Herr von Muesig mühte sich nicht sonderlich, das gelangweilte Gähnen weniger gelangweilt aussehen zu lassen. Vögel. Schön, prächtig, voll im Gefieder. Der Adelsmann hatte es nicht so sonderlich mit dem Federvieh. Gerupft und gut durch sollten sie sein, war seine pragmatische Devise. Nur der höfischen Damenwelt eilte der Ruf voraus, sie sei gut zu ääääh, ja, diesen Tieren halt. Aber aussprechen sollte man das eher nicht vor ihnen, hatte man ihn gelehrt und er hielt sich daran.
Verdammt, dieser Sarandir sah wirklich gut aus. Drahtig, gepflegt, energisch. Alles im krassen Gegensatz zu ihm. Wann war gleich seine letzte Fechtstunde gewesen? Zu lange her.
Die Dame mühte sich indessen einigermaßen erfolgreich, anmutige Bewegungen wie einen Tanz aussehen zu lassen. Dass sie die Augen immer wieder Mal verschloss sollte wohl eine gewisse Sinnlichkeit ausdrücken. Ein einstudiertes Verhaltensmuster, weil es wohl einmal funktioniert hatte.
Dazwischen zwitscherten immer wieder die Vögel. Er tippte seine Fingerkuppen gegeneinander und sah der Tänzerin weiter zu. „Schön, schön, macht sie das schon lange mit den Vögeln?“ fragte er seinen unmittelbaren Nachbarn näselnd, der sich hinter ihm aufgepflanzt hatte.
Dazwischen schweifte sein Blick immer mal wieder zum Gastgeber.
Vielleicht sollte er für Alimea ein paar aussuchen. „Gibt es die im Erwerb?“ fragte er seinen Gesprächspartner weiter, obwohl sich dieser als solcher noch gar nicht geäußert hatte. „Wenn es aber geht, ohne diese, also ich möchte niemanden beleidigen, diese ‚Ballett-Elevin‘“ und beleidigte natürlich doch.