Beiträge von Herr von Muesig

    Herr von Muesig mühte sich nicht sonderlich, das gelangweilte Gähnen weniger gelangweilt aussehen zu lassen. Vögel. Schön, prächtig, voll im Gefieder. Der Adelsmann hatte es nicht so sonderlich mit dem Federvieh. Gerupft und gut durch sollten sie sein, war seine pragmatische Devise. Nur der höfischen Damenwelt eilte der Ruf voraus, sie sei gut zu ääääh, ja, diesen Tieren halt. Aber aussprechen sollte man das eher nicht vor ihnen, hatte man ihn gelehrt und er hielt sich daran.
    Verdammt, dieser Sarandir sah wirklich gut aus. Drahtig, gepflegt, energisch. Alles im krassen Gegensatz zu ihm. Wann war gleich seine letzte Fechtstunde gewesen? Zu lange her.


    Die Dame mühte sich indessen einigermaßen erfolgreich, anmutige Bewegungen wie einen Tanz aussehen zu lassen. Dass sie die Augen immer wieder Mal verschloss sollte wohl eine gewisse Sinnlichkeit ausdrücken. Ein einstudiertes Verhaltensmuster, weil es wohl einmal funktioniert hatte.
    Dazwischen zwitscherten immer wieder die Vögel. Er tippte seine Fingerkuppen gegeneinander und sah der Tänzerin weiter zu. „Schön, schön, macht sie das schon lange mit den Vögeln?“ fragte er seinen unmittelbaren Nachbarn näselnd, der sich hinter ihm aufgepflanzt hatte.


    Dazwischen schweifte sein Blick immer mal wieder zum Gastgeber.


    Vielleicht sollte er für Alimea ein paar aussuchen. „Gibt es die im Erwerb?“ fragte er seinen Gesprächspartner weiter, obwohl sich dieser als solcher noch gar nicht geäußert hatte. „Wenn es aber geht, ohne diese, also ich möchte niemanden beleidigen, diese ‚Ballett-Elevin‘“ und beleidigte natürlich doch.

    Guten Morgen Gemeinde! :yawn:


    Wenn ich so die Char-Blätter des Abenteuers durchblättere fällt mir auf: Ausrüstung meinerseits Fehlanzeige...


    Mein Adobe PDF-Leser produziert auch schon seit Monaten Fehlermeldung beim Update-Versuch, aber wenigstens funktioniert er noch.

    Es gab angenehmere Orte als Sarandir Eisenklinges Residenz. Eigentlich hatte er nichts gegen die Behausung, aber der Besitzer derselbigen, den mochte er nicht ums Verrecken. Und das lag nur an seiner notorischen Eifersucht. Man tuschelte es hinter vorgehaltenen Händen, dass Sarandir eine heiße Affäre mit ‚seiner‘ Alimea hätte. Diesem Getuschel wollte er natürlich nachspüren. Und wehe es bewahrheitete sich, dann würde der Mann seines Lebens nicht mehr froh werden. An die Haut von Alimea darf nur Wasser, Puder, Pflegeöle und Herr von Muesig.
    Die protzigen Stiegen und die zweiflügeligen Eingangstüren waren seinen Augen nicht neu, aber er hätte auch keinen Blick daran verschwendet, wenn sie aus purem Gold mit den teuersten Edelsteinen besetzt gewesen wären.
    Als sich die Türen vor ihm öffneten, hörte er neben dem normalen Geschwätz Vogelgezwitscher. Noch ahnte er nicht, was es damit auf sich hatte. Auch nicht als er die Käfige erblickte, deren Türchen geöffnet waren.
    Einige Damen hatten bereits Platz genommen, andere schickten sich gerade an diesem Beispiele zu folgen. Er wurde ebenfalls zu einem Stuhl geführt und nahm neben einem unscheinbaren Herrn Platz. Linkerhand hatte sich eine korpulente Dame auf den Sitz gezwängt. Herr von Muesig zog es vor beide zu ignorieren und einfach mal zu schauen, was sich Sarandir hatte einfallen lassen.

    Herr von Muesig wunderte sich noch immer. Nicht über die Einladung. Nein, so etwas war Geschäft wie üblich, sozusagen. Nein, eher wie sich ein Graf so in der Wortwahl vergreifen hatte können. Ziehe Dein schönstes Gewand an… Als ob er sonst nur in Tand aufschlage! Seine abgetragensten Klamotten würden noch bei weitem für jede Einladung genügen. Jede! Bah, aufregen hätte er sich können, wenn er nicht die Ruhe in Person wäre.
    Graf Hasuan Mardiriel…der hatte ihm gerade noch gefehlt. Jedes Jahr hält er Hof. Noch nie hatte man ihn, Herrn von Muesig, auserkoren. Nicht, dass er sich da einen feuchten Kehricht geschert hätte.
    Seine Schwester, die er natürlich eingeweiht hatte - wie schön sie wieder gewesen war – hatte ihm gesagt, er solle sich nicht so anstellen. Eine Einladung ist eine Einladung. Soll er doch hingehen oder es bleiben lassen. Typisch pragmatisch, wie immer, seine geliebte Schwester.


    Wenig Menschen waren in den Straßen von Nir'alenar zu sehen, was ihn nicht weiter beunruhigte. Er gab dem Kutscher ein Zeichen, dass er anhalten solle, als sie den Eingang erreicht hatten. Er stieg aus, streckte und dehnte sich etwas, klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von den Kleidern. So eine Reise war fürchterlich strapaziös.
    Kehre er zurück zum Anwesen, ich brauche ihn heute nicht mehr“ säuselte er in seiner typischen großspurigen Art. Der Kutscher beeilte sich der Aufforderung nachzukommen.


    Noch einmal kräftig durchatmen, dann betrat er gemächlich aber in angemessener Würde wohin man ihn bestellt hatte.

    Papperlapapp, wo hast Du denn das wieder aufgeschnappt? Halte sie sich mit ihrem gefährlichem Halbwissen zurück.“ schnauzte Herr von Muesig die Feenelfe an, verlor aber den Wachtmann nicht aus den Augen, der offensichtlich einen immer drängenderen Gefühl nachgab, das er vor allem an der Hellhaarigen zu finden schien. Seine Augen bekamen bereits dieses gewisse Leuchten, das besagte, ich fresse Dich gleich mit Haut und Haar und mitsamt Stiel. Gleich würde ihm der Speichel tropfen, der Adelige musste schauen, dass er wieder die Fäden ergriff. Er kannte diese gar zu menschlichen Bedürfnisse und die niedrigen Triebe, die sich dahinter verbargen.
    Die junge Schönheit, die den Wachmann so ins Schwitzen brachte, gab sich jetzt viel zugänglicher als noch vor kurzem, das Spröde war einer gewissen Schuldanerkennung gewichen. Ein guter Anfang.


    Vorsicht, lieber Mann, geht Ihr nicht auf den Leim, wenn Ihr eurem Verlangen nachgebt, wird das gegen Euch verwendet werden. Intimitäten in der Dienstzeit, Ihr wisst schon…Vorsicht Falle“ zischte er dem sichtbar erregten Wachmann zu, in der Hoffnung, ihn wieder von seinen Phantasien zurückzuholen.
    Da zerplatzten diese lästigen Schmetterlinge in einem Funkenregen, Herr von Muesig zuckte zusammen. Komische Viecher. Auch der Wachtmeister erschrak und war eine Zeit abgelenkt.


    Er reagierte. Er bückte sich blitzschnell, die Tasse mit dem Geld verschwand augenblicklich in seiner weiten Kleidung. Er befühlte die Geldstücke und die wertigsten sortierte er aus und ließ sie in die Hand des Wachmannes gleiten.
    Das sollte reichen, um Eure Verspannungen im Haus der 7 Sonnen lösen zu lassen…ich kümmere mich weiter um der Frau Manieren bei…äh ja, dass diese Frau manierlich behandelt wird und sich hinkünftig an die zu recht aufgestellten Gesetze hält. Ich werde Euren Namen an geeigneter Stelle wohlwollend erwähnen


    Dann blickte er die beiden Frauen an, die Halbelfe und die Tänzerin „Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag?

    Achja, eigentlich ist die Männerwelt verwöhnt genug von uns.... ;)

    Na das denken sie immer.... :umbrella:


    Exzellenz, Höchstwürden, Optimus...was das mit dem Namen zu tun hat? Nichts, aber das einzigartige, blaublütige Genie dahinter muss doch äh ja geehrt werden.

    :oh:


    Ver(un)sicherunger, wobei ich pers. mach IT...(also eigentlich auch Verunsicherung :D )


    Wurde das (jeder Mann wird reichlich verehrt, hofiert und mehrmals jährich mit liquiden und festen Mitteln - ich dachte dabei an harte Devisen wie z.b cypriotische Euros - bedacht) noch nicht eingeführt? Nur mit diesem Vertragspassus hat man mich - nach einigem widerständigen Widerstand - geködert. :]

    Das Geflattere der Schmetterlinge machten Herrn von Muesig ein wenig nervös, auch wenn er sich das nie und nimmer anmerken lassen würde.


    Der Wachmann war auf seine Art perfekt, korrekt bis zur Peinlichkeit. Und er verfehlte bei einer der beiden Subjekte die Wirkung nicht. Kleinlaut gestand diese wohl ein, dass sie nicht im Besitz einer Genehmigung sei. Schwer hörbar, mehr Vermutung, aber der Gesichtsausdruck sprach Bände.


    Das Publikum hatte sich in alle Winde zerstreut. Mit dem Gesetz legte sich niemand gerne an. In der Zelle landete man schneller als einem lieb sein konnte und eine Nacht in diesem Etablissement war so ziemlich das Letzte, das man brauchte. So weit würde er es für die beiden nicht kommen lassen, aber davon waren sie noch ein gutes Stück entfernt.


    Das rothaarige, junge Ding war eher etwas uneinsichtiger oder naiver wie man will. Sie sah nicht so aus, als könnte sie aus dem Geschehen irgend etwas für sich entnehmen. Sie schien sich mit irgendjemand zu unterhalten bzw. Selbstgespräche zu führen, weil ja außer ihnen und diesem Schmetterlingsgewusel nichts und niemand da war.


    Herr von Muesig hatte nicht vor das Procedere zu stören oder gar zu unterbrechen, er wollte nur noch ein wenig des Volkes Stimme repräsentieren: „Seinen Körper verkaufen, für ein paar Münzen, wie würdelos. Ohne den gesunden Anstand einer ordentlichen Frau mit Moral. Anständige Arbeit hat noch nie jemanden geschadet.


    Gut, die Kleine würde sich höchstens für Botendienste oder stapeln von Obstkisten eignen. Aber die andere war bestimmt vielseitig einsetzbar. Für eine Bedienung bei einem höfischen Bankett vielleicht noch zu tölpelhaft aber als Garderobenmädel könnte sie funktionieren. Oder Waschweib.


    Inzwischen flatterten diese Schmetterlinge noch mehr vor dem Wachtmann herum. „Mich würde das wahnsinnig machen…“ gestand er sich flüsternd ein.


    Schade, dass er seinen Schadenfreudensgefühlen keinen freien Lauf lassen konnte, wenn ihn nur seine Schwester sähe, sie hätte jeden Grund mächtig stolz auf ihn zu sein. Und nichts erfüllte ihn mit mehr Freude, wenn seine Schwester stolz auf seine Leistung war. Er vermisste sie gerade sehr…


    Der Wachmann machte seine Sache ausgezeichnet und dass die Tänzerin so zu sagen fast in flagranti erwischt wurde, gab dem Mann des Gesetzes zusätzlich Futter. Er fühlte sich richtig wohl in seiner Haut. Endlich eine Aufgabe für ihn und endlich konnte er jemanden schikanieren. Nicht, dass das die Person selbst so empfinden musste. Es war Herrn von Muesigs Deutung.


    Das Kichern der Kleinen riss ihn aus seinen Racheplänenfantasien. Sein Gesicht verzog sich auch zu einem Lächeln, wenn es auch ein eher hinterhältiges war, aber das konnte die Zugelächelte nicht ahnen. Herr von Muesig wollte sie anspornen. Aber er musste stumm bleiben, denn auch wenn der Hüter von Recht und Ordnung einen beschränkten intellektuellen Horizont offensichtlich vor sich hertrug, wollte er den Bogen nicht überspannen. Immer schön brav dem Mann glauben lassen, es sei alles sein eigener Plan.


    Der Mann ist reif für höhere Aufgaben…“ kaum hatte Muesig das gesagt, kam es gut gelaunt aus einer anderen Ecke: „“Ja, am besten auf einem zugigen Turm im Niemandsland“ Keine Frage, dass der Komiker alle Lacher auf seiner Seite hatte.


    Wie gerne hätte er diesem Scherzkeks einen Socken ins Maul gesteckt oder noch besser: die schlanke Faust.