Beiträge von Silene Sana'Santaly

    Silene meinte etwas würde sie berühren, ein schwacher Hauch einer Empfindung streifte ihre Seele, villeicht war es etwas wie Zufriedenheit? Ich danke Euch für Eure Worte., wiederholte sie in Gedanken Sie haben mir sehr geholfen.
    Die Valisar erinnerte sich zwar haargenau daran, dass die Cath'Shyrr vor Beginn ihres Gesprächs noch erfahren wollte, was sie hier unter der Kuppel erwarten würde. Zugegeben, beinahe wollte Silene Shiya darauf aufmerksam machen, doch dann leuchtete ihr ein, dass es besser war sie mit den neuen Gedanken in ihrem Kopf alleine zu lassen.


    Es war sicher viel, über was sie nachdenken wollte und noch mehr Informationen würden sie vermutlich noch mehr aufwühlen. Einen Moment lang zeigte das Gesicht der Valisar ein kopiertes Lächeln, dann wurde ihr Blick wieder recht kühl und sie streifte sich mit einer eleganten Bewegung eine weiße Haarsträhne aus dem Gesicht.


    "Nun gut. Ihr könnt mich nicht mit Geld bezahlen, doch mit anderen Dingen, anderen Werten. Habt Ihr etwas bei Euch, etwas wie Kräuter, Perlen oder Muscheln?"

    Silene bemerkte einen Hauch von Wut in der Cath'shyrr, doch verstand sie nicht warum. Sollte Shiya nicht froh sein, zumindest etwas von ihrer Vergangenheit erfahren zu haben? Silene spürte ebenso die Verständnislosigkeit, doch im Gegensatz zur Wut, konnte sie mit dieser etwas anfangen.


    "Wer Euch in Gefahr brachte und vorallem warum, erschließt sich mir nicht, nur, dass es etwas mit Magie zutun hatte. Es muss wohl eine dunkle Magie gewesen sein. Oder der Zorn einer Gottheit.
    Ihr scheint körperlich in Gefahr geschwebt zu haben, denn Eure Seele hatte sich bereits von ihm losgesagt und war auf dem Weg zu Moravon, der Herrin der Traumlande.
    Dann sah ich Eshiaré, Engel des Lichtes, Gesandte der Eriadne. Sie muss Euch geschützt haben. Euer Schicksal war es nicht, zu sterben, ihr hattet noch eine Aufgabe zu erfüllen.
    Ich vermute, der einzige Weg Euch zu retten führte unter die Kuppel, fern vom Land aus dem ihr stammt.


    Mehr kann ich Euch nicht sagen. Auch ich bringe mich in Gefahr, wenn ich zu tief in das Reich der Götter sehe."

    Es war mehr als ungewöhnlich, bemerkte Silene innerlich und ihr Blick wurde einen Moment klarer. Es war mühsam gewesen, durch die unwichtigen Gedankengänge und Erinnerungen das Wichtige herauszufiltern. Und sie hatte herausgefunden, was sie erwartet hatte. Ein gähnendes Nichts. Und irgendwo einen Hauch einer Erinnerung. Es war nur ein ganz kurzer Moment in dem ein unscharfes Bild auftauchte und gelich darauf wieder verschwand. Aber Silene hatte es bemerkt.


    Langsam kehrte sie zurück, nahm die Hand zurück und schloss die Augen für einen Moment. Als sie sich gesammelt hatte, war es als wäre nichts geschehen.


    "Wenn ich Euch nun sagen würde, das ich nichts gesehen habe, wärt vermutlich nicht nur geknickt, sondern würdet mich als unfähig bezeichnen. Doch dieses Nichts, dass ich gesehen und doch nicht gesehen habe, hat eine Bedeutung.
    Ich habe Euch bereits erklärt, dass die Götter selten ihre Absichten mir gegenüber offenbaren und das haben sie auch diesmal nicht getan. Doch sie ließen mir das Bild, dass in Eurem Gedächtnis verblieb eine innere Vorstellung von dem, was geschehen ist. Ihr scheint in großer Gefahr geschwebt zu haben, ich sah einen schwarzen Blitz, eine schnelle Bewegung am Rande Eures Gesichtfeldes.
    Und dann, kurz darauf, ein Licht im Dunkel Eurer Bewusstlosigkeit ... Eshiaré."


    Silene legte die Hände auf den Tisch und sah der Cath'shyrr entgegen. Hatte sie begriffen, was das hieß?

    Silene umfasste die warme Hand der Cath'shyrr und schloss die Augen. Shiya... wiederholte sie im Geiste. Sie spürte, wie sie ruhig wurde und langsam aber sicher in den Zustand driftete, in dem sie ihre eigene Identität für einen Moment aufgab. Es dauerte ein paar lange Atemzüge, ehe sie bereit war.


    Plötzlich und unvermittelt, so wie es immer war, spürte sie den Geist der Cath'shyrr. Ihre Hand umgriff jene Shiyas nun umso fester, fast schon krampfte sie sich zusammen. Silene schlug die Augen auf, die nun eigenartig trüb waren. Für die Dauer dieses Zustandes, und keinen Moment länger, lagen Shiyas Erinnerung und Silenes Geist nahe beieinander. Einen starken Gedanken könnte sie nun erkennen.
    Sie nutzte diese Offenheit nicht aus, sondern wandte sich damit an Shiya.


    "Denkt nun fest daran, war vorher war. Denkt daran, was nachher war. Denkt um Eure Gedächtnislücke herum."

    Silene nickte, dann beugte sie sich leicht vor um der Cath'shyrr etwas näher zu sein. Ihre Augenpaare waren nun nur noch eine Elle voneinander entfernt. Ihre Stimme war bestimmt und ernst, doch weder kälter, noch wärmer als zuvor.


    "Wie ihr nach Beleriar gelangt seid, das mag ich euch vielleicht sagen können, doch ob ihr wieder an die Oberfläche gelangen könnt, entzieht sich meinem Blick. Die Götter lassen sich nicht gerne in die Karten sehen.", erklärte Silene offen und lehnte sich wieder zurück. Einen Moment dachte sie nach, dann streckte sie ihre linke Hand mit der Handinnenfläche nach oben zu ihrem Gegenüber aus.


    "Gebt mir Eure Hand und sagt mir Euren Namen, so will ich es versuchen.", sagte sie, etwas leiser als zuvor. "Doch ich möchte vorher noch eines sagen: Manche Erinnerungen sind mit Recht nicht zugänglich für ihren Besitzer, denn sie würden ihm schaden. In dem ich sie auf mich nehme, bin ich wie ein Buch für Euch. Ihr könnt es erfahren, aber wie weit Ihr lest, bleibt Euch überlassen."

    Silene nickte und faltete die weißen Hände vor ihr auf dem Tisch. "Ich sehe das, was sich noch hinter dem Vorhang befindet, oder im Begriff ist, hervor zu treten. Was Ihr bisher vielleicht nicht bemerktet oder Dinge, denen Ihr nicht die gebührende Wichtigkeit beigemessen habt. All dies legt die Grundlage für die Zukunft, den Weg, der sich Euch eröffnen wird."


    Ruhig sah sie der Cath'shyrr entgegen und erkannte die Wachsamkeit der Katze in ihr. Ihr ist sicherlich nichts entgangen, was wichtig sein könnte. Aber vielleicht brauchte sie jemanden, der ihr nochmals sagte, was sie längst wusste?
    Silene gedachte, vielleicht nicht die Steine zu befragen, sondern eher andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Sie hatte eine vage Vorahnung, dass die Steine ihr diesmal nicht so behilflich sein könnten.


    "Geht es Euch nur um die grobe Richtung Eures Weges, oder habt Ihr eine spezielle Frage vorab?"

    Der helle Klang der Messingglocke drang an Silenes Ohr uns sie blickte auf. Es war eine interessante Person, wohl eine Cath'shyrr, hochgewachsen mit strahlend gelben Katzenaugen und langen rötlichen Haaren, die vorsichtig in ihr Zelt hineinblickte. Silene hinterfragte diese Geste nicht, schließlich wollte sie ihre Kundschaft nicht verschrecken, sondern ihnen nützlich sein.


    "Kommt nur herein!", sagte sie und blickte aufmerksam zu ihrem Gegenüber auf. Zwar mochte ihr leicht transparenter Schleier es etwas weniger offensichtlich machen, doch ihre Stimme machte die Valisar erkennbar. Sie nickte der Cath'shyrr entgegen und wies auf den gut gepolsterten Stuhl. "Wenn Ihr Euch einen Moment niederlasst, werde ich für Euch wahrsagen."

    :knuddel: Weine ruhig, manchmal tut das wirklich gut. Und überlege was es dir wert ist.


    Als meine beste Freundin plötzlich aufgehört hat, mit mir zu reden, mich anzuschauen wenn man sich auf der Straße traf und nicht auf meine freundlichen Briefe antwortete habe ich ihr geschreiben, dass ich auch ohne sie weiterleben kann, aber dass sie wenn sie Probleme hat, immer zu mir kommen kann.


    Damit kam ich persönlich ganz gut zurecht. Aber jetzt beruhig dich erst mal und bekomm einen klaren Kopf :knuddel:

    Das gefrorene Lächeln auf Silenes Gesicht fiel von ihr ab wie das letzte gefärbte Blatt von einem Baum. Als sich Shiai also nochmal zu Silene umdrehte, blickte sie in das selbe ausdruckslose Gesicht wie immer, begleitet von einer undefinierbaren Kälte.


    "Auf Wiedersehen.", erwiederte Silene und ihre Stimme zerschnitt die Luft.


    Silene zog ein Blatt Papier und ein Fässchen Tinte aus einer Truhe heraus, die in einer Ecke des Zeltes stand. Sie zückte einen Gänsekiel und notierte Shiai und die Adresse ihres Ladens darauf. Vielleicht würde sie sogar am Nachmittag schon vorbeisehen, zumindest, wenn die Kundschaft ausblieb.
    Doch, wie sie der zunehmend lauter werdenenden Gräuschkulisse entnahm, füllte sich der Marktplatz bereits. Sie warf noch ein paar Bröckchen Weihrauch auf die Glut, dann setzte sie sich wieder an ihren Tisch und blickte mit unergründlichem Blick in den Steinbeutel.

    "Ich habe mich ebenfalls nicht namentlich vorgestellt. Silene Sana'Santaly ist mein Name.", sagte sie mit geisterhafter Stimme, die ihrem Namen etwas schneidend Kaltes verlieh. Man fühlte sich an Glasscherben und dünne, scharfkantige Eisdecken auf angefrorenen Seen erinnert.


    "Sobald ich Zeit dafür habe, werde ich Euren Laden besuchen.", sagte sie und kopierte einwandfrei Shiais Lächeln, während ihre Augen kalt aufleuchteten. Sie stand auf und deutete eine kleine Verneigung an. "Beehrt mich wieder, wenn ihr einen weiteren Blick in die Karten des Schicksals werfen wollt."

    Silene legte auch das Wolfsauge zurück das Säckchen, in das die Steine gehörten und lauschte den Worten der Edelelfe.
    Ein Kräuterladen? Sie konnte sich nicht erinnern schoneinaml von diesem Laden gehört zu haben. Vielleicht lag das auch daran, dass sie so selten in die Öffentlichkeit gegangen war in letzter Zeit.
    Sie bemerkte die Sicherheit in der Stimme der Elfe und schloss daraus, dass sie sich gut auskannte auf dem Gebiet der Kräuterkunde.


    "Das trifft sich gut. Wenn Ihr mir nun noch Euren Namen verratet und sagt, wo sich Euer Geschäft befindet..?"