Beiträge von Losifa Kiruna

    Auch nicht. Egal. :D


    Wenigstens geht bei dir alles andere. *maul* Alle sagen, ich solls neu installieren, aber dann gehts noch immer nicht! Und mein Grafiktablett verstaubt deswegen auch.

    Aufgewühlt lief Losifa durch die Straßen Nir'alenars. Kaum war sie wieder in der Stadt, wurde sie schon von dem hektischen Treiben, den vielen Aktivitäten und neuen Bekanntschaften überrannt und verschluckt. Sie fühlte sich wie unter großem Druck, und streunte nun rastlos herum, um irgendwo wieder frei atmen zu können. Die dahineilenden oder langsam schlendernden Bewohner, manche bestimmt auch Fremde von weit her, das fröhliche oder ernste Gerede, Lachen und seltener Klagen, die Häuser am Straßenrand und das Pflaster unter ihren Füßen - all das empfand sie plötzlich als eine unangenehme Last, die sich einfach nicht abschütteln ließ.


    Jetzt, in dem Moment, hatte sie keinen Blick mehr für das Schöne. Ihr war leicht schwindelig, dennoch hastete sie weiter, getrieben von etwas Verschwommenem, und ihre Umgebung nicht mehr ganz klar wahrnehmend.


    Bewegte sie sich überhaupt noch in ihrer Menschengestalt? Oder hatte sie sich schon längst verwandelt, wie es allen Tua'Tanai in die Wiege gegeben ist, kroch sie schon als Schlange über die Straße? Sie wusste es nicht. Ihre Zunge spaltete und vereinte sich wieder in einem einzigen Augenblick. Bald schien ihr Blick fensterhoch zu sehen, dann wieder vom Boden aufzublinzeln. Ein Zischen entrang sich ihrer Kehle, und einige Leute drehten sich erstaunt zu ihr um.

    Losifa wusste das kurze Aufleuchten der kalten Augen nicht einzuordnen. Verwirrt durch die Verwirrung in ihrem Kopf stellte sie die drängendste Frage, die momentan viele andere überlagerte. Der Wind ... "Ihr sagtet, ich solle auf den Wind achten ... was bedeutet das genau?"


    Dann war da noch etwas. Wie sollte sie ausführen, was die Seherin ihr gesagt hatte? Ihr müsst Euren Weg nur noch beschreiten ... "Meint Ihr, ich soll meiner inneren Stimme folgen?" Noch war ihr nicht klar, wie sie diese Aussage auffassen musste. Woher wusste sie denn, welcher speziell ihr Weg war?

    Entsetzt sprang Losifa auf und stolperte weg, weg von den fallenden Fischen, die den Boden verdarben. "Was ist das?", hauchte sie und starrte das grau verfärbte Gras an. Ein unangenehmer Geruch stieg ihr in die Nase, von dem sich ihr Magen umdrehte, Verwesung lag in der Luft. Unwillkürlich atmete sie durch den Mund und drückte sich an den Baumstamm, als könne er sie vor diesem Fremden, Bedrohlichen beschützen.


    Dann drangen Elaiyas Worte in ihr Bewusstsein. Der Geruch betäubte sie fast, sie verstand Worte, nicht aber den Sinn dahinter.

    "Der Wind?" Losifa runzelte die Stirn, Unverständnis zeichnete sich in ihren Zügen ab. Schön, sie war eine Tua'Tanai, verbunden mit der Natur und ihren Elementen. Doch was hatte ausgerechnet der Wind an sich, was bedeutete er für sie?


    So viele Fragen lagen ihr auf der Zunge ... doch natürlich war auch die Valisar-Seherin nicht allwissend. Sie hielt sich zurück, verbiss sich den Schwall von Fragen, der auszubrechen und ihr Gegenüber unvorbereitet zu überschwemmen drohte. Elster, Schlachtross und der silberne Knoten ... sie würde eine entscheidende Begegnung mit einem neuen Freund erleben, wenn sie sich diese erhoffte.


    Nachdenken war überflüssig, mehr als die Seherin ihr erzählt hatte, würde sie sowieso nicht herausfinden. Sie musste einfach abwarten und tun, was sie für richtig hielt. Und sie sollte die Ratschläge, die in der Weissagung verborgen waren, beherzigen. Mehr konnte sie nicht tun. Mehr stand ihr nicht zu. Sie war ein Geschöpf der Gegenwart, geschaffen für den Augenblick. Was tat sie dann hier? Einfach nur neugierig sein?


    "Wisst oder vermutet Ihr noch etwas? Oder haben die Steine alles enthüllt, was es zu sagen gibt?", fragte sie. Ja, die Neugier zerrte an ihr und drängte ihr die Frage auf die Zunge.

    "Ich glaube, ich stecke bereits mitten drin."


    Ein Flüstern war es, auf einmal fühlte Losifa sich schwer und trübsinnig. Ihre Heimat ... natürlich. Plötzlich erschien ihr ihre Zukunft düster, schwierig, nicht mehr voll von Neuem und verheißungsvoll, und unbekannt. Jetzt wurde sie ihr zumindest in groben Zügen enthüllt, und sie wünschte, sie hätte nie danach gefragt. Doch es gab kein Zurück, sie konnte das Wissen nicht einfach wegwischen, sie musste etwas damit anfangen. Sie würde den Nutzen daraus ziehen und lernen, was es zu lernen gab. Dann würde sie ihren eigenen Weg gehen. Nacheinander betrachtete sie die Steine und prägte sich ein, was die Seherin dazu sagte.


    Ein langer Weg, der aber nicht immer nur durch die Stadt führen würde ... würde sie sich also irgendwann doch von der unbekannten Kraft, die sie hierhielt, befreien und in ihre Heimat zurückkehren. Und sie sollte durchaus ein wenig misstrauisch sein. Würde sie etwa von jemandem, den sie in nächster Zeit kennenlernte, betrogen werden? Nun, es nützte nichts, übervorsichtig zu sein. Sie würde warten, wie sich die Dinge entwickelten.


    Eine Beziehung mit einem Hindernis ... darauf war Losifa neugierig. Dann war dieses eine Probe für diese Beziehung. Bestimmt würde sie ihr Bestes geben, um das Problem zu lösen - gemeinsam mit ihrem Freund oder Partner.


    Ja, und ihre Heimat. 'Vielleicht hilft Euch der Glaube dabei.' Diese Worte berührten sie, wie ein Lichtblick, ein kleiner Sonnenstrahl, verborgen unter eisblauem Licht und dem ebenso eisigen Blick der Seherin. Liaril, ihre Patengöttin würde ihr helfen können ...


    Sie wartete auf die Deutung der restlichen drei Steine. Die Valisar zuckte nicht einmal mit der Wimper, doch sicherlich las sie in Losifas Gesicht."Bitte erzählt mir mehr", bat sie.

    Auch Elaiya hatte also eine Antwort, etwas, dass sie zumindest für den Moment hier hielt. Losifa freute sich über die Gemeinsamkeiten, auch wenn sie nicht wusste, ob sie sich als Freundinnen überhaupt wiedersehen würden. Im Moment saßen sie einfach nur unter der beschützenden Weide und redeten.


    Elaiya hatte ihre Werkstatt, und Losifa bewunderte sie dafür, dass sie ihr Handwerk gewählt und darin Meisterin geworden war. Sie selbst hätte gerne auch so etwas wie eine Berufung, doch sie wusste nicht, wohin sich wenden, welche Fähigkeit sie fördern und entwickeln sollte, um damit Geld zu verdienen. Ob es dafür sogar schon zu spät war? Mit irgendetwas musste sie schließlich Geld verdienen, irgendetwas musste sie besser beherrschen als andere. Sollte sie etwa ihre Fähigkeit als Wandlerin einsetzen? "Ich hätte gerne eine feste Arbeit wie Ihr, eine die mir Spaß macht und das Richtige für mich ist ...", gestand sie. Doch sie wollte der Halbelfe wirklich nicht zuviel von ihren Sorgen aufbürden.