Beiträge von Erzähler

    So meine Freunde, in der schwarzen Katze ist die Bühne bestellt, es wird nicht streng geleitet, das einzige was ich mache, ist die einzelnen Teile anmoderieren und als Schiri meinen Senf dazu geben. Der Rest liegt an euch!

    Die Taverne war leer. Nir'Alenar war in den letzten Tagen dieses Frühlings allgemein ruhig gewesen, natürlich hatten die Menschen jeden Tag ihre Geschäfte erledigt und hatten ihr leben gelebt, aber es war zu wenig um zu sagen es sei etwas los. Essandra wischte gelangweilt über die blankpolierte Theke und hoffte die Flaute würde bald vorbeigehen. Ausserdem hoffte sie, dass ihre Idee Früchte tragen würde, sie hatte nämlich in der Stadt verlauten lassen, dass in der schwarzen Katze heute Ein Wettstreit um den Mann oder die Frau Nir'Alenars stattfindet. Irgendwie musste man den Umsatz ja ankurbeln und sie hoffte, dass sie ein paar einträchtige Informationen erlangen konnte dadurch, dass auch Gäste sich in ihre Kneipe trauten, die normalerweise nicht hier anzutreffen waren.


    Es staden der ein oder andere Wettstreit auf dem Programm unter anderem in Wetttrinken mit scharfem Selbstgebranntem, ein Würfelspiel, ausserdem hatte sie in einer Ecke eine Bühne aufbauen lassen, wo sich die Mitstreiter gegeseitig mit Darbietungen überbieten konten und zum Schluss ein Wettschießen auf dem Hof. Für den letzten Punkt standen dort ein paar Tische für die Gäste. Der Gewinner, sofern er noch stehen konnte, durfte einen Monat an einem bestimmten Tisch sitzen und ein Getränk pro Abend kostenfrei haben ausserdem durfte er sich mit Fug und Recht Bester Mann oder Beste Frau der Stadt nennen.


    Abgesehen von ein wenig Kundschaft würde es sicher lustig werden. Eins ihrer Mädchen würde entscheiden und noch zwei andere Personen, damit kein Gleichstand entstehen konnte. Nun stand sie wie gesagt hinter ihrer Theke, die Mädchen waren instruiert, die Muschel war benachrichtigt, vielleicht konnten die Mädels von drüben hier auch noch ein Geschäft machen und jetzt mussten nur noch die Gäste kommen.

    Klara war wieder aufgewacht und nervös vor Vorfreude hin und her geflattert. Nie zu nah an einer der Personen, aber doch so, dass sie alles mitbekam und der Mira'Tanar erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie, die sich nie zu sehr aufetwas festlegte um nicht festgenagelt zu werden, oder sich verantworten zu müssen. Sie verhielt sich wie ihr Element ließ sich nicht fangen und nicht festhalten. Naja, auf dem Kutschbock hatte sie Angst und deshalb der Kompromiss mit dem Geländer um ihren Stuhl. Es juckte sie in den Fingern dem Meereselfen zu sagen was sie bewogen hatte, sie wollte auch Spannungen vorbeugen, denn Spannungen zerstörten das Klima. Sie flatterte hinter Mallalais Rücken herum um dann neben seinem Ohr in der Luft stehen zu bleiben, der Luftzug berührte seine Schultern. Nun konnte sie sehen, warum Naylia ihn so interessant fand, der Klimperkram im Haar war doch sehr verlockend, sie traute sich aber nicht. Stattdessen sagte sie


    "Ich wollte es, sei Michallus nicht böse. Sei nicht eingeschnappt. Ich mag den Wind im Haar, habe aber Angst zu fallen."


    Dann flog sie blitzschnell ausser Sichtweite hinter Michallus Bein und lugte nur mit den Augen dahinter hervor.

    Das Seitenportal wurde von zwei Tempeldienern für Mallalai und die anderen geöffnet und tatsächlich, wie die Hohepriesterin gesagt hatte war vor dem Seitenportal eine Kutsche abgestellt, auf dessen Kutschbock ein Priester in den Gewändern des Tempels saß. Er kam ihnen vage bekannt vor, wenn man von soetwas reden konnte bei Leuten die alle das gleiche anhatten, doch dieser erweckte das Gefühl sein Gesicht schon irgendwo einmal gesehen zu haben.
    Weiterhin konnten sie auf dem Kutschbock noch etwas erkennen, was normalerweise nicht drthin gehörte. hinter dem Kutscher auf der Kutsche war eine kleine Holzkonstruktion befestigt, genau passend für eine Fee. Als Michallus sich daranmachte den Kutchbock zu besteigen wurde den Mitgliedern der Gruppe auch bewusst, wofür sie war.


    "Meine Herren, sie denken auch an alles, seht euch das an, ein kleiner Sitz mit Geländer für Klara die Wasserfee!"


    entfuhr es dem Gnom Lenardos.


    "Der Magier muss seine Fee wohl sehr lieben, meint ihr nicht auch, Mallalai?"

    Klara sah Naylia scheu an. Ihr Kopf gesenkt, auf Ihre Füße gerichtet hob sich ein Wenig und die Augen musterten Naylia interessiert aber immer noch ein wenig furchtsam. Dann nickte sie fast unsichtbar und flog aus dem sitzen auf Michallus Schulter um sich dort in seinem Kragen nieder zu lassen, der eine kleine Tasche oder kule für sie zu haben schien. Sie kuschelte sich an Michallus Hals und war fast augenblicklich eingeschlafen. Michallus schüttelte lächelnd den Kopf und sah Naylia an, die immer noch auf ihrer Hand saß.


    Tut mir Leid, kleine Fee, Klara ist sehr ängstlich. Gib sie nicht auf, ich glaube sie mag dich. Wenn ihr möchtet so können wir nun gehen, denn wir müssen uns sputen.


    Lenardos war zu Mallalai gegangen und sah ihn mit großen Augen an. Er murmelte Dinge wie "Faszinierend, interessant..." hob öfter die Hand doch berührte Mallalai niemals, weil er sich im letzten Moment an seine Manieren erinnerte.


    Nun, ist euer Wissensdurst nun gestillt, kann es weitergehen? Wenn ihr fertig seid, so könnt ihr den Palast über das Seitenportal verlassen und draussen wartet eine Kutsche auf euch, der Kutscher ist der Priester, der euch auf dem Marktplatz abgeholt hat, ihr kennt ihn ja bereits. Er weiß wo es lang geht und hat mein vollstes vertrauen. Falls noch fragen sind, so fragt schnell, leider wird langsam die Zeit knapp.

    Als Mallalai den Finger richtung Klara erhob und sie ansprach, dazu noch auf diese befehlende Art, flatterte sie heftig mit den Flügeln, wurde noch blasser, wenn das überhaupt möglich war und flog hinter die Schultern von Michallus. Zwischen seinen Schulterblättern, die Hände auf seinen Schultern und nervös flatternd, wobei winzige Glöckchen, die an ihrer Kleidung befestigt waren unablässig klingelten flüsterte sie fast unverständlich


    "Ich...natürlich tue ich das, weil ich und Michallus es möchten. Michallus, sag es ihnen. und er soll seine Finger nicht so auf mich richten, er macht mir Angst.


    Unbehaglich sah sie Naylia auf sich zuflattern und versteckte sich weiter hinter Michallus Rücken. Lenardos musste ein wenig über das Verhalten grinsen, hütete sich jedoch davor es laut zu machen.


    "Wir wurden gefragt, ob wir helfen könnten, haben darüber geredet und uns dazu entschieden, das ein Luftwechsel uns beiden gut tun würde, denn wir sind Forscher und eigentlich gut mit Büchern. Jetzt komm Klara..."


    Er drehte sich langsam herum und bat der fee seine Handflächen an.


    Sieh mal, die andere möchte sich mit dir unterhalten.


    "Vielleicht später, ja? Ich bin ziemlich kaputt und würde mich gerne ausruhen. flüsterte sie erneut


    Klara blickte verstohlen zu Naylia und ein kleiner Finke interesse blitzte in ihren Augen, doch er wurde von Müdigkeit überschattet und dann wurder die Fee von einem mächtigen Gähnen geschüttelt.

    Die Prieserin seufzte kurz und fixierte den Meereselfen erneut.


    Wir haben uns darum gekümmert, dass ihr auf dem trockenen wandeln könnt, ohne in einem Gefäß mitgetragen zu werden. Wenn ihr erlaubt darf ich euch Michalus und Klara vorstellen? Michalus ist ein Magier und Klara seine Wasserfee, sie werden euch begleiten und dafür sorge tragen, dass ihr nicht unter zu wenig feuchtigkeit zu leiden habt. Michallus...!


    Seid mir gegrüßt!


    Aus dem Schatten trat eine schlanke Gestalt die in weite Kleidung gehüllt war. Die Farbe der Kleidung waren verschiedene Blautöne die vollständig zueinander passten und sich ergänzten und auf seiner Schulter saß Klara, eine Wasserfee die mit ihren Haaren spielte und immer scheu zu Naylia hinsah.


    Hallo kam ein verhaltener Laut von ihren Lippen, man sah ihr an, dass sie die Situation ein wenig überforderte und sie am Liebsten wieder in das Dunkel zurückgeflogen wäre.

    "Dann folgt mir." Sharin lächelte den Anwesenden zu und deutete ihnen an ihm hinterherzukommen.
    Nun konnten die Damen, die Sharin noch nicht kannten, erkennen, dass das Haar des Dieners der Shirashai ihm bis zum unteren Ende der Schulterblätter reichte und so gepflegt war, dass es samtig wie die Nacht erschien.


    Er führte die drei Anwesenden durch den Tempel, bis er an einen hohen Rundbogen kam, der über und über mit Diamanten besetzt und mit tiefschwarzem Holz eingefasst war.
    Ein schwarzer Samtvorgang trennte den Raum, der dahinter lag vom allgemeinen Tempelgeschehen ab. Sharin schob ihn zur Seite und ließ Amelie, Ta'shara und Brennan hindurch schreiten.


    "Sharinoe, ich habe hier einige Herrschaften, die euch gerne sprechen würden." Sharins Stimme war ruhig und klang ehrfürchtig.
    Vor einem Fenster stand Sharinoe. Schön wie die Nacht war sie tatsächlich ein Ebenbild der Göttin. Doch drehte sie sich nicht gleich zu den Gästen herum, sondern ließ den Blick zunächst weiter in die Ferne schweifen.

    "Gerne zeige ich euch noch mehr." Antwortete Sharin und lachte Amelie an.
    "Der Palast der Nacht hat viele Wunder und entzückt auch mich immer wieder von Neuem."


    Er wandte sich an Ta'shara und Brennan. "Und ihr?" Fragte er und seine Augen blieben auf Ta'shara liegen. "Ta'shara, Brennan, möchtet ihr euch uns anschließen oder seid ihr aus einem anderen Grund hier?" Ein vielsagender Blick traf zunächst Brennan und hielt dann Ta'shara in seinem Bann.
    "Shirashais Geist findet sich in jedem Raum, in jedem Balken dieses Gebäudes. Und doch scheint ihr mir mehr daran interessiert, ihre pure Göttlichkeit zu spüren."


    Wieder lächelte der Dunkelhaarige. "Sharinoe ist heute zu gegen. Wenn ihr sie treffen wollt, so stehen euch ihre Türen offen."


    Sharin stellte sich neben Amelie und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. "Ihr könnt natürlich auch zu ihr, sofern es nur euer Wunsch ist." Erklärte er der hübschen Nymphe.

    Mit langen, eleganten Schritten trat ein Mann auf die Gruppe zu. Weder den beiden Frauen, noch Brennan war er weiter aufgefallen, verschmolz er doch dank seiner Kleidung fast gänzlich mit der Umgebung.
    Schwarze Hosen und eine lange, tunikaartige Weste, welche den athletischen Oberkörper des Mannes preis gab, hoben sich genauso wenig von der Dunkelheit ab, wie das schwarze, zurückgebundene Haar.


    "Brennan." Seine Zähne strahlten fast so, wie die Diamanten an den Wänden. "Wie schön, dich hier zu sehen. Und ich sehe, du hast zwei Damen mit gebracht, die ich noch nicht kenne? Du willst sie ja wohl nicht alleine für dich behalten." Er lachte und stieß Brennan leicht an der Schulter an.


    Vor Ta'shara und Amelie verbeugte er sich höflich. "Sharin nennt man mich. Dienender im Palast der Nacht. Mit wem habe ich die Ehre?"

    Die Priesterin setzte sich und sah die versammelte Mannschaft vor sich an.


    Nun gut, ich beginne. Lange bevor Nir'Alenar gegründet wurde, hatte Beleriar eine andere Blüte, diese Blüte war Miriador. Die Leute waren reich, doch nicht wie ihr euch das vielleicht vorstellt, alle Leute in Miriador waren reich und man hatte die Armut ausgemerzt. Was sich jetzt wie ein Märchen anhört, oder etwas, das zu erlangen das höchste Gut sei, der sei gewarnt, die Bewohner von Miriador waren ganuso unzulänglich wie alle anderen und da alle reich waren gab es abstufungen, und die die weniger hatten neideten es denen die mehr hatten, obwohl alle zufrieden waren. Es dauerte nicht lange und aus der Schönen, wie Miriador genannt wurde, wurde die Missgünstige, weil jeder nur auf seinen eigenen Vorteil aus war. Die schlimmste von allen war Ynara, die Königin von Miriador. Ihr Neid und Geiz und ihr Übermut ob dem Reichtum und des Luxus ging soweit, dass sie sich selbst zur Göttin machte. Das erzürnte die Götter und sie belegten Ynara mit einem Fluch, alles was sie ansah wurde zu Gold, und da sie sich nicht um das Leben ihrer Bürger scherte wurden sie nach und nach alle vergoldet, doch der Fluch machte vor Ynara nicht halt, die so verblendet von ihrer eigenen Schönheit war, dass sie sich in ihrem liebsten massiv goldenen Handspiegel ansah und selbst zu Gold wurde. Soweit ist die Geschichte abgeschlossen, doch es gibt Elemente, die auf den Reichtum von Ynara und Miriador aus sind und vor Raub nicht zrückschrecken. Ihr müsst dorthin, und verhinder, dass sie Ynara finden. Am besten sie finden Miriador nicht. reiseutensilien und ein Wagen steht euch zur Verfügung.


    Sie sah die Grupe erneut an und wartete ob der Masse an Information auf eine Reaktion ihrer eröffnung.

    Kerry gelang die "Flucht" aus dem Badehaus und er bahnte sich seinen Weg durch die Menge, die den Marktplatz und die Straßen davor bevölkerte. Er hörte nicht, wie die Wachen hektisch versuchten, das Leben der Ashaironi zu retten. Er hörte das Blumenmädchen nicht weinen, als die Ashaironie sie ansah und ihr etwas zuflüsterte. Und er hörte nicht Julians Herz, dass für einige Sekunden aufhörte zu schlagen, als er sich bewußt wurde, dass in seiner Faust immer noch der Zahn lag, denKerry ihm in die Hand gedrückt hatte.




    ~o~


    Yassalaria schaffte das, was zuvor noch so unglaublich geklungen hatte. Sie hatte tatsächlich die Kralle des Küken bekommen und erst als die Yassalar gemeinsam mit dem abgeschnittenen Zehenglied wieder festen Boden unter den Füßen hatte, hörte auch Jis Zauber auf zu wirken.
    Ratlos sahen Yassalaria und Lavenia zu dem Kampf zwischen Geier und Sylphe hinauf, als plötzlich das Federvieh von Ji abließ. Irgendetwas hatte den Geier dazu veranlasst, wieder zum Nest zu fliegen - wahrscheinlich das Ausbleiben irgendwelcher Geräusche des Kükens - und so gelang es der jungen Frau endlich zu flüchten, bevor sie dem Kampf erlag.


    Schnell beeilten sie sich alle wieder nach Nir'alenar zu kommen, bevor der Geier sich für das, was Yassalaria ihm angetan hatte, rächen konnte.


    Epilog


    Sie hatten es geschafft. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen. Es hatte sie alle viel Schweiß und Blut gekostet und ein mancher von Ihnen war mutiger gewesen, als er es je von sich geglaubt hatte.


    Sie alle standen vor Supus Sklavenkarren. Keiner der Sklaven wurde derzeit präsentiert, doch stand Supus Gehilfe auf dem Podest und schien auf die Gruppe zu warten.
    "Oha." Sprach er und seine Stimme war erstaunlich hoch.
    "Ich hätte nicht gedacht euch wiederzusehen. Aber mein Herr wird sich freuen, wenn ihr seine Aufgabe erfüllt habt. Er sucht schon so lange nach diesen Dingen für.. für seine Expirimente." Ein breites Grinsen enthüllte dunkle, ungepflegte Zähne und ein fauliger Geruch kam aus dem Mund des grobschlächtigen Mannes, so dass die Umstehenden alle einen Schritt zurück machten.
    Doch es schien ihn nicht weiter zu belasten - langsam trottete er zum Karren und bat seinen Herrn hinauszutreten.


    Supus tat wie ihm geheißen. Ein Grinsen schlich auf sein Gesicht, als er die Leute ansah, die unten auf ihn warteten. Yasallaria, die schöne Yassalar, Ji'Sai, die ihre Artgenossin Lavenia Luna an der Hand hielt und Kerry - unordentlich gekleidet mit Blutspritzern an den Händen aber dennoch breit grinsend. Doch auch Artain, Ayala und Tassia standen unten und warteten begierig darauf, das Supus die Ware frei ließ. Nur eine Person fehlte. Julian Schwarzberg.


    "Was ist? Traut sich Schwarzberg nicht hier her? Will er seine Geliebte gar nicht wieder oder ist ihm gar etwas geschehen?" Supus lachte hämisch und schlug sich auf die Schenke. Nur ein Augenzwinkern später stand er aber wieder ernst vor der Gruppe.


    "Dann zeigt mir, was ihr habt." Forderte er und ging auf die ausgestreckte Hand Yasallarias zu, die ihm die Felsengeierkralle entgegenhielt. Supus nickte und nahm den kleinen Gegenstand an sich. "Tatsächlich.. die Kralle ist sehr klein geraten, aber ihr habt eine gefunden. Meine Verehrung, meine Teuerste." Sprach er Yasallaria zu und verstaute die Kralle mit einem breiten Grinsen in seiner Tasche. "Und wer hat die zweite Zutat?" Wollte er wissen und grinste Kerry an, der sich sofort zu Wort meldete.


    Kerry griff in seine Tasche - und doch fühlte er nichts an der Stelle, wo er glaubte den Zahn abgelegt zu haben. Er war weg. Hatte er ihn verloren oder... nein.. Der Dieb wurde kalkweiß, als ihm aufging, das Julian ihm den Zahn nicht zurückgegeben hatte und er spürte, wie ein seltsamer Schwindel ihn erfasste.


    Supus fand das allerdings weniger lustig. "Wollt ihr mich zum Narren halten, ihr Pack? Ihr habt eure Vereinbarung nicht gehalten! Verschwindet!!!!"
    Mit knallrotem Gesicht stapfte der Händler wieder in die Richtung seines Karrens und verschwand für einige Sekunden. Ayala funkelte Kerry böse an, Tassia schenkte ihm hingegen nur einen mitleidigen Blick und ein tröstendes "Ihr habt euer Bestes versucht."
    Doch bevor Kerry irgendetwas entgegnen konnte, kam Supus wieder hinaus. Neben ihm Esanne. Die Augen der Elfe waren nass.


    "Ich... ich werde unserer Vereinbarung nachkommen und meine Schuld bezahlen." Verkündete Supus. "Ihr brachtet mir einen Bestandteil, so werde auch ich euch einen Teil geben. Die kleine Sylphe soll frei sein. Für immer soll der Status der Sklavin von dir genommen werden. Doch da Julian nicht einmal selbst gekommen ist... wird Esanne bei mir bleiben." Er sah zur Elfe auf, die tapfer den Kopf empor reckte und nickte.
    "Sie wird nicht sterben, doch da ihr Liebster es nicht einmal für nötig hielt, hier zu erscheinen, wird sie bei mir bleiben. Und wer weiß, vielleicht werden wir auch irgendwann ein Paar." Lüsternd und geifernd packte Supus Esanne bei der Taille. Die jedoch beugte sich zu ihm hinab und bat ihn um einen Gefallen. Er nickte.


    Mit langen Schritten ging Esanne auf Lavenia zu, lächelte die kleine Sylphe an und strich ihr über die weißen Haare.
    "Meine Kleine.. pass auf dich auf, ja? Diese Leute hier können dir eine Familie bieten. Eine freie Familie. Schließe dich ihnen an und ich verspreche dich, dass wir uns eines Tages wieder sehen." Sie küßte die Sylphe auf die Stirn und sprach mit samtiger Stimme weiter.
    "Nein, nein, weine nicht. Das was ihr tatet war gut und richtig. Ich habe herausgefunden, dass Supus die Zutaten für einen großen, schrecklichen Zauber braucht. Einen Zauber, der uns alle ins Unglück stürzen würde. Ihr habt das verhindert. Ich werde so lange bei ihm bleiben, bis ich seine Zutaten vernichtet habe oder Sati sich endlich von ihm abwendet." Seufzend sah sie zu der kleinen Erdfee, die auf Supus Schulter saß und ihm von den Erlebnissen berichtete.


    "Wenn du oder einer deiner Freunde Julian seht, so sagt ihm, dass ich ihn immer lieben werde und zu ihm zurückkehre, sobald es meine Aufgabe erlaubt. Und sagt ihm, dass er Supus niemals, niemals den Zahn geben darf." Vieles von Esannes Worten war nur geflüstert gewesen, doch nicht nur Lavenia auch Ji sollten das meiste verstanden haben, dessen war sie sich sicher.


    Und so strich die schöne Elfe Lavenia noch ein mal über die Wange, lächelte den anderen Gefährten zu und verabschiedete sich mit einem dahingehauchten "Danke."


    Die Sklaven waren nicht gerettet. Aber Lavenia war es. Und vielleicht hatten sie so ganz Nir'alenar vor etwas schrecklicherem als einem einfachen Sklavenhändler gerettet...

    Mar grinste breit, als Mor die Bäckerei verließ und sah ihm kurz hinterher. Dann wandte er sich wieder an die hübsche Elfe vor ihm.
    "Ich glaube, den habt ihr ganz schön beeindruckt." Mars Grinsen wurde noch breiter. "Aber so einfach konnte ich es einem neuen Bürger Elues doch nicht machen, eine solch hübsche Frau kennenzulernen."


    Er gluckste und drehte sich zu seinen Backwaren um. "Was darf ich euch denn geben? Möchtet ihr auch etwas Süßes? Oder darf ich euch noch etwas zum Probieren geben?" Mar sah Amaray wieder an und zwinkerte ihr zu. Solange Niniue nicht da war, war er immer äußerst freigiebig, was das Probieren von Backwaren anging.

    Artemius Schultern verkrampften sich für einen Moment, während er am Boden kniete und er erstarrte ebenso lange, wie er an Zeit benötigte, um diese kalt vorgetragene Antwort zu verarbeiten. Zalida vermochte es nicht, seinen Blick zu erkennen, in dem sich Unglauben und Schrecken abwechselten und als er sich schließlich vor ihr aufrichtete, waren diese Emotionen beiseite gewischt und hatten einem entschlossenen Blick Platz gemacht, der wenig den verliebten Augen eines leidenschaftlichen Liebhabers glich.


    "Ihr möchtet meine Liebe also auf die Probe stellen und verschenkt euer Herz nicht leichtfertig. Nun, wenn dies so sein soll und wenn es euer Wunsch ist, so werde ich euch beweisen, daß ich eures Herzens würdig bin."


    Der Satyr war nun ein wahrhaft eindrucksvoller Anblick, wie er sich stolz vor der Ashaironi erhob und jeder Muskel seines Körpers vor Entschlossenheit angespannt war. Artemius Saskolar mochte viele Charakterschwächen haben und zuweilen konnte man ihn sicherlich wankelmütig nennen. Doch gemeinhin wich er nicht von einer Sache ab, die seine Leidenschaft erweckt hatte. Sei es nun die Schreiberei oder das frisch entfachte Feuer der Liebe, das - wohl des Öfteren, aber dennoch nicht weniger heiß - in seinen Adern brannte.


    Und so verneigte er sich nun tief und schwungvoll, in einer dramatischen Geste, die seinem Wesen angemessen war und straffte sich dann, während er seinen gefiederten Hut gekonnt auf seinen Hörnern platzierte.


    "Drei Tage also. Seid gewiss, daß euch meine Liebe bis an euer Lebensende verfolgen wird. Drei Tage machen keinen Unterschied für mich und werden mich nicht davon abhalten, euer Herz zu erobern. Das schwöre ich euch. Und ich breche keinen meiner Schwüre."


    Mit diesen Worten wandte er sich zur Tür und öffnete diese, ohne noch einen weiteren Blick auf die Ashaironi zu verwenden. So schwer ihm dies auch in diesen Augenblicken fallen mochte. Eines hatte Artemius Saskolar neben seiner Leidenschaft im Übermaß - und dies war eindeutig sein Stolz.

    Bevor ich euch diese Frage beantworte werde ich euch etwas über den Dienst an der Gottheit berichten.


    Sie schritt von dem Podest, auf dem die grosse Schale Traumsand stand und glomm, herunter und stellte sich Auge in Auge mit dem Zweifler. Die Akoluthen, die rechts und links neben dem Altar gestanden hatten wussten nicht was sie tun sollten, solch ein Verhalten hatte die Priesterin noch nie an den Tag gelegt, also gingen sie hinter ihr her und versuchten eine gute Figur zu machen indem sie sich rechts und links neben ihr postierten. Sie trat vor Mallalai und fixierte seine Augen, in denen der Zweifel und der innere Widerstreit sich spiegelte.


    Die Göttin erwählt und ich diene. Mich grämen manchmal die Entscheidungen die sie trifft, doch der Dienst an ihr bringt mit sich, dass ich, der ich eine denkende Persönlichkeit bin, meinen eigenen Willen hinter den der Göttin zurückstelle und meinen Dienst, den ich von ganzem Herzen ausführe, an die ertse Position stelle. Meine Herrin sieht den Gram in meinem Herzen und lässt ihn nicht unbeantwortet, lässt mich teilhaben an ihrer Entscheidung soweit sie es vermag, aufdass ich stark bin im Glauben an sie. Ihr, der ihr hier vor mir steht, mit eigenen Zweifeln im Herzen und eigenen Dämonen im Nacken, WAGT es, mir zu unterstellen ich würde nicht dazu stehen was ich euch sage. Seid Vorsichtig mit euren Wünschen und Aussprüchen. Wenn ihr nicht glaubt, dann sprecht anderen ihren Glauben nicht ab. Wenn die Herrin Minaril es für besser hält nur euch einzuweihen und bevor sie euch einweiht euren Glauben an die Sache und eure Bereitschaft zu Handeln zu erfragen, so ist das ihr Gutes Recht, geht doch ihr Verständniss der Welt und der Zusammenhänge über das unsrige hinaus. Die Wesen die dort draussen ahnungslos auf der Strasse herumlaufen, denkt ihr wirklich, sie seien alle so klug. Ihr irrt. Jeder für sich mag Poet, Gelehrter oder einfache Person sein, doch zusammen, in der Gruppe ist diese Intelligenz nichts wert. Die Gruppe ist dumm und die Gruppe ist rücksichtslos. Würden wir erzählen, was ihnen bevorsteht, so könntet ihr dort draussen die Intelligenz in ihrer schlimmsten Ausprägung sehen. Die Menschen würden sich gegenseitig tot trampeln, sie würden klauen und einige würden vor Mord nicht zurückschrecken nur um ihr eigenes Leben zu retten. Deshalb wissen sie nichts und deshlab werdet auch ihr, wenn ihr nicht die Sache unterstützt nach dem verlassen des Tempels von dieser unterredung nichts mehr wissen. Nicht zu unserem Schutz oder Vergnügen, sondern zum Schutz der Menschen und Zwerge und Elfen und Nympfen und Satyrn.


    Sie drehte sich wieder herum, trat wieder auf das Podest, wandte ihr Gesicht wieder den Anwesenden zu und atmete tief durch.


    Nun, da ich euch das gesagt habe, wie denkt ihr über die Situation, denn bevor ich einen weiteren Schritt auf euch zukomme, möchte ich, dass ihr eurer Sturheit ein wenig Raum gebt und mir einen Schritt entgegenkommt. Tragt ihr euch mit dem Gedanken hier zu verbleiben und euch anzuhören worum es geht, vielleicht sogar eine positive Antwort zu dem Auftrag zu geben und uns beizustehen. Auf die Frage 'Warum Ihr?' kann ich euch keine Antwort geben, das ist das Wirken der Göttin. Aber wenn ihr ein Stück auf dem Weg geht und es mir nicht so schwer macht, dann will ich euch weitere Informationen geben, Obwohl ich sicher bin, dass die Göttin erst eure Zustimmung haben will bevor sie euch einweiht.


    Das Lächeln war aus dem Gesicht der Priesterin verschwunden und hatte einer nachdenklichen Miene Platz gemacht. Man sah ihr an, dass es ihr ein wenig unbehaglich zumute war, sich über die Anweisungen ihrer Herrin hinweg zu setzen, auch wenn diese Anweisungen alles andere als klar formuliert waren. Sie hoffte sie tat das Richtige, diesem Elfen mehr Freiraum zu geben, wenn es im Endeffekt dazu fürhte, dass der Auserwählte blieb und half.

    Das Gesicht der Priesterin verfinsterte sich um ein paar Nouancen, sie fixierte Mallalai mit den Augen, nagelte ihn fast auf der Stelle fest wo er saß, dann sprach sie zu ihm, leise


    Ist man ein Diener des Göttlichen, so legt man alles ab, das man vorher gewesen ist und widmet sein Leben dem Dienst an dem Herren oder der Herrin und jeder Gott hat seine Eigenheiten. Die Eigenheiten der Minaril sind die Geheimnisse die diese Welt am laufen halten und das Wissen darum, wann es den Wesen, denen die Göttin dient und zu helfen versucht, erlaubt ist, hinter den Schleier der Geheimnisse zu sehen und wann nicht.


    Ihr Augen strahlten un dunklem violett, dass ihre Iris und ihre Pupille auf die Entfernung miteinander verschmilzen ließ.


    Ihr seid in der Situation einen Blick hinter den Schleier zu werfen, ihr würdet aber die gane Stadt gefährden, wüßtet ihr, dass das Verderben auf die Stadt zukommt wüßtet aber nicht wann. Das ist das Schicksal eines Erwählten. Ihr geht nicht auf die Strasse und werdet von allen gefeiert, wenn die Allgemeinheit erfährt, das ihr es seid, die ein Unheil abwenden sollen, denn es wird eine Panik ausbrechen sobald sie es erfahren, also hat die Göttin entschieden, dass es für alle besser ist, sie wissen es nicht. Daher meine Vorsicht mit Informationen. Und seid gewiss, wenn ihr euch dagegen entscheidet dann verlasst ihr diese Hallen und vergesst mit dem Überschreiten der Schwelle des Tempels, dass ihr jemals hier wart um die Stadt und die Lebewesen zu schützen. Ich nehme es mal als Kompliment, als ihr sagtet, meine zunge sei die der Göttin, aber ihr könnt euch versichert fühlen, dass ihr nicht nur gerufen, sondern erwählt seid. Es ist euch großes Vertrauen entgegengebracht worden, als Zeichen dafür sitzt ihr vor mir. Wir haben uns den Kopf darüber zerbrochen, wie wir euch sagen, um was es geht und hatten uns dafür entschieden, dass es das leichteste für euch wäre, euch zu entscheiden, mit dem Gedanken, dass ihr einen gefährlichen ja tödlichen Auftrag annehmt. Es war und ist nicht im Sinne der Göttin euch unnötig Angst zu machen um diese Angst dann wieder von euch zu nehmen, aber ihr scheint mir keine andere Wahl zu lassen. Wir haben nach reiflicher beratung und deutung festgestellt, dass es wahrscheinlich um Miriador geht, Miriador und seine verfluchte Herrscherin. Die Geschichte ist leider nicht nur eine Gutenachtgeschichte um Kindern angst zu machen.


    Die Priesterin lehnte sich zurück, fixierte erneut jeden einzelnen von ihnen und sah dann Mallalai wieder an, ihre Miene immer noch nachdenklich bis finster.


    Seid ihr jetzt schlauer, könnt ihr euch nun dazu durchringen mir eine Entscheidung zu nennen, damit wir anfangen können die weitere Vorgehensweise zu treffen?


    Ihr Gesicht wurde wieder weicher.


    Das Angebot, dass ich euch die Bürde etwas erleichtere gilt imernoch, es liegt in eurer Hand!

    "Die Götter kennen um eure Gefühle und eure Zweifel und glaubt mir es ist ihnen Nicht egal, doch die Beweggründe die die einzelnen Götter haben unterscheiden sich voneinander wie der Tag von der Nacht. Ich habe es erfahren dürfen."


    Die Hohepriesterin blickte die Anwesenden ernst an.


    "Ich weiß, das gerade die verschlossene und zurückhaltende Minaril nicht gerade die Gottheit ist, auf die sich das Vertrauen der Lebewesen richtet, auch weil sie etwas mit dem Tod zu tun hat, denn Schlaf und Tod sind Geschwister, doch glaubt mir, nicht nur sie ist daran interessiert, das ihr helft. Und sie verlangt nicht eure Hilfe, nein sie lässt euch die Wahl. Ihr dürft den Tempel verlassen, euch wird nichts geschehen und niemand macht euch einen Vorwurf. Entscheidet ihr euch dafür, so lasse ich euch alle Hilfe angedeihen zu der ich imstande bin das bin ich Meiner Göttin schuldig und das erwartet sie auch von mir. Also, wie entscheidest du dich Mira'Tanar und du Gnom. Denn ich muss darauf bestehen, dass ihr die Halle verlasst, wenn ihr euch dagegen entscheidet. Habt keine Sorge, euer Gewissen wird nicht belastet sein falls ihr euch dagegen entscheidet.


    "Hm, ich bin immer für ein Abenteuer zu habe, habe ich doch sehr lange gebraucht um herzukommen, nun will ich auch alles erfahren, alles sehen und Informationen sammeln, solange ich hier bin." Lenardos lachte leise,"Ich bin auch noch nicht zu alt für ein deftiges Abenteuer deucht mir."


    Die Priesterin nickte Lenardos zu und wandte ihre durchdringenden Augen auf Mallalai.


    Ihr dürft auch mit mir alleine reden, bevor ihr aufbrecht, vielleicht kann ich durch zuhören euren Schmerz ein wenig lindern."

    Es fiel Artemius schwer, die Taten der Ashaironi zu verstehen und entsprechend einzuordnen. Es war kaum möglich, daß Schüchternheit in ihrem Naturell lag, doch sie schien recht resistent gegen den Charme eines Satyrn zu sein und dies war eine Tatsache, die ihn ein klein wenig zu verunsichern vermochte - wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
    Ja, es fiel ihm schwer zu denken, als er ihren Duft einatmete und sie so nah an seiner Seite fand und dies resultierte darin, daß Artemius kühner wurde, als er es vorgehabt hatte.
    Wollte sie denn noch mehr Aufmerksamkeit? Das musste es sein, mit Sicherheit wollte sie ihn dazu bringen, sich noch mehr zu bemühen, seine Leidenschaft mit der Kühle und Geschäftsmäßigkeit anfachen, die sie zur Schau trug. Nun, wenn dies so war, wenn dies eine Prüfung seiner Gefühle werden sollte, so würde er sich ihr stellen und sie nicht scheuen!


    So nutzte Artemius also die Gunst der Stunde und die Tatsache, daß sie sich unvorsichtigerweise in seine Nähe begeben hatte und griff in einer leidenschaftlichen Geste nach Zalidas Hand, führte sie an seine Lippen, um einen sanften Kuss auf ihre Oberfläche zu hauchen und dann aus seinen dunklen Augen zu der Ashaironi empor zu blicken.


    "In der Tat dürstet es mich nicht nach Wasser und kein Wasser dieser Welt vermag es, den Durst zu stillen, der mich seit unserer ersten Begegnung quält. Ihr seid das einzige Nass, nach dem es mich verlangt, schönste Zalida, und dieser Durst wird erst vergehen, wenn ihr mein Flehen erhört. Und wenn ihr mich verschmäht, so wird diese bittersüße Qual wohl niemals enden und mich bis an das Ende meiner Tage an euch erinnern. Oh, und ich werde jeden Tag meines Lebens damit verbringen, mich mit jeder Faser meines Körpers und meiner Seele nach euch zu verzehren."


    Diese überraschende Ansprache, die einem Ausbruch der Gefühle gleich kam, endete im gesenkten Blick des Satyrn, der auf seine Knie nieder geglitten war und nun dort verharrte.