Beiträge von Rakal

    Oh, sicherlich können wir hier etwas zu uns nehmen, nur leider ist der Vorratskeller grade leer. Sprach er sichtlich nachdenkend, den Blick gen Himmel gerichtet. Die Sterne leuchteten auf sie herab, keine einzigen Wolke trübte den Nachthimmel, nur hin und wieder verbargen die Äste und Zweige. Sein Blick wanderte hinüber zu seiner jungen Begleitung. Gütige Augen sahen zu ihm zurück. Für einen kurzen Moment fühlte er sich an seine Jugend erinnert, an die Zeit, als er noch den Zirkus besuchte. eine Zeit, in der er den Frauen bei ihren atemberaubenden Vorführungen zu sah, in eine Zeit, wo er seine erste Cathshir kennen lernte, eine Zeit voller Liebe... und Leidenschaft. Hach das waren Zeiten fuhr es durch seine Gedanken und sein Schmunzeln konnte diese Gedanken kaum verbergen. Ob diese Frau auch eine Cathshir war, sie hatte etwas Katzenhaftes, wie seine Frau damals. Doch schon wurde es interessanter. Diplomatische Feiern? Oh diese können doch langweilig seien, wenn Politiker anwesend sind. Die Reden immer so viel und am liebsten über sich. Ein kurzes aber lautes Brummen unterbrach ihn. doch es kam nicht aus den Bäumen oder gar Büschen um sie herum. Nein es war näher, es kam von seinem Bauch. Nun Ihr habt wohl recht, wir sollten uns etwas besseres zu essen suchen. Doch wir wollen doch nicht selbst kochen, sprach er erneut grinsend. Eine Dame wie ihr es seid, muss gut bedient werden. Nun denn, wo wollt ihr denn hin, vielleicht kenne ich diesen Ort ja noch nicht.

    Ein wirklich freundliches und zuvorkommendes Gegenüber, welches auch sehr lieblich schien, davon abgesehen, dass sie wohl die üble Angewohnheit hatte alte Männer aus ihrer nächtlichen Ruhe im Park zu helfen. Doch wie schon alles andere im Leben, nahm er dies mit Hunor, und sie tat es wohl auch. Zumindest schien sich das Schmunzeln einen festen Platz in ihrem Gesicht errungen zu haben.
    Tja, wir älteren haben eben mehr Erfahrung mit solchen Zuständen als die Jüngeren, erwiederte er mit einem Grinsen, welches ihrem in Nichts nachstand. Nun Miss Yarea, Ihr habt recht, dies hier ist nicht der von mir bewohnte Ort, oder doch, na vielleicht ein bischen. Mit der rechten Hand fuhr er scheinbar nachdenklich über sein Kinn. Eigentlich wohnte ich überall. Also auch hier. Darf ich euch in mein Wohnzimmer bitten, sprach er mit einer ausschweifenden Geste, als würde er einen größeren Raum zeigen, doch deutete sein Arm lediglich einige Bäume weiter in die Räumlichkeiten des Parkes hinein. Begleitet mich doch ein Stück, dort hinten irgendwo müsste das Esszimmer kommen. Während er sprach reichte er ihr den rechten Arm leicht gebeugt entgegen, so das sie sich einhaken konnte, wenn sie denn wollte.

    Langsam und träge öffnete er die Augen, erst einmal zu schlitzen, das war ja auch weit genug. Woher war nur diese Stimme gekommen. Die Stimme einer Frau. Nicht das er Frauenstimmen nicht mochte, ganz und gar nicht, diese hier war ja auch noch eine liebliche. Doch irgendwie war es im Moment nicht das, was er brauchte. Er war immer noch müde. Es war doch bestimmt noch nicht Tag. Verschwommene Schemen wurden langsam Konturenreicher. Und beim routinierten Griff in Richtung des nicht existenten Beistelltischchens merkte der Alte auch, dass dies nicht sein Bett war. Die Erinnerung zeigte sich nun auch in seinem Kopf, er war im Park eingeschlafen. Mit der Zunge schmatzend über den trockenen Mund fahrend rieb er sich die Augen. Nun konnte er sein schönes Gegenüber besser sehen. Nach einem ausgiebigen Gähnen und Strecken widmete er sich nun endlich der Fragenden. Nun meine Schöne, zu helfen ist einem Alten, wie mir, doch schon lange nicht mehr. Außer vielleicht mit etwas Schlaf. Aber Neala sei Dank, ist es ja eine Schönheit die mich davon abhält, da bin ich doch gerne bereit noch etwas länger die Augen offen zu halten und den Anblick zu genießen. Sprach der Alte mit einem Lächeln und einem wohl nicht gänzlich ernst gemeintem Zwinkern. Aber entschuldig meine unhöfischen Manieren. Der Priester erhob sich und stütze dabei sich am Baum ab. Seine Gelenke verkündeten dabei laut knacken ein Lied von seinem Alter. Endlich erhoben ging es sogleich auch wieder etwas hinunter in eine tiefe Verbeugung. Rakal der Neala und euch stehts gern zu Diensten, Schönheit. Ob die wild schwingenden Arme dabei dienten um die Balance zu halten, oder nicht vielleicht ehr etwas spotteten, war nicht zu erahnen.

    Spät war es, sehr spät. Ja Spät war es geworden. Irgendwie drehten sich seine Gedanken nur noch um dieses eine Wort. Spät. Wie Spät war es eigentlich? Bestimmt noch nicht zu spät! Dachte sich der alte schmunzelnd während er etwas Torkelnd auf einen Baum zu lief. Hach war das eine schöne Feier, so schön lustig. Ja sie hatte Spaß gemacht, einen Spaß wie er Neala gerecht wurde. Ja ihre Feiern waren doch immer die Besten.
    Holzig und geriffelt ertastete seine Hand den Baum. Doch lange beührte sie ihn nicht, da wandte Rakal ihm auch schon den Rücken zu und lehnte sich. Er hatte wohl doch etwas zu viel des guten Weines genossen. So würde er es jedenfalls nur sehr spät bis nach Hause schaffen. Noch viel Später. Dieses vermaledeite Spät.
    Nun denn heute würde er eh nicht mehr ankommen, oder war es schon Gestern, also heute schon Morgen. Ach verdammt war ja auch egal. Es hatte Spaß gemacht und das war es doch was zählte. Spaß.
    Langsam rutschte er mit dem rücken entlang den Baum hinab, bis er auf der Erde saß. Nun denn, warum eigentlich nicht. Waren seine letzten Gedanken ehe er die Augen schloss. Er war schon gespannt,w ie ein Morgen im Park wohl beginnen würde.

    Was war denn hier los? Rakal blickte etwas ungläubig den beiden Frauen hinterher. Versteh einer diese Frauen, sprach er leise vor sich hin. Gingen einfach, dabei sollte doch der Abend erst noch anfangen. Tja, aber wir sind ja noch hier, ist es nicht so? Sprach er mit seinem gewohnten lächeln, während er einen Arm um Virinel legte. Und, wisst ihr schon was die Götter für euren heutigen Abend vorgesehen haben? Sprach er weiter grinsend und blickte sie dabei direkt an. Es schien als wäre das Schauspiel entweder ganz normal oder schon wieder vergessen worden von dem alten Mann. Doch dass zwei Leute wohl leicht erbost das Lokal verlassen hatten, schien seiner Stimmung wohl nichts anhaben zu können.

    Rakal lehnte sich zurück und betrachtete das Schauspiel. Einwenig musste er sich doch über seine Tochter wundern, doch griff er nicht ein. Frauen konnten teilweise wirklich eigenartig reagieren und es belustigte ihn. Aus dem Nichts schien ein Streit der beiden entbrannt. Und nur weil zwei weitere Damen da waren, wollte Avlyne gehen. Ja bei den Damen schienen sich die Gemüter schnell abzuwechseln. Aber dies lag wohl in ihrer Natur. Und so blieb der Alte ruhig sitzen und sah sich zwei Hühner an, denn so schienen sie sich zu bepicken und zu begackern. Selbst wenn er kein Wort verstand, war es amüsant. Außerdem waren hierbei wohl die gesprochenen Worte bedeutungslos. Ein wenig überlegte er doch, ob er nicht dazwischen gehen sollte. Vielleicht war es besser so. Doch im jenen Moment, als er sich erhob, senkten die Beiden sich, bzw. legten sich, auf den Boden. Rakal lachte lauthals los. Es sah doch zu lustig aus, wie beide da lagen und selbst da noch versuchten zu keifern und irgendwie anmutig zu wirken. Frauen. Da war die Spezies egal, es waren und blieben doch Frauen. Beide rappelten sich zügig wieder auf. Und dennoch schien Avlyne weiterhin gehen zu wollen. Immer noch Lachen und prustend ging er auf beide zu und ergriff ihre Arme. Noch leicht außer Puste und mit Mühe sprechend und das Lachen unterdrückend. Sagt meine Damen, dieser Raum bietet genug Platz für alle von uns, ja selbst der Tisch. Also meint ihr nicht ein paar weiteren Minuten oder Stunden miteinander seien möglich? Ich meine doch ihr seid euch schon so nahe gekommen, krmm (Lachen unterdrückend), Da dürfte es doch kein Problem mehr sein nebeneinander zu sitzen. Sein Blick ging zu seiner Tochter. Oder willst du lieber mit Frauen liegen als mit Männern sitzen?

    Langsam schien sich ja diese Gruppe zu vergrößern. Erstaunlich wie die Menschen doch immer wieder in einem Gasthof zusammen trafen. Aber war dies nicht auch eben jener Zweck, den ein guter Gasthof zu erfüllen hatte. Nun denn, also eine weitere Bekanntschaft, und auch noch ein vergangene von seiner Tochter. Wo die beiden sich wohl kennen gelernt hatten?
    Die Vorstellung Saniyas quittierte der alte nur mit einem kurzem gewunkenem, Sei mir gegrüßt Töchterchen.
    Doch schon war es wieder eine Satyrdame, welche seine Aufmerksamkeit aufforderte. Diesmal jedoch Avline. Rakal sah genau wie sie an die Decke, höchst interessiert noch dazu. Was da obel wohl sein mochte, dass es ihre Blicke so abschweifen lies. Oder lag dies an ihren Gedanken, welche ihr vorspielten, was da oben hätte sein können, vielleicht sogar mit diesem Endar.
    Eine schöne Decke nicht wahr, für welche Räumlichkeiten mag diese Decke wohl den Boden bereiten? Sprach er witzelnd.

    Och, das klingt ja fast als hättest du dir sorgen gemacht. Auch wenn seine Worte leicht spöttisch klangen, erfreute es ihn, dass seine Tochter so an ihm hing und sich auch sorgte. Auch wenn sie dies vermutlich mehr tat als er es selbst um sich je getan hätte oder tun würde. Bisher hatte er doch noch immer Neales Glück gehabt um irgendetwas Gutes aus jeder Situation zu machen. Doch sogleich fing er an sich doch ein paar Sorgen zu machen, wenn auch nicht um sich, sondern um seine Tochter. Auch wenn dieser Endar ein witziger Zeitgenosse war, so bezweifelte er doch, dass dieser der Richtige für seine Tochter war. Sie brauchte doch nichts nur für eine kurze Nacht und die anschließende Trauer wollte er bei ihr auch nicht sehen. Doch so ihm wurde wesentlich leichter, als sie sich doch einer weiteren hinzugekommenen Satyrdame widmete. Und so stellte er sich hinter sie. Kennt ihr euch denn?

    Oh das freut mich zu hören. Ich wollte damit auch auf keinen Fall eure Familienbande in Frage stellen oder so. Es ist nur so, ich wurde von Priestern aufgezogen und habe selten etwas anderes als den Tempel kennen gelernt, zumindest vor meiner Wanderschaft. Und daher weis ich nicht, was es bedeutet eine Verwandte des X-ten Grades zu haben, denn ich habe sie nicht. Ich habe nur Brüder und Schwestern und eine Tochter, Neala sei Dank. Über mehr Verwandtschaft verfüge ich nicht, oder kenne ich nicht. Für einen kurzen Moment lies es den Priester nachdenklich wirken. Er hatte sich darüber schließlich noch nie so Gedanken gemacht. Seine Tempel Brüder und Schwestern einfach als selbstverständlich hingenommen und seine Göttin als seine Mutter. Doch was sollte es nun auch noch ändern er hatte ein bis hier hin doch erfülltes und vor allem glückliches Leben, so viel, wofür er sich bedanken konnte bei seiner Göttin, wieso also diesem kleinen Detail hinterher trauern. Und so wich die Denkermiene sehr schnell seinem geselligem Lächeln. Nun denn, dann freue ich mich sie kennen zu lernen, denn ich habe doch vor eine ganze Weile hier zu verblieben. Eben so lange bis Nealas Fügungen mich woanders hin lotsen, doch ich denke dies wird nicht so bald sein.

    Rakal wusste langsam nicht mehr was er von den Beiden halten sollte. Sie schienen es zu lieben sich gegenseitig spitzen zu zuwerfen. Wie zwei Kinder die im Streit um ein Spielzeug sich anfingen immer weiter zu behagen und das Spielzeug dabei ganz vergaßen. Nur schien es hier kein Spielzeug zu geben. Nein diese Kinder waren ältern und hatten gelernt ohne wirklichen Grund spitzen zu verteilen und einzustecken. Als wollte man sich duellieren und zwar mit der Zunge statt dem Degen. Dieses schien beiden sichtlich Spaß zu machen, auch wenn sie es selbst wohl nie zugegeben hätten. Beide gingen voll und ganz in diesem Spiel auf und genossen es. Daher wunderte Rakal der plötzliche Umbruch Avlyns ein wenig.
    Nun ja, ich bin ehr so etwas wie ein Wanderpriester und auch noch nicht lange hier. Im Tempel war ich bisher nur wenige Stunden. Da spielte zwar eine junge Frau, aber wie ihr Name war weis ich leider nicht. Wieso sucht ihr sie denn? Euer Verwandtschaftsgrad scheint ja nicht unbedingt der größte zu sein.

    Rakal sah sich das Schauspiel der zwei amüsiert an und lächelte einfach nur. Er sagte nichts oder mischte sich ein, nickte nur ab und zu den Kopf zu einzelnen Aussagen. Die beiden passten eindeutig zu einander. Ihre Art sich gegenseitig mit wohl weniger ernst gemeinten Sätzen fast schon zu Beleidigen und sich gegenseitig anzulügen und ein Schauspiel abzuhalten war fast schon so identisch, dass man meinen könnte sie seien irgendwie verwandt. Gut dies traf wohl auch im Geiste zu, rein äußerlich waren da die Ähnlichkeiten schon geringer. Doch dies störte Rakal wenig, er interessierte sich nicht für Äußerlichkeiten und so achtete er auch nicht darauf als die ersten Krallenz u sehen waren. Ihn interessierte nur die Frohnatur der Wesen und diese zeigte sich im Lächeln und nicht in Haaren oder Krallen. Das Lächeln war schließlich überall gleich und bei diesen beiden wohl auch gleicher Maßen gefälscht. Doch nun war wohl auch die Zeit für ihn gekommen sich einwenig einzumischen. Pöbel und Adel, was zählte das schon. Lieber glücklicher Pöbel als deprimierter Adel. Doch wer wohl soviel auf seinen Namen hält und auf seine Stellung, dem durfte er natürlich nicht die gebührende Vorstellung seines eigenen Namens verwehren.
    Oh, den feinen Herren amüsiert also der Pöbel. Nun ich denke dann sollten Sie auch den Namen des belustigenden Pöbels erfahren. Rakal, gestatten. Und mit einer übertrieben tiefen Verbeugung in Richtung Endar, unterstrich er auch gleich seinen Unterton. dieses Spiel der falschen Aussagen konnte er ohne weiteres mitspielen. Allerdings übertrieb er wohl etwas mit der körperlichen Untermalung, denn seine Verbeugung ging so tief, dass er für einen kurzen Moment drohte vorn über zu fallen. Doch konnte er rechtzeitig den linken Fuß ein Stück vor setzen und so den Sturz vermeiden. Priester des Glücks. Und als so interessierter und wohlhabender Mann, wie ihr wohl einer seid, darf ich doch wohl erwarten dass eure Spende für das nächste Tempelfest großzügig ausgefallen ist. Denn dann kann Nealas glücklicher Pöbel euch noch etwas mehr amüsieren.

    Rakal war noch etwas aus der Puste und atmete noch schwer. Hachja die Jahre, sie wurden immer mehr und stahlen von mal zu mal mehr Luft. Doch sei es drum, das Leben ging weiter. Und so beschränkte sich der Priester vorerst auf das Zuhören.
    So wie sie ihn Beschrieb, war er wohl ein Frauenmagnet, der öfter mal seine Polarität wechselte um diesen Frauen auch regelmäßig wieder zu entkommen. Nun gut solche Männer gab es eigentlich überall, nur dass sie dann auch noch bekannt waren. Vielleicht ehr unter den Frauen als unter den Männern. Unter den meisten Männern löste dieser sicherlich Neid aus und welcher Mann gab diesen schon gerne zu. Aber es konnte auch einfach daran liegen, dass er selbst noch nicht allzu lange hier war. Dem Glücklichem schlägt keine stunde, heißt es doch und so konnte auch Rakal nicht erkennen, wie lang er sich schon unter der Kuppel befand. Tage, Wochen oder gar schon Monate, was spielte das nun für eine Rolle. Noch ehe er antworten konnte, stand dieser feine Herr hinter ihnen. Rakal nutzte so gleich den Moment um diesen etwas besser kennen zu lernen und heraus zu finden, was es wohl auf sich hatte, mit diesem Frauenmagneten und Schwierigkeiten-Garant. Denn wenn eines größer war als sein Glück, dann doch wohl seine Neugierde und so fackelte er nicht lange und drehte sich um. Er ergriff so fort Endars Hand und schüttelte diese kräftigt und setzte ein breites Grinsen auf.
    Einen Glücklichen Tag wünsche ich euch Endar. Ich darf doch Endar sagen? Ohja diese Frau ist eine formidable Sängerin und Tänzerin. Er schenkte Avlyne ein Lächeln und nickte zum Dank für den schönen Moment, ehe er sich wieder Endar zu wand, dessen Hand weiterhin kräftig schüttelnd. Doch wie man hört seid ihr ein echtes Stadtgespräch. Entschuldigt wenn ich von euch noch nicht so viel gehört habe, aber ich bin noch nicht lange hier unten. Wollt ihr uns auch mit einem Tanz beglücken?

    Rakal machte das Ausweichen nichts aus, er wurde so nur noch neugieriger und wollte noch einen Schritt näher treten, doch er ließ es, nach dem ihm der Blick seiner Tochter traf. Es hatte schon oft tadelnde Blicke gegeben und meisten kümmerten sie ihn nicht, doch kein Blick konnte unerträglicher sein, als der des eigenen Blutes und so atmete der Priester erst einmal tief durch, zur Beruhigung. Er war wohl zu weit gegangen. Ihn selbst kümmerte dies zwar meistens wenig, denn er ging lieber mal zu weit, als das er seine Ziele zu früh aufgab, doch es war auch ein Ziel seine Tochter glücklich zu sehen und wenn er dafür seine Neugierde einmal hinten anstellen musste so tat er dies. Er wich von dem Maskierten ab und ging zu ihr. Doch ehe er sie umgreifen konnte, um wieder Vater zu sein, nach dem er so oft doch nur Priester war, fühlte er dutzende Messerstiche in Bauch und Brust. Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag. Ihr musste etwas Schlimmes passiert sein, wenn sie von so etwas sprach. Und er, er war nicht da um zu helfen, er war nicht der Vater, der er wohl hätte sein sollen, er war der ferne Priester der Neala gewesen. Für einen kurzen Moment kam er ins Grübeln, doch er hatte sich vor Jahren bereits entschieden, er wollte Priester sein. Doch es tat ihm trotzdem sichtlich Leid, dass er es in dem Moment war, als sie wohl den Vater so viel dringender benötigt hätte als den Priester. Und am Ende konnte er ihr mit keinem von beidem zur Seite stehen. Mit leicht geöffnetem Mund stand er da, zwischen den Beiden.
    Er umarmte sie, er wusste für dne Moment nicht, was er mehr hätte tun können.

    Rakal amüsierte der Tanz mehr und mehr und das war ihm auch anzusehen. Doch leider wie er immer öfter feststellen musste, war ihm auch den immer mehr schwindende Jugend anzumerken und so merkte er doch, dass es nicht mehr ganz so leicht von der Hand, oder vom Fuß ging, wie in den Jahrzehnten zu vor. Nichts desto trotz machte er natürlich weiter und legte sogar noch etwas zu. Er würde vielleicht die Nächste länger schlafen müssen um sich zu erholen, aber es wäre doch gelacht, wenn nicht auch seine Tanzpartnerin etwas außer Atem geriet. Zumal sie dazu auch noch sang. Als der Alte merkte, dass sie anscheinend dem Ende näher kamen, wollte er noch mal etwas mehr wagen und so begann er schnelle Walzerdrehungen welche immer schwungvoller und schneller wurden.


    Als er Tanz zu Ende war verbeugte er sich zum Tanz für diesen vor ihr. Nun war er aber erst einmal neugierig. Er hatte sehr wohl ihre Blicke bemerkt und wollte sich doch nun erkundigen, wer denn da in der Ecke saß. Doch ehe er dies konnte, hatte dieser sich wohl schon etwas deutlicher zu erkennen gegeben. Denn Darina brachte etwas Wein von diesem Herren, er war also ein Verehrer. Neala war zwar nicht für die Liebe zuständig, aber ihr Glück konnte diesem bestimmt etwas auf die Sprünge helfen, nur wie konnte er das einfädeln und hatte die Dame selbst denn auch interesse?
    Oh, wie ich sehe müsst ihr diesem Herren gut gefallen. Kennt ihr ihn denn schon? Nach diesen Worten musste er erst einmal ein Pause einlegen, ihm fehlte doch ein wenig die Luft.

    Rakal schloss die Augen und genoss für einen Augenblick inne gekehrt die Musik und ihre Bilder. Nicht jedes Wort verstand er, nicht jede Melodie erkannte er, doch versuchte er hin und wieder ein wenig mit zu summen, und auch mal zu singen. Auch wenn er selbst zugeben musste, er war nicht zum Sänger geboren. Doch um hier und da konnte er sich den Reim denken und ein wenig mit machen. Wie in den frühen Kindertagen kam er sich vor und lächelte über das ganze Gesicht. Ein Junge der eine neue Melodie gelehrt bekam und sichtlich spaß dabei hatte. Vor seinem Inneren zeichneten sich die Konturen der Wanderschaft und ihre vielen durchlebten Landschaften ab, Landschaften die es wohl nur in seinem Kopf gab und Landschaften so schön, dass die Götter persönlich wohl ein Wort dabei mit zu reden hatte. Doch dieser Augenblick verstrich, aber natürlich nicht die gute Laune und so öffnete der Priester wieder seine Augen und besah sich das Lächeln der Sängerin, wohl auch sie hatte Spaß dabei. Im Takt wippend stand er da und nicht nur er, das ganze Lokal schien von der Musik mit gerissen und kaum einer konnte taktvolle Bewegungen unterdrücken. Sei es das wackelnde Bein, der nickende Kopf oder einfach nur das Trommeln der Finger, jeder machte irgendwie mit.
    Avlyne reichte ihm die Hand und der alte Mann ließ sich nicht zwei Mal bitten. So gleich ergriff er sie und musste doch einen innerlichen Druck vorerst unterdrücken. Er wollte nicht auf die Fläche hasten. Nun eigentlich wollte er schon, doch er war auch schon zuvor unhöflich, was ihr wohl nicht ganz gefallen hatte, da konnte er sich doch wenigstens nun zum Danke auch etwas galant bewegen. So führte er die junge Dame an der Hand zur Mitte der Fläche, wo nun auch der Tanz beginnen sollte. Erst ging er einen Schritt von ihr weg, verbeugte sich kurz, Madame, um sie danach wieder zu umgreifen und schwungvoll loszulegen.

    Rakal sah sich um. Sie hatte wohl Recht, für Trinklieder war dies das falsche Puplikum. Doch er wollte ja auch nicht trinken und um diese Uhrzeit sollten es wohl die meisten auch noch nicht damit übertreiben. Er überlegte, doch so ad hoc fiel ihm auch keines ein. Zumidnestens kein Schwungvolles, so wie er es sich vorstellte. Auch wenn er nicht mehr der jüngste war, beim Tanz wollte er doch ncit sparen und schon gar nicht langsamer werden. Doch er freute sich sichtlich dass sie ihm den Tanz nicht abschlug. Wie sie wohl so auf der Fläche war. Und während Rakal schon geistig mit ihr über die Fläche schwung, wollte er auch antworten.
    Oh, um ehrlich zu sein, habe ich da kein Lieblingslied, es gibt eben so viele schöne, wieso sich also da entscheiden. Es sollte aber schwungvoll sein. Der Tanz macht schließlich nur richtig spaß, wenn er schnell ist und einem die Luft raubt. Rakal ließ ein Zwinkern sehen. Zur Not, improvisiert. Noch nicht gehörte Melodien gehen meist am schnellsten ins Bein.

    Der alte Priester bemerkte sehr wohl das finstere Augenfunkeln, doch störte es ihn keines Wegs. Nicht einmal ein schlechtes Gewissen oder gar irgend etwas in dieser Richtung stellte sich ein. Denn diese Augen zeigten, er wurde wahrgenommen. Und wie viele Künstler versanken teilweise so tief in den Melodien, dass sie niemanden um sich selbst und der Musik wahrnahmen. Da hatte er es doch gut, sie hatte sein Sinnen erfasst. Doch nun musste er wohl warten, wenigstens erhielt er etwas Musik dazu, sehnsüchtige Musik, sehnsüchtig nach dem, was vielleicht danach kommen mochte. Doch wie alles Gute im Leben so endete auch diese Melodie und machte somit Platz für die Nächste. Das Lächeln des Mannes verstarb dabei zu keinerlei Zeitpunkt und so behielt er die Frau freudig strahlend im Auge, egal wie dunkel sie ihn auch anfunkeln mochte. Nicht einmal ihre Worte brachten ihn in irgend einer Weise von seiner Frohnatur ab. Doch sie hatte wohl recht, dass er ein wenig überstürzt mit seiner Bitte war. Doch so sei es drum. Es war nun einmal so gekommen und es hatte ja auch niemanden gestört.


    Ihr habt natürlich Recht. Verzeiht mein unhöfliches benehmen. Doch ich bin nur selten am Hofe und mein Alter, wie auch meine Göttin weisen mich nur allzu gerne an, die Zeit gut zu nutzen und selten zu warten. Doch in einem muss ich euch doch widersprechen. Das Glück sehe ich nicht in der Sehnsucht, ist sie letztendlich doch auch nur eine Sucht, die einem Menschen am Ende mehr Schadet als das sie ihm Nutzen bringt. Auch wenn ich selbst dieser Sucht schon erlegen war, gewährte mir die Göttin einen glücklichen weg hinaus zur Erfüllung. Das Tanzen hingegen liegt mir ehr als die Süchte der Menschen. Also wollt ihr uns nicht die Fröhlichkeit des Tanzens bringen? Ich wäre auch nicht abgeneigt mit euch das Tanzbein, sein Blick ging hinunter zu ihren Beinen, den Tanzhuf zu schwingen, wenn ihr gestattet.

    Es war mal wieder ein herrlicher Tag, Neala sei Dank. So ein glücklicher Frohblatt Tag, den musste man einfach genießen, egal ob über oder unter dem Meer. Glück war überall gleich und sollte sogleich ausgekostet werden, denn wozu war es denn sonst auch da und vor allem er als Neala Priester, er sollte es wissen ihr göttlich gegönntes Glück zu nutzen. Und so trug es sich zu, dass ein alter, forh gelaunter Mann wie ihr die Straßen entlang schlenderte, mit einem fast nie sich verziehendem Grinsen im Gesicht. Sichtlich genüßlich ging er durch die Straßen und seine Füße trugen ihn erneut zu dem Ort, wo er seine Tochter wieder fand, gespannt darauf welche Seele er heute finden konnte und etwas von Nealas Glück aufzeigen konnte, welches an allen Orten auf jeden wartete, der wusste es zu entdecken und zu genießen.


    An der Bar stehend genoss Rakal zu allerersst nur eine Milch, der Alkohol sollte den Tag nicht zu früh begrüßen, wenn er auch etwas Spaß mit sich bringen sollte. Und so gleich zog eine Frau seine Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem Lied, das fast schon traurig klag, sehnsüchtig. Dabei gab es doch so viele schöne Melodien, welche zum Tanz und zum Spaß luden und auf jeder Manns Gesicht ein Lächeln zaubern konnte, doch dieses gehörte wahrlich nicht dazu. Und so schritt er auch gleich, ohne sich das Milchbärtchen abzuwischen in ihre Richtung, das Glas weiter in der Hand, noch während sie auf der Bühne stand.
    Neala mit euch, junge Frau. Welch schönes Lied, aber sagt, habt ihr nicht auch glücklicheres zu bieten. Mir ist nach Tanz und besserer Stimmung?

    Dieser merkwürdige Zeitgeselle sprach in Rätseln. Was wollte er dadurch erreichen. Glück lässt sich doch nicht enträtseln. Glück muss man genießen. Doch der Blick seiner Tochter schien auch noch ihm selbst irgend welche Schuld zuschieben zu wollen. Woran sollte er denn schuld haben? Mit Sicherheit an nichts Schlimmen. Wie könnte er auch irgend etwas bewirken, was nicht Glücklich mache. So warf er nur einen Blick sie zu fragen shcien, was sie wolle. Hier begleitete sie ein anscheinend freundlicher Herr, der zwar eine Maske trägt. Aber immerhin seiner Tochter schon irgendwas gutes getan hatte.
    Doch was sollte nun seine eigenartige Bemerkung. Er muss noch bleiben. Doch wieso, was wollte er hier. Wartete er noch auf jemanden. Oder hatte er sogar angst und wollte deswegen nicht weiter. Dies wollte er genauer wissen und mit etwas Glück sollte es sich doch auch herausfinden lassen. Und wer sollte GLück haben wenn nicht er. Er der Priester der Glücksgöttin. So ließ er seine Tochter stehen und ging zügig wieder auf den Großen zu. Rakal hatte etwas von einem erregten Tier, welche sein Ziel zu bespringen wollen schien. Wieso müsst ihr denn hier bleiben. Was hält euch denn an diesem Ort oder habt ihr nur angst vor den anderen Orten? Nun sprecht doch endlich und macht einen alten Mann glücklich. Fast schon hibbelig umgante er den unbekannten und kam ihm dabei auch recht nahe. Vielleicht liess sich ja ein Blick unter die Maske erhaschen