Beiträge von Brennan

    Brennan drehte sich um und gleichzeitig gab Kalli einen empörtes Krächzen von sich. Als der Vogelhändler Ta'shara dort so stehen sah, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln.


    "Guten Morgen, hast du gut geschlafen?" Brennan wartete keine Antwort ab, stattdessen hantierte er weiter herum, stellte einige Töpfchen auf den schmalen Tisch und deutete dann auf einen Stuhl.


    "Setz dich. Dein Kaffee kommt sofort."
    Brennan holte eine silberne Kanne, siebte den Kaffeesatz ab und schenkte Ta'shara und sich aus. Dann holte er einen ganzen Laib Brot und ein großes Messer herbei und legte es neben die Töpfe voll Honig, Konfitüre und anderen Köstlichkeiten.


    Kalli blieb die ganze Zeit auf seiner Schulter setzen und erst als auch Brennan sich setzte, hüpfte der Vogel auf die Lehne des dritten Stuhles. Gierig pickte er nach einigen Stücken getrocknetem Fleisches, die Brennan dem Raben hingelegt hatte.


    "Nun, du kannst es dir wohl denken, aber nicht das mir schlechte Manieren nachgesagt werden. Das ist Kalli, meine Mitbewohnerin." Er grinste und musterte Ta'sharas Gesicht. Ihre wunderbar ebenmäßige Haut, die kalten Augen, die feingeschnittenen Züge. Wahrhaft ein Anblick in dem man sich verlieren konnte.

    Es brauchte nicht lange, das Brennan einschließ.
    Er fiel in einen tiefen und ruhigen Schlaf, nur gegen Morgen erreichten ihn die Bilder eines verwirrenden Traumes, voll mit Schlangen, Vögeln und Menschen aus purem Gold.


    Doch die Reste dieses Traumes und jegliche Erinnerung waren bereits erloschen, als Brennan die Augen aufschlug.
    Es war hell im Zimmer. Offensichtlich hatte er vergessen, die Fensterläden zu schließen. Brennan rieb sich die Augen und streckte sich. Lächelnd sah er auf die Valisar neben sich hinab. Wie wunderschön sie aussah. Bei Tageslicht sogar noch hübscher als im Schein der Lichtmuscheln.


    Der Versuchung, Ta'shara sanft zu küssen, wiederstand Brennan. Er wußte, welche Wünsche und Gelüste das gleich wieder in ihm wachgerufen hätte und so versuchte er sich vorsichtig und ohne Ta'shara zu wecken aufzusetzen und die Füße über die Bettkante zu schwingen.


    Zeitgleich hörte er draußen an der Fensterscheibe ein bekanntes Klopfen. Kalli saß auf dem Fenstersims und schlug mit dem harten Rabenschnabel gegen das Fenster. Brennan lachte und öffnete das Fenster. Kühle Morgenluft strömte ins Innere und der Vogelhändler schloß einen Augenblick lang die Augen und atmete tief ein. Dann ließ er Kalli auf seinem Arm Platz nehmen und sprach leise und mit gedämpfter Stimme zu dem schwarzen Tier.


    "Na, meine Liebe? Schön ist sie, nicht wahr? Wir sollten ihr ein gutes Frühstück machen. Hilfst du mir?" Kalli auf der Schulter umrundete Brennan sein Bett und sammelte die leeren Weingläser und die Reste des Mitternachtimbisses auf - die Kalli liebend gerne verspeiste. Doch immer wieder glitt Brennans Blick auf Ta'shara.

    Brennan lächelte, doch im Schutz der Dunkelheit war dies kaum zu sehen.
    "Ja, Shirashai mag dunkel sein und nach außen erscheint es häufig, als wenn die finstersten Gesellen sich ihr anschließen würden. Doch ist die Sicht der Dinge eine andere."


    Der Vogelhändler drehte sich Ta'shara zu, so dass die Valisar zwar noch immer auf seinem Arm lag, er sie aber betrachten konnte. Nur dämmriges Licht herrschte in seinem Schlafgemach und doch sah er ihre Konturen - das wunderbar seidigschwarze Haar, die schlanke Gestalt.
    Sanft strich er mit der freien Hand über ihre Schulter.


    "Shirasha ist ehrlich. Ja, viele von uns haben ihre dunklen Geheimnisse und auch ich bin mehr als ein einfacher Vogelhändler. Aber wir verstecken uns erst gar nicht hinter der Maske des Guten.
    Eriadne, das Licht, ein weißes Gewand.. signalisiert das nicht die absolute Reinheit und die Unschuld? Doch welches Wesen ist schon unschuldig? Wieviele Anhänger der Eriadne haben dennoch schoneinmal die Hand gegen einen Schwächeren erhoben? Wieviele haben sich etwas genommen, was ihnen nicht gehörte? Die Jünger Shirashais machen kein Geheimnis um ihre eigenen Schwächen. Wir blenden nicht." Brennan hielt einen Augenblick inne und konzentrierte sich auf Ta'sharas Atem. Gleichzeitig sammelte er seine Gedanken.


    "Shirashais Ehrlichkeit und ihre grenzenlose Liebe haben mich zu ihr geführt." Der Vogelhändler dachte an das erste Treffen. Tatsächlich hatte er die Göttin schon in jungen Jahren selber kennengelernt und war ihr vollkommen verfallen.
    "Ihre Fähigkeit in jedem das zu sehen, was er wirklich ist und das Wunder der ewigschönen Nacht." Brennan ließ sich wieder zurückfallen und zog Ta'shara näher an sich heran.


    Sie wollte Shirashai also kennenlernen. Er schwieg einen Augenblick, nickte dann jedoch begleitend zu seinen Worten.
    "Wir können ihren Tempel aufsuchen, wenn du möchtest. Sie wird begierig darauf sein, eine so schöne Frau kennenzulernen." Langsam aber sicher klang Brennans Stimme schläfrig.

    Brennan versuchte zu schlafen. Er hatte die Augen geschlossen und übte sich darin, seine Gedanken vertreiben. Doch neben einer Frau wie Ta'shara war das nicht so einfach. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu ihrem schönen Gesicht, dem duftenden Haar und dem sanften Heben und Senken ihres Brustkorbes, welches er an seiner eigenen Haut spüren konnte.


    Er spürte Ta'sharas Hand auf seiner Brust und gleichzeitig strich seine Hand warm über ihre Schulter.


    "Kraft? Ja.." Brennan sprach mit gedämpfter Stimme und trotzdem klang sie stark und sicher. "Shirashai gibt mir Kraft. Mehr Kraft als alles andere auf der Welt."
    Die Hand des Vogelhändlers fand eine Haarsträhne der Valisar und begann mit ihr zu spielen.
    "Shirashai ist unglaublich. Ich begegnete ihr.. ihrem Glauben zum ersten Mal, als mein Vater grade gestorben war. Ich erinner mich noch gut daran. Gerade 19 war ich geworden. Seitdem begleitet sie mich und ja.. sie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin."


    Brennan war sich nicht sicher, worauf Ta'sharas Frage abzielte. Wohl kaum auf seinen trainierten Körper. Darauf, dass er ihr wiederstand? Oh, nur Shirashai wußte, wie schwer es ihm fiel, sie nicht doch in seinen Arm zu schließen und seine Lippen über ihren Körper streichen zu lassen. Doch es wäre ihm falsch vorgekommen. Falsch eine Frau zu verführen, die dies nicht aus.. ja, aus freiem Willen wollte.
    Für ihn hatte das nichts mit Stärke zu tun. Vielmehr ängstigte er sich vor seinem eigenen Gewissen..

    Während Ta'shara schon unter der Decke verschwand, verließ Brennan das Zimmer noch einmal. Leise nahm er sein Shirashai-Amulett wieder auf und hing es sich um den Hals.
    Dann schloß er das Fenster in seinem Wohnbereicht und löschte die Kerzen. Einige wenige Lichtmuscheln ließ er an.


    Selbiges wiederholte er in seinem Schlafgemacht. Das Kerzenlicht verschwand und nur im matten Schein der Lichtmuscheln entledigte der Vogelhändler sich seiner Beinkleider. Ordentlich legte er sie zusammen, während sein Blick auf Ta'shara ruhte. Wie schön sie aussah. Brennan hob die Hand an das Amulett und mußte tief durchatmen um die Gefühle, die erneut in ihm hochkamen, niederzukämpfen.


    Irgendwie gelang es ihm und er legte sich neben die Valisar. Mit einer sanften Bewegung löschte er das Licht der Lichtmuschel, die neben seinem Bett stand und drehte sich dann auf den Rücken.


    "Hey, komm her.." Flüsterte er Ta'shara zu und hob den Arm an, so dass sie sich hineinlegen und den Kopf auf seine Schulter legen konnte.

    Brennan war felsenfest davon überzeugt, dass er den Rest der Nacht in der Kammer verbringen würde, doch als Ta'shara ihn fragte, wie das mit den Gefühlen sein, setzte er sich wieder auf's Bett.


    "Nun, ich weiß nicht, wie es bei den Valisar ist, aber bei uns.. uns Menschen kommt es selten in Schüben. Manchmal überkommt dich die Freude oder die Trauer und du meinst, du würdest innerlich zerissen, aber im Grunde kommen und gehen die Gefühle viel.. viel schleichender."
    Der Vogelhändler wußte nicht, wie er es beschreiben sollte. Wie beschreibt man Gefühle?


    "Nimm, welches dir gefäl... irgendeins." Brennan war es tatsächlich egal, welches Hemd sie nahm. Respektvoll drehte er sich von Ta'shara fort, als diese begann sich umzukleiden. Und auch wenn er nichts von dem Körper der schönen Valisar sah, begann sein Herz doch ein wenig schneller zu schlagen.


    Als er den Truhendeckel zufallen hörte, drehte auch Brennan sich wieder zu Ta'shara. Er stand auf und reichte ihr die Hand um ihr hochzuhelfen. Ein sanftes Lächeln schlich auf seine Züge. "Es steht dir." meinte er ehrlich und war erstaunt darüber, von welcher puristischen Schönheit die Valisar ohne ihr Kostüm war. Es wurde ihr nicht gerecht und sie wirkte ohne das Äußere der Schlange noch viel graziler, wenn auch noch kühler.


    "Ich.." Brennan sah Ta'shara an und obwohl er sagen wollte, das er das Schlafgemach nun verlassen wollte um sich in die Kammer zu begeben, konnte er das nicht. Irgendetwas in Ta'sharas kühlem Blick veranlasste ihn dazu, bei ihr zu bleiben. Vielleicht war es ein gewisser Beschützerinstinkt, der wach geworden war, vielleicht auch einfach die Ahnung einer unwahrscheinlichen Sehnsucht, die er alleine in der kalten Kammer erfahren würde.


    "Ich denke es ist vielleicht doch besser, wenn.. wenn ich bei dir bleibe. Nur, falls du heute Nacht etwas suchst oder so. Das.. das Bett ist ja wirklich groß genug." Er lächelte sie an und strich ihr über die kühle Wange.

    "Du kannst ruhig hier schlafen." Antwortete Brennan und stand wieder auf.
    "Ich habe unten noch eine kleine Kammer, in der ein Bett steht. Ich kann die Nacht auch dort verbringen, wenn es dir lieber ist."


    Er deutete auf eine der Truhen, die neben dem Bett standen.
    "Nimm dir ruhig eines meiner Hemden, das stört mich nicht weiter." Seine Hand fuhr durch das kurze, dunkle Haar. "Und wenn du sonst noch etwas brauchst.." Brennan hob und senkte die nackten Schultern. Auch für ihn war es seltsam, eine fremde Frau in seinem Bett schlafen zu lassen, ohne das er mit ihr schlief. Doch er konnte Ta'shara jetzt nicht ziehen lassen und schon gar nicht in der kleinen Kammer nächtigen lassen, die nicht mehr als ein Bett enthielt und für einen Gehilfen gedacht war, den er noch immer nicht gefunden hatte.


    Trotzdem kamen ihm für einen Augenblick lang Zweifel, als er Ta'shara auf dem Bett sitzen sah. Durch ihre Profession sollte man ihr wohl nicht unbedingt Vertrauen entgegenbringen - doch aus irgendeinem Grund tat Brennan das. Vielleicht, weil sie in diesen kurzen Momenten, wo sie den Hauch eines Gefühles gespührt hatte, so unwahrscheinlich hilflos gewirkt hatte.

    Ein wenig ratlos betrachtete Brennan Ta'shara und es war schon fast eine Erleichterung für ihn, als sie ihn um ein Glas Wasser bat. Der Vogelhändler nickte stumm und ließ Ta'shara für einige Momente allein. Vielleicht brauchte sie gerade das jetzt in ihrer Situation.


    Dabei war Brennan nicht weniger verwirrt. Er hielt sich eigentlich für einen guten Menschenkenner. Jemand der einer anderen Person nur in die Augen sehen mußte und schon wußte, was in dessem Kopf vor sich ging. Aber wenn man eine Valisar vor sich hatte, war alle Menschenkenntnis unnütz.


    Der Dunkelhaarige nahm einen Tonbecher in die Hand und füllte ihn in der Küche aus einem Krug mit frischem Wasser. Zusätzlich schnitt er noch etwas von dem Brot- sowie dem Käselaib ab, die dort einladend auf dem Tisch lagen und legte ein paar Trauben dazu. Ein Lächeln schlich über Brennans Gesicht. Wie gut, dass seine Nachbarin ihm für ein paar wenige Münzen ab und an den Haushalt machte und einkaufen ging, sonst hätte er mit Sicherheit auf dieses köstliche Nachtmahl verzichten müssen.


    Er atmete noch einmal tief durch und ging dann wieder zu Ta'shara. Fast fürchtete er sich davor, was er wohl sehen würde. Sie schien ängstlich zu sein und doch.. kalt..
    Brennan stellte das Essen auf eine nahe Truhe und gab Ta'shara den Becher.


    Dann setzte er sich neben sie und sah sie ernst an.
    "Es... es wurde in letzter Zeit viel von einer Wahrsagerin gesprochen. Ich habe sie selbst nur auf einer kleinen Feier vor einiger Zeit gesehen, aber nicht wirklich kennengelernt. Wenn du möchtest, führe ich dich morgen zu ihr."
    Brennan legte den Arm um Ta'shara.
    "Bleib heute Nacht bei mir. Ich werde dich nicht anrühren, aber ich möchte dich so nicht gehen lassen. Morgen früh, können wir dann zu Silene gehen.. und.." Brennan schwieg. Er verschwieg ihr auch, dass man von Silene ebenfalls sagte, dass sie eine Valisar sei.

    Brennan traf diese Ehre wie ein Schlag, der ihm kurz den Atem raubte.
    Demutvoll drückte Brennan die Hand, in der er die Steine hielt, an sein Herz und verneigte sich vor Sharinoe.


    "Habt Dank für diesen Beweis eures Vertrauens. Habt Dank, Sharinoe, habt Dank, Shirashai."


    Tatsächlich fühlte Brennan sich mehr als geehrt. Nicht jeder Jünger bekam das Leben eines Wesens in die Hände gelegt und auch wenn Brennan Shirashai schon mehr als einmal leibhaftig begegnet war, hatte er mit so einem kostbaren Geschenk nicht gerechnet.


    "Ich werde mein Bestes geben, ihn wieder auf den richtigen Weg zu leiten und ihm die Liebe und Güte Shirashais lehren."


    Brennan hob wieder den Blick und ein Lächeln war auf seinen Zügen zu erkennen. Er wandte sich an Sicil und die ganze Körpersprache, die er dem Nachtelfen gegenüberbrachte, war nun viel entspannter. Der Vogelhändler erahnte Macht der Blutrubine und wußte, dass er keinen Angriff Sicils mehr zu befürchten hatte.


    "Wollt ihr mir folgen, Sicil i Undómê? Die Kinder Shirashais wollen beten und ich glaube, ihr seid noch nicht bereit dafür. Noch nicht."
    Eine sanfte Hand legte sich auf Sicils Rücken und drückte den Nachtelfen in Richtung Ausgang.

    Brennan dachte nach. Vielleicht war das wirklich ein Grund. Seine Liebe zu Shirashai war unglaublich stark, stärker als alles, was ihn bisher mit einer weltlichen Frau verbunden hatte. Für sie würde er sterben, für sie würde er morden... war das der Grund, warum er sein Leben noch immer alleine führte?
    Ließ er einfach keine andere Frau an sich heran?


    Der Vogelhändler beschloss auf dieses Thema Ta'shara gegenüber nicht weiter einzugehen.
    "Die andere Valisar, ja.." Brennan nickte. Sie war.. wunderschön gewesen, anziehend und voller Lebenslust. Doch..
    "Ich habe nicht lange mit ihr gesprochen, doch Deleila erzählte mir, dass sie von einer anderen Frau geliebt wird, auch wenn sie selbst diese Liebe nicht mehr erwidert." Brennan fuhr sich mit dem Finger über die Lippen. Ihr Kuss war nur noch eine Erinnerung, doch fiel ihm erst jetzt auf, wie sehr er sich von denen Ta'sharas unterschieden hatte.


    "Die Liebe geht die seltsamsten Wege und man kann sie nicht erzwingen. Auch nicht, wenn man sich jedem Schuft hingibt."
    Er lächelte und strich sanft über Ta'sharas Wange, die er nun wie einen kostbaren Schatz in der Hand hielt.


    Als er ihre Träne an seiner Haut spürte, war der Händler einen Augenblick versucht, die Hand fortzuziehen. Doch er ließ sie wo sie war. Sein erschreckter Gesichtsausdruck wandelte sich in breites Grinsen.


    "Ta'shara, du.. du weinst!" Seine Finger glitten vorsichtig unter ihrem Auge vorbei und spürten die Nässe. Wie zum Beweis hielt er sie der schönen Valisar entgegen.


    "Du bist nur eine Halbvalisar, was ist.. was ist, wenn der Fluch gar nicht so schwer auf dir lastet?" Auch wenn Brennan Ta'shara erst seit einigen Stunden kannte, schwang soetwas wie Hoffnung in seiner Stimme mit. Und tief in seinem Inneren reifte ein Plan. Der Plan, diese junge Frau nicht am nächsten Morgen wieder aus seinem Leben verschwinden zu lassen.

    Brennan verabschiedete sich äußerst höflich bei Shiai und auch Aravilar, der immer noch neben ihnen stand bekam einen Abschiedsgruß.


    "Ich hoffe, ihr habt noch ein schönes Fest und danke vielmals für die Bewirtung." Sprach er. Dann nahm er Kia an der Hand und zog sie fast schon hinterher sich her, raus aus der Blumenhandlung. Offensichtlich war es mehr als Zeit, hier zu verschwinden.

    Der Vogelhändler hielt einen Augenblick inne. Er schien sich genau überlegen zu müssen, was er sagen wollte. Ein weiterer Schluck Wein und endlich Sprach Brennan.
    "Nein, wenn wir uns "hingeben" hat das nicht immer etwas mit Liebe zu tun. Weder bei Fremden, noch bei Freunden. Manchmal steckt dahinter einfach der Wunsch, sich nicht einsam fühlen zu müssen."
    Er wußte nicht genau, wie er es Ta'shara besser erklären sollte, aber das was die junge Frau bisher dachte, erschien ihm so falsch.


    "Liebe braucht den Körper nicht zwingend, sowie man für das Körperliche nicht lieben muß." Er strich Ta'shara über das Haar und für einen Augenblick kam die junge Frau ihm unschuldig wie ein Kind vor. Doch kein Kind der Welt konnte so kalte Augen haben.


    Brennan versuchte sich an einem Lächeln.
    "Die Nacht mit einer schönen Frau zu verbringen ist etwas herrliches. Auch wenn es den Funken im Herzen nicht entfacht, so läßt es uns doch für einen kleinen Augenblick erahnen, wie es ist zu lieben. Und warum ich keine Gefährtin habe..." Der Dunkelhaarige stellte das fast leere Glas auf den Fußboden und rieb sich über den Nacken. "Nun, ich habe bisher noch nicht die gefunden, die ihr Leben mit mir teilen will. Oder die mein Leben teilen will. Viele schreckt mein Glaube ab oder meine tiefe Liebe zu Shirashai." Er lächelte schief, wurde aber erneut nachdenklicher.
    Wahrscheinlich war das nur die halbe Wahrheit. Wahrscheinlich fühlte er sich einfach noch nicht bereit für eine Partnerschaft. Wahrscheinlich hatte auch er Angst davor, zuviele Kompromisse eingehen zu müssen...

    Ein seltsames, flappsiges Lachen war von Brennan zu hören. Er zog die Hand zurück und hielt sich die Augen zu. Ja, es war kompliziert. Warum eigentlich? Warum fiel es ihm so schwer nur auf seinen Körper zu hören und Ta'shara dann für immer zu vergessen?
    Brennan fand sehr schnell die Antwort. Hoffnung.


    "Gefühle sind nicht immer logisch." Versuchte er Ta'shara zu erklären, als sie sich wieder setzte. Er richtete sich auf, so dass er wieder neben ihr saß und griff sich das Glas, dass sie ihm reichte. Ein kurzes Nippen und er sah Ta'shara wieder in die kalten Augen.


    "Logisch wäre es wohl, einfach an meinen Spaß zu denken, dich hier und jetzt zu verführen und danach keinen Gedanken mehr an deine Person zu verschwänden. Zumindest in deiner Welt. Aber.." Brennan hatte keine Ahnung, wie er es erklären sollte. Hilflos spielten seine Hände mit dem Weinglas.
    ".. Aber ich bin nicht so." Er beschloss das waren die besten Worte. "Wenn ich nehme, will ich auch geben. Ich will dir genauso Lust bereiten, wie du mir und ich will mich nicht festlegen, ob ich dich nochmal wieder sehen möchte oder nicht. Nicht.. so.. direkt."
    Der Wein.. es mußte zuviel Wein sein. Brennan hatte das Gefühl, er könne kaum klar denken.
    Er war nunmal ein Mann der Leidenschaft und die Vorstellung, dass eine Frau ihm diese nur vorspielen würde, war ihm irgendwie nicht ganz geheuer.


    Trotzdem fasste er mit der freien Hand Ta'shara nun am Nacken und zog ihren Kopf näher zu sich. Zärtlich küsste er sie. "Warum würdest du es tun? Deinen Körper einem Wildfremden hingeben..?" Brennan sah in die eisblauen Augen und versuchte nach Antworten zu suchen. Antworten, die er in ihren Augen nicht finden konnte.

    Brennan sah Ta'shara erstaunt an und blickte dann hinab auf seine Hand. Sie hatte Recht. Dabei war es ihm gar nicht wirklich bewußt gewesen, dass er sie nicht berührte.
    Der Vogelhändler stand auf. Rastlos ging er an das Kopfende seines Bettes, nur um gleich wieder den Rückweg zum Fußende, zu Ta'shara anzutreten. Gedankenverloren packte sich Brennan an die Stelle, an der sonst der Stern der Shirashai auf seiner Brust ruhte, doch der Griff ging ins Leere.


    "Eine falsche Schlange... wenn ich das erahnt hätte, hätte ich dich kaum so genannt, es tut mir.." Brennan entsann sich, dass Ta'shara wohl weder Ärger noch sonst irgendetwas über seine Worte empfunden hatte. Er griff sich in das kurze Haar. Gefühllosigkeit war schwieriger als er bisher auch nur vermutet hatte. Der Dunkelhaarige setzte sich wieder und einen Augenblick später schien es so, als habe er endlich die richtigen Worte gefunden. Als habe er endlich seine Fassung wieder. Ein fast schon diabolisch einzustufendes Lächeln lag auf seinen Lippen.


    "Ich mache mir keine Sorgen um dich, meine Schöne. Du wärest nicht die erste Frau, die sich nach einer Nacht mit mir verletzt fühlen würde. Die meisten glauben in einem Moment das zu sehen, was sie sehen wollen, doch wenn sie einen tieferen Blick hineinwerfen, bricht ihnen das Herz. Nein, Ta'shara. Ich habe schon immer ein enormes Maß an Egoismus in mir getragen." Brennans Stimme war fest, seine Augen sahen nur Ta'shara an. Nach den Momenten der Unruhe hatte er sich nun im Griff und jedes seiner Worte entsprach der Wahrheit.
    "Sorgen mache ich mir um mich. Das ich diesmal derjenige bin, der verletzt wird." Brennan kam nicht umhin zu lachen. Er ließ sich rücklinks auf sein Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Nacken.
    "Ich bin ein Mann und wie Männer glauben nun mal gerne daran, dass wir.. das wir die Größten sind. Wir glauben in der Leidenschaft einer Frau uns selbst erkennen zu müssen. Bestätigung.. Hingabe, Leidenschaft."


    Von unten sah Brennan zu Ta'shara hinauf. "Leider bin ich nicht blauäugig genug um glauben zu können, dass ich dir deine Gefühle zurück geben kann. Und das macht es schwer für mich zu wissen, was ich über dich denken soll. Denn selbst der größte Egoist muß ein klein wenig Geben um Nehmen zu können. Ich wünsche mir, dass eine Frau nach Luft schnappt, weil ich ihr den Atem raube. Nicht, weil sie es einstudiert hat."


    Brennan löste die rechte Hand aus der Verschränkung hinter seinem Nacken und nun berührte er Ta'shara tatsächlich wieder. Er strich ihr sanft über die Finger und glitt weiter hinauf zu ihrer Schulter.

    Brennan schmunzelte. "Nun, die Wenigsten wissen, dass dies möglich ist. Und gerade das ist mein Geschäft." Der Vogelhändler beobachtete mit einer gewissen Verzückung im Blick, wie Sahira es sich bei Miashai bequem gemacht hatte.


    "Wie gesagt, es gibt nichts, was unauffälliger ist als ein kleines Vöglein, das für seinen Herrn spioniert." Mit einem Schmunzeln auf den Lippen hob Brennan den Zeigefinger zu den Lippen. "Und ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr dieses "kleine Geheimnis" auch wie eins behandeln würdet."


    Seine Augen glitzerten vergnügt und Brennan beschloss, den beiden Vögeln noch ein paar zusätzliche Leckereien zu geben. Immerhin benahmen sie sich gerade ausgezeichnet und Brennan hatte das tiefe Gefühl, dass er mit der schönen Opernsängerin noch ein gutes Geschäft machen konnte.


    "Wenn ihr meine ehrliche Meinung wollt - nehmt Sahira. Sie ist noch formbarer als unser Freund Schattenschlag. Sie wird euch viel Freude bereiten - und mir wird es viel Freude bereiten, sie ganz nach euren Wünschen zu trainieren."

    Ein wenig verlegen stand Brennan vor Aravilar und den beiden Schwestern. Seine Hand fuhr über seinen Nacken entlang und für einen Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als wäre Brennan sich nicht sicher, was er tun soll.


    "Freundlich von euch. Ich wollte kaum einen Keil zwischen zwei so liebreizende Geschöpfe treiben" auch wenn der vermudlich schon lange da ist, kam es Brennan in den Sinn.
    "Und wenn es euch lieber ist, nun.." Brennan sah Kia mit seinem jungenhaften Lächeln an.
    "Ich kenne ganz in der Nähe ein kleines Plätzchen, wo wir zwei uns ungestört ein wenig besser kennenlernen könnten.."

    Und sie fanden Brennans Lippen. Der Vogelhändler nahm den Kuss, den Ta'shara ihm schenkte an, doch fehlte ihm ein wenig die Leidenschaft, die Brennan zu vor an den Tag gelegt hatte.
    Zuviele Gedanken schworren ihm durch den Kopf und er hatte das Gefühl ihm würde schwindelig.


    Atemlos löste er sich von Ta'shara, hielt sie jedoch weiter in ihrem Arm und sah sie an.
    Sie sah gar nicht aus wie eine Valisar und doch.. ihre Augen. Die Augen, in denen Brennan hatte versinken können, tatsächlich waren sie kalt. War es das gewesen, was den Vogelhändler zuvor so.. seltsam vorgekommen war?


    "Eine.. eine Valisar.." Zärtlich strich Brennan Ta'shara über die Wange und gleichzeit wurde es ihm irrsinnigerweise bewußt, dass diese Geste sie gar nicht berühren konnte, ihr gar nichts bedeutete. Brennan entließ die Schöne aus seinem Arm und trat mit großen Schritten zum Fenster. Er brauchte Luft. Mit einer Handbewegung wurden die zwei Fensterflügel nach außen gedrückt.


    Mit etwas Abstand sah Brennan erneut Ta'shara an und ihre Schönheit schien ihm abermals die Sinne zu rauben. "Eine Valisar.." wiederholte er. Alles wurde jetzt so klar. Warum war er da nicht vorher drauf gekommen? Ihr schwarzes Haar..
    "Du siehst gar nicht aus wie eine Valisar.." sprach er merklich leiser und kam Ta'shara wieder entgegen.


    Natürlich hatte er von den Legenden um die Valisar gehört. Der Fluch, der nur durch Liebe gebrochen werden konnte. Hoffte sie tatsächlich, in ihm einen Fluchbrecher finden zu können? Konnte sie überhaupt hoffen? Ach, er als Fluchbrecher, als Liebender, welch unsinnige Vorstellung. Brennan schwindelte es wieder. Tiefes Mitleid überkam ihn für Ta'shara. Gepaart mit Bewunderung, einer gewissen Angst und immer noch dieses tiefe Verlangen, was er schon seit ihrem ersten Blickaustausch gespürt hatte.


    "Komm mit mir.." Sprach er ruhig und gefasst, griff sich Ta'sharas Hand und öffnete den Vorhang, der den Weg zu seinem Schlafgemach versperrte.
    Brennan hatte sich tatsächlich Mühe gegeben. Alles deutete daraufhin, dass es durchaus sein Plan gewesen war, Ta'shara in sein Bett zu bekommen und nicht nur ein Glas Wein zu trinken.
    Kerzen flackerten, das Bett war ordentlich gemacht und ein Schälchen mit Sandelholzöl versprühte einen aphrodisierenden Duft. Welch unnützer Tand, wenn man eine Valisar verführen wollte!


    Der Vogelhändler setzte sich auf das Bett und zeigte Ta'shara an, sich neben ihn zu setzen. "Ich wünschte, ich könnte dir das geben, was du dir erhoffst." Seine Stimme war wieder ganz nah an ihrem Ohr, der warme Atem strich über ihre Haut. Aber Brennan berührte Ta'shara nicht. Seine Hand lag neben ihrer und Brennan schien es, als wolle es ihn innerlich zerreißen. Er wollte die Schöne, aber gleichzeitig schien es ihm nicht richtig ein Wesen, das nichtmal einen Funken an Leidenschaft spüren konnte so für seine Zwecke zu gebrauchen. Welch seltsamer Gedanke für einen Jünger der Shirashai, dachte Brennan und endlich kam wieder das altbekannte Schmunzeln zurück auf seine Lippen.

    "Nur mir?" Abermals lachte Brennan. Er sah Ta'shara noch einmal tief in die Augen und brach dann den Blickkontakt, in dem er sich umdrehte. Sein halbvolles Glas stellte er auf einen der niedrigen Tischchen ab und ging dann mit wenigen großen Schritten auf die geöffnete Tür zu. Die Tür, die seinen "Schrein" enthielt. All seine Kostbarkeiten, die er zu Ehren Shirashai dort aufbewahrte.


    "Ta'shara, ich will deine Seele nicht für mich. Ich will sie für meine Göttin." Bedingungsloser Ernst war in Brennans Stimme zu hören. "Wenn ich die Wahl hätte, dich ebenfalls zu einer Jüngerin Shirashais zu machen oder die leidenschaftlichste Nacht meines Lebens mit dir zu verbringen.. ich müßte nicht mal überlegen, um die Antwort zu wissen."
    Brennan biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich sprach er hier viel zu frei über das was er war und über seine Ziele. Natürlich hatte er der hübschen Halbvalisar erzählt, dass er Shirashai vergötterte und sie war bei weitem nicht die erste, der er das erzählte. Aber selten war er so frei und gab zu, wie wichtig es für ihn war, der Göttin der Nacht neue Anhänger zu präsentieren.


    "Ich wünsche mir schon zu lange eine Frau an meiner Seite, die nicht nur mich, sondern auch meinen Glauben bedingungslos liebt. Doch heute.. in dieser Nacht, bin ich Shirashais Anhänger nur an zweiter Stelle."


    Der Dunkelhaarige schloß die Tür. "Heute Nacht bin ich nur jemand, der eine entzückende Gesellschaft zu schätzen weiß und ein wenig mehr über sie wissen möchte." Wie um seine Worte zu unterschreichen, zog der Vogelhändler sich das falsche Eriadne-Gewand über den Kopf. Sein nackter Oberkörper war nicht unbedingt als muskelös, aber durchaus als athletisch zu beurteilen und nun sah Ta'shara das erste Mal das Amulett, dass Brennan um den Hals trug - auf Herzenshöhe ruhte ebenfalls das Symbol der Shirashai.


    Brennan nahm auch die Kette ab und legte sie vorsichtig fort.
    "Shirashai soll in dieser Nacht nicht zwischen uns stehen. Und somit bleiben nur noch zwei meiner Wünsche übrig. Deinen Körper und etwas mehr Wissen über dich."
    Endlich wich der Ernst aus Brennans Zügen und ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Einen Augenblick schien es, als wolle er wieder auf Ta'shara zutreten, doch stattdessen lehte sich der Vogelhändler nur gegen die nächstbeste Wand und wartete auf die Reaktion der Halb-Ashaironi.

    "Ihr.. ihr braucht euch für nichts entschuldigen." Der Vogelhändler brauchte einen Augenblick um seine Fassung wiederzugewinnen, aber mit einem strahlenden Lächeln gelang es ihm.


    "Es ist wohl eher an der Zeit, dass ich mich entschuldigen muß." Brennan stand auf und verbeugte sich leicht vor Shiai. "Es tut mir wahrhaft leid, wenn ich euch in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht habe und.. glaubt mir, ich war wohl nicht wenig überrascht, dass solch eine schöne Frau wie ihr.. ihr beide es seid, sich für meine Gesellschaft interessiert."


    Brennan sah von Shiai zu Kia und hob die Hand an das Kinn. "Ich nehm an, die Damen sind Schwestern?"

    Brennan lachte, als Ta'shara ihre Worte sprach. Er lachte, wie als wenn er ihre Fragen für einen Scherz gehalten hätte. Für etwas, dass sie nicht wirklich meinte. Für Fragen voller Willkür und ohne näheres tatsächliches Interesse. Er lachte und das Lachen erstickte erst, als Brennan die Hälfte seines Glasinhaltes den Rachen hinunterstürzte.


    Für den Moment, den Brennan das Glas an seinen Lippen hielt, hielt er auch seine Augen geschlossen, doch kaum setzte er es wieder ab, blickte diese tiefschwarzen Augen Ta'shara durchdringend an. Keine Spur von Heiterkeit war mehr in seiner Stimme zu hören.


    "Was ich will, fragst du? Nun, ich bin ein Mann, also will ich ganz offensichtlich deinen Körper." Brennan trat einen weiteren Schritt auf Ta'shara zu. Das Glas noch in der rechten Hand, legte sich seine linke auf ihre Hüfte und fuhr langsam in Richtung ihres Gesäßes, wo sie jedoch vorher inne hielt.
    "Und ich bin ein Jünger Shirashais, also will ich deine Seele." Brennans Linke löste sich von Ta'sharas Körper und seine Fingerspitzen wanderten nun zu ihrer Schläfe hinauf, von wo er langsam hinab zu ihrem Kinn glitt.


    "Aber in erster Linie bin ich Brennan Targo. Und Brennan Targo will Wissen." Brennans Hand ließ das Spiel auf Ta'sharas Haut sein und kehrte zur Rechten zurück und half ihr das Weinglas zu halten. Brennans Augen aber blieben an Ta'sharas Augen haften.


    "Ich will wissen, wer du bist, Ta'shara. Du bist eine der schönsten Frauen, die ich je sah und dennoch geheimnisvoller als es Shirashai je sein könnte. Wer bist du, Ta'shara. Und was willst du? Willst du nur meinen Körper? Er gehört dir. Willst du mein Geld? Ich gebe es dir. Meine ewige Bewunderung? Sie ist schon dein. Ja, selbst zu Geld und Ruhm könnte ich dir verhelfen, wenn du diesen Wunsch nur äußern würdest. Aber da ist etwas anderes in dir. Etwas, dass ich nicht kenne.."
    Brennan seufzte nicht. Auch wenn ihm ein Seufzen auf den Lippen lag. Diese Frau, die ihm nun so nah gegenüberstand faszinierte ihn. Aber Brennan wußte nicht wieso. Vielleicht, weil sie aus irgendeinem Grund nicht die Leichtigkeit besaß, die die Frauen sonst besaßen, wenn er sie mit zu sich nahm. Die meisten waren beeindruckt von seinem Geld, seiner Wohnung. Einige mochten ihn wegen seines Aussehens. Manche fanden es gar unwahrscheinlich anziehend, dass er Shirashai vergötterte. Aber sie alle hatten eins gemeinsam. Sie alle wurden nach zwei bis drei Gläsern Wein unwahrscheinlich gesprächig und Brennan hätte alles von Ihnen erfahren können. Und selbst wenn sie noch so graue Mäuschen waren, besaßen sie alle eine tiefe Leidenschaft in sich, die Brennan bei Ta'shara einfach nicht wahr nahm.
    Und dieser Umstand machte den Vogelhändler verrückt. Je später der Abend geworden war, desto mehr wollte er Ta'shara. Aber gleichzeitig machte sich da noch ein anderes Gefühl breit. Ein Gefühl, dass der Shirashia-Jünger bisher noch nicht deuten konnte.