Klavius konnte die Zweifel der schönen Frau durchaus verstehen.
Auch wenn sie an ihrer Fassade keine Zweifel erkennen ließ, so ließ es niemanden unberührt, wenn Fremde im eigenen Heiligtum einer Personen Ein und Aus gingen.
"Ja, das haben sie in der Tat. Die Eingänge und Fenster waren unversehrt und euer Hab und Gut blieb unberührt. Ich bin mir sicher", entgegnete er ruhig und suchte in dem feinen Gesicht der Elfe, nach Anzeichen der Erleichterung.
Eine Erleichterung die eine Illusion sein würde. Doch so klar dem Schatten war, dass sie für eine gewisse Zeit vorherrschen würde, so schnell würde sie auch Risse bekommen.
Spätestens am heutigen Tage, würde dem Feind klar werden, dass man ihn bemerkt hatte. Shizar konnte nicht ergriffen werden, ihr Häscher war nicht zurückgekehrt. Vielleicht gewannen sie ein paar Stunden, aber spätestens am Abend sollte jedem klar sein, das die Entführung misslungen und die Elfe gewarnt war.
Die Frage, die sich Klavius stellte, war nicht die nach Zeit. Zeit verrann zu schnell, wenn man sie brauchte.
Nein, viel wichtiger war, wie der Feind nun vorgehen würde.
Würde er sich offenbaren? Auf Geheimhaltung verzichten?
Offensiver vorgehen und direkter?
Oder würde er weiter in den Schatten verweilen und planen?
Wenn ja, dann würden sie ernsthafte Probleme bekommen. Wobei die jetzigen nicht wirklich einfacher waren.
Aber im Moment, konnten Klavius die Spielregeln vorgeben. Ein Katz- und Mausspiel, bei dem die Maus die eigentliche Katze war.
"Aber um euch ein wenig Hoffnung zu schenken und den Gehalt meiner Versprechen zu beweisen, habe ich jemanden gefunden, der uns weiter helfen kann. Allerdings müsst ihr eine Entscheidung treffen, bevor ich weiter spreche. Eine Entscheidung, ob ihr diesen Weg, wirklich weiter beschreiten wollt", erklärte Klavius eindringlich und sein Blick machte deutlich, wie ernst das Thema war.