Beiträge von Said Moeris

    „Wahre Kunst findet immer in den Köpfen statt“, wandte Said ein. „Sie regt die Vorstellungskraft des Zuhörers oder Betrachters an und auch dasselbe Werk kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen werden. Außerdem schafft auch der Maler nicht unbedingt Neues. In vielen Fällen bringt er nur das was er sieht auf die Leinwand. Und der Musiker spielt in den meisten Fällen nur Melodien, die jemand anderes erdacht hat. Dennoch sind sie Künstler, oder? Ich glaube nicht, dass einen der Versuch ihre Leistungen zu vergleichen wirklich weiterbringt. Man würde sich nie einig werden…“


    Eine seltsame Angewohnheit der Leute die fremden Talente höher zu bewerten, als die eigenen. Auf der anderen Seite war Bescheidenheit maßloser Selbstüberschätzung natürlich vorzuziehen und dieser tiefe Respekt vor dem Publikum war eine sympathische Eigenschaft bei einer Künstlerin. „Und es bedarf der richtigen Worte, um lebhafte Bilder im Geiste anderer zu erwecken.“


    Bei der Erwähnung der Flaschentürme wurde auch der Blick des alten Djirin ganz wehmütig. Schließlich hatte er die Heimat – so kam es ihm zumindest vor – viel endgültiger verloren, als er beschlossen hatte ihr für immer den Rücken zu kehren. „Manche würden jetzt sagen, dass diese Dinge in der Erinnerung besser sind, als sie in Wirklichkeit waren“, erwiderte er auf Djasihras Frage. „Aber ich glaube damit wird man ihnen nicht gerecht. Ich denke es liegt daran, dass man sich an die wirklich guten Sachen viel zu schnell gewöhnt und beginnt sie für selbstverständlich zu halten. Aber für diejenigen, die einen Weg auf diese Insel finden, muss es auch wieder Wege zurück geben. Macht Euch also nicht zu viele Gedanken, denn wenn wir Djirin etwas haben, dann ist es Zeit.“

    „Eine Geschichtenerzählerin?“, fragte der Djirin aufrichtig
    interessiert. Er hätte darauf kommen sollen, immerhin hatte seine
    Gesprächspartnerin eine sehr angenehme Art mit Worten umzugehen und
    verstand sich darauf die Aufmerksamkeit zu fesseln. Unterbewusst hatte
    er es wohl darauf geschoben, dass er seine Muttersprache so lange nicht
    gehört hatte. „Aber wenn Magie im Spiel ist, würde ich mich über
    seltsame Zufälle nicht weiter wundern. An der Zauberei ist alles
    sonderbar und wenn es einem zumindest ein paar Münzen einbringt sollte
    man nicht lange überlegen, sondern zugreifen.“


    Er jedoch rechnete derzeit nicht einmal mit einem noch so geringen Teil
    eines Schatzes und auch dass er in nächster Zeit einen Dieb stellen
    würde war eher unwahrscheinlich. Said seufzte. Er mochte es nicht
    besonders sich alt zu fühlen, zumal der Zustand noch sehr lange andauern
    konnte, aber das war er nun einmal. Und dann seine Habseligkeiten: Ein
    Gehstock, ohne den seine Knie nachgaben, ein Instrument, für das seine
    Finger inzwischen zu unbeweglich waren und Sehgläser, mit denen er
    inzwischen beim Pfandleiher gewesen war.


    Ach, er wurde wirklich alt, dachte er ärgerlich. Noch vor einem halben
    Jahrhundert hätten ihn solche Kleinigkeiten schließlich auch nicht
    weiter gestört. “Lasst Euch von mir nicht unterbrechen. Es ist
    schließlich eine ganze Weile her, dass ich einer Geschichtenerzählerin
    aus der Heimat zuhören durfte. Und an dieser Kunstform habe ich mich
    tatsächlich noch nie selbst versucht…“

    „Ich habe nicht das Geringste gegen ein günstiges Gericht einzuwenden“, versicherte Said mit einem Lächeln. Er hätte jetzt gerne gesagt, dass er die junge Frau ja einladen könne, aber das entsprach einfach nicht der Wahrheit. Also musste er sich damit zufrieden geben, dass sie ebenfalls knapp bei Kasse war und er sich deshalb keine Blöße geben musste. Zwei Djirin, die es mittellos auf diese verborgene Insel verschlagen hatte, die Gemeinsamkeit ließ ihn schmunzeln. Wobei, er hatte wohl zu aktiv darauf hingearbeitet, als dass man sagen konnte es hätte ihn hierher verschlagen.


    „Habt ihr eine Idee, wo wir etwas zu essen bekommen? Ich richte mich da ganz nach Euch. Und die Geschichte Eurer… Reise nach Beleriar hört sich interessant an. Wie ist es Euch hier in der fremden Stadt ohne Gold ergangen?“

    Als Said das neuerliche Lächeln der Djirin erwiderte, war es das
    wärmste, das er während ihres bisherigen Gesprächs zustande gebracht
    hatte. “Wie mir scheint gehen wir gerade der gleichen Beschäftigung
    nach. Ihr braucht Euren Spaziergang also nicht unterbrechen, ich werde
    Euch begleiten. Auch wenn ich fürchte, dass ich Euch etwas bremsen
    werde…“


    Im Moment allerdings spürte er den Schmerz in den Gelenken gar nicht
    mehr so arg und auch das Hungergefühl hatte abgenommen. Beides war wohl
    der Wirkung, die die Anwesenheit einer interessanten Frau haben konnte,
    geschuldet. Wenn sie anhielt würde er sich vielleicht als gar kein so
    großes Hindernis erweisen. “Und wenn wir unterwegs eine Kleinigkeit essen könnten, wäre ich nicht abgeneigt“, fügte er an und verzichtete auf einen Hinweis, dass es ihm im Moment kaum Günstig genug sein konnte.

    Die Stadt war, soweit er das bisher beurteilen konnte, tatsächlich sehenswert. Dennoch sagte ihm die Erfahrung, dass man diese Dinge mit vollen Taschen leichter genießen konnte und seufzte. Die Einladung zum Mittagsmahl entlockte ihm jedoch ein warmes Lächeln. Es war normalerweise nicht seine Art sich von einer Dame freihalten zu lassen, doch ein armer Mann durfte da nicht wählerisch sein.

    „Gern“, erwiderte er also aufrichtig erfreut. „Und wenn Euch meine alten Geschichten nicht langweilen, dann werde ich Euch gern mehr Erzählen.“ Von seiner Vergangenheit zu reden war zwar auch etwas, das er eigentlich vermied, doch heute machte es ihm aus irgendwelchen Gründen wenig aus. Womöglich hatte er auch nur das Gefühl im Gegenzug für die Einladung auch selbst etwas geben zu müssen.

    Obwohl er gespannt war, wo es hingehen sollte, verkniff sich der Djirinn die Frage. Immerhin sagte man dem Alter nach es mache geduldiger. Stattdessen bot er der Dame seinen Arm zum Unterhaken und war gewillt sich überraschen zu lassen.

    „Dann sollte ich wohl besser fragen, welche Adeligen Ihr hier noch nie gesehen habt.“ Ein flüchtiges Lächeln begleitete Saids Worte. „Und was die Finanzen angeht habe ich den Büchern und dem Reisen wohl ein Jahrzehnt zu viel gewidmet. Vermutlich sollte ich Euch das nicht erzählen, weil es Euer Vertrauen in mich und meine Zuverlässigkeit nicht gerade stärken wird, aber dass ich zuletzt nennenswertes Einkommen verbuchen konnte ist wohl an die 50 Jahre her.“ Das Wedeln seiner Hand sollte wohl darauf hinweisen, dass er sich auf diese Zahl nicht genau festlegen wollte.


    “Damals war ich Berater eines Fürsten. Ich konnte gut davon leben, nur leider war es todlangweilig und nachdem mir das finanzielle Polster dick genug erschien…“ Wieder versuchte sich der Djirin an einem Lächeln, das die Melancholie nicht aus den alten Augen vertreiben konnte. „Man muss es wohl als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass es sich gerade jetzt als erschöpft erweist. Ich wollte diese Stadt schon so lange besuchen und hatte es schon fast aufgegeben…“

    Ein flüchtiges Lächeln huschte über Saids Züge, als er darüber nachdachte, dass die Djirin wohl durchaus Recht hatte. Auch sie war jung: Gewiss noch keine 50, vielleicht auch nur halb so alt. Die Zeit hatte also gerade erst begonnen weniger Einfluss auf ihren Körper zu nehmen, als auf den kurzlebigerer Völker. Warum also sah er sich dazu berufen die Jugend vor ihr zu verteidigen? Oder ging es eher um ihn selbst, und die Fehler, vergangener Jahrhunderte?


    „Ja, der Ruf – der Fluch unseres Volkes. Wenn jemand versucht ist sich von der Magie beherrschen zu lassen, dann sind wir es. Der Glaube die Leere in uns wäre unerträglich und die Bereitschaft sie mit allem zu füllen, dem wir habhaft werden, öffnet dem Wahnsinn Tür und Tor. Ich habe Zauberer gesehen, die auf ihren Verstand verzichtet haben, um sich ganz der Magie hingeben zu können – in der festen Überzeugung das Richtige zu tun und dass sie ihren Beitrag für unser Land bereits geleistet hätten. Das ist vielleicht die schlimmste Form des Leichtsinns und bei uns ist es eine Krankheit des Alters. Lässt man den Wahnsinn erst einmal herein, trägt man ihn bis ans Ende seiner Tage mit sich und wird zur Gefahr für alle…“


    Die eindringlichen Worte hinterließen einen bitteren Geschmack im Mund des alten Djirin und er fragte sich warum er sich dazu hatte hinreißen lassen so viel zu sagen – zu viel zu sagen. Inzwischen hatten sie auch mehr als genug Aufmerksamkeit erregt, groß und auffällig wie sie waren. Es war allerdings nicht anzunehmen, dass außer Djasihra jemand dazu in der Lage gewesen war seinem Monolog zu folgen. „Vielleicht sollten wir über angenehmere Dinge, als diese uralte Frage sprechen. Ihr seid schließlich die erste meines Volkes, der ich in dieser Stadt begegne. Habt ihr vielleicht noch etwas Zeit?“

    Saids Lächeln gefror ein wenig ein, als die Pfandleiherin ihm eine Summe nannte. Er hatte diese Augengläser vor kaum hundert Jahren von einem hervorragenden Kristallschleifer anfertigen lassen. Sie hatten ein Vermögen gekostet, doch damals war das gerade einmal kein Problem gewesen. „So schnell zerplatzen Träume. Gerade vor einem Moment habe ich mehr an angenehme Gesellschaft als an schnöden Mammon gedacht. Doch es sieht nicht so aus, als hätte ich Euch besonders viel zu bieten.“ Der Djirin schien diesen Umstand tatsächlich zu bedauern und stützte sich etwas schwerer auf seinen Gehstock. Sofort wurde er von einem stechenden Schmerz im Handgelenk dafür abgestraft.


    „Keine Sorge, ich brauche die Augengläser nur zum Lesen. Doch da es kaum so aussieht, als würden sie mein finanzielles Polster wirklich aufbessern sollte ich mir wohl schleunigst eine Anstellung suchen.“ Der alte Mann seufzte. „Ich habe genug Erfahrung für ein Dutzend Menschenleben und bin relativ belesen. Ich denke ich würde einen durchaus passablen Hauslehrer oder dergleichen abgeben. Ihr habt nicht zufällig eine Idee wo man die Dienste eines solchen benötigt?“

    “Ich hätte mir gewünscht einer solch kultivierten Frau wie Euch
    unter anderen Umständen zu begegnen, aber heute bin ich leider aus dem
    offensichtlichen Grund hier“, erwiderte Said mit einem bedauernden
    Lächeln. Ob die Pfandleiherin in die Oper ging? Nein alter Mann, es war
    besser nicht von der Oper zu träumen, wenn man sich schon veranlasst sah
    das Geld für ein Zimmer zu sparen. Die Garderobe, die er am Leib trug,
    war derzeit sprichwörtlich sein gesamtes Kapital. “Ich brauche jemanden, der mir über einen vorübergehenden finanziellen Engpass hilf.“


    Daran, dass dieser unleidige Zustand nur von kurzer Dauer sein würde,
    hatte der Djirin tatsächlich keinen Zweifel. Er war in seinem langen
    Leben ebenso oft arm wie vermögend gewesen, doch nie hatten diese Phasen
    lange angehalten. Die Rolle des Bettlers lag ihm einfach nicht und das
    Schicksal schien mit dieser Ansicht genauso übereinzustimmen wie der
    Schauspieltrupp, den er einst eine Weile begleitet hatte.


    Dennoch stand ihm nun der unangenehme Teil bevor. Es galt zu
    entscheiden, was er verpfänden sollte und da Kleidung erfahrungsgemäß
    wenig einbrachte bleiben genau drei Gegenstände, von denen er eigentlich
    keinen missen wollte. Das etwas merkwürdig geformte Instrument, das er
    in Wachstuch gehüllt mit sich trug, war ein einzigartiges Relikt seiner
    Heimat. Es auch nur vorübergehend aus der Hand zu geben, kam nicht in
    Frage. Auf den Gehstock konnte er, so unsicher wie er im Moment auf den
    Beinen war, gar nicht verzichten. Bleiben noch die Augengläser aus
    geschliffenem Beryll, ohne die er kaum mehr lesen konnte.


    “Wieviel kann ich dafür bekommen und wann muss ich sie wieder auslösen?“,
    fragte er um ein Lächeln bemüht. Der Versuch damit den melancholischen
    Ausdruck aus den schwarzen Augen zu vertreiben, war im Moment jedoch
    noch vergeblicher als sonst."

    Die junge Frau schien nicht weniger überrascht darüber jemanden aus ihrer Heimat zu treffen, wie er es war. Einen Augenblick überlegte Said welche Gründe wohl sie gehabt hatte einen solch entlegenen Ort aufzusuchen, doch Abenteuerlust war bei seinem Volk nichts ungewöhnliches und wer nicht schon auf dieser Insel geboren war, war am ehesten aus Zufall hier gestrandet.


    “Knaben müssen manchmal ihre Kräfte erproben. Ich hatte in jungen Jahren einen sehr begabten Freund, da finde ich das Bisschen Funkenflug nicht weiter tragisch. Natürlich kann und sollte man versuchen die überschüssige Energie in kontrollierte Bahnen zu lenken, aber das gelingt eben nicht immer“, erklärte er mit einem milden Lächeln und ohne zu bemerken, dass er die Streithähne, indem er sie als Knaben bezeichnete, jünger machte, als sie waren.


    Der alte Herr erwiderte das freundliche Lächeln, auch wenn der Ausdruck in seinen Augen wehmütig blieb. Bei ihren weiteren Worten wurde seine Miene jedoch schnell ernst. “Einen solchen Schutzschild kann wohl jeder Magier gut gebrauchen und der Verantwortung bin ich mir durchaus bewusst. Sie kann zu groß sein, als dass ein sterbliches Wesen sie tragen könnte. Ich bin Said verehrte Djasihra.“

    Ehrfurchtsvoll legte Said seine flache Hand auf das Kraftfeld und fühlte
    die undurchdringliche Magie in seinen Fingern kribbeln. Die Augen fest
    auf den von Sprühnebel umhüllten Turm, der scheinbar nur aus fließenden
    Wasser bestand, gerichtet, war er für einen Herzschlag ganz der Djirin,
    der er vor langer Zeit gewesen war. Für einen Moment akzeptierte er
    seine Liebe zur Magie wieder als selbstverständlichen Teil seiner
    selbst. Dann rissen ihn harsche Worte, die der Schild zu sehr verzerrte,
    um sie noch problemlos verstehen zu können, aus dieser sonderbaren
    Stimmung.


    Ein nostalgisches Lächeln schlich sich auf die Lippen des alten Mannes.
    Es war lange her, dass er einen Zauber so unbedarft eingesetzt hatte.
    Andere Beobachter taten das Verhalten der streitenden Jünglinge nicht
    einfach als harmlos ab. “Sie sind jung“, meinte er an eine
    Frau, die zwar gedämpft aber ziemlich erbost schimpfte, gewandt, als
    ließe sich damit jede Form der Dummheit erklären und entschuldigen. Erst
    als er sich halb zu ihr gewandt hatte und sie sah, fiel ihm auf, dass
    er gerade Djiradhai gesprochen hatte.


    Da ihn die vergangenen Jahrhunderte wieder sicherer im Umgang mit seinen
    Landsleuten gemacht hatten, zuckte er kaum mit der Wimper ehe er in
    ausgesucht unverfänglichen Ton fortfuhr: “In ihrem unreifen Alter
    ist es schwer sich zu beherrschen. Wieso sollte ihre Magiebegabung sie
    davon ausnehmen? Eine vernünftige Akademie hat deshalb sowas.“
    Wieder strich Said mit der Hand über die Barriere und drohte sich einen
    Augenblick lang in ihrer Macht zu verlieren. Kein Zauber würde sie ohne
    weiteres durchdringen und es war nun wirklich nicht so, als ob die
    jungen Leute versucht hatten die halbe Stadt in Schutt und Asche zu
    legen.


    Mit einem gewinnenden Lächeln versuchte der Djirin die Dame von ihrem
    Ärger abzulenken. Er musste zugeben, dass sie ihn auf recht angenehme
    Weise an seine verlorene Heimat erinnerte. Vor allem die von einem
    zarten schwarzen Schleier untermalten Augen, so etwas fand man bei den
    anderen Völkern viel zu selten…

    Nach seinem Besuch in den Hallen des Wissens fühlte sich Said halbwegs erfrischt. Trotzdem tat es ihm als Gelehrten etwas weh, dass er diesen beinahe heiligen Ort auch zum Schlafen aufgesucht hatte. In der betriebsamen Ruhe der sagenumwobenen Bibliothek war es nicht weiter schwer gefallen die Augen für eine kurze meditationsartige Erholungsphase zu schließen, ehe er sich der nächsten Schriftrolle widmete. Es war – da war er sich relativ sicher – nicht einmal wirklich aufgefallen.


    Ohne seine Lesebrille wurde es ihm allerdings schnell zu mühselig die Texte zu studieren und die Schriften würden ihm nicht davonlaufen. Also erhob er sich etwas schwerfällig, um sich dem nächsten Punkt auf einer langen Liste geschichtsträchtiger Orte aufzusuchen. Die meisten davon gab es, wie er zu seiner großen Freude festgestellt hatte, noch immer oder vielleicht auch wieder. Wenn auch womöglich in etwas anderer Form, wie damals, als er sie aus der Ferne vom Deck eines Segelschiffs aus gesehen hatte.


    Die sechs Türme, die er kurz darauf erreichte, schienen sich jedoch nicht verändert zu haben. Fest – oder in manchen Fällen auch scheinbar alles andere als das – wie eh und je standen sie vor ihm. Ihnen endlich so nah zu sein, der Anblick war atemberaubend! Allein die Magie, die sie ausstrahlten hätte schon ausgereicht, um ihn schwindlig zu machen und so viel Ehrfurcht sah man wohl selten im Blick des alten Djirin. Obwohl, seit seiner Ankunft auf der Insel, war er sich da gar nicht so sicher…


    Dies war also das Zentrum der Magie Beleriars, vielleicht der Welt. Die Aura reichte um eine Saite tief in ihm zum Schwingen zu bringen. Wieviel herrlicher musste es sein diese Gebäude, die von der Macht der Elemente geradezu brummten, zu betreten? Unsichtbare Schilde hielten ihn davon ab es herauszufinden. Vielleicht zum Glück und um sich nochmals als Zauberlehrling zu versuchen war er nun wirklich zu alt. Dennoch vermochte er es nicht seine dunklen Augen von den phantastischen Gebilden zu lösen. Noch nicht jedenfalls…

    Maida wird ja immer hübscher. Da muss ich direkt überlegen, welchen meiner Chars ich auf sie ansetzen soll. Ne, quatsch, bei mir käme da eh nur einer in Frage. :D


    Und wenn ich solche Avas sehe, wird meine Ungeduld doch zu groß. Ich reihe mich dann mal in die Warteschlange ein bevor ich Said richtig ausgepackt habe... ;)

    Behäbig schlenderte Said durch die Straßen der Stadt, die so lange ein scheinbar unerreichbares Ziel für ihn gewesen war, und stützte sich dabei schwer auf seinen Gehstock: Eine Tatsache, die ihm ein bitteres Lächeln entlockte. Er kam sich alt vor und wusste, dass ihn sein Handgelenk noch für die ungewohnte Belastung strafen würde. Aber realistisch betrachtet war er alt und die Reise unter die Kuppel war sowohl magisch wie auch körperlich betrachtet kein Kinderspiel gewesen – von seiner finanziellen Erschöpfung einmal ganz zu schweigen. Zu lange war er auf der Jagd nach einem Gerücht durch die Hafenstädte des Sternenmeeres gezogen und hatte dabei ein bescheidenes Vermögen durchgebracht. Stünde er heute nicht hier, hätte er sich einen Toren gescholten.

    An seinen geringen Mitteln änderte allerdings auch seine Ankunft in der Stadt unter den Wellen wenig. Die letzten Nächte hatte ihn der kläglich schlaffe Anblick seiner Börse davon abgehalten sich ein Zimmer zu nehmen, um sich mal wieder eine vollständig durchschlafene Nacht zu gönnen, und auch der Besuch der weltbekannten Oper Nir’alenars, von dem er schon in jungen Jahren geträumt hatte, würde wohl vorläufig ein Traum bleiben müssen.

    Noch vollkommen in Gedanken versunken, musste er, ein Al-Malek sich dabei ertappen, dass er vor einem Pfandleihhaus stehengeblieben war und den Blick kaum von dem Schriftzug über dem Eingang abwenden konnte. Nun, ein verstoßenes Mitglied der Familie, korrigierte er sich. Außerdem war er kein Mann, der notwendige Entscheidungen lange hinauszögerte. Mit einem festen Klopfen, das wenig von dem vorangegangenen inneren Kampf verriet, und ebenso festen Schritten, während derer er seinen Stab ganz wie modischen Zierrat aussehen ließ, trat er ein. “Den Göttern zum Gruße. Mein Name ist Said Moeris“, stellte er sich in Beleriani, an dem er lange geschliffen hatte, der Dame, die er im Inneren antraf, vor.

    So, jetzt hat alles seine Ordnung. Profil und Charblatt für den Zweitchar sind erstellt...


    Letzteres war aufwendiger als gedacht - ich habe doch ernsthaft geglaubt gestern schon alles entschieden zu haben. :rolleyes:
    Jetzt kann ich noch ein paar Wochen daran rumbasteln, weil ich es ja eh nicht brauche, aber irgenwie hilft es mir dem Char noch ein bisschen Schliff zu geben, weil man sich noch einmal gründlich damit befassen muss...

    Charakterdaten


    Name: Klivv


    Volk: Djirin
    Heimat: Djirindar
    Tätigkeit: Pensionär/Magier
    Tag der Geburt: 16.Karinar 1015
    Patengottheit: Alaria
    Mitgliedschaft: keine
    Wesensmerkmale: alt, charismatisch, charmant
    Aussehen: siehe Beschreibung


    Attribute (10 +12 +1 aus Nachteile)
    Muskelkraft: 2
    Konstitution: 2
    Gewandtheit: 2
    Fingerfertigkeit: 1
    Reflexe: 2
    Intelligenz: 3
    Willenskraft: 3
    Weisheit: 3
    Wahrnehmung: 3
    Ausstrahlung: 3+1


    Kampf
    Schadensstufen: 6
    Initiative: 2
    Verteidigung: 8
    Ausweichwert: 2
    Ausdauer: 2


    Erfahrung und Ruf
    Erfahrung: 0
    Ruf: 0


    Fertigkeiten (50)


    Adliger (4)
    Diplomatie (AUS) 2
    Höfische Manieren (IN) 3
    Höfischer Tanz (GE) 2
    Intrige (IN) 1
    Klatsch (IN) 1
    Mode (IN) 1
    Rhetorik (AUS) 2


    Gelehrter (2)
    Astronomie (IN) 1
    Naturwissenschaften (IN) 3
    Theologie (IN) 1
    Philosophie (IN) 2


    Historiker (2)
    Geografie (IN) 2
    Geschichte (IN) 3
    Heraldik (IN) 1
    Politik (IN) 2


    Freizeitkoch (2)
    Kochen (IN) 3
    Gewürzkunde (IN) 2
    Warenkunde (Lebensmittel & Gewürze) (IN) 2
    Wissen (Rezepte) (IN) 2


    Kampf (Dolch) (GE) (2)


    Polyglott (1)
    Muttersprache Djiradhai: 4
    Muttersprache Lesen und Schreiben (IN): 3
    Gemeinsprache Beleriani: 3
    Gemeinsprache Lesen und Schreiben (IN): 2
    Basharbanai: 3
    Lesen und Schreiben (IN): 2


    Schauspieler (2)
    Lippenlesen (IN) 1
    Schauspiel (AUS) 1
    Stimmenimitation (IN) 2
    Verkleiden (AUS) 2


    Verführer (2)
    Verführen (AUS) 3
    Liebeskunst (FF) 1
    Massage (FF) 1
    Musik Toot (FF) 1



    Vorteile (10 +5)
    Aura der Macht (3)
    Magisches Artefakt (Toot) (2)
    Verführerischer Charme (2)
    Wahrer Magier (10-2 für Djirin)


    Nachteile (-6)
    Dunkles Geheimnis (-3)
    Hörbehindert (-1)
    Impulsiv (-2)



    Magie
    Zauberkraft 2


    Erde - Schlingende Ranken
    Feuer - Feuerschild
    Feuer - Lodern
    Schatten - Nachtschatten
    Wasser - Alarias Atem
    Wasser - Heilung




    Gold und Ausrüstung


    Vermögen
    Startkapital (wird ausgewürfelt?) Golddukaten
    davon ausgegeben: 30 GD, 38 ST, 0 KP -> 33 GD, 8 ST, 0 KP
    davon übrig:
    Golddukaten:
    Silbertaler:
    Kupferpfennige:

    Bekleidung

    Gehrock (aus edlem schwarzen Stoff) 7 GD
    Geldbörse 1 ST
    Hemd (aus feiner weißer Seide) 2 GD
    Hose (schwarz) 4 GD
    Stiefel (aus feinem schwarzen Leder) 10 GD
    Unterwäsche (Farbe wird nicht verraten) 6 ST


    Diverse
    Phiole leer, 5 Stück 5x5 ST
    Rasiermesser 3 ST
    Wetzstein 3 ST


    Nahkampf-Waffen
    Dolch 5 GD
    Scheide (Stab) 3 GD