Beiträge von Erzähler

    "Oh... ich nehme an nach den Prüfungen wird sich sicher ein Augenblick für euch finden, meine Dame. Sie haben schon begonnen - vielleicht möchtet ihr dabei zusehen? Es ist doch jedes Jahr ein besonderes Erlebnis, all die wundervollen Stimmen zu hören."


    Der Satyr machte eine einladende Geste in Richtung einer breiten Treppe, an deren Seiten sich ein fein geschwungenes Geländer in die Höhe wand. Es war an diesem Tage äußerst belebt in der Halle der Künste und die Treppe war niemals leer, während allerlei Bewohner der Stadt und Besucher aus allen Teilen Beleriars dort hinauf und hinab huschten.

    "Keinen Kringel? Hmpf.."
    Mehr antwortete die alte Frau nicht, als sie sich von Sicil abwandt und einfach fort marschierte.


    ~o~


    Shirashai hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt und hörte Arvanor zu, auch wenn ihr hübsches Kinn demonstrativ nach oben gereckt war und ihre Augen gefährlich funkelten.
    Hatten ihr die Schmeicheleien noch gefallen, so missfiel es ihr doch, dass Arvanor immer wieder von ihren Kindern anfing.


    "Namen... " zischte sie leise. "Was bedeutet ein Name in dieser Welt, wenn nichts hinter ihm steht? Doch sag mir, Arvanor.."
    Langsam ließ die Göttin ihre Arme wieder sinken und beugte sich dem Klingentänzer entgegen.
    "Wer bist du, dass du ein Recht hast, über mich zu urteilen? Du, der nichteinmal von ihrer Geburt erfahren hätte.."


    Die Schwarzhaarige drehte sich von Arvanor weg und ihr Umhang bauschte sich dabei auf.
    "So denn, wenn du um deinen Ruf fürchtest.. wo willst du hin?" Sprach sie über die Schulter zu ihrer einstigen Affäre und spie das Wort "Ruf" dabei geradezu aus.
    "Willst du mir unsere Brut zeigen und mich doch noch zu einer guten Mutter bekehren?"


    ~o~


    "Also, also... natürlich macht es mir sehr wohl etwas aus, der Herr. Wer sagt mir, dass nicht ihr hier ein Dieb seid?" Sprach der Satyrn und trat unruhig von einen Fuß auf den anderen.
    "Wer weiß, kaum zeige ich euch meine Besitztümer schon raubt ihr mich an der nächsten Straßenecke aus."


    Der Satyrn blickte von Quintar zu Shiai und wieder zurück.

    Der Tempel der Eriadne mag zwar nicht das größte Gebäude in Palastviertel sein, doch es ist sicherlich eines der schönsten. Aus weißem Marmor erbaut, der von einem zarten Geflecht goldener Adern durchzogen wird und von zierlichen Säulen getragen, ist das Haus des Lichts der glanzvolle Mittelpunkt des Eriadne Glaubens.
    Kristallene Kugeln sind in die Fassade eingelassen und hüllen sie jederzeit in einen sanften Schein, der die goldenen Linien schimmern lässt und die kunstvollen Reliefmuster betont. Großzügige Rundbogenfenster, die mit Ziergittern versehen worden sind, erlauben aus dem Inneren die freie Sicht auf die großen Gartenanlagen mit den duftenden Blumenbeeten und dem kleinen Teich, der neugierigen Blicken durch dichte Hecken und Bäume entzogen ist. Seerosen treiben auf der Wasseroberfläche und verströmen ein betörendes Parfum. Statuen beobachten stumm das Kommen und Gehen an diesem belebten Ort, an dem sich stets Künstler in großer Zahl versammeln und Aufmerksamkeit suchen. Musik erklingt zu jeder Tageszeit, manchmal durch den Gesang aus dem Tempel ergänzt, wenn eine Zeremonie zu Eriadnes Ehren stattfindet.
    Beinahe erinnert dieser Ort an einen Park, weniger an das Gelände eines Tempels. Und so kommen viele Bewohner der Stadt an diesem Flecken zusammen, bewundern Darbietungen und Kunstwerke und genießen die fruchtbare Atmosphäre, die hier vorherrschend ist.
    In der Nacht schweben weißlich leuchtende Kugeln über die Tempelanlagen und tauchen sie in ein sanftes Licht, das die sauberen weißen Wege beleuchtet. Es ist ein zauberhafter Anblick, der zu später Stunde häufig Besucher und Liebespaare in die Gärten lockt.
    Auch das Innere des Tempels ist einen Besuch wert. Fresken mythologischer Darstellungen verwandeln die Wände in eine beeindruckende Geschichte Niel‘Anors. Skulpturen und Gemälde ziehen das Auge an. Manche sind uralt und wurden von den größten Künstlern Beleriars geschaffen, derer man sich mit Ehrfurcht erinnert.
    Aber es ist vor allem der Altarraum mit der beinahe lebendig wirkenden Statue der Eriadne, der als Wunder gilt. Denn die transparente Kuppel des Tempels zeigt nicht das allgegenwärtige Meer. Hoch über dem Kopf der Göttin kann man ein Abbild des Himmels erblicken, der über Beleriar läge, wenn sich die Insel noch über dem Ozean befinden würde.
    Viele Sehnsüchtige kommen an diesen Ort, um die Wolken und die Sterne zu betrachten, die ihnen genommen worden sind. Andere sehen hier zum ersten Mal mit eigenen Augen, was sie niemals selbst erleben durften.
    Nie ist es in diesen Hallen völlig dunkel. Selbst in der tiefsten Nacht werden die Gänge von einem schwachen Schein erhellt, der die Dunkelheit nicht eindringen lässt. Es ist wahrhaft der strahlende Tempel der Göttin des Lichts, frei von Schatten und Schwärze.
    Neben den Wohnräumen der Priesterschaft befindet sich in direkter Nachbarschaft des Tempels ein Krankenhaus, in dem alle Priester Eriadnes in Nir‘alenar zeitweise ihren Dienst versehen. Dieses Krankenhaus darf von jedem aufgesucht werden, der Hilfe benötigt und es wird keinerlei Gegenleistung verlangt. Sogar Falila Mondtänzer, die Hohepriesterin der Eriadne, scheut sich nicht, selbst Hand an die Kranken zu legen und ihrer Berufung zu folgen.

    Der Tempel der Eriadne mag zwar nicht das größte Gebäude in Palastviertel sein, doch es ist sicherlich eines der schönsten. Aus weißem Marmor erbaut, der von einem zarten Geflecht goldener Adern durchzogen wird und von zierlichen Säulen getragen, ist das Haus des Lichts der glanzvolle Mittelpunkt des Eriadne Glaubens.
    Kristallene Kugeln sind in die Fassade eingelassen und hüllen sie jederzeit in einen sanften Schein, der die goldenen Linien schimmern lässt und die kunstvollen Reliefmuster betont. Großzügige Rundbogenfenster, die mit Ziergittern versehen worden sind, erlauben aus dem Inneren die freie Sicht auf die großen Gartenanlagen mit den duftenden Blumenbeeten und dem kleinen Teich, der neugierigen Blicken durch dichte Hecken und Bäume entzogen ist. Seerosen treiben auf der Wasseroberfläche und verströmen ein betörendes Parfum. Statuen beobachten stumm das Kommen und Gehen an diesem belebten Ort, an dem sich stets Künstler in großer Zahl versammeln und Aufmerksamkeit suchen. Musik erklingt zu jeder Tageszeit, manchmal durch den Gesang aus dem Tempel ergänzt, wenn eine Zeremonie zu Eriadnes Ehren stattfindet.
    Beinahe erinnert dieser Ort an einen Park, weniger an das Gelände eines Tempels. Und so kommen viele Bewohner der Stadt an diesem Flecken zusammen, bewundern Darbietungen und Kunstwerke und genießen die fruchtbare Atmosphäre, die hier vorherrschend ist.
    In der Nacht schweben weißlich leuchtende Kugeln über die Tempelanlagen und tauchen sie in ein sanftes Licht, das die sauberen weißen Wege beleuchtet. Es ist ein zauberhafter Anblick, der zu später Stunde häufig Besucher und Liebespaare in die Gärten lockt.
    Auch das Innere des Tempels ist einen Besuch wert. Fresken mythologischer Darstellungen verwandeln die Wände in eine beeindruckende Geschichte Niel‘Anors. Skulpturen und Gemälde ziehen das Auge an. Manche sind uralt und wurden von den größten Künstlern Beleriars geschaffen, derer man sich mit Ehrfurcht erinnert.
    Aber es ist vor allem der Altarraum mit der beinahe lebendig wirkenden Statue der Eriadne, der als Wunder gilt. Denn die transparente Kuppel des Tempels zeigt nicht das allgegenwärtige Meer. Hoch über dem Kopf der Göttin kann man ein Abbild des Himmels erblicken, der über Beleriar läge, wenn sich die Insel noch über dem Ozean befinden würde.
    Viele Sehnsüchtige kommen an diesen Ort, um die Wolken und die Sterne zu betrachten, die ihnen genommen worden sind. Andere sehen hier zum ersten Mal mit eigenen Augen, was sie niemals selbst erleben durften.
    Nie ist es in diesen Hallen völlig dunkel. Selbst in der tiefsten Nacht werden die Gänge von einem schwachen Schein erhellt, der die Dunkelheit nicht eindringen lässt. Es ist wahrhaft der strahlende Tempel der Göttin des Lichts, frei von Schatten und Schwärze.
    Neben den Wohnräumen der Priesterschaft befindet sich in direkter Nachbarschaft des Tempels ein Krankenhaus, in dem alle Priester Eriadnes in Nir‘alenar zeitweise ihren Dienst versehen. Dieses Krankenhaus darf von jedem aufgesucht werden, der Hilfe benötigt und es wird keinerlei Gegenleistung verlangt. Sogar Falila Mondtänzer, die Hohepriesterin der Eriadne, scheut sich nicht, selbst Hand an die Kranken zu legen und ihrer Berufung zu folgen.

    "Mein Herr, Entschuldigung.. WAS behauptet ihr da?"
    Der Satyrn sah Quintar mit einer Mischung aus Entsetzen und Verachtung an.
    "Ihr wollt doch etwa nicht andeuten, dass ich jemanden bestehle!" Er schüttelte den Kopf und verneigte sich dann galant vor Shiai, die noch immer den Geldbeutel in ihrer Hand hielt. Schließlich hatte sie ihr Goldsamenbrot erst vor wenigen Augenblicken bezahlt.
    "Würdet ihr bitte so liebreizend sein und diesem Herrn zeigen, dass ich eurem Geldbeutel kein Haar gekrümmt habe?
    Diese Anschuldigung kränkt mich sehr und es wäre mir nicht lieb, wenn sie derart bestehen bliebe.."


    ~o~


    Schweigsam hörte die Priesterin Elaiyas Worten zu. Nicht ein einziges Wort kam über die Lippen der Frau und in ihren Gesichtszügen war nur schwer zu erkennen, wieviel sie von Elaiyas Geschichte glaubte.
    Erst als die Elfe geendet hatte, sprach auch die Brünnette wieder.


    "Kireala hilft denen die sähen und ernten, denen die glauben und lieben und denen die ihr Antlitz und das der Natur ehren. Geht hinaus, aus diesen Gemäuern. Sprecht mit der Natur und denkt an eure Wurzeln und sie wird euch helfen..."
    Die Priesterin ließ dabei offen, ob sie dabei von einer aktiven Hilfe der Göttin redete oder ob diese Maßnahme mehr als Findung des inneren Friedens dienen sollte. Dies war eine Sache, die Elaiya alleine und für sich heraus finden sollte.. und ehe die hübsche Bardin erneut aufblicken konnte, war die Priesterin aus Elaiyas Umfeld verschwunden.


    ~o~


    Shiarashai ließ sich den Handkuss von Arvanor gefallen, sah aber mit unverholener Arroganz auf ihn hinab, als er sein Haupt neigte.
    Seine Worte machten sie wütend und die Göttin fühlte, wie sich ihre ganze Wahrnehmung auf Arvanor versteifte. Sicil? Er war uninteressant geworden und sein Wegrennen bemerkt die dunkle Göttin gar nicht mal.


    "Furcht? Mein Liebster, du unterschätzt mich noch immer. Wenn du tatsächlich glaubst, dass ich weder Moral noch Mitgefühl kenne.. nun.. dann sollte dir auch bewußt sein, dass Furcht für mich ein ebensolches Fremdwort ist."
    Tatsächlich war die Furcht in diesem Moment nebensächlich. Viel größer war der Ärger. Der Ärger, dass ihre eigenen Kinder von ihrer Schwester aufgezogen wurden. Doch äusserlich blieb die Dunkelhaarige kühl.


    "Meiner Schwester vertraust du unser Werk an? Nun Arvanor, ich hatte dich für vieles gehalten, aber nicht für derart dumm.. In ihnen fließt mein Blut. Mein göttliches Blut, was auch meine Schwester nicht ändern kann. Sie werden meinem Ruf folgen. Früher oder später..."
    Das kurze bedrohliche Funkeln in ihren dunklen Augen wich einem amüsierten Blitzen.


    "Aber ich muß sagen, dass du dich in der Zwischenzeit kaum verändert hast..." Langsam setzte sich die Göttin in Bewegung und schlawenzelte um Arvanor herum. Ihre Stimme versuchte seinen Geist samtweich zu umfassen, an sich zu ziehen.
    "Und du bist dir sicher.. das du.. mich nicht vermisst hast.." Säuselte sie in sein Ohr, einzig und allein mit dem Gedanken, ihn wieder für sich zu gewinnen.


    ~o~


    Sicil rannte und rannte - doch war es schwer sich durch die Masse einen Weg zu bahnen. Zudem hatte er keine Ahnung, wo Elaiya hin wollte.
    Hektisch sah er sich um, als er plötzlich mit jemanden zusammenstieß.


    "Kringel? Wollt ihr einen Kringel? Salzig oder süß?"

    "Wenn das so ist, dann hättet ihr in der Tat keinen besseren Ort finden können als die glanzvolle Halle der Künste von Nir'alenar, meine Liebe."


    Artemius holte mit einer schwungvollen Geste aus, die den weiträumigen Eingangsbereich umfasste, in dem sie sich befanden und richtete die funkelnden Augen dann wieder auf die Frau, die vor ihm stand. Ja, sie besaß definitiv nymphisches Blut, das konnte der Satyr riechen. Doch sie schien keine reinblütige Nymphe zu sein, auch wenn ihr Duft dadurch nicht geschmälert wurde. So erfreute er sich für einen Augenblick an dem Geruch nach frischem Schnee, setzte dann jedoch dazu an, auf ihre eigentliche Frage einzugehen. Artemius hasste es, sich einer Dame aufzuzwingen - normalerweise brauchte er dies auch nicht, da sein natürlicher Charme alles notwendige für ihn erledigte.


    "Ich würde an eurer Stelle Valea Onoris aufsuchen, da sie diese Örtlichkeit leitet und euch sicherlich helfen kann. Doch da heute die Zaubersängerprüfungen stattfinden, ist sie leider ein wenig eingespannt, wie ihr euch sicher vorstellen könnt."


    Noch während er sprach, nahmen die Augen des Satyrn eine besonders attraktive Dame wahr, die in nächster Nähe an ihm vorüberglitt. Seine Augen folgten ihr wohlwollend und ein leiser Seufzer kam genießerisch über seine Lippen, als sie ihm ein Zwinkern schenkte.

    Nornos Vorstellung ging weiter. Als nächstes zauberte er zwei kleine Feuerkugeln, mit denen er anfing zu jonglieren. Noch schien Lisaia alles gelingen zu lassen.


    ~o~


    Lächelnd sah Shirashai der flüchtenden Elaiya hinterher und drehte sich wieder zu Sicil um sich weiter mit dem Nachtelfen zu beschäftigen. Doch noch in der Drehung nahm sie eine Bewegung in der Masse war. Etwas.. nein, jemand kam auf sie zu.


    Shirashai hielt inne und schlug die Kapuze ihres violetten Umhanges zurück. Tatsächlich.. er war es.
    Die Überraschung in Shirashais hübschen Gesicht war kaum zu übersehen und doch schien es in ihren Augen erfreut zu funkeln.


    "Arvanor.." Lächelte sie süß, als der Dunkelhaarige nah genug bei ihr war. "Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?" Sprach sie mit samtiger Stimme. Gleichzeitig jedoch hob sie ihre linke Hand und hielt sie Sicil entgegen.
    "Sicil, mein Schatz, geh und lass deine Göttin allein."
    Kaum waren diese Worte ausgesprochen, spürte der Nachtelf einen unglaublichen Druck auf seiner Brust, der ihn nach hinten taumeln ließ. Dennoch wurden seine Gedanken langsam wieder klarer und Shirashai schien von seinem Geist loszulassen.


    ~o~


    "Eine gute Wahl." Lächelte der Satyrn Shiai entgegen und seine Augen glitzerten verschmitzt auf. "Nicht schlecht? Seid ihr etwa besseres gewöhnt? Also ich habe selten kein so großes Ereignis mehr in Nir'alenar erlebt."
    Der Satyrn blickte über die Schulter zur Bühne hin und sah dann Shiai wieder direkt in die Augen.


    "Was meint ihr, darf ich euch zu einem Getränk einladen, meine Teure? Oder seid ihr nicht alleine hier?"
    Abermals zeigte der Satyrn mit einem charmanten Lächeln seine weißen, gepflegten Zähne.


    ~o~


    "Norno iszt gut, iszt gut..." murmelte Khinosz, bevor er wieder zu dem turtelnden Pärchen rübersah. Er konnte sich gut vorstellen, warum Shiai verschwunden war - wenn sich zwei gefunden hatten, fühlte man sich schnell fehl am Platz. Aber gerade jetzt in diesem Augenblick schien Kaera mit etwas anderem als Seoul beschäftigt zu sein.
    Ihr Blick war nicht auf die Bühne, sondern in die Menge gerichtet..


    "Iszt etwasz? Beunruhigt euch etwasz?" Fragte der Magier interessiert.


    ~o~


    "Kireala hat euch gehört, mein Kind." Antwortete eine warme Stimme und eine schmale Hand legte sich vorsichtig auf die Schulter Elaiyas.
    "Ich werde für euch beten, dass sie euch auch erhört und euren Wunsch wahr macht." Sprach die junge Frau weiter und lächelte Elaiya entgegen, als diese den Kopf hob.


    Vor ihr stand eine junge Frau mit kastanienbraunem Haar, die in ein schlichtes Gewand aus Leder und Leinen gekleidet war und um ihren Hals eine Ähre, das Zeichen der Göttin Kireala trug.

    Nun, wenn die Prüfungen der Zaubersänger anstanden, konnte Artemius Saskolar selten der Anwesenheit in der Halle der Künste widerstehen. Als vielgeliebter Poet und Autor grandioser Theaterstücke hatte er selbstverständlich seine eigenen Räumlichkeiten in der Akademie, obgleich er es vorzog, in seiner kleinen Wohnung zu schreiben. Doch dort war er doch allzu einsam und allein, was ihm nicht gefiel. Hinzu kam, daß es hier nicht selten vor ausgesprochen hübschen Damen wimmelte und welcher Satyr konnte schon einer solchen Versuchung widerstehen, wenn es denn nicht sein musste?
    So schlenderte er auch nun, ein fröhliches Liedchen auf den Lippen, die Gänge der Akademie entlang und sah sich die zu prüfenden Zaubersänger äußerst kritisch an. Vielleicht fand er hier ja seine neuste Muse, die ihn endlich inspirieren würde. Schließlich war sein neustes Stück schon etwas überfällig und er hatte einfach noch keinen rechten Anfang finden können.


    Doch siehe da, was war das? Eine besonders hübsche Frau - war sie nun Elfe oder Nymphe? Artemius schnupperte interessiert in der Luft und zog dann eine Braue empor - und sie wirkte eindeutig verloren, so als ob sie etwas oder jemanden suchte. Nun, dem konnte Abhilfe geschaffen werden.
    Eine schwungvolle Verneigung später stand der Satyr vor Elayia und lächelte sie gewinnend an, während es in seinen dunklen Augen schalkhaft glitzerte. Auch seine Stimme war angenehm und hatte vom Schauspielern einen vollen Klang.


    "Nun, meine Dame - ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß ihr etwas zu suchen scheint..."

    Ein Gebäude, das sicher das Stadtbild von Nir'alenar prägt ist der gläserne Turm der Eleria Anuriel, der genau in der Mitte der Stadt zwischen allen Vierteln steht.
    Der gläserne Turm glitzert im Licht unter dem Meer und spiegelt das blaue Wasser wieder. Saphire leuchten um die Spitze des runden Turmes herum und werfen ein bläuliches Licht auf seine Umgebung. Durch den Turm kann man in das Innere blicken und die Magierin bei den meisten Tätigkeiten beobachten, die sie darin ausführt. Aus dem Inneren heraus sind die Wände magisch und lassen Eleria an jeden Ort in der Stadt blicken, den sie zu sehen wünscht.
    Der Turm verläuft jedoch nicht gerade nach oben, sondern wird in der Mitte schlanker und nach oben und unten hin breiter. Die Fenster sind mit Gittern verziert, die verschiedene, verschnörkelte Muster zeigen und lassen Luft in sein Inneres, wenn Eleria dies wünscht.
    Die Erzmagiern lebt hier mit ihrem Lehrling, einer jungen Magierin, die auf den Namen Nastranna hört und die Eleria im täglichen Leben zur Hand geht. Im Grunde handelt es sich hierbei schon lange nicht mehr um eine Beziehung zwischen Schülerin und Meisterin, sondern eher um eine tiefe Freundschaft und ein Vertrauensverhältnis, das für die oftmals einsame Magierin sehr wichtig geworden ist.
    Im Inneren ist der Turm gemütlich eingerichtet, mit Polstersesseln, wertvollen Stühlen und stilvollen Holzmöbeln. Ein Kamin, in dem immer ein kleines, magisches Feuer lodert, sorgt dafür, dass es selbst an Wintertagen nicht zu kalt wird. Eleria und ihr Lehrling verwenden, wenn sie ungestört sein wollen, von Zeit zu Zeit einen Unsichtbarkeitszauber, der dann über dem Turm liegt und sie vor neugierigen Blicken schützt. Ein solcher Zauber schützt auch ihre Schlafzimmer und schirmt diese somit vor allzu neugierigen Blicken ab.
    Das Dach des Turmes besitzt runde Fenster, aus denen man die ganze Stadt überblicken kann und ist somit der einzige Bereich, der nicht eingesehen werden kann. Dies ist auch nicht unwichtig, da Eleria hier ihre magischen Studien betreibt und einige Dinge aufbewahrt, die nicht für die Öffentlichkeit einsehbar sein sollten. Entsprechend ist dieser Bereich durch sehr starke Schutzzauber gesichert, die nur von Eleria selbst außer Kraft gesetzt werden können.
    Um den Turm herum gibt es einen kleinen Garten, der von einem Zaun geschützt wird, in dem Eleria allerlei Pflanzen großzieht. Ein kleiner Springbrunnen plätschert hier den ganzen Tag und Elerias weiße Sternenkatze Luria springt meist darin umher oder schläft auf einer weißen Holzbank, die zum verweilen einlädt.

    Fragend sah Khinosz Lirii an, konzentrierte sich dann aber auf die Bühne.
    Mittlerweile war tatsächlich Norno an der Reihe. Der Magier atmete tief durch, schloß die Augen kurz und bat Lisaia flehend um ihre Hilfe. Dann warf er die Hände in die Höhe und ließ über sich einen hellen Feuerball entstehen, den er dann in Richtung der Kuppel schnellen ließ, wo er zu explodieren schien und in einem farbenprächtigen Regen wieder in Richtung Boden hinabsank, bevor er irgendwo auf dem Weg erlosch.
    Der Zauberer atmete erleichtert durch, als er das Staunen der Zuschauer hörte, warf jedoch einen zweifelnden Blick auf Lisaia, welche noch immer mit verkniffener Miene auf seiner Schulter saß.


    ~o~


    "Das Goldsamenbrot ist besonders schmackhaft."
    Wurde Shiai höflich angesprochen, während sie vor dem Stand stand.
    Neben ihr stand ein junger Satyrn, der sie freundlich anlächelte. "Oder aber ihr solltet die gebackenen Krebshappen nehmen, wenn euch eher nach etwas Herzhaftem ist."
    Grinste der Dunkelhaarige und zwinkerte ihr zu. "Ein wunderbares Spektakel, nicht wahr? Welch wunderbare Kunststücke die Feuermagier vorführen...


    ~o~


    Spöttelnd sah Shirashai Elaiya an. Offensichtlich war dieser Sterblichen sehr an Sicil gelegen, was die Sache für eine Göttin eigentlich noch interessanter machte.
    Macht auszuüben und die Sterblichen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, war eine Sache. Echte Dramatik in das ganze zu bringen eine andere Sache - die den Spaß daran nur noch erhöhte.


    "Du weißt wer ich bin, nicht wahr, mein Kind?" Lächelte die Göttin Elaiya an und ihre warme samtige Stimme versuchte auch die Elfe einzulullen.
    "Ich würde an deiner Stelle aufhören zu singen.."
    Sprach sie und legte sanft ihren Zeigefinger auf Elaiyas Lippen und aus irgendeinem Grund kam gleich darauf nicht ein einziger Ton mehr aus der Kehle der Halbnymphe.
    "Du möchtest doch nicht, dass ich deinem Sicil etwas antue, oder?"


    Erneut war dort dieses warme und doch falsche Lächeln.
    "Geh, Kind und ich lasse dir die Erinnerung an euer Zusammentreffen und deinen lieben Sicil am Leben.."
    Die zarte Hand glitt von Sicils Schulter auf seinen Rücken und drückte ihn leicht von der Göttin fort.
    "Bring mir etwas Fruchtkonfekt, mein Kind der Schatten.."
    Antwortete sie, während sie Elaiya aus glühenden Augen fixierte.

    "Piu" rollte mit den Augen, trat dann aber einen Schritt zurück.
    "Behaltet euren Ring. Wenn ihr wirklich bestohlen worden seid und willig, mir meinen Dienst zu bezahlen, dann werdet ihr auch ohne Pfand zurückkommen."
    Seufzte er und nahm Elaiyas Ring nicht an, sondern entfernte sich von ihr und Quintar.


    ~o~


    "Sicil, mein Sicil. Wer soll da sein?" Sprach Shiashai in ihrer warmen Stimme und hielt den Nachtelfen an der Schulter fest.
    "Glaubst du wirklich, dass es hier eine andere Frau gibt, die für dich in diesem Moment interessanter sein kann, als ich?" Sprach sie und ihre Worte folgten einer seltsamen Melodie.
    Sie spürte, dass diese Frau, diese Elaiya, der Sicil hinterher rannte zum dem Nachtelfen in einer engen Verbindung stehen mußte.
    Eine Verbindung, die die Göttin nicht gut heißen konnte. Eifersucht machte sich in ihr breit und ihr Griff um die Schulter des Nachtelfen wurde fester.


    "Du erinnerst dich nicht an diese Frau.. du hast sie noch nie gesehen.." Sprach sie leise und eindringlich und ihr Blick verhieß nichts gutes. "Wolltest du mir nicht den Stand mit den Süßwaren zeigen?" Seuselte sie...


    ~o~


    Auf der Bühne stand mittlerweile der zweite Magier. Ein Edelelf mit äuerst langen Ohren und kurzem, nach hinten zusammen gebundenen Haar. Während Norno sich am hinteren Rand der Bühne immernoch sichtlich mit Lisaia stritt, ließ der Elf einen Feuerpilz aus dem Nichts entstehen und das Publikum in den ersten Reihen erschreckt zurückweichen.

    "So ist es brav, Sicil." Lächelte Shiashai und hielt plötzlich den Dolch in ihrer Hand, mit den Sicil auf sie gezielt hatte.
    "So hättet ihr alle sein sollen. Demütig vor eurer Schöpferin. Aber ihr müßt ja so sturr sein.."
    Mit langen Schritten schritt Shiashai um den Nachtelfen herum.


    "Doch vielleicht habt ihr Recht. Eure Existenz ist Strafe genug. Ich werde euch nicht töten, Sicil, also steht auf.. steht auf und geht in die Nacht hinaus und erzählt allen von ihr."
    Die schöne Göttin blieb direkt vor Sicil stehen und hob das Kinn des Nachtelfen leicht an um ihm direkt in die Augen zu sehen.
    "Erzähl ihnen, dass du Shiashai gesehen hast und das sie dich verschonte, ja dich belohnt hat."
    Die dunkelhaarige Göttin schloß die funkelnden Augen und öffnete leicht den Mund, atmetete tief ein und aus und griff dann nach Sicils Hand.


    Und Sicil fand sich auf dem Platz , den er noch kurz zuvor beobachtet hatte wieder. Die Nacht war hereingebrochen und überall glommen Lichter und Feuer. Scheinbar hatte der nächste Zauberwettstreit begonnen und überall war ein raunen zu hören.
    Doch Sicil war nicht allein. Seine Hand wurde noch immer von der schönen Göttin gehalten - eingehüllt in einen violetten Umhang zog sie ihn hinter sich her.


    "Los Sicil, zeige mir etwas von deiner Welt." Sprach sie mit süßer, einnebelnder Stimme.


    ~o~


    Lirii achtete gar nicht darauf, dass Norno und seine Fee schon verschwunden waren, sondern nahm statt dessen Khinosz unter Beschuß. Dieser fühlte sich in dieser Situation sichtlich unwohl.


    "Nun.. wenn man einen Sztein zum Rollen bringt, iszt er nur szchwer wieder aufzuhalten.." Seufzte er und zuckte mit den Schultern. Die kleine Fee auf seiner Schulter kicherte nur, hielt es aber scheinbar nicht für nötig, den Magier zu bestätigen.
    "Natürlich fühlen szie keine Szchmerzen, szie szind ja Szteine und...."


    Durch einen mächtigen Feuerstrahl, der in den Himmel geschickt wurde, wurde Khinosz unterbrochen. Ein in rot gewandteter Magier war auf die Bühne getreten und begrüßte die Zuschauer, sowie die teilnehmenden Magier.
    Zunächst sollten 7 Magier einzeln ihr Können zeigen, wobei Norno offensichtlich an dritter Stelle stand. Danach gäbe es das große Abschlußspektakel, an dem die Magier jeweils in Gruppen ihr Können beweisen sollten.


    Die erste Zauberin hatte eine bunte Zusammenstellung aus verschiedenen Sprüchen gezaubert. Mal färbte sich eine Flamme aus ihrer Hand in verschiedene Farben, dann ließ sie Funken in den Himmel steigen und zu guter Letzt trat sie durch eine Feuerwand und verschwand scheinbar von der Bühne.
    Norno stand die ganze Zeit lang im Hintergrund, doch offensichtlich interessierte ihn gerade nicht das Können seiner Mitstreiterin - ab und an sah man in seine Richtung kleine Blitze gleiten. Liasai war wohl offensichtlich noch böse auf ihn.

    "Piu" rollte mit den Augen und schüttelte leicht den Kopf.


    "Ihr seid schon der Dritte, der mir das heute weißmachen will. Was glaubt ihr, dass ich meine Getränke umsonst ausschenke?" Der junge Mann wandte den Blick von Quintar ab und sah Elaiya an.


    "Entschuldigt bitte. Es ist äußerst unangenehm, wenn eine junge Frau für jemand anderen die Zeche übernehmen muß - aber ansonsten wird mein Verlust einfach zu groß. 5 Silberkrabben bekomme ich von euch."
    Seufzte "Piu" und rieb sich über den linken Oberarm.
    Was weder der Gastwirt noch Elaiya zu diesem Zeitpunkt wissen konnten, war, dass auch Elaiyas Geldbeutel von einer Dritten Person um einige Münzen erleichtert wurde und nun nur noch ein erbärmliche Krabbe beinhaltete...


    Während der junge Mann auf eine Raktion der Elfe wartete, glommen an den Ständen um sie herum die ersten Lichter auf. Die Dämmerung hatte begonnen und in der Aufregung hatten sie gar nicht mitbekommen, welcher Zauberer den letzten Wettbewerb nun gewonnen hatte.


    ~o~


    Khinosz schüttelte den Kopf auf Liriis Vorwurf hin.
    "Aber esz war immer ein Stzein! Schzlachtet dasz Schzwein und ihr beiszt auf Granit. Ruft die Katze und szie wird euch mit Miszachtung stzrafen. Szie bleiben Stzeine, egal wie lebendig szie auch auszehen!"
    Rechtfertigte er sich, während zwei weitere Magier ihre Künste auf der Bühne vorführten.
    Norno zuckte währenddessen mit den Schultern und sah Kaera lächelnd an.
    "Sicher mag es Magier geben, die das ändern können.. aber wer will das schon? Einen Hund mit dem Gehirn eines Steines.. Da bleib ich doch lieber bei den lebenden Wesen. Aber entschuldigt mich, ich muß nun fort.. mein Auftritt beginnt gleich. Seht ihr? Die Lichter gehen an.


    Der Magier grüßte in die Runde und verschwand dann in der Menge. Lisaia jedoch blieb zurück und umflatterte die Windfee.


    "Soso, du hast also keinen Magier? Versuche bloß nicht, dir meinen zu angeln.. ich warne dich."
    Die Augen der kleinen Fee funkelten gefährlich, als sie zu Shiai rüberflatterte..
    "Und du? Wer bist du? Norno ist schon vergeben, also nimm deine Augen von seinem Hinterteil!"
    Die Fee war in bester Laune. 2 Frauen und eine herrenlose Fee. Nur weil sie 2 Sekunden nicht auf ihren Magier aufgepasst hatte..


    Als Lisaia auch noch Kaera anspötteln wollte, drehte sich Norno glücklicherweise noch einmal um.
    "Lisaia!! Denkst du, ich könnte ohne dich auf die Bühne? Komm schon.."
    "Jaja, ich komme.." folgte sie grummelnd ihrem Magier.


    ~ o ~


    Shirashai trat einige Schritte auf Sicil zu. Ein Lächeln lag auf ihrem hübschen Gesicht und Sicil merkte, wie sich die göttliche Aura in seiner Gegenwart nur verstärkte. Das vor ihm war keine Frau, der man einfach "Nein" sagen konnte. Nur durch ein einfaches Lächeln schien sie eine unglaubliche Macht ausüben zu können.


    Shirashai schüttelte den Kopf.
    "Glaubst du wirklich, ein Dolch könne mich hindern? Weißt du wer ich bin? Aber natürlich weißt du das... du bist ja nicht dumm." Seuselte sie und ihre Stimme schlug alle in einen Bann.
    Die brünette Edelelfe rannte plötzlich auf Shirashai zu und warf sich zu Boden.
    "Entschuldigt, dass wir in euer göttliches Handwerk eingreifen wollten. Lasst mich dafür büßen. Entschuldigt diese dumme tat.."


    "Büßen?" Shirashai lachte weiter schob die Edelelfe mit ihrem Fuß ein Stück zur Seite.
    "Müßtest du nicht eigentlich vor mir büßen, Sicil?" Das ebene Gesicht strahlte eine seltsame Gutmütigkeit aus, doch in ihrer Stimme war nichts als Spoot zu hören.


    ~o~


    "Erklär es mir Norno! Was wolltest du von denen!" schrie Lisaia, als sie gerade in Seouls Nähe waren um sich für den Auftritt vorzubereiten.
    "Nichts wollte ich von ihnen. Lisaia, du weißt doch, du bist die einzige Frau in meinem Leben. Jetzt lass uns noch einmal die Sprüche durchgehen."


    "Pah.. die einzige Frau.." ein kleiner Feuerstrahl kam aus den Händen der winzigen Fee und traf Norno direkt am Hinterteil.
    "So sah das aber nicht aus." Während Norno vor Schmerz zusammenzuckte, verschränkte Lisaia beleidigt die kleinen Arme vor der Brust.

    "Gut, mein Bruder.."


    Sprach der Elf sanft und legte seine Hände auf Sicils Haupt. Leise begann er einen melodischen Singsang, in dem die anderen verschleierten Anwesenden einfielen.
    Ein seltsam süßer Duft, der eine angenehme Schwere in Sicils Gliedern verbreitete lag in der Luft und die wenigen Lichtquellen verbreiteten ein heimeliges Schattenspiel in den Räumlichkeiten.


    Langsam wurde der Singsang lauter und leidenschaftlicher und Sicil hörte den Elfen mit tiefer Stimme um die Gnade Liarils flehen. Plötzlich spürte der Nachtelf mehr als zwei Hände auf seinem Schopf liegen - jemand weiteres berührte sein Haupt. Und noch eine Hand legte sich auf seine Schulter. Eine dritte auf seinen Oberarm, weitere Hände fanden auf seinen Unterarmen und seiner Brust Platz.
    Scheinbar suchte ein jeder der Anwesenden die Berührung zu Sicil.
    "Erhöre uns, Liaril. Nimm unserem Bruder der Sterne den Fluch. Nehm unser Opfer und lass ihn unter deinem Licht.."


    Der blonde Elf kam nicht dazu, weiter zu reden. Der ganze Raum wurde plötzlich von einem lauten Donnerschlag durchschüttert und unmittelbar strömten die Verschleierten auseinander, von Sicils Körper fort und starrten erschrocken auf die Mitte des Raumes.


    Schwarzer Nebel hatte sich dort ausgebreitet und während der Hall des Donners noch von den Wänden wiedergegeben wurde, verfestigte er sich zu den Umrissen einer Person.


    Erhaben und mächtig stand sie vor ihm und blickte auf den noch immer sitzenden Sicil nieder.
    Sie - mondfarbene Haut, tiefschwarzes Haar. Es bestand kein Zweifel, dass Shirashai den Weg zu ihnen gefunden hatte.


    "Ihr wagt es tatsächlich? Ihr wagt es Shirashai zu verärgern?"
    Leibhaftig schritt die Göttin durch den Raum und an jedem Teilnehmer des Rituals vorbei. Spöttisch lächelte sie.


    "Ihr glaubt doch wohl nicht, dass eure albernen Kapuzen euch vor mir schützen." Sie lächelte, zuckersüß und doch eiskalt, während sie einem der Verschleierten die Kapuze vom Kopf riß.
    Eine brünette Edelelfe kam zum Vorschein, die mit schreckensgeweiteten Augen zu Shirashai hinaufsah.


    "Was seit ihr für ein erbärmliches Volk.." Lachte sie und kam vor dem Elfen mit der sandigen Stimme zum Stehen.
    "Ihr wißt, dass es ein Fehler war, sich mit mir anzulegen, oder?" Lächelte sie und der blonde Elf wich einen Schritt zurück.
    Doch Shiraishai ließ ihn nicht fliehen, packte ihn beim Arm und augenblicklich wurde der Elf in eine Wolke schwarzen Vergessens gehüllt. Sekunden später war von ihm nicht einmal ein Haar zu sehen.


    "Nun zu euch, Nachtelf.." Shirashai seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Wie oft habe ich versucht, euch eine gute Mutter zu sein? Ich sollte eigentlich froh sein, dass eure Liebe nicht mir gehört. Ein so schwaches Volk, dass sich vor sich selbst versteckt."


    Sie lachte und höhnisch und trat einen weiteren Schritt auf Sicil zu - während die restlichen Versammelten immer mehr von der Göttin wegstrebten.


    ~o~


    "In ein Pferd?" Khinosz sah Kaera schüchtern an, bedachte sie aber gleich darauf mit einem Wortschwall.
    "Wenn der Sztein grosz genug wäre und man nicht viel wert auf die Folgszamkeit szeines Pferdesz legen würde - ja, ich denke, mit der entszprechenden Vorbereitung könnte man auch ein Pferd herbeizaubern. Aber esz wäre noch eigenszinniger, alsz jedesz Pferd esz jetzt szchon iszt. Und es bliebe ein Sztein - dasz Hinterteil würde euch nach einem szolchen Auszritt übelszt schmerzen.
    Szo wie auch beszer niemand mein Szchwein szchlachten und eszen sollte.."


    Norno schaute sich die junge Windfee an und zuckte mit den Schultern.
    "Was wird mit den Tieren? Das wüßte ich auch gerne. Ihr nicht auch, Schönste.."
    Sprach er Kaera an und in seinen Augen funkelte etwas, das dafür sprach, dass es eine Menge Dinge gab, die er lieber wissen würde. Zum Beispiel ob eine so hübsche Nymphe wohl mit ihm ausgehen würde.


    Khinosz hingegen sah die Windfee entsetzt an.
    "Natürlich werden szie zurückverwandelt! Szeht!"
    Er deutete auf die Bühne, wo der große Magoris soeben die Katze in die Luft warf und vor seinen Füßen nur noch ein schwerer Felsklumpen zum erliegen kam.


    Im selben Moment schwirrten zwei weitere Feen über die kleine Gruppe hinweg und blieben neben der Windfee in der Luft stehen.
    Khinosz begrüßte seine Fee erfreut und gleich darauf nahm das kleine Wesen auf seiner Schulter Platz, während Lisaia es der Windfee gleich tat und die Arme vor der Brust verschränkte. Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie Norno an, bevor ihr Blick weiter zu der Windfee schweifte. Mit hoher Stimmer sprach die kleine Fee ihr blauhaariges Gegenüber an.
    "Ich kenn euch nicht? Wer seid ihr und wer ist euer Magier?"


    ~o~


    Ungeduldigt trat "Piu" von einen Fuß auf den anderen.

    Khinosz Augen waren immer noch zugekniffen als der Magier auf der Bühne seinen Stein in die Hand nahm, in die Luft warf und ein kleines Kätzchen wieder auffing.
    Die graue Katze blinzelte verwirrt, fing an zu schnurren und schmiegte sich an den voluminösen Körper des Magiers.
    Das Publikum klatschte.
    Khinosz drehte sich weg..
    "Wasz hat er gezaubert? Oh, esz war gut, oder? Esz war gut.."
    Norno lachte. "Kommt zu Ruh, Freund. Es ist nur ein Wettstreit..."
    Dann wandte er sich Kaera wieder zu. "Ein Kätzchen.. na, ich hoffe euer Hund kommt da nicht auf krumme Gedanken.."
    Er lächelte die Nymphe an.
    Hach, wie er es genoss einer so hübschen Frau in die Augen zu sehen.


    Noch konnte er ja auch nicht ahnen, dass Lisaia sich soeben wieder auf dem Rückweg befand.


    ~o~


    "Schon bald werdet ihr durch Liarils Arme geschützt in das Licht treten können. Vertraut mir einfach."


    Der Elf lächelte nicht, jedoch strahlten seine Augen eine seltsam Ruhe und Freundlichkeit aus.
    Sanft zeigte er Sicil an, ihm zu folgen und auf einem unscheinbaren Schemel Platz zu nehmen.
    Sofort traten die restlichen Verschleierten an Sicil heran und legten verschiedene Gegenstände vor seine Füße.
    Mit ruhigen Worten erklärte der Elf mit der sandigen Stimme Sicil, was als nächstes geschehen würde.


    "Danach wird euer Haupt gesalbt und ein Sang zu Ehren Liarils angestimmt. Wenn euer Herz die Sonne wieder sehen will, so wird Liaril euch in jenen Momenten von Fluch befreien und ihr könnt ab sofort leben wie ihr es wollt.."
    Der blonde Edelelf zündete eine Kerze an und sah Sicil erneut in die Augen.
    "Seit ihr bereit? Dann befreit euch von der Dunkelheit und schließt eure Augen.."

    Der Mann mit der rauhen Stimme rührte sich nicht und sagte keinen Ton. Es schien als würde er Sicil aus der Dunkelheit seiner Maske anstarren, doch selbst dem konnte sich der Nachtelf nicht sicher sein.


    "Ihr wißt, dass es ein großes Opfer von uns ist, wenn ihr unsere Gesichter kennt, oder? Shirashai hat euer Volk mit einem Fluch belegt und wird jeden jagen, der versucht den Götterbann aufzuheben."


    Der Mann schüttelte den Kopf und hob dann die Hände an seine Kapuze, bevor er selbige langsam vom Haupt streifte.


    "Um meine Brüder und Schwestern zu schützen werde ich euch nur mein Gesicht zeigen." Sprach er und blickte Sicil in die goldenen Augen.
    Sicils Gegenüber war ein Edelelf mit weißblondem Haar und auch wenn sein Gesicht keine Falten aufwieß, so lag in seinen Augen doch etwas, dass ihn sehr alt und erfahren wirken ließ.


    "Vertraut ihr mir jetzt, Bruder der Sterne?" Der blonde Edelelf trat einen Schritt auf Sicil zu und legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter des Nachtelfes. Selbst durch seine Kleidung konnte Sicil spüren, dass sie warm und weich war.


    ~o~


    "Ich habe es gerade eurer reizenden Freundin erzählt." Lachte Norno und zwinkerte Shiai zu.
    Natürlich hatte er nichts über seinen Trick verraten - stattdessen hatte er die hübsche Shiai währen Kaeras Abwesenheit wohl eher mit einem Gespräch über "den großen Magoris" gelangweilt, welches er mit Khinosz geführt hatte - aber er mochte es, die hübsche Kaera ein wenig zu necken.


    "Seht her, er bekommt gerade seinen Stein!"
    Norno lächelte und griff sanft nach Kaeras Arm um sie näher zu sich zu ziehen und ihr einen besseren Blick auf die Bühne zu verschaffen.
    Mittlerweile hatten sich schon wieder genügend Schaulustige versammelt und "der große Magoris" hatte seinen Stein vor sich hingelegt.
    "Hoffentlich zaubert er nichtsz Großzes, Szpektakuläresz, Einzigartigesz." betete Khinosz leise und kniff die Augen zu.


    ~o~


    Und auch an dem Getränkestand um Quintar und Elaiya wurde das Gedränge größer und die Massen wollten den nächsten Streich auf der Bühne beobachten.
    Als die beiden Elfen höflich einigen Ha'Danar Platz machten, damit diese sich ihre Getränke holen konnten, kam "Piu" - der Bursche, der den beiden ausgeschenkt hatte - wieder an sie herangetreten.


    "Entschuldigt bitte, meine Herrschaften," fing er höflich an
    "wie ihr seht wird es gerade etwas voll und um den Überblick nicht zu verlieren, würde ich eure Getränke gerne jetzt schon abkassieren.."
    Er versuchte zu lächeln, hielt aber die Hand auf.


    Als Quintar reflexartig an seinen Geldbeutel griff, ging dieser Griff allerdings ins Leere.

    "Haha, dann kommt mit und trinkt und habt Spaß!"
    Antwortete der Satyrn und führte sowohl Elaiya als auch Quintar zu einem bunten Stand am Rande des Platzes, vor dem mehrere Menschen bereits standen oder saßen und diverse Getränke zu sich nahmen.


    "He, Piu! Bring der Dame doch bitte einen Honigblumennektar und dem Herrn einen lieblichen Wein! Aber flott!"
    Charmant lachte der Satyrn den beiden Elfen zu und zuckte dann mit den Schultern.
    "Der gute Piu wird euch weiter versorgen - das erste Getränk geht natürlich auf mich." Lächelte er und hob den Krug in seiner Hand leicht an.
    "Ich hoffe, ihr entschuldigt mich vielmals - aber ich werde versuchen noch ein paar Kunden meinen Wein schmackhaft zu machen."
    Der Schalk sprach aus seinen Augen als sich der gutaussehende Satyrn von den beiden Elfen abwandte und in der Menschenmenge verschwand.


    "Ihr seid ein kluges Kind! Ja, mein Wettbewerb ist erst am späten Abend. Und wenn ich euch verraten würde, was für Kunststücke wir vorführen werde, würde ich ja Gefahr laufen, euch jegliche Spannung zu nehmen und euer hübsches Antlitz nicht heute abend in der Menge zu sehen."
    Norno lächelte und führte Kaera weiter bis an einen der weniger gut besuchten Stände am Rand des Platzes.
    "Was möchten die Damen trinken? Und ihr, Khinosz?" Fragte er sie und Shiai zuvorkommend.
    "Waszer." Antwortete der junge Magier. "Esz iszt zwar unwahrszcheinlich, dasz ich nach dieszer Blamage noch in dasz Finale komme - aber wenn möchte ich nüchtern szein."
    Er grinste verlegen und fuhr sich über den Bart, bevor er das Gespräch mit Shiai wieder aufnahm.
    "Tatszächlich iszt das Ritual, welchesz mich mit meiner Fee zuszammen geführt hat noch nicht lange her und diesz heute war unszer erszter gemeinszamer Auftritt vor Zuszchauern.. dasz hat man wohl gemerkt.."
    Ein trauriges Seufzen kam über seine Lippen und er deutete auf die Bühne. Davor standen fast wieder sämtliche Bänke.


    "Szeht her, wahrszcheinlich geht esz gleich weiter. Herje, nach mir kommt der großze Magorisz. Nach meinem Auftritt wird er leichtesz Szpiel haben."

    "Dann tretet ein." sprach Shirinae und drückte gegen die Tür, welche sich auch sofort öffnete.
    Der Raum, den die Beiden betraten war abgedunkelt und von einem Meer aus Kerzen beleuchtet.
    Das Anwesen konnte man durchaus als edel und prunkvoll bezeichnen - an den Wänden hing teures Brokat und Wandteppiche, die bildlich den Untergang NirAlenars darstellten.


    In der Mitte des Raumes stand ein Mann, der ebenso vermummt wie Sicil war und dessen Gesicht kaum zu erkennen war. Ebenso vermummt standen am hinteren Ende des Raumes 5 weitere Personen, die leise miteinander redeten.


    "Ah, Shirinae, du hast einen Gast gefunden?"
    Unter der dunklen Kapuze kam eine alte, rauhe Stimme hervor. Der Mann, der sich unter ihr verbarg streckte Sicil die Hand entgegen.


    "Willkommen auf meinem Anwesen. Es freut mich, dass ihr Interesse an meiner Arbeit zeigt. Shirinae, hast du ihm schon gesagt, was wir vorhaben?"
    "Nein, Meister.. das wollte ich euch überlassen." Antwortete die hübsche Dijirn und trat einige Schritte zurück.


    "Nun, junger Nachtelf.. wir möchten euch gerne von eurem Fluch befreien. Meine Freunde und ich.. " Der Mann mit der rauhen Stimme zeigte nach hinten ".. haben ein Elixier entwickelt, dass es euch möglich machen soll, das Sonnenlicht zu ertragen... hättet ihr Interesse an soetwas?"

    Shirinae lachte und nickte.
    "Warum sollte ich nicht damit einverstanden sein, Nachtelf? Mir liegt nicht viel daran, ob ihr mit mir geht oder irgend ein anderer, der meine Hilfe wünscht. Ich meinte es nur gut mit euch."
    Erneut dieses Zwinkern und dann legte die Dijrin ein Tempo vor, dass seines Gleichen suchte. Mit sicherem Schritt leitete sie Sicil immer im Schatten längs Häuserwände und durch Gassen, bis sie an einem prächtigen Haus am Rande des Philosophenviertel stehen blieben.


    "Ihr werdet jetzt noch zweimal die Möglichkeit haben euch zu entscheiden ob ihr gehen möchtet oder nicht." Sprach Shirinae und in ihrer Stimme war nicht ein Hauch von Erschöpfung und Atemnot zu hören.
    "Jetzt und hier und ein weiteres Mal, wenn wir das Haus betreten haben. Doch wenn ihr euch einmal dafür entschieden habt, gibt es kein zurück mehr."
    Die Dijrin wagte es, ihre Hand nach Sicil auszustrecken und sie sanft über seine Wange streichen zu lassen.
    "Ihr werdet endlich wieder einen Sonnenuntergang sehen können.." Die hochgewachsene Frau blickte Sicil an.


    "Und? Wollt ihr gehen?"


    "Ich habe auch andere Getränke, meine Schöne. Möchtet ihr einen Schluck Wasser? Oder vielleicht etwas von meinem herrlichen Kirschblütennektar?" Er blinzelte ihr zu und deutete auf einen relativ unscheinbaren Stand am Rande des Platzes.
    "Kommt doch mit an meinen Stand. Wir finden bestimmt etwas, was euren Gaumen in Entzückung versetzen wird. "
    Der Satyrn drehte sich ruckartig um und stieß dabei gegen einen jungen Mann, der mit seinen Gedanken ganz in seinen Notizen vertieft war. Etwas Wein schwappte aus dem Krug und landete auf Quintars Schuh.
    Der Satyrn begann sofort sich heftigst zu entschuldigen und seine Wangen nahmen eine leicht rosane Färbung an.
    "Oh, welch Mißgeschick. Der Herr möge entschuldigen. Darf ich euch dafür einen Wein ausgeben? Oder etwas Erfrischendes? Ihr könnt doch eine Schönheit wie diese junge Dame hier nicht alleine trinken lassen."
    Der Satyrn deutete mit einem Lächeln auf Elaiya und erneut wurde der unglaubliche Charme dieses Volkes deutlich.


    "Natürlich ist das Feuer mein Element. Ihr solltet sehen, wie leicht man sich an mir die Finger brennen kann.."
    Norno grinste keck und legte dann seinerseits eine Hand auf Khinosz Schulter.
    "Die Dame hat recht - wir sind alle gesund und munter und es würde vollkommen ausreichen, wenn ihr uns auf den Schreck einladet. Was haltet ihr davon, nur diese zwei hübschen Damen, ihr und ich."
    Khinosz sah Norno mit großen Augen an. "Aber dasz Szchwein? Szollten wir es nicht wieder holen?"
    "Ach was.. lachte Norno. "Wer vermißt schon einen Stein? Und ausserdem erledigen das schon unsere zwei hübschen Feen." Norno nickte und war in Gedanken mehr als froh, das Lisaia grad nicht da war. So hatte er noch genug Zeit mit dieser wunderhübschen Nymphe.


    "Nun,.. nun gut, wenn ihr wünszcht.."
    "Die Damen? Dort hinten ist ein Stand, an dem man sich mit Essen und Getränken versorgen kann. Würdet ihr uns Gesellschaft leisten?" Charmant lächelte der Feuermagier und bot Kaera seinen Arm an.

    "Zwei Zuckerkringel, gerne, gerne."
    Antwortete die alte Frau, nahm die Silberkrabben entgegen und drückte Elaiya zuerst einen und dann auch den zweiten Kringel in die Hand.


    "Lasst sie euch schmecken" krächzte sie, bevor sie der Elfe den Rücken zudrehte und schnell verschwand, das nächste "Opfer" schon im Blick.


    [OT: Ich hab grad erfahren, dass 2 Seesterne vielleicht doch etwas sehr viel waren, also reduzier ich mal auf Silberkrabben ;) ]


    Khinosz half Shiai hoch und hielt sie am Arm fest, als sie endlich wieder stand. Sein Kopf war hochrot.
    "Ich hoffe, ihr habt euch nichtsz getan. Esz wäre mir furchtbar peinlich. Ich.. ich bin wohl doch noch nicht szo gut, wie ich dachte.."
    Er senkte den blonden Schopf und schaute kurz umher. Er hatte wirklich ein Chaos angerichtet..
    "Szaperlott. Ich hoffe, dasz kann szchnell wieder in Ordnung gebracht werden.. hach, iszt dasz peinlich. Szagt, darf ich euch wenigsztens ein Getränk szpendieren?"
    Der Zauberer blickte in die Richtung, wo seine Elfe hin verschwunden war.
    "Oder hättet ihr gar Interessze an einem szaftigen Szpanferkel?"


    "In Spanferkel?" Norno lachte. "Das könntet ihr schneller haben, als ihr denkt! Zumindest, wenn Lisaia schnell genug ist." Brachte Norno sich ins Gespräch ein, bevor er sich wieder an Kaera wandte.
    "Ja, ihr habt recht, ich bin Zauberer. Und auch ich habe vor, mein Bestes in einem dieser Wettbewerbe zu geben. Allerdings gebe ich mich nicht mit der Verwandlung von Dingen oder Lebewesen ab. Das Feuer ist mein Spezialität."
    Norno sah Kaera tief in die Augen und seine Augen funkelten dabei wie züngelnde Flämmchen.


    "Hmm.. welch süßes Gebäck ihr dort nascht.." Ein dunkelhaariger Satyrn mit einem großen Krug in der Hand schritt auf Elaiya zu.
    "Süßer, klebriger Zucker für eine ganz entzückende junge Frau.." Beim Lächeln des Satyrn wußte man sofort, warum diese Wesen trotz ihrer Ziegenbeine zu den großen Verführern Nir'Alenars zählten.
    "Darf ich euch etwas Wein dazu anbieten? Herlich frisch und von einer bilden Säure.. genußvoller könntet ihr euren Kringel gar nicht herunterschlucken.."


    Die Dunkelhaarige Dijrin lachte Sicil an. "Herausfinden? Findet heraus, was immer ihr möchtet.. Aber so ein Angebot werdet ihr auf diesem ganzen Fest wohl nur einmal finden, Nachtelf."
    Die Dunkelhaarige zwinkerte Sicil keck zu und drehte sich um, um sich einige Schritte von dem Nachtelfen zu entfernen. Dann blickte sie über die Schulter zurück und sprach weiter.
    "Mein Name ist Shirinae und nein, ihr seit nicht der erste Nachtelf, den ich sehe. Ich habe schon vielen geholfen und ein jeder war mir dankbar... aber wenn ihr euch fürchtet, dann will ich euch nicht weiter stören.."