Beiträge von Liah

    Liah sah einige Male zwischen den beiden hin und her, bis ihre Erinnerung zurückkam. Ihre Züge entglitten, wäre ihre Haut nicht kohlrabenschwarz gewesen, wäre ihr die Schamesröte ins Gesicht gestiegen. Sie hatte schon genug Schwäche vor Darcas gezeigt, aber dass sie jetzt auch noch vor ihm zusammenbrach...
    "Unsinn, mir geht's fantastisch", rief sie dazwischen. Hastig setzte sie sich auf und sprang wohl etwas zu schwungvoll aus dem Bett, sodass sie beim Rausgehen ein wenig taumelte und sich am Türrahmen abstützte.
    Zielsicher lenkte sie ihre Schritte in Richtung der Küche, wo sie damit begann Unmengen an trockenem Brot in sich hineinzustopfen.

    Nach etwa zehn Minuten kam sie wieder zu sich, schlug blinzelnd die Augen auf und blickte Darcas dann verwirrt an.
    Was...was ist passiert?, fragte sie, noch bevor die Erinnerung zurückkam und blickte sich verstohlen im Schlafzimmer um.
    Wie war sie hier hergekommen, hatte sie hier geschlafen? Wieso sah er sie so prüfend, ja beinahe sorgenvoll an?
    Und wieso waren ihre Glieder so schwer, ihr Blick so verschwommen?

    Die Situation rief Erinnerungen an ihre letzten Tage in Zarasshin wach, die sie bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte.
    Da zu stehen, an die Wand gedrängt, das hämische Grinsen eines Yassalars vor sich. Obwohl er sie nun nicht mehr festhielt stand sie da wie gelähmt. Sein Gesicht verwandelte sich in das ihres Häschers. Ihre Augen wurden groß und weiß, eine Hitzewelle durchfuhr sie, dann blitzen schwarze Punkte auf, die sich immer schneller ausbreiteten, immer mehr wurden. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Magen.
    Dann legte sich ein schwarzer Schleier über ihre Augen, die Knie knickten ein und sie sackte vor Darcas zusammen.
    Vielleicht lag es an dem Schock sich wieder in die Gefangenschaft zurückversetzt zu sehen, vielleicht auch an der Tatsache, dass sie seit zwei Tagen nichts gegessen hatte oder einfach aus einer Mischung aus Beidem.

    Wieder wusste sie nicht wie ihr geschah, plötzlich wurde sie ins Zimmer gezogen, herumgewirbelt und spürte die Wand im Rücken. Ihre Handgelenke fühlten sich an wie in Schraubstöcken, ihr Rücken knackte ob seines ganzen Gewichts, dass sich nun gegen sie presste.
    Die Nässe übertrug sich durch seine Kleidung auf ihre und er war ihr so nah, dass es ihr schon reichlich unangenehm war. Sie mochte Körperkontakt nicht, außerhalb des Kampfes sowieso nicht.
    Dieser Fakt und dazu noch ihre Überraschung bewirkten, dass sie ihre Miene nicht unter Kontrolle bekam. Ihr Mund war leicht geöffnet, die blassgrauen Augen huschten unsicher hin und her. "Ich stell' mich nicht an", versuchte sie zurückzuzischen, doch es klang mehr nach einem Flüstern.

    Sie stolperte ob des Schwungs einen kleinen Schritt nach vorn, sodass sie Darcas nun von unten herauf mit wütender Miene ansah.
    "Was ich will? Was sollte das eben? Willst du mich umbringen?", maulte sie.
    Sie versuchte seine Hand abzuschütteln, aber der Griff war zu fest. Etwas enttäuscht davon merkte sie in Gedanken jede freie Minute zum Training vor. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die Situation.
    Der Hut war ihr vom Kopf gerutscht, aber sie konnte ihn so nicht aufheben. Ihr Haar stand wirr vom Kopf ab und ihre Augen ließen keine Zweifel daran, dass sie ihre Fragen ernst meinte.

    Völlig bedröppelt stand Liah vor der Badezimmertür und wusste im ersten Moment gar nicht was geschehen war. Sie schluckte und griff sich darauf mit verzerrtem Gesicht an die Kehle. Er hatte so fest zugedrückt, dass ihr selbst das Schlucken weh tat. Aber warum bloß?
    Man hatte sie immer als Kriegerin angesehen, nicht als Frau und so fühlte sie sich auch. In ihren Augen gab es keinen Grund, warum er sich vor ihr schämen musste.
    Also stand sie einfach da und kam nicht darauf. Als sie sich wieder gefangen hatte und nach einer kurzen Denkpause, die kein Ergebnis hervorbrachte, drehte sie sich auf dem Absatz um und schlug mit der Faust gegen die Tür.
    "Verdammt nochmal, was sollte das denn?", brüllte sie, mit noch heiserer Stimme, das Holz an und kam sich dabei reichlich dämlich vor.
    Sie trat noch einmal mit Wucht dagegen und wartete dann mit verschränkten Armen dicht vor der Tür ab, um ihn beim Rausgehen abzufangen und eine Erklärung zu verlangen.
    Sie hatte es satt, sich ständig vom ihm herumschubsen zu lassen.

    Nachdem sie mit dem mehligen Apfel fertig war, saß sie noch eine Weile schmollend da und kratzte mit dem Fingernagel den Dreck von ihren Stiefeln. Irgendetwas hatte Saniya an sich, etwas womit sie sich immer herauswinden konnte und das machte sie wütend, mehr als wütend.
    In Zharasshin hatten sie oft mit Frauen gekämpft und auch nicht immer gewonnen, trotzdem hatte sich ihr Magen nie so zusammengekrampt wie jetzt. Dabei hatte Saniya ihr gar nichts getan. Über zickiges Gehabe von Mädchen in Rüschenkleidchen und hohen Schuhen machte sie sich doch sonst nur lustig.
    Aber im Moment war es ihr egal was es war, sie wollte Saniya nur noch besiegen, sie ein Mal am Boden sehen.
    Wenn sie das Mädchen schon nicht mit einer Klinge besiegen konnte, dann eben mit anderen Waffen.
    Sie setzte den dreckigen Schlapphut auf und zog die Krempe weit ins Gesicht. Dann polterte sie Treppe hinauf, griff sich einen Eimer aus der Küche und ging damit ins Badezimmer.
    Liah wusste sehr wohl, dass Darcas dort gerade badete, aber wieso sollte sie das daran hindern das Zimmer zu betreten?
    Sie beachte ihn überhaupt nicht, stellte ein Bein auf den Rand der Wanne, wobei etwas Sand ins Wasser rieselte, während sie den Eimer am Waschbecken auffüllte.

    Also ich bin gerade nur in einem Thread unterwegs und hätte ganz gern einen Botenvogel. Am Liebsten was Großes Schwarzes ^^
    Kann sein, dass ich demnächst mal in deinen Laden reinschneie...

    Etwas außer Atem und mit zerzausten Haaren stand sie da und sah Darcas an wie ein verstörter Hund dem man urplötzlich den Knochen aus dem Maul gerissen hatte. Gerade hatte sie die Strategie ändern, auf Zeit spielen wollen, denn sie schätzte ihre Kondition um Einiges höher ein, als die Saniyas. Sie hätte gewartet, bis ihre Gegnerin schließlich schnaufend zusammensackte und sie von einem wohltuenden Gefühl des Triumphs durchströmt wurde, während sie Saniya den kalten Stahl am Hals spüren ließ.
    So brauchte sie jedoch einen Moment, um die Situation zu begreifen und war dann alles andere als begeistert, dass Darcas ihr diese Genugtuung soeben entrissen hatte.
    Ihr war bewusst, dass er ihr mit "Blondchen" nur nach dem Mund geredet hatte und in Wahrheit mehr als begeistert war von den nicht vorhandenen Kampfkünsten seiner Lieblingsverkäuferin. Sie fragte sich in diesem Moment ernsthaft, ob manche Frauen eine Art benebelnde Substanz ausstoßen konnten, wie Nymphen, um sie als vollkommene göttergleiche Wesen erscheinen zu lassen.
    "Bei Zilllail, dieser Beschützerinstinkt! Du bist mehr Mensch als Yassalar....Darcas!", fauchte sie ihm in ihrer beider Muttersprache entgegen, wobei sie seinen Namen schier ausspuckte, als hätte sie saure Milch getrunken.
    Wie ein beleidigtes kleines Kind ließ sie sich auf die nächstbeste Kiste plumpsen und machte sich daran einen Apfel mit dem Dolch aus ihrem Ärmel zu schälen. Oder eher zu massakrieren. Wenn er sie in diesem Moment, als sie die Klinge aus ihrem Ärmel rutschen ließ, genau beobachtete, konnte er sehen, dass sie nicht vorgehabt hatte fair zu kämpfen.
    Hin und wieder streifte sie Darcas dabei mit Blicken, bei denen man meinen konnte, ihre Augen würden gleich Blitze schleudern.

    Liah betrachtete Saniyas Verrenkungen mit einigem Amüsement. "Wie ein Fisch, der sich auf dem Trockenen windet", murmelte sie und sprang wieder auf die Beine.
    Sie ließ ihre Klinge an Saniyas dünnem Degen entlangfahren, was ein hässliches, schneidendes Geräusch erzeugte.
    "Die Waffe allein wählen, eh? Das ist dir ja großartig gelungen", meinte sie grinsend.
    Sie versuchte den Degen etwas in die eine, dann in die andere Richtung zu biegen, was angesichts der Schwere und Dicke ihrer eigenen Waffe funktionieren müsste.
    Dann begann sie von neuem mit einem Hageln von Angriffen, versuchte Saniya wieder nur zu streifen, dieses Mal sogar noch schwächer.
    Es zischte, als ihre Klinge die Luft durchfuhr und sie versuchte Saniya mit wenig Kraft, dafür aber mit Attacken und Drehungen so flink wie ein Wiesel an die Wand oder in die Ecke zu drängen.

    Das Lächeln auf dem Gesicht der jungen Frau, brachte Liah's Wut zum Überschäumen. In ihren Fingern kribbelte es und ihr Magen krampfte sich zusammen. Es war Zeit Saniya endlich ein wenig Respekt zu lehren, ihr zu zeigen welches das Metier von der Yassalar war und dass sie sich hüten sollte es zu betreten.
    Ein gehässiges Lachen kam über ihre Lippen, dann meinte sie mehr zu sich selbst, als zu ihrem Gegenüber "schlechte Wahl...den Zahnstocher zerbrech' ich im Handumdrehen." Und nach diesen Worten ging sie auf Saniya los.
    Ihre Deckung Darcas gegenüber gab sie dabei völlig auf, konzentrierte sich nur noch auf den silbernen Schopf und die ach so lieblichen Augen.
    Einen wahren Klingenhagel ließ sie auf das zierliche Persönchen niederfahren, versuchte sich in Zaum zu halten und ihr immer nur kleine Schnitte zuzufügen, an Händen, Ellbogen, Ober- und Unterschenkeln, um sie schließlich mit ganzer Kraft gen Boden zu drücken. Mit einer Muskelkraft der Saniya, sollte sie in ihrer Jugend nicht ebenfalls täglich trainiert haben, nichts würde entgegensetzen können.

    Liah begriff im ersten Moment nicht was los war. Wieder verpasste sie ihm einen kleinen Kratzer, der jedoch weit weniger tief ging, als sie es vermocht hätte. Dann wirbelte sie herum und versuchte so schnell wie möglich die Situation zu begreifen.
    Als es soweit war verzog sich ihr Gesicht zu einer Grimasse und ihr Blut kochte wieder. Mit stahlharter Miene ging sie auf Saniya zu.
    Sie musste sich Mühe geben nicht in die Sprache der Yassalar zu verfallen, ihre Worte klangend schneidend zu gezischt.
    "Entweder du greifst zur Waffe, Silberlöckchen oder du gibst endlich Ruhe. Ich habe es satt ständig von dir gestört zu werden, auf dich Rücksicht zu nehmen, nur weil du dich nicht traust mitzumischen." Liahs Gesicht war nur wenige Zentimeter von Saniyas entfernt. Nach einem Moment wich sie etwas zurück, griff wahllos nach einer Waffe und warf sie in Richtung Saniya.
    "Los. Übung macht den Meister", meinte sie mit etwas ruhigerer Stimme als zuvor.
    Sie drehte sich so, dass sie sowohl Darcas als auch Saniya im Blick hatte und wartete ab.

    Liah grinste triumphierend. Nichts anderes als ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, hatte sie gewollt. Sie nutzte diesen Moment der Unachtsamkeit seinerseits. Blitzschnell griff sie nach einem Dolch, der auf einer Kiste neben ihr lag und ließ die Klinge in ihrem Ärmel verschwinden.
    Sie war eine Yassalar, wieso sollte sie sich auf eine Waffe beschränken? Ob es nun fair war oder nicht, darüber ließ sich streiten.
    Sie gönnte Darcas eine kleine Verschnaufpause bevor sie wieder auf ihn zuschritt, mit ihrem Säbel rechts oben antäuschte und ihn dann auf seinen Oberschenkel zufahren ließ.
    Sicher war sie keine sehr kräftige Person, doch was sie dadurch im Kampf verlor, machte sie durch Schnelligkeit und Gelenkigkeit doppelt wieder wett.

    Sie hatte es gewollt, es heraufbeschworen, dass er sich wehrte, doch als der Gegenangriff kam, stand sie zu dicht vor ihm, als dass sie noch hätte ausweichen können. Reflexartig beugte sie den Oberkörper nach hinten, hielt sich an seiner Schulter fest, um nicht hintenüber zu fallen und riss ihre Waffe hoch.
    Sie konnte den Schlag nicht parieren, dafür fehlte ihr eindeutig die Muskelkraft, doch lenkte sie ihn wenigstens so ab, das die flache Seite der Klinge sie im Dekollete traf. Der Aufprall war nicht weniger schmerzhaft, doch wenigstens floss ihr Blut noch nicht.
    Mit aller Krafte drückte sie seine Waffe mit ihrer zur Seite herunter. Die Hand in sein Hemd gekrallt zog sie sich wieder in eine aufrechte Haltung. Einen Moment stand sie so da, an ihn gepresst, um ihr Gleichgewicht wieder zu finden.
    Das Blut rauschte in ihren Ohren, ihre Augen versprühten förmlich silber glühende Funken, so hell hatten sie sich gefärbt.
    Dann ließ sie die flache Hand auf seine Brust fahren, um ihn mit Schwung von sich zu stoßen.

    In ihrem Innern kochte es bereits. Wenn sie eins nicht vertragen konnte, dann war es ein überhebliches Grinsen. Sie gab sich alle Mühe es nach außen hin zu verbergen, doch ihre Augen hatten sich bereits verengt, die Muskeln verkrampft.
    Sie hatte die lehrreiche Absicht des Kampfes und auch Saniyas Anwesenheit im Raum inzwischen völlig vergessen.
    Ihr Blick klebte an Darcas, suchte seinen Körper nach ungeschützten, verletzlichen Stellen ab.
    "Wir werden sehen, wer hier einen Arzt braucht", kam es zischend in der Sprache der Yassalar aus ihrem Mund und ein Augenzwinkern später schoss sie auf ihn zu. Versuchte flink wie ein Wiesel das Gelenk seiner Waffenhand zu packen, mit ihrem Säbel seinen Oberarm zu streifen und dicht hinter ihm zum stehen zu kommen.
    Es sollte nur ein kleines Aperitiv sein. Wo bliebe denn der Spaß, brächte sie ihn nicht dazu, ihre Angriffe doch zu kontern?

    Liah verlor für einen Moment die Fassung, blinzelte Darcas überrascht und mit leicht geöffnetem Mund an. So hatte sie sich das nicht vorgestellt, ganz und gar nicht. Sie hatte Silberlöckchen vorführen wollen, ihr zeigen wollen, dass sie auf dem Gebiet nichts zu suchen hatte. Dass dieses Gebiet Liah gehörte. Sie wollte sich das nicht auch noch nehmen lassen, von einem dahergelaufenen kleinen Mädchen mit niedlichem Stupsnäschen.
    Aber sie würde sich vor genau diesem auch keine Blöße geben. Liah wusste, dass sie in einem fairen Kampf, bei dem es auf beiderseitige Kräfte ankam, gegen Darcas keine Chance hatte. Dann dürfte der Kampf eben nicht fair sein. Der verblüffte Ausdruck wich einem kalten, festen Blick. Das Kratzen, als sie ihre Klinge aus der Scheide zog, war beinahe wohltuend in ihren Ohren.
    Mit der Spitze des Säbels tippte sie gegen Darcas' Stoffwickel an seiner Waffe. "Ich brauch' deine alberne Schutzvorrichtung nicht. Mach es ab."
    Mit nicht weniger geschmeidigen Bewegungen, als eine Tänzerin, legte sie ihre Jacke ab, schlüpfte aus ihren Stiefeln und pfefferte beides in die Ecke. Schließlich nahm sie ihre Kampfhaltung an. Man konnte sehen, wie sich die Muskeln anspannten. Wie eine Raubkatze, bereit zum Sprung, duckte sie sich.
    Ob gewollt oder nicht, wie sie so da stand, mit erhobener Waffe, fransigen, silbergrauen Haaren und pechschwarzer Haut, sah sie wilder und exotischer denn je aus.
    Der Anblick drückte sozusagen ein Stück reiner Yassalar Kultur aus, auch wenn diese für sie längst Vergangheit war.

    Es ging ihr langsam gehörig auf die Nerven, dieses überlegene arrogante Getue Saniyas. Am liebst würde sie diesem Püppchen die Zunge stutzen doch leider hatte es einen starken Beschützer, der sich noch dazu im selben Raum befand.
    Liah wollte sich schon abwenden, um ein wenig durch die Stadt zu stromern, als ihr die zündende Idee kam.
    Geschmeidig löste sie sich von der Wand, schritt an Saniya vorbei und stellte sich neben Darcas.
    "Meint Ihr nicht es wäre besser für Saniya, zuerst mit einer Frau zu üben? Nicht dass ich Eure Fähigkeiten als Lehrer nicht schätzen würde, doch Ihr seid so groß und kräftig, dass Ihr sie womöglich unabsichtlich verletzen würdet. Ich dagegen, kann in Übungskämpfen so sanft sein wie eine Feder im Wind", wandte sie sich mit honigsüßer Stimme an den Yassalar.
    Sie blickte ihn aus großen perlmutfarbenen Augen an, die, für diesen einen Moment, die reinste Unschuld ausdrückten.

    Polternd kam die Yassalar die Treppe herunter. Sie hatte sich in den letzten Tagen etwas gehen lassen, sich zurück gezogen, doch der schnöde Alltag im Geschäft war auf Dauer nichts für sie.
    Sie sehnte sich danach, mit jemandem die Waffen zu kreuzen, wieder ein bisschen Feuer in ihr Leben zu bringen. Darcas kam dafür nicht mehr in Frage, ein Duell mit ihm hatte in ihren Augen jeglichen Reiz verloren.
    Gedanken verloren betrat sie den Raum, suchte ihn mit Blicken nach ihrem Säbel ab, bis sie Darcas und Saniya bemerkte.
    Ein Anblick, der im ersten Moment nichts als Verblüffung hervorrief, wie sie so da standen, die Waffen mit Stoff umwickelt.
    Liah konnte weder das Grinsen unterdrücken, noch den Spott in ihren Augen, als sie Saniya ansah.
    "Pass auf, dass dein Kleidchen nicht zerreißt. An deiner Stelle würd' ich mir ernsthafte Sorgen machen - er könnte deine Frisur durch'n'nander bringen", meinte sie, kaum dass sie sich von der Überraschung erholt hatte.
    Mit verschränkten Armen lehnte sie sich an die Wand. Es war das reinste Schauspiel, die reinste Komödie.
    Wie bei Zi'llail konnte ein so zierliches kleines Weibchen wie Saniya glauben, jemals eine Chance gegen auch nur einen mittelmäßigen Fechter zu haben?