Beiträge von Kaera

    Kaera war den ganzen Tag mit einer Freundin unterwegs gewesen, von der sie sich nun verabschiedete. Sie hatte die die Tür zum Schankraum bereits geöffnet, Ascar hielt sich an ihrer Seite. "Das müssen wir unbedingt wiederholen. Ich freue mich schon darauf. Bis bald!" Mit diesen Worten trat sie ein und schloss die Tür hinter sich. Die Nymphe trug nur ein Hauch von einem Kleid. Es mochte für viele zu kurz sein und so manchem auch zu durchscheinend, doch für Kaera war es perfekt. In einem wunderbaren frühlinghaftem Grün schmiegte sich der Stoff an ihren Körper. Ihre langen braunen Haare wellten sich ihren Rücken hinab und ihr Lächeln strahlte heute besonders. "Na los Ascar, lass uns was zu essen bestellen. Ich habe jetzt wirklich Hunger."


    Ihr Hund verließ ihre Seite zwar nicht, folgte ihr jedoch auf dem Fuße zum Tresen, wo die Nymphe etwas warmes zu essen bestellte und etwas zu trinken. Da dort noch ein Plätzchen frei war, blieb sie gleich dort und blickte sich um. Ihre braun-grünen Augen schimmerten im gedämpften Licht der Schenke. Heute abend war es doch ganz schön voll hier. Aber die Nymphe hatte wahrlich Hunger und war so voller Tatendrang. Seit sie mit ihrer Freundin diese kleine Reise beendet hatte, fühlte sie sich hundert Jahre jünger. Sie wollte unbedingt noch zum Hafen und sehen, ob Seoul zu Haus war. Schließlich wandte sie sich um, um ihr Essen entgegen zu nehmen. Das Fleisch auf dem Teller legte sie extra zur Seite, als besonderen Leckerbissen für ihren Vierbeiner.

    Kaera bemerkte erst durch Lunarels Worte, dass etwas nicht richtig war. Sie blickte sich um. "Hätte mich jetzt auch gewundert, wenn dieser Zauber oder was auch immer da vor sich geht, keine Wirkung auf uns gehabt hätte... Ich werde jetzt dennoch versuchen Kontakt zu Althaire zu bekommen. Ich sehe keine andere Möglichkeit. Ansonsten müssten wir jetzt die gesamte Stadt durchkämmen." Sie zuckte mit den Achseln, warf ihre langen braunen Haare nach hinten und betrachtete den Ring, den Althaire ihnen gegeben hatte. Sie ließ das gefühl, ihn am Finger zu tragen deutlich werden, befühlte seine Struktur und dachte an diesen alten Mann, der dort irgendwo einsam in seinem Turm saß. Sie stellte ihn sich so genau wie möglich vor, mit der Frage im Kopf, was das alles zu bedeuten hatte.


    Entweder brachte sie sich damit in Gefahr oder aber es war genau das Richtige, vielleicht das Einzige, was sie tun konnte. Es war ihr gleich, was dadurch mit ihr geschehen würde. Ihr Vater war für die Leben anderer eingetreten und hatte seines dabei gelassen und das würde sie auch tun, wenn es nötig war. Sie glaubte daran, dass die Götter sie schützen würden oder sie aber zu ihrem Vater bringen würden, wenn ihre Zeit nun gekommen war.

    Kaera streckte sich und klaubte ihre Sachen zusammen. "Ja, ein Bach wäre jetzt wirklich perfekt. Ich könnte die Erfrischung gebrauchen." Sie strich Ascar noch einmal übers Fell und bedeutete ihm dann, dass er loslaufen durfte. Sofort begann er locker loszutraben und die Umgebung zu erkunden. Kaera legte sich ihren Umhang fest um die Schultern und hing sich ihre Tasche um. "Auf geht´s! Ein neuer Tag, neue Heilpflanzen zu entdecken." Allein wenn die Nymphe daran dachte, was sie in der letzten Nacht geträumt hatte, liefen ihr kalte Schauer den Rücken hinab. So etwas durfte nicht geschehen und würde nicht geschehen. Sie würde es nicht noch einmal ertragen; lieber würde sie dabei sterben.


    Tatsächlich hatte der Traum die tiefsten Ängste einer Nymphe, und vor allem Kaeras Ängste heraufbeschworen. Sie hatte sich so lange dagegen gestreubt und gewehrt, doch diese Nacht in der Natur hatte es wieder einmal geschafft, ihre Mauern zu durchbrechen. Sie wusste ganz genau, warum sie so lange gewartet hatte ihr Haus und die Stadt zu verlassen, warum sie gezögert hatte ihre Kräuter wieder aufzustocken. Nur die Natur konnte sämtliche Barrieren, die sie so mühevoll aufgebaut hatte, niederreißen. Sie folgte Shiai und betrachtete den herrlichen Morgen. Vielleicht würden die kommenden Sonnenstrahlen ihre trüben Gedanken vertreiben.

    Kaera hatte einen Arm um Ascar gelegt und erwachte nur langsam aus ihrem Traum. Sie hatte bei ihrem Vater gesessen und ihn beobachtet. Er hatte einen Trank zusammen gebraut und begutachtete sein Werk, als ihm auffiel, dass seine Tochter neben ihm saß. lächelnd hatte er sie betrachtet und gesagt, sie sei das beste, was er je zustande gebracht habe.


    Vorsichtig vergrub die Nymphe ihre Finger in Ascars Fell. Es war lang her, dass sie diesen Traum gehabt hatte. Sie wischte sich die kleinen Tränen aus den Augen und streckte sich. "Guten Morgen zusammen." Der Rosenduft, der Kaera umgab, verriet ihre Stimmung nur allzu leicht, wenn man ihre Düfte denn kannte.

    Nachdem die kleine Fee sich entschieden hatte zu bleiben und auch glaubte, wir sollten außerhalb Hilfe suchen, griff die Nymphe nach der Tür klingte und drückte sie herunter. "Pass gut auf dich auf. Wir beeilen uns..." Dann trat die Nymphe ins Freie und atmete tief durch. Sie hätte nie geglaubt klaustrophobisch reagieren zu können, doch in diesem Fall war sie dankbar wieder nur die schützende Kuppel der Insel über sich zu haben. Die Vorstellung, in der Akademie nichts tun zu können aber dort gefangen zu sein, machte Kaera ganz kribbelig. Ohne sich umzusehen, berührte sie den Ring an ihrem Finger und dachte an den Magier Althaire. Sie erinnerte sich an die langen schwarzen Haare mit den leicht grauen Strähnchen. Auch an den scheinbar typischen Bart und an die dunklen Augen. Groß und Schlank war er. Irgendwann begann sie seinen Namen in Gedanken zu nennen.

    Kaera folgte Yenvar. Sie war doch entsetzt darüber, was in der Akademie vor sich ging. Auf einem Schlachtfeld oder auf hoher See mochte man ja brutal und ohne Rücksicht auf Verluste kämpfen, aber hier? Mitten in der Stadt? Lunarels Idee fand sie gut, auch wenn sie erst mit Althaire sprechen wollte.


    Bei der Tür angekommen, die sie nach draußen führen würde, fragte sie die Fee, die sie nun begleitete: "Kannst du hier heraus? Nicht dass wir jetzt gehen und du hier weiterhin in Gefahr schwebst?"

    Kaera war ebenfalls mit der Wachenverteilung einverstanden gewesen. Ascar lag neben ihr und döste schon länger vor sich hin. Tage auf Reisen ermüdeten ihn doch recht schnell; schließlich war er nicht mehr der jüngste und die ganzen Gerüche und Eindrücke ließen ihn schnell den Schlaf der Gerechten schlafen.


    Obwohl die Nymphe sich nicht so müde gefühlt hatte, fielen ihr doch sehr schnell die Augen zu und sie träumte von Vergangenem. Scheinbar gingen Reisen auch an ihr nicht mehr spurlos vorüber.

    "Habt ihr das gesehen? Das war doch sicher ein Magier mit seiner Fee, die gegen diesen anderen Zauber angekämpft haben... Sie ist zu stark..." Kaera blieb stehen und sah die anderen an. "Ich befürchte ohne Magie kommen wir hier nicht weit. Vielleicht sollten wir wirklich noch mal raus gehen und unseren einzigen magischen Freund um Hilfe bitten."

    "Niemand hat als Geschichtenerzähler angefangen... Aber Du musst nicht, wenn du nicht möchtest. Vielleicht sollten wir uns auch ins Bettchen begeben. Die Reise wird sicher ungewohnt und eventuell anstrengend. Wer weiß, vielleicht erleben wir ja die neueste Geschichte, die es zu erzählen lohnt, in den nächsten Tagen..." Schmunzelnd leerte Kaera ihren Becher und wartete ab, was ihre beiden Gäste dazu sagten.

    "Er wollte das Haus anzünden? Du meine Güte, davon habe ich gar nichts mitbekommen... Obwohl ich gestehen muss, dass wir ziemlich früh wieder gegangen sind. Aber er wurde jawohl aufgehalten, nicht wahr? ... Unglaublich, was so manch einer treibt, wenn er nicht bekommt, was er will...", meinte die Nymphe Kopf schüttelnd. Sie war nunmal ein zu friedliches Wesen, um solche Hanlungsweisen zu verstehen.

    "Wenn du weißt, wo es lang geht, gerne. Vielleicht finden wir ja da einen Hinweis. Gehst du vor?" Kaera wartete, dass Yenvar den Weg lief, den sie selbst nicht kannte. Sie war noch nie in diesen Gebäuden gewesen, warum auch. Sie besaß ja keine magischen Fähigkeiten. Aufmerksam sah sie sich um, sie wollte nicht wieder eine Überraschung erleben oder einen Hinweis übersehen.

    "Hm... was gibt es da zu erzählen. Sooo lange war ich selbst nicht da. Ich und Seoul sind hingefahren und wurden vom Gastgeber höchst persönlich begrüßt, wie jeder andere Gast auch... Was ja nicht unbedingt so selbstverständlich ist. Bis jetzt wurde ich sowie die anderen Gäste meist auch immer begrüßt, wenn die Gastgeber auftauchten und eine kleine Rede hielten. Naja, wir haben getanzt und getrunken und irgendwann haben wir uns in einem Saal hingesetzt, um uns zu unterhalten. Als ich dann ging, um mich frisch zu machen, habe ich den Captain getroffen, der mich sofort erkannt hat. So großartig habe ich mich ja auch nicht verändert. Er jedoch ist erwachsen geworden, denn als ich ihn kannte, war er noch ein junger Bursche und jetzt ein erwachsener gut aussehender Captain eines Schiffes... in der Oberwelt. Als ich begriff, wer er war, war ich erfreut und verwirrt zugleich, denn ich wusste nicht, dass das Schiff auf dem wir damals waren, mit untergegangen wäre... Ich stellte ihn meiner Begleitung vor und er erzählte uns, dass er mit unserem Gastgeber befreundet sei und dieser ihn hier runter, also auf die Insel gebracht hatte. Er wollte aber nicht sagen wie... Ich überlege ja, ob ich einfach weiter hätte bohren müssen... Aber vielleicht bekomme ich ja noch eine Chance und treffe ihn noch einmal. Dann lass ich mir diese Geschichte nicht mehr durch die Finger gleiten, aber so gibt es wenig zu erzählen. Wenn ich mir vorstelle wieder auf der Oberwelt durch die Wälder zu streifen, auf einem Nymphenfest zu tanzen und in der Sonne auf einer Blumenwiese zu liegen... " Kaera brach ab und verlor sich in ihren Träumen, in ihrer Vergangeheit war, die voll gefüllt war mit Geschichten der Oberwelt.

    Kaera nickte und sah sich noch einmal um. "Gut, dann gehen wir mal weiter..." Da die Nymphe sich überhaupt nicht auskannte, ging sie einfach, ihren Dolch in der Hand weiter den Gang entlang. Vielleicht stießen sie ja auf eine große Halle oder etwas dergleichen, wo irgendwelche Hinweise zu finden waren. Sie fand es unheimlich hier und das Schlimmste war wohl noch die Vorstellung, dass irgendjemand oder irgendetwas, so viel Kraft hatte die Gnaze Schule zu verzaubern. Auf alle Geräusche und Veränderung achtend, schlich sie voran. Vielleicht mussten sie auch in den Raum des "Direktors"... "Hat das hier eine Art Direktor? Oder hat jede Profession ihren eigenen "Meister"? Vielleicht finden dort eine Antwort auf die Frage, was hier passiert ist", warf sie ihre Idee in die Runde.

    Kaera hörte Shiai und meinte:" Schade, das wir uns gar nicht entdeckt haben, aber ehrlich gesagt, war ich auch nicht den ganzen Abend anwesend. Ich habe tatsächlich einen alten Bekannten getroffen, den ich allerdings nicht erkannt habe, da er zu der Zeit, als ich auf dem Schiff war, er noch als Jugendlicher dort arbeitete und jetzt war er natürlich ein erwachsener Mann und Captain eines Schiffes... Das was mich nur völlig irritierte war, dass er nicht mit mir hierher gekommen war... er kam von oben..." Die Nymphe zeigte zur Kuppel und meinte die Welt, die über dem Wasser war. "Ich muss dringend mal nachforschen, wie er hierher kam... er hat so seltsame Andeutungen gemacht. Mal sehen... Das Feuerwerk habe ich noch mitbekommen. Aber kurze Zeit später sind mein Begleiter und ich gegangen, ist denn noch irgendwas außergewöhnliches passiert? Es hieß ja, dass unser Gastgeber sich eine Braut suchen wollte, auf diesem pompösen Ball." Die Nymphe war neugierig, ob dieser wirklich seine Traumfrau noch gefunden und es bekannt gegeben hatte oder ob alles still und heimlich verlaufen war.

    Kaera wagte es weder Dadane anzusprechen noch zu berühren. Auch sie nickte Shiai zu. Sicher wollte Dadane allein sein, die Erinnerung wieder in die Ecke zurückschieben, aus der sie nun doch herausgebrochen war. Die Nymphe kannte dieses Gefühl nicht und konnte sich auch nicht wirklich vorstellen, wie es sein musste, von einem Mann so betrogen zu werden. Sie selbst war zwar desöfteren angewidert oder entnervt über das Verhalten der Männer ihr selbst gegenüber, aber diese Verletzung hatte sie verspürt. Sie aß also, dass von Dadane zubereitete köstliche Essen. Um die Situation nicht ganz abgleiten zu lassen, fragte sie: "Wer war denn eigentlich alles auf dem Ball? Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich irgendwen entdeckt habe, außer einem alten Bekannten von der Oberwelt... Ich ärgere mich, das ich ihn nicht ausgefragt habe, oder ihn zumindest nötigte mich zu besuchen..."

    Kaera sah Seoul an und erwiderte schließlich sein Lächeln. "Ja, wenn das so einfach wäre...Aber ich werde versuchen, diese Bilder zu verändern... in positive... Es müssen meine Erfahrungen sein, die mich beängstigen. Ich würde es niemals ertragen, noch einmal einen geliebten Gefährten zu verlieren. Es hat mich schon einmal fast gebrochen... Verzeih, ich fange schon wieder mit alten Geschichten an. Lass uns in den Zauberbrunnen gehen. Aber vorher bringen wir noch die Bücher zu mir, dann kann ich Ascar sein Futter geben und ihn ruhen lassen." Die Nymphe sah zu ihrem treuen vierbeinigen Gefährten. Als dieser seinen Namen hörte, sah er sich kurz Schwanz wedelnd um, um dann weiterzutrotten.


    Kaera brachte also die Bücher, die sie sich zur Recherche ausgeliehen hatte nach Haus, versorgte ihren Hund und zog sich schnell um. Kurze Zeit später stand sie in einem hellgrünen langen Kleid vor Seoul, die Haare zu einem langen Zopf verflochten. "So, ich wäre dann soweit."

    Kaera warf Yenvar kurz einen Blick zu und sah dann Dadane erwartungsvoll an. Sie aß ihr Ei und das Brot und genoß dieses Mahl, dass scheinbar auch Dadane erweichte. Eigentlich wollte die Nymphe die Zwergin nicht drängen, doch sie wollte ihr helfen, darüber sprechen zu können, um vielleicht sogar den Groll abzulegen, der noch in ihr wogte.


    "Was geschah dann, Dadane?", fragte sie leise zurück. Da die Nymphe selbst, die Liebe kaum gefühlt hatte, schließlich war sie verflucht, wusste sie nicht, was Frauen durchmachen mussten, wenn sie an den falschen Mann gerieten.

    Kaera tat überrascht und gab letzlich zu: "Wie immer hat mein Duft mich verraten... Wie ich das hasse..." Sie blickte zu Boden und überlegte, wie sie sich audrücken sollte. "Es ist völlig absurd und wahrscheinlich klingt es dumm... Aber seitdem dieser Bote an meine Tür klopfte und du von solchen Volltrotteln überfallen und der Sonne ausgesetzt wurdest... Seitdem erwarte ich das immer wieder, nur schlimmer..." Erst jetzt, als sie nicht mehr ihre Nymphenstärke aufrecht erhielt, sah man sogar leichte Schatten unter ihren Augen. Sie schob diese Gedanken fort und sah schmunzelnd zu Seoul. "Ich weiß ja, dass du nicht einfach ständig überwältigt wirst. Das ist lächerlich, aber ich kann nicht aus meiner Haut..."

    Danke... :)


    Oh mann, Schule kann echt hart sein, wenn man das Lernen nicht mehr gewöhnt ist. Und vor allem seh ich mal wieder wie gemein die Lehrer sein können, da glaubt man, man bekäme einen guten Tip und letzlich ist das gar nicht richtig... :bäh: naja, eine Woche noch, dann bin ich wieder zu Hause bei meinen Lieben und am Meer... Und jetzt husch ich erst einmal ins Bettchen und ruhe mich von dem Gestresse aus. Gut nacht, ihr Sternenmeerler! :yawn:

    Oh mann! Warum hat mir niemand beigebracht Wissen zu konservieren. hab heute 4 Klausuren geschrieben und benötige eine Runde Mitleid! :weep: Ich hatte doch so ein Schönes WE und jetzt diese gemeinen Klausuren...