Beiträge von Zandhros

    Spät in der Nacht ging Zandhros durch die Straßen. Er war komplett in Schwarz gekleidet, elegant und zeitlos wirkte seine Kleidung. Der Schattenmagier hatte nicht schlafen können und es trieb ihn in die eindeutig gefährlicheren Viertel der Stadt. So war es nicht verwunderlich, dass er irgendwann, eine halbe Stunde vor Mitternacht, in der Schwarzen Katze eintrat. In seiner rechten hand hatte er den Spazierstock, den er äußerst geschickt auch als Waffe einsetzen konnte. Es war zwar keine Klinge darin verborgen aber der Stock war magisch aufgeladen mit den Kräften der dunklen Magie der Nacht. Schattenmagie konnte genauso tödlich sein wie eine Klinge und hier war man besser nie ohne Waffe. In einer ruhigeren Ecke, falls man in der Schwarzen katze davon reden konnte, nahm der Schattenmagier Platz und bestellte ein dunkles Bier. Einige Leute kannten ihn, kein Wunder, schließlich arbeitete der Magier gegen Bezahlung für die Diebesgilde.

    "Ich lege meine Karten eigentlich zu solch früher Stunde nicht gerne offen auf den Tisch, meine Liebste. Aber da Ihr in meinen Augen die geeigneteste Person seid, werd ich es totzdem tun."


    Zandhros blieb stehen, außerdem hatte seine Gastgeberin ihm keinen Platz angeboten.


    "Ich weiß, wo das Buch der Schattengesänge ist..."


    Zandhros wartete gespannt auf die Reaktion der Magierin.

    Zandhros Fee hatte es sich derweil auf der linken Schulter ihres Freundes bequem gemacht. Die andere Schattenfee schien ein etwas angespanntes Verhältnis zu ihrer Herrin zu haben. Eine Tatsache die schonmal bei Schattenmagiern vorkommen konnte. Vielleicht stimmte das Gerücht ja, dass ein wenig der Essenz der Göttin der Nacht in jeder Schattenfee steckte.


    Zandhros lächelte:"Nun bevor der Zirkel mit seiner Arbeit beginnt, muss er erst einmal vollständig sein. Dann wird ein gemeinsames Paktritual abgehalten, bei welchem sich jeder der Anwesenden zum Stillschweigen verpflichtet. Ihr wißt selber dank eurer Ausbildung, wie schmerzhaft das Nichteinhalten solch eines Paktes werden kann, nicht wahr? Dann erst wird gemeinsam der arkane Weg der Schatten erforscht."

    Zitat

    Original von Valea
    *g* Ok, Schattenmagier tendieren dazu etwas wehrhafter zu sein als Zaubersänger.


    Oh ja. Schattenmagie ist nett gemein...
    :D Und in Kombination mit Feuer :rolleyes:

    Zandhros nickte bedächtig bei Shizars Worten. "Ja ich habe Euch ausgewählt, weil Ihr die einzige Schattenzauberin seid, die ich für genauso engagiert, wissbegierig und machtvoll halte wie mich selber. Ihr seid eine der talentiertesten Anwenderinnen der dunklen Magie auf dieser Insel und wenn es jemanden gibt, den ich gerne in dem Schattenzirkel hätte, dann seid Ihr es!"


    Zandhros meinte dies aufrichtig. Seine Informationen hatten alles bestätigt. Shizar war ausgesprochen stark im Umgang mit der Schattenmagie und sie gehörte zu den wenigen Magiern, die geeignet waren für das geplante Vorhaben. Sie und zwei weitere Schattenzauberer. Zandhros lächelte freundlich. "Wißt Ihr, wir müssen keine Freunde werden, wenn Euch das nicht zusagt, aber ich glaube, wir können hervorragend zusammenarbeiten und forschen!"

    "Nein verehrte Dame, dies ist nicht der Grund meines Besuches. Ich habe einige Recherchen betrieben in den letzten Monaten über gewisse Themen der Magie. Dabei stiess ich immer wieder auf neue Möglichkeiten, die Kraft der Zauberei zu intensivieren. Aber leider geht das nicht alleine. Es sind Rituale notwendig, welche nicht von einem Anwender der magischen Kraft alleine bewätligt werden können. Nein, leider nicht alleine. Deshalb habe ich mich umgehört, welche Personen geeignet wären um gemeinsam zu forschen und die arkanen Geheimnisse zu lüften."


    Zandhros machte eine kleine Pause und schaute sich mit einem prüfenden Blick um.


    "Um es frei heraus zu sagen. Ich suche Gleichgesinnte, die mit mir einen Zirkel der Nacht gründen. Einen Bund von Schattenmagiern die gemeinsam die Tiefen der Macht der Schatten erkunden. Was haltet Ihr davon?"

    "Natürlich, gerne. Habt Ihr keine Diener? Es mag vielleicht unverschämt klingen, aber dieses Anwesen gehört in einen besseren Zustand versetzt. Die Architektur ist von einer Bauweise wie man sie Heute nicht mehr vollständig beherrscht. Ich kenne einen sehr talentierten jungen Mann, der Euer Anwesen in einen zu Euch passenden Zustand versetzen könnte. Also solltet Ihr jemals Interesse haben, lasst es mich wissen. Aber kommen wir zum eigentlichen Grund meines Besuches."


    Zandhros Blick wurde dunkler und ernster, seine Augen waren jetzt völlig schwarz, eine Eigenschaft, die seit seiner offiziellen Anerkennung als Schattenzauberer regelmässig auftrat.

    "Nein, meine Gnädigste. Das war keine Drohung, nur eine Feststellung der Tatsachen. Ich muss leider sagen, dass die Ausübenden unserer Kunst manchmal ein wenig bösartig sind und man deshalb mit einer gewissen Menge Vorsicht und Misstrauen länger am Leben bleibt. Ich bin aus mehreren Gründen zu Euch gekommen, Shizar. Einmal um zu sehen, wem dieses prachtvolle Gemäuer gehört. Dann um vielleicht eine Gleichgesinnte des dunklen Weges näher kennen zu lernen und ihr einen Vorschlag zu unterbrieten und drittens auch aus Neugier. Vielleicht eine meiner größten Schwächen überhaupt!"

    Zandhros schaute neugierig auf die sich öffnende Tür. Bei allen Göttern, diese Schattenmagierin mit Namen Shizar war eine atemberaubende Schönheit. In dieser Sache hatten seine Informanten wahrhaftig nicht gelogen. Sie war eindeutig nach seinem Geschmack aber äußerlich liess der Zauberer sich das nicht anmerken. Ihr elfisches Gesicht war äußerst faszinierend. Ihre Bewegungen äußerst geschmeidig. Ihr Körper, ja eine Sünde. Und seine magischen Fühler zeigten ihm, sie war keine schwache magierin. Sie war ein Geschenk von Shirashai. Ja perfekt.


    "Ich grüße Euch, Shizar. Ich bin Zandhros, wie ihr ein Ausübender der Kunst der Nacht. Ich bin nicht mit bösen Absichten gekommen, also laßt eure Magie ruhen, sie würde euch auch Nichts nützen. Ich habe mich abgesichert gegen eventuelle Angriffe jeglicher Art." Was auch der Wahrheit entsprach. Jeder Zauber, der gegen ihn angewendet würde, würde mit verstärkter Kraft auf den Anwender zurückgeschleudert werden. Dieser Zauber, ein Abschiedsgeschenk seiner Lehrmeisterin, hatte ihm schon mehrmals das Leben gerettet. "Außerdem, wenn ich euch etwas Böses antun wollte, hätte ich mt Sicherheit nicht an Eurer Tür angeklopft. Also was ist, darf ich eintreten? Oder wollt Ihr mich hier im Türrahmen stehen lassen?"


    Er legte ein charmantes Lächeln auf und zwinkerte seinem Gegenüber frech zu.

    Zandhros tuschelte mit seiner Feenbegleiterin. "Sie haben uns bemerkt, mein Freund. Sie weiß, dass Du ein Schattenzauberer bist, genau wie sie selber. Es dürfte interessant werden. Die Besitzerin dieses einstmals prachtvollen Anwesens ist in etwa gleich gut ausgebildet in der Ausübung der Magie der Nacht. Also sei bitte dieses Mal ein wenig vorsichtiger in Deinem Tun. Unsere Lehrmeisterin kann uns nicht immer beschützen, wobei ich bezweifle, dass sie es in diesem Falle tun würde. Ich spüre eine bekannte Aura. Jemand oder etwas war hier vor Kurzem, dass mir irgendwie sehr vertraut ist."


    Zahndhros nickte. Endlich eine Herausforderung oder vielleicht eine potentielle Verbündete. Es wäre ihm persönlich äußerst angenehm, wenn diese geheimnisvolle Shizar eine Partnerin werden könnte. Bisher waren die meisten Kandidaten nicht geeignet gewesen. Vielleicht würde es sich sich ändern.


    "Keine Sorge, ich werde mich benehmen und ich habe auch eine kleine Rückversicherung, falls uns die Bewohnerin des Hauses etwas Böses will!"


    Zandhros klopfte an die Tür und wartete.

    Zandhros ging bedächtig über das Grundstück. Der Garten wirkte wild und auf eine bestimmte Art und Weise bedrohlich. Hier würde ein Gärtner sich eine goldene Nase verdienen können. Der Schattenmagier schüttelte bedauernd den Kopf. Wie konnte man solch ein Anwesen nur so vernachlässigen? Womöglich war die Besitzerin an dererlei weltlichen Dingen nicht interessiert. Obwohl seine Informanten ihm gesagt hatten, dass Shizar eine außergewöhnliche Frau sein sollte. Zandhros würde es ja gleich selber feststellen können. Seine Feenfreundin schwebte unsichtbar neben ihm, bereit sofort auf magische Art und Weise zuschlagen zu können. Sie traute dem Braten nicht aber Zandhros hatte seinen eigenen sturen Schädel.