Beiträge von Elaiya Shiya'Sandra

    Wieder ging dieser magische Moment vorbei, und wieder mischte sich Enttäuschung mit Erleichterung. Auch wenn das Kribbeln in ihrem Bauch keineswegs aufhörte, im Gegenteil. Die Halbnymphe schlug die Augen nieder. "Entschuldige meine Reaktion.", flüsterte sie. "Mein Nymphenblut macht mich wohl sehr empfänglich für..." Sie brach ab und griff nun auch nach ihrem Becher. Dann atmete sie einmal tief durch und merkte erst jetzt, wie stark der Duft nach Orchideen um sie herum geworden war. Zumindest ihr wurde langsam klar, und auch Sicil musste es nun wohl erraten haben. Als Nymphe konnte man aber auch nichts für sich behalten.


    Elaiya errötete noch ein bisschen mehr und um ihre Verlegenheit zu überspielen, wandte sie sich ebenfalls Shir'elei zu und strich beruhigend über ihr Fell. "Shir'elei war bisher noch auf jeden eifersüchtig, der mir näher gekommen ist. Aber wie du weißt, bist du der Erste, bei dem es jetzt wirklich ernst wird. Sie wird sich daran gewöhnen müssen, mich mit jemandem zu teilen."

    Elaiya errötete leicht bei Sicils Anspielung auf seine sonstigen Talente, besonders als er sich auch noch dafür entschuldigte. Wenn Menschen dabei schon eindeutige Gedanken hatten... nun, sie war zur Hälfte eine Nymphe. Seine Entschuldigung machte deutlich, welche Talente er meinte, un d das wiederum weckte er neut ein nicht unangenehmes Kribbeln in ihrem Bauch. Sie lachte leise und ein wenig verlegen. "Vielleicht haben nicht nur Menschen bei solchen Bemerkungen eindeutige Vorstellungen.", erwiderte sie. "Ich werde aber keinesfalls ruhen, bis ich alle deine... Talente aufgedeckt habe."


    Elaiyas Wangen wurden noch ein wenig röter, als Sicil ihre Hand nahm. Sie war so in den Blick seiner goldenen Augen und die Berührung versunken, dass sie nur halb mitbekam, was er sagte. Ihre Lippen öffneten sich leicht, und ihr Atem beschleunigte sich etwas, als Sicil ihr tief in die Augen sah und ihren Blick gefangen hielt. "Haben deine Liebesgeschichjten ein glückliches Ende?", fragte sie leise.


    Dass Shir'elei zu dem Ganzen keine so gute Miene machte, bekam sie gar nicht mit. Jedenfalls sträubte sich das Rückenfell der Katze, und tief aus ihrer Kehle stieg ein warnendes, leises Fauchen hoch, als Sicil sie so beiläufig streichelte.

    Elaiya wandte sich noch einmal an Artemius und machte einen Knicks vor ihm. "Ich danke Euch für Eure Mühe und Hilfe.", sagte sie mit einem liebenswürdigen Lächeln. "Es war mir eine Freude, Euch kennenzulernen. Vielleicht habe ich ja noch einmal das Glück, Euch wieder zu begegnen."


    Dann wandte sie sich um, um Valeas Einladung folgend den großen Saal zu verlassen. Vielleicht ein bisschen zu schnell huschte shindurch. Dieses Gedränge - einfach fürchterlich. Ihr Herz schlug ihr wieder bis zum Hals, diesmal aber nicht vor Nervösität, sondern wegen der vielen Leute, die ihr wie immer schier die Luft zum Atmen zu nehmen schienen. Die Halbnymphe drückte ihre Freundin Shir'elei enger an sich und trat so schnell es ging auf den Gang hinaus, wo zumindest etwas weniger Gedränge herrschte.

    Elaiya setzte sich auf, nahm den einen Becher entgegen und lachte. "Ja, das hab ich gehört - dass es dich zum Mitmachen gereizt hat, meine ich. Nun, vielleicht solltest du überlegen, mehr zu singen. Deine Stimme ist angenehm. Vielleicht sollte ich die ganzen Duette rauskramen, die mein Vater mir beigebracht hat, was meinst du?" Die Halbnymphe trank einen Schluck Wasser und wies dann auf den Platz neben sich auf dem Sofa. "Setzt dich doch. - Naja, aber das grade war ein einfaches Kinderlied, meine Mutter hat es oft abends gesungen."
    Sie sah den Nachtelfen neugierig und mit einem Lächeln an. "Und was erzählst du? Erst dachte ich, du bist Kämpfer, dann auch nochKünstler. Und nun entpuppst du dich als Erzähler?"

    Obwohl ihr das Herz nun wirklich bis zum Halse schlug, zwang Elaiya sich dazu, der Meistersängerin grade ins Gesicht zu sehen. Sie wollte nicht schüchtern wirken oder zu unsicher, so, als glaube sie selbst nicht an ihr Können. Sie musste einfach daran glauben, dass ihre Stimme nicht nicht nur gut genug für die Provinz war. Valeas freundliches Lächeln tat ein Übriges, und die Halbnymphe ertappte sich dabei, wie sie es unbewusst erwiderte.


    Dennoch deutete sie einen höflichen Knicks an, bevor sie antwortete. "Das ist sehr freundlich von Euch, jedoch möchte ich nicht zuviel von Eurer Zeit in Anspruch nehmen." Dann fiel Elaiya ein, dass Valea möglicherweise wollte, dass sie ihr Können unter Beweis stellte... und das wollte sie um keinen Preis in der großen Halle tun. "Aber wenn Ihr sie erübrigen könnt, wäre es mir wirklich lieber, wenn wir in Euer Arbeitszimmer gehen könnten?"


    Elaiya sah die Bardin an und kurz darauf überzog eine leichte Röte ihre Wangen. "Verzeiht... ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt. Elaiya Shiya'Sandra ist mein Name."

    "Ja, gerne.", antwortete Elaiya und sah Sicil hinterher. Als er in der Küche verschwunden war, legte sie sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen, wobei immer noch ein Lächeln ihre Lippen umspielte.


    Sie wurde einfach nicht schlau aus Sicil. Dass sie ihn sehr mochte, das zu leugnen war albern und zwecklos, aber es war etwas an ihm... stets reagierte er anders als sie es gedacht hatte. Nunja, so würde es zumindest niemals langweilig werden.


    Leise summte sie vor sich hin, während sie darauf wartete, dass er wiederkäme.

    Elaiya schnappte ein wenig überrascht nach Luft, als Sicil sie einfach hochhob und schlang ihre Arme um seinen Hals, um etwas Halt zu haben. Gleichzeitig begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen - als hätte sie grade ein Wettrennen hinter sich. "Meine Schlafkammer ist oben im Dachgeschoss", antwortete sie ein wenig atemlos, "aber im Wohnraum steht ein Sofa, das ist näher, einfach durch die Tür da..." Sie sah in sein Gesicht, das ihr plötzlich ziemlich nahe war, und blickte dann rasch wieder weg. "Eigentlich hatte ich gar nicht vor, einzuschlafen.", setzte sie noch ein wenig konfus hinzu. Die Idee mit dem Musizieren war eigentlich recht attraktiv gewesen, und ganz bestimmt wollte sie diesen Tag nicht einfach verschlafen, aber in diesem Augenblick war sie zu verwirrt, um wirklich einen klaren Gedanken zu fassen. Andererseits war es doch auch angenehm, so gehalten zu werden.

    "Natürlich, zuerst versuchen wir es alleine.", sagte Elaiya ein wenig schläfrig. Sie fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr und entspannte sich mehr und mehr. "Ich weiß auch nicht, ob mein Vater uns helfen könnte - noch hat er seinen eigenen Kampf um meine Mutter nicht gewonnen. Bis jetzt gab es für die beiden kein glückliches Ende..." Ein wenig Trauer darüber lag in ihrer Stimme, und unwillkürlich fasste sie Sicils Hand fester. "Aber ich hätte gern, dass ihr euch eines Tages, irgendwann, kennenlernt..." Elaiyas Stimmer verlor sich, als auch sie die Augen schloss. Nun mischte sich auch ein wenig Vanille in den Duft, der den Raumj füllte, und als es der Halbnymphe bewusst wurde, musste sie lächeln. Noch immer fragte sie sich, was die Orchidee bedeuten mochte - dieser Duft war ein wenig stärker geworden. Aber sie würde es schon noch früh genug herausfinden. "Was wollen wir heute anstellen?", fragte sie und klang dabei immer noch ein wenig schläfrig. Ihr Kopf lag nun völlig entspannt an Sicils Schulter, und mit einer Hand strich sie fast unbewusst vorsichtig über seinen Arm.

    Elaiya lachte leise und zufrieden. "Dann möchstest du bestimmt von mir nicht auch noch hören, wie geheimnisvoll du bist. Ich liebe deine Augen, weil sie so leuchten, doch deine anderen Geheimnisse werde ich noch einwenig ruhen lassen - eben, bis ich dich besser kenne." Sie ließ sich von Sicil etwas weiter in den Schatten ziehen und warf dabei einen Blick auf seine Hände. Hoffentlich hatten sich nicht schon wieder Brandblasen dort gebildet. Aber sie wollte um keinen Preis, dass er sie dort wegnahm. Ganz vorsichtig, so, als hätte sie Angst, das Band aus Vertrauen, das zwischen ihnen wieder entstand, durch zu viel Nähe zu zerstören, schmiegte sie sich ein klein wenig enger an Sicil und legte sacht ihre Hände auf die Seinen.


    "Das fühlt sich gut an.", sagte sie leise. "Deine Nähe, das ist wie... nach Hause kommen. Und gleichzeitig habe ich ein wenig Angst davor, dass es irgendwann wieder vorbei sein könnte. Ich frage mich, ob mein Vater seinem letzten Lied vielleicht ein Stückchen näher gekommen ist..." Den letzten Satz hatte sie mehr zu sich selbst gesprochen und nun schien sie einihge Augenblicke in Gedanken versunken zu sein. Dann jedoch wandte sie sich halb um, um Sicil ansehen zu können - ohne dabei ihre Hände von seinen zu nehmen. "Sicil, meinst du... du könntest dir irgendwann vorstellen, mit mir dahin zu reisen, wo ich aufgewachsen bin? Später, meine ich, wenn wir genug Zeit hatten, uns kennenzulernen..."

    Elaiya sah Sicilerschrocken an, als er ihr ihre Schulter zeigte. "Meine Güte, was hast du denn gemacht?", fragte sie, doch sein Grinsen zeigte ihr schon, dass es wohl nichts allzu Schlimmes gewesen war. "Du siehst aus, als hättest du dich geprügelt..."


    Als er jedoch hinter sie trat und seine Hände auf ihre Hüften legte, vergaß sie für einen Moment alles weitere. Ein merkwürdiges Gefühl zog bei dieser Berührung durch ihren Bauch - nicht unangenehm, aber irgendwie überraschend. Der Rosenduft, der von ihr ausging, wurde intensiver, und es gesellte sich ein Hauch von Orchideen hinzu. Und auch das war ein wenig überraschend für Elaiya, denn dieser Duft war neu. Sie würde noch herausfinden müssen, was er bedeutete. Mit einem leisen Seufzen lehnte sie sich ganz vorsichtig ein wenig zurück.


    "Bist du auch so... geheimnisvoll wie der Mond?", flüsterte sie. "und so sanft wie sein weiches Licht?" Sie schloss die Augen und genoss seine Nähe und die Wärme der Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht.

    Elaiya sah Sicil ein wen ig verwundert dabei zu, wie er im Zimmer herumlief. Sein Lächeln hatte zwar beruhigend gewirkt, weil er selbst dabei zufrieden gewirkt hatte, aber warum die Entstehung der Perle - wunderbar und wunderschön - diese Wirkung auf ihn hatte, war ihr ein Rätsel. Sie hatten noch viel übereinander zu lernen. Bei diesem Gedanken nun lächelte Elaiya. Sie freute sich schon darauf. Eigentlich konnte sie auch direkt damit anfangen, wenn Sicil sich so geheimnisvoll benahm.


    Eine Weile beobachtete sie noch sein Treiben, dann ging sie zu ihm und berührte ihn leicht an der Schulter. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie immer noch lächelnd, "Oder warum murmelst du so geheimnisvoll vor dich hin?"

    Naja, ich werde noch mal alle meine Kräfte zusammenraffen und einen letzten gloriosen Angriff hinlegen - oder so :yeah:
    Mal sehen, was die Würfel so sagen. Aber erstmal muss ich hier fertig aufräumen...


    edit/ mach Dir keine Kopf von wegen kurz angebunden ;)