Beiträge von Flyn

    Ich steck gerade in der Phase zwischen Abi und Studium. Da hab ich den ganzen lieben langen Tag nix zu tun, außer mich zu langweilen, bzw. mich irgendwie zu beschäftigen. Das kann manchmal ganz schön öde werden. :D


    Aber ich wette, sobald ich mit dem Studium angefangen habe, sehen ich mich wieder nach ein bisschen mehr Freizeit. ^^

    Ja, ich sollte wirklich eher ins Bett gehen... aber seit ich morgens nicht mehr aufstehen muss, bin ich total aus dem Rythmus. :sleeping:


    Naja, ich mach mich dann mal auf die Socken. Wünshc euch allen einen wunderschönen Tag im Meer! :D

    Flyn folgte Honikai zu der kleinen Gasse und postierte sich am Eingang. Es musste ja nicht gleich jeder dahergelaufene Taschendieb wissen, dass Honikai und sie Gestaltwandler waren. Während sie wartete drangen seltsame Geräusche aus dem steinernen Verschlag in den Honikai sich zurüchgezogen hatte. Was treibt er denn da drin? wunderte sich Flyn und wollte gerade nachschauen gehen, ob alles in Orndung war, als auch schon eine recht große Wildkatze aus der Türöffnung hervor trat. Aha, das war also Honikai in Patentierform. Neugierig betrachtete Flyn den stattlichen Kater, als er sich nach Katzenart streckte und dabei die scharfen Krallen hervorschnellen ließ.


    Als Honikai schließlich sprach, hörte es sich in der Tat etwas seltsam an, aber Flyn wusste wie schwierig es war sich verständlich zu machen, wenn man gerade als Tier die Welt durchstreifte, also störte sie sich nicht weiter daran. Im Gegenteil, sie bewunderte es sogar, dass er sich beigebracht hatte auch als Tier zu sprechen. Ihr selbst war es immer so schwer gefallen, als Marder menschliche Worte zu formen, dass sie es bald aufgegeben hatte und bis heute nicht beherrschte.

    "Hab ich doch ganz gut hinbekommen, oder?"
    fragte Honikai. Flyn legte den Kopf etwas schief und musterte ihn gespielt kritisch.
    "Joa, geht wohl." sagte sie schließlich grinsend. Die Passantin hastete schnell weiter. Offensichtlich hielt sie Flyn für ein wenig merkwürdig, jedenfalls ihrem Blick nach zu schließen. Flyns Grinsen wurde nur noch breiter bei dem Gedanken, dass alle die sie jetzt sahen wohl annehmen mussten, dass sie Selbstgespräche führte. Dann erinnerte sie sich wieder an den Sinn und Zweck der Umwandlung und zog das Taschentuch mit Eisenklinges Geruch hervor, das sie hinter ihren Gürtel geklemmt hatte.
    "Hier," sagte sie, und hielt es Honikai vor die Nase, damit er die Witterung aufnehmen konnte. "Ich würd sagen, du übernimmst die Führung." forderte sie Honikai auf.

    Flyn sah Honikai ein wenig überrascht an. Damit hatte sie nun nicht gerechnet, da er schon den Eindruck gemacht hatte, als ob er wüsste was für einer Spur er da folgte. Wenn er tatsächlich als Mensch keinen so guten Geruchsinn hatte, musste er schon ein ziemlich guter Jäger sein, wenn er überhaupt so lange der Spur hatte folgen können.
    "Ist doch kein Problem, dann lass uns doch in Tierform weiter suchen."
    sagte Flyn und wunderte sich, warum sie nicht schon eher darauf gekommen war. Ihr selbst würde es auch leichter fallen, der Spur zu folgen. Dennoch, sie fühlte sich als Marder nach wie vor unwohl, wenn sie am hellichten Tage durch menschenverstopfte Straßen spazierte. Die Leute hier waren so unachtsam...
    "Wobei, ich glaube ich bleibe besser so wie ich jetzt bin. Ein Marder wird schnell schonmal für eine Ratte gehalten und die Leute hier mögen Ratten nicht." Sie konnte sich nur noch zu gut an die Szene in Darcas' Laden erinnern, als sie beinahe von dem alten Sklaven aufgespießt worden war, weil der sie für einen der kleinen Nager gehalten hatte... Nein, es war besser, wenn zumindest einer von ihnen seine humanoide Form beibehielt.

    Oh, dann gesell ich mich auch mal zu den leuten mit guter laune :)
    eigentlich habe ich gar keinen grund gute laune zu haben, aber man kann ja auch mal grundlos glücklich sein, nicht? ^^


    also ihr lieben,
    immer schön lächeln! :D

    Erst starrte Flyn Honikai verdudtzt an. Wieso hatte er ein Taschentuch mit Eisenklinges Geruch? Dann fiel der Groschen und ein breites Grinsen hellte ihr Gesicht auf. Sie fiel ihm begeistert um den Hals und lachte erleichtert auf. Es gab also doch noch Hoffnung, Sanyia in diesem Gewirr von Straßen, Gassen und Häusern zu finden. Sie nahm das Taschentuch an sich und hielt es sich unter die Nase, um den Geruch des Menschen aufzunehmen. "Puh, na wenn wir die Spur nicht mehr finden, müssten wir schon einen bösen Schnupfen haben." sagte sie und wedelte demosntrativ mit dem Tuch vor Honikais Nase herum. "Lass uns besser zu der Kreuzung zurück gehen, an der wir Sanyias Fährte verloren haben." Jetzt war Flyn wieder voll in ihrem Element, denn Spuren verfolgen war etwas, das sie schon seit ihrer Kindheit kannte und liebte. Da spielte es auch keine Rolle, ob sie die Spur nun im Wald verfolgte, oder in einer Stadt. Wobei sie sich schon eingestehen musste, dass es in der Stadt ungleich schwieriger war, eine Fährte aufzunhemen und zu verfolgen.


    Während sie zur Kreuzung zurück gingen, beobachtete sie Honikai ein wenig und ihr wurde klar, wie froh sie darüber war, diesmal nicht auf sich allein gestellt zu sein, obwohl sie es sonst vorzog allein zu jagen. Dann wurde ihr bewusst, dass es unhöflich war, jemanden anzustarren und sie senkte verlegen den Blick.

    Flyn erwiederte den Blick ihres Begleiters niedergeschlagen. Er hatte Recht. Sie hatten die Spur verloren, daran war nichts zu machen, also musste schnell eine andere Lösung her. Flyn zermaterte sich das Hirn auf der Suche nach einer Bemerkung, die der Eisenklinge hatte fallen lassen, konnte sich aber nicht erinnern, dass er jemals erwähnt hätte, wo er wohnte. Nur dass er aus einem Adelsgeschlecht stammte und nach Hafen roch, wusste sie. Den Villen nach zu schließen, die hier die Straßen säumten waren sie immerhin im richtigen Viertel, aber diese Stadt war so groß...
    Sie musste sich eingestehen, dass sie die Ausmaße dieser Stadt eindeutig unterschätzt hatte. Sie atmete einmal tief durch. Reiß dich zusammen, Flyn! sagte sie sich in Gedanken, Immerhin bist du nicht allein hier.
    "Ich glaube nicht, dass Eisenklinge jemals erwähnt hat, wo er wohnt. Aber wenn er ein Adliger ist, dann muss er doch irgendwo hier sein Lager haben, oder nicht? Aber hier ist alles so groß... wie sollen wir da sein Haus finden, wenn wir nicht einmal Sanyias Spur mehr haben?" Hatte Honikai etwas bemerkt, das ihr entgangen war? Er schien ja recht zuversichtlich, diesen Eisnklinge und somit Saniya doch noch zu finden. Wo er diese Zuversicht wohl hernahm?

    Flyn warf dem ungehobelten Zwerg noch einen wütenden Blick zu, bevor sie sich von Honikai mitziehen ließ. Die Leute hier waren ja wohl das Letzte! Erst dieser Grobian mit seiner Peitsche und dann auch noch ein dreister Straßenverkäufer. "Warum lässt du dir das bieten?" rief sie aufgebracht. "Ein Tua'tanai lässt sich schließlich nicht von einem Zerg einschüchtern, oder?!" fuhr sie Honikai an. Sie starrte ihn einen Moment aufgebracht an und war drauf und dran umzudrehen und selbst dafür zu sorgen, dass der Zwerg beim nächsten mal freundlicher war.


    Doch dann war ihre Wut auf einmal verraucht und sie senkte betreten die Augen. Es lag nicht an ihrem Begleiter und eigentlich lag es noch nicht einmal an dem Zwerg, dass sie plötzlich so wütend war, sondern einzig und allein daran, dass sie sich eingestehen musste, die Fährte verloren zu haben. Der Zwerg war einfach der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte und Honikai der Unglückliche, der die volle Breitseite flynscher Enttäuschung abbekommen hatte.


    "Nein, ich habe die Spur auch verloren." murmelte sie so leise, dass es fast im Lärm der Straße unterging. Sie wandte sich um, als ihr plötzlich Wasser in die Augen stieg, dass sie schnell wegblinzelte, bevor es überlief. Es passierte ihr so selten, dass sie eine Spur verlor. Warum musste es ausgerechnet heute sein? Jetzt hatte sie nicht nur Sanyia verloren, sondern sich auch noch vor Honikai blamiert. Und als wär das noch nicht genug, hatte sie ihn gerade der Feigheit bezichtigt! Du bist so ein Idiot, Flyn! schoss es ihr durch den Kopf.

    Als Honikai seinen Arm um ihre Schultern legte, war Flyns erster Impuls ihn abzuschütteln und zurück zu weichen. Der Marder in ihr scheute die körperliche Nähe, zumal sie recht überraschend kam. Aber Marder hin oder her, die junge Frau - die Flyn schließlich auch war - freute sich über die nette Geste und fühlte sich schon nur noch halb so verloren in dieser großen Stadt. So passte sie ihren Schritt seinem Tempo an und lief neben ihm her.


    An der Kreuzung, die sie bald erreichten, war viel los. Straßenhändler priesen ihre Waren an, auch wenn die meisten Bewohner des Viertels sie keines Blickes würdigten und gemessenen Schrittes an ihnen vorbei zogen. Kinder von Bediensteten spielten am Straßenrand Fangen, während ein Bettler im Schatten eines Tores vor sich hin lamentierte und die Reichen und nicht so reichen Bürger um eine Kupfermünze oder etwas Schnapps anbettelte. Er hatte nicht viel Glück, denn im nächsten Moment kam ein Trupp Bewaffneter die Straße herunter marschiert, die alle paar Meter riefen: "Macht Platz für den elden Herrn Sarandir Eisenklinge! MACHT PLATZ!!!"
    Hinter den Bewaffneten erschien eine kunstvoll gearbeitete Sänfte, die von Brokatstoffen verhüllt war, sodass man nicht erkennen konnte, ob es tatsächlich der "elde Herr" war, oder bloß ein geringerer Adliger, der sich des berühmten Namens bediente, um schneller durch die Menschenmenge zu kommen. Es spielte eigentlich aber auch keine Rolle, da ohnehin jeder einen Peitschenhieb einheimst, der nicht schnell genug zur Seite sprang. So auch der Bettler, der schnell noch seine Sachen zusammenklauben wollte, als auch schon der Lederriemen auf ihn niedersauste. Laut fluchend ließ er sein Sachen fallen und rettete sich unter den Torbogen hinter ihm.


    Die Flüche des Bettlers waren es, die Flyn vor dem geflochtenen Leder bewahrten. Sie hatte sich so sehr darauf konzentriert, die Fährte wieder aufzunehmen, dass sie gar nicht recht mitbekam, was da eigentlich um sie herum geschah. Erst das Geschrei und Gezeter ließen sie aufblicken, als die Sänfte nur noch ein paar Schritte entfernt war. Hastig ließ sie die Fährte Fährte sein und wich zu den Ständen der Straßenhändler zurück. Von dort beobachtete sie, wie die Sänfte vorbeischaukelte, wie sich weitere Wesen in Hauseingänge und kleine Gassen flüchteten und wie die Händler schnell ihre Ware aus dem Weg schafften. "ALLERLEI GETIER VON "OBEN" UND AUS DEM MEER!!!" brüllte ihr plötzlich jemand mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke in die empfindlichen Ohren. Erschrocken machte sie einen Satz zurück und fuhr herum. Vor ihr stand ein verhutzeltes Männlein, das trotz seiner geringen Körpergröße ein erstaunliches Stimmorgan besaß. Flyn stieß Honikai mit dem Ellenbogen in die Seite, um ihn auf den Zwerg aufmerksam zu machen. "Wie meint er das, von oben?" fragte sie ihn. "Und was für 'Getier'? Ich seh keine Käfige..." Mit gerunzelter Stirn musterte Flyn den Stand des Zwergs. Es standen zwar viele Käfige dort und auch Futter und Zubehör konnte man erwerben, die Bewohner der Käfige sah man aber nicht.

    "Nun, er hat zumindest behauptet, dass er ein Adliger ist. Und so wie die Häuser hier aussehen, müsste das ungefähr hinkommen." Sie deutete auf die Villen, die sich hier aneinander reihten. Es waren große, imposante Bauten, die auf andere, kleinere Häuser herab zu blicken schienen. Flyn beäugte sie mit Misstrauen. "Die Familien der Adligen müssen ja riesig sein, wenn sie so große Wohnungen brauchen." bemerkte Flyn verwundert, als sie an einem besonders monströsen Gebäude vorbei gingen, dessen Fassade mit schwarzen Marmorsäulen und vergoldeten Ornamenten verziert war. Es wirkte sehr düster und wenig einladend, ja, sogar schon ein bisschen furchteinflößend.
    Unwillkürlich rückte Flyn ein wenig näher an ihren Begleiter heran, als sie den Schatten des Hauses durchquerten. "Oh, entschuldige..." murmelte sie, als sie dabei leicht gegen Honikais Schulter stieß.

    Ähm, denk mal, das sollte in einem der Viertel sein, oder? Weiß nicht, wie wär's denn mit dem Adelsviertel? Da könnten wir zuerst einmal Sanyia und den Käpt'n verlieren und uns dann ein wenig umsehen, oder? Eisenklinge ist doch schließlich ein Adliger.