Violet stand am Strand und sah hinaus aufs Meer. Würde das unbekannte Wesen auf sie zu kommen oder würde es im Meer verschwinden wie es aufgetaucht war? Ihr Herz schlug schnell, so unendlich schnell, so schnell hat es noch nie geschlagen. Dann sah sie das Wesen. Es bewegte sich. Kurz schien es ihr, als würde ihr Herz einen Schlag ausetzen, nur um dann noch schneller weiterzu schlagen. Das Wesen kam auf sie zu und es hielt etwas in seiner Hand. Nun war es so nah, dass es für Violet aussah, als würde es aus dem Wasser direkt wachsen. Größer und größer wurde der Unbekannte. Im Gegensatz zu ihm fühlte sich die Syreniae klein, sehr klein. Er sprach das unbekannte Wort, das wohl sein Name war erneut aus, wie wenn er ihr sagen wolle, dass sie etwas falsch ausgesprochen habe. Er sprach es hart aus, es war wie wenn er von Violet forderte, dass sie es richtig wiederholen sollte.
"Ma-la-la-i" spracht Violet das Wort aus. Sanft und gefühlvoll sprach sie jede einzelne Silbe, jede einzelne sehr melodisch gesprochen, fast gesungen. Aber auch nicht so sanft wie ihr letztes Gehauchtes, als er noch im Wasser weit weg von ihr war. Sie wollte ihn nicht verletzen, schon gar nicht, weil sie seinen Namen falsch aussprach, falls es sich bei dem Wort wirklich um seinen Namen handelte wie Violet vermutete. Also gab sie sich sehr viel Mühe.
Fragend sah sie ihn an. Was hielt er da zwischen seinen Händen? Sie konnte es nicht gleich erkennen. Erst als er sich ihr näherte, erkannte sie, dass er ihre Feder zwischen seinen mit feinen Schwimmhäuten verbundenen Fingern hielt. Sie verstand nicht, was er damit ihr andeuten wollte. Wollte er, dass sie die Feder wieder nahm? Seine Haut war von feinen Schuppen bedeckt, das konnte sie nun sehr genau erkennen und die Syreniae verspürte nun noch mehr das Bedrüfnis ihn zu berühren.
Er sagte etwas zu ihr und sie verstand nicht, was er meinte. Er hielt ihr nur die Feder entgegen und an seinem Blick und dieser Geste entnahm sie, dass er wollte, dass sie die Feder wieder nahm. Langsam breitete Violet ihre Schwingen aus, wie wenn sie gleich los fliegen wolle, doch das wollte sie nicht. Sie wollte ihm zeigen, dass sie noch sehr viele von den Federn hatte. Die Syreniae sah ihn an. Sie wusste nicht, ob er zuvor ihren Namen verstanden hatte so entschied sie sich, erneut einen Versuch zu starten, in Kommunikation mit ihm zu treten. "Violet" wiederholte sie und deutete dabei auf sich. "Ma-la-la-i" sprach sie sanft und deutete auf ihn. Ihr Gesicht erhellte sich und sie lächelte ihn freundlich an. Sie hoffte er würde sie verstehen.
Ihn so in seiner Größe vor sich stehen zu sehen weckte in ihr das Bedrüfnis sich ihm zu nähern. Ihre Neugierde war stärker als die Angst vor dem Wasser, so dass sie sich leicht in die Luft erhob und auf ihm zu schwebte. Langsam überwand sie die Distanz zwischen ihm und ihr. Sie wollte, dass er die Feder behielt, sie war der Meinung sie habe ihm gefallen, denn sonst hätte er sie ja nicht berührt als sie über ihm schwebte. Kurz überlegte die Syreniae wie sie ihm zeigen könne, dass sie sich freuen würde, wenn er sie behalten würde. So griff sie sanft und unwahrscheinlich zärtlich nach seinen Händen und drückte sanft seine Finger zusammen, so dass sie die Feder wieder umschlossen. Durch ihre sanfte Berührung wurde auch ihre Neugierde gestillt, wie er sich anfühlt. Es war ein Erlebnis für ihre Finger. Er war so weich und doch rauh. Er fühlte sich so ganz anders an als ihre Haut, seine Haut war schuppig, aber nicht unangenehm.
Violet flog noch etwas auf ihn zu und drückte so sanft seinen Arm, so dass er ihn anwinkeln musste. Die Faust mit der umschlossenen Feder legte sie auf seine Brust. Innständig hoffte die Syreniae dass er verstand, dass sie ihm diese Feder schenkte. Es war ihr Geschenk an ihn. "Für Sie" sagte sie sanft leise dahin geflüstert. Sie wollte ihn nicht erschrecken. Sanft wollte sie zu ihm sein.
Wie sie so vor ihm schwebte fiel ihr auf, wie groß er war und wie klein sie doch war. Violet wusste nicht, ob sie vor ihm zurückweichen und angst haben sollte, oder ob sie vielleicht doch seine Haare berühren dürfte. Wie sich seine Haut anfühlte wusste sie ja nun durch dir Berührung an seiner Hand, aber seine Haare faszinierten sie noch viel mehr. Es schien so, als würden manche dieser Muscheln, die in seinen Haaren sich befanden, leben. Sie lies die Hand auf seiner liegen, die an seiner Brust lag. Aufmerksam und offen sah die Syrenia Mallalai an und wartete auf eine Reaktion von ihm.