Beiträge von Zandhros

    Ja die liebe Zeit aber mit Dalandir werd ich demnächst mal öfter irgendwo reinschneien, vielleicht auch als Zandhros, wobei Schattenmagier nicht jedermanns Sache sind.


    @Valea
    Da hast habt Ihr natürlich recht werte Dame, vielleicht sollte ich Euch mal zum Tee besuchen kommen. :evilgrin:

    Zandhros erhob sich und verneigte sich höflich zum Abschied. "Ich bedanke mich für den interessanten Abend und egal wie Ihr euch entscheiden werdet, ich werde es respektieren und keinen Groll gegen Euch hegen." Er lächelte Shizar wohlwollend und freundlich an. "Ich werde noch ein wenig hier bleiben und den Wein genießen. Euch wünsche ich eine erholsame Nacht und angenehme Träume." Dann wartete er bis die Schattenmeisterin den Zauberbrunnen verliess, bevor er sich wieder hinsetzte.


    "Noch einen Wein, den Besten den Ihr habt." Zandhros lächelte, nein eigentlich grinste er und er war sich sicher, er würde Shizar irgendwann definitiv wiedersehen. Freundin oder Feindin? Egal. Er würde vorbereitet sein...

    "Ach das war nur ein Versuch um zu sehen wie Ihr reagieren würdet. Ich konnte mir Alles vorstellen bei Euch aber nicht, dass Ihr auf Experimente mit dem Tod versessen seid. Es gab einige Anhänger unserer Zunft, die auf meinen Vorschlag äußerst gerne eingegangen wären aber ich lehnte ab. Diese Experimente sind nämlich eigentlich einfach nur krank. Ich mag zwar ein Schattenmagier sein, vielleicht auch ein wenig korrumpiert von der dunklen Macht aber wahnsinnig oder krank bin ich beileibe nicht. Aber Shizar, ich glaube wir haben uns gegenseitig lange genug diesen Abend belauert. Ich habe verstanden, dass Ihr mir Heute keine Antwort geben werdet und wenn ihch ehrlich zu mir selber bin, ich würde es auch nicht tun. Ihr kennt mich nicht, ich kenne Euch nicht. Also laßt Euch Zeit mit der Entscheidung, wobei ich aufrichtg hoffe, dass Eure Entscheidung positiver Natur wird."


    Zandhros wollte aufrichtig sein und wenn jemand ihm Vertrauen sollte, dann mußte er halt einfach auch mal warten können. Vielleicht würde dies sein Gegenüber wohlwollender stimmen.


    "Und nein, selbstlos bin ich nicht. Wer das von mir denken würde, wäre die Personifizierung der Naivität!"

    "Nun was den Tod angeht, den fürchte ich nicht. Den Tod habe ich noch nie gefürchtet. Ich habe sogar einige Experimente mit dem Tod ausgeführt, auch mit dem Tod des eigenen Körpers. Vielleicht, wenn wir einander voll vertrauen können, zeige ich Euch die Unterlagen des Schattenmagiers Dursal über seine Versuchsreihen der 1000 Tode. Aber dazu müssen wir uns wirklich ernsthaft vertrauen und nicht nur Spielchen betreiben um den Anderen aus der Reserve zu locken."


    Zandhros Blick machte einen wohlwollenden Eindruck und Shizar konnte in seinen Augen so etwas wie eine echte Gefühlsregung für einen Augenblick erhaschen. Ja seine Augen, sein Mund, umspielten ein Lächeln. Er prostete seiner Gesprächspartnerin zu.


    "Ich weiß, dass unsere liebreizende Göttin der Nacht ein wahres Biest ist. Erst wird man umgarnt, Versprechungen werden gesäuselt, Geschenke erscheinen, nur um bei der nächsten Begegnung einen Schlag ins Gesicht, einen Dolch in den Rücken oder Schlimmeres zu erleiden und ihre Diener und Dienerinnen sind keinen Deut besser. Bisher ist es mir jedenfalls immer gelungen, der Herrin der Nacht und ihren Schergen zu entkommen. Aber zur Zeit hat sie wohl das Interesse an mir verloren. Sie interessiert sich für jemand Anderen, den sie zur Zeit als Spielzeug erwählt hat. In seiner Haut möchte ich wahrlich nicht stecken."

    "Das Laken der Schattenkönigin geteilt? Ein reizvoller Gedanke, wenn Ihr mich als normalen, unwissenden Vertreter meines Geschlechts fragen würdet. Aber als jemand, der wie Ihr, ein gewisses Wissen hinter der Fassade verfügt, lehne ich dankend ab. Besucht hat sie mich mehrere Male in meinem Leben." Zandhros machte eine bedeutende Pause mit leicht abwesendem Blick für einige Momente. Sekunden verstrichen wie eine halbe Ewigkeit, genüßlich den Wein die Kehle hinab gleiten lassend. Dann betrat sein Blick wieder die Realität.


    "Unsere geschätzte Herrin der Nacht hat mich drei Male während meiner Kindheit besucht. Sie war immer sehr freundlich zu mir und versprach mir viele Dinge, manche daon konnte ich natürlich als kleiner Junge nicht verstehen. Diese Dinge verstand ich erst als die ersten Leidenschaften meine Lenden durchzuckten. Als ich ein Mann wurde, besuchte sie mich wieder aber irgendetwas in mir versagte sich der schönen Göttin. Ja, ich habe den süßen Versprechungen von Nächten voller dunklen Gelüsten widerstanden. Dies gelang mir aber auch nur, weil ich zu diesem Zeitpunkt verliebt in eine Andere war. Ein süßes, unschuldiges Mädchen das im Tempel der Eriadne eine Ausbildung zur Priesterin machte. Meine abwehrende Haltung erboste die Königin der Nacht. Eifersüchtig, wie sie ja bekannterweise ist, nahm sie mir das, was mir am Meisten zu diesem Zeitpunkt bedeutete." Zandhros Stimme wurde ruhig und hatte nun einen Ton von Melancholie inne.


    "Nein, die Herrin der Nacht besitzt keine Macht über mich. Ein Widerspruch bestimmt. Ich übe die Kunst der Schattenmagie aus aber lehne die Herrin dieser Zauberkraft ab. Eigentlich dürfte ich somit gar kein Schattenmagier sein, denkt Ihr nicht auch? Und was will ich mit dem Buch? Könnt Ihr euch das jetzt nicht denken?"

    Zandhros erwiderte für einen Moment nichts. Er liess die Schattenmagierin vor ihm reden. Seine Gedanken wanderten in seinem Kopf. Shizar war gefährlich,gleichzeitig äußerst anziehend. Eine tödliche Mschung für einen Mann. Nun, er würde auf der Hut sein. Er hatte Ihr seine Partnerschaft angeboten aber ihr vertrauen? Nein, so dumm war er nicht. Im Gegenteil. Zamdhros rechnete damit, dass sie ihn bei der ersten Gelegenheit betrügen oder sogar Schlimmers tun würde. Zandhros hatte aber Vorkehrungen getroffen, welche dies verhindern sollten.


    "Keine billigen Tricks, Shizar. Ich will das Wissen dieses Buches ergründen, koste es was es wolle. Dazu benötige ich die Hilfe und die Kraft eines geeigneten Partners und in diesem Falle seid Ihr das. Ihr werdet dasselbe Wissen erlangen, eine Macht, die jeder Schattenmagier doch erlangen will."


    Der Wein war vorzüglich und Zandhros genoss ihn in vollen Zügen so wie er die Schönheit der Frau vor ihm genoss. Wie es wohl sein würde, ihre Lippen zu küssen? Nein, ausgeschlossen, sie war eine giftige Blume, die er nicht kosten würde. Ihr Nektar war tabu und Zandhros hatte nicht vor, sich von dieser Schönheit kaltstellen zu lassen.


    "Geht Ihr nur zum Schein auf meinen Vorschlag ein, damit ich Ruhe gebe oder meint Ihr es wahrlich ernst, Shizar? Ich bin nicht einer dieser dummen Tölpel von Adepten, die glauben, nur weil sie ein, zwei Zauber beherrschen, können sie sich Meister der Schatten schimpfen!" Zandhros Stimme war in diesem Augenblick kühl und schneidend wie eine Klinge, nur um im nächsten Augenblick wieder warm und freundlich zu sein. "Ich biete eine offene und zweckmässige Partnerschaft an, nicht mehr und nicht weniger. Danach gehen wir wieder getrennt Wege!"

    Zandhros nickte zustimmend, das Funkeln in seinen Augen hatte sich verstärkt und die Dunkelheit wich aus seinen Augen für einen Moment. Er erhob sich und machte eine tiefe Verbeugung vor Shizar, für einen Augenblick materialisierte auch sein Schattenbegleiter, welcher sich ebenfalls kurz verbeugte.


    Zandhros schaute Shizar mit offenem Blick in die Augen. Ein Blick ohne jegliche Spielereien oder gar der Blick eines Raubtieres, welches die gewünschte Beute betrachtete. "Verzeiht mir meine Spielerein und den eher nicht ernsthaften Versuch Euch mit der kleinen Schattenschlampe zu locken. Das war töricht." Zandhros machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort:"Ich will Euch! Ja das ist so. Euch als gleichberechtigte Partnerin bei der Erforschung des Buchs der Schatten. Ich biete Euch diese Gelegenheit und wenn Ihr mir eine positive Antwort geben würdet, wäre ich sehr glücklich. Solltet Ihr dagegen meinen Vorschlag ablehnen, so werde ich dies akzeptieren und Euch nicht mehr behelligen. Diese Option fände ich aber äußerst bedauerlich. Denn dies würde gleichzeitig bedeuten, dass ich auf der gesamten Insel weitersuchen müßte nach einem Ausübenden der dunklen Macht der Nacht, der so talentiert ist wie Ihr und ehrlich gesagt, dass ist schwer, es gibt nicht soviele Magier unserer Art mit dem nötigen Wissen und der erforderlichen Begabung."


    Zandhros hielt für einen Moment inne:"Ihr müßt mir jetzt nicht antworten, wenn Ihr Bedenkzeit braucht, überlegt in Ruhe. Ich werde Euch nicht bedrängen. Wir können einfach nur hier den Rest des Abends bei Speisen und Wein verbringen und uns ein wenig näher kennenlernen. Was meint Ihr, Shizar?" Wie Zandhros jetzt Namen sprach, klang er wesentlich weicher und angenehmer in den Ohren, so als ob er es dieses Mal ehrlicher meinte.

    "Ich habe Euch falsch eingeschätzt? Nein, tut nicht so entrüstet, desinteressiert. Ein Meisterin der Schattenmagie wie Ihr und kein Interesse an dem Buch der Schattenmagie schlechthin?" Zandhros grinste frech und ein gewisses Aufblitzen in seinen Augen machte Shizar deutlich, dass er diese Worte niemals abkaufen würde. Der Schattenmagier wechselte einen kurzen Blick mit seinem Schattenbegleiter, der gelangweilt in der Luft schwebte.


    "Nein, nein, meine geschätzte Shizar. Ihr brennt innerlich darauf in diesem magischen Grimoire der Dunkelheit zu versinken und jedes noch so tödliche Geheimnis der Göttin der Nacht und ihrer Diener zu ergründen. Macht über alles Dunkle, danach streben wir alle, die wir dem Ruf der Nacht folgen. Auch Ihr. Tut nicht so ablehnend. Eure Maske kann mich nicht täuschen."


    Einen Augenblick schien es, als ob um Zandhros Gesicht eine Aura aus Schattenwaberte, ein Feld aus magischer Energie, aber nur für einen Bruchteil einer Sekunde wahrnehmbar für einen Ausübenden der magischen Künste. Der Schattenzauberer nippte an seinem Wein.


    "Also wie lautet Eure ehrliche Antwort? Tief aus dem Innersten Eurer dunklen Seele. Lehnt Ihr ab? Habt Ihr so wenig Ehrgeiz oder habe ich mich so sehr in Euch getäuscht? Waren meine Nachforschungen der letzten Wochen umsonst?" Ein Ausdruck des ehrlichen Bedauerns lag auf Zandhros Lippen. "Hmmm, vielleicht ist Lythia Nevastol nicht so abgeneigt. Ihr kennt sie wahrscheinlich eher unter dem Namen Mara Gavhaire und Ihr seid ihr mehrere Male über den Weg gelaufen."

    Zandhros lächelte geheimnisvoll sein attraktives, weibliches Gegenüber an. "Nun, Ihr habt mich. Ich habe einfach einen Pfeil blind verschossen. Aber Eines weiss ich wirklich." Er machte eine kurze Pause, in der er kurz das Innere des Zauberbrunnens beiläufig kontrollierte, dann fuhr er fort. "Ihr, hochgeschätzte Shizar, Ihr seid die einzige Schattenmeisterin, der ich es zutraue, mit mir gemeinsam die von mir erwähnten Dinge zu meistern."


    Der Schattenzauberer nippte an seinem Wein. Seine Augen beobachteten die dunkle Magierin vor ihm aufmerksam. Es schien, als ob er jede Pore der Frau in sich aufsaugen würde mit seinen Blicken, aber es war keine unangenehme Form der Beobachtung.


    "Verzeiht mir Shizar. Ich muss sagen, Ihr seid wahrlich ein Glücksgriff für mich, wenn Ihr es in Erwägung ziehen könntet, mit mir gemeinsam zu arbeiten und zu forschen. Es wird sich für uns Beide lohnen und niemand wird in der Lage sein, uns etwas entgegen zu setzen, außer natürlich einige Persönlichkeiten, deren Herkunft göttlicher Natur ist."


    Zandhros wartete ab mit seinem nächsten Zug. Was würde dieses Prachtweib vor ihm tun? Der Abend war noch jung...

    Zandhros legte das Besteck weg. Das Essen war gut gewesen, ganz anders als das, was er manchmal selber kochte. Er war kein guter Koch aber es gab schließlich Wichtigeres als Kochen für einen Schattenzauberer.


    "Bescheidenheit ist eine Tugend und selbst ich übe mich das ein oder andere Mal in ihr. So wie in diesem Falle, geschätzte Mitwisserin der nächtlichen Künste. Was ich entdeckt habe, dürfte viele Zauberer unserer Zunft dazu verleiten, dass Buch definitiv mit allen Mitteln in ihre Hände zu bekommen. Zwei dieser etwas zu neugierigen Interessenten sind seit Kurzem Diener von mir. Willenlos und eigentlich tot aber sie dienen mir mit all ihren Möglichkeiten. Ich bin nicht gewillt, dass Wissen, welches das Buch enthält, mit jedem zu teilen. Ehrlich gesagt, ich wäre nur bereit, dieses Wissen mit Euch zu teilen. Ihr gefallt mir. Nein, ich meine jetzt nicht euren Körper, falls Ihr das denkt, Shizar. Ich kann nicht abstreiten, dass ich euch sehr anziehend finde aber ich sehe in Euch einen gleichberechtigten Partner, nicht eine Gespielin für gewisse körperliche Dinge."


    Er prostete Ihr mit dem Wein zu und nahm einen tiefen Schluck. Kühl und sanft rann die blutrote Flüssigkeit des Aredanischen Rotweins die Kehle des Schattenmeisters hinab.


    "Es sind Dinge in den Schatten geschehen, die das Gefüge der Magie extrem verändern können. Dinge, die das Leben auf der Insel gewaltig beeinflussen werden und das Wissen in dem Buch ist ein wichtiger Bestandteil dieser Veränderungen. Es wird jemand kommen, der mit großen Kräften ausgestattet sein wird, die man sich nur schwer vorstellen kann. Fast gleich einem der Götter aber nur fast. Und das Buch beschreibt Mittel und Wege, wie man dieses Wesen wieder dahin zurück schicken kann, wo es hergekommen ist. Gleichzeitig stattet dieses Wissen den Leser der Seiten mit der absoluten Macht der Dunkelheit aus. Aber es ist eine Macht, die man nicht alleine beherrschen kann. Es sind zwei Zauberer notwendig, ein Mann und eine Frau. Ein Paar, welches von der Göttin der Nacht gezeichnet wurde. Andere werden bei dem Versuch, die Magie des Buches zu ergründen, dem Wahnsinn verfallen oder ein noch schlimmeres Schicksal erleiden!"

    Zandhros Blick bohrte sich in die Tiefen von Shizars Augen, so als ob er in Ihre Seele blicken konnte. Ein wissendes Lächeln umspielte seinen Mund aber seine Augen wirkten in diesem Moment wie zwei tiefe, dunkle Löcher in der Erde, die jeglichen Funken Licht aufsaugten. Pechschwarz wie Kohle, nur einen Augenblick lang. Shizar wuße, dass solche Dinge dem ein oder anderen Magier ihrer Zunft passierte, es war unkontrollierbar und äußerste sich immer ein wenig anders. Ein harmloser Scherz der Schattenzauberei aber in diesem Moment vielleicht für einen anderen, weniger involvierten Gesprächspartner Furchteinflößend, für eine Schattenmagierin wohl das Normalste der Welt.


    Natürlich hatte Zandhros sich Informationen über seine Wunschpartnerin besorgt. Er hatte viele gute Quellen, schließlich arbeitete er mit der Diebesgilde von Nir'alenar, die offiziell gar nicht existierte, seit einigen Jahren erfolgreich zusammen. Er verkaufte ihnen Zaubermittelchen, mixte ein paar Gifte und Drogen und den ein oder anderen Zauberspruch hatte er auch schon für Geld eingesetzt. Bei Shizar war es auffallend schwer gewesen, an Informationen heranzukommen, die abseits eines normalen Lebens eine Rolle spielten. Es war fast so, als ob die liebe Shizar jede Spur zu beseitigen versucht hatte. Was ihr zugegebenermaßen auch zum größten Teil erfolgreich gelungen war. Aber es hatte auch nicht jeder Suchende die Möglichkeiten, die Hilfe der Diebe in Anspruch nehmen zu können. Somit war Zandhros in der glücklichen Lage, einiges an Wissen über Shizar sein Eigen nennen zu dürfen. Soviel Wissen, dass er geradezu darauf brannte, sie näher kennen zu lernen.


    Er wollte der schönen Magierin eine Antwort geben aber just in diesem Moment kam die Bedienung mit dem Essen. "Ah endlich, dass Essen. Ich vergehe fast vor Hunger. Die Arbeit hält einen oft von solchen Dingen ab." Seine Miene wirkte amüsiert, wohl wegen der jetzt erzwungenen Redepause. Es wirkte wie ein Nadelstich gegen Shizar. Zandhros liebte es, wenn er jemanden auf die Folter spannen konnte.

    Sie weicht ein wenig aus. Ob sie Probleme mit der Existenz der Göttin der Nacht hat? Zandhros Gedanken wanderten umher. Er selber hatte sich manchmal auch gefragt, ob die Göttin Shirashai manchmal einfach nur verrückt war oder verspielt. Aber dann verwarf er diese Gedankengänge und wandte sich wieder mit vollstem Interesse seinem Gegenüber zu.
    Shizar. Sein Geist formulierte den Namen der Schattenkünstlerin vor ihm. Sie gefiel ihm von Augenblick zu Augenblick, den er mit ihr hier verbrachte, immer mehr. Schließlich war trotz all seiner Eigenarten ein Mann mit all den Interessen, die sein männlicher Körper für das weibliche Geschlecht mitbrachte. Seihne Augen wanderten unaufdringlich über Shizars Antitz, dann über ihren Oberkörper. Er stellte sich für einen Moment vor, wie es sein mußte, die Nacht mit ihr zu verbringen. Wahrlich ein angenehmer Gedanke, mußte der Schattenmeister sich eingestehen. Shizar erregte ihn auf eine Weise, wie er es schon länger nicht mehr verspürt hatte bei einer Frau. Dies mußte besonders an der Tatsache liegen, dass sie eine seiner größten Interessen teilte.


    "Wie ich mir den Anlauf unseres gemeinsamen Abends vorstelle, wollt Ihr wissen, schöne aber auch gefährliche Shizar? Sagt mir eher, was Ihr euch von diesem Abend erwartet? Denkt Ihr, ich suche eine willenslose MItarbeiterin? Oder eine Gespielin für die körperlichen Abwandlungen der Liebe? Haltet Ihrm ich für einen dummen oder einen schlauen Mann? Wirke ich auf Euch wie ein Opfer oder könnt Ihr euch eine Partnerschaft mit mir vorstellen und gemeinsam das Buch der Schatten zu ergründen?"


    Zandhros nahm wieder einen Schluck vom feinen Weine. Langsam verspürte er auch Hunger und sein Blick suchte die Bedienung, die es aber nicht zu bemerken schien.


    "Ich habe mir gedacht, wir lernen uns etwas besser kennen. Definieren unsere Vorstellungen einer gemeinsamen Arbeit und ja, was andere Interessen angeht. Ich finde Euch äußerst anziehend aber ich werde nicht so plump sein und Euch am ersten Abend, der auch unter einem anderen Stern steht, den Hof zu machen oder besser gesagt, dies zu versuchen. Ich bin nicht solch ein Mann. Ich will einfach wissen, wer ist Shizar? Was tut Shizar. Was wünscht sie sich und wird die Schattenadeptin mit mir eine Partnerschaft formwen, die für uns beide von Vorteil ist oder wird sie die erstbeste Gelegenheit nutzen, mich zu hintergehen und das Buch an sich zu reissen?"

    Sie hatte angebissen, dass war Zandhros klar. Er vermutete, dass sie versuchen würde, ihn zu übervorteilen. Sie war schließlich eine Ausübende der Künste der Nacht. Er wäre geradezu enttäuscht, wenn sie es nicht versuchen würde. Er traute niemanden wirklich über den Weg, auch wenn sein Gegenüber mehr als reizvoll war und er nicht im Geringsten etwas dagegen hätte, mit ihr die Nacht zu verbringen, niczht nur eine Nacht, korrigierte er sich gedanklich. Aber vielleicht hatte sie ja auch nicht vor, ihn zu betrügen. Er würde vorsichtig sein. Das Spiel ging weiter.


    "Shizar." Er betonte den Namen mit einem gewissen Unterton in der Stimme, so als ob er ein kostbares Juwel begutachten würde. nicht unangenehm und Shizar konnte sich sicher sein, dass er nicht nur ein geschäftliches Interesse hegte. "Shizar, ich bin ein Schattenkind, genau wie Ihr. Shirashai ist unsere Mutter, ob wir sie nun anbeten oder verfluchen, dass spielt keine Rolle. Jeder Meister der Nacht ist ein Kind der ewigen Schatten, ob er will oder nicht, es spielt keine Rolle. Wir gehören der Mutter der Dunkelheit. Natürlich verehre ich Shirashai aber das sollte eigentlich jeder mit sich selber vereinaren, wie stark er die Göttin unserer Kunst anbetet, findet Ihr nicht? Also was für eine Rolle spielt das schon. Jedes Mal, wenn wir einen Zauber weben, beten wir praktisch unsere Göttin an. Also was soll es?"


    Er hielt inne und nahm einen Schluck von dem Wein. Rot, dunkel und angenehm im Geschmack. Zandhros musterte die Schönheit abwartend.

    Zandhros nahm einen weiteren Schluck zu sich. Einen Augenblick verharrte er und musterte sein attraktives Gegenüber mit offenem Blick. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. Ja sie war die richtige Partnerin, da war er sich definitiv sicher!


    "Nun, werte Shizar, es ist einfach. Wirklich einfach! Ich habe über ein Jahr nach geeigneten Ausübenden der Kunst der Nacht gesucht. Die, die ich bisher fand, sind nützlich aber in meinen Augen nicht ernsthaft geeignet, dass Buch zu ergründen. Ich kann ihre Kräfte brauchen, ja das kann ich wahrlich, jedoch sind sie keine geeigneten Partner für dieses, nennen wir es einmal ein Projekt."


    Zandhros Blick wurde durchdringend, so als ob er tief ins Innerste der schönen und kühlen Shizar blicken würde. Einer normalen Frau hätte er damit wohl so etwas wie Furcht und Schrecken oder höchsten Respekt eingejagt. Einer ausgebildeten Schattenmagierin machte dies mit Sicherheit nichts aus.


    "Ihr dagegen, Ihr seid etwas Anderes, etwas Besonderes. Das Buch hat mich zu Euch gesandt. Es will Euch, so wie es mich will. Es akzeptiert nur diejenigen , die es aussucht. Es ist beseelt, vollgesogen mit der Macht der Essenz der Schatten. Selbst das Flüstern der dunklen Göttin hallt manche Nacht beim Lesen des Buches durch die Dunkelheit. Süß und voller Versprechungen, voller Verheissung. Ja ich habe es selber schon gehört. Und wenn Ihr ehrlich zu Euch selber seid, meinte Liebste, was für eine Schattenherrin wäret Ihr, wenn Ihr nicht die Lust verspüren würdet, in dem Buch der Bücher zu lesen?"


    Er lächelte, dieses Mal eher verspielt wie eine Katze, die mit ihrer Beute, einer Maus spielte. Shaizar war aber keine Maus, dass wußte Zandhros selber gut genug. Sie beide waren ebenbürtig, deshalb hatte das Buch ihn den Weg zu ihr gewiesen.

    Zandhros lächelte äußerst freundlich. Für einen Moment liess er seine Maske, die er normalerweise immer zur Schau trug, beiseite. "Glaubt Ihr wirklich, ich würde mir die Mühe machen, Euch zu einem gemütlichen Essen einladen, um Euch dann mit einem billigen Gift gefügig zu machen? Glaubt Ihr, geschätzte Shizar, ich hätte das nötig?" Er prostete seinem Gast zu mit dem Glas und trank einen Schluck. "Aber, nur um es klarzustellen. Ich habe meinerseits selbstverständlich auch Schutzvorkehrungen gegen eine Attacke von Eurer Seite getroffen. Das nennt man wohl die angelernte Paranoia unserer dunklen Zunft, nicht wahr?" Seine eisblauen Augen funkelten frech Shizar entgegen. Zandhros fühlte sich sehr angezogen von der Frau, die ihm ebenbürtig war, dass wußte er. Ihre Magie war genauso stark wie seine. Reizvoll, gefährlich und attraktiv. Shizar gefiel ihm!