Beiträge von Sarandir Eisenklinge

    Sarandir musterte den Neuankömmling für einen Augenblick lang nachdenklich. Davon abgesehen, daß er dieser neumodischen Art des Rauchens wenig abgewinnen konnte und es eindeutig für unter seinem Stande hielt, hatte dieser Mann etwas ausgesprochen undurchsichtiges an sich - im Gegenteil zu dem Rothaarigen, der einen recht passablen Eindruck machte und offenbar Manieren besaß.
    Zudem fand er seine Geschichte und sein... extrem hohes Geschick wenig glaubwürdig, wenn man die Umstände des Vorfalles ein wenig genauer betrachte.
    Allerdings war Sarandir kein Wachmann und so fehlte ihm die Motivation, dieser Angelegenheit mehr als einen Gedanken zu widmen.


    Als sich nun also die Cath'Shyrr an ihn wandte, schenkte er ihr ein charmantes Lächeln, veränderte jedoch seine Haltung ansonsten nicht.


    "Wie könnte ich einer solch attraktiven Dame lange böse sein?"


    Er musterte sie für einen Augenblick und seine Augen blieben einmal mehr an ihrem Säbel hängen. Eine Idee reifte in seinem Kopf, ein Gedanke, der ihn nicht mehr loslassen wollte. Eine Frau verstand eine andere Frau... und konnte ihr auf die Schliche kommen.


    "Wenn ihr den dort auch benutzen könnt, dann habe ich Arbeit für euch. Sprecht in Morgenstunden in der Villa Eisenklinge vor und ich erkläre euch die Details, wenn ihr es möchtet."

    Sarandir Eisenklinge war nicht selten zu Fuß unterwegs und dies war einer dieser Tage, an denen er den Marktplatz aufzusuchen gedachte. Schließlich war er einem guten Geschäft niemals abgeneigt und zudem lenkte es ihn von den Gedanken ab, die ihn seit einem gewissen Vorfall in seiner Villa kontinuierlich heimsuchten.
    Gerade hatte er interessiert die Waren eines Goldschmiedes gemustert, als ihn das laute Fluchen einer... nun... konnte man sie bei solch herzhaften Worten denn noch Dame nennen? aus seinen Betrachtungen riss. Milde erstaunt wandte er sich um, nur um einem höchst exotisch anmutendem Geschöpf gegenüber zu stehen, aus dessen Munde er niemals solcherlei Worte zu hören vermutet hätte.
    Amüsiert zog er eine Augenbraue in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er sich umgewandt hatte.


    "Aber, aber meine Dame... solch unschickliche Worte aus einem solch hübschen Mund? Was mag euch dazu verleitet haben?"


    Nun, sie schien sich wehren zu können - anders konnte Sarandir den gezogenen Säbel in ihrer Hand nicht werten.

    Die Residenz von Sarandir Eisenklinge ist eine alte und sehr prunkvolle Villa die den Reichtum der Adelsfamilie wiederspiegelt. Sie liegt inmitten einer wunderschönen, fleißig gepflegten Gartenanlage. Das gesamte Anwesen ist von einer hohen Mauer umgeben aus hellem Stein, ein großes Tor, durch das zwei Gespanne nebeneinander fahren können, gewährt den Zutritt auf das Grundstück. Der breite Weg zum Haus ist an beiden Seiten in regelmäßigen Abständen von Marmorstatuen geschmückt, immer im Wechsel mit einem Baum.
    Am Gebäude angekommen, geht man eine breite Marmortreppe hoch zu der zweiflügeligen Eingangstür aus schwerem Eichenholz. Jeder Türflügel ist mit einem goldenen Drachenkopf als Türklopfer versehen. Geht man durch diese Tür hindurch, gelangt man in eine pompös ausgestattete Empfangshalle, die mit vielen Bildern an den Wänden geschmückt ist. Ein großer Kronleuchter hängt von der Decke, robust genug, um sich daran entlangzuschwingen. Die Fenster sind mit schweren Vorhängen aus Brokat verziert, alte Rüstungen stehen an der linken Seite der Halle. Ein dutzend Türen führen in andere Räumlichkeiten, eine Treppe nach Oben in das erste Stockwerk in die Privatgemächer der Famile Eisenklinge, Gemächer die nicht jeder zu sehen bekommt. Was sich Alles in dem Gebäude befindet, weiß niemand so genau. Sarandir Eisenklinge bringt nur öfters junge Frauen aus der Stadt in sein Schlafgemach, bis er ihrer überdrüssig ist und sie wieder davonjagt. Vielleicht können ein paar Diebe erzählen wie es in dem Gebäude aussieht, können von Geheimgängen berichten, von Türen in den Wänden und den Schätzen des Adeligen, wer weiß das schon?