Beiträge von Yarea

    Auch Yarea bemerkte die sich öffnende Tür, einen kurzen Moment, zu flüchtig um bewusst zu werden, stand sie unter Spannung, bereit, doch es war nichts. Oft ging es ihr so, wenn sie sich im Dämmerlicht der Nacht bewegte, und andere Wesen um sich wusste. Nicht die Geräusche und Kreaturen der Nacht, allein die menschlichen Wesen fürchtete sie. Die Cath'Shyrr fand wieder zu ihrer scheinbaren Ruhe zurück.
    Sie lauschte Mallalais Worten, schmunzelte über seine Wortwahl. Die Leere, wie er sie nannte, die ihr das Leben schenkte. Die so viel beinhaltete, und doch schien sie für das Meereswesen in keinem Vergleich zu seinem Refugium, dem Ozean, zu stehen. Doch die junge Frau blieb stumm, lauschte der Stimme Mallalais. Eines Fremden, wie ihr wiederum bewusst wurde.
    "Es entzieht sich meinem Geiste, eine solch grosse Landmasse weit über mir zu wissen. Und doch interessiert sie mich, findet doch auch mein Volk seinen Ursprung in diesen Landen."
    Sie blickte wieder zu ihm hinüber, wobei sie ein wenig nach oben schauen musste. Viele Fragen wirbelten durch ihren Kopf, doch stellte sie keine. Kurz überlegte sie, was der Grund dafür war. Fehlte ihr der Mut dazu? Nein, wohl nicht. Doch Fragen zogen immer Gegenfragen nach sich, und obwohl sie sich selbst als offenes Wesen betrachtete, mochte sie nicht zu Vieles von sich selbst preisgeben.

    Die Cath’Shyrr befand sich auf dem Heimweg zu ihrer kleinen Unterkunft, bis spät nachts hatte sie noch bei einer verletzten Stute verweilt. Das Tier war von edler Abstammung und ein Glanzstück des Stalles, daher lag dem Händler sehr viel an ihr. Was wiederum für sie und ihre Kollegen bedeutete, dass sie möglichst dafür sorgten, dass diese bald wieder in vorzeigbarem Zustand war.
    Solchermaßen in Gedanken versunken ging die junge Frau ihres Weges, inzwischen fanden ihre Füsse blind den Weg, es sei denn, sie stolperten. Wie gerade eben, als sich die schwarze, lederne Spitze ihrer kniehohen Stiefel in einer Ritze zwischen den rauen Steinen des Kopfsteinpflasters verschwand.
    Die junge Frau fluchte ausgiebig, solchermaßen unsanft aus ihren Gedanken gerissen konnte sie sich gerade noch von einem höchst uneleganten Sturz bewahren.
    Erst da fiel ihr auf, dass sanfter Lichtschein die Nacht erhellte, was sofort ihre Neugier weckte. Sie folgte dem Lichte, einer Motte gleich, und fand darauf ein Gebäude, ein Laden, so schien es ihr. Doch warum war dieser noch geöffnet, war es doch bereits Nacht?
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht Yareas, die Augen funkelten.
    Leise öffnete sie die Tür, trat ein und sah sich um. Sofort registrierte sie die Waffen an den Wänden und bedauerte sofort ihre schmale Börse. Nur ein kurzer Blick streifte die übrigen, bevor sie fasziniert den langen Säbel betrachtete, der nahe dem Eingang an der Wand hing.

    Die Cath’Shyrr lachte nicht, das Lächeln auf ihren Lippen sollte genügen.
    „Nein, normalerweise bevorzuge ich bodenlose Abgründe.“ Übertrieben erst der Klang ihrer Stimme, während ihre Augen ein weiteres Mal den Anblick Mallalai’s suchten. Sie musterte ihn, nun nicht mehr verstohlen, warf die Höflichkeit über Bord.
    „Um der Wahrheit den Zehnten zu leisten, ich habe mich bei einem der ortsansässigen Pferdehändler verdingt. Die Arbeit mit diesen Tieren schenkt mir eine Ruhe, die meinem Gemüt ansonsten fehlt.“
    Sie bog in eine Gasse ein, erfreut darüber, einige vertraute Dinge zu erblicken, die sich aus der Dunkelheit schälend als sichere Wegweiser erwiesen. Sie seufzte leise, den Blick der grünen Augen in unergründliche Weiten gerichtet, dann schüttelte sie den Kopf, um die unerwünschten Gedanken zu vertreiben, die sich heimlich in ihren Geist geschlichen hatten.
    Ihre trocknende Haut überlief ein Schaudern, doch Yarea ignorierte dies, hatte sie doch nie wirklich Kälte verspürt, und wollte erst recht nicht damit beginnen.
    Die Schatten um die beiden Gestalten verdichteten sich, hoch ragten die Häuser zu beiden Seiten der engen Gasse hinauf, nur hie und da glimmte der ferne Schein einer Kerze auf.
    „Nun ist es an mir, euch eine Frage zu stellen. Wart ihr schon einmal in der Oberwelt?“ fragte sie leise.

    Yarea wartete, die Stille um sie herum schien sich in ihren Ohren zur Ruhe zu legen, schon vermeinte sie, das langsame Winden, der elegante Tanz des Rauches zu hören, wie er sich in Spiralen der Decke entgegen wand. Kurz huschte ihr Blick auf dessen formlose Gestalt, sah hie und da Figuren, Muster und ähnliches im Rauch, die binnen eines Liedschlages vergingen, eine Sinnestäuschung nur. Dann wandte sich ihr Blick wieder ihrem Gegenüber zu. Die Frau vor ihr schien jung, und gleichzeitig uralt. Ihr Gesicht erinnerte sie an kalte Wintertage, weisse Wimpern umrahmten stahlblaue Augen. Diese Augen versenkten ihren Blick nun in dem ihren. Die Cath'Shyrr fühlte sich nicht dazu im Stande, wegzusehen. Einem Anker gleich, ausgeworfen um über Grund zu streifen, bis er sich verhakt, schien der Blick tief in ihr innerstes Wesen reichend.
    Die junge Frau schrak zusammen, als das Orakel sprach, war sie doch tief versunken gewesen. Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Gedanken zusammen hatte.
    "Ich bin gekommen, um Neues zu erfahren, meinen Geist mit Erinnerungen zu füllen, die es sich einst, wenn ich im Herbst meines Lebens angelangt bin, zu erzählen lohnt. So erzählt mir denn, was euch wichtig dünkt."
    Neugier flackerte in den grünen Augen, doch bemühte sie sich um ein ausdrucksloses Gesicht. Die Wahrsagerin war ihr unheimlich, doch faszinierte sie zugleich.

    Da steigt man doch sowieso nicht wirklich durch, wenn man die Leute noch nicht so kennt :D
    So, ich mag mal wieder ein wenig jammern ;)
    Mein Tag:
    Nachdem ich gestern Abend bis, für mich, recht spät nachts bei meinem besten Freund verweilte, ging das aufstehen dem entsprechend schlecht. Natürlich fielen dann auch noch zwei Züge aus, womit also die gesamten7 Uhr-Reisenden auf "meinen" Zug auswichen. Nun, wenigstens umfallen war so unmöglich. Die Schulstunden vergingen, so leidlich jedenfalls. Die Physikprüfung war natürlich DAS Highlight.. Nunja, so richtig begonnen hat's ja erst nach der Schule. Zuoberst auf der Liste stand wieder einmal eine, wohl teenagertypische, Ausseinandersetzung mit meiner Mutter. Danach durfte ich mit ihr noch shoppen gehen, der Wahnsinn. (Ja, ein weibliches Wesen das shoppen abgrundtief verabscheut, ich gestehe)Natürlich ebenfalls verbunden mit meinen heissgeliebten Diskussionen. Obwohl ich ja eigentlich nur in den Stall wollte. Endlich da angekommen, freute ich mich schon sehr auf den bevorstehenden Ausritt mit dem kleinen "Monster", dass sich Haflinger schimpft. Nun, nicht einmal über's putzen kam ich hinaus, hatte er sich doch schon wieder ein Eisen abgeschlagen. Das Vierte mal in den letzten Zwei Monaten. Also, erst einmal den übrig gebliebenen Nagel aus dem Huf ziehen. Dann dem Schmied Bescheid geben und lieb nachfragen, ob er wohl wieder einmal kommen könnte. Danach Hufverband, wobei das Vieh ja nicht stillstehen wollte. Dem entsprechend sieht das Ding jetzt aus. Das Pferd wieder im Offenstall "versorgt", ging es dann auf die Suche nach dem verlorenen Eisen. Über eine Stunde später gab ich dann entnervt auf, das Ding war auf der Weide einfach nicht zu finden. Vieles habe ich entdeckt, Plastikpapierchen, eine Kartonröhre, drei Federn, Pilze, ein Riemen von irgendetwas, aber kein Eisen. Zudem haben meine Knie wieder höllisch zu schmerzen begonnen, somit ist das mit dem Joggen in den nächsten Tagen wohl auch nichts mehr... UARGH :bash:


    So, jetzt gehts mir wieder gut :rolleyes:

    Sie lachte, ein fernes Licht brach sich in ihren Augen und liess sie übermütig aufleuchten.
    "Nein, bin ich nicht. Ich stamme nicht aus der Stadt, aber meine Abenteuer suche ich hier. Und hie und da läuft mir eines über den Weg. Oder springt mir nach" sie lächelte, "sesshaft bin ich im Händlerviertel, aber nicht mein Mettier wegen, doch habe ich dort eine Anstellung gefunden, die mir Freude bereitet."
    Die Kühle, die die nahe Nacht mit sich brachte, legte sich wohltuend auf ihre Haut, die noch immer feucht schimmerte, wenn ferner Lampenschein sie berührte. Sie lauschte auf die Geräusche der Nacht, ferner Vogelschrei und gelegentliches Gejohle.
    Hin und wieder warf sie einen Blick auf ihren wundersamen Begleiter, neugierig. Einige Völker hatte sie kennengelernt, im Wirtshaus ihres Vaters, von vielen gehört.

    Ein erleichtertes Seufzen floh über die Lippen hinaus in die Freiheit, als sie den Meereselfen in der dunklen Gasse stehen sah, in seiner betörenden Fremdartigkeit. Seine ersten Schritte wirkten unbeholfen, ein fremdes Element, dass ihm nicht so vertraut schien wie das Wasser, so ihre Vermutung. Doch er fand seine Sicherheit, es war wohl nicht sein erster Gang an Land, dachte die Carh'Shyrr.
    Ihr Körper setzte sich in Bewegung, als der seine ihn erreicht hatte. Ihre Schritte passten sich den seinen an, so wie sie es immer tat, wenn sie sich in Gesellschaft anderer befand. Wieder suchte ihre Hand das weisse Haar, dass nun langsam trocknend, noch vorwitziger immer wieder den Weg in ihr Gesicht suchte, und fand.
    "Das Händlerviertel ist mein letztes Ziel, doch falls euch ein anderer Ort reizt, zu besuchen, so werde ich meinen Weg gerne verlängern."

    Die Cath'Shyrr zog eine Augenbraue nach oben, Zweifel in das junge Antlitz geschrieben, doch auch neugieriges Funkeln in den grünen Augen, der Sonne gleich, die sanft und schelmisch zugleich über das Grün der Wälder streicht.
    Sachte lehnte sie sich ein wenig zurück, legte die Fingerspitzen zusammen, einer jahrelangen Gewohnheit entsprechend und musterte ihr Gegenüber herausfordernd.
    "Nun, erzählt mir etwas, auf dass ich herausfinden möge, wieviel es mir wert ist."
    Freundlich der Klang ihrer ungewöhnlich dunklen Stimme, doch auch ein Hauch Spott darin, doch, musste sie sich selbst eingestehen, diente dieser mehr dazu, das leise Unbehagen, dass sie verspürte, zu übertönen.
    Schnell hob die Cath'Shyrr die Hand, um sich eine verirrte Strähne des weissen Haares wieder hinter die Ohren zu klemmen, dann senkte sie sie wieder, unsicher, wo zu plazieren, um dann wieder die gewohnte Haltung anzunehmen.

    Schlagartig verstummte der Lärm, als das Tuch hinter ihr zufiel, den Weg verbarg, den sie genommen, ihre Spuren getilgt, als wäre sie nie hindurchgegangen. Einen kurzen Moment lang zögerte sie, dann sah sie sich neugierig um. Erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie die Gestalt, die ihr den Weg zu einem Stuhl wies. Staunend betrachtete sie das bläuliche Licht, dass sich auf den Planen brach, und den Wellen gleich, über sie hinwegtanzte. Die junge Frau würde es wahrlich nie zugeben, doch war sie beeindruckt von der Abgeschiedenheit, die einige Bahnen Tuch schaffen konnten.
    Sie gab sich Mühe, ihre Belustigung zu Verbergen, die Gestalt schien eine Wahrsagerin zu sein. Sie hielt nicht sonderlich viel von diesen Dingen, doch ganz kalt liessen sie sie auch nicht. Stirnrunzelnd sah sie die Frau vor ihr an.
    "Wieviel verlangst du für deine Dienste?" das schien ihr zu Beginn einmal die wichtigste Frage zu sein.

    Geduld, eine Eigenschaft die ihr sonst eher fremd, doch wartete sie still. Das Lächeln schien ihr Gesicht nicht mehr verlassen zu wollen, gerade so, als habe es endlich sein Heim gefunden. Als sich der Meereself aus den Fluten erhob, seinen Körper so unbewusst zur Schau stellte, in einem Schauer aus glänzenden Wassertropfen, spürte die Cath'Shyrr die Röte, die drohte ihre Wangen zu überziehen, und schickte sie vondannen. Auch ihr Kleid liess, nun triefend nass, viel von ihrer Gestalt erahnen, rief sie sich in Erinnerung. Entzückt betrachtete sie das verbliebene Nass, dass sich seinen Weg über schimmernde Schuppen bahnte, ganz versunken in den Anblick. Doch verbot sie sich schnell, ihn auf solch unhöfliche Weise anzustarren, wandte ihren Blick wieder hinauf, zu ungewöhnlich hellen Augen. Ein kurzer Anflug von Nervosität, rastlos wickelten ihre Finger eine Strähne des weissen Haars auf, um sie Sekunden später wieder freizulassen, nur um sie erneut einzufangen.
    "Yarea" antwortete sie, nun wieder ihre selbstbewusste Art gefunden, seinen Blick nicht minder offen erwiedernd. "Irgendwelche weiteren komplizierten Anhängsel gibt es nicht, einfach nur Yarea" ein schelmisches Zwinkern in den Augen, wandte sich die Cath'Shyrr zum gehen, in eine Gasse, die hoffentlich in die richtige Richtung führen würde. Doch ihr Orientierungsinn trog sie nur selten, so hoffte sie, dass dies auch heute nicht der Fall sein würde. Drei Schritte, dann hielt die Cath'Shyrr, um sich nach ihrem Begleiter umzusehen, sich zu versichern, ob er auch folgen würde, und sich nicht als nächtliche Vision entpuppen würde, ein Geist, schon lange verschwunden, nur eine Erinnerung hinterlassend.

    Erneut erklang ihr Lachen, ein Leuchten in den Augen.
    "Mallalai" sie liess ihre Zunge den ungewohnten Klang auskosten, "den Rest werde ich mir wohl nicht merken können, ich hoffe, ihr könnt mir dies verzeihen" sagte sie leichthin, eine einsame Stimme, die sich in den weiten der Nacht verlor. Kurz kam ihr der Gedanke, dass sie wohl wie eine Verrückte erschien, den Unwissenden, die sie beobachten könnten. Stand sie doch da, am Rande der Mole, pitschnass, und sprach mit einem Wassergeist, in der Dunkelheit nicht sichtbar, nur hie und da schimmernd im fahlen Licht der Kuppel.
    Und doch fühlte sie sich seltsam wohl dabei, genoss das Neue, dass diese Begegnung mit sich brachte. So war sie auch erfreut, sein Angebot zu hören, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie den Schutz wirklich nötig hätte. Doch sie besann sich, jugendlicher Leichtsinn könnte ihr im nächtlichen Hafenviertel schnell zum Verhängnis werden, und ein zusätzlicher Begleiter konnte nicht schaden. Und dieser besondere Begleiter weckte zudem ihre Neugier.
    "Ich bin erfreut dass zu hören, und geneigt anzunehmen, sollte dies euch nicht zu grosse Umstände bereiten"
    antwortete sie höflich, den Blick erwartungsvoll auf den Meereselfen gerichtet.
    Was für ein seltsamer Abend es doch war, dachte die Cath'Shyrr, und lächelte dabei. Die Stadt schien ihr alle Abenteuer zu bieten, die sie fortwährend suchte.