Beiträge von Tohe

    Es dauerte unendlich lange, bis sich der Junge aus den wallenden Stofflagen befreit hatte, aber die Frau war zum Glück ebenso überrascht wie er selbst, so dass ihre Hände ins Leere griffen, als sie ihn fassen wollte. Alles schien sich nach ihm umzudrehen und für Tohe schrumpfte die Welt zusammen. Nur noch Leiber und Hände waren um ihn herum. Er machte einen Sprung zur Seite, blieb abrupt stehen um den greifenden Händen zu entgehen. Sein Blick fiel auf ein paar Kisten. Die waren zu niedrig um an den Balken des Balkons zu kommen. Ein weiterer Haken brachte ihn direkt vor einen Pferdekarren und das Tier begann nervös vor ihm zu tänzeln. Die erbosten Rufe um ihn herum schwollen an und er konnte selber einen Erschrockenen schrei vor dem großen Tier nicht unterdrücken. Schnell brachte er sich außer Reichweite der Hufe, nur um dabei fast über ein Kind zu fallen, welches sich an die Hand seiner Mutter klammerte. Noch mehr Geschrei und noch mehr Aufmerksamkeit auf ihn. Die jähe Richtungsänderung zerrte in seiner Seite, trieb ihm kurz den Schmerz durch den ganzen Körper und für eine Sekunde blieb ihm die Luft weg. Irgendwas berührte ihn am Rücken und ließ ihn den Schmerz augenblicklich vergessen.
    Geduckt schlüpfte er zwischen einem Paar hindurch, dass nur pikiert die Szenerie betrachtete und bei dem Vor allem der Gesichtsausdruck der Frau eher Ekel und Unglaube wiederspiegelte, als er auf diese zusprang. Kurz berührten seine Finger ihren Seidigen Rock und sie machte einen angewiderten Satz zur Seite.
    „MANI! Tu doch was!“ schimpfte sie mit hysterische Stimme ihren Mann an.
    Eine Rettende Gasse tat sich hinter dem Paar auf, nur eine alte Frau bevölkerte diese. Ohne weiter nachzudenken bog der Junge in die Straße ein. Rannte über das Kopfsteinpflaster, die Schuhe fest an seine Brust gedrückt um sie nicht zu verlieren und das Geräusch von schweren Stiefeln erklang hinter ihm. Dieses Mal drehte er sich nicht um.

    Tohe war eine Idee gekommen, um möglichst harmlos und langsam zu wirken… damit er ein Ass im Ärmel hatte, wie Nyx das schonmal so schön genannt hatte, aber als er sah, wie sich die Aufmerksamkeit der beiden Schuster komplett auf Nyx richteten ließ er den Plan fallen. Er würde ihn viel zu langsam machen. Rein, raus, weg war nur noch der einzige Gedanke, den er hatte. Jetzt oder nie. So hatte er zwar auch bei der Obsthändlerin gehandelt und das war in einem Desaster geendet, aber da hatte es auch niemanden gegeben, der die alte Wachtel abgelenkt hatte.
    Schnell schlüpfte er durch die Tür und blieb in Nyxs Schatten stehen, so dass er ein wenig aus dem Sichtfeld des Schusters verschwand und wenn sich der Bursche jetzt nicht umdrehen würde, dann war alles gut. Sein Herz raste und das was Nyx zu dem Schuster sagte, oder wie er sich gab, dran nur wie durch eine Wolke zu ihm vor.
    Unruhig huschte sein Blick über die Auslage. Doch so wirklich konzentrieren konnte er sich nicht auf die Schuhe. Die Angst saß ihm im Nacken, seine Handflächen waren schon ganz feucht und er wurde das Gefühl nicht los, dass alle, aber auch wirklich alle ihn anschauten. Die Leute auf der Straße eingeschlossen. Fahrigschaute er sich kurz um. Doch Nyx lenkte die Aufmerksamkeit weiter auf die am weitesten entfernten Schuhe. Er brauchte welche in seiner Größe, versuchte er sich zu konzentrieren, während ihm fast schlecht wurde vor Aufregung. Aber was war seine Größe? Kurz schaute er auf seine Füße, dann wieder auf die Schuhe.
    „Äh…“ erklang es hinter ihm und das nachfolgende „Hey!“ was deutlich schärfer war, ließ den Rabenjungen zusammenzucken. Während er sich noch nach dem Gehilfen umsah, der ihn offenbar entdeckt hatte griff er nach einem paar Schuhe, von denen er glaubte, dass sie ungefähr seine Größe haben mussten und starrte in ein weit aufgerissenen Augenpaar. Wie in Zeitlupe schien sich der Finger des Jungen auf ihn zu richten. Noch war Nyx zwischen ihm und den Schustern.
    Seine einzige Gelegenheit! So schnell er konnte drehte er sich um und hechtete zur Tür.
    „STEHEN BLEIBEN.“ Schrie nun auch der Alte mir krächzender rauer Stimme.
    Erschrocken sah sich der Halbcovae noch einmal um. Etwas, was er nicht hätte tun dürfen, da er prompt in einen Passanten lief.
    „DIEB!“ erklang es und Tohe versuchte sich panisch von der Frau zu lösen in deren Rock er gerannt war.

    Starr ruhte der Blick des Jungen auf dem Geschäft. Ja der Mann war alt, seine Bewegungen schwerfällig und langsam, als ob ihm jede Bewegung eigentlich zu viel wäre. Aber er hatte zu viel Stolz um das gänzlich zuzugeben. Oder der Gehilfe konnte nichts, denn die Arbeit schien trotzdem der alte Mann zu machen und der Junge fegte den Laden auch nur solange, bis wieder ein Mädchen an der offenen Tür vorbei kam und er ihr irgendetwas zuraunte. Wenn er ein Mädchen wäre würde er den Jungen vermutlich hervorragend abgelenkt bekommen, schoss es ihm durch den Kopf und schaute kurz an sich herab – seine Kleidung gab keine gute Kostümierung für einen solchen Plan her. Sie gab sogar für den Plan einfach so am helligen Tage, diesen Laden zu betreten, keine gute Grundlage her. Er fühlte sich schon alleine bei dem Gedanken, den laden zu betreten fehl am Platz. Nervös nestelte er an seiner Tunika rum.
    „De Mann isse niet schnell. Muss aba alles alleine tun. Er hat schwere Hände.“Erzählte Tohe seinem Lehrer, was er beobachtete, wobei er nicht so recht wusste, wie er es nennen sollte, dass er den Eindruck hatte, dass die Finger des Mannes ihre Arbeit nur schwerfällig verrichteten und sie verkrampft wirkten.
    „Und de Bursche kann niets, kann nur de Fraulick hinterherluure.“ Berrichtete er weiter seine Beobachtung.
    Und kaum hatte er geendet, so erklärte Nyx ihm den weiteren Plan, der Jetzt sofort stattfinden würde.
    Die Panik drohte ihn für den Moment zu überwältigen. Was so schnell? Aber vielleicht war das auch gut, vor dem Obststand hatte er viel zu lange gestanden, so dass die Frau ihn vermutlich schon weit vor seiner Tat gesehen hatte und ihn eigentlich nie aus den Augen gelassen hatte, auch wenn er das angenommen hatte, als er endlich zugeschlagen hatte.
    Zuerst nickte Tohe reflexhaft auf Nyx Frage. Ja er hatte den Plan verstanden. Dann schüttelte er schnell den Kopf, aber bereit war er nicht. Und als sich Nyx in Bewegung setze schlug ihm das Herz bis zum Hals.

    Mit dem Mann Schritt zu halten erwies sich als äußerst schwer. Nyx schien einfach durch die vielen Leute hindurchzugleiten, wie durch Wasser und hinter ihm schwappten die Wellen wieder zusammen. Immer wieder schoben sich Leute zwischen ihn und dem Halbdijrin, so das er ihn einmal fast aus den Augen verlor. Der junge fühlte sich hin und her geschubst, musst immer wieder stehen bleiben, oder schweren Stiefeln ausweichen, die drohten ihm auf die Füße zu treten. Für die eine Hälfte der geschäftigen Meute war er unsichtbar, die andere hälfte betrachtete ihn mit abwertenden Blicken. Die vielen Leute machten ihm mehr und mehr Angst. In der Menschenmenge fühlte er sich so gar nicht wohl und er war froh, als Nyx endlich stehen blieb und auf einer Kiste niederließ. Auf der anderen Seite der Straße befand sich ein Schuster und wenn nicht gerade mal wieder eine Kutsche über das Kopfsteinpflaster traute, konnte man erkennen, dass der Handwerker eher für die reicheren Leute fertigte. Mit großen Augen wechselte der Rabenjunge zwischen Nyx und dem Laden. Dort in dem guten Laden? Wie? Wann? Was war, wenn sie sie erwischten? Oder wie sollte das funktionieren ohne Geld? Wobei Nyx ja gar nicht so aussah, als ob er kein Geld hätte, der konnte sich ja auch so einen noblen Gasthof leisten. Totes Gedanken überschlugen sich und vor allem bereitete ihm ein Gedanke Furcht. Der Mann hatte gesagt, dass er ihm das zeigte, aber nicht, dass er etwas für ihn tat…
    „Wie?“ fragte er schließlich knapp, weil er seine anderen Gedanken nicht in Worte gefasst bekam und er merkte jetzt schon, wie seine Aufregung stieg.

    Ich bin vollkommen unschuldig *pfeif*.. ich seh schon, es würde eine Selkiepopulation werden :D


    Aber dann wird der der Film zu dem Lied auf jedenfall Gefallen -> Suchst du nach: Melodie des Meeres.

    Ich hatte ja sofort dieses hier in meinem Kopf:
    Original

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    Englische version:

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    btw. auch ein wunderschöner Film

    Guten Morgen.


    Es wurde doch nicht langweilig... dei instalation von einem Zusatzprogram war schwieriger, als einem der Tutorialmacher sagte...


    Ich sag mal:


    Zitat

    Create (or choose) a directory to install the package into and change to that directory, for example:
    cd $HOMENext, extract the contents of the package. For example:
    tar xvzf ImageMagick-x86_64-apple-darwin15.2.0.tar.gzSet the MAGICK_HOME environment variable to the path where you extracted the ImageMagick files. For example:
    export MAGICK_HOME="$HOME/ImageMagick-7.0.6"If the bin subdirectory of the extracted package is not already in your executable search path, add it to your PATH environment variable. For example:
    export PATH="$MAGICK_HOME/bin:$PATH"

    :gruebel: Ich versteh nicht ein Wort davon.. das letze mal, als ich zum instalieren eines Programs Codebefehle eingeben musste, war zu Zeiten von DOS in den 90ern.

    Guten Morgen,



    das verspricht der seit langem langweiligste Tag auf der Arbeit zu werden… alle im Urlaub, was heißt, dass nichts zu tun sein wird und mein Kollege und ich müssen uns ein Kopfhörerverlängerungskabel teilen, um Schulungen anschauen zu können… mit denen man ja eigentlich super die Zeit rumgekommen könnte…
    … sucht sich schonmal ein Kopfkissen. *zzzz*

    So wirklich hatte der Junge noch nie darüber nachgedacht, dass seine Federn und die Fähigkeit zu gleiten ein Ass im Ärmel darstellte und er deshalb niemandem offen zeigen sollte, dass er das konnte. Er hatte das bisher einfach instinktiv gemacht, denn das erste was er gelernt hatte, war, dass er anders war, und dass das zum einen die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte und zum anderen mehr als einmal dazu geführt hatte, dass die anderen Kinder ihn deshalb geärgert hatten. Die Namen, die sie ihm gaben waren dabei noch das harmloseste, irgendwann hatte sich einer mal ausgedacht, dass es eine großartige Idee wäre zu versuchen, ob man ihm die Federn ausreißen kann. Seit dem versteckte er sie so gut er konnte. Er nickte nur kurz, wobei ihm doch ein wenig das Gefühl von Stolz hochkam, weil ihm das Lob in Nyx Stimme nicht entgangen war, dann folgte er dem Mann auf die belebte Straße.
    Vor einem Gasthaus, aus dem es nur allzu verführerisch roch, blieben sie schließlich stehen. Da wohnte der Mann? Mit großen Augen schaute Tohe zuerst auf das Geländer, des schönen Hauses, dann auf Nyx. Irgendwie hatte er erwartet, dass er auch mehr einen Unterschlupf bewohnte, als in so einem guten Haus, ganz normal ein Gast zu sein. Unsicher schaute er sich auf der Straße um. Die war viel zu belebt, als dass man ungesehen zu einem der vorderen Balkone klettern konnte. Auch wenn es der Eckbalkon war, so würde man doch zwangsläufig jegliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Da war die Option mit den Steinen schon wesentlich unauffälliger zu bewerkstelligen, aber so recht wusste der Junge auch nicht, wie er das angehen sollte. Der Einzige Platz an dem man sich da oben verstecken könnte wäre hinter dem Treppengiebel, aber von da aus kam man schwer zum Balkon. Er wollte gerade fragen, wie er dass den am besten anstellen sollte, als ihm Nyx noch eine dritte Option anbot. Er nahm den Kartenstapel entgegen und war sich unschlüssig, wo er das Deck hinstrecken sollte. Aber erst einmal lauschte er dem Plan und merkte sich die Stelle, an die er die Karte stecken sollte. „Isse gut.“ antwortete er, hatte aber noch nicht so ganz verstanden, dass das bedeutete, dass er dafür jeden Abend hier einmal entlang kommen musste. „Kann man auf de Dach?“ fragte er schließlich doch, als er noch mal alle drei Punkte, die Nyx aufgezählt hatte, im Kopf durchging. Wenn der Mann hier wohnte, dann kannte er den Weg ja vielleicht schon, den Tohe beschlich ein ungutes Gefühl, als er sich vorstellte, unter so vielen Blicken um das Haus zu schleichen. Er merkte ja jetzt schon, wie die Leute ihn ansahen und am liebsten wäre er hier schnell wieder verschwunden.
    Dann Wechselte Nyx das Thema wieder zu dem Schuhplan und Tohe wusste nicht so recht, wie er sein Grinsen deuten sollte. Anscheinend schien er sich darauf zu Freuen, aber das war keine einfache unschuldige Freude. Unsicher lächelte der Junge zurück und die Ahnung, dass das nicht die Durchsuchung des Mülls eines Schusters werden würde, beschlich ihn.