Beiträge von Kaera

    Kaera nickte. "Ja, ich befürchte auch, dass wir nichts konkretes mehr finden. Was mich jetzt allerdings noch mehr interessieren würde, ist, wer dieser Elf war und warum er dieses Buch haben wollte. Das ist gewiss kein Zufall." Kurz gab Kaera ihrem Hund zu verstehen, dass er noch warten musste, und ging dann zurück in die Bibliothek, um zu sehen, wo Gevra geblieben war.

    Kaera war geblendet und seufzte schon, bevor sie wieder sehen konnte. Zumindest hat er uns nicht angegriffen..., fuhr es ihr durch den Kopf.
    "Gevra? Nein... ich weiß nicht, wo er ist... vielleicht hat der Elf ihn nur bewusstlos werden lassen. Uns hat er schließlich auch nichts getan..." Kaera sah sich um, ob Gevra am Boden lag.

    Kaera entdeckte die huschende Gestalt zwar, konnte aber kaum erkennen, wie genau sie aussah. Sie wusste allerdings genau, dass es die persönliche Fee dieses elfischen Magiers sein musste. Schließlich war ihr Vater auch ein Magier gewesen. Die Frage war nur: was trieb der Magier im Schilde? Warum und was wollte er mit dem Buch?


    Womöglich hat er ähnliche Absichten wie wir... aber bestimmt nicht dieselben. Arrogante Magier helfen nur sich und ihren Gelüsten...


    Kaera sah sich nach ihrem Hund Ascar um, der noch immer brav auf sie wartend, am Ende der Treppe saß. Dieser hatte sein Frauchen schon entdeckt und wedelte leicht mit dem Schwanz. Die Nymphe sah wieder zu dem Magier und erahnte die Antwort, die er geben würde schon.

    Kaera trat aus dem Rauch und hörte Lunarel mit dem Elfen sprechen. Die Nymphe mischte sich nicht einfach in das Gespräch ein, sondern blieb schräg hinter Lunarel stehen. Sie verschänkte die Arme und wartete was weiter geschehen würde. Der Elf schien sehr wütend und Kaera war sich nicht sicher, ob sie in einen "normalen" oder magischen Streit geraten würden.

    Kaera wischte sich die Augen. Der Geruch war beißend. Doch als sie den Schrei hörte, der wohl eindeutig vom Haupteingang kam, beeilte sie sich, die anderen nicht zu verlieren.
    Wie lange hält denn dieser vermaledeite Rauch noch an?!...
    Langsam wurde ihr von dem Gestank leicht übel.

    Kaera musste unwillkürlich lächeln, als der Elf sich umschaute, sie sah und den Rauch entstehen ließ.
    Als hätt´ ich´s nicht geahnt... Magier...
    Lunarel verschwand schließlich im Rauch. Kaera war nicht wohl bei der Sache, doch was sollten sie tun? So atmete sie noch einmal tief ein, hielt die Luft an und trat in den Nebel. Dabei tastete sie nicht nur vor sich, um nirgendwo gegen zu laufen, sondern auch neben sich. So lief sie an einem Regal entlang in der Hoffnung, nicht irgendwie im Kreis zu laufen. Schließlich wusste sie nicht einmal annähernd, wie weit dieser Rauch reichte.
    Elfen... vor allem männliche... Ah!... und dann auch noch magischer Natur...

    Leicht enttäuscht klappte sie das Buch zu und stellte es zurück.
    Elfen... Warum glauben die eigentlich immer, etwas besseres zu sein?...
    In Gedanken murmelte sie weiter in sich hinein. Als sie den Flügel verließ, entdeckte sie Lunarel nur durch Glück, bevor durch eine Tür verschwand.
    Ich hab doch geahnt... dieser Elf führt nichts nettes im Schilde... Und da er unser Buch hat, dürfen wir ihm jetzt hinterher rennen...
    Das tat Kaera dann auch. Vorsichtig und leise rannte sie hinter Lunarel her und holte ihn glücklicherweise auch ein. "Da bin ich. Musste nur noch was nachschauen", erklärte sie kurz und lächelte. Als sie den Rücken des Eflen betrachtete, der eilig von dannen lief, fragte sie sich, ob er ihnen das Buch überhaupt freiwillig wiedergeben würde...!

    Kaera sah Gevra und Lunarel verdattert nach. Als die beiden durch die Tür den Flügel verließen, zuckte die Nymphe mit den Schultern. Zurück aufs Buch blickend, beschloss sie, dass sie zuerst dieses Buch zuende durchsehen wollte. Inzwischen war sie der Ansicht, dass sie einfach zu alt war, gleich allem stürmisch hinterher zu laufen. Erst wenn sie das Buch beruhigt zurück ins Regal stellen konnte, würde sie den beiden folgen. Dabei hoffte sie, dass die beiden überhaupt noch in der Bibliothek sein und nicht dem Elfen durch die ganze Stadt hinterherrennen würden. So blätterte sie weiter, in der leisen Hoffnung doch noch etwas zu finden.

    Kaera blickte bei Lunarels Worten auf und sah gerade noch, wie der Elf verschwand. Hatte er das Buch wirklich mitgenommen oder lag es noch irgendwo rum? Sie sah sich um, da sie das Buch nicht beim Elfen gesehen hatte. Vielleicht hatte er es nur nicht zurückgestellt, dann konnte sie doch noch erfahren, wonach der Elf gesucht hatte.


    Seltsamer Elf... ts...

    Kaera seufzte. Dann lächelte sie aber und meinte: "Naja, aufgeben gilt nicht. Und wenn wir nicht erfolgreich sein sollten, haben die anderen bestimmt etwas herausgefunden." Schulterzuckend durchsuchte sie das Buch weiter.

    Ja, so etwas hätte ich eigentlich wissen oder zumindest ahnen müssen... Elfen eben.
    Doch Kaera lächelte den Elfen nur an. Eben bemitleidenswert...
    "Verzeiht, dass ich Euch angesprochen habe." Es war nicht zu überhören, dass sie ihre Worte nicht ernst meinte. Dies erkannte man aber nur am Ton und nicht an den Worten. "Es wird nie wieder vorkommen. Ich ziehe mich zurück und überlasse Euch Euren wichtigen Taten."
    Damit schnappte sie sich den nächsten Band, wandte sich von ihm ab und gesellte sich wieder zu Lunarel. "Schon was gefunden?", fragte sie leise. Denn so langsam glaubte sie, in den Büchern vielleicht doch nichts zu finden. Den Elfen hatte sie wieder vergessen. Warum sollte sie an so ein arrogantes Wesen auch nur einen weiteren Gedanken verschwenden?

    Kaera war so vertieft in das Buch, welches sie gerade durchblätterte, dass sie den Fremden, der die Bibliothek gerade betreten hatte, nicht bemerkte. Jedenfalls nicht gleich. Erst als sie das Buch ins Regal zurückstellte, und dass so vorsichtig, als wäre es ein Heiligtum, fiel ihr der Elf auf.


    Eine untypische Farbe für einen Elfen... obwohl, kommt wohl auf die Disziplin an, der er angehört.


    Kaera drehte sich zu ihm und sprach ihn einfach an. Es kostete ja nichts, ihn zu fragen, was er hier suchte.
    "Seid gegrüßt. Ich bin Kaera Lavan. Darf ich fragen, in was für einem Buch ihr da blättert? Ich selbst bin gerade bei der Recherche und eigentlich interessieren mich alle Bücher. Deshalb frag ich." Dabei wirkte die Nymphe sehr aufgeschlossen und sympatisch. Aber sie war ja auch sie selbst, vollkommen natürlich.

    Ich muss sagen, dass ich die Idee auch gut finde. Das erleichtert so einiges und vielleicht bringt es ja auch wieder Schwung in die Sache ;)
    Also, meinetwegen, kann Edea kommen!

    Kaera sah sich die Bände genauer an. "Gevra... vielleicht ginge die Suche schneller voran, wenn wir zu zweit suchten. Ich sehe einen Band durch und Lunarel auch einen. Oder sind die Bücher zu wertvoll, als dass wir sie benutzen dürften?" Ihr Wissensdurst war zu groß und ihre Geduld nicht stark genug, um langsam weiterzusuchen.


    Jetzt wäre ein Zauber nicht schlecht, der das Bild selbst sucht und den Band aus dem Regal nimmt und die richtige Seite aufschlägt... oder einer, der uns mit den anderen reden lässt... Vielleicht kennen sie schon seinen Namen... Lächelnd musste Kaera an ihren Vater denken, der sie doch soviel gelehrt hatte.

    Kaera schielte leicht über Gevras Schulter. Sie fragte sich wohl dasselbe wie Lunarel sich fragte.
    Vor allem aber hoffte sie, dass sie etwas fanden, was sie weiterbrachte. Vielleicht gab es ja eine Zeichnung von dem Magier, vielleicht sogar von seiner Fee. Kaera war gespannt, wie der Magier wohl gewesen war und was für ein Pärchen er und seine Fee gebildet hatten.
    Als Lunarel seine Frage nach der Auflistung stellte, fiel Kaera etwas ein: Kannten sie den Namen, den Geburtstag oder das Abschlussjahr denn überhaupt? War sie jetzt nur vergesslich, oder wussten sie nur, dass er vor kurzem verstorben war und wie das Gesicht seiner Fee aussah? Sie war sich nicht mehr sicher, aber sie wollte Lunarel das erst fragen, wenn sie wieder allein waren. Denn eigentlich wollte die Nymphe so wenig Leute wie möglich in ihre Forschungen einbeziehen. Ein junger Schüler sollte sich seinen Büchern widmen und nicht irgendwelchen Fantastereien...
    Und das denk ausgerechnet ich... eine Nymphe, die lieber durch den Wald getappst ist, als den Kopf in die Lehrbücher zu stecken... Sie musste lächeln.

    Kaera war froh, dass sie nun scheinbar endlich ihrem Ziel ein Stück näherkamen. Außerdem liebte sie Bücher über alles und die Bücher der Bibliothek waren für sie wie ein Goldschatz für einen Piraten. Allein der Duft der Ledereinbände und des Papiers, das seidige Gefühl zwischen den Fingern, wenn man umblätterte. Doch die Worte, die ein jeden mit Fantasie in eine unbekannte Welt bringen konnte, waren für sie der Schlüssel. Die Nymphe betrat mit Hilfe des geschriebenen Wortesnicht nur fremde Welten, sondern durchlebte auch oft ihre eigene Vergangenheit und war nur so fähig diese zu verarbeiten.


    Jetzt wartete sie darauf, dass Gevra ihnen zeigte, welches Buch genau sie durchstöbern mussten.

    Kaera folgte Lunarels Deuten und nickte. "Ja, da könntest du Recht haben. Dann mal los." Entschlossen ging Kaera auf den jungen Schüler zu. "Verzeiht. Mein Name ist Kaera Lavan und dies ist Lunarel Y'Daerûn. Sagt, seid Ihr Gevra? Euer Lehrer Aerdil schickt uns zu Euch. Wir könnten Eure Hilfe gebrauchen. Wir suchen Informationen über einen vor kurzem verstorbenen Magier und wir wissen nicht, wo wir mit der Suche danach beginnen sollen."
    Kaera deutete auf den Westflügel und blickte etwas hilflos drein.