Beiträge von Silene Sana'Santaly

    Silene erwiederte kühl den Blick der Edelelfe. Sie legte ihre Hände auf den Marmortisch verschränkte die Finger ineinander. Ihr Blick, der immer noch auf Shiai ruhte schien einen Moment abwesend zu sein und es war, als starrte die Valisar durch den Kopf der Elfe hindurch.
    Silene blinzelte und ihr Blick klärte sich wieder, dann zog sie erneut einen Stein heraus.


    "Das Wolfsauge.", sagte sie und drehte den Stein nachdenklich zwischen den Fingern. Klarheit erfasste die Valisar und nickte wissend. Wo das Wolfsauge war, war die Einsamkeit nicht weit. Dann schob den Schicksalsstein so hin, dass Shiai die schlitzförmige Pupille auf ihm sehen konnte. "Das Wolfsauge steht unter anderem für Verstecktes und Geheimes. Ihr müsst wissen, Dauer und Zeitpunkt eines Geschehens sind schwer zu bestimmen. Entweder dieser Seelenverwandte ist jemand, dem ihr bereits begegnet seid, der sich aber noch nicht als solcher zu erkennen gegeben hat, oder ihr begegnet ihm in nächster Zeit."


    Silene strich mit einem langen Finger an dem Stein entlang und dachte über die Wahrscheinlichkeit nach, die in diesem Orakelstein lag. Das Auge schien ihr entgegenzustarren.
    "Es ist um einiges wahrscheinlicher, dass Ihr diesem Seelenfreund erst begegnen werdet und es wird bald geschehen. Sonst hätte es nicht so offensichtlich in den Steinen gestanden."

    "Wenn ich es nicht könnte, besäße ich diesen Stand nicht.", gab Silene zurück und ließ die Hand der Edelelfe aus ihrer gleiten. Sie betrachtete die Steine eindringlich und befand diese Konstellation als äußerst aussagekräftig. Selten lagen die Zeichen so offensichtlich wie hier.


    Sie legte den Finger auf den ersten Stein. Er zeigte ein Symbol, dass einer Sanduhr ähnelte. "Der Tag. Im Licht des Tages werden alle Gegensätze verstanden und vereint. Das bedeutet Bewusstheit, eine Quelle der Hoffnung oder des Glücks. Der Ursprung dafür wird im Unbewussten liegen."
    Silene strich dich nachdenklich die Haare aus dem Gesicht. "Doch der leere Stein direkt daneben... spricht für eine Krise oder einen Zufall, dessen Quelle sich mir nicht offenbaren will. Ihr solltet mehr auf Euren Willen achten, und lasst Euch nicht blenden. Stellt wichtige Fragen, die Ihr Euch bisher noch nicht zu fragen getraut habt."


    Sie deutete auf den dritten Stein, der einen kleinen Fisch zeigte. "Eure Erinnerungen oder Gefühle scheinen etwas durcheinander zu sein. Ihr solltet sie ordnen und vielleicht hilft es, dabei Halt in einer Beziehung oder einer Gemeinschaft zu suchen. Denn dieser Stein verspricht auch Wohlbefinden und ein friedvolles Leben."


    Der vierte Stein zeigte zwei gleichhohe Berge, die den Horizont verbargen. "Selbst das Beeindruckendste und Größte begann einst im Kleinen. Es ist nun äußerst wichtig für Euch, auf die kleinen Dinge zu achten, auf das Prinzip des Gebens und Nehmens.", deutete Silene "Hieraus besteht die Basis des Materiellen. Vertraut einer Person, die Euch nahesteht."


    "Auf der Ebene der Wahrnehmung befindet sich der Stein des Sonnenrades. Es steht für einen Weg, den Ihr finden werdet, falls Ihr euch verlaufen habt. Auch hier lese ich nochmals den Hinweis darauf, auf den Rat einer nahestehenden Person zu hören. Eure Wahrnehmung wird geschützt durch den sechsten Stein."


    Silene drehte den Kiesel zu sich hin. Es war ein Paar Flügel darauf abgebildet, die sich schützend um eine Rosenblüte legten. "Es ist ein starkes Omen. Ihr könnt Euch selbst und Euren Eindrücken volles Vertrauen schenken und Ihr werdet nicht geblendet werden können."


    Der siebte Stein zeigte eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz biss. "Euch stehen Ruhe und Frieden bevor, doch Ihr müsst auf den richtigen Moment warten um zu Handeln. Dann aber werdet Ihr im Gleichklang leben... vielleicht kündigt dies auch Liebesglück an."


    Silene blickte von den Orakelsteinen auf und sah Shiai mit ihren eisigen Augen entgegen.
    "Habt Ihr spezielle Fragen oder wollt Ihr, dass ich auf ein bestimmtes Thema noch näher eingehe?"

    *zusammen mit ein paar Schneeflöckchen reinschneit*


    Valea, wenn dich die Muse beißt (und hoffentlich nicht zerfleischt) würde ich dich um einen Avatar für meine unterkühlte Valisar bitten.
    Wie sie aussieht lässt sich, glaube ich, der Beschreibung ganz gut entnehmen, Sonderwünsche hab ich nicht.
    Ahja doch, sie sollte nicht geschminkt sein im Sinne von Lidschatten, Rouge oder so... das würde nicht zu ihr passen. Und wenn die Wimpern so gespenstisch weiß geraten... das wäre schön :]


    Ansonsten hast du freie Hand :D

    Sie enttarnte das Lächeln der Edelelfe als Versuch, über ihre Unsicherheit hinwegzutäuschen. Dabei gab es dazu gar keinen Grund. Und doch loderte in Silenes Herz das Verlangen auf, dieses Gefühl mit ihr zu teilen, es zu erfahren.
    Ihr Blick wurde zwar keinen Deut wärmer, aber sie setzte ein künstliches Lächeln auf, von welchem sie dachte, dass es die Edelelfe vielleicht ein wenig beruhigen würde.


    "Geld ist hart und schmeckt nicht.", antwortete Silene schlicht. "Ich nehme im Gegentausch andere Dinge, ein wenig Nahrung... oder ein paar Kräuter. Eine kleine symbolische Gabe. Doch dazu ist später noch genug Zeit."


    Silene zog an dem Seidenband das den schwarzen Beutel verschlossen hielt, was den Blick auf flache, ovale Flusskiesel freigab, in die verschiedene, geheimnissvolle Symbole eingeritzt waren. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Person vor ihr, auf die Lebendigkeit in ihr und auf ihre Fähigkeiten. Silene streckte ihre Hand aus.


    "Gebt mir Eure linke Hand und zieht mit der anderen nacheinander 7 Steine. Legt sie von links nach rechts nebeneinander."

    Silene blickte von dem schwarzen Samtsäckchen auf als sie Shiai eintreten sah. Die Edelelfe schien sich nicht ganz sicher zu sein. Die Seherin erkannte Kunstfertigkeit in ihren Händen, Geschicklichkeit, während sie in ihren Züge weiterhin nur Unsicherheit las. Edelelfen... sie wurden innerlich stets von einer Sehnsucht getrieben, ganz wie sie selbst, doch Silene wusste dass ihre persöniche Sehnsucht viel stärker war, sie zu verschlingen drohte. Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, sah sie der Edelelfe entgegen.


    "Seid gegrüßt.", sprach Silene mit ihrer undefinierbaren Stimme, woraufhin sich der leicht transparente Schleier vor ihrem Mund leicht bewegte. "Setzt Euch nur. Insofern Ihr gekommen seid um Euch von mir die Zukunft deuten zu lassen."


    Silene wies mit einer ihrer weißen Hände auf den bequemen Stuhl, der ihr gegenüber stand.

    Seid gegrüßt, alle zusammen ;)


    Silene hat soeben Einzug ins Händlerviertel gehalten und wartet dort nun auf interessierte Leute, die mehr über ihre Zukunft erfahren wollen. Selbstverständlich sind meine Deutungen nur vage Dinge, dass heißt, ich werde niemals so konkret dass ihr danach handeln müsstet.
    Silene wird euch von der Ebene des Bewusstseins erzählen, von Veränderungen und Zufällen, vom Unbewussten und Bewussten... aber lasst euch überraschen :))


    Nachdem Shiai mich gefragt und schließlich auf diese Idee gebracht hat, wird sie auch die Erste sein, die Silene besuchen darf... nur damit ihr jetzt keiner zuvor kommt.
    Danach kann natürlich jeder kommen, der sich zu benehmen weiß- :D


    Liebe Grüße, die Sachen sehende Sehende

    Silene kam nicht mit dem Ziel Geld zu verdienen.
    Das mag wohl recht seltsam klingen, wenn man sich bewusst machte, dass man auf einem Markt grundsätzlich Geld verdienen wollte, doch Silene brauchte es nicht.
    Sie besaß ein kleines Vermögen, dass noch aus Zeiten stammte, in denen ihr Tanz noch aus Emotion bestand und ihre Augen vor Leidenschaft gesprüht hatten. Seid ihr all das genommen wurde hatte sie auf Sparflamme gelebt.
    Was hätte sie auch von edlen Speisen und prunkvollen Gemächern gehabt?
    Nichts. Sie hätte sich nichteinmal gefreut.


    Sie war gekommen um ihre Fähigkeiten anzubieten, für andere einen Blick in die Zukunft zu werfen. Es war die perfekte Gelegenheit sich mal wieder einer Disziplin zu üben, die Silene lange vernachlässigt hatte: sich wie ein fühlendes Wesen zu verhalten.


    Und so hatte sie im Morgengrauen ihr speziell angefertigtes Zelt aufgestellt, lange bevor die anderen Händler auf dem Marktplatz erschienen waren. Es war exakt nach ihren Wünschen gefertigt worden.
    Es hatte eine Grundfläche von vielleicht vier auf vier Schritten, bestand aus weißem, blickdichten Stoff, der in Falten auf den Boden fiel, den Silene vorher sorgsam gefegt hatte.
    Insgesamt sah das Zelt ein wenig wie ein einziger Baldachin aus, transparente, reinweiße Stoffbahnen verschleierten den Eingang auf geheimnissvolle Weise. auf halber Höhe baumelte eine kleine Glocke an einer silbernen Kette, die Besucher benutzen konnte um sich anzukündigen.
    Innen stand ein dreibeiniger Tisch mit einer Marmorplatte auf deren Oberfläche nicht der geringste Kratzer zu entdecken war. Zwei bequeme Stühle standen bereit, die schon fast Sesseln ähnelten und deren dunkelblau bezogene Polster im Licht des Kerzenleuchters glänzten.
    Es schwebte ein Hauch von Weihrauch in der Luft des Zeltes, was eine zwar kühle, aber dennoch freundliche Athmosphäre schaffte, in der Silene besser arbeiten konnte. Tatsächlich öffnete der leicht zitronige Duft ihrn Geist noch ein bisschen mehr, sodass es ihr ein Leichtes war, die Orakelsteine zu deuten.
    In jeder Ecke des Zeltes hing eine Laterne mit blauem Glas, in deren Inneren eine kleine Kerze brannte, wodurch ein unstehtes bläuliches Licht den Raumerfüllte.


    Silene trat aus ihrem Zelt heraus und hängte das Schild aus hellem Ahornholz an den halbverschleierten Eingang. Sie strich noch einmal darüber, damit es nicht hin und her pendelte und betrachtete ihr Werk kurz, ehe sie wieder ihr Zelt betrat.
    In äußert leserlicher Schrift und in fein geschwungenen Lettern stand dort:


    "Scheut Euch nicht und tretet ein
    Denn hier offenbart sich im Kerzenschein
    Das Gestern, Heute und Morgen
    Vergesset all Eure Sorgen
    Lauschet der weisen Worte Klang
    Und Ihr erfasst der Welten Gang..."