Beiträge von Keona Saldari

    Ein bedrohliches Grollen durchzog die Wolkendecke unter ihnen. Keona war ganz und garnicht einverstanden damit Boreas hier alleine an Bord zu lassen. Boreas ernster Gesichtsausdruck traf sie und Keona setzte einen entschlossenen trotzigen Blick auf, als er sie im speziellen Ansprach ebenfalls unter Deck zu gehen. Das Wetter bereitete ihr durchaus unbehagen, doch wollte sie ihm zur Hand gehen. " Aber ich will dir helfen! Was ist wenn du Hilfe brauchst? Du kannst das Steuerrad nicht verlassen, wenn irgendwo ein Segel klemmt was machst du dann?" Minea sprach nun ebenfalls eindringlich auf sie ein. Keona sah ein, dass sie nicht viel helfen konnte, in ihrem Momentanen Zustand. Aber trotzallem machte sie ihren Missmut kund. " Aber wenn dir was passiert? Was machen wir dann?" fragte Keona voller Sorge. Unnachgiebig in seiner Entscheidung, sah er sie an und hob dabei eine Augenbraue. " Ich binde mich am Mast fest, wenn das deine Sorge ist." Keona starrte ihn an. Sein Blick wurde strenger. Keine Chance, er würde nicht nachgeben. Der erste Donner war in der Ferne zu hören und die Böen an Deck gewannen an Stärke. Keona wusste wann sie verloren hatte.
    " Aye Kapitän. " Sie sah zu Boden. " Aber sobalt mein Flügel wieder in Ordnung ist, gibt es keine Ausrede mehr, ich gehöre zur Crew und stehe dir zur Seite..... Wenn du doch Hilfe brauchst, gib mir ein Zeichen. Wie kann ich deine Kajüte Sturmsicher machen?"

    Ipati sah bestürzt drein. " Einfach so ohne Grund? Abergläubisches Volk..." Ein kleiner Wirbelsturm flog um ihren Kopf herum und durchwuschelte ihre Haare. " Sie war eingesperrt.. Sie konnte dort nicht tun was sie wollte. Sie wollte weg.. konnte aber nicht alleine raus da.. Also hab ich .. nunja nachgeholfen." Sie legte einen Finger ans Kinn als überlegte sie. " Wir mussten dann Schnell raus aus Yalindea. und Boreas hat uns schließlich sogar vor den Wachen Yalindeas versteckt. Obwohl die Situation war wie sie war, und er keinen Grund dafür hatte uns zu helfen. Hat er uns geholfen. Desswegen war ich auch so sauer als du .." sie machte eine Pause und überlegte wie sie das nun sagen konnte ohne Chispa wieder zu verärgern. ".. als du gemeint hast er würde ein falsches Spiel spielen. " Sie legte ihren Finger auf das Glas der Kuppel um einen Ort anzudeuten. " Siehst du das da ist Yalindea." sie verschob den Finger " und da ungefähr sind wir."

    Ipati sah ihn ungläubig an. " Seit fünf Jahren seid ihr schon alleine unterwegs? War sicher nicht einfach." erfurchtsvoll Blickte sie Chispa an und nickte." Ich habe 7 Jahre lang versucht Keona dazu zu bringen ihre Familie zu verlassen. Aber das ist was anderes. Wir hatten ... Glück.. und ich habe einen guten Riecher." sie tippte sich auf die Stubsnase. " Hätte beinahe Boreas Schiff zerstört, um ihn auf Keona aufmerksam zu machen. " Aber ja es hätte auch schlimmer kommen können. Wenn ich sie nicht aus dem Kerker bekommen hätte...und ihr zwei nicht da gewesen wärt.."

    Ipati warf die saubere Wäsche unordentlich aufs Bett und machte es sich für einen Moment darauf bequem. Chispa hatte es sich auf der Miniatur Kuppel niedergelassen und betrachtete die Karte darunter. " Abgesehen davon, bist du hier oben wohl am weitesten von Wasser entfernt als jemals zu vor." antwortete Ipati, erhob sich aus dem Wäschehaufen und flog hinüber zu Chispa der im Schneidersitz auf die Karte hinabsah. " Woher dein plötzlicher Sinneswandel? Gestern noch wolltest du alles in Brand stecken."
    Unterwegs hob sie einen der gewaschenen Verbänden hoch und warf ihn in die leere saubere Waschschüssel.

    Seine Stimme klang belegt wärend er sprach. Es stimmte sie vergötterte Boreas geradezu, so wenig wie sie ihren Anweisungen folgte, wollte sie seinen Bitten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen versuchte und schoss dabei oft übers Ziel hinaus." Ja deine Anweisungen nimmt sie etwas zu ernst, da versteh ich auch warum gestern so ein Streit ausgebrochen ist, bei zwei Elementargeistern mit einem starkem Beschützerinstinkt. Da kochen die Gemüter schon mal hoch." Boreas nahm sie in seinen Arm und Keona hielt sich bei ihm an der Hüfte ein. Jedesmal wenn er das Steuer drehte spürte sie seine sehnigen Muskeln die sich unter der Haut anspannten und und wieder lösten. Ihre Gedanken schweiften zurück an die erste Aufbrausende Begegnung mit Chispa und Minea." Bei seiner Begrüßung hat Chispa mich als Verbrecherin beschimpft und ich solle auf jedenfall Abstand halten." sie kicherte als sie an den Gesichtsausdruck zurückdachte und beobachtete gespannt die geschmeidigen Bewegungen die Minea mit ihrem Stab vollführte und auf unsichtbare Gegner einschlug und schweifte übers Schiff als Ipati Das Hemd so wie es war, wütend auf den Haufen warf und anstallten machte den ganzen Pack in die Kajüte zu fliegen. " So ein Quatsch, warum legt man das überhaupt zusammen!? Wenn mans eh gleich wieder anzieht." hörte sie Keona durch den Fahrtwind schimpfen. Und Chispa der unterwegs die verlorenen Wäschestücke wieder aufsammelte und hinterher flog. " Ich glaube ich sollte nachher die Wäsche neu zusammenlegen. Vielleicht sollten wir das nächste Mal lieber auf eine Wäscheleine setzen. Für den Fall, dass Minea und Chispa nicht in Niralenar bleiben wollen. Ich glaube Brandlöcher im Hemd des Kapitäns machen sich nicht gut." Keona lachte und sah zu ihm auf.

    Keona biss die Zähne zusammen, als Minea die feste Schicht ablöste um die Wunde freizulegen. Obwohl sie sehr umsichtig vorzugehen versuchte, riss sie ihr gelegentlich ein paar Feder mit heraus, was sich auf der geröteten Haut noch intensiver anfühlte und Keona zu einem tiefen Atemzug zwang. Sie reinigte die leicht Entzündete Schusswunde um danach vorsichtig eine neue Schicht Salbe aufzutragen. Keona sah nicht viel von dem Vorgang aber sie fühlte es, das trockene reiben des Tuches, das leicht brennende Gefühl als die Pflanzensäfte in ihre Verletzung floss. Keona besah sich nach der Behandlung ihren Flügel in dem sie ihn vorsichtig ausbreitete. " Viel besser, Danke!" die Verunstalltung ihres Federkleides zerrte ein wenig an ihrem Stolz, in Niralenar musste sie einen Weg finden die kahlen Stellen und verlorenen Schwungfedern zu kaschieren. Die Syreniae die stets darauf bedacht waren ein gutes Bild zu machen, da würde selbst in der großen Hauptstadt, eine mit Ramponierten Flügeln und Blutunterlaufener Haut vermutlich doch auffallen. Minea schien nicht sonderlich zu Gesprächen aufgelegt, und beschränkte sich auf den medizinischen Hintergrund. Sie hatte Zielsicher und geschäftigt gearbeitet. Vielleicht hatte sie Angst Keona würde sie erneut auf die Momentane Situation ansprechen. Doch so taktlos war sie nicht, es musste eine furchtbare Art sein, so sein Dasein zu fristen. Vielleicht fand Minea ja irgendwann einen Ort an dem sie glücklich sein konnte.


    Eine Woche. Nie hatte Keona solange nicht Fliegen können, aber schließlich war sie auch noch nie angeschossen worden. " Keine Bewegung, nicht fliegen alles klar." antwortete Keona auf Mineas Anweisung. Minea schien diese Sitzung schnell wieder auflösen zu wollen, um ja keine persönliche Unterhaltung aufkommen zu lassen, nach dieser Anordnung sammelte sie all ihre Sachen ein um unter Deck zu verschwinden. Keona rappelte sich mühsam hoch, prüfte die Schwinge kurz auf Funktionalität, doch es ließ keinen Zweifel, dass es wirklich noch eine Zeit dauern würde bis sie schmerzfrei war.


    Dann legte sie ihn bedacht an und Schritt die Stufen hinauf zu Boreas, der den Blick ,über den vor ihnen erstreckenden Kuppelhorizont schweifen ließ. Er sah nachdenklich aus, vielleicht auch leicht verstimmt. Dann wurde ihr klar wieso, er grübelte über Minea. " Ist sie.." entgegnete Keona auf seine Aussage. " Jemand der nur auf Sagen und Geschwätz hört, und dann wahrhaftig einen dieser Wesen vor sich hat, gibt wohl eher selten irgendwas darauf, was dieses Wesen fühlt. Sie verrennen sich in Aberglaube und zerstören alles. " Ihr Blick folgte Minea die nun wieder aus dem Schiffsbauch kam um sich auf die Reling zu setzen."Vielleicht sind alle Halbdämonen so wie Minea, und sie haben sich nur an die Legenden angepasst, weil sie dazu gezwungen wurden?" sie ging schräg links hinter Boreas legte ihm eine Hand auf die Schulter und lehnte ihren Kopf gegen seinen Oberarm. Sie Blickte auf Ipati und Chispa nun zum vierten Mal versuchten das Hemd zu falten ( " Das gehört so rum! Ach was legen wir es einfach irgendwie hin, es ist eh schon wieder voller Falten!"). " Hast du mit Ipati geredet? Ich hatte garnicht die Chance dazu, abgesehn davon kann ich mir nur schwer ihren Sinneswandel erklären." sie fuhr mit der anderen Hand sacht über seinen Oberarm.

    Boreas stieg er hinab ins Lager, während Keona den Kurs hielt, kurz darauf trug er ein einfaches Leinenbündel unterm Arm und erklärte Minea, das sie dieses zur freien verfügung hätte. Keona spürte seine Hand auf ihrer Hüfte und ein angenehmes Prickeln legte sich über diese Stelle, ihr Herz machte einen Sprung als er sie lobte. " Ich habe ja auch einen guten Lehrer." sie strahlte ihn an. Sichtlich erfreut über seine Wertschätzung ließ sie sich von Boreas ablösen. " Es ist ein wirklich seltsames gefühl.. es brennt und sticht irgendwie.." sagte Keona an Minea gewandt ehe sie sich auf die Stufen hinunter Richtung Mittschiff setzte das Minea eine angenehme Höhe hatte um zu Arbeiten dann streckte sie unter Schmerzen den rechten Flügel aus und legte ihn umständlich auf das Treppengeländer. Keona hoffte nur das der harte Wundverschluss sich, ohne große Schmerzen lösen ließe, und wartete die Hände zu Fäusten geballt darauf das Minea anfing. Ipati und Chispa indess legten Gerade umständlich Boreas Hemd zusammen.

    Keona beobachtete grinsend das Zusammenspiel zwischen Chispa und Ipati. Ipati war deutlich offener und freundlicher zu ihm, seitdem Chispa die Abneigung gegen Boreas auf ein Minimum zurückgeschraubt hatte. Gemeinsam trockneten sie die Wäsche die Keona zuvor gewaschen und ausgerungen hatte. Trocken war sie, aber definitiv alles andere als Faltenfrei, weil sie sich gegenseitig ständig neckten statt ihre Arbeit zu tun und die ohnehin Zerrissene Tunika hatte ein Brandloch, vielleicht sollte Keona für das nächste Mal eine Wäscheleine zwischen den Masten spannen, dass wäre wesentlich Wäscheschonender. Die Wäsche gewaschen und zum größten Teil bereits getrocknet stapelte sich nun auf Boreas Schreibtisch. Als Keona die Waschschüssel und den Zuber mühsam über die Reling hiefte um das Schmutzwasser auszuleeren, rief ihr Boreas vom Steuerrad aus zu. Er wollte tatsächlich, dass sie ablegte? " Wirklich ?!" Vor Freude hatte sie den leeren Zuber fallen lassen und als sie ihn danach greifend auffangen wollte, durchschoss sie ein quälender Schmerz, der sich bis in ihre Wirbelsäule zog, eben diesen ignorierend nahm sie zwei Stufen auf einmal hinauf aufs Oberdeck. Aufgeregt stand sie vor ihm um das Steuerrad in Empfang zu nehmen. Wohl wissend das Boreas ihr damit einen enormen Vertrauensbeweis entgegenbrachte, strich sie respektvoll über das Holz des Steuerrades. Dies war etwas ganz anderes als gerade ausfliegen, er verlangte ihr damit höchste Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Sie horchte bis aufs kleinste Detail seinen Anweisungen, während die Wolkentänzer schon richtig ausgerichtet langsam auf den Wellen trieb. Der Wind fuhr nur schwach durch die Segeln und ließ sie kaum an Fahrt aufnehmen. " Mehr Wind..." sprach sie ihre Gedanken aus und zog an den Seilen für das Hauptsegel probierte eine Weile aus, bis sich der Wind am effektivsten darin fing, und das Schiff immer schneller durch die Wellen schnitt, die Wellen trieben die Wolkentänzer achtern von Kurs also lenkte Keona mit dem Steuerrad dagegen. Die Wolkentänzer nahm mit der Zeit immer mehr Fahrt auf. Der Wind wehte ihr durch die Haare und sie musste dem Drang widerstehen ihre Flügel auszubreiten, trotz allem meinte sie die Windströmungen halbwegs deuten zu können. " ein wenig schneller mit .. ehm.. Auftriebssegel..." Hochkonzentriert legte sie ihre Hand auf den Hebel, für die Auftriebsegel die sich rechts und links aus dem Schiffskörper der Wolkentänzer erstreckten. Sie atmete tief durch in der Hoffnung, sie wären schon schnell genug, doch die Segel zogen Kraftvoll das Schiff durch das Meer, also betätigte sie den Hebel Als Folge, hob sich der Bug aus dem Wasser, und Keona ein wenig verunsichert, betätigte ein wenig zu hastig den neuen Hebel ein wenig Ruckartig und bei weitem nicht so sanft wie bei Boreas, löste sich das Schiff gänzlich von der Wasseroberfläche und Keona drehte das Steuerrad wieder gerade, da nun keine Wellen mehr gegen sie arbeiteten. Sie stiegen nun gleichmäßig in die Höhe den Wolken entgegen. Es war nicht einfach den Wind nachzuvollziehen ohne ihre Flügel auszubreiten. Doch irgendwie hielt sie das Schiff auf kurs, Kurz vor der Wolkendecke verstellte sie den Hebel für die Auftriebssegel und sie schwebten weder steigend noch sinkend unter den Wolken. Keona wand den Kopf um zu Boreas zu sehen der die ganze Zeit hinter ihr gestanden hatte. Sie lächelte breit und war total Euphorisch das sie diese Hürde zwar holprig aber dennoch überwunden hatte. Ihre Hände zitterten ob des Adrenalins das durch ihre Adern rauschte, sie errinnerte sich nicht, dass sie sich jemals so gut gefühlt hätte.

    Stolz... etwas das wohl jeder bewahren sollte. Keona dachte an die Benimmlektionen zurück.
    -- Kopf hoch, Kind, egal was passiert.-- Und tatsächlich, Stolz hatte ihr in vielen Situationen geholfen. Überraschend schnell veränderte sich Chispas Gemüt von misstrauisch und ernst zu fröhlich und ausgelassen. Minea schien nun langsam aus ihrer Starre zu erwachen, als der Feuerelementar mit ihr sprach. Ihre Atmung hatte sich halbwegs beruhigt, auch wenn man die Nachwirkungen des Tauchgangs noch in ihrer Stimme hören konnte, Rau und abgehackt, antwortete sie Chispa. Keona ließ nun von Minea ab, sie würde ihre Ruhe brauchen. Boreas redete ihr noch einmal gut zu um dann unter Deck zu verschwinden nur um kurz darauf mit einem Zuber wieder aufzutauchen. Sie hatte bei der Aufregung beinahe vergessen was sie noch erledigen wollte, bevor sie ablegen würden. Keona sammelte ihre Wäsche auf einem Haufen und warf sie zusammen mit Boreas abgelegter Kleidung in den Zuber, während Boreas das Schiff fertig zum Ablegen machte, und zusammen mit Ipatis Hilfe wusch sie Wäsche mit einem Stück ihrer Seife, damit Ipati sie im Anschluss mit einem steten Windstoß trocken konnte. Sie würde Minea später, sobalt sie sich halbwegs beruhigt hatte, erneut bitten sich ihren Flügel nocheinmal anzusehen. Die unbewussten Bewegungen die sie machte, drückten schwer auf den Wundverband, der Schmerz ließ auch nichtmehr nach wenn sie den Flügel ruhig hielt. Während ihrer Arbeit sah sie gelegentlich auf und suchte Boreas Blick, es brachte sie dabei stets zum lächeln. Sie und Ipati waren nun Teil seiner Crew und hatten jetzt ein Zuhause.

    Keona saß auf den Planken und rieb der ängstlich wirkenden und verneinenden keuchenden Minea den Rücken, während sie selber Spitzohrig den Verhandlungen lauschte, die Chispa und Boreas ausfochten. Mineas Vater war ein Feuerdämon? Sie kannte nur Sagen von den Ki, obwohl Ji San sehr nahe an Yalindea lag war sie nie dort gewesen. Umso mehr überraschte es sie das Boreas, überhaupt nicht überrascht davon schien, eher klang er faziniert. Mit selbstsicherer ehrlicher Stimme bestätigte er vor Chispa und Minea erneut sein Angebot sie zu schützen und sie dorthin zu bringen wohin sie wollte. Minea hatte sich nun resignierend zusammengerollt, als wolle sie alles um sich herum vergessen. Aufmunternt legte ihr Keona eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht, um sie zu ermutigen. Als wollte sie ihr Sagen das alles in Ordnung wäre, so wie es jetzt war. Ipati rückte ihr indess die Decke ein wenig zurecht und saß sich auf Mineas Schoß um zu ihr aufzublicken und lächelte ihr freundlich zu. "Du hast uns ganz schön erschreckt.. einfach so ins Wasser zu springen."

    Chispa herzte nun Minea, die noch immer nach Luft rang. Es zeichnete sich noch immer der tiefsitzende Schrecken auf seinem Gesicht ab, aber er musterte Boreas immer wieder ungläubig während er Minea trocknete. Dann richtete er sich promt an Boreas. Seine Stimme klang dankbar aber zweifelnd, als könnte er nicht begreifen warum Boreas Minea aus den Fluten gezogen hatte. Seine Antwort war einfach, er war schlicht und einfach der Kapitän dieses Schiffes, und das retten und schützen seiner Passagiere schien für ihn außer Frage zu stehen. Er erneuerte lächelnd sein Angebot und versuchte Chispa zu besänftigen in dem er seine vorherige Hilflosigkeit zu überspielen versuchte.
    Keona holte auf Boreas Stichwort hin. Zwei Krüge mit Wasser aus der Kombüse und reichte einen Boreas und hielt den anderen Minea umsichtig entgegen, die immernoch schwer rasselnd Atmete. " Brauchst du noch etwas? Ich könnte dir noch eine Decke holen." Ihre Aufmerksamkeit richtete sich mehr auf Minea denn auf Chispa. Sollten die Männer, dass unter sich ausmachen. Ipati kam nun vorsichtig auf die drei zu und half mit Mineas Haare mit einem leichtem Wind zu föhnen.

    Keona überrollte schlagartig eine eiskalte Welle, das gleiche Gefühl, dass sie bereits mehrfach in Mineas Anwesenheit gespürt hatte, als sie plötzlich aufsprang und aus dem Lagerraum spurtete. Gut sie hatte es versucht, Minea wollte scheinbar wirklich nicht darüber reden oder ihre Angst saß so tief, dass es wirklich lange dauern konnte bis sie sich jemandem anvertrauen würde. Sie hob sich in einer gleichmäßigen Bewegung von der Kiste und manövrierte sich zurück vorbei an den Stoffballen zu Boreas, der die Treppen nun langsam hochstieg. Am Absatz angekommen hörte Keona wie etwas auf dem Wasser aufschlug und Boreas wie ein Pfeil die Treppe hinaufschoss und Keona stürzte erschrocken hinterher. Sie ist doch nicht etwa? Sie glaubt doch nicht, dass sie so weit Schwimmen kann? Ein zweiter Platscher ertönte und Keona stolperte aufs Deck und hörte den verzweifelt rufenden Chispa. Sie rannte zur Reling und sah aufs Meer hinab.
    Niemand war zu sehen, außer Chispa der verzweifelt die Wasseroberfläche absuchte und scheinbar schwer mit sich kämpfte nicht selbst hinterher zu tauchen. Kleine Luftblasen ließen vermuten, wo sich Boreas befinden musste. Doch es dauerte so lange, dass Keona selbst schon über die Reling klettern wollte um hinterherzuspringen. Dann tauchte zuerst Boreas auf, holte schnappend Luft und zog die offensichtlich bewusstlose Minea in seinen Armen an die Oberfläche. Keona verängstigt und doch erleichtert half Boreas die triefnasse Minea an ihrer Kleidung und ihrer Schulter über die Reling zu ziehen. Sie legten sie schnell auf dem Planken ab und Keona strich ihr hecktisch über das Gesicht. " Sie atmet nicht." stellte sie verzeifelt fest und machte dem ernst Blickendem Boreas Platz. Chispa flatterte wie wild um sie rum. Auch Ipati stand erschrocken an Deck und beobachtete das Drama. Froh darüber das sie eine Anweisung bekam, flitzte sie in die Kapitänskajüte und holte alles an Kissen, die sie auf einmal erwischen konnte. wäre dabei fast über eine mitgegriffene Decke gestolpert, kam schließlich schlitternd an Deck zu stehen. Sie hörte zuerst ein Keuchen, dann Wasser schwappen. Dann sah sie wie Minea von hecktischem Husten durchgeschüttelt wurde. Boreas stütze ihren Rücken und Keona kam erleichtert Näher und drapierte die Kissen in Mineas Rücken und rieb ihr dabei die Schulter. " Ich hol eine Decke." und hob die Decke auf die zwischen Tür und Angel lag und legte sie Minea umsichtig über die Schultern.

    Ipati:
    Ipati gänzlich in ihren Triumpfgedanken vertieft, sah sich für einen Moment überrascht um. Sie war so in ihren Gedanken versunken gewesen ,dass sie es garnicht mitbekommen hatte, das sie nun mit Chispa alleine in der Kombüse saß. " Eh, was? Die Wache in Rosandrie? na ich hab ihr ne Kiste auf den Kopf fallen lassen." Sie sah etwas irritiert aus. Ob der plötzlichen Offenheit Chispas. " Genauso wie ich Keona aufs Schiff fliegen konnte, ist doch nichts Dabei? Kannst du sowas nicht?"


    Keona:
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Minea ihr sofort antworten würde, ehrlich gesagt hätte es sie überrascht. Chispa hatte sie in der Zelle mehr als deutlich gewarnt, Sie nach ihrer Vergangenheit zu fragen. Doch Minea schien es überhaupt nicht gut zu gehen, sie verletzte sich offensichtlich selbst damit. Es musste noch wesentlich mehr dahinter Liegen. " Ich weiss nicht was du durchmachen musstest. Es gibt Lebewesen die sind grausam, dass stimmt." Sie dachte an die Kinder, die nach sie nach ihren Erzählungen gemieden hatten." Doch ich bin es nicht, ich habe dir auf dem gesamten Weg hier her vertraut. Habe ohne darüber nachzudenken, Kräuter gegessen die du mir gegeben hast. Du hättest mich ohne weiteres vergiften können. Oder mich als Ablenkung für die Wachen mit deinem Stab bewusstlos schlagen können." Keona wollte es nicht zu weit treiben, noch schien bei Minea alles in Ordnung zu sein. Aber das konnte sehr schnell umschlagen, so wie in dem Kerker. " Ich bin nun eine Steckbrieflich Gesuchte und eine Ausgebrochene Verbrecherin. Und doch gewährt mir Boreas Unterschlupf auf seinem Schiff. Ich glaube ihm geht es da genauso wie mir. Ich beurteile dich nur danach was du für mich getan hast..." sie musterte ihre Gesichtszüge. Soweit das in der Dunkelheit möglich war. " Wenn du nicht antworten willst... dann verstehe ich das auch. Ich sehe nur wie ... schmerzhaft es für dich ist."

    Ipati stopfte sich schnell ein Stück von ihrem Schinken in den Mund, um den Kohleartigen Geschmack loszuwerden. noch schwer kauend sah sie zu Boreas als, wollte sie sich ein Lob abholen. Freute sich aber darüber wie Keona gelächelt hatte, als Boreas Ipati verkündet hatte, dass sie auf der Wolkentänzer bleiben würden. Selbst angesteckt von der guten Laune die Keona ausstrahlte lächelte sie in die Runde und genoss ihren Triumpf.


    Keona hörte Boreas Reiseplänen zu, und war erleichtert, dass er vermutete das in Niralenar keine Gefahr für sie und Minea herrschte. Sie konnte so nun einmal Niralenar erkunden ohne das ihr eine Hofdame im Nacken sitzen würde, während sie beschloss Boreas beim Verkauf der Stoffe zur Hand zu gehen. Dann bemerkte Keona einen seltsamen Gesichtsausdruck bei Minea, als er Ji San erwähnte. Keona wechselte möglichst unauffällig einen Blick mit Boreas. Sein Blick war undefinierbar bestimmt, fast so als erwartete er sich irgendetwas von dieser Aussage. Und er schien seine Reaktion zu bekommen. Minea wirkte verschreckt, auch wenn sie es zu verbergen versuchte. Sie stand auf und entschuldigte sich ehe sie aus der Kombüse trat und Keona sie die Hölzernen Treppen hinuntergehen hörte. " Ehm.. sollten wir ihr vielleicht folgen?" fragte sie Boreas und stand auf um Boreas zu signalisieren, das er aufstellen sollte. Gemeinsam gingen sie, Keona vorran die Treppe hinunter in den gut gefüllten Lageraum. "Minea? Alles in Ordnung?" Sie signalisierte mit erhobener Hand das er dort am Treppenabsatz stehen bleiben sollte und ging selber langsam durch den Raum auf der Suche nach Minea. Schließlich fand sie sie .. sie saß zwischen zwei großen vertäuten Stapeln. " Ich weiss du willst nicht drüber reden, aber du wirkst bedrückt." sie setzte sich neben sie auf eine kleine Kiste. " Wenn du etwas los werden willst, dann kannst du uns vertrauen."

    Keona piekste gerade etwas Rührei auf. Und überlegte wie lange ihre letzte Reise nach Niralenar schon her war. " Hm.. ich glaube vor 3 Jahren war ich einmal dort, aber ich habe nicht viel von der Stadt gesehn. Wir sind praktisch aus der Kutsche, in den Ballsaal und wieder zurück in die Kutsche. So wie bei den meisten Reisen. Also kann ich sagen, nein ich kenne es nicht." sie schnitt gerade etwas von dem angebratenen Schinken, als Ipati sich plötzlich zu Wort meldete. " Also das schmeckt ziemlich gut.." und nahm ein Stück von ihrem Teller mit den bloßen Händen um es sich in den Mund zu stecken. Dann sah sie einmal kurz zwischen Chispa und Minea hin und her. Boreas wollte ,dass sie ihm eine Chance gab, also sagte sie zu Chispa gewandt "Schmeckt das denn, so angebrannt? " Ipati wollte es nett klingen lassen. Keona war überrascht von ihrem Sinneswandel und wechselte einen Kurzen Blick mit Boreas. " Warum grinst ihr denn so?" fragte Ipati verwirrt.

    Keona hielt den Atem an, als ihr die Tränen über die Wange liefen und sich mit dem Salzwasser auf seiner Haut mischten. Ihr Herz schlug schnell, aber er sagte nichts. Angst stieg in ihr Hoch. Angst er könnte sie nun doch abweisen. Jetzt wo er das Risiko erneut überschlagen konnte. Wer würde schon eine gesuchte Verbrecherin und Geflohene, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war, unterschlupf auf Dauer gewähren?
    Doch es löste sich alles in Wohlgefallen auf, noch während sie sprach legte er seine Arme um sie und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. Er würde sie nicht abweisen, als ihr dies klar wurde atmete sie laut hörbar aus. Erleichterung durchfloss sie und lockerte ihre angespannten Muskeln. Statt einer Antwort, fühlte sie seine Hand an ihrem Kinn und hob sanft ihren Kopf an. Sie sah nun in seine Augen, diese silbergrauen Strudel ,die sie stets in eine Trance fallen ließen und nun zogen sie sie wieder einmal in ihren Bann. Ein angenehmes Kribbeln erfüllte ihren Körper und ließ sie allen Schmerz vergessen. Er gab ihr einen leichten, flüchtigen Kuss. Es gab nun keine Blutergüsse, keine Schusswunde, keinen Steckbrief der mit einem Kopfgeld lockte, ja nichteinmal zankende Elementargeister. Nur sie und ihn. Keona war sich sicher, er konnte sie vor allem Übel dieser Welt beschützen. Sie lauschte Seinen Worten zuerst mit Geschlossenen Augen, seine Stimme sanft und doch kraftvoll fühlte sie mit jeder Faser ihres Körpers. Die Nachfolgenden Worte würde sie wohl niemals in ihrem Ganzen Leben vergessen, sie brannten sich in ihre Erinnerungen und vor allem in ihr Herz ein. Sie öffnete die Augen und sah ihn gerührt an.


    Er sprach zu ihr, doch Keona verstand ihn nicht. Boreas schien in seiner Sprache zu ihr zu sprechen schnell aber flüsternd wie der Wind höchstselbst, so wie sie es, in ihrer Sprache vor kurzem getan hatte, um ihm von Herzen zu danken. Es klang nur nicht nach Dank, viel mehr wie etwas Offizielles fast wie ein Ritus, dessen Klang Keona einen erfurchtsvollen Schauer durch den Körper schickte. Dann lächelte er, glücklich. Ja er war glücklich! Keona hatte keine Zweifel mehr ,dass er es ehrlich meinte. Sie erwiederte sein Lächeln mit leuchtenden, begeisterten Augen, als er ihr eröffnete, was dies nun bedeutete. Sie hatte ein Zuhause. Jemanden der sie beschützen würde und vor allem jemanden den sie beschützen wollte. Boreas würde sie nicht eintauschen, nur weil es ein Adliger verlangte. Wie um dies zu besiegeln zog er sie näher an sich heran, und legte seine Lippen auf die Ihren. Ein inniger, alles erzählender Kuss, so wie kein anderer zuvor, den sie ebenso intensiv erwiederte wie er ihn begonnen hatte. Nach einer Weile löste sie sich von ihm, immernoch euphorisch lächelnd flüsterte sie ihm zu " Ich hab ein Zuhause." wie um sich es selbst zu bestätigen. " Ein Zuhause." drückte sich noch einmal fest an ihn.
    " Gehen wir Frühstücken?" sie hielt seine Hand und zog hin in Richtung Kombüse. Unten angekommen, traten sie durch die Offene Tür hindurch, wo es schon herrlich duftete. Minea hatte schon Teller und Chispa brutzelte seine Portion nachträglich rusig schwarz. Keona verräterisch fröhlich lächelnd ging Minea beim Essen austeilen zur Hand. Dann tippste Ipati zu fuß ebenfals durch die Tür, rieb sich verschlafen die Augen. " Morgen"