Beiträge von Juveno

    gg


    moin


    Drachenschmerz, Drachenleid, Drachentrauer, Drachengemüt, Drachenklage, Drachenspirit, Drachenqual, Drachengram, Drachenwahn, Drachendepression, Drachenmelancholie, Goldseele


    Drachengewitter


    ähhhh und nun zum Wetter: Wolkig-durchzogen mit böigen Zimtwinden

    rennt zurück und zieht die nächste hübsche Elfe aus dem Pool, Bademantel reich


    Salbeischnaps - aber nur damit gurgeln nicht schlucken wie ich ?(


    warum gehen bei ner Schweizer Tastatur die Sternchen nicht ?
    und warum glaubt mein Auto es sei ein Weihnachtsbaum - Täglich leuchten neue Lichter auf von denen ich nicht mal wusste das es sie gibt :gruebel:


    Gute Besserung Valea wünsche


    dankbar Brennan anschau, der Gottseidank sich nicht auch noch in den Pool stürzte
    unglaublich was ne Kaffeekanne hier alles anrichten kann

    Der See, der vor ihnen lag und seine Umgebung, die sie umschlang, als hätte ein Künstler die Farben vergessen, nur noch mit glitzernden Kohlenkristallen Konturen gemalt, die sich rein in ihrer Tiefe voneinander unterschieden und darin badend Silberglimmer, sinnesfreudig tanzend.
    Ein Rinnsal dunklem Wassers neben ihnen, das stetig rauschend in die Tiefe fiel, nicht mehr als fünf Schritte hinunter in den See, dabei das Wasser den Silberglimmer ausatmete. Nein, sie waren keinen Hügel hoch gegangen, der See lag etwas tiefer. Es gab einige solch Orte, um den See, bei dem sich kleine Quellflüsse mit ihm paarten und liegend in einem Nest aus Stein. Ein vollkommen stimmiges Nachtgemälde und nur die laue Brise – des Künstlers Hand, die Konturen wiegte.
    Behutsam, wie nie zuvor, löste sich ihr Arm aus seiner Führung und wohltuend lautlose Schritte kamen zum Stillstand. Dunkel wie die Nacht und geweitet bis ans Lied waren Juvenos Augen, die bei Weitem nicht das Sehvermögen von Zarasshin erreichen konnten und doch, ja, nahm er jede Bewegung wahr, folgte mit seinem Blick dem Fliehen ihres Arms. Wohlbedacht verschlang ein tiefes Einatmen seine verräterischen Gedanken, wo zugleich Augen dankbar die Details ihrer erstarrten Silhouette vernaschten – dem erregten Pulsieren ihrer Adern, die ihre schimmernde Haut bewegten und die, wie die Schwingen eines Seeadlers, der auf der Jagd nach dem richtigen Moment verharrend in den Lüften stand. Jeden Augenblick erwartete er ihren Sprung ins dunkle Nass. Alles an ihr verlangte es zu gehen und seine Hand zuckte, wünschend nach ihr.
    Doch wozu sie zurückhalten?
    Zu seinem Zeitvertreib?
    Nein, er würde ihr das Gehen zugestehen, sich höflich verneigen und ihr alles erdenklich Gute dabei wünschen.
    Aber da wo seine Gedanken schon einen höflichen Abschied planten, zerriss ihre Stimme die erstarrte Stille. Dabei mit Gleichmut sprach sie seinen Namen und mit Wohlwollen reichte sie ihren Arm auf Kriegerart zum Abschied. Nur die Worte dazwischen:.. „hier wird sich unser Weg vorerst trennen, denn wir nehmen an,ein Bad zu nehmen, liegt Euch fern. Diese Nacht also dann: im Guten.
    Lasst nicht zu, dass die Götter mit Euch spielen.“
    ...hallten in seinen Gedanken wieder und wieder, jagten seinen Blick auf den nächtlich dunklen und kalten, ihnen wohlbekannten See. Seine Haare im Nacken und auf den Armen salutierten vor der Erinnerung. Weggewischt ein höflicher und einfacher Abschied im Guten. Und auch wenn er wusste, dass Zarasshin das nun Folgende, wohl weder interessierte, noch gerade jetzt gebrauchen konnte, begangen seine Hände sich in seinem Mantel zu verlaufen.
    Man konnte meinen: sie fischten nach einem Insekt, doch angelten seine Finger, in den Wellen aus Stoff, nur nach dem einem Silberknopf, der den Mantel schloss. Wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal und in Eile seinen Mantel alleine ausziehen möchte, dabei entschlossen aber ohne Groll, seine Stimme:„Im Guten nennt ihr das?... Wirklich?...und nennt mich im selben Atemzug einen Feigling!?... Himmel nicht das Spiel der Götter sollte man fürchten.“ ...Endlich fiel der Mantel zu Boden, etwas schneller und gekonnter entledigte Juveno sich seines Hemdes. „Ich scheue mich vor keinem Bad, auch nicht in diesem See.“ Mit einem Auflachen: „Ihr seht die kleine Insel?“ und schon folgte sein Sprung in das dunkle Nass. Hose und Stiefel behielt er dabei an. Und allemal wie er sich gerade benahm, wäre jeder Harlekin auf einem Markt neidisch über Juvenos dargebrachter Vorführung. Über sich selbst konnte er am besten lachen, es war ihm einfach nicht wichtig, ob wer einen Narren, Harlekin oder verwirrten Elfen in ihm sah. Aber als Feigling wollte er sich selbst nicht sehen und noch weniger, wenn dies andere taten.

    Ein Hauch von triumphieren zauberte ein verstecktes Grinsen auf seine Lippen – Aber war es denn ein Triumph ? – Sie war noch nie einem Gott begegnet.
    Und er hatte selbst noch keinen Gott gesehen, nur eine Lichtgestalt, die eine Gottesdienerin war.
    Aber weshalb Zarasshin dies verraten? Zu tödlich süß war ihr leises Zischen, dennoch ja, tat er es:
    „Auch ich begegnete nie einem Gott.“
    Neckte er sie gerade insgeheim? Mit dem kaum verstehenden Geheimnis – dem Geschenk der Götter, das sie ihm sein Leben wieder schenkten. Doch ja, er tat es und für einen Lidschlag kostete er es vollkommen für sich alleine aus.
    Schritt um Schritt dem nächsten Abschied näher, friedlich würde er heute sein – aber konnte man sich dessen sicher sein ?


    Sie hatten die Straßen aus harten Steinpflaster hinter sich gelassen und gingen nun auf Kiesel durch eine Allee und unter einem nächtlich dunklen Blätterdach, das von mächtigen Bäumen stammte, die, wie Wächter in Reih und Glied, die Allee bewachten. Zum ersten Male fiel ihm auf, wie ungeschickt er sich bewegte und schmerzlich klang das Geräusch in seinen Ohren, das sein steifes Bein verursachte, beim Gehen auf den gnadenlosen Kieseln. Auch, wenn er sein Gewicht mehr auf sein gesundes Bein verlagerte, konnte er es nicht vermeiden, dass die aufgezwungene Drehbewegung ein Geräusch gebar.
    Es würde ihm wohl nie wieder gelingen lautlos wie früher gehen zu können. Missmut legte sich wie Morgentau auf ihn nieder und ein Zirkus drohte seine Vorhänge zu lichten, in der Manege aus Juvenos Gefühlen.
    Oder brauchte es nur Zeit um es neu zu erlernen ?
    Aber ja, wenn irgendwer Hoffnung in sich trug dann wohl er, denn ihm hatten die Götter neuen Lebensatem geschenkt. Schande dem der aus neuer Hoffnung eine alberne Vorführung machen würde. Trat ich nicht heute Nacht voller Lebenslust aus meinem Haus, Freundlich gesinnt vor meinen Feind und nun bin ich versucht mich einer Motte aus Missmut zu ergeben?
    Nein, er dachte nicht weiter daran, umgehe und vermeide einfach das unvermeidbare. Erneut eintauchen in den berauschenden Tümpel meiner Lebenslust und das an ihrer Seite. Wohl wissend welch Herausforderung dies war, straften sich seine Schultern, sein Kopf hob sich. Wieder suchte sein Blick den ihren, doch tief in die Schatten der Nacht war der ihre gerichtet. Schon vermisste er ihre funkelnden Augen und mit zwei eiligen Schritten holte er auf, zu dicht an ihre Seite - Erschreckend nah. Einem Tropfen gleich - die Augenblicklich folgende Berührung, seiner Hand auf ihrem Arm – dabei überraschend, schmeichelnd Kühl ihre kohlige Haut sich anfühlte.

    Mit einem Mutigen lächeln in seinen Augen – wartend, das ihr Blick den seinen finden würde. Doch zuvor schlossen sich schon seine Finger – wie eine übereifrig schwingende Tür die in ihre Schloss fiel und seine Lippen formten ein: „Verzeiht“ ...aber der Klang des einzelnen Wortes hatte keinerlei kunde in sich: von der Entschuldigung die es eigentlich beinhalten sollte. Bestimmend und Fordernd war es, wie das folgende sanfte führen seiner Berührung, die sie auf Grassiegen Boden, neben den Weg führen sollte.
    Sich umsehen, ob sie wer sah? zu nah Elf und Yassalar? - diese Sorge überließ er ihr.
    Festgekrallt hatte sich sein Blick auf sie.
    Behütend jene Hand die wagte sie führen, bestimmend zu Berühren, während seine leere Hand sich hob und an einen schwarz umhüllten Ort zeigte, in dem sich Wasser spiegelte.
    Ein Ort wie ein Lichtscheues Wessen, das rauschen des Wassers seine Stimme, Bewegt durch lauen Wind und Gekleidet in einen Nächtlichen Mantel, der wärmend vor ungewollten Blicken schütz:
    Nah an ihrem Ziel.

    Kam es ihm nur so vor, als wäre die Nacht plötzlich dunkler als zuvor? ...denn ein Gefühl legte sich über Juveno, das wie ein dunkler Schattenmantel der einengend, schwer und leidlich zu tragen. Wie er es vermutet hatte, war Zarasshins Ziel:... das Meer ...es schien sie schon lautlos zu rufen, an ihr zu zerren mit unsichtbaren Händen - deren Kräfte wie die des Mondes- Ebbe und Flut seit jeher beherrschte. Aber welch Geduldig und Mächtiger Lehrmeister die Neugierde doch sein konnte, denn Zarasshin hatte sich schon von ihm abgewandt, gebar Abstand zwischen sie, doch bei seinen Worten blieb sie stehen.
    Ihre Worte, die auf seine folgten und einen Schwur in sich trugen:… „Kommt schon, wir schwören, wir beißen nicht. Die schwarzen Krallen bleiben, wo sie sind“... wurden eindringlich untermalt von ihrem Gebärden, deren Präsenz dominant fordernd in Juveno Gedanken voller misstrauen, entlockten: glaube ihren Worte wer sie nie erlebt – ich glaub sie nicht und dochsie wird sie halten, je nach meinen Verhalten. Aber noch immer Bewegte er sich nicht, sah sie nur eindringlich an, saugte ihr forderndes Gebärden in sich auf und ließ seine Gedanken dazu kreisen – dreist, als hätten die Götter ihm auch noch die Zeit geschenkt ... Des Nächtens schwarzes Licht, das sich sanft und zauberhaftschön in ihren Silberschuppen bricht zugleich drohend ihr Lilla Blick, ein Spiegelbild von glimmenden Zorns - welch Bild ihr Anblick - zauberhaft mordendende Dualität ... du närrischer und lebenstrunkener Elf, der sich von ihrer verletzten Schönheit berauschen lässt … schau ihr nicht zu tief, aber vorallem nicht noch länger in die Augen ... wohl muss ich neben ihr ein standhaftes Sein wie das von Klippen sein, um ihre innerlich lautlos dröhnenden Wogen glätten zu können, ehe sie über mir zusammen brechen … denn nur zugut Erinnert sich mein Körper noch an ihre schwarzen Krallen.
    Mit Unbehagen, bei dem Gedanken an ihr Ziel, tat er dann doch seinen ersten Schritt, der auf sie zu und so wieder in ihre nähe, dabei entglitt seinem Atem ein nachdenkliches: „hmmmm“ auf das ein : „Gut“ als Antwort auf ihren Schwur folgte.
    Unwissend was ihn am Ende ihres gemeinsamen Weges erwarten mochte ging er neben ihr, so ihrem fordernden Wunsche folgend und seinem Versprechen treu, während er sich fragte: Was für einen Trost seine Begleitung für sie eigentlich haben konnte ? Ein Wahnwitz wenn der Feind zum Freunde wird und was gesagt werden sollte und was nicht, blieb dabei ungesagt, verborgen in den Ecken von Gedankenwindungen.
    Sein Blick sicher nach vorne gerichtet, zerriss fragend seine Stimme, schon nach wenigen Schritten, des Nächtens Stille:“Seit ihr schon mal einem Gott begegnet Zarasshin ?“



    Aus des Kapuzen Schatten funkelten staunende Augen.
    Sollte Juveno seinem Blicke trauen ?
    So unbeeindruckt war ihr Antlitz, als er sprach, auch noch kurz danach, bis sie sich regte, ihre Hand bewegte, sie von seinem Blute stahl und es kostete. Dabei ihre Stimme Klang, geformt von Lippen die sprachen :... Yassalarblut ist das nicht ... und sie auf einmal grinsend weiter sprachen: schmeckt es uns all zu dünn.
    Einladend darauf hin ihre Hand - Himmel ...
    Gab es denn noch Worte?
    Hatte er nicht schon mehr erreicht als er erreichen wollte ?
    Damit hatte er nicht gerechnet, nicht das er von ihr Eingeladen wurde sie zu begleiten wie ein Freund.
    Innehaltend , ja gar unfähig sich zu rühren fand er dennoch Worte:"Wohl wahr wir sind nicht vom selben Blute und wandeln nur auf gleicher Erde die mein halt, doch wohl auf länger Euer Abgrund sein könnte. Aus Euren Worten meine ich zu hören: es zieht Euch zurück ins Meer."



    Über seine Schulter glitt sein Blick, zum Mondensee der ihr Tor zum Meer, doch noch konnte er ihn nicht sehen. Aber allein der Gedanke an den See weckte ein Schaudern in ihm, der wie kalter Stahl sein Rückenmark erklomm. Juveno war sich nicht ganz sicher ob er diesen Weg noch einmal gehen wollte, auch wenn seine Begleitung ein zauberhaftes doch zugleich grauenvolles Wesen der Meere war. Aber wie hätte er nach seinen vielen Worten, die sie wohl bewegten, eine solch Einladung des friedlichen Zusammenseins, abschlagen können?



    Ein leises räuspern entglitt ihm, half im sich neu zu Sammeln, sein Erstaunen zu verbannen. Das Verlangen sein neu geschenktes Leben vollends zu fühlen, lies ihn seinen Kopf etwas anheben und zurück blicken in ihr geschundenes Gesicht, nur kurz, nur einen Augenblick. Dann beugte er sich um seinen Stock von Boden auf zu heben. Silberklang als des Stabesspitze auf das Pflaster traf - seine Stütze, seine Abwehrmauer, mit beiden Händen umschlossen des Stabes Griff, aufrecht stehend neigte er sich etwas vor zu ihr und sprach mit einem Atemzug: "Ich fand Atem im Tode und der wird auch noch für dies hier reichen. Ich freue mich von Euch etwas lernen zu dürfen was nur wenige je lernen werden ...ja sagt mir welche Worte man Euch sagen sollte und welche besser nicht"



    Abwartend mit einem Fordernden Lächeln im Gesicht, blieb er an Ort und Stelle stehen, war nicht gewillt sofort neben ihr her zu gehen als wäre nie etwas geschehen. In seinen Augen spiegelte sich seine Selbstsicherheit nun wieder, die geben konnte und auch nehmen, die sich sicher war das nicht nur er es war, der hier etwas lernen konnte. Nur seine Haltung, die ihr zugewandt, zeugte von seinem Gebeugtem Wessen das doch noch etwas Vorsicht zeigte.





    Die Vielfalt des Lachens das Juvenos Worte ihr entlockte, konnte auf solch Art wohl nur eine Yassalar von sich geben und doch, gleich wie zischend es zuletzt durch die Nacht hallte, trug sein Echo etwas Entspannung in sich. Auch das drohende Violett ihrer Augen wich dem sanfteren Silber, das ihn kurz verließ als Zarassihn ihre Hand hob um mit ihren Fingern zum Firmament zu deuten. Worte folgten ehe ihr silberne Blick ihn wieder traf und eine Kralle ihrer Hand sich auf sein Kinn legte und Juveno Antwortete ihr, ohne sich zu rühren: "Wahrlich die Welt ist die gleiche, wahrlich auch ihr und doch mit jedem Stück das die Zeit dem Leben gibt und nimmt verändert sie es. Wie das Meer den Stein der Klippen formt ... wie der Wind das Land zum Sandkorn mahlt ... wie ein Wort Gedanken entlockt und ein Gefühl die Seele berührt. Ich habe es gefühlt gesehen gehört und gerochen dieses Nichts und ja es hat mich auch verändert. Doch ihr wollt mir sagen: DIES was ich nun fühle, sehe, rieche, vermöge meine Leere nicht zu füllen. Ihr gebt mir nichts Bewusst und werdet es wohl auch nie, ihr zeigt nichts was nicht auch jeder andere zeigen muss und doch ist es euer Anblick der meine Leere zu füllen vermag, denn ich sehe was es zu zeigen lohnt und müsste blind sein um es nicht zu sehen. Auch muss ich euch nicht euren Spiegel der Schönheit eures Selbst vor Augen hallten, denn sie ist euch wahrlich bewusst und gekonnt und erhaben setzt ihr sie ein, genauso wie ihr sie nun, da sie sichtlich Verletzt, zu schützen versucht".
    Sein Kinn rückte vor, so das ihre Kralle - Rasiermesser gleich, seine Haut aufritzte, nur ein kleiner Schnitt, nur ein tropfen Blut quoll hervor, ehe er weiter sprach:" Doch bin ich jener der kein Yassalar. Doch bin ich jener der kein Blut an euren Händen, Kleidung, keine Schnittwunden sehen kann. Doch bin ich jener der eure Blutenden Lippen und das Mahl an eurer Schläfe sehe und weiß: das wohl außer einem Yassalar keiner euch so demütigen konnte und dies ohne Blutverlust überlebt hätte. Doch bin ich jener der nur ein Wirrer Elf in euren Augen und auch wenn ich es nicht mag, bin ich jener der sich gerade selber fragt: weshalb ich mir Sorgen um eine Yassalar mache, die bestimmt keine Hilfe braucht, noch weniger sie von mir annehmen würde und ich nicht mal in der Lage wäre sie geben zu können. Es sei denn meine Anwesenheit könnte tröstend für euch sein, obwohl ich nichts weiter tue als dreist mit meinen Blicken von eurer Schönheit zu rauben, die gleich wie sie verletzt ich sie erkennen kann und tiefer sehe in des silbern Glanzes eurer Augen.
    Wie war das zuvor ? - die Welt ist noch die selbe ... seltsam nicht wahr?
    Fast seufzend verklangen seine letzten Worte, sog er ihren salzigen Duft aus der Luft in sich auf , während er einen Schritt von ihr zurück trat und seine Kapuze über seinen Kopf tief in sein Gesicht zog.

    Was war Zeit in einem Nichts?
    Zu Sand wurde sie, der einem zwischen den Fingern verrann wenn man zurück kehrte in das Ticken des Lebens. Doch auch wenn einige Zeit vergangen war, beabsichtigte Juveno seine Reise erneut fort zu setzten.
    Ob er jene wieder sehen würde die er verlasen musste, war so Ungewiss wie man den Tod nicht vorher bestimmen konnte. Keiner wusste dies wohl besser als Juveno, dennoch hatte er einen Funken Hoffnung, kannte einen Teil ihres Weges und würde dem Folgen.


    Tage, Wochen ritt Juveno schon, er gönnte sich nur die notwendigsten Pausen, seine Glieder stöhnten.
    Aber er kam schnell voran, ritt auf einem Elfenpferd, stets seinen Falken voraus schickend, den Gezeiten trotzend, doch es schien ihm als würde die Zeit noch schneller verrinnen, in der er sich vielfach Fragte: ...Waren die zwei Tua'Tanai bei dem Mädchen geblieben … konnte das Mädchen ihre Eltern finden … ging es ihnen Gut ...? Auch das Okina damals sagte: sie hätten kein bestimmtes Ziel und seien wie Blätter im Wind, beschäftigte Juveno, sie konnten in der Zwischenzeit überall sein. So konnte er sich nur auf das Schicksal verlassen und hoffen - dass sie ihm vielleicht wieder Begegneten.


    Ein Sturm zog auf machte das Vorankommen beschwerlich und Juveno suchte Schutz etwas abseits des Weges, unter einer Mächtigen Eiche die auf einem Hügel thronte, so das er den Weg gut im Auge behalten konnte. Eine kleine Ewigkeit, schien es ihm, tobte der Sturm über ihm hinweg, bis sich der Himmel wieder klärte, doch die Dämmerung kündigte sich bereits an. Ein letztes mal schickte Juveno seinen Falken in den Himmel, um die Umgebung zu erkunden. Er selbst lehnte sitzend am Stamm der Eiche, seine Augenlider wurden schwerer und schwerer bis sich seine Lider vor des Schlafes Übermacht beugten.


    Es war bereits Finster als der Ruf seines Falken die Ruhe der Nacht zerriss.
    Irgend wer ?... irgend etwas? ... war in seiner Nähe, doch es konnte alles Mögliche sein. Zu müde um sich zu erheben legte sich nur seine Hand auf seinen Dolch und es schlossen sich seine Augen wieder, doch lauschten angespannt all seine anderen Sinne.
    Sein Falke würde ihn erneut Warnen und zu ihm zurück kehren, ehe ein anderes Wesen in erreichen konnte.

    Zarasshin hatte sich von ihm abgestoßen, drückte ihn fester gegen die Mauer, doch blieb sie drohend nah, sah ihn warnend an und nichts anderes konnte er von ihr erwartet. Das violette Funkeln ihrer Augen glich Amethysten – zwei rohe Edelsteine, deren erhabener Glanz hart, unbeugsam, warnend, drohend, leuchtend die Nacht durchbrach. Aber Juveno hatte sie nicht aufgehalten, um sie bewusst heraus zu fordern und doch tat er es mit seinen aus Sorge geborenen Fragen und mit dem Festhalten ihrer Hand, die ihn wie die Nacht den Tag in sanfter Dämmerung berührte.
    Durch das Festhalten ihrer Hand hatte er erreicht, was er wollte, denn so fühlte sie sein wiedergekehrtes Leben inniger, als gleich welch Worte es ihr bewusst machen konnten. Er hatte so zu sagen: die Dämmerung fest gehalten, bis sie sich von ihm löste und so die Dämmerung verrann in einer violett-funkelnden Nacht.
    Konnten sie anders ? … nein ... ihre Völker waren verfeindet und auch, wenn Frieden herrschte, würden sie sich stets meiden. Sie waren Elf und Yassalar, waren eben wie Tag und Nacht unvereinbar und doch gab es eine Art Dämmerung, in der sie sich berührten.
    An der Mauer lehnend wirkte er kleiner als sie, hätte er sich gerafft, hätte er sie um einen halben Kopf überragt, stattdessen sank sein Kopf hinab, so tief, dass sein Kinn auf seine Brust sank ... Nein - nicht demütig, nur einsichtig und nur ein Augenblick, ehe sich sein Kopf leicht schief neigte, er von unten herauf, mit einem Lächeln im Gesicht, wieder zu ihr blickte.
    Doch sein Blick wurde schnell wieder ernst, suchte das Nichts und deutlich sah man ihm an, dass er nachdachte: Soll ich weiter mit Fragen auf sie einschlagen ? … wurde sie nicht schon genug geschlagen ? … Sicher trägt sie ihr Schild … hat keine meiner Fragen beantwortet … stattdessen schlug sie auf gleiche Art zurück mit ihren Worten … Bei den Göttern, weshalb mach ich mir Sorgen um eine Yassalar ?… sie stellt mein Feind dar … und doch …...
    Das Nichts, in das er starrte, mochte er nicht, es drohte ihm - sich darin zu verlieren, sich darin aufzulösen ... sollte er? ... sollte er einfach gehen? Sein Blick griff zurück, nach ihrem Körper, glitt Nebel gleich darüber.
    Der Grund, weshalb er Zarasshin aufgehalten hatte war geklärt, sie wusste nun und hatte gefühlt, dass er wieder am Leben war. Sie war weder verwirrt, noch sonderlich überrascht deswegen, das Einzige, was sie deutlich zeigte war Wut und diese nicht nur, weil er sie festgehalten hatte. Wollte sie sich mit den Götter anlegen ? … ja, der Tod sollte endgültig sein .. doch die Götter entschieden anders … sein Erscheinen, voller Leben, schien ihrer Tat zu spotten.
    Für Juveno war nur noch eine Frage offen: Hatte sie mit Dritten über das Geschehene gesprochen?
    Doch diese Frage beantwortete sich von selber: Sie trug sein Schwert nicht bei sich und sie hatte es bestimmt nicht zurück gelassen. So rühmte sie sich nicht, in dem sie sein Schwert offen bei sich trug, es schien ihr zu genügen es für sich beanspruchen zu können, es als Zeichen eines Sieges, über einen Elfen, wie ein Schatz versteckt zu hüten. Zudem war das Geschehene rein eine Art Genugtuung für sie und ein gnädiges Geschenk an ihn, das keinen ehrhaften Ruhm an sich hatte und besser nicht mit sich getragen wurde und so würde, gerade sie, nicht mit anderen über das Geschehene gesprochen haben.
    Auch dachte Juveno nicht einmal daran sein Schwert von ihr zurück zu fordern, im Gegenteil, er sah es als einen gerechten Lohn für ihr Geschenk - des Todes, den sie ihm gewährt hatte. Was konnten sie schon dafür, dass die Götter ein anderes Schicksal für Juveno bestimmt hatten ? Sich deswegen weiter gegenseitig anfauchen?
    Oder wie sie es tat, einfach nicht auf die Frage: ...Hat es keinen Hort für Euch bei den Göttern gegeben, dass man Euch scheinbar gnädig wieder Atem gab?“...antworten?
    Nein weder noch, Juveno konnte sich nicht auf das selbe Niveau herab lassen, er wäre nicht mehr er selbst gewesen. So raffte er sich, hob seinen Kopf, doch wandte er sich ab von ihr, ehe seine Stimme die Stille der Nacht zerriss: „Der Hort den es für mich gab, war ein grausames, leeres Nichts und wahrlich bin ich den Göttern dankbar für ihre Gnade, die zugleich Strafe für mich ist.
    Das Bedauern einer Yassalar schmeichelt mir und Eure Gewalt habe ich bereits am eigenen Leib gefühlt, aber ich bin nicht hier, um sie erneut heraus zu fordern. Doch wenn Ihr glaubt, dass Ihr nicht mehr als dies anzubieten habt, irrt Ihr Euch gewaltig.“


    Kurz verstummte er, es folgte eine halbe Drehung, ein Blick, der sich in ihren bohrte, ein Schritt, der sie zurück drängte, sich ihr erneut so nah fühlte, er ihren fauchenden Atem spürte - und eindringlicher wurden seine Worte: „Schwert der Meere, Künstlerin der Steine, Silberner Schatten – Zarasshin … Himmel !... muss ich Euch wahrlich einen Spiegel vor Augen halten !!? Damit ihr mich versteht und nicht als einen wirren Elfen betrachtet“.

    Juveno war wohl schon der Leibhaftige Ärger für Zarasshin und er durchpflügte bereits ihren Sturm alleine durch sein erscheinen. Ungewöhnlich nahe kam er ihr, so das er den salzigen Duft der getrockneten Meerkristallen an ihr riechen konnte und obwohl ihr Körper sich nicht regte, hob das pulsierende Beben ihrer Adern ihre Gefasste Unruhe hervor.


    Da wo zuvor noch ihre Sarkastischen Worte drohend-amüsant über ihre Lippen rann, wurden, bei der Erkenntnis wer er war, ihre weiteren Worte zu wenigen zähen Tropfen, die ein dreistes Lächeln auf Juvenos Lippen malten … ja sieh an ... und sie tat es wie er es tat, doch dabei schwand sein Lächeln, stockte ihm kurz der Atme und legte sich seine Stirn in Falten. Ihr nun so nahe, sah er deutlich das dunkle Mal auf ihrer Schläfe und ihre geschundenen Lippen.
    Fragen türmten sich in ihm auf, während Zarasshin Beschwichtigend ihre Hand hob, dabei seine Muskeln mit einem zucken reagierten, sie dann kurz auf die Straße sah, ehe sie ihn ergriff und mit sich in die Dunklen Schatten zog. Und nein, Juveno sträubte sich nicht, folgte ihrem ziehen bis er wieder die kalten Mauern in seinem Rücken fühlte, denn er war wie sie und begrüßte es - nicht von dritten mit einer Yassalar gesehen zu werden. Aus ihrem festen Griff wurde ein Forschendes tasten und so zärtlich sanft glitten dabei ihre Finger über seine Haut, wie ein Junger schüchterne Fisch der von Neugierde getrieben sich zum ersten male in unbekannte Strömungen wagt, jedoch das pure Gegenstück war ihr Selbstbewusster Blick der sich in Juvenos Blick bohrte. Ein kurzes Schaudern zuckte durch Juvenos Haut doch genauso Selbstbewusst erwiderte er ihren Blick, taucht in das funkeln ihrer klaren Augen, ohne das er dabei Bewusst wahrnahm welchen Farbton sie gerade hatten. Seine Hand hob sich, ergriff die ihre deren Finger ihn so sanft Berührten, und drückte sie mit der Flachen Hand auf seine Brust, so das sie seine Lebenswärme, das pulsieren seines Herzens und die Bewegung seiner Atmung deutlicher fühlen musste.


    Sie hatte ihn so überraschend sanft Berührt, als Berühre sie ein unfertiges Kunstwerk und schien dabei zu fürchten vielleicht etwas von ihm zu zerstören, zudem gefiel es Juveno - Zarasshins sanfte Seite fühlen zu dürfen, und er würde sie erst wieder freigeben wenn sie sich sicher war das wieder Leben in ihm herrschte, obwohl Zarasshin weder sonderlich überrascht noch zweifelnd auf ihn wirkte.


    Fast abwesend erklang seine Stimme: … „ Ja sieh an, ich hatte auch etwas anderes erwartet “, … während sein Blick aus ihren Augen tauchte, über ihr Geschundenes Gesicht glitt, er seinen Gehstock an die Mauer lehnte ohne sehen zu müssen wo, dann sich seine zweite Hand vorsichtig hob und sie einem Windhauch gleich, eine von Zarasshins Haarsträhnen hinter ihr Ohr legte, er sie dabei kaum berührte und als könne er so ihre von Schlägen gezeichnete Schönheit wieder herstellen. Deutlich sah man Juveno dabei an, das er in Gedanken versunken war, ...kein Krieger der von Ehre schlägt in ein Gesicht wenn er nicht absichtlich demütigen will ,... das er kaum glauben konnte das irgendwer gerade Zarasshin im Gesicht so verletzen konnte.


    Man hat Euch schändlich Verletzt“ ...er hätte es nicht noch sagen müssen, schien es mehr sich selbst zu sagen und das fragend klingende: „Wer ?“, wirkte, als sei es aus seinen Gedanken entflohen. Juvenos Hand sank an seine Seite, während die andere weiter die ihre an seine Brust presste.


    Seine Blick huschten kurz auf die Straße, nur um sogleich zurück zu kehren, ihn, ihr auf zu zwingen und ahnend das er keine Antwort auf das: Wer, erhalten würde, sprach er fragend: „ Eure Schritte waren Sicher, scheinen ein Ziel zu kennen. Ist es Jagt oder Flucht ?“