Beiträge von Tilla Acai

    Langsam nickte die Elfe. Es war ein guter Einwand, zu warten bis wieder etwas Ruhe eingekehrt war. Im Moment waren sie und die hübsche Fremde ganz oben auf der Liste der Dinge, die man hier in der Schänke beobachten konnte. Doch spätestens nach der nächsten Runde Bier, würde man sich wieder anderen Dingen zuwenden.
    „Meine Schicht ist bald beendet, dann können wir aufbrechen“, meinte sie und machte sich daran, zu ihrer Arbeit zurück zu kehren. Dae liess sich nach einem letzten prüfenden Blick auf die Gefiederte ebenfalls wieder unter dem Tresen nieder.


    Einige Zeit später, Lykash’imra hatte sich bereits wieder in ihre normale Kleidung gekleidet, trat die Nordelfe wieder an Djamila heran.
    „Ich wäre dann soweit“, befand sie und stemmte abwartend eine Hand in die Seite.

    Djamila satze sich nickend zurück an den Tisch und sah der Elfe hinterher, wie sie an den Tresen ging. Sie wollte sich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sie draußen Rogbert begegnen würden. Irgendetwas sagte ihr aber, dass es so kommen würde. Innerlich verfluchte sie ihr Schicksal, da sie aber niemand war, der sich mit so etwas zufrieden gab, versuchte sie darüber hinweg zu sehen. Was nicht wirklich einfach war. Alles in der Taverne erinnerte sie an ihn und seine Freunde. An die schöne Zeit, die sie gemeinsam gehabt hatten. Sie seufzte. Es würde nicht leicht werden.
    In der Taverne waren noch immer alle Blicke auf sie gerichtet, was Djamila ärgerte. Ja, die Augen auf ihren Körper gefielen ihr sonst, aber im Moment konnte sie sich schöneres vorstellen, als von allen begafft zu werden. Deswegen sah sie jedem noch so aufdringlichen Spanner direkt in die Augen und zwang sie somit, mit dem gestarre aufzuhören.
    Als die Elfe wieder vor ihr stand, schenkte Djamila ihr ein dankbares Lächeln. Es war nicht selbstverständlich, was sie hier tat, das wusste sie, umso dankbarer war sie dafür. "Wunderbar, dann lasst uns gehen" Geschmeidig erhob sich Djamila und durchschritt den Raum erhobenen Hauptes. Es sollte niemand auf die Idee kommen, sie würde einfach so klein bei geben.

    Etwas berührte ihre Schulter. Es war die Elfe. Sie hörte ihr zu und leider hatte sie das, was sie gesagt hatte schon geahnt. Wer würde sowas auf sich sitzen lassen? Und Rogbert war nicht der Typ dafür. Natürlich hatte sie das am Anfang anziehend gefunden. Er schien gegen alles zu sein und immer Recht zu haben, aber jetzt ging es ihr auf die Nerven. Schön, dann würde sie eben nicht alleine draußen rumlaufen.
    "Würdet Ihr mich begleiten? Wenigstens bis ich aus der Stadt heraus bin?" Sie wusste, eigentlich durfte sie um so etwas nicht bitten. Es war einfach nicht höflich, die Elfe ebenfalls in solche Schwierigkeiten zu bringen. Allerdings war sie auch so schon mit drin, deswegen machte sie sich nicht ein ganz so schlechtes Gewissen. Aber schlimm genug.
    "Wenn es Euch keine Umstände bereitet", fügte sie mit einen Blick auf den Boden hinzu. Ein wenig peinlich war es ihr schon, aber da musste sie jetzt durch. Rogbert und seine Kumpanen hatten die Schankstube verlassen, die Frage war nur, ob sie nicht draußen warten würden...


    Der Blick der Cygnai blieb einen Moment auf der Elfe liegen. Sie schien nicht wirklich begeistert zu sein, Djamila sicher aus der Stadt zu bringen, aber Djamila war noch die der Typ gewesen, der sich darum geschert hätte, was andere fühlten. Sie hatte gesagt, sie würde es tun und nun sollte sie zu ihrem Versprechen stehen, befand die Geflügelte.
    Djamila nickte kurz und sah sichdann kurz um. Viele Augen lagen noch auf ihnen, zu viele befand sie.
    "Ich würde sagen, wir warten, bis die Aufmerksamkeit sich etwas gelegt hat. Außerdem müssst Ihr ja auch noch arbeiten" So gefühllos war sie dann doch nicht, sie wollte der Elfe ihren Arbeitsplatz ja nicht wegnehmen. So etwas konnte sehr schnell gehen und bei dem Besitzer hier...

    Aufmerksam verfolgte sie das Gespräch der beiden. Zesshin Doraz? Irgendetwas klingelte in ihrem Unterbewusstsein, doch die Djirin vermochte den bekannten Ausdruck nicht zuzuordnen. Erst als die Meereselfe Schwarzschuppen erwähnte, meinte sie sich an eine Geschichte über die Yassalar zu erinnern. Wie kam sie an diese Kräuter heran? Noch dazu da ihre Völker doch verfeindet waren.


    Djasihra nickte begeistert. "Tee klingen sehr gut, haben vielen Dank." Dann zuckte sie mit den Schultern und trat etwas näher an den Stand heran. "Manchmal.. Ich vermissen die Sonne auf der Haut zu spüren. Und manchmal ich vermisse auch meine Leute. Aber es ist sehr spannend hier unter Kuppel. Viele interessante Völker hier versammelt."


    Voller Überraschung blickte sie die weisshaarige Elfe an. "Ihr auch sein von oben? Wie lange wohnen schon unter Kuppel? Ich wünschen würde, Sprache auch so gut wie bei Euch." Etwas verlegen spielte die Djirin mit einer dunklen Locke. Ihre sprachlichen Hindernisse waren kein Problem für sie, aber das diese Elfe, ebenso eine Fremde wie sie, Belerianai so problemlos meisterte.. war schon ein bisschen deprimierend.


    Die Dai’Vaar hatte kurz den Raum verlassen und war dann mit einem großen Krug und einer großen Schale Wasser zurückgekommen. Auf ihren Lippen hatte noch immer ein Lächeln gelegen, auch wenn es klein und versonnen, gar verträumt gewirkt hatte. Vielleicht freute sie sich auf das, was sie hören würde, aber vielleicht war es auch nur die momentane Situation.
    Sie stellte beides ab, bevor sie sich ebenfalls setzte, die Beine anzog und ebenfalls auf die Sitzfläche stellte, sodass sie den Kopf auf ihren Knien ablegen konnte.
    „Nun… Ich hörte gerne von fremden Orten und wie es dort so zugeht… Aber viel mehr interessiert mich, was du so gemacht hast, wo du unterwegs gewesen warst. Was du erlebt hast, wieso und so…“
    Sie zuckte mit den Schultern. Es brauchte keine bestimmte Zeit, oder ein bestimmtes Thema sein, aber sie mochte es einfach über das Leben von anderen Leuten zu hören. Leuten, welche frei waren zu tun was sie wollten und schon so vieles erlebt hatten. Nicht durch ihre Geburt an etwas gebunden waren…



    Gespannt hing Thea an den Lippen der Elfe, welche von ihrer Heimat erzählte. Es klang ehr exotisch, so völlig anders als dieser Ort es hier war. Kälte kannte sie natürlich auch, aber solche Schneemassen waren ihr bisher noch nicht untergekommen. Vermutlich auch, weil sie in der Stadt lebte, wo der Schnee nicht liegen blieb.
    In ihrem Kopf erschuf sie ein Bild von einem Ort, nach den Erzählungen er Nordelfe. Sie konnte es sich lebhaft vorstellen, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob das Bild ach richtig war, so wie sie es sich vorstellte. „Darf ich fragen, wie ihr lebt?“ Sie fühlte sich aus offensichtlichen Gründen mehr zu der Wärme, als zu der Kälte hingezogen. „Ist es in den Häusern warm, oder kalt? Lebt ihr in Gemeinschaften oder in Familien?“ Sie wollte keine privaten Details wissen, so wie sie die Elfe einschätze, würde sie diese auch nicht erzählen. Aber vielleicht könnte sie ihr noch generelle Details heraus locken.


    Die Dai’Vaar wandte sich wieder der Elfe zu, nun lag wieder ein feines Lächeln auf ihren Lippen, während der Wirt sich wieder zurück zog, leise murmelnd.
    „Entschuldigt den Radau, aber Gabe hört schon nicht mehr so gut.“ Sie tippte sich wie zur Verdeutlichung an das Ohr, das kleine Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Man muss sich sehr laut bemerkbar machen. Ich frage mich, wie oft er schon ausgeraubt wurde, ohne es bemerkt zu haben.“ Sie schüttelte den Kopf, bevor sie ihren Begleitern deutete, dass sie ihr wieder folgend sollten.
    Sie ging tiefer in das Gebäude hinein, führte sie zwischen den Tischen und Stühlen hindurch, bis sie in den hinteren Teil angekommen waren, wo sie eine unauffällige Türe öffnete. Sie war nicht abgeschlossen, obwohl sie es hätte sein sollen, aber ihr Freund Gabe hatte nun schon ein Alter erreicht, wo er das eine oder andere vergaß.
    Der Raum dahinter hatte nicht nur einen erträglicheren Geruch, sondern wirkte auch weniger mitgenommen als der Rest. Es gab einen Tisch, mit einigen Sesseln, aber ansonsten war der Raum leer und still. Sie wusste, wofür dieser Raum im Normalfall genutzt wurde. Sicherlich nicht, um Geschichten erzählt zu bekommen. Nein, meistens war Geld dabei im Spiel und das nicht zu gering.
    „Hier haben wir mit Sicherheit unsere Ruhe.“ Sie wischte einmal mit der freien Hand einmal über die Tischfläche, doch es änderte nicht viel. „Möchtest du etwas trinken?“ Wieder wandte sie sich der Elfe zu. „Oder dein Begleitet?“


    Natürlich nahm sie die zusätzliche Dukate an. Wer würde schon nicht Geld annehmen, wenn es einem angeboten wurde? Außer es war eine offensichtliche Falle, doch daran glaubte sie in diesem Fall nicht. Das wäre ihr schon aufgefallen.Kurz beobachtete sie noch einmal den Wolf, während sie das Gold weg steckte und ein Mundwinkel zog sich nach oben, zu einem Grinsen. Irgendwie mochte sie den Wolf, so intelligent wie er wirkte. Sie hatte ihn bei ihrer ersten Begegnung definitiv unterschätzt, dass musste sie sich eingestehen und sie hatte es auch bezahlt. Wobei, wenn sie ehrlich war, hatte sie es nicht bezahlt, sie hatte daraus einen Gewinn gemacht. Oder würde noch einen machen, wie sie hoffte. „Das war zumindest mein Gegenangebot gewesen.“ Dadurch das sie nun auch Geld bekommen hatte, könnte dieses auch hinfällig sein, doch dass die Elfe so eingestellt war und die Vereinbarung nun brach. „Wenn ihr Euch also dazu entschließt, dann sollten wir uns einen Ort suchen, der weniger…“ Sie sah über den Platz, welcher mit jeder Minute voller wurde. „…überlaufen ist.“ Zumal es hier nicht gerade sonderlich bequem war.


    Die Elfe bemerkte den Blick der Rothaarigen auf Dae und in ihr keimte die Frage auf, wieviel dieses Mädchen über Tiergefährten wusste. Es war in ihrer Heimat geläufig, dass man einen Tiergefährten hatte, einen treuen Freund der einen stets begleitete. Doch je weiter man sich von dort entfernte umso weniger kannten die Leute diese Eigenart ihres Volkes. Doch vielleicht war es an einem Ort wie diesem, wo es so viele verschiedene Völker gab, möglich solche Dinge zumindest schon einmal gehört zu haben.
    „Das war der Handel und ich halte mich daran…“, meinte sie schliesslich und blickte in die dunklen Augen ihres Gegenübers. Sie hatte Recht. Für ein langes Gespräch war dieser Ort denkbar ungeeignet. Zu viele Leute, zu viele neugierige Ohren und Augen.
    „Bevorzugt ihr einen bestimmten Ort?“, fragte sie und neigte den Kopf fragend zur Seite. Sie kannte noch lange nicht alle Ecken und Winkel in dieser riesigen Stadt. Besonders die hiesigen Schankstuben hatte sie bisher gemieden. Eine Nordelfe mit einem Wolf an ihrer Seite wurde oftmals kritisch betrachtet.


    "Hmm..." Der Blick des Flammenmädchens wanderte zu dem Wolf, denn ganz offensichtlich hatte sie den selben oder zumindest ähnlichen Gedanken wie die Elfe. Mit einem Wolf war das alles sicherlich nicht so einfach, die meisten Wirte würden sie sofort wieder hinaus werfen. Doch dann hätte sie einen Einfall. Immerhin lebte sie schon so lange sie sich erinnern konnte in dieser Stadt und so schuldete ihr die eine oder andere Person noch etwas. "Ich kenne da ein Schänke, wo wir hin gehen könnten. Der Besitzer schuldet mir noch etwas" sie grinste bei diesem Gedanken "und wird uns sicherlich einen abgelegenen Raum anbieten. Wobei zu dieser Zeit in den meisten Fällen auch eher wenig Betrieb ist."

    Seine Kapuze hatte er eben erst übergeschlagen und mit einem letzten Handgriff wollte Ascan das Amulett Emulars unter dem Stoff der Tunika verbergen, als Kyleja seine Hand packte und ihn mitzog. Das Geräusch von gezogenen Waffen und die zornigen Rufe der Gardisten, sie hätten gefälligst stehen zu bleiben, hallten ihnen nach, noch während sie die Balustrade erreichten. Schon auf dem Weg dorthin hatten sich Ascans Schwingen rauschend entfaltet und ohne im Laufen innezuhalten, griff er unter Kyleja und hob sie auf die Arme. Seinen Fuß auf die Balustrade setzend, stieß er sich ab. Nur haarscharf zischte ein Armbrustbolzen durch die Luft, wo sie eben noch gestanden hatten, da ging es für sie bereits steil abwärts. Die Nymphe festhaltend, winkelte Ascan seine Schwingen zu einer scharfen Rechtswende an. Sein Flügel streifte die Spitze eines Busches in Schwanenform und enthauptete das grüne Tier dabei schlichtweg.


    Wenige Flügelschläge später hatten sie bereits deutlich an Höhe gewonnen, doch noch waren sie nicht sicher. Ohne langsamer zu werden, vergrößerte Ascan den Abstand noch weiter, denn er ahnte, dass der Gardist mit der Armbrust bereits wieder auf sie angelegt hatte. Das Pfeifen des Schusses erklang, doch der Bolzen verlor sich, bevor er dem Syrenia auch nur nahe kam. Sie waren außer Reichweite und damit außer Gefahr.


    Ein dunkles Lachen stieg aus der Brust des Geflügelten auf, während er Kyleja in seinen Armen hielt. Es war ein befreiender Moment, so sorglos wie zu den besten Zeiten in Alaneya, wenn ihm ein Streich geglückt war. Sein Blick suchte den seiner Nymphe, während die Paläste des Viertels sich unter ihnen erstreckten. Der Rausch der gelungenen Flucht ließ die grauen Augen des Raben blitzen und seine Aufmerksamkeit galt dabei ganz der Frau, die seine Freiheit nun mit ihm teilte.





    Tilla schmunzelte. "Nir'alenar ist schon immer eine Reise wert gewesen. Ihr werdet die Stadt mögen."
    Die Gelockte sah auf eine der Pendeluhren, die an der Wand hingen. An der Oberfläche hätte man gesagt, dass die Sonne sich bald ihrem höchsten Stand nähern würde. Hier unten, unter der Kuppel gab es andere Redensarten, doch keine brachte es so poetisch auf den Punkt, dass die Hälfte des Tages bereits vorbei war.


    Von einem kurzen Blinzeln und mit einer fahrigen Handbewegung strich Tilla sich eine nicht existierende Strähne aus dem Gesicht.
    "Said, ihr scheint mir ein Mann der viel erlebt hat und außerdem knurrt mein Magen. Was haltet ihr davon, mir beim Mittagstisch ein wenig Gesellschaft zu leisten? Ich bezahle."
    Sie lächelte und hob ein Schild hinter dem Tresen hervor. Die Pfandleiherin wusste selbst nicht, was sie dazu trieb, den betagten Djirinn einzuladen. Vielleicht hatte sie einfach Lust auf eine halbwegs gute Geschichte. Oder ihr taten die Füße weh, weil sie heute zu den falschen Schuhen gegriffen hatte.
    Vielleicht gab es auch gar keinen rationellen Grund..


    Sie schob den Djirinn ein wenig in Richtung Tür und legte großes Schild ins Fenster. Ein einzelnes Wort stand in Großbuchstaben darauf.
    GESCHLOSSEN.

    Einen Augenblick sah Tilla den Djirinn irritiert an. Angenehme Gesellschaft? Hatte er sie gemeint? Wollte er ihr etwa Honig um den Mund schmieren um den Pfandbetrag in die Höhe zu treiben? Dummerweise war Tilla dafür selten empfänglich. Selten. Was nicht hieß, dass sie sich nicht manchmal doch bequatschen ließ. Wenn die Geschichte dahinter passte.


    "Im Adelsviertel könnt ihr vielleicht einen Posten als Hauslehrer finden. Doch bitte fragt mich nicht in welchem Haus." Die Dunkelhaarige schmunzelte. "Die Adeligen die zu mir kommen, können sich selten einen eigenen Hauslehrer leisten - und noch seltener scheinen sie zu wissen, welch großes Kapital Bildung sein kann. Aber .."


    Tilla stützte sich mit dem Unterarm auf ihrem Tresen ab und legte die Augengläser vor sich, so dass sie in Saids Reichweite waren.


    ".. wenn ihr ein solch belesener Mann seid und euch so gut geschliffene Gläser leisten konntet - wie seid ihr dann in diese finanzielle Lage geraten?"

    "Ein finanzieller Engpass.." antwortete Tilla mit einem höflichen Lächeln. ".. dann freut es mich euch mitzuteilen, dass ihr dafür hier an der richtigen Stelle seid. Zeigt her, was ihr habt."


    Die hochgebundenen, dunklen Locken der Pfandfrau wippten, als sie einen Schritt auf Said machte.
    Sie nahm dem Djirinn die Augengläser aus der Hand und betrachtete den Gegenstand aufmerksam. Ihre Miene verdunkelte sich leicht.
    "Normalerweise nehme ich Prothesen jeglicher Art nur ungerne an. Ich hoffe sehr für euch, euer Angebot bedeutet, dass ihr die Gläser nicht häufig benötigt - und nicht, dass ihr die Münzen unglaublich nötig habt. Denn viel mehr als 1 Golddukaten kann ich euch auch für die beste Handwerkskunst an Augengläsern nicht zahlen."


    Sie hob die Brille hoch in Richtung der Lichtquelle und besah sich die Breite und den Schliff der Gläser. Je notwendiger der Mann vor ihr das Hilfsmittel benötigte, umso schlechter waren die Chancen, dass sie ihr Geld wieder bekam. Denn wie sollte man an Geld kommen, wenn man nicht richtig sah? Und an wen sollten sie ein Augenglas veräußern?"


    "Vielleicht einen Golddukaten und 3 Silberlinge. 10% Zinsen für 2 Wochen, 20% Zinsen wenn ihr das Augenglas länger einlagert. Nach 8 Wochen geht es in meinem Besitz über, sofern wir keinen anderen Zeitpunkt ausmachen."
    Mit undeutbarer Geschäftsmiene legte Tilla das Augenglas auf ihren Tresen und blickte Said an.

    "Sag mal, Vidd, hast du irgendetwas davon vernommen, dass sich die Familie Donnerfaust übernommen hat? Adorn Donnerfaust hat noch immer nicht sein Schwert ausgelöst."
    Schallte es durch die Pfandstube Acai. Tilla hing über einem ihrer Bücher und sah nach, bei welchen Gegenständen die Pfandfristen abgelaufen waren. Bei vielen Adeligen war es nicht unüblich, dass sie ihren Pfand nicht wiederholten. Entweder, weil sie gerade keine Mittel zum Auslösen hatten, oder weil sie es bereits vergessen hatte.
    Bei der Familie Donnerfaust sah das in der Regel anders aus. Pfand wurde höchstens aufgenommen um möglichst schnell liquide zu sein. Reichtum hatten sie genügend gescheffelt.
    "Nichts gehört." Antwortete Vidd, der am Hinterzimmer an einer Erfindung tüftelte. Langsam schob der Gnom die Brille, die ihm von der Nase zu rutschen drohte, wieder an seinen Platz.
    "Aber es geht das Gerücht um, dass sie gerade eine Waffe entwickeln, die seines Gleichen sucht. Vielleicht hat er einfach vergessen, dass er noch so etwas banales wie ein Schwert besitzt." Der Gnom kicherte und begab sich wieder an die Arbeit.
    Tilla tat das ganze nur mit einem Schulterzucken ab, notierte irgendetwas in ihr Buch und widmete sich dem nächsten Eintrag.
    Zumindest hatte sie es vorgehabt, denn in diesem Moment klingelte das Ladenglöckchen und ein älterer, großer Djirinn betrat den Raum.
    Tilla sah auf, strich sich den weiten Glockenrock glatt und lächelte den Fremden an.
    "Auf das Ihr mir gegrüßt seid, werter Said Moeris. Wie kann ich euch helfen?"
    Runtergekommen sah ihr Gegenüber nicht aus, stellte Tilla fest. Aber streng genommen taten das die wenigsten ihrer Kunden.

    Gibt's heute eigentlich noch diese Fake-Markensachen? Als Kind hatte meiner so falsche Maggi-Tütchen und Persilkartons. :gruebel: Es würde mich nicht wundern, wenn das nicht mehr existent wäre, weil Werbung.


    Eigentlich gibt es so gut wir nur noch tatsächliche Markenprodukte. Und der ganze Kram ist mal so richtig teuer.
    Trotz des ganzen Nachmittags suchen habe ich auch bisher keine geeigneten Bonbongläser gefunden. X( Muss halt irgendwas anderes herhalten.

    Um nochmal zum Thema Weihnachtsgeschenke zurück zu kommen...


    Ich hab eigentlich noch GAR NIX.
    Mein Sohn bekommt meinen alten Kaufladen und den will ich jetzt gerade bestücken.
    @Shiai, @Saniya haben eure n Kaufladen? Ist das mehr Supermarkt oder Tante Emma?
    Ich frage, weil ich mich gerade doof nach Kinder-Bonbonieren suche.. ich will halt irgendeinen hübschen Behälter, in den Nudeln/Erbsen/Bonbons kommen und das mir das Kind in Dreieckstüten füllen kann.

    :hmmm:


    Ganz ehrlich, ich würde jetzt gerne "jaaa, immer zu" antworten. Aber ich kenne mich. Gewollt lustige Threads vergeige ich. Das wird bei mir total krampfig... und da würde ich mich dann wohl doch lieber rausschreiben und weiter zu Müsis Sommerresidenz wandern...


    Sorry :sorry: