Beiträge von Elaiya Shiya'Sandra

    "Glaubst - glaubst Du das wirklich?" Elaiyas Stimme war sehr leise geworden. "Sicil, jemanden im Kampf töten ist eine Sache, aber wärest du wirklich in der Lage, einen wehrlosen Mann einfach umzubringen?" In diesem Moment fürchtete sie sich fast ein wenig vor ihm. "Hier sind genug Leute, die bezeugen können, wer zuerst aggressiv geworden ist. Sie werden ihn doch nicht sofort wieder laufen lassen können.. wenn man dann noch dazunimmt, was seine Kollegen über ihn aussagen können über dieses erste Mal, als er dich angegriffen hat..." Elaiya verstummte. Sicils düsterer Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass er anderer Meinung war.

    Elaiya war nach Sicils überraschendem "Angriff" lachend davon gespritzt, doch kehrte sie jetzt in den Wohnraum zurück - immerhin konnte sie ihre Gäste nicht gut so lange allein lassen. So bekam sie noch mit, was Sicil vorschlug und was Karea darauf erwiderte. Sie lachte leise. "!Nun - ich kann dir alles vorspielen was du willst, nur das eine wird mir nie gelingen - jemanden glauben zu machen, dass ich ihn mag oder ihm wohlgesonnen bin, wenn das nicht stimmt. Zumindest nicht, wenn es ... brenzlig wird. Ich fürchte, dafür bin ich einfach nicht, hm, kühl genug oder mutig genug - such es dir aus. Von daher wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn ihr mich beide eure verschiedenen Arten des Kampfes klehrt, und du Karea, mich darin unterweist, wie man Leute, die einem Böses wollen, um den Finger wickelt..."

    Elaiya ließ sich von Sicil nur so widerstrebend mitziehen, dass der Nachtelf tatsächlich ein wenig Kraft aufwenden musste, um die Halbnymphe in den Saal zu bekommen. Endlich drinnen blieb sie dann doch noch einmal stehen - Sicil hätte sie jetzt schon mit einiger Gewalt weiterziehen müssen. Das alte Spiel - ihr war, als würde sie keine Luft mehr bekommen, udn ihr Herz schlug, als hätte sie einen Dauerlauf hinter sich. Was hat mich bloß geritten, hier hin zu wollen?, fragte sie sich. Jetzt war es jedenfalls zu spät - sie musste nun dadurch. Sie holte tief Luft und sah sich dann im Saal um, versucht, mutiger auszusehen als sie sich fühlte. "Siehst du Karea und Seoul irgendwo?", fragte sie-

    "Es ist natürlich auch der Beruf der Barden, Spott zu verbreiten...", sagte Elaiya ernst, "doch niemals würde ich über Gebrechen spotten.Nein, so war es wirklich nicht gemeint. " Die Halbnymphe unterbrach sich kurz, als sie vermeinte,Meeresrauschen zu hören. Wo war es hergekommen? Doch dann zuckte sie mit den Schultern. Wahrscheinlich war das Meer außerhalb der Kuppel nur ein wenig unruhig. Noch immer lag ihr Blick auf der schönen Sternenkatze - so, dass Shir'elei an ihrer Seite schon begann eifersüchtig zu werden und ein leises Fauchen tief in ihrer Kehle hörten ließ.


    "Nun denn - es gibt in der Tat mehrere Nachtelfen in der Stadt. Zwei kenne ich ganz gut, beides Männer, einer von ihnen..." sie ließ den Satz unvollendet in der Luft hängen. und fuhr nach einer kurzen Pause fort, "Nun, ich fürchte, das bedeutet nicht, dass die Einwohner der Stadt nicht die üblichen Vorurteile hätten. Fragen... hatte ich keine konkreten, ich wollte nur... versuchen, mit Euch ins Gespräch zu kommen..."


    Elaiyas Stimme verlor sich ein wenig, als sie der Sternenkatze hinterhersah. Dann riss sie sich jedoch zusammen. "Ich hoffe, das erscheint Euch nicht unverschämt."

    "Möchtest Du wirklich schon wieder hinein?" Ein wenig Enttäuschung klang in Elaiyas Stimme mit, als sie Sicil folgte. Sie hatte sich hier draußen entschieden wohler gefühlt als in dem Gewühle drinnen, jedoch... wenn sie an den einen Tanz vorhin dachte, erschien ihr das Innere des Ballsaales wieder in einem freundlicheren Licht, und ein erinnerungsseliges Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Nun, aber Du hast natürlich Recht, es wäre wirklich unhöflich, allzu lange hier draußen zu verweilen. Ob Karea und Seoul sich wohl schon fragen, was wir treiben?" Sie lachte leise und ging mit Sicil zum Ballsaal zurück. Auf der Schwelle hielt sie jedoch erstmal inne und fasst die Hand des Dunkelelfen fester. War es etwa noch voller geworden? Sie würde ein paar Sekunden brauchen, um sich an den Gedanken an das gewühle dort drinnen zu gewöhnen und genug Mut zu finden, hineinzugehen.

    Elaiya war zunächst ein wenig überrascht, dass Seide sie als die Bardin erkannt hatte, die soeben gesungen hatte, doch dann überlegte sie, dass die Blinde wohl ein sehr geschultes Gehör haben musste und sie wohl an ihrer Stimme erkannt hatte. "Dabke sehr.", antwortete sie und setze sich, wobei sie interessiert die Sternenkatze musterte. "Eine überaus hübsche Begleiterin habt Ihr da... nun, Seide, es tut mir leid, wenn mein erstes Lied Euch verletzt hat. Es war von meiner Seite nur ein Versuch, Kontakt herzustellen - ich muss gestehen, ich war neugierig, Euch näher kennenzulernen, denn ich treffe nicht oft Nachtelfen hier - einen kenne ich sehr gut, und er steht mir sehr nahe, und so möchte ich gern mehr über Euer Volk lernen." Sie hatte beschlossen, es mit Offenheit zu versuchen und hoffte, dass Seide keinen Anstoß daranb nahm.

    "Ich... ich weiß nicht, was wir mit Beron machen sollen." Elaiya hatte Astragars fragenden Blick wohl bemerkt. Ihre Stimme klang immer noch ein wenig zittrig. "Ich fürchte, so weit habe ich nicht gedacht. Dieser Zaubergesang war einfach alles, was mir in den Sinn kam..." Sie schmiegte sich enger an Sicil und holte tief Luft. "Ich hatte Angst, dass er Dich diesmal wirklich tötet.", sagte sie leise.Immer noch war sie so verwirrt, dass es ihr schwerfiel, klare Gedanken zu fassen, und dann diese dunkelhaarige Schönheit... sie ließ ihren Blick zu der Fremden hinübergeliten und sah dann schnell wieder weg, doch ihre Hand, die die Sicils fest hielt, drückte ein wenig stärker zu. Dabei hielt sie jedoch gleichzeitig respektvollen Abstand zu dem Dolch, der soeben kurz aufgeglüht war. Es handelte sich wohl um eine magiscxhe Waffe, und obwohl sie selbst ja ihre eigene Form der Magie besaß, war ihr dies unheimlich, da es eine zerstörerische Magie war - etwas, das ihrem Wesen zutiefst fremd war.


    "Aber ich denke... wir sollten ihr wirklich melden und der Wache oder einem Vorgesetzten übergeben, oder?" griff sie den Faden wieder auf. "Das scheint jedenfalls der sicherste Weg zu sein - denn wenn Du ihn hier und jetzt umbringst, Liebster, dann wirst Du noch mehr ein Gejagter sein. Das könnte ich nicht ertragen - es ist so schon schwer genug. Der Weg des Gesetzes scheint mir der Vernünftigste."

    Elaiya hatte noch ein paar Lieder gespielt, die sie sorgfältig daraufhin ausgesucht hatte, dass sie möglichst unverfänglich waren. Nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, gestand sie der Dunkelelfe durchaus das Recht zu, etwas empfindlicher zu reagieren. Schließlich war sie nicht nur als Dunkelelfe benachteiligt, sondern auch noch als Blinde. Möglicherweise hatte sie, ohne es zu wollen, wirklich einen wunden Punkt berührt. Die Bardin beendete ihr letztes Lied und beschloss, dass es nun Zeit sei, eine kleine Pause einzulegen. Sie stellte die Harfe vorsichtig ab, ging zur Theke und ließ sich etwas zu trinken geben, dann ging sie an den Tisch, an dem Seide noch immer allein saß.


    "Guten Abend.", grüßte sie freundlich. "Darf ich mich zu Euch gesellen? Mein Name ist Elaiya'Shiya'Sandra."

    Es klappte, es klappte tatsächlich! Beron sank zu Boden und bald erfüllte sein Schnarchen den Raum zwischen den Marktständen. Elaiya hörte auf zu singen und starrte wie benommen auf den schlafenden Soldaten; Shir'elei hielt sie immer noch fest an sich gedrückt. Erst jetzt merkte sie, dass sie am ganzen Leib zitterte, und wenn nicht Sicil sie in die Arme genommen und festgehalten hätte, hätte sie sich bestimmt nicht mehr auf den Beinen halten können. Shir'elei war mit dieser Umarmung gar nicht einverstanden; sie wischte Sicil mit der Taze kurz über die Hand, ohne jedoch wirklich tiefe Kratzer zu hinterlassen, sprang dann herunter und stolzierte ein paar Schritte davon. Elaiya jedoch klammerte sich gradezu an den Dunkelelfen, und es dauerte einige Zeit, bis seine Worte und seine Streicheleinheiten sie wenigstens soweit beruhigt hatten, dass Sicil sie loslassen und seine Dolche wieder einsammeln konnte.


    Als er dies getan hatte und der Fremden, die Shirashai so sehr ähnelte, einen Handkuss gab, zog sich ihr Magen jedoch erneut zusammen. Sie drückte Sicils Hand, die die ihre noch immer hielt, unwillkürlich etwas fester. Wahrscheinlich lag es an der Angst, die sie gerade hatte durchstehen müssen, dass sie immer noch nicht so recht klar denken konnte und in dieser Geste mehr sah, als sie tatsächlich bedeutete. Aber jene Nacht nach dem magischen Spektakel stand ihr plötzlich wieder klar vor Augen. Ob es doch eine Falle der finsteren Göttin war? Elaiya konnte nicht verhindern, dass sich in den verwehenden Hauch von Tannennadeln ein leichter Zitronenduft mischte, als sie die Fremde ansah. Sie war so schön und geheimnisvoll und strahlte gleichzietig eine Aura der Macht aus - wie Shirashai...

    Elaiya taumelte nach vorn, als Berons Griff sich plötzlich löste. Fast wäre sie gestürzt, doch konnte sie sich noch rechzeitig fangen. Mit zitternden Knien lief sie ein paar Schritte, bis sie außer Berons Reichweite war. Dann jedoch bloieb sie stehen und wandte sich wieder dem Geschehen zu. Der Angriff Shir'eleis war für sie ebenso unerwartet gekommen wie für den Wachmann, und nun fürchtete sie um das Leben der tapferen, aber eben einem Menschen nicht gewachsenen Katze. Bewron riss sie sich förmlich vom Gesicht und schleuderte das Tier fort, aber damit konnte er Shir'elei nicht verletzen. Das geschmeidige Tier kam auf den Pfoten auf und wollte direkt noch einmal angreifen, doch Elaiya sprang zu ihr hin, hob sie in ihre Arme und war mit einem Satz wieder weg. Sie drückte die Katze an sich und lauschte ängstlich den Drohungen, die Beron ausstrieß. Es schien, als hätte er völig den Verstand verloren - er war wohl nun zu Allem fähig. "Ich will die ... Vorzüge von Menschen wie dir überhaupt nicht kennenlernen.", sagte sie, eine ziemlich klägliche Erwiderung, aber mehr fiel ihr im Moment nicht ein.


    Dann jedoch, woher auch immer, entstand vor ihrem inneren Auge ein friedlicheres Bild als das, was sich in der Realität bot - sie war mit ihrem Vater im Wald, und sie beobachteten eine kleine Sandkatze, die offensichtlich ihre Mutter verloren hatte. Elaiya hatte damals ihres Vaters selbstgeschriebenes Lied der Tierfreundschaft das erste Mal erfolgreich angewandt. Vielleicht fiel ihr das gerade jetzt ein, weil eben diese kleine Sandkatze jertzt warm und lebendig in ihren Armen zappelte, vielleicht war es auch so, dass ihr irgendjemand - Kireala vielleicht? einen Fingerzeig geben wollte. Elaiya trat immer noch ängstlich, aber entschlossen, wieder einen Schritt vor. Shir'elei hielt sie immer noch fest in den Armen, auch deshalb, weil ihr das Tier irgendwie Mut machte mit seiner Tapferkeit und Entschlossenheit - es zappelte immer noch herum, um endlich an Beron zu gelangen.


    Elaiya aber begann zu singen. Zunächst klang es sehr unsicher und zittrig, ihre Stimme hatte bei weitem nicht ihre übliche Klarheit und Ausstrahlungskraft. Was dieses klägliche Lied hier ausrichten sollte, war ein Rätsel. Doch nach ein paar Tönen gewann ihre Stimme schließlich an Kraft. Es war ein sanftes Lied, das so gar nicht zu dieser Situation passen wollte; es versprach Ruhe und Erholung und die Erquickung süßer Träume. Elaiya schloss die Augen und versuchte, sich im Gedanken in die Tage in ihres Vaters Studierstube zurückzuversetzen, wo er ihr dieses Lied beigebracht hatte. Eigentlich war es dazu gedacht, erholsamen Schlaf zu schenken und war wen iger geeignet, durchgedrehte Wachen in Schach zu halten. Aber es war das Einzige, was ihr einfiel.


    Je länger das Lied andauerte, desto zwingender und hypnotischer klang die sanfte, ruhige Weise, und desto klarewr wurde auch Elaiyas Stimme. Sie schaffte es tatsächlich, dem Lied die nötige Macht zu verleihen; es war, als würde sie durch ihre Angst um Sicil, Shir'elei und sich selbst geradezu beflügelt - so gut hatte sie dieses spezielle Lied noch nie gesungen. Es würde Beron schwer fallen, seiner Zauberkraft zu widerstehen und wachzubleiben.


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    Beron muss eine Willensstärkeprobe mit dem Schwierigkeitsgrad 15 gelingen, wenn er wach bleiben soll - ich hab eine 15 bei der Zauberprobe gewürfelt, Schwierigkeitsgrad war 9 - ist somit gelungen.

    Puh, wenn 9 als Schwierigkeitsgrad Durchschnitt ist, dann heißt das, dass man als Zaubersängeranfänger eigentlich kaum je ein Lied zum Gelingen bringen wird. Ist das nicht ein bisschen sehr hart?


    edit/ aber wie auch immer: ich hab grade 2 6er in Folge gewürfelt und dann noch eine 3. Beron schläft tief und fest :evilgrin:

    25 oder 30 *gg*? Oki, dann nehm ich 30 :D Ne, aber da ich auf den Traumgesang nicht wirklich was packen wollte erstmal, werd ich das Lied wahrscheinlich vergeigen - mit einem Würfel ist eine 9 so schwer zu machen *gg* Angesichts der Situation ist es aber wohl verständlich *gg* So, dann werd ich nochmal kurz nachlesen, wioe das mit dem Steigern ging.

    Meine Lieder hab ich notiert, klar - in der Bewohnerdatenbank und ich glaube auch im Charbogen. Da waren die beiden selbsterfundenen vom Vater (Lied der Blüten, Lied der Tierfreundschaft), Dann Ballade der wahren Liebe, Lied der Inspiration, Gesang der Sirene, Legende des Feuers, Traummelodie, Gesang der Ermutigung.


    Ne, die EP hast Du mir bisher verschwiegen ;)

    Hmm... es geht um die Zauberlieder. Es sieht so aus, als brauchte ich ja eins im Thread Rache. Ich fang Zauberlieder mit Machtstufe 1 an und habe noch keinen Meistergrad, oder? Mir ist im Moment nicht ganz klar, nach welchen Werten ich überhaupt würfeln soll. Noch dazu müsste ein schwierigkeitsrad festgesetzt werden, wenn ich Beron schlafen schicken will...