Beiträge von Endar Mariandor

    Nee


    Und außerdem stand in der TV-Zeitschrift was anderes. Und abgesehen davon ist das zu spät für mich. Wenn ich nämlich dann nicht im Bett bin, kann man mich am nächsten Tag zu nix gebrauchen. Nix gegen Fringe ... aber wenn man eigentlich was anderes erwartet hatte, worauf man sich freut ... nänä

    Eine Antwort auf Avlynes Belehrung, was Fenstersimse anging, ersparte sich Endar. Statt dessen grinste er ihr kopfschüttelnd hinterher, als sie beschloss, weiter hinauf zu steigen. Er wartete erst, dann folgte er ihr in einigem Abstand nach oben.


    Am Ziel angekommen, kletterte Endar über das nächste Hinderniss und befand sich auf einem hübsch eingerichteten Flachdach. Immer noch kein richtiger Balkon zwar, aber es kam dieser Sache schon sehr viel näher als der vorherige Fenstersims.


    Der Elf war durchaus weniger Schlichtes gewohnt, doch zeigte er sich freundlich. "Hübsch hast Du es hier", erklärte er mit einem Lächeln, welches ausnahmsweise mal nicht schelmisch oder neckisch gemeint war. Dann ließ er sich ungebeten auf die Bank nieder und ließ seinen Blick umher wandern, bis dieser schließlich an den Kletterpflanzen und Tüchern hängen blieb, die ganz offensichtlich irgend etwas hinter sich verbargen.

    So ganz würde er aus dieser Frau wohl nie schlau werden. Fast schon wäre er weiter gegangen doch dann ließ sie sich doch herab, weiter mit ihm zu reden - zu keifen - zu provozieren? Was auch immer. Endar zuckte mit den Schultern und hörte sich an, was sie vorzutragen hatte.


    "Tun wir das nicht schon die ganze Zeit? Uns streiten?!, fragte er grinsend. Doch aus irgendeinem Grund war diesem vorlauten Wesen wohl nicht mehr danach. Nun war sie noch nicht einmal mehr in diesem Punkt seiner Meinung. Doch eine Ansicht teilten sie wohl nach wie vor: Auf einer Ebene - zumindest jene Ebene, welche Avlyne angesprochen hatte - würden sie nie sein. Dafür trennten sie ganze Welten.


    Ihre Einladung nahm Endar gerne an. Da er allerdings keine Lust auf eine abendliche Kletterpartie hatte und sich dabei die Kleider schmutzig zu machen, sah er sich nach einem geeigneten Gegenstand um, der hoch genug war, um auf den Dachvorsprung zu gelangen. Endar entdeckte eine Tonne, ergrif diese und platzierte sie vor der Hauswand. Dann stieg er hinauf und zog sich zu dem Sims, auf dem seine Bekanntschaft bereits Platz genommen hatte. Dies war für den athletischen Elfen ein Kinderspiel.


    So ließ er sich also neben ihr nieder und begutachtete die Aussicht. "Dies hier ist also Euer Balkon", stellte er fest und wusste nicht, ob es ihn belustigen oder erschrecken sollte, was diese Frau für Ansichten über diverse Bauarten hatte. Immerhin war diese ... Unterkunft schließlich auch alles andere als luxuriös. Doch seltsamerweise schien sie sich hier wohl zu fühlen. Oder tat sie nur so?

    Mit vor Verwunderung gerunzelter Stirn beobachtete Endar die Rothaarige, die soeben wieder dabei war, sich von ihm abzuwenden. Irgendwie wollte der Klang ihrer Worte nicht zu dem passen, was er sah. Doch er ließ sie nach oben klettern und sah ihr mit verschränkten Armen hinterher.


    Ein Schmunzeln trat in ihr Gesicht, als er sich die heftige Reaktion Avlynes noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Es gefiel ihr wohl nicht, dass er die hübsche Blonde nach Hause gebracht hatte, was eindeutig für Endar sprach.


    Zuerst überlegte er, ob er ihr nicht hinterher klettern solle doch sogleich besann er sich eines Besseren. Somit würde er sie gewiss noch mehr verärgern also blieb er unten stehen und sah mit verschränkten Armen nach oben. "Es würde sich besser streiten lassen, wenn wir auf einer Ebene wären, findest Du nicht?" Sein schelmisches Grinsen zierte Endars Gesicht.

    Der Degen fand wieder Ruhe an seinem Platz in Endar's Gürtel, während sich der Elf stumm anhörte, was Avlyne vorzubringen hatte. Sein Griff lockerte sich und eine Braue zog sich in die Höhe, während die Rohaarige ihm ihre Wut entgegenbrachte.


    Als Avlyne's spitze Zunge schließlich verstummte, lächelte Endar schief und schwieg eine Weile. Dann sprach auch er wieder. "Der Rat tut hier nichts zur Sache", erklärte er bestimmt, dann fuhr er fort. "Und gewiss brauche ich niemandem Rechenschaft abzulegen, wo ich gehe und stehe ..." Eine Pause kehrte ein, dann erklärte er mit schelmischem Grinsen: "Doch weil Du es bist, will ich Dir gerne erklären, warum ich hier bin. Ich habe unser hübsche Bekanntschaft aus dem Zauberbrunnen nach Hause begleitet". Während er dies sagte, hielt er Avlyne's Züge genaustens im Blick.

    Zwar spürte er die Krallen auf seiner Haut doch kümmerten sie ihn wenig. Statt dessen zog er langsam seinen Degen, während es sich über dem Vorsprung regte. Sobald sich die Fremde zeigte (das zierliche Handgelenk sprach eindeutig für ein weibliches Wesen), würde seine Waffe ihr einen freundlichen Empfang bereiten.


    Ein roter Schopf wurde sichtbar und die Spitze seines Degens zeigte gefährlich in die Richtung, in der wohl jeden Moment ein Gesicht zum Vorschein kommen würde. Wahrlich hatte Endar keinerlei Probleme damit, gegen eine Frau zu kämpfen, wenn es die Situation verlangte.


    Doch als das erwartete Gesicht endlich zum Vorschein kam, hielt der Elf inne und zog seine Waffe zurück. Seine Hand jedoch wollte sie nicht los lassen.


    Ein Schmunzeln zeigte sich auf seinen schmalen Lippen und seine Augen blitzten auf. "Mir ist kein Gesetz bekannt, das es verbietet, auf öffentlichen Straßen zu verkehren", erwiderte er darauf hin. "Und was, wenn ich fragen darf, ist so ungewöhnlich daran, dass ausgerechnet ich im Seeviertel umherwandere? Ich muss schließlich auf dem Laufenden sein, was in meinem Viertel geschieht. Oder etwa nicht?" Scheinbar wusste Avlyne nicht, dass er im Rat der Weisen das Seeviertel vertrat.

    Was geschah nur mit ihm? Endar hasste es! Er wollte sich nicht ängstigen wie ein kleines Kind und doch konnte er fast nicht anders. Dies machte ihn jedoch aufmerksamer und agiler. Ein leichter Windhauch über seiner Wange oder doch nicht? Längst hatte er die Augen wieder geöffnet um seine Umgebung wahrzunehmen. Es dauerte einen kurzen Moment bis er begriff, dann registrierte er die Hand links von sich an seiner Wange, welche den vermeintlichenWindhauch erklärte. Und wer war es, der da soeben seinen Namen nannte?


    Blitzschnell reagierte er. Sein Arm schnellte nach oben, die kräfige Hand des Elfen umgriff das zierliche Handgelenk, welches von der Dachkante herabhing und er trat aus den Schatten um zu sehen, wer ihn verfolgt hatte. "Zeigt Euch!", verlangte er in gebieterischem Tonfall, während seine Finger weiterhin fest das Handgelenk umgriffen hielten.