Frischer Wind und Funken

  • Keona nickte nach seinen letzten Anweisungen und stapfte missmutig die Treppen hinunter. Ihr wurde jetzt gerade nur zu deutlich klar, dass Boreas nun ihr Kapitän war und als Teil der Crew hatte sie seinen Anweisungen folge zu leisten. Doch ,wenn Ipati wenigstens da war um ihn zu unterstützen, dann wüsste sie wenigstens wenn etwas passiert, dass erleichterte sie ein wenig. Keona verschloss die Ladeluke, die ins untere Deck führte und prompt Schoss Ipati aus der Kapitänskajüte, freudig grinsend sah sie auf die bereits tiefschwarze Wolkendecke. " Bleibst du bei bitte bei Boreas? Er könnte deine Hilfe gebrauchen und ich wäre beruhigter, wenn ich weiss was bei euch passiert." fragte Keona Ipati die euphorisch salutierte und danach hinauf zu Boreas zum Steuer schoss. Die starken Windböen schienen sie nicht im geringsten zu stören, Nein, denn Ipati war stets die erste Draußen gewesen wenn es einen Sturm gab. Keona konnte dann, Ipatis Freude regelrecht in sich spüren, wie es ihr gefiel durch die Sturmböen zu tanzen und die ganze Kraft des Windes in sich aufzunehmen. Ipati war sicher, der Sturm konnte ihr nicht das geringste anhaben, aber um Boreas machte sie sich Sorgen. Selbst wenn er auf einem Wolkenschiff aufgewachsen war, war das trotz allem sein erstes Schiff und ohne irgendein weiteres Crewmitglied, dass sich auskannte und ihn im Notfall unter die Arme zu greiffen, war es durchaus möglich, dass ihn ein unvorhergesehener Schlenker der Wolkentänzer von Steuer riss. Keona betrat die Kapitänskajüte und verschloss die Tür mit dem Riegel hinter sich.


    " Wir sollten alles Schwere was lose herumliegt, irgendwo hinräumen wo es uns nicht um die Ohren fliegt." meinte sie missmutig und immernoch leicht beleidigt. Und sammelte die Sachen von Boreas Schreibtisch auf, um alles in die große Truhe zu legen, die mit festen Eisenbeschlägen am Boden befestigt war. Als der Erste stärkere Ruck durchs Schiff ging, verschloss sie gerade die Fensterluken und wackelte über die nun bereits stark schaukelnden Dielen um Boreas Schrank zu verschließen. Sollte es wirklich so holprig werden wie Boreas meinte, und davon war Keona überzeugt ,dann wäre es besser alles wegzuschließen, was sich irgendwie in ein Geschoss verwandeln konnte. Minea und Chispa hielten sich bereits an Boreas Bett fest. Der Sturm heulte laut auf und umtoste das Schiff als leute es den Weltuntergang ein, in dem Moment drückte sich die Wolkentänzer rasend schnell hinab in die Gewitterfront . Keona bemerkte bereits jetzt die ersten Anzeigen von Übelkeit, weil sie einfach keinen steten Punkt ausmachen konnte, jetzt wo die Fenster verschlossen waren. Alles schien um sie herum zu wanken, völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, konnte sie sich gerade noch so auf das fest verschraubte Bett bugsieren um sich am hölzernen kopfende festzuhalten. Ipati erstattete ihr gelegentlich telepatisch Bericht, doch die Pure Euphorie sprach aus ihr und Keona hätte gerne wesentlich informativere Antworten bekommen, als " Alles gut." und " Nur ein kleiner Schubs" . Das hier unten in der Kajüte, umschlossen von Holzwänden die knarrten und fast zu schreien schienen unter der Belastung die Selurian der Wolkentänzer antat, fühlte sich definitiv anders an als ein Kleiner Schubs. Plötzliche Ruckartige und vor allem unvorhersehbare Bewegungen durchschüttelten die drei. Donner und das laute knarzen der Wolkentänzer machte ihr Angst. Dies sollte nur ein kleiner Sturm sein? Wie war es dann erst, wenn sie mal auf einen Richtigen Sturm treffen sollten? Den nächsten Sturm verbringe ich sicherlich nicht unter Deck, beschloss sie als sie plötzlich Galle schmeckte. Schwerer Regen preschte laut gegen das Schiff. Ohrenbetäubender Lärm. Ein Rinnsal Regenwasser trat unter der Tür hindurch. Die Wolkentänzer sprang wie ein Bockiges Pferd und lupfte die ungesicherte schwere Waschschüssel aus ihrer Halterung die nun laut Polternd durch die Kajüte hüpfte. Keona und Minea schwer damit beschäftigt sich irgendwie auf dem Bett zu halten, konnten sich nur darauf gefasst machen das ihnen die Schüssel beim nächsten schnellen Manöver entgegenfliegen konnte.
    Der Plötzliche Schrei Ipatis in ihrem Kopf ließ sie so zusammenzucken das sie beinahe losgelassen hätte, obwohl Ipati genau das gegenteil sandte. " Fest halten! Irgendwas stimmt da nicht!" rief sie Minea zu. und Just in dem Moment sackte die Wolkentänzer gerade ab. Erschreckend schnell vielen sie als sie sich an dem Gestell festhielten und sie schwerelos über dem Bett hingen. Wir fallen! Panik keimte in ihr hoch. Das war kein Sinkflug mehr. Boreas musste den Hebel gelöst haben der das Schiff in der Lufthielt. Irgendwas musste passiert sein. Ipati? Alles ok?? rief sie in Gedanken. doch es kam keine Antwort.Keona würgte, doch erbrach sie sich nicht. Noch nicht jedenfalls, Sie musste da hoch, die Wolkentänzer würde ins Meer stürzen wenn sie nicht sofort aufstehen würde. Mühsam zog sie sich noch immer in der Schwerelose vom Bett. Zog sich am Nachtkästen rüber zur Tür. Versuchte die Beine auf die Dielen zu bekommen und die Tür klinke zu erreichen. Dann plötzlich wurde sie mit einer Kraft gegen den Boden gedrückt das es in ihren Oberschenkeln schmerzte und ihre Beine unter ihr nachgaben. sie saß am Boden die Hand auf der Klinke. Hätte der Sturm nicht jedes andere Geräusch unterdrückt, hätte man wohl Ipati aus vollem Herzen Lachen hören können. Eine Welle der puren Freude und Begeisterung durchschoss Keona so, dass sie selbst anfing zu kichern. Die Wolkentänzer machte einen starken Schlenker und Keona schlitterte noch liegend durch die Kajüte konnte sich aber am Bett festhalten, ehe die Wolkentänzer laut und ruckartig auf das Wasser aufsetzte. Der Regen prasselte noch auf das Deck aber wenigstens, waren sie gelandet. Noch immer grün im Gesicht, löste sie den Riegel der Tür und öffnete sie. Es goss noch immer wie aus Eimern. Doch in der Ferne konnte Keona bereits die Küste ausmachen.


    Ipati saß auf Boreas Schulter patschnass ebenso wie Boreas und Kicherte noch immer vor sich hin. " Ja alles in Ordnung mit ihnen. Keona ist übel . Aber das müssen wir unbedingt nochmal machen ! " Ihre Augen glitzerten vor Begeisterung, als sie Boreas nasse Haare wieder losließ an denen sie sich festgehalten hatte. Dann umarmte sie Stürmisch Boreas Wange und sah grinsend Niralenar entgegen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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  • "Dann ist ja gut." Sagte Boreas, jetzt nachdem sie halbwegs sicher waren, mit einem Lächeln auf den Lippen angesteckt, von Ipati. Er müsste zwar nicht sofort wieder seine Wolkentänzer in einer solchen Gefahr sehen, aber es ließ sich nicht bestreiten, dass das Adrenalin das seinen Körper nach wie vor durchfuhr, ihm nicht auch ein freudiges Prickeln bereitete. Er hatte sich alleine mit einem Sturm gemessen, selbst für sehr Erfahrene Kapitäne, hätte dieses Manöver ins Auge gehen können, doch es war geglückt und jetzt fuhren sie lediglich auf die Stadt zu. Sie würden die Nacht wohl noch an Bord verbringen. Er bezweifelte, das die Hafenmeister, bei diesem Wetter sonderlich viel Lust hatten, jetzt noch draußen Hafengebühren einzufordern, außerdem war es ohnehin später geworden als geplant und verkaufen hätte heute keinen Sinn mehr.


    Kurz nachdem sie gelandet waren, kamen auch die beiden anderen wieder an Deck. Es stürmte zwar noch immer und der Wellengang war auch nicht ohne, aber die Gefahr selbst, war bei weitem nicht mehr so schlimm wie noch wenige Augenblicke zuvor. Deßhalb ließ Boreas es zu, auch wenn er nicht verstand weßhalb sie auch noch alle durchnässt werden wollten. "Niemandem etwas passiert?" fragte er trotz Ipatis Information nochmal in die Runde. "Ein anderes Schiff hat unsere Route gekreuzt, durch die dunklen Wolken hätte ich es beinahe zu spät gesehen und mussste ein recht gewagtes Manöver fliegen." Erklärte er den beiden gegen den Sturm an, während der Leuchtturm zunehmend näher kam und man bereits den Lichtschein erahnen konnte, der vermutlich aus einzelnen Häusern stammte. Ein wahrlich stürmisches Eintreffen würden sie hier abgeben. Bis jetzt hatten sie eigentlich eher stürmische Abschiede von Städten genommen... Aber warum nicht mal was neues Probieren, vielleicht müssten sie dann dieses mal die Stadt nicht überstürzt verlassen.


    Bereits wenige Minuten später liefen sie in den Hafen ein, ein nochmal nicht ganz ungefährliches Unterfangen, bei diesem Wellengang, doch bereits kurze Zeit später, war die Wolkentänzer an einem Steg recht weit außerhalb des Haupthafens geankert und nach einem Sprung auf den Steg warfen ihm Keona und Minea nacheinander Seile zu, welche er gut vertäute und so die Wolkentänzer sicherte. Zumindest für die Nacht würden sie hier bleiben. Morgen würde er vermutlich einen besseren Platz näher am Händlerviertel suchen. Schließlich legte Keona, die Planke aus und Boreas ging an Bord, überprüfte nocheinmal alle Segel und Taue und wandte sich dann an die anderen vier. "Was haltet ihr von Abendessen?" Er fühlte sich als hätte er ein ausgiebiges Bad genommen und war froh das er zuvor kein neues Gewand angezogen hatte. Denn dessen hätte er sich spätestens jetzt wieder entledigen müssen. Während die anderem ihm folgten führte er sie unter Deck, wo durch die Tür, trotz des kaum Sichtbaren Spalts ein wenig Wasser hineingelangt war und ging mit ihnen in die Küche. Es war Zeit anzustoßen. Auf ein neues Crewmitglied, auf eine neue Freundschaft und darauf das sie diesem Sturm und seinen Gefahren getrotzt hatten und unbeschadet davon gekommen waren.

  • Als sie das Schiff mit Seilen gesichert hatten, gingen alle gemeinsam unter Deck. Auch hier war etwas Wasser eingedrungen, doch es hielt sich in Grenzen Minea, die schon triefte durch den Regen, schüttelte sich kräftig durch, um das lästige Nass loszuwerden und Chispa ging in Deckung. Als sie damit fertig war, das gröbste abzuschütteln, kam er wieder herbei und trocknete sie auf seine übliche Weise mit den Händen. Er machte auch den anderen das Angebot, was er noch nie zuvor getan hatte. Minea lächelte darüber. Er schien sich wirklich wohl zu fühlen. Während sie sich gemeinsam in der Kombüse zu einem ausgiebigen Abendessen niederließen, begann es in Mineas Kopf zu arbeiten. Sie hatte von Anfang an vorgehabt, bei der nächsten Stadt auszusteigen. Hier waren sie nun. Vermutlich hatte sie noch eine Nacht zeit, darüber nachzudenken, wie es jetzt weiter ging, aber dann... Wenn sie nun von Bord ging, würde sie die drei anderen wahrscheinlich nicht mehr wieder sehen. Sie sah wieder zu Chispa, der sich seine Portion bereits schwarz gekokelt hatte und nun genüsslich kaute, während er zu Ipati hinüber schielte, die nach nur einem Schluck Rotwein heftig zu Kichern begonnen hatte und nun ein Lied zum Besten gab. Er selbst hatte nur kurz an dem Wein geschnüffelt, aber gemeint, er rieche viel zu süß.
    Wenn sie Chispa fragte, würde er vermutlich darauf bestehen, hier an Bord bleiben zu wollen. Doch konnten sie sich das leisten? Minea sah auf ihren Teller hinunter. Es stimmte schon, noch nie hatte jemand so positiv auf ihre Rasse reagiert und noch nie hatte sie jemand so freundlich aufgenommen. Man hatte sie sogar gerettet, als sie wie von Sinnen ins Wasser gesprungen war. Der kleine Feuerelementar schien ihre Grübelei nicht zu bemerken, er war mittlerweile aufgestanden und versuchte halbwegs tapsig mit Ipati, die noch einen großen Schluck Wein getrunken hatte, zu tanzen. Niemand wusste zu welcher Musik aber sie schienen Spaß zu haben. Sie flatterten umeinander herum, wobei Ipati schon relativ viel schwankte. Minea baute darauf, dass Chispa sie schon auffangen würde. Sicherlich würde er sich mit freuden zur Verfügung stellen.
    Nach weiterem Grübeln fasste Minea einen Entschluss. Sie würde in der Stadt nach ihrem Vater suchen, wie jedes Mal, wenn sie auf eine Stadt traf. Wenn sie ihn nicht fand, bis die Wolkentänzer wieder ablegte, würde sie darum bitten, vorerst an Bord bleiben zu dürfen. Ach ja und sie würde sich morgen tatsächlich eine Karte kaufen. Chispa hatte recht, das könnte sich noch als praktisch erweisen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona schlug ihren linken Flügel aus und schüttelte ein wenig den Verletzten um das Wasser zwischen den Federn loszuwerden, Keona froh über die Dusche hatte ihre Haarbänder gelöst, während sie das Schiff bei strömendem Regen amHafen vertäuten. Nun da das Schiff nichtmehr so schwankte und sie durch dieArbeit abgelenkt war, legte sich auch das flaue Gefühl in ihrem Magen. Allerdings hatte die Regendusche bei dem Wind einen großen Nachteil, sie fror, wesswegen sie Dankbar Chispas Angebot annahm sie zutrocknen. Getrocknet und behaglichwarm saßen sie nun in der Kombüse und aßen gemeinsam zu Abend, stießen gemeinsam an, während Keona darauf achtete nicht mehr als die Menge eines Glases zu trinken, hielt sich ipati wie üblich ran. Boreas und Keona wussten geschickt zufällig den Krug immer so weg zu stellen, das sie diesmal nicht ganz soviel davon abbekam. Trotzallem beehrte sie die Tischrunde mit einem grausamen Gekrächze ,dass nur Chispa gefallen zu schien. Minea wirkte sehr nachdenklich während Keona einfach nur erleichtert war , dass sie diesen Sturm überstanden hatten. Alles in allem ein schöner Abend. Morgen würde Keona Boreas helfen seine Waren zu verkaufen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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