Asharai schnaubte und richtete sich gerade auf. Nichts an ihr offenbarte Angst und tatsächlich fürchtete sie wenig. Sie hatte zu viel gesehen, zu viel erlebt, um sich von einem Fluch und einer tragischen Geschichte einschüchtern zu lassen. Wer mit Geistern verkehrte, hatte seine Berufswahl verfehlt, wenn er seine Hosen durchnässte, sobald der Tod ins Spiel kam.
"Niemand würde mich beauftragen, wenn ich mich in Klatsch erginge. Da Ihr meine Vertrauenswürdigkeit ohne Zweifel überprüft habt, solltet Ihr das bereits wissen, sonst würdet Ihr jetzt nicht vor mir stehen", gab sie bissig zurück.
Ein Fluch also. Und eine Göttin. Nichts, was einen Bewohner Beleriars auch nur entfernt in Erstaunen versetzen würde. Sie hätte mühelos auf die betreffende Göttin wetten und einen saftigen Gewinn einstreichen können. Wahrscheinlich wäre es einfacher, als des Nachts Geister aufzuscheuchen und im Morast der Adelshäuser umherzustiefeln.
Ihre Haltung veränderte sich. Sie wurde geschäftsmäßiger, ihre Miene glatter und ausdrucksloser als zuvor. "Also. Fragt", forderte sie ihren bleichen Besucher auf. "Anderenfalls kann ich Euch kaum eine Antwort gewähren."