Beiträge von Losifa Kiruna

    Ach sooo, das ist Halloween! Mir geht ein Licht auf ... :D


    Sah echt toll aus, so im Head drin. :evilgrin: Obwohl ich mir unter Halloween irgendwie nix blaues vorstell, aber is ja egal.

    Als er ihr in die Augen blickte, verstärkte sich das Gefühl der Wiedererkennung noch. Sie wusste zwar nicht, ob sie damals auch so intensiv seine Augen betrachten hatte können, aber es gab keinen Zweifel, dass es er gewesen war. Für Losifa gab es keinen Zweifel, doch der Ausdruck ihres Gegenübers war mehr als zweifelhaft ...


    "Natürlich sind wir uns schon einmal begegnet! Ich bin sicher!", erklärte sie entschlossen und fixierte ihn fest. Er musste sich doch erinnern, oder? Oder war dieses Ereignis so unbedeutend für ihn gewesen, ein paar kleinen Kindern kurz mal helfen? Das wollte Losifa nicht glauben.

    Hallo! *kurz vorbeischaut* Man könnte diesen Thread in einen "Jeder, der on geht, muss sich hier melden u. einen Gruß dalassen"-Thread umfunktionieren. Gibts eh nich viel zu ändern. :D Nebenbei dann noch der Kaffee ...


    Es ist wirklich toll, mit Ascan zu schreiben. (-> Klatschrunde)

    "Du bist derjenige ...", flüsterte sie überwältigt. Laut erklärte sie ihm: "Als ich noch klein war, schenktet Ihr meinen Freunden und mir einen wunderschönen Tag: wir mussten einmal keinen Hunger leiden und bekamen die schönsten Dinge von Euch." Losifa lächelte. "Das habe ich bis jetzt nicht vergessen."


    Ja, so war es gewesen. Eines Tages war ein rätselhafter Mann, gekleidet in einen schwarzen Kapuzenumhang, auf der Straße vor ihnen stehengeblieben. Er hatte sie angesehen und die junge Losifa an der Hand gefasst, um ihnen allen dann leckeres Essen zu schenken, soviel sie wollten, außerdem Spielzeuge und neue Kleider! Einen Tag lang hatte er sie in Läden geführt, von denen sie die meisten noch nie oder nur von außen gesehen hatten. Danach war er mit ins Hauptquartier der Bande gekommen - und plötzlich verschwunden. Sie hatten sich nicht bedanken können, und kein einziges Mal hatte er die Kapuze abgestreift. Nur das einzigartige Gefühl seiner Anwesenheit ließ sich wiedererkennen.

    Entsetzt sah Losifa, wie sich die Valisar unter Schmerzen krümmte und verspürte den Drang, den Tisch zu umgehen und ihr irgendwie zu helfen. Trotzdem blieb sie stehen, konnte sich nicht rühren. Als die Seherin wieder aufsah, hatte sich der Ausdruck ihrer Augen verändert, nicht mehr kalt wie Eis, sondern trüb wie schmutziges Wasser waren sie, ihr Haar zerzaust, sie wirkte sehr erschöpft.


    Ihre Worte erschreckten Losifa noch einmal. Langsam wich sie zurück, sprachlos, sollte sie nicht irgendetwas sagen? "Ich hoffe, Euch geht es gut ... und danke", brachte sie schließlich heraus. Für ein Lächeln reichte es nicht. Marlefey ... Von bösen Ahnungen überwältigt verließ sie das weiße Zelt, trat hinaus aus dem Ort der Geheimnisse in die Realität und auf den belebten Marktplatz. Niemand verhielt sich irgendwie anders, alles war normal. Marlefey ...

    "Ich weiß es nicht", sagte Losifa wahrheitsgemäß. Die Frage überraschte sie. Sie zeigte für einen Moment Interesse an dem Nutzen des Hellseherdienstes, als ob die Seherin sich fragen würde, ob ihre Arbeit auch nützlich und hilfreich war. Tat sie das wirklich? Losifa könnte es nicht sagen. "Aber ich glaube, irgendetwas muss es bewirken, sonst wäre ich nicht hier. Was nützt es mir, Sinnloses anzuhören? Nein, dieser kleine Einblick hilft mir bestimmt irgendwann einmal." Sie war wirklich davon überzeugt. Die Götter, oder das Schicksal, ließen niemals etwas ohne einen tieferen Sinn geschehen.


    Wartend stand sie da, falls die Seherin reagieren wollte.

    Als der Fremde sich halb umdrehte, durchzuckte Losifa abermals ein Blitz des Erkennens. Sie kannte sie, diese Bewegungen, die Kapuze und die geheimnisvolle, doch nicht feindselige Aura, sie kannte den, der jetzt vor ihr stand, und sich im Schwarz verbarg, doch woher nur!? Es wollte ihr nicht einfallen.


    War er öfters hier in Nir'alenar? Irgendetwas sagte ihr, dass er nicht besonders sesshaft war. Aus Arvonar konnte er nicht stammen, dort verbarg niemand sein Gesicht ... also musste sie ihn aus ihrer Kindheit kennen, als sie mit ihren Freunden noch lachend, aber auch oft mit knurrendem Magen durch die Straßen gerannt war ... Seine Hand wanderte zur Kapuze.


    Und plötzlich wusste Losifa, was er in ihrem jungen Leben damals bewegt hatte, als der Hunger ihr nur zu bekannt gewesen war ...

    Wind und Sylphen ... Losifa hatte das Gefühl, diese Information schien irgendetwas zu bedeuten. Noch wusste sie aber nicht, was ... Ja, Sylphen waren bekannt für ihr unruhiges Gemüt und ihre unermüdlichen Reisen, nie verweilten sie lange an einem Ort. Außerdem hatten sie Flügel. Losifa lächelte der Seherin zu. "Ich glaube, Ihr habt mir damit weitergeholfen."


    Und ihre innere Stimme, Intuition, Emotion. Die Tua'Tanai nickte, als würde sie damit alles Wissen in ihrem Kopf verschließen. Um es nicht zu verlieren und daran zu denken, wenn es erforderlich war. Sie hatte keine Ahnung, was ihr dieser Besuch letztendlich gebracht hatte, doch sie würde nichts vergessen. Die Sitzung ging zu Ende.


    Losifa stand auf und sah der Seherin in die kalten Augen.

    Am Rande ihres Bewusstseins registrierte Losifa eine Menschenmenge und knisterndes Feuer, doch sie nahm die Welt nur mehr durch einen Schleier wahr. Die Geräusche wummerten in ihren Ohren, die Bilder drangen verschwommen und unscharf auf sie ein, unbeabsichtigt rempelte sie Leute an und konnte sich doch nicht orientieren.


    Plötzlich riss sie ein harter Ruck an ihrem Gürtel zurück, sie stolperte nach hinten und wäre beinahe gestürzt. Doch noch rechtzeitig konnte sie sich abfangen, hielt sich an den Umstehenden fest. Jetzt sah sie wieder klar. Sie befand sich ganz vorne in einer Menschenmenge, direkt vor einem Feuerakrobaten und seiner Begleiterin, die zum Rhythmus seiner Figuren einen Trommelwirbel schlug. Gefährlich nahe an den Zuschauern balancierte der Künstler sein Element, wahrscheinlich hatte der Ruck sie vor einer Konfrontation mit seinem Feuerstab bewahrt. Hastig drehte sie sich um, eine schwarz gewandete Gestalt schob gerade einige Kinder beiseite, um aus dem Pulk zu entkommen. Das musste er sein! Schnell drängte sie ihm nach und schaffte es schließlich heraus.


    "Entschuldigt bitte! Habt Ihr mich eben gerettet?" Warum hatte sie das Gefühl, die schwarze Gestalt zu kennen ...

    Verwirrt, aber schon etwas gefasster blickte Losifa der Halbnymphe nach, die sich hastig entfernte. Sie richtete sich auf, ging einige Schritte rückwärts von dem Übel weg, dann drehte sie sich um und verließ das Grundstück.


    Elaiya war ihr in dem Moment ein wenig hysterisch erschienen, doch Losifa entschloss sich, ihr nicht nachzulaufen. Schließlich kannten sie sich nicht wirklich, und vielleicht brauchte sie einfach Zeit, um sich wieder zu beruhigen. Auch so war Losifa keineswegs der Langeweile ausgesetzt. Noch einmal sah sie zu dem blühenden Garten hinter der Werkstatt zurück, sah die große Weide, deren Blätterdach sich wie ein Zelt um den Stamm neigte und den Ort des Grauens verdeckte. Sie seufzte, blickte geradeaus und bog um eine Ecke.