Beiträge von Zandhros

    Zandhros hatte sich seit seiner Ankunft in Nir'alenar schnell einen Überblick verschafft über alle bekannten Ausüber der Schattenmagie. Es waren erstaunlich viele Zauberer, die meisten aber eher nicht der Rede wert. Bei der Besitzerin dieser Villa dagegen, schien es sich um eine sehr erfahrene Zauberin der Schatten zu handeln. Ja vielleicht sogar fast so stark wie er selber. Außerdem hatten seine Nachforschungen ergeben, dass es sich bei Shizar um eine äußerst beeindruckende Frau handeln sollte. Dies in Kombination mit der Schattenmagie machte sie zu einem äußerst lohnenswerten Ziel für einen Besuch. Abstecken des Reviers hätte man es auch nennen können aber Zandhros war einfach verdammt neugierig! Er betrat das Grundstück.

    Zitat

    Original von Yenvar al Taliar
    Abfindung? Wofür?
    Die Geschenke will ich auch!!!


    Nee ich könnte auch auf die Abfindung verzichten, wenn ich dafür meinen Job hätte behalten können. Naja jetzt hab ich mir ein paar Sachen gegönnt, hauptsächlich aber von der Kohle, die ich noch so hatte. Die Abfindung wächst und gedeiht jetzt auf nem Extrakonto und ist für nen Ortswechsel gedacht. Aber so einen kleinen schwarzen Ipod Nano mußte ich mir echt geben. Jetzt brauch ich nur noch ne vernünftige Schutzhülle dafür.

    "Einen anderen Wunsch? Nein, im Moment habe ich keinen anderen Wunsch. Ich danke Euch, für Eure Bemühungen und ich denke, dies ist der Anfang einer guten geschäftlichen Beziehung für beide Seiten.""


    Zandhros lächelte freundlich neutral, sein Gesicht verriet seine wahren Gedanken in keinster Weise. Der Zauberer erwiderte den Händedruck und beendete die Verabschiedung mit einem Handkuss, wie es die Etiquette nicht besser vorschreiben konnte.


    "Ich wünsche Euch einen schönen Tag und weiterhin erfolgreiche Geschäfte und wenn Ihr etwas benötigt um ungewünschte Besucher fernzuhalten, so gibt es da auch ein paar magische Tricks, die sowas ermöglichen."


    Eine kurze Verbeugung, dann wandte er sich in Richtung der Tür zur Straße, die gekaufte Ware unter dem linken Arm. Dann entschwand er in Richtung der Stadt.

    "Ja ich bin äußerst zufrieden und denke mir, dass wir noch öfter ins Geschäft kommen werden, meine Liebste. Ich brauche zuverlässige und vor Allem verschwiegene Lieferanten. Schließlich muss ja nicht jeder wissen, was ich überall kaufe!"


    Zandhros lächelte freundlich als er dies sagte. Seine blauen Augen blieben aber von diesem Lächeln so gut wie unberührt.


    "Aber ich hoffe, dass nicht andauernd solch ängstliche und neugierige Gäste hier reinschneien. Sowas ist nicht gut fürs Geschäft!"

    Zandhros wurde langsam extrem ungeduldig. Er stand auf und der kleine geflügelte Schatten wurde für einen Moment neben ihm sichtbar. Der Schattenmagier nickte nur und dann ging er entschlossenen Schrittes zu Zalida und dem Unbekannten. Seine Augen verfärbten sich zu einem dunklen Schwarz, welches jegliches Licht regelrecht vertrieb. Sein Gesicht wirkte dadurch mehr wie das Antlitz eines übernatürlichen Wesens. Eigentlich nur ein kleiner Zaubertrick der Schattenmagie aber immer wieder gut für ein wenig Ehrfurcht und auch Angst.


    "Gibt es ein Problem meine Gnädigste? Wer stört uns denn jetzt wieder?"


    Zandhros war ein wahrlich imposanter Anlick im Moment, was auch auf seine Körpergröße von knappen zwei Metern zurück zu führen war.

    Zandhros hatte dank seines magischen Begleiters einiges mitbekommen. Interessant. Sonnenstaub. Diese Ashaironi konnte eine gute Quelle für benötigte Substanzen werden. So brauchte er nicht direkt die entsprechenden Personen anzusprechen. Wozu waren Händler schließlich da? Er warte geduldig auf die Rückkehr der Schlangenfrau.

    Noch ein Kunde. Diese Frau mußte eine ziemlich große Kundschaft haben. Zandhros fragte sich, ob es nicht besser sei, ein anderes Mal wieder zu kommen. Es mußte ja nicht jeder wissen, wo er sich gewisse Ingredenzien für seine Experimente besorgte. Seine Fee flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er mußte grinsen. Auf einen Beobachter mußte es wie das Grinsen eines Hais wirken, der seine Beute anknabbern wollte.

    Diese Giftmischerin war eine recht exotische Schönheit in Zandhros Augen. Aber er hatte zur Zeit andere Gedanken in seinem Kopf. Frauen waren für ihn nicht das Wichtigste im Leben. Er hatte keine Probleme mit Ihnen aber er mied sie meistens. Magier hatten andere Vergnügungen.


    "Keine Angst, meine Liebste. Hier ist eine Anzahlung für das fehlende Material! Und das was da ist, zahl ich auch sofort! Was bekommt Ihr von mir?"

    "Hmm die Insel verlassen? Nun das ist nicht so leicht, wie ich gehört habe. In den Schulen der Magie wurde darüber öfter geredet aber es scheint ein recht sinnloses Unterfangen zu sein. Die Insel wurde ja durch Götterkraft versenkt. Wer mag schon gegen einen Gott antreten? Aber es soll trotz Allem Mittel und Wege geben um hier weg zu kommen. Ja sehr wahrscheinlich mit Hilffe von Magie. Und ja, ich bin ein Zauberer, habe mich aber noch nie mit dem Wegkommen von der Insel befasst."

    Zandhros lächelte verstehend. Ja die Gnade der Geburt. In seinem Fall war dies auch nicht eine positive Erfahrung. Sein Vater war ein Adliger, der seine Mutter bei einem Techtelmechtel geschwängert hatte und dann eiligst verschwand. Seine Mutter war in Schimpf und Schande aus dem Haus der reichen Eltern geworfen worden. Zandhros wuchs auf den Straßen auf. Seine Mutter starb, als er sieben war. Ja und der Rest? Nein er dachte nicht weiter.


    "Ja ich denke, ich weiß was ihr meint. Aber glaubt mir, ich hätte mir so manche Dinge auch anders gewünscht in meinem Leben!"

    "Ja ich weiß. In Zaubererkreisen ist zur Zeit eine Art Wettbewerb für die Zusammenstellung eines magischen Rituals, für das man Aradithpulver benötigt. Da mich ein wenig der Ehrgeiz gepackt hat, dachte ich mir, ich nehme an dem Wettbewerb teil. In drei Tagen reicht vollkommen aus."


    Zandhros machte eine kleine Pause und schaute sich ein wenig um.


    "Aber sagt, wie kommt eine Frau wie ihr, nach hier unten?"

    "Nun, es muss nicht viel von dem Aradithpulver sein. Es genügt ein kleines Beutelchen mit 20 Gramm des Pulvers. Und was die Gesinthkristalle angeht, wenn ihr die besorgen könntet, sagen wir fünf Stück, wäre ich höchst erfreut. Sie sind recht schwer zu ergattern auf der Insel und meine Stammquelle ist vorige Woche durch einen bedauerlichen Unfall dahingerafft worden. Leider. Sehr schade aber ich mag es nicht, wenn man mich betrügt!"

    Da, wieder dieses Huschen in Höhe der linken Schulter des Kunden. Er drehte seinen Kopf kurz zur linken Seite und seine Augen glühten kaum merklich auf. Unheilvoll und bedrohlich wirkte die Szenerie für einen kurzen Moment. Er schien mit höchster Wahrscheinlichkeit der zaubernden Zunft anzugehören.


    "Verzeiht die kurze Unterbrechung aber meine Begleitung hat mich auf etwas hingewiesen."


    Begleitung? Natürlich, Magier hatten immer einen Vertrauten dabei. Eine Fee, ob männlich oder weiblich spielte da keine Rolle.


    "Ich benötige mehrere Dinge, die hier nur schwer zu bekommen sind. Also ich brauche Aradithpulver, Geosinthkristall, dass Gift der Regenbogenviper und gemahlene Schuppenhaut einer Antharechse."

    "Ja ihr wurdet mir von einem sehr guten Bekannten empfohlen, der wie ich, gewisse Substanzen für allerlei Experimente benötigt. Er meinte, ihr hättet definitiv die Dinge, die ich benötigen würde für ein bestimmtes Ritual. Es handelt sich dabei um Pulver und Tränke, die nicht an jeder Ecke erhältlich sind!"


    Zandhros Stimme klang kühl, berechnend und sehr sicher. Und hatte sich da etwas auf seiner Schulter bewegt? Nein war wohl nur eine Lichtspiegelung.


    "Oh ja, ein Tee wäre mit Sicherheit nicht verkehrt. Habt vielen Dank!"

    "Guten Tag, werte Zalida. Ihr wurdet mir von einem guten Bekannten empfohlen, der mit euch schon einige Geschäfte getätigt hat. Aber ich denke, über Geschäfte sollten wir wohl nicht an der offenen Tür reden. Denkt ihr nicht auch?"


    Zandhros lächelte entwaffnend neutral. Er war schließlich kein Bettler und Hausierer, sondern ein gutsituierter zahlender Kunde, wenn die Ware stimmte. Und laut seinen Informationen hatte die Dame vor ihm die richtigen Waren für ihn.

    Zandhros hatte lange nach einer neuen Quelle für Ingredenzien für seine Experimente gesucht. Einer seiner Freunde hatte ihm die Adresse eines neuen Ladens gegeben. Nun war er hier. Hinter diesen Mauern sollte ein Laden für Gifte und Substanzen aller Art verborgen sein? Er hoffte für seinen Freund, dass dies der Wahrheit entsprach, sonst würde sein Freund eines Morgens an einem anderen Ort aufwachen als im üblichen Bett. Zandhros war nicht zimperlich in der Wahl seiner Mittel. Er schüttelte kurz den Kopf, dann klopfte er an die Tür und wartete. Einige Passanten beobachteten den schwarzhaarigen Mann mit den silbernen Augen beiläufig. Wann öffnete denn endlich jemand?