten Amina jedenfalls kaum beeindrucken. Sie ersparte sich den Hinweis darauf, dass ein Ashaironibiss nicht nur Schmerzen verursachte sondern auch töten konnte.

  • Das Weibsbild regte sie auf. Bei allem Respekt für dieses gelungene Galgenstück trieb das impertinente Grinsen der Ashaironi der Cath'shyrr die Zornesadern auf die Schläfen. Sie hätte dieses Schlangenweib zerfleischen mögen, den Gerüchten über den tödlichen Schlangenbiss zum Trotz. Sie wurde wiedergeboren, das Miststück sicher nicht. Doch das waren ein paar Golddukaten nicht wert. Alles aufzugeben was sie sich aufgebaut hatte. Wieder von vorne zu beginnen, ohne sich allzu genau an die vorangegangenen Zyklen zu erinnern. Außerdem gab es zu viele Zeugen für einen Mord an der dreisten Diebin.


    In einem hatte die Diebin recht. Was Maida am meisten ärgerte war die eigene Dummheit. Am Nachtmarkt nicht auf sein Geld aufzupassen war Leichtsinn und geradezu eine Einladung. Sie hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Den Park unter Drohung auf Vergeltung zu verlassen, um ihre Wut vorläufig an jemand anderem auszulassen - der Matratze und dem Federkissen etwa - oder...


    Maida starrte der Diebin drohend in die dunkelbraunen Augen, ehe sie unvermittelt auflachte.


    "Ihr seid ebenso wenig ein Sündenbock wie der bocksbeinige Kerl, zu dem ich den Geflügelten geführt habe. Jetzt weiß ich, warum man Euch Schlangen kalt wie Eis nennt. Euer Gemüt erwärmt sich selbst mit der Wand im Rücken kein Grad."


    Maida deutete auf den Baumstamm, der die Diebin in die Enge hätte treiben sollen, und verneigte sich theatralisch. "Mein Respekt. Ich wünschte, ich wäre weniger heißblütig, doch dann wären die Männer wohl viel schwerer um den Finger zu wickeln. Sagt, da Ihr ein Kind der Dunkelheit seid. Ihr kennt nicht zufällig einen Canvele?"

  • Ein selbstzufriedenes Grinsen glitt über Merdons Lippen als er seine Hand von Sil'anya wegzog.
    "Würde ich euch zu anderem einladen wollen, so seit euch sicher, ich hätte es nicht unerwähnt gelassen." Merdons Augen glitzerten amüsiert als er ihren Becher fasste. Oh ja, es schien als habe sie Feuer! Sein Herz machte zwei Extraschläge bevor er sich umdrehte und in Richtung Getränkestand seine Bestellung aufgab. Es war wuselig um ihn herum, viele drängten an den Stand, doch mit klarer, tiefer Stimme nannte er seine Wünsche und wurde fast augenblicklich erhört und bedient.


    So dauerte es nicht lange, dass er mit einem Becher Wein in der einen und einem Humpen Bier in der anderen Hand wieder vor Sil'anya stand.
    "Euer Wein, Sil'anya." Sprach er und reichte den Becher an die Rothaarige weiter.
    "Ich muß gestehen.." setzte er an, während sein Blick über das Geschehen des Festes glitt.
    "Normalerweise bin ich kein Freund dieser Veranstaltungen. Ein Selbstgebrautes in einer gemütlichen Taverne, vor einem lodernden Kamin trifft eher meinen Geschmack als dieses.." Ein wenig abwertend fuchtelte er mit der Hand in Richtung der Tanzfläche. "Romantikzeugs.." Er setzte den Humpen an und ein tiefer Zug wurde mit einem kehligen Seufzen abgeschlossen. "Ah.. zumindest schmeckt das Bier." lachte er.

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