Beiträge von Erelthea

    Nun, Thea ist zwar weniger bekannt, da sie ja auf eigene Faust arbeitet, kennt sich aber in diesem Milieu recht gut aus, könnte also von ihm wissen…

    Die letzten Tage und Nächte waren für den Rotschopf sehr abenteuerlustig gewesen, ja zweitweiße sogar lebensgefährlich. Doch das störte die junge Frau, welche man wohl trotz ihrer Vorzüge in den seltensten Fällen als Dame bezeichnen würde, nicht im geringstem. Erst dann, wenn man etwas riskierte, wurde es auch richtig spannend, wie sie fand. Und trotz dieser selbstzerstörerischen Denkweiße, weilte sie noch immer unter den Lebenden, wie sie gerade wieder einmal recht eindrucksvoll bewies.


    Der Wirbel in der schwarzen Katze war wieder einmal groß. Eine Menschentraube war entstanden und ließ einen Außenstehenden kaum mitbekommen, was gerade geschah. Nur dass Münzen ihren Besitzer wechselten und die johlenden und tobenden Schreie der Menge ließen auf ein erfreuliches Ereignis schließen. Doch das lag in diesem Fall wohl im Auge des Betrachters…


    Mit einer schwungvollen Drehung wich Erelthea der Faust des Hünen aus, welche gerade auf sie zugesaust gekommen war. Die junge Frau hatte einen wilden Ausdruck in den Augen, wenn man genau hinsah konnte man sogar kleine Flammen in den kohleschwarzen Augen sehen. Auch ihre Kleidung, welche Schönheit und Effektivität vereinte, ließ darauf schließen, dass sie ein Wildfang und kein Mitglied der braven, höheren Gesellschaft war.
    Die wilde, rote Mähne war zu einem Zopf zusammen gebunden worden, nur einzelne Strähnen hatten sich in ihr Gesicht verirrt, welches mit einem abschätzigen Lächeln geziert war. Dies machte ihren Feind nur noch wilder und unbedachter. Die Bewegungen waren von Anfang an unkoordiniert gewesen, doch in seinem Ärger wurde dies nicht besser.
    „Komm schon, ist das alles was du drauf hast?“ Er hatte sie schon das eine oder andere Mal erwischt, wie man ihr ansehen konnte, doch sie schien den Mut nicht aufzugeben und sich sicher zu sein, dass sie diesen Kampf noch gewinnen könnte. Vor allem da sie eine große Menge Geld auf sich selbst gesetzt hatte!
    Auch der nächste Faustschlag landete nicht dort wo er sollte, sondern brachte den großen Mann aus dem Gleichgewicht, was das Flammenmädchen nutzte. Mit flinken Beinen nutzte sie einen Sessel, welcher in der Nähe stand und hob diesen auf, nur um ihn ihren Gegner über den Schädel zu ziehen. In der schwarzen Katze sollte man nicht damit rechnen, dass fair gespielt wurde und das wusste sie. Besonders da sie selbst selten vollkommen fair spielte.


    Das Johlen wurde lauter, der Kreis enger, als man sehen wollte, ob sie damit gewonnen hatte. Und dass er sich nicht mehr rührte, schien den meisten ziemlich zu missfallen. Sie hätten wohl nicht gedacht dass die junge Frau gewinnen würde, egal wie selbstsicher sie gewesen war. Einige Momente war noch die Aufmerksamkeit auf die beiden Kämpfenden gerichtet, bevor jemand den Sieger verkündete.
    „Das Flammenmädchen hat gewonnen!“ Geld wurde getauscht und langsam lichtete sich der Kreis, während die Gewinnerin nicht nur das gewonnen Geld einsackte, sondern auch die Kleidung wieder richtete. So ein Stahlkorsett konnte ganz schön zwicken, wenn es nicht richtig saß. Zudem klopfte sie sich den Dreck vom Boden der schwarzen Katze ab.

    Kein Stress, mein heutiger Tag ist so und so vollkommen vollgestopft, also wenn würdest du erst spät in der Nacht, wenn überhaupt, eine Antwort bekommen. ;)


    ich freu mich darauf. Und Thea auch ^^

    Also ich habe mir jetzt einmal kurz die Vergangenheit von Dranko durchgelesen und kann mir durchaus vorstellen, dass sie sich kennen. Vielleicht haben sie ja sogar einmal gemeinsam eine größer Beute gemacht? Sie ist immerhin bei einer Kinderdiebesbande aufgewachsen, vielleicht war er ja auch einige Zeit bei dieser dabei?
    Also das er sie zum Beispiel in der schwarzen Katze findet, ist sehr wahrscheinlich.

    Na dann! Das wird sicher… Feurig :yeah:
    Wir müssten uns nur überlegen, wie sie sich treffen, denn im Normalfall ist sie doch eine Einzelkämpferin und bietet ihre Dienste nicht wirklich gegen ein Entgelt an. Allerdings ist sie in der einen oder anderen Kneipe schon mal bei einer Prügelei zu sehen…

    Die innere Ruhelosigkeit, welche wann immer das Flammenmädchen nichts zu tun hatte, erfasste, trieb sie ziellos durch die Gassen der Stadt. Heute Nacht hatte sich kein kleines Abenteuer ergeben, welches ihre Finger prickeln ließ oder ihr Blut in Wallung brachte. Doch wann immer sie dieses Gefühl erfasste, versuchte sie etwas zu tun, sich zu beschäftigen, ein Ziel zu finden, um ihre Gedanken in Bewegung zu halten.
    Heute Nacht gelüstete es ihr weder nach einem Besuch in der schwarzen Katze, noch nach einem Besuch auf dem Nachtmarkt. Dort war es ihr zu turbulent, sie wollte etwas erleben, was ihre Konzentration förderte.


    Und so hatte sie sich in dunkle Kleidung gehüllt und war aufgebrochen, noch ziellos, Ausschau haltend nach jemanden oder etwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte und ihre Gedanken für die nächsten Stunden beschäftigen würde.
    Tatsächlich fand sie jemanden, der sie das typische Kribbeln in den Fingern verspüren ließ. Eine, in ihren Augen, ausgesprochen schöne Person, welche sich sehr aufmerksam umsah. Sie meinte zu spüren, dass es Angst war, was sie dazu trieb, doch mit Sicherheit konnte sie es nicht sagen. Doch etwas anderes als ihr Aussehen war es, was sie ins Auge fasste.


    Es war die Mischung eine äußerst aufmerksame Person und des Geldbeutels, welcher sie dazu brachte, der Frau in gebürtigem Abstand zu folgen. Sie schien sie sogar war zunehmen, doch noch bevor sie bemerkt wurde, war sie schon in eine Nebengasse gehuscht.
    Der ganze Spaß an der Sache verlor sich, als sie kurz darauf den Geldbeutel am Boden liegen fand und die verklingenden Schritte der Frau in der Entfernung darauf schließen ließen, dass sie es nicht bemerkt hatte. Mit einem Seufzer hob sie den Beutel auf und sah hinein. Das Geld reizte sie, keine Frage, doch ohne den Erfolg, sich die Beute selbst ergattert zu haben, war er deutlich kleiner.


    Sie steckte den Beutel ein und beschleunigte ihre Schritte, folgte der Besitzerin, bis zu einer Villa, vor welcher sie erst einmal stehen blieb. Sie schon die Kapuze hinab, entfernte den schwarzen Schal, welcher den größten Teil ihres Gesichtes verdeckte. Sie wollte nicht den Eindruck machen, jene Person zu sein, welche sie war: Eine Diebin. Dass sie trotzdem in grau-schwarzen Farbtönen gekleidet war, konnte sie nicht ändern, doch nachdem sie auch noch ihre Haare geöffnet hatte, sodass sie ihr offen über die Schulter fielen, wirkte sie hoffentlich weniger bedrohlich.


    Sie hob die Hand und klopfte kräftig an.

    Das Flammenmädchen lachte leise auf, als er meinte ihr keine Gewalt anzutun, da sie eine Frau war. Damit war er zwar nicht der Einzige, aber der größte Teil der Männer mit welcher sie zu tun hatte, zögerte nicht auch gegen sie Gewalt anzuwenden. Und es störte sie nicht, sie war mit Mädchen und Jungen aufgewachsen, welche unter solch unbarmherzigen Bedingungen gelebt hatte, dass man keinen Unterschied zwischen dem Geschlecht machen konnte.
    „Ich danke euch für diese Nachsicht, aber glaubt mir, damit schafft ihr euch selbst nur einen Nachteil.“ Sie schüttelte sanft den Kopf, so als würde sie es missbilligen, was er gesagt hatte.


    „Ich denke nicht, dass ihr einen Preis zahlen könnt und wollt, mit welchem ich zufrieden sein werde.“ Ihr entging nicht, wie aufmerksam ihr Gegenüber war und das gefiel ihr nicht. Sie würde ihn wohl kaum mit einem schnellen Manöver überraschen können, sodass sie sich eine andere Lösung einfallen lassen müssen. Und das am besten ohne das ganze Haus zu wecken.


    Sie machte einen Schritt auf den Djirin, doch ihre Waffen hielten die Position und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar. Sie konnte ihm nur zustimmen, dass ein Kampf zu viel Lärm machen würde, als das sie dies in Betracht ziehen würde. Aber sie hatte auch noch den einen oder anderen Trick auf Lager.

    Als die Elfe mit dem Wolf auf sie zukam, war kein Erkennen in ihren Augen zu sehen. Erst als sie völlig an sie heran getreten war und sie begrüßte, stieß sie sich von der Hausmauer ab, an welcher sie gelehnt hatte und blickte Lykash’imra in die Augen. Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen, selbst wenn sie müde wirkte. Es hatte eben seinen Preis, wenn man die ganze Nacht auf den Beinen verbracht und kaum Schlaf fand.


    „Ich wünsche euch ebenso einen guten Morgen.“ Ohne lange zu zögern griff sie unter ihrem Umhang und zog ein kleines Paket heraus, welches gut verpackt und somit nicht als das zu erkennen war, was es eigentlich beinhaltete.
    „Nun, um zum Preis zu kommen…“ Jenen Preis, welchen sie der Elfe nannte, war nicht besonders hoch, ganz im Gegenteil sogar recht niedrig. Aber sie wusste nicht nur ihre Beziehungen zu nutzen, sondern auch ihren Charme einzusetzen.

    Die Rothaarige nickte, bevor sie in die Hand der Elfe einschlug. Eine bekannte und geliebte Anspannung erfasste sie, als sie begann im Kopf Pläne zu machen, was sie noch zu tun hatte, bevor sie sich auf den Weg zum Nachtmarkt machen würde. Sie würde nicht nur die Kleidung wechseln, sondern auch in ihre versteckte Unterkunft zu gehen, um sich dort entsprechend auszustatten.


    Mit einem letzten Lächeln und einem freundlichen Blick in Richtung des Wolfes, verschwand sie im Getümmel, zog sich eine Kapuze über den Kopf, um die leuchtenden Haare zu verbergen. Sie bewegte sich im Rhythmus der Menge, um mit dieser zu verschmelzen. Das Lächeln auf ihren Lippen war noch immer nicht verschwunden.



    Am nächsten Morgen hatten sie ihre Schritte wieder zurück zu dem Platz geführt. Die angeforderte Ware hatte sie sicher verborgen unter ihrer Kleidung, welche diesen Tag anders aussah als am Tag zuvor. Sie wirkte bei weitem nicht so schäbig, denn sie sollte keinen falschen Eindruck vermitteln, sondern war eben das, was sie sonst auch trug.
    Sie blieb am Rande des kleinen Platzes und beobachtete stillschweigend die Leute um die herum, welche im aufgehenden Sonnenlicht ihrem Geschäften nachgingen.

    Erelthea lächelte die Elfe sachte an, als diese von dem Ort dort oben sprach. Sie konnte es sich nicht vorstellen, wie es dort war, war sie doch an diesem Ort hier aufgewachsen, doch Geschichten davon… Hörten sich unglaublich an. Doch sie würde bei eine Chance haben dorthin zu gelangen, wenn sie ja nicht einmal die Stadt verlassen konnte. Oder wollte.


    „Ich würde sagen hier ist ein geeigneter Ort.“ Sie war mit Absicht genau hier stehen geblieben, denn im Gegensatz zu den unendlichen, sich gleichenden Gassen des Seeviertel, welche einen schon das eine oder andere Mal verwirren konnten, gab es hier einen markanten Punkt.
    Ein Brunnen welcher zwar unscheinbar war, doch er stand auf einem kleinen Platz, welcher ein wenig breiter war als die Straßen. Es gab genügend Leute, welche zu beinahe jeder Tageszeit unterwegs waren, als dass man sich unbemerkt treffen konnte. Das hatte sie im Lauf der Jahre gelernt.

    Da sie in Gedanken versunken war, als sie die richtigen Worte gesucht hatte, war ihr das wortlose Gespräch zwischen den beiden Gefährten entgangen, vor allem die Reaktion des Wolfes, welcher für sie wohl das einzige Indiz für das Gespräch gewesen war.


    „Von außerhalb…“ Die Sehnsucht in ihrer Stimme war gut verborgen, nur für gut geschulte Ohren wegzunehmen. Und selbst dann hätte es auch nur eine Täuschung sein können. „Es muss sehr schön dort gewesen sein“, sagte sie schließlich und schüttelte den Kopf um ihre Gedanken wieder auf die momentane Situation zu bringen. Sie hatte eine Aufgabe bekommen. Ein Ziel zu haben war gut, das bedeutete, dass die nächste Nacht nicht vollkommen vergeudet werden würde.


    „Heute Nacht oder morgen in der Frühe, wie es dir besser beliebt.“ Sie würde sobald der Nachtmarkt öffnete dort sein und das gewünschte Pulver besorgen. Das dürfte wirklich keine Schwierigkeiten sein und nur wenig Zeit beanspruchen. Den Rest der Nacht würde sie dann so verbringen können, wie es ihr beliebte. Außer die Elfe wollte natürlich schon in der Nacht ihre Lieferung bekommen.