Beiträge von Vanathor Marasar

    "Es scheint, als ob Dein Bedürfnis nach frischer Luft in letzter Zeit recht groß geworden ist, Daishanee. Ich frage mich, ob Du der Meinung bist, daß eine Frau, die sich meiner Gunst rühmen möchte, allein in Tavernen verkehren sollte. Stünde mir der Sinn nach solch einer Gesellschaft, würde ich sie weitaus günstiger in einem Hurenhaus finden."


    Er wandte sich noch immer nicht zu ihr um. Vanathors Blick blieb auf das Fenster gerichtet, suchte in der Ferne etwas, das nur er allein zu sehen schien. Seine langen Finger trommelten einen leisen Takt auf dem Fensterrahmen. Das einzige Geräusch, das das Schweigen durchdrang, das sich über den Raum gelegt hatte, nachdem seine Stimme verklungen war. Es war unmöglich, seine Stimmung zu deuten. Er schien grüblerisch und abwesend, seine Gedanken mit etwas beschäftigt, das die rothaarige Frau nicht zu ergründen vermochte.

    Schließlich waren sie vor der Tür zu Vanathors Arbeitszimmer angelangt. Skandar trat wortlos beiseite, öffnete zuvor noch die Tür, die den Blick in das Innere gewährte. Bei dem, was hier folgen sollte, wollte er nicht anwesend sein. Seine Aufgabe war erledigt und um den Rest würde sich Vanathor persönlich kümmern.


    Der Rothaarige drehte ihnen den Rücken zu, schien nicht zu bemerken, dass jemand eingetreten war. Er stand am Fenster und blickte über die Stadt, die sich unter dem Anwesen der Marasar erstreckte. Vanathor war offenbar in Gedanken versunken, der Blick von etwas gefesselt, das in der Ferne lag.
    Erst als Skandar die Tür hinter der Dai’Vaar schloss, drangen Worte aus seinem Mund und ließen erkennen, dass er seine Umgebung dennoch wahrnahm.


    „Wo bist Du gewesen, Daishanee?“


    Seine Stimme klang ruhig und leise. Zu ruhig womöglich. Es war eine Stimmlage, die einem Zuhörer eisige Schauer über den Rücken jagen würde, wenn er damit konfrontiert wurde.

    Skandar schwieg während des Rittes. Es gab nichts zwischen ihm und der Kurtisane zu bereden. So erreichten sie nach schließlich das Tor zum Anwesen der Marasar. Ohne eine Regung zu zeigen, bot er seine Hilfe beim Absteigen vom Pferd an und warf die Zügel danach einem Bediensteten zu.


    Einen Blick mit hochgezogener Augenbraue schenkte er noch Daishanee, der fragte ob sie bereit war. Auch wenn dies nicht der Fall war, würde er sie doch ohne zu zögern zu Vanathor führen.

    Skandar schwieg, während er die Kurtisane auf sein Pferd verfrachtete, bevor er schließlich hinter ihr aufstieg. Er wunderte sich zwar über ihre mangelnde Gegenwehr, war jedoch froh darüber, daß ihm eine jener Szenen erspart blieb, die sie ihm schon bei so mancher Gelegenheit gemacht hatte. Er legte wenig Wert darauf, sich auf der Straße lächerlich machen zu lassen, insbesondere in der Hafengegend, in der er sich bei vielen anderen Gelegenheiten bewegte. Er war darauf angewiesen, daß er hier ernstgenommen wurde. Es war ihm gleich, was man in Adelskreisen von ihm halten mochte, doch hier galt es stets, sich Respekt zu wahren.


    Ein kurzes Kommando an das Pferd und sie bewegten sich aus dem Seeviertel heraus in Richtung des Adelsviertels, wo Vanathor zweifelsohne noch immer vor Wut schäumen würde. Es war kein kurzer Weg. Er führte durch die halbe Stadt, über den Dessibar hinweg. Eine wahrhaftige Premiere, wenn man es genau nahm. Diashanee war bisher niemals so weit gegangen, wenn sie das Anwesen der Marasar verließ. Mit einem Seufzen fragte sich Skandar, wohin ihre nächsten Ausflüge führen mochten. Denn er zweifelte nicht daran, daß es ein nächstes Mal geben würde. Und wieder würde er es sein, der sie zurückholen musste.

    Würde man der dem Adelssitz der Marasar gerecht, wenn man die Bezeichnung Villa für ihn verwenden würde? Wahrscheinlich wäre es passender, wenn man ihn Palast nennen würde, denn nichts anderes stellt dieses riesige Bauwerk dar, das auf einem erhöhten Hügel des Adelsviertels thront.
    Grünflächen umgeben das Anwesen mit den vielzähligen Ställen und Nebengebäuden, verweisen bereits auf die Existenz des berühmten Parks, in dem sich so manche Abendgesellschaft abgespielt hat. Wer ihn einmal mit eigenen Augen gesehen hat, wird niemals die gepflegten Blumenbeete mit den exotischen Pflanzen vergessen, die wohl nur mithilfe reiner Magie hier zu wachsen vermögen. Das Plätschern der Springbrunnen ist allgegenwärtig und erfüllt die Luft ebenso wie das muntere Zwitschern der Vögel. Und sicherlich ist in den abgeschlossenen Lauben schon so manches gut gehütete Geheimnis entstanden.
    Doch nichts übertrifft das Hauptgebäude, das machtvoll inmitten der anderen Bauwerke steht, die sich geradezu vor ihm zu verneigen scheinen. Aus schwarzem Stein erbaut und von schwarzem Marmor geziert, von schlanken Säulen und Statuen gesäumt, erhebt sich das dunkle Herz der Familie in all seiner einschüchternden Pracht, die sich auch in den Innenräumen fortsetzt.
    Verzweigte Gänge, manche sicherlich gut gehütet vor neugierigen Augen, verbinden sich mit den großen Zimmern, die das Auge mit den glitzernden Leuchtern und den dicken Teppichen blenden. Aber es ist gewiss, dass ein argloser Besucher, der die weiten Treppen emporsteigt, niemals alles zu Gesicht bekommen wird, was sich hinter diesen Mauern verbirgt. So manches Gemälde mag nur dazu da sein, einen geheimen Raum oder Gang zu verbergen und wer weiß, was sich hinter den imposanten Kaminen in Wirklichkeit verbergen mag?
    Schließlich munkelt man allerlei, wenn man über die Marasar spricht. Von verborgenen Kerkern ist die Rede, von Schreien in der Nacht, von allerlei Mysterien, die das Blut gefrieren lassen. Schließlich ist Astalion Marasar, das Oberhaupt der Familie, keineswegs für seine Milde bekannt.
    Und gibt es nicht gar Gerüchte, dass den Marasar ein eigenes Kind verwehrt geblieben ist? Schließlich ähnelt Vanathor seinem Vater nicht im geringsten, besitzt weder die blonden Locken und die helle Haut seiner Mutter Talia noch das schwarze Haar und die dunklen Augen seines Vaters. Und waren die Marasar nicht einst verarmt, bis sie aus heiterem Himmel zu jenem sagenumwobenen Wohlstand gelangt sind? Verarmter Hochadel, für den man nur Spott übrig hatte und vor dem man nun das Haupt beugen muss.
    Ja, es gibt einige Geheimnisse, die die Familie Marasar umgeben und wann immer ihr einziger Sohn auf seinem edlen Ross durch die stählernen Tore reitet, kann man gewiss sein, dass ihm alle Blicke folgen werden.

    Für einen Augenblick kniff Skandar misstrauisch die Augen zusammen. Sollte sie tatsächlich so schnell klein beigeben? Andererseits erinnerte er sich noch zu gut daran, wie ihr letzter kleiner Ausflug geendet hatte, nachdem er sie zu Vanathor zurückgebracht hatte. Die Dienstboten hatten noch eine Woche später darüber getuschelt und tatsächlich war es für einige Tage zum Stadtgespräch in Nir’alenar avanciert, dass der jüngste Spross der Marasar und seine neue Mätresse beinahe die Villa in ihre Einzelteile zerlegt hatten. Möglicherweise war Daishanee also nicht daran gelegen, diese Erfahrung bis ins Letzte zu wiederholen. Er nickte also nur und erhob sich von seinem Platz.


    „Ihr solltet es nicht zu weit treiben, Daishanee. Er mag Euch. Aber das ist keine Garantie dafür, dass er sich alles bieten lassen wird. Ich rate Euch, dass Ihr stets gut überlegt, wie Eure nächsten Schritte aussehen sollen.“


    Es lag kaum eine Emotion in Skandars Worten. Er besaß kein Interesse daran, mit wem Vanathor seine Zeit verbrachte und solange er zufrieden war, gab es keinen Grund, einen Gedanken daran zu verschwenden. Doch er hatte schon zu viele Mätressen erlebt, die er verstoßen hatte. Unglücklicherweise besaß Vanathor eine Vorliebe für widerspenstige, feurige Frauen, brachte aber keine Geduld mit ihnen auf. Und gemeinhin fiel es seiner rechten Hand zu, diese zu entfernen, wenn sie zu lästig wurden oder ihre Grenzen zu oft übertraten.
    Es war keine Aufgabe, die Skandar allzu sehr liebte, wenngleich er sie zu erfüllen pflegte, wenn es von ihm verlangt wurde. Und ihm war folglich nicht daran gelegen, dass Daishanee die Nächste war.
    Vanathor Marasar überließ seine Mätressen selten anderen Männern, wenn er ihrer müde wurde. Zu gefährlich war das, was sie vielleicht über ihn würden erzählen können.

    Vanathor Marasar hasste es, wenn man seine Anordnungen nicht befolgte. Und so schäumte er auch diesmal vor Wut darüber, daß sich seine Mätresse über die selbigen hinweggesetzt und einfach die Villa auf eigene Faust verlassen hatte.
    Wütend zerknüllte er die Nachricht, die sie ihm hinterlassen hatte, in seiner Faust, Flammen loderten in seinem Blick auf und machten deutlich, daß nun nicht mehr mit ihm zu spaßen war. Ein winziges Flämmchen schoss aus seiner Handfläche und zersetzte das Pergament in Windeseile in graue Asche, die traurig zu Boden rieselte, um dort bald von einem Bediensteten entfernt zu werden.


    Skandar Denros, der den Oberbefehl über die Wachen des Hauses Marasar innehatte, beobachtete seinen Herren genau. Er war dessen rechte Hand, sein bester Freund seit Kindestagen und er wusste nur zu gut, was nun folgen würde. Es bedurfte nur ein Blickes von Vanathor und er nickte, wandte sich zum Gehen, um die Villa zu verlassen.


    Es würde einmal mehr ihm zufallen, Daishanee zurückzubringen. Er seufzte verärgert, während er einen Stallburschen los sandte, um sein Pferd zu satteln. Diese Frau war unberechenbar und manches Mal hatte Skandar sich schon gefragt, ob ihre Schönheit genug war, um den Ärger zu rechtfertigen, den sie verursachte.
    Doch solange Vanathor Gefallen an ihr fand und dadurch den Schatten vergaß, der sich seit einer Weile auf sein Gemüt gelegt hatte, war er geneigt, ihr diese Extravaganzen zu vergeben.


    Der Weg hinab ins Seeviertel war lang, doch das schwarze Pferd, auf dem Skandar das Anwesen verließ, war schnell und würde die Strecke in Kürze überwinden. Er hatte auf Bewaffnung verzichtet, benötigte diese nicht, solange ihm sein persönlicher Schatten zuverlässig folgte. Und Yrani, die unsichtbare Feuerfee, die ihn begleitete, neigte niemals dazu, ihn im Stich zu lassen.


    So gelangte er schon bald an sein Ziel und blickte sich für einen Augenblick um. Ein düster wirkender Mann mit dunkelbraunem Haar, das im Feuerschein rötlich leuchtete in unauffälligen Kleidern, die jedoch sichtlich guter Herkunft waren. Stahlblaue Augen suchten nach dem auffällig roten Haar und der dunklen Haut der Dai'Vaar und hatten keine Mühe, sie unter den Gästen auszumachen. Sie war allein, Narion sei Dank dafür, daß ihm zumindest diese Unbill erspart blieb.


    Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt er durch den Gastraum, um sich ungefragt gegenüber von Daishanee zu platzieren. Eine Augenbraue hob sich abwartend. Sie hatten dieses Spiel schon oft gespielt. Sein Befehl war denkbar einfach, Vanathor hatte sich nicht bemüht, diesen zu beschönigen. Die Frau war zurückzubefördern, selbst wenn er sie dazu aus der Katze tragen musste.

    Vanathor lehnte sich zurück, weg vom Tisch, die Hände unter seinem Kinn gefalltet, den Kopf und den Oberkörper in dem Schatten so dass alles was noch zu sehen war die Augen waren, die brannten. Wortwörtlich brannten, seine Iris leuchtete erhellt durch die feurigen, umhertanzenden Sprenkel in der farbe eines lodernden Feuers. Er wurde ruhig, sah sich Shiya an, musterte sie und sagte kein Wort. Dann hörte sie ihn kurz luft holen um zu sprechen.


    "Ich möchte euch, euren Glauben daran, dass sich etwas ändern kann. Euer Vertrauen auf das ziel und die Gemeinschaft die sich sammelt und weiter möchte ich nichts. Vielleicht bitte ich euch das ein oder andere Mal mir einen gefallen zu tun, doch seid ihr nicht verpflichtet etwas zu machen. Ihr habt die letzte Wahl, denn ist es nicht genau dass, was uns vorenthalten wird hier? Unsere Wahlmöglichkeit, frei zu wählen, ob ich hier bleiben möchte oder zurück an die oberfläche gehe. Ich werde nicht den gleichen Fehler machen und für euch entscheiden und genau diese Freiheit will euch mein Vater auch geben."


    Er ließ die Worte sacken und wartete, weiterhin im Schatten auf ihre Erwiderung.

    Vanathor sah kurz auf die Tischplatte, er hatte gewonnen. Er sah wieder auf, fixierte sie erneut, dann goss er ihr von dem vorzüglichen Wein in ihren Kelch und schob ihn ihr entgegen.


    "Was ich will? Ich sage es euch. Ich will euch! Ich will eure Begeisterung für eine Sache, die ihr dachtet verloren zu haben. Ich will eure Aufopferung für ein Ziel, von dem ihr nie mehr träumtet es zu bekommen. Ich benötige eure Verbundenheit mit eurem Traum um euch diesem näher zu bringen und ich brauche euren Willen etwas zu tun, das von anderen vieleicht als falsch angesehen wird. Werdet ihr das machen? Werdet ihr diesen Schritt tun?
    Denn als Gegenleistung bekommt ihr die Verbindungen die ihr benötigt um Dinge zu erreichen die ihr alleine nicht schafft. Ihr bekommt Verbindungen zu Leuten die genauso denken wie ihr. Ihr werdet Veränderung erleben und daran mitarbeiten, Veränderungen von denen ihr alleine nicht geträumt hättet und ich biete euch einen Sinn in diesem Spiel."


    Seine Augen brannten, sie reflektierten das Herdfeuer, als wäre dieses in ihnen gefangen, das erste mal seit beginn dieses Gespräches, war Vanathor ehrlich, offen, ohne Hintergedanken, er ließ erkennen, dass er nicht nur Mensch war. Er erschien Größer als er vorher war, erhabener, offenbarte seine Herkunft!


    "Ich kann es euch anbieten ich habe die Macht dazu euch dieses Geschenk zu machen, wenn ihr zugreift, denn ich habe den Glauben der Gemeinde Narions hinter mir, ungebrochen, denn ich bin Narions Sohn!"


    Er hatte leise gesprochen, der Nachbartisch hatte nichts mitbekommen. Doch die eindringlichkeit seiner Stimme getragen von der Kraft seiner Abstammung war bis ins Mark zu spüren.
    Er begab sich auf dünnes Eis sich so zu präsentieren, doch er hielt es für den richtigen Moment.

    "Auf eure Frage muss ich mit einer Gegenfrage antworten, schöne Frau!"


    Er beobachtete sie einen Moment, zog diesen Moment in die Länge. Sein Gesicht wurde ernst, von einem inneren Lechten erhellt. seine augen brannten erneut in einem inneren Feuer das niemlas zu erlöschen schien. Ein sicheres Zeichen, das in diesem Moment, als sei eine Tür geöffnet und eine andere geschlossen, das Vorgeplänkel beendet war. In seinem Gesicht zeigte sich immernoch das interesse an Shiya als Person, als Frau, dass sie beide doch hierher gebracht hatte, doch es war aufgrund der wichtigkeit dieser Frage für vanathor in den hintergrund getreten.
    Dann fragte er leise.


    "Wie weit würdet ihr gehen?"

    Vanathor sah Shiya bei ihren ausführungen ganz besonders angestrengt in die Augen um herauszufinden, ob sie es ernst meinte, oder nur nach seinem Mund sprach, doch auch ihre Augen waren von einem Leuchten erhellt, das allen Zweifel ausräumte. Shiya, diese zarte Person vor ihm war voller Wut. Noch unkanalysiert und auf alles in ihrer ohnmacht auf die eizige Göttin, die man in Nir'Alenar besser nicht beschimpfte, weil es niemals ungehört blieb. Sein Blick wandte sich ohne nachzudenken genau in die Richtung in der Elerias Turm war und fixierte durch die Wände hindurch, als könnte er es sehen ihren Balkon und ihre Wohnstatt, dann drehte er sich in Gedanken wieder zu Shiya um.


    "Eure Gedanken und wünsche sind bei niemandem besser aufgehoben als bei mir meine Liebe," umschmeichelte seine Stimme, plötzlich ganz sanft, ihre Ohren, "Ich weiß tatsächlich was ihr fühlt, wie ihr fühlt und ich versichere euch, ich fühle ebenso. Wir wurden betrogen, uns wird etwas vorenthalten, wir werden für etwas bestraft, das wir nicht mit verantwortet haben. Ihr, die ihr nichtmal hier geboren seid, wie ich es aus unserem Gespräch zu entnehmen mir herausnahm trefft es noch schlimmer, ihr könnt nicht wieder zurück und seid hier gefangen. Lasst uns darauf trinken nicht alleine zu sein und uns gefunden zu haben und vielleicht können wir uns gegenseitig helfen."


    Er erhob das Glas mit dem blutroten Wein und hielt es Shiya zum Anstossen hin, während er mit der nadern Hand die ihre immer noch hielt und sanft den daumen über ihren Handrücken streichelte.

    Das war es, sie war verbittert, gefangen, eine Katze gefangen in einem Käfig. In seinem Kopf bildete sich das Bild einer Grosskatze die unruhig auf und ab ging und die durch die Gitterstäbe nach aussen sah. Er musste verständnisvoll lächeln, was seine augen wieder brennen ließen. Wo konnte er ansetzen.


    "Hm, ihr wollt gerne den blauen Himmel wieder sehen ud die frische Luft riechen, nicht unter der Kuppel den Fischen beim schwimmen zusehen. Ich kenne das Gefühl, versuche ich doch selbst es in den Hintergrund zu drängen.Doch, ihr könnt mir glauben, vielleicht habe ich deswegen immer an euch denken müssen, weil ich bemerkte, dass wir einen gemeinsamen Wunsch haben. Ich weiß aber, dass das nicht geht, wollt ihr euch gegen Götter auflehnen? Wenn wir eine Möglchkeit hätten den Fluch zu brechen, glaubt mir, ich würde alles tun."


    Er sah sie an, nippte erneut an seinem wein und gab ihr nicht das Gefühl, sie hätte etwas falsche gesagt, er griff mit seinen Händen, nachdem er den Kelch wieder abgestellt hatte nach den ihren die auf dem Tisch lagen um ihr ein wenig die Unsicherheit zu nehmen die sie offensichtlich verspürte.

    Vanathor lehnte sich zurück und verschänkte die wohlgeformten Arme vor der Brust, wie auf Befehl oder als ob es geplant wäre, verschwand sein gesicht bis auf die Partie um den Mund blieb vom flackernden, warmen Licht der Kerze auf dem Tisch erleuchtet. Shiya wußte dennoch genau, wo seine augen waren, denn die Sprenkel in ihnen glühten wieder wie kleine Flämmchen, aber jetzt nicht nur weil sie so hell in seinen dunklen Augen waren, nein, sie glühten wirklich und zeigten ihr seinen Blick aus dem Dunkel heraus in Ihre Augen.


    "Wo fange ich an mit meiner 'Beichte'?" sein Mund verzog sich zu einem gewinnenden Lächeln


    "Ich bn nicht was ich zu sein vorgebe, das habt ihr schnell herausgefunden. Ich bin kein Händler und kein einfacher Bürger, der gerne einmal großspurig auftritt. Ich bin der Sohn einer adeligen Familie. Ich glaube, soweit wart ihr auch schon, nicht wahr hübsche Frau."


    Er zwinkerte ihr zu und lächelte wieder.


    "Warum ich mich hier mit euch getroffen haben entsprach jedoch der Wahrheit. Ihr gingt mir nicht mehr aus dem Kopf, seit ich euch das erste Mal erblickte. Das war neu, oder? Ich würde euch wirklich gerne in den Hallen des Schwertes begegnen. Nur um zu wissen ob ihr das haltet, was eure Haltung und euer Auftreten versprechen und keine Sorge, ich werde schon nicht verletzt."


    Er schloss kurz die Augen, hob den Arm um eine Bedienung an ihren Tisch zu rufen und sah Shiya dann wieder an, vorgebeugt, so dass der Effekt seiner Augen wieder ein wenig seiner Wirkung verlor.


    "Nun seid ihr dran, Warum trefft ihr euch mit einem Wildfremden Mann an einem Ort den ihr nicht kennt, ich hätte sonstwer sein können, Sucht ihr etwas? Vielleicht etwas," Er lehnte sich vor, und seine gefährliche Ausstrahlung war wieder sehr stark und seine Augen brannten erneut vor den Ihren," etwas dass ihr hofftet bei mir zu finden, immerhin, Ihr wisst nun den Anfang...!"

    Vanathor hatte bemerkt, dass das Spiel vorbei war, die Cat'Shyrr war seiner Ungenauigkeit überdrüssig geworden. Seine Augen glommen in kaltem Feuer und für einen Moment kam sein Erbe durch, seine Körperhaltung und der Gesichtsausdruck strahlten unmittelbare Gefahr, aber auch unbändige Kraft und Willenskraft aus.


    "Ihr seid euch sicher, das ihr das wollt, denn wenn nicht, gibt es kein Zurück mehr. Jetzt habt ihr die Chance."


    Er war sich sehr sicher, das genau dieser Wandel sie vollständig in seinen Bann geschlagen hatte, und erwartete mit Vorfreude ihren neugierigen Blick und ihre Zustimmung. Wieviel würde er ihr verraten können, ohne zuviel zu sagen, wieviel war genug, man mußte sehen.

    Vanathor mochte die Katze, sie war genau dass, was er gesucht hatte, feurig, mit einem eigenen Kopf und doch formbar, wie Wachs in seinen Haänden. er erlaubte sich ein gewinnendes, offenes Lachen.


    "Was soll ich euch sagen?"
    Zischte er Shiya zu
    "Ein Geheimnis das es nicht gibt? Eine verborgene Warheit, die nicht existiert? Oder wollt ihr Wahrheiten, Tatsachen und kühle berechnende Fakten, die den ganzen Abend zerstören würden und an denen ihr euch nebenbei vielleicht die wundervollen Finger verbrennt."


    Er wartete einige Sekunden, bevor er aufstand, langsam um den Tisch herumging, oder vielmehr tänzelte, schwebte. Er kam hinter ihr zum stehen, legte eine Hand auf ihre rechte Schulter, sein Gesicht erschien in ihrem linken Augenwinkel, als er es neben ihr Gesicht schob. Wieder flüsterte er.


    "Ist der Reiz des abends nicht um ein vielfaches größer, wenn ihr nicht alles wisst, abgesehen davon, dass es vielleicht nichts zu wissen gibt und ich im Lichte der 'Wahrheit' fahl und ohne Profil erscheine, sodass ihr euch von mir abwendet. Lasst mir den Trumpf, zumindest noch eine Weile, die Wahrheit holt euch noch schnell genug ein."


    Seine Lippen fast an ihrem Ohr, seine Stimme in ihrem Kopf, er strich die Haare zur Seite und küsste sie ganz sacht auf die Wange, dann verschwand sein Gsicht und seine Hand wieder von Shiya und er zog sich wieder zurück.


    Lange konnte er dieses Spiel nicht mehr spielen, irgendwann würde sie dem überdrüssig sein, doch bevor das geschah, musste er noch ein wenig weiter ihre Neugierde und ihr Feuer ansprechen. Er verschwand kurz und kehrte nach wenigen Minuten mit einem Teller wieder zurück, auf dem kleine Sünden aus Frucht und Honig drapiert waren. Vanathor setzte sich, und stellte das Schälchen in die Mitte des Tisches, seine Augen forderten Shiya auf sich eines der Leckereinen zu nehmen.

    In Vanathors Gesicht zeigte sich langsam und verhalten der ausdruck den man bekommt, wenn man etwas geschafft hat. Er strahlte Selbstsicherheit aus und ihn umgab eine Aura des Geheimnissvollen umgab ihn wie den Lichtschein die Fackel. Er wußte diese Werkzeuge gekonnt einzusetzen. Auf die Aussagen der Cat'Shyr reagierte er mit einem gewinnenden warmen Lächeln, das seine ganze Person zu ergreifen schien, als wolle er sie damit berühren. sein Lächeln wurde bei ihrer letzten bemerkung zu einem jungenhaften Grinsen, welches seine Wirkung ebenfalls nicht verfehlte.


    "Was tue ich denn, welches Geheimniss meint ihr, meine gefährliche Unbekannte?"


    Er lehnte sich wieder verschwörerisch nach vorne, dann stand er mit einem Ruck auf und schob seinen Kopf neben den ihren, dass sein Mund neben ihrem Ohr zum stehen kam.


    "Es könnte daran liegen, dass ich vor Verlangen brenne euch näher kennen zu lernen, nachdem ihr mir so unwissend den Atem raubtet!"


    Seine Stimme war wie das leise flackern einer Flamme und sein Atem verfing sich heiß in der Muschel ihres Ohres und hinterließ noch Sekunden danach das Gefühl er wäre noch immer dort, dann setzte er sich unendlich langsam wieder hin und studierte von nahem ihr Gesicht ihre augen, den Schwung der Lippen, die Nase, er nahm seinen Krug und trank einen weiteren Schluck des vortrefflichen Weines, seine augen glommen wie zwei Stücke Kohle in einem lodernden Feuer.
    Er hob ihre Hand an, seine Berührung so sanft wie ein Windhauch und hauchte ihr einen Handkuss auf den handrücken, auch hierblieb die Empfindung noch momente länger bestehen und Shiya spürte seine Lippen länger als sie da waren. Er lehnte sich wieder zurück und tat so, als wäre gerade nicht viel passiert, die Spannung immer noch aufrecht erhaltend.


    "Ich spiele nie mit Frauen, das ist eines der Geheimnisse, in dass ich euch einweihen werde."

    Vanathor lächelte süffisant, ohne dabei wirklich herablassend zu wirken. Eine gelungene Maske, die er aber extra so anlegte, dass Shiya sie durchschauen sollte. Er lehnte sich zurück, konnte das Grinsen, das seine Augen erreicht und aufblitzen ließ, nicht verbergen noch wollte er es.


    "Würdet ihr mir glauben, wenn ich sagte, dass ihr die erste seid hübsche, feurige Frau!"


    Das Wort 'feurig' betonte er besonders und sein Grinsen wuchs um noch ein Nouance.


    "Ich erwarte euch dort, genügt euch dass nicht?"


    Er lachte kurz, dann wurde er wieder ernst und sein Grinsen wich einem verlangenden Blick.


    "Wie soll ich diese zwei Tage nur sinnvoll hinter mich bringen? Es wird schwierig werden nicht dauernd an euch zu denken, waren doch die Tage bis zu diesem Treffen mit eurem wunderbaren Haar und eurem feinem Gesicht erfüllt!"


    Er beugte sich wieder vor, legte die are verschränkt auf den Tisch um sich abzustützen, wobei seine Finger mit ihren Fingerspitzen spielten, die auf dem Tisch lagen. Seine Augen suchten erneut den Blickkontakt. und seine Augenwinkel wurden von einem warmen lächeln umspielt.

    "Gemacht! Dann würde ich sagen, dass wir uns in zwei Tagen in den Hallen des Schertes treffen, ich gebe euch ein schreiben mit, später versteht sich, der Abend soll ja nicht jetzt bereits enden bei dieser netten Gesellschaft!"


    Seine Augen funkelten wieder und er lächelte ganz offen.


    "Mit diesem schreiben wird man euch in einen besonderen Übungsraum führen, ein wenig abseits von der breiten Masse."


    Er lächelte verschwörerisch, anzüglich. Es war zielich offensichtlich, dass er mehr im Sinn hatte, als mit hr zu kämpfen, oder dass der Kampf den er im Sinn hatte nichts mit schwertern zu tun hatte, aber sein Blcik gab nicht preis was genau er damit meinte und er macht auch keine Anstallten weiter darauf einzugehen.
    Seine hand fuhr wie selbstverständlich über die ihre, die den Kelch noch immer festhielt, sie verharrte dort einige Augenblicke , sein Blick wurde bohrend und dann nam er den Klech an sich, langsam und bedächtig und trank ebenfalls daraus, einen kleinen Schluck. Er legte seine Hand auf die ihre, die auf dem Tisch verblieben war, dann stellte er den Klech zurück und zog seine Hand unendlich langsam von der ihren herunter. Es war ein Spiel und er spielte es mit Vorliebe.