Beiträge von Tári

    Erneut glitten die Augen der jungen Frau über die Massen an Zettel. Sie brauchte etwas um die Struktur darin zu erkennen. „Links sind Angebote und Gesuche von Lehrern und rechts die der Studierenden.“, antwortete sie. Tári ging zu den Zetteln auf welchen die Lehrer ihre Wünsche niedergeschrieben hatten. „Unterstützung bei Übersetzungen… Hilfe bei Niederschriften… … … Gesucht Unterstützung in Labortätigkeiten - Alchemist sucht rechte Hand…bitte vereinbaren Sie einen Termin am Empfang.“, vorsichtig trennte die junge Frau einen vorgesehenen Abriss ab und reichte ihn Tamrin. „Leider steht nicht dabei ob es ein Elf ist, das erfragen wir einfach am Empfang. Man wird uns andhand des Abriss sagen können um wen es sich handelt, denke ich... Noch etwas?“

    Tári folgte dem jungen Mann, sehr darauf Bedacht sich nicht von Fremden einengen zu lassen. Reichte ihr der Raum mit den ganzen Leuten darin schon. Da war ihr die ausgesuchte Nähe zu Tamrin lieber, als zu einem der anderen Anwesenden hier. Vor der Anschlagstafel gab es kein Gedränge und sie legte ihre Aufmerksamkeit für einen Moment auf die Haufen Zettel, welche dort hingen. Suche und Gesuche unterschiedlichster Belange. Selbst sie konnte nicht alle lesen, da auch in anderen ihr fremden Sprachen einige Zettel beschreiben waren. „Wonach suchen wir?“

    Ein paar Mal hatte Tári in den letzten Wochen die Hallen bereits aufgesucht, um mehr über bestimmte alte Sagen zu lesen und auch Bücher über die Natur verschmähte sie nicht. Aber wie sie so war, suchte sie immer Zeiten in denen möglichst wenige Leute anzutreffen waren. Dies war ihr heute leider nicht vergönnt und so nahm sie die Zeit, welche Tamrin zum bestaunen brauchte, um sich innerlich auf die Situation einzustellen. „Ja, in der Eingangshallte ist eine solche Tafel zu finden. Dann komm.“, sagte sie und lächelte leicht. Mit jedem Schritt den anderen Personen entgegen wurde ihr Lächeln müder. Mit leichtem, grüßenden und irgendwie gezwungenem Nicken ging es an den Umstehenden und Sitzenden vorbei, die Stufen hinauf zur Eingangshalle. Jene war nicht sonderlich groß, dafür aber mit reichlich Türen bespickt, welche in Gänge oder Zimmer führten. „Dort ist die Anschlagstafel.“, sagte sie leise und deutete auf die Tafel. Sie ließ Tamrin den Vortritt, damit er sich in Ruhe umsehen konnte.

    Vorsichtig legte sie ihrer Nichte die Kapuze über Haar und Kopf. "So, du bist fertig und solltest dich auf den Weg machen. Ich wünsche dir viel Spass, meine Liebe.", sagte sie und gleich darauf klopfte es an der Türe. "Ah, deine Begleitung." Táris Tante wusste, dass es sich für eine junge, ledige Frau nicht schickte ohne Anstandsbegleitung auf solchen Festivitäten zu erscheinen. So hatte sie die Tochter einer guten Freundin gebeten, dass sie und ihr sehr frisch Vermählter ihre Nichte mit sich nehmen würden und sie im Auge behalten würden. Die Gesichtszüge der Halbelfe wurden mit den Worten ihrer Tante noch finsterer als zuvor schon, sofern dieses möglich war. Sie kannte diese Regeln, nur verstand sie einmal mehr den Sinn darin nicht und hatte auch irgendwie nicht so recht damit gerechnet jemanden an die Seite gestellt zu bekommen. Die Tante öffnete die Türe und begrüßte das Paar herzlich und dankte ihnen für die Übernahme dieser Aufgabe. Als die Höflichkeiten erledigt waren forderte Táris Tante ihre Nichte auf mit dem Paar zu gehen.
    Die Halbelfe nickte und trat durch die Türe nach draußen.
    Ihre Gesichtszüge entspannten sich langsam. Schritt für Schritt lies sie etwas freier werden. Sooo unbequem waren die Schuhe mit dem leichten und breiten Absatz gar nicht. Natürlich kein Vergleich zu den eingelaufenen Stiefeln, aber es war in Ordnung. Erst jetzt viel ihr auf, dass sie nicht einmal in den Spiegel geblickt hatte...sie würde dem Urteil ihrer Tante einfach vertrauen. Immer wieder fiel ein musternder Blick auf das Paar, welches mir ihr durch die Straßen ging. Sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, stellte sie zufrieden fest. Auch wurde die verheiratete junge Frau bereits müde Tári immer um Aufschluss zu ihnen zu bitten.


    Gemeinsam erreichten sie den Park und Táris Ohren zuckten kurz ob der vielen Geräusche, welche den Park durchdrangen. Der Weg von Fackeln erhellt, führte zu der Tanzfläche, zu dem mittig gelegenen See. Tári folgte dem jungen Paar bis zum Rande der Veranstaltung. Erst wollte sie es sich aus sicherer Entfernung ansehen. Die frisch verheirateten waren nun so sehr mit sich selbst beschäftigt und fanden sich auch sehr schnell auf er Tanzfläche ein, so dass die Halbelfe für sie vergessen war. Ruhig glitten ihre Augen über das derzeitige Spektakel. Es begannen sich immer mehr Paare zu finden ob für die Tanzfläche oder für Gespräche untereinander. Hier und dort sind kleine Grüppchen entstanden, bei denen geredet und viel gelacht wurde. Interessiert musterte sie die verschiedenen Wesen, welche sich scheinbar von diesem Spektakel angezogen fühlten. Immer noch war es ihr ganz leicht flau in der Magengegend, auch kam eine gewisse Nervosität hinzu. Würden sie sich hier einfach so finden oder müsste sie sich dazu unter das Gedränge stürtzen? Sie zog es vorläufig noch vor ein paar weitere Momente das sich ihr bietende Bild mit etwas Abstand zu betrachten...

    Ein paar Tage waren nun vergangen nach dem ersten Aufeinandertreffen mit dem jungen Mann welcher sich Tamrin Farepoynt nannte. Táris Tante war zwischenzeitlich von ihrer Kurzreise zurück und war positiv überrascht, da Tári umgänglicher war als vor ihrer Abreise. Sie ließ sich ohne großes Murren mit zu den Anlässen nehmen und versuchte tatsächlich sich an Gesprächen zu beteiligen. Auch wenn ihr die Ausdauer dabei fehlte, es war ein Schritt in eine gute Richtung fand ihre Tante. Einmal hatte sich die junge Frau an einem schönen Nachmittag in die Hallen des Wissens bei ihrer Tante abgemeldet, welche sie mit erneuter Überraschung ziehen lies. Dort traf sie Abends für weiteren Sprachunterricht den jungen Mann mit den grünen, freundlichen Augen. Sie unterrichtete und übte mit ihm bis spät in den Abend hinein da sie die Zeit total vergessen hatte. Der dunkle Mantel der Nacht hing bereits über ihnen als sie die Hallen verlassen hatten. Bei ihrem letzten Treffen war Tamrin noch immer darauf bedacht Tári für ihre Hilfe zu entlohnen, da sie kein Geld von ihm nehmen wollte, hatte sie ihn um Aufschub gebeten bis ihr etwas einfallen würde. Nun war es gleich bei dem zweiten Lehrtreffen soweit und sie hatte eine Bitte an ihn. Ihre Tante war immer auf dem Laufenden, was in der Stadt für Feste gefeiert werden sollten und auch so wusste sie längst über ein Tanzfest Bescheid, welches im Park stattfinden sollte. Sie verlangte von der jungen Frau, daran teil zu nehmen. Sie machte so große Fortschritte in ihren Augen, dass sollte der nächste sein. Allein der Gedanke daran rief ihr leichte Übelkeit hervor und sie wusste noch nicht einmal warum. So kam es nun, dass sie den jungen Mann, zum Ende ihres Treffens hin, von diesem Fest in Kenntnis setzte und ihn bat sich dort mir ihr zu treffen, statt dass er ihr Geld für den Sprachenunterricht gab. Sie offenbarte ihm, sich mit ihm dort besser zu fühlen. Tári war fest davon überzeugt...


    'Der Tanzabend im Park', dachte Tári als sie gerade mit ihrer Tante das Haus betrat. Genau dieser war es, welcher heute Nacht statt finden sollte. Wo andere große Freude und Aufregung verspürten, breitete sich bei Tári eine gewisse Beklemmung aus. Den Vorteil den sie in dieser Veranstaltung sah war, dass diese im Park statt finden sollte und nicht in geschlossenen Räumen. Genügend Platz und Luft...und sie hatte Tamrin gebeten dem Fest beizuwohnen.


    Es war nach wie vor der Wunsch der Tante, dass die Halbelfe diesem Tanzabend beiwohnen sollte. Den ganzen Tag sprach diese nun von nichts anderem mehr und Tári hätte sich gerne die Ohren fest zu gehalten. Immer wieder ging die Tante, die Garderobe der jungen Frau durch um dann bei ihrer eigenen zu landen. "Kind…", begann sie zu sprechen. "…ich hätte so schöne Kleider für dich. Aus so wunderschönem Tuch." Tári rollte die Augen, wenn es nach ihr ginge würde sie in ihren Hosen und einer Bluse gehen. Das würde sicher reichen ihrer Meinung nach. "Tante, die passen mir nicht.", sagte sie ohne eine Emotion in der Stimme. Es war einfach eine Tatsache. Beide Frauen waren in etwa gleich groß, doch unterschiedlich in ihrer Körperstatur. Ihre Tante seufzte traurig auf. "Aber in deinen Hosen kannst du dort nicht hin, lass uns dir etwas Schönes aussuchen.", forderte sie sie auf und ging in das Zimmer der jungen Frau. Dort öffnete sie zwei große Türen, eines noch größeren Schrankes. Tári folgte ihr mit einem abfälligen Schnauben.
    Es war nicht so, dass die Halbelfe keine schönen Kleider gehabt hätte. Natürlich hatte sie welche, dafür hatten ihre Mutter, Schwester und in letzter Zeit eben ihre Tante gesorgt. Nur hatte sie dafür einfach nicht so viel übrig wie andere Frauen. Sie liebte ihre bequemen und nützlichen Hosen, ihre bestens eingelaufenen Stiefel sowie ihre Blusen und den Lederüberwurf. Diese Sachen waren praktisch und saßen, wie sie sitzen sollten. Wieso konnte sie nicht damit zufrieden sein? Es gab auch Zeiten, in denen sie ganz andere Sachen trug. Diese hätten noch weniger in das Weltbild ihrer Familie gepasst...kam es ihr trotzig in den Sinn.


    Wie Táris Tante so war, griff diese nach dem prunkvollsten Kleid was der Schrank hergeben konnte. Es war schön anzusehen, gutes Tuch und sehr ausladend. Das Gesicht der Halbelfe verdüsterte sich Zusehens. "Das werde ich nicht anziehen.", knurrte sie fast bedrohlich was ihre Verwandte nicht störte. Es gab schon einigen Zank und sie war es nun schon gewohnt. "Bitte… welches denn dann?", fragte sie übertrieben freundlich. Sie wusste genau was ihre Nichte aus dem Schrank holen würde. Und so kam es auch. Tári zog das schlichteste, unauffälligste, farbloseste Kleid hervor was ihre Kleidersammlung zu bieten hatte. Ihre Tante stöhnte laut auf. "Das ist nicht dein Ernst, Tári!?", sagte sie und plötzlich wurde es richtig laut in dem sonst so stillen Haus. So gleich ließ sich keine Einigung finden und so schickte die Tante die Frau mit dem blonden Zopf ins Bad.
    Die Gemüter beruhigten sich Zusehens. Tári badete für ihre Verhältnisse sehr lang, auch hatte sie sich bereits frische Kleidung mit ins Bad genommen in der Hoffnung ihrer Tante auf leisen Sohlen zu entkommen. Sie öffnete, so geräuschlos als möglich, die Türe und wollte sich gerade davon schleichen als sie genau in diesem Moment die Stimme ihrer Tante hörte. "Tári, nicht in Hosen. Stell dich nicht so an. Wir finden etwas in dem du dich wohl fühlen wirst." Der Kopf der Halbelfe sackte ergeben nach vorne. 'Wo nahm diese Frau nur ihre Beharrlichkeit her.', fragte sie sich stumm. Eine bessere Wahl hätten ihre Eltern wohl nicht treffen können.
    Gemeinsam standen sie nun wieder vor dem Schrank und keines der Kleider wollte auf den ersten Blick so recht gefallen. Sich ihrem Schicksal ergebend, sichtete Tári nun Kleid für Kleid und blieb an einem auf dem ersten Blick einfachen Kleid in kräftigem Saphirblau hängen. In diesem Kleid vereinten sich die Pracht der Silhouette und der fein ausgearbeiteten Details mit einer 'bescheidenen' Stoffqualität zu einem aparten Gegensatz. Die perfekte Verkörperung der edlen Dame und einer einfachen Frau. "Probiere es doch einfach mal an.", hörte Tári ihre Tante reden. So nickte sie und schlüpfte in das Kleid hinein. Sie zupfte, schob und zupfte so lange bis ihre Tante es nicht mehr mit ansehen konnte und für den richtigen Sitz des Kleides sorgte.
    Der Stoff fiel in schönen Falten. Die langen, weiten Ärmel – das wusste sie gleich – eigneten sich nicht für praktische Tätigkeiten. Das Gewand war aus zwei verschiedenen Stoffqualitäten gearbeitet: Das Kleid selbst, war aus eingefärbten Leinen, Kapuze und Ärmel aus dünnerem, fast durchsichtigem Leinen, was an dünne, edle Stoffe erinnert. Die Taille war hoch angesetzt und verlieh dem Kleid eine elegante, schlanke Linie. Der weit schwingende Rock, fiel in weichen Falten. Die transparenten Ärmel verliehen dem Gewand einen ätherischen und überirdischen Eindruck. Der Stoffverbrauch für dieses Kleid musste hoch gewesen sein. Durch zwei zusätzlich eingesetzte Keile schwang der Rock weit aus und zur raffinierten Betonung in der Rückenlinie war die Kleiderlänge vorne etwas kürzer gehalten als hinten. Die weite Kapuze umrahmte das Gesicht in weichen Linien und konnte gleichzeitig auch als Schärpe verwendet werden.
    Táris Tante hätte sich sicherlich nicht für dieses Kleid entschieden, aber das Gesicht der Halbelfe sah so aus als könnte sie sich damit anfreunden so zu gehen. So holte die Tante dazu passende Schuhe und forderte die junge Frau auf sich zu setzen um die Haare gemacht zu bekommen….
    Jede einzelne Lockensträhne wurde durchkämmt, auf den Finger gewickelt um sie dann davon springen zu lassen. Jede Locke kräuselte sich nun wie es ihr von der Natur, mit ein bisschen Hilfe der Tante, vorgegeben war. So wallte das Haar über ihre Schultern. Die junge Frau fühlte die letzte Locke vom Finger ihrer Tante gleiten und wollte sich sogleich erheben. Doch wurde sie von einer Hand auf dem Stuhl gehalten. "Noch nicht.", klang es in ihren Ohren und so entspannten sich die Muskeln mit einem verächtlichen Schnauben etwas. Táris Tante zog verschiedene Schmuckstücke hervor und betrachtete ein paar Halsketten. Bei jeder einzelnen war ein Laut des Unmutes zu hören, doch lies sich die Tante nicht beirren. Mit einem sehr zarten Stirnschmuck, sowie einer eleganten aber dezenten Spange kam sie auf die Halbelfe zu. Diese machte ein Gesicht als wolle sie sofort fliehen. "Nun hab dich nicht so, das beißt nicht. Du wirst es kaum spüren." Vorsichtig steckte die ältere Frau Tári den zarten, goldenen Stirnschmuck auf die geeignete Position und begann sogleich ihr die Haare etwas darum zu drapieren. Das oberste Deckhaar etwas zurück genommen und mit der Haarspange befestigt war sie nun fast fertig. Auf Geheiß der Tante hin stand Tári auf. Es war schon spät und sie musste so langsam los. Die junge Frau griff nach ihrer Tasche und wollte diese sogleich schultern. Nun war es ihre Tante die mit den Augen rollte. "Nein Kind, die bleibt hier." Sie nahm die Hand ihrer Nichte und streife ihr einen kleinen Beutel, indem ein paar Münzen klimperten, über. Dieser hatte die Farbe des Kleides und war sehr unauffällig. Danach kniff sie der jungen Frau noch in die Wangen und betrachtete sie gerührt. Wie gern hätte sie eine eigene Tochter gehabt... Tári jedoch starrte sie düster an, ließ aber keinen Schmerzenslaut über ihre Lippen kommen. Die Tante räumte Hosen und Blusen zurück in den Schrank nicht dass ihre Nichte auf die Idee käme, diese mitzunehmen um sich heimlich umzuziehen. Zutrauen würde sie es ihr.

    Die Halbelfe nickte zu den Worten von Tamrin, sie wollte da gerade nicht weiter darauf eingehen oder müsste erstmal ihre Gedanken dazu sortieren. Auf seine Frage hin sah sie ihn kurz an. „Ja natürlich.“, sagte sie leicht abwesend und setzte sich in Bewegung. Rasch hatten sie den Park hinter sich gelassen und waren auf die Straße hinaus getreten, welche direkt an den Fluss grenzte. Während des Weges erklärte die junge Frau Tramin immer wieder wo sie sich gerade befanden und machte ihn auf 'Sehenswürdigkeiten' aufmerksam. Schlussendlich kamen sie an den Hallen des Wissens an. „So das sind sie – die Hallen des Wissens.“

    Reihenfolge? :blush:


    Ist das so zu verstehen dass es immer in der gleichen Reihenfolge von statten geht dann?


    Also:


    1. Zeci
    2. x
    3: y
    4: z
    5: ...


    Und wenn 5 war dann beginnt 1 wieder?
    Was wenn zwei Chars gerade in einer Interaktion sind... ?


    Und was wenn der Text soooo lang ist dass man zwei Beiträge machen müsste... ist das in Ordnung oder lieber zusammenstutzen dann? :blush:

    Ich schließe mich Zeci da voll und ganz an, gerade so ein Fest lässt ggf. mehrere Schauplätze entstehen und so können sich auch meiner Meinung nach jederzeit weitere Spieler rein schreiben... :))

    :wave:


    Gute Besserung Yarea! Das klingt ja alles andere als gut.... Hoffentlich helfen die Medis und du bist rasch wieder gesund. Lang genug dauert es ja nun schon an.


    Für die Prüfungen drücke ich feste die Daumen! :knuddel:

    Die junge Frau nickte verständig zu seiner Aussage sowie zu seinen Fragen, mit welchen er ihr sein Ziel benannte. Sie trat ein wenig zurück um dem jungen Mann Raum zu lassen und um ihn in Ruhe beobachten zu können. Suchend glitten seine Augen über die Steine, welche ihnen zu Füßen lagen. Genau sah sie hin, welche Steine er ausgewählt hatte. Auch musterte sie ihn in seiner Vorbereitung, seiner Position uns seiner Bewegung, den kreisenden Arm. Etwas änderte sich in seiner Bewegung und der Stein schoss durch die Luft davon und schlug gegen den Baumstamm...ein Probewurf? Schon war der nächste Stein in der Schleuder und der Arm des jungen Mannes ließ die Schleuder kreisen. Ein weiteres Mal schoss ein Stein aus der Schleuder hinaus und traf den Zapfen, welchen Tamrin Tári benannt hatte. In Gedanken ging sie das gerade gesehene durch und nickte Schlussendlich zu seiner Aussage. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieses schnell zu lernen sei. Es gab sicherlich so einiges zu berücksichtigen um sein Ziel zu treffen... "Dann hattet Ihr die Prüfung zu Eurer und seiner Zufriedenheit bestanden...war es schwer dies zu erlernen um sie so gezielt einzusetzen wie Ihr das tut?", fragte sie und blickte nochmal kurz an die Stelle zurück an der, der Zapfen hing. "Und den Umgang mit der Schleuder hat Euch Euer Vater gelehrt?"

    Tamrin reichte ihr seine Schleuder und sie nahm sie entgegen. Seinen Worten folgend musterte sie sie. Er klang stolz? auf diese Schleuder? Sie sah sehr wohl, dass diese sehr gut verarbeitete war und sicherlich leistete sie ihm gute Dienste. "Eine gute Schleuder...", sagte sie mit fragend angehauchtem Ton. Da sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie dem jungen Mann sonst dazu sagen sollte. Aber er hatte ihren Hund gelobt, vielleicht war dass eine gute Antwort? Sie reichte sie ihm rasch zurück und ließ ihren Blick durch den Park und in die Bäume gleite. "Wie klein darf das Ziel sein?" Sie entdeckte eine Tanne, ungefähr 25 Schritte zu ihnen entfernt. Tári meinte, es wäre mit der Steinschleuder machbar. Aber sie kannte ihre Reichweite nicht. Die Tanne trug einige Tannenzapfen zur Schau, welche durch ihre lichten Äste gut zu sehen waren. "Wie wäre es mit einem solchen Zapfen?", fragte die Halbelfe und deutete mit der Hand darauf.

    Tári schüttelte den Kopf, aber ohne eine negative Emotion begleitet. Ganz im Gegensatz zu ihrer Familie, machte sie sich nichts aus Ruhm und Ansehen. Auch wenn sie verstand, dass es genau das war - wenn gut eingesetzt – was ihren Wohlstand sicherte.
    Aber wie sollte sie dem jungen Mann, Dinge erklären wofür ihre Eltern, ihre Schwester sehr lange gebraucht haben zu verstehen? Und auch ihr Mütterchen… Sollte sie ihm einfach sagen, ja sie habe diese Gabe und sie könne auch auf bestimmte Fähigkeiten zugreifen. Aber wenn sie sich nicht hüte und sich nicht an das Versprechen halte, welches sie gegeben hatte, könnte sie verwildern wie ein Tier. Und dass es den alten Sagen nach, Geschöpfe wie sie gab, welche richtige Monster wurden…humanoide Wesen mit Geweih, Klauen und gelbleuchtenden Augen? Die nach Herzenslust Jäger und Besucher der Wälder angriffen? Zumindest hatte sie ähnliches gelesen. Sie war noch zu sehr damit beschäftigt dem Ruf der Wildnis immer wieder zu entsagen und ob sich das je ändern würde?
    Das wäre wohl etwas viel Offenbarung gegenüber jemandem, den man per Zufall getroffen hatte, oder nicht? „Sagte ich schon, dass es nicht so einfach ist.“, sagte sie ohne es als Frage gestellt zu haben. „Ihr enttäuscht mich nicht mit Eurer Antwort.“, gab sie ehrlich zurück. „Es sind gute Werte die Ihr Euch ausgesucht habt wie ich finde. Seid ihr gut im Umgang mit der Schleuder?“, fragte sie mit aufrichtigem Interesse. Es waren die einfacheren Waffen, welche ihr Interesse weckten…

    „Nein, keine Zauberin.“, schüttelte sie den Kopf. „Zumindest würde ich es nicht so nennen. Eine Gabe vielleicht? Und Ihr?“

    Tári legte ihre Stirn in Falten. „Zu Beginn war es eben zu viel. Die Leute um mich die redeten und dann die Tiere…“ Die junge Frau überlegte ob sie es Tamrin vielleicht anderweitig beschreiben konnte. Doch mitten in ihren Überlegungen stellte er eine weitere Frage. „Tiere haben keine Höflichkeitsform in ihrer Ansprache… Warum fragt ihr?“ Sie musterte ihn mit aufmerksamen Augen.

    Eisernes Schweigen herrschte eine Weile vor und Tári versuchte sich nur auf die Umgebung zu konzentrieren. Sie hätte den Mund halten sollen, so wie sie es doch sonst immer tat. Ach was tat es schon zur Sache? Und doch drehten sich die Gedanken der jungen Frau um die Situation. Tamrins Stimme erklang und holte sie etwas daraus zurück. "Nicht mehr... Als ich sehr klein war und einige Zeit danach, war es schlimm. Aber nun...es ist eher ein spezielles Zugreifen aufeinander... So wie wenn wir uns unterhalten. Man wird angesprochen oder will aktiv hinhören...verstehst du?", fragte sie unsicher.

    Bei der Frage von dem jungen Mann runzelte Tári die Stirn. Ein Bündnis? Die Halbelfe begann zu grübeln, konnte man es wirklich so nennen? Was war es denn eigentlich genau? Lange war es her, dass sie es erklärt hatte. Es gab Tiere, welche sich ihr für eine gewisse Zeit einfach so angeschlossen hatten. Sie waren dann einfach einige Zeit lang ihre Gefährten und so begleiteten sie sich eine Zeit lang durchs Leben. Manch eine Verbindung ging so tief, dass Tári auf die Kraft des Tieres zugreifen konnte. Die Seelen berührten irgendwie einander... Bei Celeb konnte sie auf seinen Geruchssinn zugreifen und Gerüche wittern die sie sonst nicht wahrnehmen würde. "Ja ich denke so kann man es nennen.", bestätigte sie nach reichlicher Überlegung etwas Besseres viel ihr nicht ein. "Ich weiß es.", antwortete sie zögerlich. Etwas Unbehagen breitete sich in ihr aus. Wie oft musste sie ihrer Familie erklären was sie hörte oder spürte. Und wie oft waren sie ratlos und fassungslos. Sie sprach mit anderen eigentlich nicht darüber. Eigentlich! Irgendetwas war anders und sie konnte nicht erfassen, warum sie dem ihr Fremden so viel Preis gab. Es war einfach so passiert und nun wollte sie auch nicht aufhören es zu erklären. Sie berührte Tamrin kurz am Arm um in in seiner Bewegung abzubremsen. Sie atmete kaum hörbar durch und sah ihm direkt in die Augen. "Ihr könnt mir glauben oder auch nicht, es bleibt Euch überlassen... Ich habe eine tiefe Verbindung mit der Natur und ihren Wesen. Die Tiere sind in meinen Gedanken, ich höre sie und sie sprechen - mit mir und untereinander in ihren Arten. Ich kann es Euch nicht wirklich beschreiben. Diese Verbindung ist einfach da...", sagte sie ruhig und keines Falls unfreundlich. 'Und warum sage ich ihm das?', fragte sie sich ein weiteres Mal verwirrt. Sie hatte nun schon einiges zu sich erzählt und wie es aussah entging ihm nicht viel. Wie seltsam musste sie wohl auf ihn wirken, zumindest war es das was ihr ihre Tante oder Mutter immer zu verstehen gaben. Nun wusste Tamrin was es zu wissen gab und konnte sie für verrückt halten oder wie auch immer. Sie wandte den Blick ab und wollte den Weg weiter fortsetzen... Das Unbehagen war noch nicht verflogen, seine Reaktion interessierte sie...hoffte sie etwa er könnte sie verstehen? Sie war sich sicher - er war nicht von hier. Vielleicht deswegen? "Ich war zwar noch nicht fischen hier, aber das sollte kein Problem darstellen, einen geeigneten Platz zu finden. Wenn Ihr es mir zeigen wollt, werde ich es mir sehr gerne zeigen lassen.", sagte sie freundlich. Es interessierte sie wirklich und da es seine Worte ließen vermuten, dass man dieses Erdloch vielleicht auch unterwegs nutzen konnte, statt einem offenem Feuer vielleicht?

    "Oh, es gab und gibt Tiere welche ich Freund nenne oder nannte. Celeb, der Hund ist mein Freund, mein Gefährte. Wollte ihm jemand zu Leibe rücken, würde ich sehr ungehalten werden. Aber das ist etwas anderes...als mit den Eichhörnchen hier." Seine Mutter nannte also ein Pferd ihren Freund? Das gefiel der Halbelfe, also kannte er solches Verhalten? Auf seine nächste Frage schwieg Tári einen Moment lang, wenn sie antworten würde, wäre es sicherlich die Wahrheit. Aber würde sie mit dem fremdem jungen Mann darüber sprechen wollen? Aber seine Mutter hatte ein Pferd, welches sie Freund nannte, sagte sie sich erneut. "Sie sind sehr geschwätzig...nicht alle aber einige. Und auch beobachte ich gerne die Tiere...", antwortete sie. Die Beschreibung von Eichhörnchen als Lebensmittel, lies sie schmunzeln. Sie war froh, dass sie es noch nicht probiert hatte. Es klang einfach nicht danach als ob sie das wollte. "Mhm, frisch gefangen und gleich zubereitet... Wie funktioniert das mit diesem Erdloch und den heißen Steinen?" Sie konnte sich nicht erinnern, so etwas jemals gesehen zu haben...

    Tamrin entschuldigte sich, ihr zu nahe getreten zu sein? Tári verstand nicht wie er darauf kam. Dass sie irritiert war, konnte man ihr sehr gut im Gesicht ablesen. "Es...braucht Euch nichts leid tun...Tamrin Farepoynt.", sagte sie leicht lächelnd und war sich unsicher ob ihm das als Antwort genügen würde. So setzte sie einen Moment später an: "Das ist der Lauf des Lebens. Ob ihr nun ein Reh, Wildschwein, Hase, Ziege oder eine Eichkatze esst, weil es nötig ist..." Sie zuckt mit der Schulter. "Jagen, töten um zu essen, um zu Leben. Was ich nicht dulde ist die Jagd zum Spass und Zeitvertreib. Oder Fallen die Tiere unnötig leiden lassen. Die Natur gibt es doch selbst so vor...", versuchte sie sachlich zu erklären und hoffte Tamrin würde verstehen was sie meinte. "Ich habe Eichhörnchen bis jetzt weder gejagt noch gegessen... Mmh, vielleicht auch weil es bei uns zu Hause nicht üblich ist. Aber wenn man etwas zu Essen braucht und es Eichhörnchen sein sollen...gut."
    Tári wusste auch das Tiere gezüchtet wurden um später dann geschlachtet zu werden, soweit es ihr möglich war kaufte sie lieber bei Jägern oder ging selber jagen wenn etwas gebraucht wurde. Aber es war wie bei den Pferden auch, gezüchtet für einen Zweck. So lange es den Tieren gut ging und kein Schindluder mit ihnen getrieben wurde, würde sie darüber kein Wort verlieren. "Wisst Ihr, ich kann Tiere allgemein sehr gut leiden. Eichhörnchen sind verspielt, vorwitzig und frech. Sie haben es oft eilig und sind sehr geschäftig. Wie sollte man sie da nicht leiden können?" Sie zuckte mit einem leichten Lächeln die Schulter. "Aber deswegen würde ich mich nicht einmischen, wenn ein Falke sich eines schlagen muss. Er braucht nunmal Nahrung um sich sein Überleben zu sichern... Doch den Eichhörnchen hier etwas, was sie gern haben aus dem Wald zu bringen, schadet keinem denke ich..." So hielt sie es wirklich und blendete solche Gedankenzugriffe der Tierwelt komplett aus. Sie half weder dem Gejagten noch dem Jäger. Einzig wenn sich ein Tier ihr zum Gefährten angeschlossen hatte, wachten sie für die Dauer der Zeit gegenseitig übereinander...
    "Wie schmecken sie eigentlich, die Eichkatzen, dass sie Euch nicht so lieb sind?", fragte sie reichlich unverblümt. "Und esst ihr auch Fisch?", fragte sie immer noch interessiert nach.

    Tamrin entschied sich für den Weg durch den Park. Keine Straßen erstmal, das freute die Halbelfe und sie nickte. "Hier entlang.", bat sie fast und schlug den Weg ein, welcher sie ihrem Ziel näher bringen sollte. Der junge Mann mit den grünen Augen, ja das hatte sie mittlerweile festgestellt, hatte gesagt er würde sich nichts aus Eichkatzen...Eichhörnchen machen...
    Man könne nun glauben Tári wäre eine Tierschützerin und würde kein Fleisch essen. Aber wieso gab sie dann den fleischigen Knochen so selbstverständlich an den Hund, welcher sie fast ständig begleitete? Die junge Halbelfe liebte ihre Natur und die Tiere, aber sie verstand sie auch. Sie verstand den Sinn von fressen und gefressen werden. Es gab Jäger und Gejagte. Selbst Jäger konnten zu Gejagten werden. Ja so war sie ihre Natur, rau, hart und teilweise auch erbarmungslos...so lernte sie sie kennen und darin zu leben. Auch sie und Ihresgleichen zählten zu den Jägern. Jagen um zu leben, um zu Essen zu haben. Das billigte sie voll und ganz. Auch tat sie es selbst, dazu zwang sie sich die Verbindung zu der Tierwelt zu unterdrücken. Sie nicht in ihre Gedanken zu lassen um die Jagd fair zu halten. So zog sie dann los mit ihrem Bogen und ihren Pfeilen...
    "Also... Ihr macht Euch nichts aus Eichkatzen? Woraus macht Ihr Euch dann etwas?", fragte sie. Und schwang da Neugier in ihrer Stimme?