Djasihra schlenderte über den kleinen Platz, ohne Ziel und ohne Erwartungen. Obwohl sie bereits einige Tage unter der Kuppel war hatte sie sich noch immer nicht an ihren neuen Lebensumstand gewöhnen können, sich noch nicht damit abfinden können, dass sie jetzt hier, abertausende Mannslängen unter dem Meer, gefangen war. Sie. Die den Himmel so liebte, das Gefühl der Freiheit.
Die Djrin verscheuchte die unangenehmen Gedanken, schliesslich brachten sie sie kaum weiter und liessen sie nur in Selbstmitleid versinken. Besser sie versuchte sich mit ihrem neuen Leben zu arangieren. Schliesslich war das alles ein riesiges Abenteuer, oder etwa nicht?
Eine kleine Menschentraube hatte sich vor einem der grossen Meldebretter gebildet, die hie und da verteilt waren. Djasihra hatte jedoch noch nie beobachten können, dass eine neue Nachricht so viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Djrin fragte einen der Einheimischen, was denn so interessant wäre. Zum einen kam sie kaum durch das Gedränge nach vorne, zum anderen konnte sie die komische Schrift hier gar nicht lesen.
Der Fremde musterte sie misstrauisch, ihre exotische Gestalt zog in dieser grossen Stadt mit all ihren Absonderlichkeiten dennoch Blicke auf sich. Er umriss dann aber doch knapp die Mitteilung, die von den Oberen der Stadt in den Umlauf gebracht worden war.
Tausend Golddukaten waren eine Menge Geld. Sie dachte an das Wenige, das sie noch besass. Abgesehen von den Dingen, die sie am Leib trug hatte sie nichts unter die Kuppel retten können. Und ihre Abenteurerausrüstung brachte ihr in der Stadt kaum Vorteile. Wieso also nicht etwas dazu verdienen?
Sie liess sich von einer jungen Magd den Weg beschreiben und trat nach einigem Suchen in die Anwaltskanzlei ein. Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass sie nicht die Einzige war, die sich hier eingefunden hatte um dem Goldenen Narren das Handwerk zu legen. Vielleicht war das ihre Chance, in der Stadt Fuss zu fassen und vielleicht sogar Freunde zu finden.
Sie lächelte freundlich und grüsste die Anwesenden. Ein ziemlich bunter Haufen wie ihr schien. Da war eine schmale Frau, mit kurzem Haar. In ihrem Gesicht lag eine Unnahbarkeit, die die freundliche Djirin nicht so recht einschätzen konnte. Eine andere Frau schien ziemlich gut bewaffnet, und dieser Blick aus silbergrauen Augen.. Djasihra meinte dasselbe Funkeln der Abenteuerlust zu erkennen ,das sich dann und wann in ihren eigenen fand. Sie liess ihren Blick weiter über die Anwesenden schweifen. Der Rothaarige sah nicht in ihre Richtung, der zweite Mann sah etwas gepflegter aus. Nunja, herausgeputzt traf es eher. Dann kniff die Djrin ihre Augen zusammen. Eine Ashaironi. Hier. Musste das sein?