Auf der Suche nach dem Goldenen Narren

  • Die Djirin runzelte die Stirn. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ihre Vermutung zugetroffen hätte. Wobei zu einfach wohl treffender war. Hätte es einen so banalen Zusammenhang gegeben, wäre es wahrscheinlich kaum nötig gewesen, eine Gruppe Wildfremder anzuheuern, die sich darum kümmern sollten.


    Sie bemerkte das warme Lächeln, das Darakis ihr zukommen liess. Zum ersten Mal nahm sie aber auch den giftigen Blick war, den sie dafür von der Bediensteten erntete. Sie versuchte eine möglichst entschuldigende Miene aufzusetzen, die nicht allzu schuldbewusst aussah. Sie hatte nicht vor, sich in die persönlichen Angelegenheiten dieser Leute einzumischen. Es sei denn natürlich, es war nötig um dem Narren auf die Schliche zu kommen.


    Djasihra nickte zu den Worten Aminas, verdrehte jedoch, gut sichtbar für Sandira, die Augen als Syran das Wort ergriff. Der Schnösel hielt es also durchaus für nötig, sich weiter diesem unterschwelligen Spott zu bedienen, obwohl das Mädchen doch gerade eben so klar gezeigt hatte, wie wenig sie von solchem Gebaren hielt.


    Das Verhalten der beiden Frauen erstaunte die Dunkelhaarige so sehr, dass es für einen langen Moment in ihrer Miene zu lesen gewesen sein musste. Was ging denn in diesem Haushalt alles vor sich? Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah sie von der einen zur anderen. Es musste wohl tatsächlich noch verzwickter werden.


    إلهي، ما الذي يحدث هنا مجرد ... murmelte sie leise, aber für jeden verständlich der der Sprache mächtig war, vor sich hin.


    * Du meine Güte, was ist denn hier bloss los...

  • Gruppe A:


    Als erneut das Wort an sie gerichtet wurde, schwieg Sandira zunächst zögerlich. Noch einmal ließ sie die Augen über die Anwesenden gleiten, blieb für einen Moment an der Djirin hängen. Dann trat ein entschlossener Ausdruck in ihre Augen und sie reckte das Kinn nach vorne.


    „Ich möchte allein mit Euch reden.“


    Ihr Blick richtete sich auffordernd auf die Dienerin. Dann kehrte er zu ihrem Vater zurück.


    „Ganz allein.“


    Darakis Osseor wirkte für einen Augenblick überrascht, dann zeichnete sich Strenge auf seinen Zügen ab. Seine Stimme klang unerbittlich, als er die Aufforderung seiner Tochter beantwortete.


    „Sandira, ich bin dein Vater. Und ganz sicher werde ich es nicht dulden, dass du mich in meinem eigenen Haus des Zimmers verweist.“


    Seine Tochter schloss unterdessen die Augen und atmete sichtlich tief ein. Doch die Entschlossenheit wich nicht von ihrem Gesicht. Allerdings wurde sie nun von einem flehenden Blick gemildert.


    „Vater, bitte. Bei der Liebe, die du für meine Mutter in deinem Herzen getragen hast. Das hier muss ich allein tun.“


    Der Adelige war sichtlich verwirrt, doch er neigte schließlich das Haupt und erhob sich, um Sandiras Wunsch zu entsprechen. Nicht jedoch, ohne sich noch einmal an seine Gäste zu wenden.


    „Nun gut, wie könnte ich meiner Tochter eine Bitte verwehren. Ihr entschuldigt mich sicherlich für einen Augenblick. Ich werde unten nach dem Rechten sehen. Lahorah, wir gehen.“


    Letzteres war an die Dienerin gerichtet, die inzwischen nicht mehr bemüht war, ihre Wut zu verbergen. Beinahe schien es, als wolle sie das Wort an Darakis richten, doch schließlich schlossen sich ihre Lippen zu einem dünnen Strich und sie folgte dem Herren des Hauses aus dem Gemach.
    Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, trat Sandira Darakis einige Schritte nach vorne. Ihre zarten Finger wanden sich verkrampft um den Rücken des Stuhls, sodass sich ihre Knöchel weiß von der dunklen Haut abhoben. Schließlich sprach sie. Zuerst leise, dann mit fester werdender Stimme, die ihre adelige Herkunft deutlich verriet.


    „Ich weiß nicht, in wessen Auftrag Ihr arbeitet und es ist mir gleichgültig. Ich kann Eure Dienste bezahlen und ich werde überbieten, was auch immer man Euch versprochen hat. Aber Ihr müsst mir schwören, dass kein Wort über das, was ich sagen möchte, dieses Zimmer verlassen wird. Sonst verspreche ich Euch, dass ich all meine Mittel aufwenden werde, um Euch zur Rechenschaft zu ziehen.“


    Sie schwieg für einige Herzschläge.


    „Wenn ich mir einen anderen Rat wüsste, würde ich mich niemals an Fremde wenden. Aber ich kann in dieser Angelegenheit niemandem vertrauen, der in irgendeiner Weise mit den hohen Adelshäusern in Verbindung steht.“


    An dieser Stelle blickte sie offen auf Syran, den einzigen Adeligen in diesem Raum. Ein tiefer Atemzug folgte.


    „Ich kann nur hoffen, dass ihr mein Vertrauen nicht missbraucht. Und wenn es nur um des Geldes willen geschieht. Ich weiß, wer der Goldene Narr ist …“

    Gruppe B:


    Unbewusst trat das Mädchen einen Schritt zurück und schluckte sichtlich. Ueras Darbietung schien nicht ohne Wirkung zu bleiben. Denn bei all ihrer Verschlagenheit handelte es sich doch nur um ein junges, verwöhntes Mädchen, mit dem wahrscheinlich selten auf diese Weise gesprochen wurde.
    Erst die Erwähnung des Hausherren ließ Zorn in ihren Augen aufblitzen. Ihre Worte klangen schrill, als sie schließlich ihre Stimme wiederfand.


    „Wie könnt Ihr so mit mir reden? Wisst Ihr denn nicht, wer ich …“


    Weiter kam sie nicht, denn schon erscholl eine andere, gebieterische Stimme aus Richtung des Flurs.


    „Dahari! Komm sofort zu mir!“


    Eine Frauenstimme, die das Mädchen zusammenzucken ließ. Ihr Kopf fuhr in Richtung der Tür herum, ihr Blick ließ von Uera ab, offenbar für den Augenblick aus der Fassung gebracht von dem unterschwelligen Zorn, der in der Stimme zu hören war.

    Gruppe C:


    Merlan spürte, wie er von neuer Kraft erfüllt wurde, während er an den Ähren knabberte. Frische Energie schoss durch den Mausekörper und ließ die bleierne Müdigkeit weichen, die seine Magie blockierte. War es möglich, dass das Magierkraut so schnell wirkte und tatsächlich selbst in dieser Form etwas ausrichten konnte?

    Gruppe D:


    Der Haushofmeister hatte soeben sein Gespräch mit dem Wachmann beendet und sich zum Gehen gewandt, als ihn eine neue Stimme aufhielt. Ein wenig ungehalten – schließlich hatte er mehr als genug zu tun – wandte er sich zu der Quelle dieser neuerlichen Störung um und musterte mit einem gewissen Staunen das exotische Geschöpf, das sich vor ihm aufgebaut hatte.
    Seine Brauen zogen sich zusammen, nachdem seine Musterung beendet war. Offenbar gehörte er zu der Sorte Mensch, die sich einer gewissen Steifheit schuldig machte und auf offene Reize entsprechend reagierte. Natürlich. Er war der Haushofmeister und hatte einen Ruf zu wahren.


    „Was wollt Ihr?“


    Er klang durchaus ruppig und ließ es an Höflichkeit mangeln.

  • Syran lächelte freundlich als Sandira antwortete. Als sie erwähnte, dass sie den Goldenen Narren kannte, jubilierte er innerlich. "Sandira, ich tue dies nicht für schnödes Geld, meine Motive sind nicht weltlicher Natur. Ich gebe Euch mein Ehrenwort das ich schweigen werde über das, was Ihr uns erzählen werdet." Er machte eine kleine Pause. "Woher wisst Ihr, wer der goldenen Narr ist?" Warum lange um den heißen Brei herum reden? Jetzt zählten nur Fakten.

  • So ist es fein. Und nun rück heraus mit dem, was Du weißt und erweise Dich nützlich! Uera verzog ihren Mund zu einem herablassenden Lächeln, als das Mädchen vor ihr zurückwich. So schnell konnte es mit der Frechheit zu Ende sein. Als das Mädchen dennoch protestierend die Stimme erhob - und das nicht gerade leise - sah sich Uera fast schon im Sprung, ihre Hände auf dem Mund des Mädchens, zudrückend. Doch die Frauenstimme aus dem Flur erstickte dieses Vorhaben im Keim und mit einem Ruck sah sie in die gleiche Richtung wie das Gör. Verdammt. Ueras Verärgerung klang tief wie ein aufbrausender Sturm über dem Ozean. Hier gab es nichts mehr zu erfahren, also nichts wie weg von hier, bevor sich noch mehr Leute ihr Gesicht einprägen konnten.
    Eine Sekunde nach dem Ruf der Frau hatte sie das Fenster erreicht, stemmte sich in einer Bewegung am Fenstersims hinauf und schwang die Beine nach draußen. Sanft landete sie im Gras, nahm die Beine in die Hand und sprintete in Richtung der Grundstücksgrenze, wohlweißlich hinter dem Haus, wo sie hoffte, auf niemanden zu stoßen. Vor dem Haus würden mit Sicherheit noch Männer der Stadtwache warten, und diesen wollte sie nicht in die Arme laufen. Bald schon war sie in der buschigen Bepflanzung verschwunden und erklomm die Mauern, welche das Grundstück umgaben.
    Sie hoffte, ihre Kollegen hatten mit ihrem höflichem Gewäsch mehr herausgefunden. Sie war ein Wesen der Nacht, sie hatte gewusst, dass der Tag nichts für sie zu bieten hatte. Hättest du bis zur Dämmerung gewartet, du unnützes Ding! Ihre Wut auf sich selbst und auf das Mädchen Dahari - ein ungewöhnlicher Name, wie Uera fand - waren unbeschreiblich, doch sie versuchte sich am Riemen zu reißen, während sie sich einzelne Blätter aus dem wirren Haar pflückte und möglichst unauffällig die Straße überquerte. Im Halbschatten verborgen, mit Blick auf den Eingang des Grundstückes wartete sie darauf, dass ihre Mitstreiter das Grundstück verlassen würden. Zornig rieb sie ihre vom Klettern lädierten Finger.

  • Djasihra nickte und stimmte damit ausnahmsweise den Worten Syrans zu.
    "Wir nichts sagen. Was ihr wollen von uns, wenn wissen wer Narr ist?", gespannt sah die Djirin das Mädchen an, dass seinen Vater so gekonnt manipulieren konnte. Oder um den Finger wickeln. Dieser Darakis schien definitiv eine Schwäche für südländische Frauen zu haben, aber ob er mit ihrem Temperament auch klarkam? Was wohl mit der Mutter Sandiras passiert war?

  • Von frischer Energie erfüllt suchte Merlan sich eine versteckte Ecke, die auch für einen Menschen noch genug Platz bot. Er konzentrierte sich auf seinen Zauber in der Hoffnung nun wieder in seine natürliche Gestalt zurückkehren zu können. Ein Moment verging, dann wuchs die Maus rasch in die Höhe, das Fell zig sich in die Haut zurück und die Form wurde wieder zu einem menschlichen Mann. Das war also geschafft. Nun schnell noch den nächsten Zauber, denn schließlich wollte er nicht nackt durch die Stadt laufen. Sein Schamgefühl hielt sich zwar in Grenzen, denn während des Verwandlungsunterrichts bekam man so einiges zu sehen, aber es würde vermutlich Probleme geben.
    Auch dieser Zauber gelang sofort. Dieses Kraut schien eine tolle Wirkung zu haben. Schnell griff er in den Schatten vor ihm und zog seine Kleidung heraus. Wieder angezogen ging er die paar Schritte zu dem Magierkraut zurück. Als Mensch kam ihm die Entfernung viel geringer vor. Vorsichtig versuchte er ein paar Pflänzchen, aber nicht alle, auszugraben, um sie mitzunehmen. Dann suchte er sich eine herumstehende Kiste, zog Notizbuch, Feder und Tintenfass hervor und notierte sich alle Beobachtungen, solange sie noch frisch in seinem Gedächtnis waren.

  • Sil'anya blieb für einen Moment der Mund offen stehen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Meine Gefährten haben recht. Natürlich werden wir schweigen. Doch was ist es, dass ihr von uns fordert?”

  • Etwas genervt verdrehte Amina die Augen in Richtung der Zimmerdecke. Wenn die Tochter des Hausherren doch wusste, wer der goldene Narr war, konnte sie doch gleich mit der Sprache heraus rücken. Und warum machten ihre beiden Begleiterinnen dieses junge Ding auch noch darauf aufmerksam, dass sie für ihre Informationen bereit waren zu zahlen? Dennoch bemühte sie sich, ruhig zu bleiben. "Wenn Ihr es wisst, dann nennt uns seinen Namen", schlug sie so freundlich wie möglich vor.

  • Gruppe A:


    Sandira schwieg für einige Herzschläge, schien unschlüssig. Dann weitete ein tiefer Atemzug ihre Brust und ihre Stimme erklang, zuerst ein wenig unsicher, doch mit jedem Wort fester werdend.


    „Ich weiß es, weil ich ihn gesehen habe. Ich habe ihn nicht sofort erkannt. Es war während der Dämmerung und das Licht war schwach. Bei Eriadne, ich war so dumm.“


    Sie biss sich auf die Lippe und kämpfte gegen die Tränen an, die in ihren Augen aufsteigen wollten.


    „Er hat mich erschreckt und mein Aufschrei hat ihn vertrieben. Ich … ich konnte ihn nicht mehr aufhalten, kein Wort mit ihm wechseln, bevor er wieder verschwunden ist.“


    Diesmal verlor sie den Kampf und eine Träne rann über ihre Wange. Zornig wischte sie darüber und zwang sich, weiter zu reden.


    „Sein Name ist Dalinor. Dalinor Tamiras. Vielleicht habt Ihr vom Haus Tamiras gehört. Es war ein kleineres Adelshaus, das auf die Herstellung edler Waffen spezialisiert war, die sich für eine Weile großer Beliebtheit erfreut haben. Doch … es war einigen anderen ein Dorn im Auge. Dalinors Vater starb schließlich und er selbst war zu unerfahren, um den Niedergang der Familie aufzuhalten.“


    Sandiras Stimme wurde sehr leise und brüchig.


    „Wir waren verlobt und sollten bald heiraten. Doch Dalinor fehlten die Mittel und er war davon überzeugt, dass er mich erst heiraten kann, wenn die Ehre seiner Familie wiederhergestellt ist. Und er hatte sich in den Kopf gesetzt, dass der Tod seines Vaters kein Unfall gewesen ist. Dalinor … verschwand in einer Nacht spurlos und seine Familie mit ihm. Seit diesem Tag habe ich ihn nicht mehr gesehen. Bis heute Morgen.“


    Ein letztes Seufzen erklang und die junge Frau hing für einen langen Augenblick ihren Erinnerungen nach. Dann straffte sich ihre Figur und sie blickte jedem der Versammelten in die Augen.


    „Ich möchte, dass ihr Dalinor nicht ausliefert. Ich möchte mit ihm reden und ihn zur Vernunft bringen. Mehr verlange ich nicht. Ich bezahle euch gut dafür und wenn eure Loyalitäten nicht an einer anderen Stelle liegen, sollte es auch nichts ausmachen, zu wem ihr ihn bringt. Aber keine Seele darf etwas davon erfahren. Ihr würdet ihn in große Gefahr bringen, wenn ihr ihn verratet und ... das hat er nicht verdient. Dalinor ist kein schlechter Mensch.“


    Gruppe B:


    Uera gelangte mühelos aus dem Fenster. Daharis Aufmerksamkeit war so von der fordernden Stimme gefangen genommen, dass sie keine Anzeichen zeigte, ob sie die Bewegung der anderen Frau überhaupt bemerkte. Als sie sich erschrocken nach ihr umblickte, war sie bereits verschwunden. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf, um dann flugs das Fenster zu schließen und dem Ruf Folge zu leisten.
    Mittlerweile zeigte sich auch Uera im Freien das Bild einer Versammlung, die sich langsam immer weiter auflöste. Anscheinend gab es nicht mehr viel zu sehen. Allein die rothaarige Satyrfrau an der Tür des Hauses leuchtete auffällig aus allen anderen heraus.

    Gruppe C:


    Auch um Merlan herum blieb es ruhig. Er war in der Lage, seine Notizen ungestört zu beenden und scheinbar tat sich in dieser Gegend recht wenig. Niemand kehrte zu der Lagerhalle zurück, das Leben ging seinen gewohnten Gang und der Magier schien niemandes Aufmerksamkeit zu erregen.

  • Als er alles notiert hatte packte er die Schreibuntensilien wieder weg und schaute sich nochmal kurz um. Er betrachtete die Lagerhalle aus der Perspektive eines Menschen anstelle der eines Vogel oder einer Maus, um sie im Fall der Fälle besser wiedererkennen zu können und machte sich auf den Weg zur Villa Osseor, wo er die anderen wiedersehen wollte. Wenn ihn nicht alles täuschte würde er eine Weile unterwegs sein, doch sich wieder zu verwandeln stand ihm momentan nicht der Sinn. Also würden ihn seine Füße dorthin tragen müssen.

  • Djasihra hatte der Tochter des Hauses aufmerksam zugehört und sich dabei die grösste Mühe gegeben, so viel wie möglich zu verstehen und sich einige der Wörter für den späteren Gebrauch zu merken. Dementsprechend konzentriert sah sie aus, die Augenbrauen leicht zusammengezogen und die aussergewöhnlichen Augen direkt auf Sandiras Gesicht gerichtet.


    Als das Mädchen geendet hatte, runzelte Djasihra etwas enttäuscht die Stirn. Sie war sich so gar nicht sicher ob das Mädchen tatsächlich den goldenen Narren gesehen hatte oder ob es nur der Besuch eines verbotenen Liebhabers gewesen war.
    "Ihr sicher seid das Dalinor sein goldener Narr? Und nicht einfach wollen seine Verlobte besuchen?", fragte sie Sandira.
    "Aber Dalinor selber also auch machen Waffen? Dann sicher nötige Fähigkeit zum Herstellen der Münzen?" Fragend liess sie ihren Blick über die Anwesenden schweifen.

  • Instinktiv wollte die Windfrau widersprechen. Da sie selbst aus einer Händlerfamilie stammte, schätzte sie das Eigentum und auch den Wert der eigenen Räumlichkeiten hoch. Doch sie schloß den Mund wieder. Sie konnte jede Münze gut gebrauchen und wusste auch wie schnell man fallen konnte. "Ich wäre bereit mich auf den Handel einzulassen, jedoch müssen wir das als Gruppe entscheiden." Es gelang ihr nicht ganz ihr Missfallen darüber aus der Stimme zu bannen. Und so traf nun jeden aus der Gruppe ein Blick, der einer Aufforderung gleich kam.

  • Syran überlegte kurz. "Dalinor, den Namen habe ich schon gehört, bin ihm aber nie begegnet. Ja meine Hilfe werde ich Euch gerne gewähren. Ich habe eine Schwäche für die Unterdrückten müßt Ihr wissen und wir werden ihn hoffentlich zur Vernunft bringen, so dass er keinen Blödsinn anstellen kann. Ich hoffe nur, er kommt nicht auf die dumme Idee und wendet Gewalt an." Was Syran nicht sagte war die Tatsache, dass er ohne zögern schießen würde, wenn sein Leben in Gefahr geriet aber es würde hoffentlich nicht so weit kommen.

  • Amina fragte sich, ob dieser Dalinor tatsächlich der Narr war oder ob Sandira einfach nur wollte, dass sie ihn für sie fanden. Und wenn Letzteres der Fall war: Wie konnte sie sich nur so sicher sein, dass er überhaupt zu ihr zurück wollte? Denn dann wäre er doch bei ihr geblieben. Oder nicht? Amina fand das alles sehr verwirrend. Doch schlussendlich war es ihr egal. Wenn Sandira genügend Münzen übrig hatte, sie zu bezahlen, dann würde sie auch ihren Auftrag annehmen, auch wenn es sich vielleicht gar nicht um den goldenen Narren handelte. So nickte sie zuerst Sil'anya, dann Syran zu. "Ich werde Euch ebenfalls helfen".

  • Wortlos förderte Sandira eine Münze zutage und legte sie dann für alle sichtbar auf dem Tischchen ab.


    „Das hier hat er fallen lassen, bevor er durch das Fenster geschlüpft ist. Soviel ich weiß, nennt man ihn aufgrund dieser Münze den Goldenen Narren.“


    Sie wies auf das goldene Metallrund, das jenes bekannte Datum aufwies, das bereits die Münzen in der Kanzlei des Gnomen gezeigt hatten.


    „Dies ist der Todestag seines Vaters. Braucht ihr noch mehr Beweise?„


    Verbitterung tränkte ihre Stimme. Erst als sich die anderen zu Wort meldeten, zeigte sich ein schwaches, dankbares Lächeln auf ihren Lippen.


    „Wenn es Euch gelingt, Dalinor zur Vernunft zu bringen, wird Euch meine Dankbarkeit Euer Leben lang sicher sein. Doch bitte, sagt meinem Vater nichts davon. Er ist … kein schlechter Mensch, doch manchmal weiß er einfach nicht, wem er vertrauen darf.“


    Kaum hatte Sandira geendet, öffnete sich auch schon die Tür des Salons und eine schüchtern wirkende, hellhaarige Dienerin trat in das Zimmer. Sie räusperte sich leise.


    „Verzeiht Herrin, aber es wird nach Euch verlangt. Ihr sollt noch einige Fragen beantworten.“


    Sie errötete, als sie die Versammelten bemerkte, und senkte dann schnell den Blick. Sandira seufzte unterdessen und erhob sich dann.


    „Ihr entschuldigt mich sicherlich. Ich bitte Euch, sprecht in dieser Angelegenheit zu keinem anderen als zu mir. Ich … werde darauf warten, dass ihr mich wieder aufsucht. Doch seid vorsichtig, in diesem Haus haben die Wände Ohren und nicht immer sind sie freundlich gesonnen.“


    Der letzte Satz war kaum mehr als ein Flüstern, dann drehte sie sich um und huschte aus dem Gemach. Das Mädchen knickste und zog sich dann ebenfalls zurück. Stille kehrte ein.



    So, meine Lieben – an dieser Stelle endet der erste Teil des Goldenen Narren. Ich spare mir die restlichen Gruppen. Merlan wird zur Villa Osseor zurückkehren, der Rest ist schon dort und ich hoffe, dass ihr euch diese Woche nehmt, zusammenkommt und euch gegenseitig auf den neusten Stand bringt, also Informationen austauscht. Ich denke mal, das sollte in dieser Zeit möglich sein. Am nächsten Mittwoch geht es dann mit dem zweiten Teil weiter – der Rache des Goldenen Narren und da würde ich dann gerne so starten, dass es flüssig weitergehen kann und nicht gleich am Anfang der wilde Austausch stattfindet.;)


    Jeder von euch bekommt 5 Erfahrungspunkte. Tragt sie gleich auf eurem Charakterblatt ein, um sie zu sparen oder vielleicht lässt sich davon auch schon das eine oder andere steigern.

  • Mit hoch gezogener Augenbraue betrachtete Amina die Münze, welche von Sandira auf dem Tischchen abgelegt wurde. Wahrlich. Dies war die selbe Münze. Ein Grinsen stahl sich in ihr Gesicht. Dann waren sie also doch auf der richtigen Spur. "Nein" Amina schüttelte den Kopf, auf Sandiras Anfrage hin, ob sie noch mehr Beweise benötigten. "Ich denke, das hier ist Beweis genug".


    Doch dann wurde die Unterredung durch eine Dienerin unterbrochen, denn Sandira sollte wohl noch anderen Rede und Antwort stehen. Die geflüsterte Warnung, dass die Wände in diesem Haus Ohren hätten, nahm Amina kopfnickend entgegen. Sie blickte Sandira hinterher, dann wandte sie sich an ihre Gefährten. "Dann los, lasst uns den goldenen Narren suchen". Mit diesen Worten verschwand auch Amina aus der Tür, um wieder vor das Anwesen zu gelangen.

  • Irgendwie war das Syran zu einfach gegangen. Rache als Motiv war oft die Ursache für viele Geschichten. "Nun denn, versuchen wir einen Narren zu fangen, bevor er wirklich etwas Schlimmes verursacht." Er seufzte kurz auf, war aber darauf gespannt was die Anderen zu berichten hatten.

  • Mit zusammengezogenen Brauen starrte die Yassalar Löcher in die Fassade des Anwesens. Ihr Blick wirkte zwar relativ teilnahmslos, aber wer genau hinsah, musste ihre säuerliche Stimmung unweigerlich wahrnehmen. Wofür brauchen sie so lange? Kaffeekränzchen?, fluchte sie und verlagerte ungeduldig das Gewicht von einem Bein auf das andere. Wenn der Narr sie nicht so unglaublich neugierig machen würde, wäre sie schon längst über alle Berge gewesen, denn sie hatte den Eindruck, hier kolossal ihre Zeit zu verschwenden. Die Aktion mit dem Fenster war fruchtlos geblieben, auch wenn sie nun zumindest wusste, dass der Herr des Hauses seine Dienerschaft scheinbar nicht ganz im Griff hatte. Uera war frustriert. Doch sie blieb, wartete, hoffte, dass die anderen nicht schon gegangen waren.
    Sollten sie geblieben sein und herauskommen, würde sie Informationen zum Handel haben - gesetzt den Fall, die anderen hatten mehr herausfinden können.
    Ein roter Haarschopf zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und ihre Augen schmälerten sich etwas. Die Ziegenfrau. Ob sie erfolgreicher gewesen war als Uera? Eigentlich wollte sie sich diese Schmach nicht antun, aber nach ein paar absichernden Blicken beschloss sie, zumindest den ersten Schritt zu tun und sie anzusprechen. Sie näherte sich dem Grundstück schlendernd und versuchte Avlynes Blick zu fangen. Sieh hier her, Ziegenfrau., zischte sie zwischen den Zähnen hindurch, ihren bohrenden Blick auf Avlyne gerichtet.

  • Djasihras Augen weiteten sich, als Sandira die Münze auf das Tischchen legte. Sie nahm sie kurz in die Hände und drehte sie, unzweifelhaft, es war dieselbe Machart wie die Münze, die der Gnom ihnen gezeigt hatte. Also war das Datum der Todestag eines Adligen. Und keiner der anderen Häuser konnte noch etwas mit diesem Datum anfangen? Das war ekelhaft. Unweigerlich rümpfte die Djirin die Nase.


    Die Dienerin rief nach Sandira, worauf diese verschwand und sie alleine im Raum zurück liess. Djasihra erhob sich, sah noch einmal kurz zu den anderen, dann lief sie aus dem Raum und ging den langen Gang entlang, durch den sie gekommen waren. Unterwegs behielt sie die Augen offen, um etwaige Gefährten wieder zuerkennen, doch es fiel ihr niemand auf. Erst als sie durch eine der hohen Türen ins Tageslicht trat fiel ihr sowohl die rothaarige Satyr ins Auge, als auch die reservierte Hellhaarige. Djasihra winkte den beiden zu und rief laut genug, damit beide sie hören können sollten: "Hallo. Ihr da. Wir interessante Informationen haben. Ihr sollen hören das!"

  • Sil'anya hatte ihren restlichen Wein in einem Zug geleert und war den anderen nach draußen gefolgt. Sie schaute sich um. "Fehlt da nicht noch jemand. Wollte er nicht mehr?"fragte sie. "Wie wäre es, wenn wir auf dem Weg in ein Gasthausuns austauschen und dann besprechen, wie es weitergeht? Wobei, welche IInformation kann nützlicher sein als unsere?" fügte sie mit einem breiten Lächeln an.

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