Beiträge von Kaera

    Schmunzelnd schmiegte sich die Nymphe an den Nachtelfen. "Ja, lass uns gehen. Tanzen werden wir ein anderes mal auch noch können. Aber deine Verbände muss ich noch wechseln." So manövrierte Kaera ihren Begleiter sanft zwischen den Gästen hindurch. Schließlich verließen die beiden den Ball und fuhren mit einer Kutsche nach Haus.

    Kaera wandte sich von Seoul ab. Sie warf einen Blick auf die Nymphe ihr gegenüber. "So, lass uns gehen, Seoul. Wir haben Elaiya lang genug aufgehalten." Kaera fand es äußerst seltsam, dass die Nymphe Elaiya so gar nicht wie eine Nymphe war, aber dass wollte sie jetzt nicht ansprechen. sie würde sie fragen, wenn sie mal bei ihr zu Hause wären.


    So erhob Kaera sich und ergriff Seouls Hand, um ihn zu führen. Sie wollte niemandem unangenehm sein und hatte wirklich das Bedürfnis zu gehen.

    Kaera sah Yenvar und Shiai schmunzelnd an und folgte der Zwergin Schulter zuckend. "Weißt du Dadane, so jemanden wie dich habe ich bislang noch nicht kennen gelernt. Es freut mich, dass ich das noch durfte." Sie sah kurz, wo Ascar steckte und lief dann einfach am Weg entlang. Sie war gespannt, wie weit sie wohl reisen würden und wen sie auf ihrer Reise treffen würden.

    Automatisch verfiel Kaera in Deckungssuche. An die Wand gelehnt versuchte sie, zu entdecken, wer oder was mit ihnen sprach bzw. drohte. "Was ist hier geschehen?", fragte sie an die Fremde gerichtet, Dabei sah sie aber in die Richtung der anderen. Wenn sie ehrlich war, war es ihr unheimlich, sie hatte die Befürchtung, dass die Fee es verdammt ernst meinte.


    "Warum tut Ihr das? Was hat man Euch angetan? Wir wollen Euch helfen..." Die Nymphe versuchte, die Fee in ein Gespräch zu verwickeln und die Situation zu entschärfen. Genau genommen würde die Nymphe der Fee helfen, wenn man ihr weh getan hatte. Sie würde niemanden umbringen oder Schmerzen zufügen, aber helfen Gerechtigkeit war ihr schon immer wichtig gewesen.

    "Vielen Dank, Signes, für eure Komplimente...", erklärte die Nymphe geschmeichelt. "Nun, die See ist aber unberechenbar. Zwar können Frauen das auch sein, aber nun gut... das ist euer Leben." Sie grinste den Kapitän an und wünschte ihm: "Auf das wir uns wiedersehen, Signes und von alten Zeiten schwärmen können."


    Als der Kapitän verschwunden war, um seinen Freund zu suchen, wandte sich die Nymphe an ihren Begleiter. "Wenn du gehen möchtest?... Meinetwegen. Den Grund für dieses Ereigniss kenn ich nun, meine Neugier ist gestillt", erklärte sie Seoul schmunzelnd. "Dann könnte ich mir deine Augen auch noch mal anschauen..." Sie hakte sich bei ihm unter.


    "Eine interessante Begegnung, fandest du nicht?" Ihr war nicht entgangen, dass ihm Signes Flirtversuche nicht wirklich gefielen.

    Kaera schmiegte sich an Seoul, als dieser ihr ein Schmunzeln schenkte. "Natürlich ist mir das recht. Morgen nachmittag. Ich werde bereit sein", erwiderte sie Elaiya.


    Während Elaiya und Sicil sprachen, flüsterte sie leise: "Aber wir müssen uns auch bald aufmachen, sobald es dunkel wird. Ich möchte mir deine Augen noch einmal ansehen..." Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange.

    "Natürlich wurde ich erwartet. Das Tor zum Turm stand offen. Ich schlüpfte hinein. Im turm selbst war es anheimelnd warm und Kerzenlicht machte es äußerst gemütlich. Ich fand am Fuß der Treppe, die den Turm hinaufführte, ein weißes Kleid aus feinstem Stoff. Ich hielt es mir schmunzelnd an und drehte mich. Heute erscheint es mir wahnsinnig, es angezogen zu haben, aber wenn man unter einem Zauber steht, ist man nicht wie man selbst. Umgezogen lauschte ich der Melodie und folgte ihr den Turm hinauf. Ich fühlte mich wunderschön und als müsste ich vor Glück, die ganze Welt umarmen. Schließlich stand er da, sah lächelnd zu mir und hielt mir eine Hand entgegen. Ich ließ mich von ihm in einen großen Raum führen. Es erschien mir wie ein Ballsaal so groß. Woher auch immer die Musik kam, wohl vom Zauber in meinem Kopf, wir tanzten lange dazu. Er lullte mich mit seinen schmeichelnden Worten ein und nun... man könnte sagen, ich hätte mich diesem Mann ohne Zweifel völlig hingegeben. Ich hätte alles für ihn getan." Kaera ließ den Wein in ihrem Kelch kreisen.


    "Dann hörte ich Stimmen von draußen hereinschallen. Mein Name wurde gerufen und Flüche wurden ausgestoßen. Ich hörte den Lärm eines Kampfes, doch das kümmerte mich alles nicht. Scheinbar schien es meinen Verehrer nicht zu beunruhigen. Er verführte mich nach allen Regeln der Kunst... aber nur fast, denn Serando und seine Freunde überwanden die dämonischen Wachen und standen plötzlich im selben Raum. Mein Begleiter sah mich fuchsteufelswild an. Ich brachte ihm nur einen unverständnisvollen Blick entgegen. Schließlich war ich eine Nymphe und er wusste, was das für gewöhnlich bedeutete. So schob mein Verehrer mich hinter sich, wie um mich zu schützen. Ilaine, die Frau mit den Wurfäxten, befürchtete mich zu treffen. Serando forderte den Mann zum Duell. Siegesgewiss willigte dieser ein. Serando wurde verwundet und ich verstand nicht, warum er das tat. Dennoch... mir tat es weh, diesen guten Freund leiden zu sehen.Doch der Kampf wurde immer wütender. Erst als ich Angst hatte, dass Serando im Kampf um mich sterben könnte, ließ der Zauber von mir ab. Der einstmals wunderschöne junge Mann, wurde zu einem hässlichen Wesen, zu unappetitlich um ihn genauer zu beschreiben. Es wusste sofort, dass sein Zauber verflogen war und wandte sich mir zu. Kreischend sah es mir in die Augen. Ich dachte mein Herz bliebe stehen.


    Doch als es Hand an mich legen wollte, wurde es von hinten durchbohrt. Die Klinge wurde herausgerissen und ihm wurde der Kopf abgeschlagen. Serando stütze sich auf sein geliebtes Schwert und sah mich erschöpft an. Ich trat zu ihm und bat ihn um Verzeihung. `Du bist Anfängerin in diesem Geschäft, ich hätte es Wissen müssen...´ Wir verbrannten den Leichnam und verrammelten den Eingang zum Turm. Als wir das Dorf erreichten, war jeglicher Nebel verschwunden und das Mädchen schlief zwar erschöpft, aber normal und nicht im Wahn gefangen. Beruhigt verließen wir das Dorf und kehrten in einer großen Stadt in einer Taverne ein. Als ich dort Serandos Wunde versorgte, erklärte er mir, dass Dämonen oder böse Geister genau spüren konnten, wer unerfahren und somit schwach ihren Zaubern gegenüber war. Er gestand mir auch, dass er völlig entsetzt war, als er mich nicht bei sich wusste. `Ich hatte Angst zu spät zu kommen. Hätte es dich geküsst, hätte es dir jegliche Lebenskraft entzogen...´ Seitdem habe ich mich zwar immer noch auf Abenteuer gewagt, meist mit Serando an meiner Seite, aber ich war anders... Von Serando habe ich nicht nur viel über den Schwertkmpf gelernt... aber das ist zu unsittlich", meinte die Nymphe grinsend und sah ihre Gäste an. "Lange Zeit waren wir Gefährten und wir ergänzten uns perfekt. Der eine fand beim anderen Schutz, Trost und Zärtlichkeit. Naja, so war es wohl damals, als ich all meine Erfahrungen sammelte."

    Kaera sah Dadane leicht verwirrt an. "Keine Sorge uns wird schon nichts passieren. Yenvar lebt außerhalb der Stadt und weiß sich sicher zu wehren und ich bin zwar in der Stadt ansässig, aber ich habe bevor ich hier strandete ganz Niel´Anor bereist. Mach dir nicht so viele Gedanken und Sorgen. Das hier sollte eine unbeschwerte Reise werden, oder nicht?" Die Nymphe sah die Zwergin lächelnd an. Dachte sie denn ernsthaft, das Leben aller hing von ihr ab? Sie waren doch nicht in einem Kriegsgebiet unterwegs. "Wahrscheinlich werden wir dir mehr über Kräuter beibringen, als du dein Schwert ziehen musst." Sie zwinkerte Dadane aufmunternd zu, blieb aber, wie von ihr gewünscht, dort stehen, wo sie war.

    Kaera lachte Kopf schüttelnd. "Sicil, ich werde Elayia schon richtig erklären, wie man sich Männer vom Hals hält... Das ist etwas was ich in der Stadt fast tagtäglich trainiere. Als Nymphe steht man immer wieder Männern gegenüber, die ihre Finger nicht bei sich behalten oder ihre Augen abwenden können... Die Nymphe war etwas verwirrt, als Sicil schließlich relativ schnell ging, wandte sich dann aber schmunzelnd ihrem Liebsten zu. "Keine Sorge. Ich werde dich nicht k.o. schlagen", meinte sie grinsend und knuffte ihn in die Seite. "Den wahren Test macht man auch erst durch wenn es ernst ist..." Sie überlegte kurz. "Vielleicht könnten wir das an ein paar Nachmittagen in meinem Garten machen. Am besten kommst du einfach vorbei. Meistens bin ich nachmittags zu Hause und die zwei kommen dann auch sicherlich nicht zufällig."

    Kaera war unheimlich. Es war als habe man ein Spukschloss betreten. Sie hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Die Nymphe hatte keinerlei magischen Fähigkeiten von ihrem Vater geerbt, nur ein wenig seines Wissens gelehrt bekommen. Aber die Geschichten über Spukschlösser hatten immer die Abenteurer erzählt und nicht ihr Vater. Doch die Abenteurer hatten keine wirkliche Lösung für Spukschlösser gehabt. Jedes Schlösschen benötige seine eigene Erlösung, hatte ein Schwertkämpfer ihr eines Nachts am Feuer erklärt.


    So lief die Nymphe einfach weiter den Gang entlang in dem sie sich befanden. Sie öffnete einige Türen und schielte in die Zimmer hinein. Yenvars Rufe hatten etwas entrücktes in dieser seltsamen Atmosphäre und doch holten sie Kaera irgendwie auf den Boden zurück. "Vielleicht sollten wir die Ringe benutzen und den einzigen Magier fragen, mit dem wir in Kontakt stehen. Vielleicht weiß Althaire, was wir tun können...", meinte sie leise zu den anderen beiden. Sie begann unwillkürlich leise zu sprechen, obwohl sie ja niemanden hier stören konnte."Andererseits hat dieser Ort vieleicht auch zu viel Magie und könnte diese Fähigkeit der Ringe zerstören oder verzerren, wenn wir sie hier benutzen..."

    Kaera sah Dadane leicht verwirrt an, als sie neben ihr auftauchte. "Ach Dadane, nun..." Schon war die Zwergin verschwunden. Kaera sah sich um und stellte fest, dass Dadane gestolpert war. Die Nymphe trat zu ihr. "Dadane, du bist wahrlich eine einzigartige Person." Kaera lächelte und erklärte dann: "Mach dir keine Gedanken. Mag ja sein, dass du ein wenig zu streng warst. Andererseits hattest du ja Recht. Ich bin doch nur losgegangen, weil ich keine Lust hatte dieses Thema noch länger zu diskutieren. Für mich ist klar, wie man in einer Gruppe reist. Was soll ich dann noch großartig sagen. Da kann ich doch besser schon mal vorgehen und weitersuchen." Die Nymphe zuckte mit den Schultern. "Wenn Ayala weiterhin einfach irgendwann irgendwie verschwindet, werde ich mich nicht mehr darum kümmern, denn es scheint ja ihre Art zu sein. Lass uns doch einfach weitergehen..." Kurz sah die Nymphe nach ihrem Hund und blickte dann zurück zu Dadane.

    Kaera beobachtete Sicils Treiben und zuckte mit den Schultern. "Ach, keine Sorge. Dort, wo ich aufgewachsen bin wurde schlimmeres vor aller Augen gemacht", erklärte sie schmunzelnd. "Aber hier ist ja so einiges anders. Das Training sollten wir unter uns starten. Später können wir dann testen, wie gut du bist. Denn das ist nicht immer einfach..."


    Die Nymphe ging nicht weiter auf Sicils leichte Provokation ein. Sie war kein junges Ding mehr. Früher wäre sie sofort darauf angesprungen und hätte Seoul wohl ebenso leidenschaftlich geküsst. Das tat sie nicht, sie hielt nur seine Hand und war glücklich ihn sicher neben sich zu wissen und seine Nähe zu spüren.

    "Also, ich hatte auch weniger an den Schutz der Gruppe gedacht. Auf mich aufpassen kann ich auch allein. Ich habe ganz Niel´Anor bereist und lebe noch... " Kaera hatte wirklich etwas anderes erwartet und so wie Shiai aussah, ging es ihr ebenso. Die Nymphe entschied, sich nicht weiter um dieses Thema zu kümmern. Eigentlich hatte sie gehofft auf der Reise in dieser Gruppe neue Freundinnen zu finden. Sie pfiff Ascar zu und dieser trottete los. "Für mich ist das Thema beendet." Mit diesen Worten folgte sie ihrem Hund. Sie hatte es nicht nötig jemanden hinterherzulaufen. Ein Duft von Narzissen umgab die Nymphe. Kein Wort sprach sie mehr, sondern suchte stattdessen nach den Kräutern, die sie brauchte.

    Kaera trat hinein und sah sich verwirrt um. Ihr fröstelte. Sie gab Yenvar recht.


    "Lasst uns weitergehen... wer weiß was das zu bedeuten hat. Wo war denn der Raum, in dem ihr das letzte Mal wahrt? Kannst du dich erinnern, Yenvar? Sonst... Vielleicht sollten wir rufen, aber wenn hier irgendetwas mit einem Fluch belegt ist... womöglich ziehen wir ihn dann auch auf uns. Vielleicht hat die Fee, oder irgendjemand anders das Gebäude und die, die darin sind, verflucht, so dass sie hier gefangen sind und nichts tun können. Ich verstehe kein Wort... was sagen die nur... Auf jeden Fall behagt es mir nicht hier stehen zu bleiben." Unbewusst griff Kaera zu dem Dolch, den sie von Althaire genommen hatte.


    Langsam ging die Nymphe weiter. Bislang hatte sie noch nie Geister erlebt. Natürlich wusste sie nicht sicher, ob es überhaupt welche gab, andererseits war sie der Meinung, dass in einer Welt, in der Magie existierte, auch so etwas da sein musste. Oft schon hatte genau dieser Gedanke sie getröstet; jetzt jedoch war er irgendwie unheimlich. Sie mussten Lindaron finden und ein ernstes Wörtchen mit ihm wechseln.

    "Das Feuerwerk?... Also ich muss es nicht unbedingt gesehen haben. Viel interessanter finde ich, dass Sir Dermond noch keine Frau hat. Es hat mich schon ein wenig gewundert, als es mir aufgefallen ist, aber dass dieser Ball eine Brautschau ist... Dann hätte er vielleicht eher heiratswillige Damen einladen sollen. Denn dann wäre ich nicht hier. Obwohl ich verstehen kann, welch romantische Vorstellung er bei der Planung dieses Balles hatte. Die Traumfrau treffen, mit ihr die Nacht durchtanzen, vorzüglich schmausen und sich vortrefflich mit ihr unterhalten und ihr jeglichen Besitz darbieten. Die Rechnung könnte sogar aufgehen, wenn Ihr mich fragt..."


    Die Nymphe sah sich um. Es war eine große Auswahl für den armen Sir Dermod, aber vielleicht wäre ja wirklich die Richtige dabei. Ihren Richtigen hatte sie bei einem einfachen Einkauf kennen gelernt und würde ihm sicher nicht so schnell davon laufen. Kaera war froh, dass Seoul davor auch keine Angst zu haben schien. Ihr gefiel es, dass er ihrer sicher war. Lächelnd hob sie ihren Blick von Seoul zu ihrem Bekannten.


    "Doch sagt, wie steht es um Euch? Bei dieser Auswahl... oder darf man schon gratulieren?", fragte sie grinsend.

    Kaera stimmte in sein Lachen mit ein. Sie und Seoul hatten noch nicht über solche Themen gesprochen. Solang waren sie auch noch gar kein Paar. Dennoch nickte die Nymphe ´lächelnd und erklärte:" Wenn es soweit ist, werden wir versuchen euch zu benachrichtigen und ich denke, ich spreche für uns beide, dass ihr dann herzlichst eingeladen seid. Denn dann gäbe es ohnehin eine große Feier... Schließlich bin ich eine Nymphe", lachte sie. Sie trat näher an Seoul heran und strich ihm eine Haaresträhne von der Stirn. Dabei war ihr Blick so sanft. Egal ob man nun den Fliederduft deuten konnte oder nicht, man wusste was diese Nymphe für Seoul empfand.


    Zwar konnte die nymphe das feuerwerk hören, wusste jedoch nicht, ob sie nach draußen gehen sollte, denn Seoul hätte von dem Spektakel ja nur sehr wenig. So sah sie wieder zu Signes und fragte:" Sir Dermond ist euch also bekannt? Woher kennt Ihr Euch? Und... es mag ja unhöflich und viel zu neugierig sein, aber warum genau gibt er einen Ball zu dem er jeden, einfach jeden einlädt?"

    Oi oi oi! Ja Arvi da hätte ich an deiner Stelle wohl etwas verwirrt aus der Wäsche geguckt. Sowas ist doch was für Studenten, die grad anfangen zu arbeiten... die noch gar nicht wissen, was arbeiten bedeutet...


    Die werden dich schon nehmen oder du findest was viel besseres! Ist inzwischen mein Motto geworden. Später wird alles besser :eyebrow: Fragt sich nur wann später anfängt...

    Kaera sah Yenvar an. "Sollen wir darauf Rücksicht nehmen? Jemand der einen Teil der Hallen der Magie leitet ist seiner Meinung nach sicher immer schwer beschäftigt. Wir wollen ihm ja nur zur Hand gehen und Arbeit abnehmen, ganz einfach. Das wichtigste ist sowieso erst einmal eingelassen zu werden. Bei einem Toten vor der Tür, werden Fremde sicher nicht mit Kusshand eingelassen."


    Etwas ungeduldig pochte sie erneut gegen die Eingangstür. Sie befürchtete natürlich genauso wie Yenvar, dass Lindaron sie abwimmeln würde. Doch sie hatte keine Lust auf derartige Spielchen. Nur weil er hier ein wenig was zu sagen hatte, sollte er sich vor ihr nicht aufspielen. Die Nymphe wollte schließlich auch aufklären, was in der Stadt vor sich ging und dabei nicht auch noch behindert werden.

    Kaera hörte Dadanes Worte und ihr Ärger war ja selbst mit viel Wohlwollen nicht zu übersehen. Als die Nymphe jedoch das Gefühl hatte, die Sache würde sich sicher schnell hoch schaukeln, auch wenn Ayala noch so kühl geantwortet hatte. So wie sie die Zwergin einschätzte würde sie die Kühle Art ihres Gegenübers nur noch mehr reizen.


    "Nun, lasst uns aus dieser Sache nicht gleich einen großen Streit losbrechen. Ich verstehe Dadanes Ansicht. Ich gebe auch ehrlich zu, dass es auch mir lieber ist, wenn man weiß, dass sich die anderen entfernen. Ein Wort hätte ausgereicht. Denn trotz Hörweite, wir wussten nicht, wo du gewesen wärst, Ayala... Aber ich verstehe auch deine Sicht. Wir haben den Falken ganz offensichtlich vertrieben und es war sicher nicht einfach, ihn so nah an dich heranzulocken. Doch hättest du uns ein Zeichen gegeben, dass und vielleicht auch warum du weggehst, so hätten wir dich gewiss nicht gestört. Das ist jetzt einfach passiert. Es muss ja nicht nochmal passieren... Ganz einfach. Wenn man in einer Gruppe reist, muss man nun einmal aufeinander Rücksicht nehmen. Ab jetzt geben wir uns einfach gegenseitig einen Wink, wenn einer von uns mal kurz verschwindet, dann gibt es auch keine Schwierigkeiten mehr, oder was meint ihr?" Da die Nymphe weder wütend noch amüsiert war, sprach sie ganz ruhig und entspannt. Natürlich hoffte sie, dass Dadane sich etwas beruhigen würde und Ayala das Arrangement akzeptierte. Hilfesuchend sah sie zu Shiai und Yenvar.

    Kaera musste laut lachen, als sie Sicils Worte hörte. So etwas hatte sie seit längerem vermisst. Früher bei den Piraten und Rumtreibern hatte es viele solche Scherzkekse gegeben. Sie würde sich sicher köstlich amüsieren, wenn die beiden ihr kampftraining absolvierten.


    Dann sah sie zu Elaiya und nickte. "Aber gern. Wir können damit beginnen, wann du möchtest. Aber es wird dauern, bis du dich daran gewöhnst, immer eine Waffe am Körper zu tragen. Und es wird noch länger dauern, bis du wirklich gewillt wärest, die Waffe auch bis zum Ende zu benutzen. Du kannst dich glücklich schätzen, dass dein Leben bislang so wohl behütet und beschützt war. Ich habe damals selbst gewählt, in die weite Welt hinauszugehen und den Schutz zu verlassen. Meine Tipps werden dir auch nur dann helfen, wenn du von einer dunklen Gestalt bedrängt werden solltest. Wenn dich mehrere Männer gleichzeitig angreifen, kannst du nur beten, dass Eriadne dir einen Helden schickt. Solche Helden wie diese zwei hier, die oft genug ein Schwert in den Händen hielten." Grinsend sah sie Sicil an, um Seoul schließlich einen Arm um die Taille zu legen und den Kopf an seine Schulter zu lehnen.