Beiträge von Tamrin

    "Was gibt es denn da zu verzeihen ?", fragte Tamrin immer noch mit fauler Zufriedenheit grinsend. Hier im weichen Gras ließ es sich wunderbar aushalten. Und wenn auch keine Sonne an diesem Himmel, der in Wahrheit gar kein Himmel war, stand, so strich die Luft dennoch angenehm warm über die Haut hinweg. Vorbereiten .... er rümpfte innerlich die Nase ein wenig. Nichts wurde einem gegönnt von diesem Weibsvolk - da genoß man einmal die hochverdiente Entspannung....
    Tamrin seufzte gespielt theatralisch und öffnete die Augen.


    Tári hatte sich von vorn über ihn gebeugt und betrachtete ihn ihrerseits. Auch ein Anblick zum Geniessen - ihre schönen Augen, das zerzauste blonde Haar - auch wenn ihr Mund leichte Unzufriedenheit verriet. In einen dicken Zopf geflochten war Tári's Haarpracht über ihre Schulter hinweg nach vorn gerutscht und wiegte sich nur knapp von seiner Schläfe entfernt im leisen Luftzug hin und her. Er reckte das Kinn ein wenig .... und errötete heftig. Nicht nur der Zopf war der Schwerkraft gefolgt, auch die Oberbekleidung lag nicht mehr dort, wo sie eigentlich hingehörte sondern ließ im wahrsten Sinne des Wortes tiefer blicken. Nicht tief genug - aber vielleicht war es genau diese verheißungsvolle geheimnisvolle Andeutung, die den Anblick erregender machte als jede brutale aufdringliche Entblößung es jemals vermocht hätte. Er zwang Tamrin die Lippen auseinander und ließ den Atem schneller werden.....


    Hastig kniff er die Augen zusammen und schluckte. Schrecklich! War man denn nirgendwo mehr davor sicher ? frage er sich fast verzweifelt. "Grube. Wir brauchen eine Erdgrube. Und große Steine.", krächzte er. "Und Fische.........." .
    Ja - Fische. Wasser. Kaltes Wasser Eine Abkühlung, die Tamrin jetzt gerade in jeder Hinsicht unwiderstehlich erschien.

    Der Diener zeigte mit keiner Miene, nicht mit der leisesten Bewegung, ob er Tamrin's Worte verstanden hatte. Geschweige denn, was er dazu denken mochte. So standen sie miteinander in diesem kargen Empfangszimmer und die Minuten krochen dahin. Zur Untätigkeit verbannt, wanderten Tamrin's Gedanken nach Hause zurück. Was war das - im Gegensatz zu dieser steifen formellen Situation hier - daheim für ein Hallo gewesen, wenn ein Bote eintraf. Gemeinsam hatten sie am Tisch gesessen, manche waren über Nacht geblieben, und ausnahmslos alle hatten etwas zu erzählen gehabt. Sein Vater hatte die Antworten formuliert, während seine Mutter darauf achtete, dass die Kinderhorde den Boten nicht allzu stürmisch belagerte - und der noch Zeit zum Essen und Trinken fand, welches sie ihm gebracht hatte. Unwillkürlich musste er schmunzeln angesichts der Erinnerungen an dieses lebhafte Treiben.


    Die Tür öffnete sich und ein weiterer Diener trat herein, übergab dem anderen ein wichtig aussehendes Kuvert und ein kleines Säckchen und verschwand wieder ohne ein Wort zu sagen. Hoheitsvoll trat Ersterer nun auf Tamrin zu und reichte ihm zunächst das Kuvert. "Dies übergebt Ihr Euer Herrin!" befahl er mit würdevoller Miene. "Und dies ..." mit vielsagendem Blick überreichte der Lakai auch das Beutelchen "... als Anerkennung Ihrer Hochwürden Gräfin Imarkar für Eure Bemühungen." Sorgfältig verstaute Tamrin beides in den Untiefen seines Umhangs und verneigte sich vor dem Lakaien. "Folgt mir!" waren dann auch die letzten Worte, die der Diener an den jungen Boten richtete und führte ihn augenblicklich den Weg zurück durch das beeindruckende Gebäude, öffnete einen Flügel der massiven Eingangstür gerade eben so weit, dass Tamrin hinaus schlüpfen konnte und schloß diesselbe unmittelbar darauf wieder hinter ihm.


    Solchermassen beinah hinaus geworfen, drehte Tamrin sich unwillkürlich noch einmal zu der Tür um. Was für ein merkwürdiges Erlebnis. Erst dieses unendlich zähe steife Gehabe - und dann das. Aber - und das war das Wichtigste - es hatte irgendwie funktioniert und ein Gefühl - nein, ein Jubel eher - der Erleichterung stieg in ihm auf. Beflügelt davon sprang er leichtfüßig die marmornen Stufen hinunter und eilte den penibel sauber gehaltenen Zufahrtsweg zurück zum immer noch geöffneten Tor des Anwesens.
    Hoffentlich war Tári die Wartezeit nicht zu lang geworden, dachte er, während er vor dem Tor nach ihr Ausschau hielt. Er entdeckte sie schnell auf einer Bank ganz in der Nähe. In Sichtweite saß sie dort - den großen grauen Hund zu Füßen - und wartete auf ihn. Tamrin ging langsamer zu den beiden hinüber. Er mochte das Gefühl, zu ihr zurück kehren. Und vielleicht noch etwas mehr das Gefühl, dass sie auf ihn wartete.


    <-------- Haus und Stallungen der Amandils

    :oh::oh:


    Edit: Die These dieses obigen Posts beruht nicht auf anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnisverfahren. Jede Übereinstimmung mit und jedes Zutreffen auf tote oder lebende Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.


    *Strick suchen geht*

    Guten Morgen :wave:


    Hm - ich kenn viele Tierärzte, die so reden. Und wenn man mal ehrlich ist - so einige Tierbesitzer heutzutage haben tatsächlich nicht mehr alle Tassen im Schrank ;)

    Tamrin überdachte die Frage kurz. "Vielleicht beides." antwortete er dann. "Es ist schwierig zu erklären. Ich erinnere mich noch daran, wie Reiten war und wie es funktionieren sollte - aber mein Körper kann es nicht gleich wieder umsetzen.", versuchte er es dennoch zu verdeutlichen.
    Es ging noch eine Weile an diesem Flussarm entlang bis er endete. Vielleicht wurde der Boden dort in den tieferen Schichten felsiger und das Wasser hatte nur bis hierher einfluten können. Ein recht idyllisches Fleckchen Erde war dieses Ende des Flussarms, das musste man ehrlich zugestehen.
    Tamrin setzte sich auf dem Pferderücken weiter nach hinten und hob das rechte Bein über die gekreuzten Hölzer, so dass er beidbeinig auf einer Seite hinunter rutschen konnte. Dann tat er es Tári gleich und löste die Verschnallungen des Geschirrs und nahm das Halfter ab. Beides legte er ordentlich zu den Sachen des anderen Pferdes und legte auch seinen Rucksack zunächst dort ab. Dann trat er etwas näher an den Fluss heran und setzte sich auf einer Grasnarbe nieder. Der kleine Abhang, den seine Beine hinunter hingen, unter ihr verriet, dass das Wasser durchaus auch um einiges höher ansteigen konnte als es heute der Fall war. Das Ufer war auf beiden Seiten mit kleineren und größeren Steinen übersät und das Wasser lag vollkommen ruhig da. Hoffentlich war es nicht all zu tief. Dann wäre es eine perfekte Stelle.
    Tamrin ließ sich träge rückwärts sinken, bettete den Kopf auf die verschränkten Arme und schloss die Augen halb. Ein breites Grinsen zog über seine Lippen. "Genau. Bereite Du schon mal alles vor während ich mich von den Strapazen der Anreise erhole."

    Er erwiderte nichts, denn seine Konzentration richtete sich jetzt ausschließlich darauf, oben zu bleiben. Ein paar holprige schnelle Tritte, die Tamrin nicht unbedingt länger als nötig würde sitzen müssen, dann wechselte das kleine runde Pferd unter ihm in den wesentlich bequemeren Galopp. Vermutlich nicht allzu schnell, aber Tamrin genügte es. Die Finger um das Holz geschlossen, bemühte er sich, nicht reflexartig die Beine um den Pferdeleib zuschliessen sondern sich einfach mitnehmen zu lassen. Er war gar nicht unzufrieden damit - zumindest schien es dem Hengst nicht unangenehm, denn der verhielt sich anständig. Nur die Landschaft musste nun leider Landschaft bleiben. Zwischendurch durchquerten sie in langsameren Tempo den Fluß bevor es am anderen Ufer wieder in schnellerem Tempo voran ging und es dauerte eine ganze Weile, bis Tári wieder vom Galopp in den langsamen Schritt wechseln ließ. "Damit, dass es nicht mehr weit ist ?", fragte er grinsend zurück. "Hervorragend, ehrlich gesagt. Er ..." Tamrin deutete auf die schwarze Mähne vor sich "... ist wirklich sehr anständig. Aber ich freue mich auch schon wieder darauf, selbst zu laufen. Und er freut sich wahrscheinlich genau so darauf." fügte er gerechterweise an. "Von der Umgebung habe ich nicht viel mitbekommen bislang. Ich war zu sehr damit beschäftigt, oben zu bleiben."

    Eigentlich war es alles in Allem ein recht angenehme Angelegenheit. Das kleine falbfarbene Pferd hatte keinen ausladenden Gang und schritt ruhig und gelassen dahin. Die Ohren am Ende der zottigen schwarzen Mähne wippten leicht mit, wenn sie sich nicht gerade irgendwo hin verdrehten und Tamrin schaukelte im Viertakt seiner Bewegungen mit. Er war tatsächlich lange nicht mehr geritten und er hatte die dumpfe Ahnung, dass er dieses Vergnügen mit einem ordentlichen Muskelkater würde bezahlen müssen. Aber jetzt und hier begann er sich langsam wieder wohl zu fühlen auf einem Pferderücken. Tári ließ den Falben dichter aufschließen. Er nickt auf ihre Fragen "Es geht schon." Und weiter "Du kennst den Weg - wie Du es für richtig hältst." Vorsichtshalber legte er die Hände um die Enden der Hörner und bemühte sich, entspannt auf seinem Hintern zu sitzen.

    Nachdem Tári die Befestigung des Packgeschirrs abgesegnet hatte, blieb nur noch, mit der zweiten Decke den Raum zwischen den gekreuzten Hölzern zu polstern, so dass er einigermassen bequem dazwischen würde Platz nehmen können. Als dies zu seinr Zufriedenheit geschehen war, hatte Tári dem kleinen Hengst bereits ein Halfter mit Führstrick aufgezogen und komplimentierte ihn hinüber zu einen Baumstamm mit Stufen. Tamrin kletterte hinauf und ließ sich von oben behutsam zwischen den Begrenzungen nieder. Etwas ungewohnt war es und er rutschte ein wenig hin und her, um die erträglichste Position heraus zu finden, während die blonde Frau sein Pferd mit zu ihrem eigenen Reittier hinüber nahm und sich ihrerseits in den Sattel schwang. "Bereit.", stimmt er zu und in langsamen Tempo ging es fort von den Stallungen. Der Weg führte an der Stadtmauer entlang um die Stadt herum und Tamrin betrachtete das eindrucksvolle Bollwerk abermals mit Neugier und auch ein wenig Ehrfurcht. Irgendwann drehte Tári sich im Sattel um und stellte eine Frage. Er nickte mit schelmischem Lächeln. "Alles bestens." und klopfte auf die Hölzer vor sich. "Ich hab ja was Stabiles zum Festhalten."

    "In Ordnung." Tamrin's Augen glitten über die Holzgestelle im Schrank. Einen wirklichen Unterschied zwischen ihnen vermochte er nicht auszumachen - Packsättel halt, mit den typischen gekreuzten Holzhörner vorn und hinten, an denen sich Säcke oder auch sperrigere Kisten befestigen liessen. Achselzuckend griff er nach zwei der unten im Schrank säuberlich gefalteten und gestapelten Decken und klemmte sie zwischen die beiden Hörner eines Gestelles. Dieses nahm er dann auf - ein etwas heikler Moment folgte, in dem er seine Last verlagerte, um die Schranktür wieder zu schliessen - dann folgte er Tári nach draussen zu den Pferden und lud das Ganze zunächst auf dem breiten Anbindebalken ab. Eine Decke kam zuerst auf den Pferderücken. Die andere auf den Balken und das Packgeschirr auf den Pferderücken mit Decke. Tamrin rückte das Gestell nach bestem Wissen und Gewissen zurecht und ordnete die zahlosen Lederstücke ihren wahrscheinlichsten Gegenschnallen zu. Tári's Frage kam ihm gerade recht. "Es wäre mir lieb, wenn Du mal einen Blick darauf werfen könntest.", gab er zurück.

    Tamrin hob die Schulter und schmunzelte. "Woher soll ich das wissen. Ich war noch nie ein Packstück." Er ging zu dem Schrank hinüber, öffnete ihn und musterte den Inhalt. "Egal welcher ? Also - passen die alle ?"

    Ihre Blicke hingen noch einige Augenblicke ineinander, wunderschöne und aufwühlende Augenblicke gleichermassen. Es war schwer, sich von Tári's strahlenden Augen loszureissen. Aber sie hatte natürlich recht - sie konnten nicht ewig hier in der Sattelkammer stehen und ............ Tamrin's Wangen erhitzten sich unwillkürlich ........ sich anschmachten. Doch - er war sich ziemlich sicher, dass es genau DAS war worüber er sich mit Freunden schon selber lustig gemacht hatte - und das nicht zu knapp.
    Er senkte leise lachend den Kopf. Soo fühlte sich das also an.
    "Gehen wir es an.", nickte er - immer noch gleichermassen belustig wie beschämt über seine Erkenntnis. "Wo habt ihr denn Packgestelle hier ?" Er blickte sich suchend um.

    Guten Morgen :wave:


    @Yarea - hoffentlich hat der Isi unterschrieben, dass eigenständige Entlassungen aus der Klinik gegen den ausdrücklichen ärztlichen Rat auf eigene Gefahr sind :gruebel: .............................. ;)

    Ihm wurde bewusst, dass er Tári stundenlang ansehen konnte - es gab immer etwas zu sehen in ihren feinen geschwungenen Gesichtszügen. Betroffen wirkte sie, und atmete ein wenig schneller. Vielleicht, weil ihr der eigene Vorschlag ungeheuerlich vorkam, der auch ihre Wangen etwas gerötet hatte. Volle Aufmerksamkeit auf ihn, mit ermutigendem Lächeln. Dann ein heftiges Erröten, mit einem nachfolgenden etwas ängstlich-forschendem Blick in seine eigenen Augen. Was sie sah, schien sie wieder Mut fassen zu lassen und ihr 'ja' war zwar leise aber fest gesprochen.
    Aus seinem tiefsten Inneren stieg in Tamrin eine ganz andere Gewißheit in sein bewusstes Denken hinauf. Es war die Wahrheit, was sie gesagt hatte. Es ging nicht darum, dass Tári gerade anständig sein wollte. Oder unbedingt den Tag draussen im Freien verbringen wollte. Sie hätte einfach los reiten können. Und Fische konnte sie auch ohne ihn genug fangen. Die Götter mochten wissen, was sie in ihm gesehen hatte, um von morgens bis abends mit ihm durch diese Stadt zu laufen - aber jetzt war er sich ganz sicher, dass sie diesen übergeschnappten Vorschlag seinetwegen gemacht hatte. Sie hatte ihn gern, mehr als das, und deshalb wollte sie mit ihm zusammen den Tag verbringen. Eine Welle von Glückseligkeit schlug in ihm hoch und machte die trennende Umgebung um sie herum bedeutungslos. Am liebsten hätte er Tári gepackt und an sich gedrückt.
    Stattdessen lächelte er. Reichlich überfordert von sich selbst und ihren süßen Lippen, die noch weiter sprachen. Er lächelte immer noch glücklich und antwortete flüsternd "Du bist völlig verrückt. Zurr mich bloß gut fest, dass ich nicht verloren gehe unterwegs."

    *sehnsüchtig link durchstöbert und Bild betrachtet*
    Sowas wünschte ich mir für meine Chars auch. Besonders eine automatische Zeitlinie und eine Figurendatenbank.


    ....Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, ein Buch in Word zu schreiben und dann noch mühelos den Überblick zu behalten.


    Das geht mir nämlich schon bei nur drei (eigentlich vier) Chars ganz genau so.
    Ich würd wahrscheinlich völlig durchdrehen, wenn ich ein komplettes Buch schreiben müsste :oh:

    Es war mehr als beängstigend, wie überdeutlich er ihren Körper wahrnahm, der sich sacht an seinen Arm drückte. Als hätten alle Sinneszellen seines Körpers ihre angestammten Plätze verlassen und sich dort versammelt, wo sie ihn berührte. Er spürte Tári noch viel intensiver als beim Tanzen - aber trotzdem ganz anders..... Vielleicht lag es am Wein. Wie konnte sich etwas so Schlankes Mageres nur so unendlich weich und anschmiegsam anfühlen, fragte er sich voller Unverständnis.
    Ihre Worten taten ihm gut. Sie verstand es. Und vertrieb damit einen großen Teil des flauen Gefühls aus seinem Magen. Zögerlich, ganz langsam, hob er den Kopd ein wenig und riskierte einen scheuen Blick in Tári's Gesicht.
    Ihre glänzenden Augen und die leise Röte auf ihren Wangen wurden augenblicklich in sein Herz umgeleitet, kam es ihm vor, denn es schien in seiner Brust etwas anzuschwellen und mit intensiven Schlägen wohlige Wärme in seinen Körper auszusenden.


    Solchermassen mit ganz anderen Dingen beschäftigt, dauerte es eine Weile, bis sein Gehirn Tári's nachfolgende Worte bearbeiten konnte und die Dechiffrierung an Tamrin weiterreichte. Und noch eine Weile, bis dieser sie verinnerlicht hatte. Ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung blitze unter dem übermächtigen Wirrwarr von Gedanken, Gefühlen und Reaktionen auf.
    "Ich soll als Dein Gepächstück mitreiten ?" fragte er - etwas kläglich, etwas hoffnungsvoll, etwas verdutzt. Der Wirrwarr schien kein Ende nehmen zu wollen.