Beiträge von Klavius

    Klavius konnte die Zweifel der schönen Frau durchaus verstehen.

    Auch wenn sie an ihrer Fassade keine Zweifel erkennen ließ, so ließ es niemanden unberührt, wenn Fremde im eigenen Heiligtum einer Personen Ein und Aus gingen.


    "Ja, das haben sie in der Tat. Die Eingänge und Fenster waren unversehrt und euer Hab und Gut blieb unberührt. Ich bin mir sicher", entgegnete er ruhig und suchte in dem feinen Gesicht der Elfe, nach Anzeichen der Erleichterung.

    Eine Erleichterung die eine Illusion sein würde. Doch so klar dem Schatten war, dass sie für eine gewisse Zeit vorherrschen würde, so schnell würde sie auch Risse bekommen.

    Spätestens am heutigen Tage, würde dem Feind klar werden, dass man ihn bemerkt hatte. Shizar konnte nicht ergriffen werden, ihr Häscher war nicht zurückgekehrt. Vielleicht gewannen sie ein paar Stunden, aber spätestens am Abend sollte jedem klar sein, das die Entführung misslungen und die Elfe gewarnt war.

    Die Frage, die sich Klavius stellte, war nicht die nach Zeit. Zeit verrann zu schnell, wenn man sie brauchte.

    Nein, viel wichtiger war, wie der Feind nun vorgehen würde.


    Würde er sich offenbaren? Auf Geheimhaltung verzichten?

    Offensiver vorgehen und direkter?


    Oder würde er weiter in den Schatten verweilen und planen?


    Wenn ja, dann würden sie ernsthafte Probleme bekommen. Wobei die jetzigen nicht wirklich einfacher waren.

    Aber im Moment, konnten Klavius die Spielregeln vorgeben. Ein Katz- und Mausspiel, bei dem die Maus die eigentliche Katze war.


    "Aber um euch ein wenig Hoffnung zu schenken und den Gehalt meiner Versprechen zu beweisen, habe ich jemanden gefunden, der uns weiter helfen kann. Allerdings müsst ihr eine Entscheidung treffen, bevor ich weiter spreche. Eine Entscheidung, ob ihr diesen Weg, wirklich weiter beschreiten wollt", erklärte Klavius eindringlich und sein Blick machte deutlich, wie ernst das Thema war.

    "Oh ihr fallt mir nicht zur Last, Wehrteste! Ich empfinde eure Gesellschaft als angenehm", verischerte Klavius lächelnd.

    "Ich bin mir bewusst, das es für euch sehr unangenehm sein muss, dass man eure Besitztümer berührt hat, aber seid euch versichert, das ich sehr großen Wert auf Diskretion lege und diese erwarte ich kompromisslos von meinen Angestellten und Schergen. Jede Zuwiederhandlung wir bestraft, also seid euch gewiss, das niemand in euren privaten Dingen gestöbert oder gelesen hat", beteuerte der Schatten ruhig und freundlich, da ihm die missliche Lage der Frau, nur all zu bewusst war.

    Klavius beteuterte seine Absichten mit einem Lächeln.

    "Ich habe euch nicht rufen lassen und ihr seid nicht meine Gefangene! Ich lies euch informieren, das eure Besitztümer nun wieder in eurer Hand sind und zu eurer Verfügung stehen", stellte der Schatten richtig, wobei ihm die feine Spitze Shizar´s nicht entgangen war.


    "Ihr müsst euch gefangen vorkommen, aber nach ein wenig Zeit, werdet ihr euch frei bewegen können und euch hier zurecht finden".

    Die Nacht verging wie im Fluge. Während Shizar ruhte, lies Klavius ihr gesammtes Hab und Gut herbei schaffen. Bücher, Aufzeichnungen, Utensilien, Werkzeuge und persöhnliche Gegenstände. Seine Schergen brauchten die restliche Nacht und fast

    den gesammten Tag, um die Dinge ungesehen in sein Herrenhaus zu schmuggeln. Dabei nutzten die Männer nicht die Strassen des Viertels, sondern die dunklen Wege unter der Stadt.

    Zeitgleich hatte der Schatten einen offenen Raum in seiner Bibliothek herrichten lassen. Tische und Regale säumten die Stelle, es roch nach altem Papier, ledernen Einbänden und altem Wissen. Muschellampen erhellten den Arbeitsplatz und der Frau würde es an nichts mangeln.

    Klavius hatte die Arbeiten beaufsichtigt, nachdem auch er geruht hatte. Nichts sollte Shizar bei ihrer Arbeit behindern und einschränken.


    Gold wechselte im Keller des Hauses seinen Besitzer, gedungene Schurken verschwanden in der Dunkelheit und der Schatten nährte sich an einem Gefangenen, als er die Zeit dafür fand.

    Er liebte es, wenn alles nach Plan funktionierte. Zufrieden hielt einen Brief in der Hand, welchen er nach dem Lesen verbrannte.

    Informanten gab es viele, gute Informanten weniger und jene dessen Informationen wirklich gefährlich waren, waren rar.

    Doch Klavius hatte einen gefunden. Einen alten Bekannten um genau zu sein, Sein Wissen war nicht einfach nur gefährlich, es konnte ganze Reiche stürzen. Genau genommen, war er durch sein Wissen reicher geworden, als man es sich vorstellen konnte und lebte dekadent in seinem Anwesen vor der Stadt.

    Seine Sicherheitsvorkehrungen und Wachen waren so extrem, das es für Klavius immer eine sportliche Herausforderung war, sie zu überlisten. Ein gutes Training seiner Fähigkeiten und eine Mahnung an Devius, das Klavius der Wolf in der Dunkeheit war, mit dem man immer rechnen sollte und an dem es kein Vorbei gab, wenn es um die Lilie ging.

    So war ein friedlicher Status Quo entstanden, welcher von beiden Seiten mit Argusaugen überwacht wurde. Kleine Machtdemonstrationen waren an der Tagensordnung.


    Nachdem der Schatten alles erldigt hatte und Shizar´s Reich fertig, lies er nach der Frau rufen uns sie in die Bibliothek bringen. Die Nacht würde bald anbrechen und sie brauchten diese Zeit, um Devius zu sprechen und die dunkle Priesterin zu finden.

    Klavius bemerkt die weichen Knie der Frau und wollte schon aufspringen, als eine Vorsicht ihn zurück hielt. Shizar kannte seine Macht nach diesem Gespräch. Eine körperliche Berührung wäre für die Frau aber eindeutig zu viel gewesen. Auch wenn Klavius nicht von ihr gezogen hätte, so hätte es vielleicht Panik ausgelöst.

    So belies er es bei einer angedeuteten Bewegung, damit sie sah das es ihm nicht entgangen war. Ihre Disziplin ließ sie ohnehin aufrecht gehen.


    Nachdem sie den Raum verlassen und sich zu ihrem Gemach begeben hatte, erhob sich Klavius und ging in den Keller, wo er einen Bediensteten vermutete.

    Die kühle Luft und der Geruch des alten Gemäuers lag in der Luft, als er durch die Dunkelheit Schritt. Alte Muschellampen erhellen spärlich einzelne Bereiche der Gänge. Klavius hatte immer Öllampen bevorzugt. Er mochte das Licht des Feuers und Wärme.


    Die Nacht war erst zur Hälfte verstrichen so besassen sie noch Zeit, etwas zu bewegen. Schliesslich fand er einen Mann, welcher die Gefangenen füttere. 2 an der Zahl, allesamt Verbrecher aus dem Kerker des Fürsten.


    "Wenn du hier fertig bist, habe ich eine Aufgabe für dich, von äusserster Dringlichkeit und Vorsicht", begann Klavius und von dem freundlichen Gentleman im Kaminzimmer, war keine Spur mehr in seinem Gesicht. Nur Ernsthaftigkeit und Strenge.

    Der Mann verbeugt sich leicht und nickte.

    "Was soll ich tun?"

    "Hier ist eine Adresse auf diesem Zettel. Ich will das du dir ein paar äusserst fähige Leute nimmst und die Habseligkeiten der Dame in meinem Gemach, her bringst. Niemand, aber auch niemand darf euch dabei sehen und schon gar nicht, wohin ihr die Habseligkeiten bringt. Das Haus steht unter Beobachtung, also nehmt die dunklen Pfade. Ihre Garderobe, persönlich Aufzeichnungen, Werkzeuge aus ihrem Labor. Ich muss nicht betonen, wie wichtig diese Angelegenheit ist. Niemand darf wissen, daß diese Frau in meinem Haus ist. "

    " Natürlich, Herr. Keine Fehler", bestätigte der Mann wissend um das, was passieren würde, wenn das Vorhaben scheiterte.


    Nicht das Klavius ein Tyrann gewesen wäre, aber es gab Aufträge die niemals scheitern durften und es war immer gut, wenn die gedungenen Gestalten der Unterwelt wussten, was ihnen bei Verrat oder Scheitern drohen würde.


    In dieser Welt frass man, oder man wurde gefressen. Es gab immer eine oppurtune Klinge in der Dunkelheit, die auf den richtigen Moment wartete. Es hieß nicht umsonst, daß Gelegenheit, Diebe machte.

    Klavius lauschte der Erzählung und musste fest stellen, dass Shizars Leben nicht nur eine reine Flucht war sondern auch alles einen Sinn ergab. Nicht nur die Göttin wollte sie, nein eine Familie von Archonen des Tempels sollte durch eine neue abgelöst werden. Das machte die Frau nicht nur zur Zielscheibe für eine alte Adelsfamilie, sondern auch für eine Göttin. Der Schatten schmunzelte bitter, war es doch genau dieses verdorbene Spiel, welches Shirashai spielte. Wie eine Frau, die nicht wusste was tat, sondern nur spielen wollte.


    "Das heist also, ihr werdet nicht nur von einer gekränkten Familie gejagt und sollt unter Folter in einem Verlies verschwinden, denn euer Tod würde zweifelsohne den Verrat vor Shirashai und ihrem Willen deutlich machen, ihr sollt auch noch die Leitung des Tempels innehaben und Shirashai sucht euch dafür?"


    Klavius benied die Frau nicht im geringsten.

    "Das klingt alles andere als einfach, aber ich wurde nicht ausgebildet, um einfache Dinge zu erledigen. Wenn wir ein gemeinames Ziel haben und daran arbeiten noch eine Lösung für meinen Hunger zu finden, denke ich haben wir einen Handel. Ich werde später die Männer anweisen, eure Habseligkeiten zu beschaffen. Wenn es spezielle Dinge gibt, schreibt sie auf. Ansonsten dürfte ich euch vieles bieten können, das ihr für eure Arbeit braucht. Natürlich werde ich eure Garderobe kommen lassen. Morgen dann, werden wir uns auf sie Suche nach eurer Abtrünnigen begeben, das wird ein Spaß", frohlockte Klavius und leerte seinen Kelch. Die Nacht war noch jung und sie würden warten müssen, doch Shizar sah müde aus.


    "Wenn ihr wollt, legt euch zu Ruhe. Morgen Abend werden wir beginnen. Ich weise noch heute ein paar Männer an, eure Sachen zu holen."

    "Das ist doch schon mal ein Anfang", bestätigte Klavius selbst.

    "Ich bin mir sehr sicher, das wir sie finden werden. Mit meinem Netzwerk sollte das kein Problem werden. Allerdings sollten wir uns zuerst um eure Habseligkeiten kümmern. Ich werde morgen alles vorbereiten lassen, damit wir sie herschaffen können. Ihr solltet also wissen, was ihr alles braucht, ich werde einige Männer anweisen, das zu veranlassen", erklärte der Schatten.


    Die ganze Sache roch nach einem Abenteuer und das gefiehl ihm. Solange er keine wichtige Mission hatte, konnte er sich um seine Dinge kümmern oder aber Spass haben. Die ganze Sache klang deutlich nach Spass.

    Die Dinge Shizars her bringen zu lassen, würde kein Problem darstellen. Er kannte Männer, welche vom Schmuggeln lebten.


    "Doch eine Sache erklärt mir bitte", bat Klavius. "Wer sind die Daranday?

    Klavius nippte an seinem Wein und genoss den Geschmack.

    Shizar's verführischer Blick war ihm nicht entgangen, auch wenn es eher ein Einverständnis war, so tippte der Schatten.


    "Eine Eigenart meines...." Volkes" ist es nicht nur, sich gegenseitig aus dem Weg zu räumen, sondern auch Reichtümer anzuhäufen. Nicht wegen des Reichtums selbst, sondern wegen seiner Bedeutung für den Ruf. Ich besitze viele Möglichkeiten, die anderen verschlossen bleiben, eine Bibliothek die viele wertvolle Bücher enthält und Kontakte. Vielleicht finden wir einen Weg. Diesen zu erkennen, wäre eure Aufgabe. Ihr seid in der Magie bewandert und eure Begleitung könnte vielleicht ebenso helfen?"


    Klavius hatte den kleinen Schatten nicht vergessen, der die Frau in der Gasse begleitet hatte. Auch wenn er sein Geheimnis noch nicht lüften konnte, so wusste er dennoch um ihn.

    Weiter hin entspannt, genoss er seinen Wein und die Wärme des Feuers.


    "Deswegen mein Angebot euch zu helfen, eure Habseligkeiten zu beschaffen. Wenn es sein muss, stelle ich euch einen Raum zur Verfügung für Forschungen und Studien. Sagt mir was ihr braucht. Zudem könnten wir in der Unterwelt nach jemandem suchen, der uns vielleicht einen Tipp geben kann. Allerdings bräuchten wir jemand, der sich mit Shirashai auskennt und ihr zugetan ist. Oder Eriadne vielleicht?"

    Sie war eine gefestigte Frau, das musste Klavius ihr lassen.


    "Ich bin ein Kind der Nachtgöttin, was zugegebener Maßen sehr betrüblich ist. Aber ihr missverteht mich. Es ist nicht so, daß ich alles aussauge, das mich berührt oder meine Gier danach, mich alles töten lässt. Meine Ausbildung als Kind hat mir Disziplin und Übersicht eingebracht. Zudem lebe ich nach einem strengen Kodex. Ich nehme nicht von Unschuldigen und niemals von Kindern. Ich bin versiert und beherrscht, plane im Vorraus. Zumal diese Fähigkeit kontrollierbar ist und im Notfall kann ich damit Gutes tun. Eine Wunde heilen oder euch vor der Schwelle des Todes bewahren. Tatsächlich lehne ich die Nachtmutter ab und da kommt ihr ins Spiel", führte Klavius ausführlich aus.


    "Ich möchte, daß ihr mir helft etwas zu finden, das mich im Notfall nährt, damit ich an der Grenze des eventuellen Todes, dem Drang wiederstehen kann, meinen Kodex zu brechen. Ich will die absolute Kontrolle. Ein Talisman, ein Kraut, ein Zauber oder ähnliches. Im Gegenzug helfe ich euch, einen Weg zu finden, euch der Nachtgöttin zu entziehen... Und bitte schlagt jetzt nicht vor, ein Notfallkaninchen in der Tasche zu tragen", lachte Klavius über seinen Scherz.


    "Ich werde mich niemals an euch laben, das versichere ich euch. Mein Kodex verbietet es und ich könnte nicht die Arbeit verrichten, die mir anvertraut wurde."

    Klavius lächelte spielerisch. Er bewunderte den Mut der Frau, vor einem Wesen der Nacht zu sitzen und so felsenfest zu sich zu stehen, ohne zu wissen, was als nächstes geschehen konnte. Dazu gehörte sehr viel Mut.

    Mit überschlagenen Beinen sass der Schatten zurück gelehnt in seinem Sessel, die Arme auf den Lehnen ausgestreckt, seine Weinkelch schwenkend.

    Natürlich reizte es Klavius, daß Spiel weiter zu spielen, die Scharade um Mut und Macht, das geistige Kräftmessen.

    Aber er wollte es auch nicht zu weit treiben. Es war lange her, das er Gesellschaft hatte und er genoss das Gespräch. Er wollte sehen, ob Shizar hielt, was sie versprach.



    "Nun ihr geht davon aus, das ich ein Monster bin, eine Kreatur der Nacht, geboren um zu töten, in den Schatten lebend", begann er.

    "Allerdings bin ich gezwungen euch mein Wesen zu zeigen, damit ihr begreift, welche Hilfe ich suche. Nun ich lebe nicht in den Schatten, ich BIN der Schatten. Ich habe diesen Mann nicht einfach getötet, um euch zu beschützen. Meine Berührung nahm ihm seine Lebenskraft, damit ich leben kann. "


    Klavius ließ die Worte wirken und das Knacken des Feuers unterstrich die kurze Stille. Der Schatten war gespannt, ob es ein Flimmern von Unsicherheit in ihren Augen gab.

    "Nun, solch einen Aufwand zu betreiben, nur um euch wie eine Jungfrau aus meinem Schlafgemach rauben zu lassen, wäre ein wenig sinnlos, findet ihr nicht?"


    Klavius Augenbrauen war gehoben und ein Schmunzeln lag in seinen Augen. Die Ausführung der Dame war sinnvoll und logisch, ihr Befürchtungen realistisch, aber was sollte er machen?


    " Also haben sich eure Vorfahren mit der Göttin überworfen und ihr zahlt den Preis. Hinzu kommt, daß ihr die erste Wahl wart und die Dame an eurer Stelle, ihr Schmach tilgen will? Das würde bedeuten, daß die Göttin selbst euch nicht töten will. Ein guter Ansatz, wenn ihr mich fragt. Aber ich denke, euch wurmt viel mehr, wer oder was ich bin! "


    Klavius war nicht dumm, hatte die spitzen Fragen gemerkt und vor allem die unbequeme Resignation Shizar's, keine Antwort zu bekommen. Der Schatten fand dies einerseits amüsant, andererseits wurde es Zeit, das Spiel zu beenden.


    "Hmm, lasst mich überlegen, wie ich es euch bei bringe", überlegte er und blickte dabei ins Feuer. Seine Worte mussten weise gewählt sein.


    "Nun, so wie ihr ein Abkömling der Nacht seid, so bin ich ebenso einer. Euch musst überaus bewusst sein, daß dieses Wissen um mich, euch das Leben kostet, solltet ihr es offenbaren. Das ist keine Drohung, das ist eine unumstössliche Tatsache. Und wenn nicht durch mich, dann durch andere meiner Art und glaubt mir, diese wollt ihr nicht kennen lernen. Für diese... Wesen, seid ihr nur Nahrung nicht mehr. Und ich will, daß ihr euch das wirklich klar macht. "


    Der Blick des Schatten machte unmissverständlich klar, das es kein Wenn und Aber gab, kein Vielleicht oder ein Zögern. Ja oder Nein, ohne ein Zurück.

    "OH jetzt lasst ihr mir zu viel Ehre teil werden", lachte Klavius amüsiert.

    "Ich habe lediglich Interessen und bin neugierig, wer sich des Nachts in den Gassen herum treibt."


    Der Schatten konnte Shizar's Drang nach Wissen spüren. Er versuchte sich förmlich in seinen Kopf zu bohren und jedes Geheimnis zu ergründen, das der Mann in sich verborgen hielt. Und Shizar konnte ausdauernd sein, wenn Klavius sie richtig einschätzte.


    Der Schatten begnete dem Blick der Frau mit Ebenbürtigkeit. Seine Hand schwenkte leicht den Kelch und eine Augenbraue hob sich leicht, in seinem Gesicht.


    "Hilfe ist auf vielerlei Weisen möglich, aber den Tempel der Nacht nieder zu reissen, gehört nicht dazu. Ich könnte euch helfen, eure Besitztümer zu beschaffen. Ich kenne da einen ausgezeichneten Schmuggler. Aber ich denke eure Frage zielt mehr auf mein Wesen ab und das Wissen darüber?

    Seid ihr denn vertrauenswürdig genug, damit umzugehen", warf nun Klavius gefestigt ein, während das Feuer leise knistert und tanzende Schatten auf die Holzwände des Raumes warf.


    "Ich denke, ihr könnt ebenso mit einer Berührung töten, erinnere ich mich an eure Gesten, welche in der Gasse verpufften. Was habt ihr getan, das die Nachtmutter euch jagt?"

    "Die meisten Blicken suchen nicht in ihrer Mitte und die meisten Menschen sehen nur das offensichtliche. Die Leute sind von Natur aus nicht aufmerksam. Oder habt ihr die Dächer in der Gasse beachtet?", lächelte süffisant.


    Klavius konnte die Bedenken der Frau verstehen, aber anders als er, war sie kein Leben in Masse gewohnt, ohne dabei aufzufallen. Seine Blicke musterte Shizar freundlich und labten sich an ihren Augen und anmutigen Bewegungen. Wie sie sich auf die Lippe bis, der tippende Finger am Rand des Kelches. Sie schien eine überlegte Frau zu sein.


    "Oh ihr seid keine Last, glaubt mir. Ihr seid sehr angenehme Gesellschaft meine Teure. Ich kann verstehen das ihr einiges zu regeln habt, ich könnte euch behilflich sein, wenn ihr das möchtet", bot der Schatten an.

    Nun konnte er sich wieder seinem Gast und dem interessanteren Thema widmen.

    Geoffrey hatte ihm bereits eine Abendgarderobe heraus gelegt und Klavius zog sich um, während Shizar im Kaminzimmer wartete. Im Moment hatte der Fürst keinen Auftrag für ihn, somit war der Schatten angehalten, Augen und Ohren offen zu halten. In dieser Zeit aber, konnte er seinen Dingen nach gehen, als ob er das nicht ohne hin getan hätte.

    Seine bequemere dunkle Kleidung sass wie angegossen, sein Hunger war gestillt, ja beinahe überfressen, und die Nacht noch jung.


    Als er das Kaminzimmer betrat, saß Shizar vor dem Kamin mit einem Kelch Wein und schien sich zu entspannen. Eine Anmutige Schönheit, die aber auch bissig sein konnte, dass wusste der Schatten von seinen nächtlichen Ausflügen. Das Mal der Nachtgöttin auf der Schulter, war ein herber Schlag gewesen, dachte er doch, das es sich nur eine Magiern handelte. Aber dieses Abenteuer versprach aufregend zu werden.


    "Verzeiht, dass ich euch wartem lies", begann er höflich und setzte sich in den gegenüber stehenden Sessel am Kamin. Die Wärme des Feuers war herrlich und Klavius nippte an einem Kelch mit Wein, nach dem er ihn sich genopmmen hatte. Trinken konnte er ihn leider nicht, zu groß wäre die Ungemach für seinen Körper. Aber der Geschmack war herrlich und "trinken" galt dem sozialen Aspekt als dienlich.


    "Ich hoffe, ihr seid bisher zufrieden mit eurem Versteck und habt alles was iihr braucht? Wenn nicht, sagt es ruhig und meine Diener werden sich kümmern!"

    Klavius wusste, das es sich um kein dringendes Problem handelte, nur um ein Prozedere. Seine Schritte führten ihn über steinerne Stufen in den Keller des Hauses. Neben einem Weinkeller und Vorratsräumen, befand sich in dem alten Tonnengewölbe auch ein kleines Verlies und ein Brunnen. Eigentlich war es weniger ein Verlies, als ein paar kleiner Räume, die zu Zellen umgebaut waren.

    Ein größerer Raum am Ende des Kellers, besaß eine Anbindung zur Kanalisation der Stadt und war ein perfekter Übergabe Ort, wenn es um Details ging, die niemand bemerken sollte. Es gab etliche Wege unter der Stadt, die man nutzen konnte, wenn etwas inoffiziell sein sollte.

    Wie eben in diesem Moment. Drei Gestalten mit Kapuzen warteten in dem Raum, welcher mit Kisten, Fässern und Säcken bestückt waren. Alte Regale und ein Schreibtisch mit einer kleinen Lampfen, standen in der Mitte des Raumes.

    Die Männer sahen gefährlich aus, doch als Klavius den Raum betrat, stellten sie sich anständig auf und schienen einen Spur Nervosität zu verströhmen. Sie wussten um wen es sich handelte und es war nciht ihre erste Übergabe. Alle drei verneigten sich kurz, während der vorderste einen Schritt vortat und etwas auf den Schreibtisch legte.

    "Die Lilie ist überaus zurfrieden mit Euren Diensten", sprach der Mann heiser und sein Bart bewegte sich bei jedem Wort mit.


    Die Lilie war ein Code für den Fürsten persönlich. Einer von vielen, um seine Feinde zu verwirren.

    "Er sendet euch seine besten Grüße und eine fürstliche Belohnung."

    Klavius begutachtete den Beutel voller Edelsteine und den gefessetlten Menschen, welcher in der Ecke des Raumes stand. Der Schatten nickte zufrieden und ging an ein altes Regal, um etwas heruas zu nehmen und es dem Mann zu geben.

    "Bringt den Verbrecher in eine Zelle", wieß er an und richtete sich mit einem Beutel an den Vorsprecher.

    "Entrichte der Lilie meinen tiefsten Dank. Dies hier, erwartet sie mit großer Freude und ungeöffnet. Richte Ihr aus, dass das Spinnenetz leer ist und das Kind wieder ruhig schlafen kann", gab Klavius genaustens zu Wort.


    Der Mann nickte und als seine Kumpanen zurückkehrten, verließen sie den Raum in die Kanalistaion und verschwanden in der Dunkelheit.

    Der Schatten hingegen vergewisserte sich, das die Zellen seiner Gefangenen verschlossen waren und machte sich auf, in das Kaminzimmer zu gehen, in dem Shizar warten würde.

    Das jemand in sein Domizil einbrechen würde, befürchtete er nicht. Er zahlte der Diebesgilde genug Gold, das sie diesen geheimen Eingang mit ihrem Leben beschützten und geheim hielt. Außerdem rankten sich genügend Myten und Geschichten um diesen Keller, das es niemand wagte, ihn zu betreten. Für jeden Dummen allerdings, gab es die eine oder andere Falle, eine Lebendfalle natürlich....

    Klavius betrat das alte Herren haus, welches nicht auf dem üblichen Weg erworben werden konnte. Stein und Fachwerk bildeten das Domizil, welches dem Gott der Diebe geweiht war.

    Shizar würde folgen und die wenigen Bediensteten würden sich um alles kümmern, ohne grosse Anweisungen zu brauchen.


    "Seid euch gewiss, niemand hier wird wissen, daß ihr mich mit eurer Anwesenheit beehrt habt. Alles was in diesen Mauern geschieht, bleibt auch in diesen Mauern", erklärte Klavius und Schritt den Flur entlang in einen Eingangsbereich, welcher von 4 Säulen getragen wurde und eine breite Treppe enthielt, welche in die obere Etagen führte.

    Vertäfelte Holzwände und Gemälde zierten den alten Raum. Der Boden war aus polierten Marmor und Öllampen sorgten für ein warmes Licht und unterstrichen den alten Charakter des Herrenhauses.

    Natprlich hätte Klavius dieses Haus niemals kaufen können, stammtenes aus einem alten Adelsgeachlecht.

    Aber sein Arbeitgeber besass ein gewaltiges Kontingent und schätzte den Wert seiner Arbeit sehr. So war die Notwendigkeit von Illusion und Einfluss notwendig und Klavius bekam ein weiteres Leben als Fassade.


    Ein Buttler der in diesen Mauern die Leitung inne hatte, verneigt sich kurz und sprach in leisen Ton.

    "Mein Herr, eine Nachricht ist mit einer Lieferung angekommen, die keinen Aufschub duldet!"

    "In Ordnung. Geleitet die Dame in das Gästezimmer, damit sie sich frisch machen kann und bringt sie dann zum Kaminzimmer. Der Koch soll etwas auftischen, das eine Dame geziehmt", wies Klavius an und richtete sich dann an Shizar.

    "Verzeiht, eine dringliche Angelegenheit von kurzer Dauer. Geoffrey wird sich um euch kümmern und euch alles zeigen. Ich stosse als bald zu euch. Fühlt euch als mein Gast und geniesst die Sicherheit."

    Mit diesen Worten verneigt sich Klavius leicht und verschwand in einen Flur.


    Geoffrey hingegen wies würdevoll auf die Treppe und ging gemässigten Schrittes voraus.

    " Wenn die Dame mir folgen möchte! Ich werde euch euer Zimmer zeigen. Ein Mädchen wird warten und euch dann zum Kaminzimmer des Herren bringen, wo ihr zu Tisch sitzen könnt. Wenn es euch an etwas mangelt, läutet einfach die Glocke in eurem Zimmer", erklärte der alte Mann und führte Shizar durch das Anwesen.

    Zarte Schuppen zierten ihre Haut, als sie ihre Schulter entblösste. Auf der makellosen silbrigen Haut prangt der Nachtstern der dunklen Göttin. Klavius spürte ein seichten Ruf in seinem Geist, sein Erbe war damit verbunden. Aber dieser Ruf war ziellos, Klavius hatte seinen Schutzherren. Askalar war sein Patron und dies würde so bleiben. Die dunkle Göttin würde ihn nicht sehen, Göttin der Dunkelheit oder nicht, niemand durchblickte die Schatten des Diebesgottes.

    Aber diese Schuppen... Sein Blick hatte ihn nicht getrügt. Asharoniblut? Oder vielleicht Drachenblut? Auf jedenfall war es sehr reizvoll an zu sehen und gab der Frau eine reizvolle Note. Klavius konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren und mußte innerlich zugeben, daß Shizar etwas in ihm regte.


    "Nein meine Liebe. Ich weiß viel, das gehört zu meiner Aufgabe, aber ich weiss bei weitem nicht alles. Ich lebe nur nach einer einfachen Regel. Komplexe Probleme erfordern eine simple Lösung.

    Eine simple Lösung wäre vielleicht der Handel mit einem anderen Gott?

    Magische Artefakte oder Magie selbst. Oder einfach die Suche nach der Lösung?

    Alles beginnt mit der Frage, warum sie euch zeichnete", schloss Klavius.


    Zumindest würde er selbst diese Aufgabe so angehen. Es gab immer einen Gott, mit dem man handeln konnte und nicht jeder Handel war schlecht oder erforderte die eigene Seele.


    Die Kutsche hingegen, schien nach langer Fahrt endlich ihr Ziel zu erreichen. Langsam bog sie um eine Kurve, die Geräusche der Hufe kamen zum verstummen, die Pferde schnaubten zufrieden und der Kutscher stieg ab.

    Die Tür der Kutsche öffnete sich und gab den Blick auf eine Tür frei, welche geöffnet stand. Fackeln erhielten den Eingang und die helle Steinmauer um sie herum. Dahinter lag ein Gang, in dem man nur eine Kommode, einen Bodenteppich und Holzboden erkannte.

    Ein Mann in Pagenkleidung eilte herbei, um der Dame beim aussteigen zu helfen.


    Klavius machte eine einladende Geste und lächelte galant.

    "Wenn ich euch bitten darf, mein Gast zu sein? Hier seid ihr sicher und vor den Augen der Göttin geschützt. Dieses Domizil ist Askalar geweiht. Ihr müsst erschöpft und hungrig oder zumindest durstig sein."

    "Für jemanden der mir gerade den Kampf bieten wollte, seit ihr jetzt sehr aufgeberisch. Ich denke es ist kaum in eurem Sinne sich auf des Tempels Stufen zu legen und euerem Schicksal zu ergeben", erklärte Klavius ungläubig.


    Doch diese Emotion verblasste schnell, als Shizar ihrem Charm wieder eine Chance gab und entlockte dem Schatten ein angenehmes Lachen.

    " Nein meine Liebe, so schlecht kann niemand tanzen, das ich ihn dem Tot überlassen würde. Seid euch gewiss, euer Tanz hat mir wohlige Freuden geschenkt und die Nacht verflog viel zu schnell", versicherte der Schatten ehrlich und amüsiert.



    "Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, wenn ihr erlaubt.

    Es gab vor langer Zeit das Heim eines Jungen. Seine Eltern litten unter einem Fluch, gerade Wegs aus den verdrehten Gedanken Shirashais. Die Familie lebte zurückgezogen und brachte kein Aufsehen auf sich. Ihre Tarnung, ihr Gebaren war perfekt. Bis eines Tages, das falsche Ohr, an der falschen Wand lauschte. Eine Tratschdirne, wie sie schlimmer nicht sein konnte. Gerüchte und Gerede, brachte das Dorf auf und die Bewohner stürmten mit Fackeln um Mistgabel zu dem Anwesen. Die Familie hatte den Leuten nie ein Leid getan, aber dies spielte keine Rolle. Der Pöbel wollte, was der Pöbel wollte. Sie brannten das Haus nieder und mit ihm die Eltern des Jungen.

    Verlohren und verängstigt, begab sich der Junge auf die Flucht. Lebte von Kleintieren, schlief im Dreck und versteckte sich auf einem Bauernhof bei den Schweinen.

    Als man ihn entdeckte, wollte man ihn als Landstreicher niederstrecken und die Rache Shirashais schien ihn wieder zu treffen, doch ein Mann erreichte den Hof. Ein Mann mit Einfluss und Macht, welcher die Qualitäten und das Potential des Jungen erkannte. Er nahm ihn in seinen Dienst, bildete ihn unter harten Umständen aus und formte ihn. Dieser Junge ist heute ein Mann, der sich dem Schicksal nicht ergibt und Dinge tut, die niemand erahnt. War es Glück? Oder vielleicht die Hand eines anderen Gottes, der einen Weg für ihn vorgesehen hatte? Es war wie es war z d spielt heute keine Rolle mehr.

    Ihr seht also, dass das Schicksal oft verschrobene Wege geht, aber man es lenken kann, wenn man den Weg sieht. Die Frage ist also, wollt ihr euren Weg suchen, oder wollt ihr euch einer Göttin ergeben, die nur Leid für bereit hält, solange ihr eure Seele nicht vergiften lasst", schloss Klavius seine Erzählung ab und gab Shizar etwas zu überlegen.

    "Aber vielleicht wartet auf dem Weg der Erlösung noch der ein oder andere Tanz auf euch", konnte sich Klavius einfach nicht verkneifen.

    "Was ist schon ein Leben in Scherben, wenn ihr ein neues haben könntet oder es so wieder zusammen setzt, wie ihr es wünscht", fragte Klavius neugierig.

    Der Mann hatte viele Leben gelebt und sich aufgebaut. Der Dieb, der Agent, der Jäger, der Adelige, der Geschäftsmann, der Mörder.

    Alles lag in seiner Hand, von Geburt an ein Leben in den Schatten.

    Natürlich empfand Shizar das anders, lebte sie doch ein Leben auf der Flucht. Zumindest schloss Klavius das, denn niemand hatte die Nachtgöttin zum Feind und ein ruhiges Leben dazu.


    Aber da war sie wieder, die harte unnahbare kämpferische Shizar, mit ihren harten Augen und ihrer scharfen Stimme, während die Kutsche ruckelnd und polternd über die Strasse fuhr.

    "Ich bin mir sehr sicher, daß ihr euch wehren würdet, aber es wäre unnötig. Ich sagte bereits, daß ich keine Gefahr für euch bin", betonte Klavius geduldig.

    "Auch seid ihr keine - Beute- für mich, wie ihr es nennt und zweifelsohne befürchtet! Und Erfahrung ist manchmal notwendig, denn es gibt immer jemanden, dem euer Leben nichts wert ist und euch dazu zwingt, Schritte zu gehen, um das eure Schützen.... Oder das von Unschuldigen. Aber ich bitte darum, mich nicht als Mörder abzustempeln. Es war nötig, damit ihr nicht in einer Nachtkammer eurer... - Gönnerin- landet", erklärte Klavius mit bedachten Worten und sein Blick machte deutlich, daß es kein Fehlverhalten seiner seits gab.


    "Warum ich euch beobachtet habe allerdings, liegt in meiner Neugier und meinem Handwerk, so viel wie möglich zu wissen. Zumal es nicht oft vor kommt, das eine bezaubernde Dame wir ihr es seit, sich des Nachts im Seeviertel herum treibt und mit zwielichtigen Gestalten Geschäfte tätigt. Ausserdem seit ihr eine wundervolle Tänzerin, wie ich auf dem letzten Maskenball des Fürsten erfahren durfte", lächelte er nun galant und seine Augen funkelten in wonniger Erinnerung.

    Klavius nahm auf der Sitzbank gegnüber von Shizar platz und schloss die Tür. Auf sein Klopfen hin, setzte sich die kutsche in Bewegung und ihr Gespräch wurde vortan von Hufgetrappe und Radgeklapper auf Kopfsteinpflaster begleitet.

    Galant überschlug er die Beine, legte die Hände auf den Schoss und betrachte Shizar in Ruhe.


    "Nun können wir reden, wenn ihr mögt", bot er galant an. "Mit Sicherheit ist es für euch verstöhrend, mit einem Mann zu Reisen, dessen Bild sich ständig ändert. Aber ich versichere euch noch einmal, das ihr außer Gefahr seid und ich keine für euch darstelle!"


    Shizar war wirklich bezaubernd. Ihr Haar, ihre feinen Züge, ihre Augen und vor allem ihre silbrige Haut. Eigentlich wartete Klavius darauf, die silberne Zunge der Frau zu hören zu bekommen, doch Müdigkeit, Enttäuschung und die Strapazen der Gasse, zeichneten ihr Gesicht.

    Der Schatten wusste wie kalt und berechnend die Frau sein konnte, wie verführerisch ihre Worte und ihr Lächeln sein konnten. Er hatte sie oft beobachtet in den Gassen, mit Interesse ihre Rätselleidenschaft betrachtet. Auf dem letzten Maskenball des Fürsten sogar mit ihr getanzt, auch wenn ihr Interesse nicht der völkischen Belustigung galt.


    Dazu ihre Schönheit, welche ihm vom ersten Tag an zugesagt hatte. Alles in allem eine kluge Frau mit Ambitionen, die anstrengend sein konnte. Klavius hätte seine Quellen nach ihr befragen können, doch sein Interesse wollte es selbst heraus finden. Er konnt sich nicht gegen das Gefühl währen, das sie ihm gefiehl.