Auf der Suche nach dem Goldenen Narren

  • Noch eine. Ueras Blicke wurden kalt und grau wie abgestandenes Wasser als sie die Satyrn ... Cath'shyrr ... die Katzenfrau mit den Ziegenbeinen erblickte. Diese hatte allerhand Instrumentarium bei sich, Laute, Flöte, Geigenbogen? Was sie damit vorhatte auf der Hatz nach einem Dieb? Uera zeigte nach außen hin ein harmloses, mitteilsloses Gesicht, doch nach innen musste sie selbstgefällig lächeln. Das Gewicht ihres Rucksacks versicherte sie der Tatsache, dass sie ihr Diebeswerkzeug und Wasser mit sich trug, genauso wie den kleinen Wetzstein und vor allem den scharfen Dolch, der in ihrem Stiefel verborgen gegen ihre Wade drückte. Ein beruhigendes Gefühl. Sie wusste zu jagen, zu lauern, zu lauschen ... nur brauchte sie mehr Informationen. Jetzt. Von diesem Mann dort hinter seinem Schreibtisch.
    Wieder wallte Ungeduld in ihr auf und drohte ihre gleichgültige Fassade ins Schwanken zu bringen. 'Die Geduld ist meine Stärke, die Gelassenheit mein Schwert', rezitierte sie im Geiste, sah entschlossen nach vorne und trat leise über die Schwelle der aufgestoßenen Tür. Wieder hielt sie sich bedeckt, im Hintergrund, stellte sich nicht vor, sondern nickte dem Advokaten zu und wartete geflissentlich ab wie er wohl darauf reagieren mochte, dass gewisse andere Leute seine Kammer geradezu gestürmt hatten.

  • Yovril betrat das Zimmer des Advocaten und schaute sich aufmerksam um. So viele Leute waren hier. Alle schienen dem Aufruf gefolgt zu sein. Anscheinend lockte sie das Geld. Nun gut, auf das Geld kam es ihm nicht so drauf an, obwohl es für einen Magierschüler schon eine Menge Geld war.


    "Nun, dann erzählt einmal, werter Advocatus!"

  • Thandir Dalgor war ein kleiner Mann. Mehr noch als das - seine kleine, gedrungene Statur und seine knollige Nase wiesen ihn zweifelsohne als einen Angehörigen des Gnomenvolkes aus.
    Ein wenig überrascht blickte er auf die Versammlung, die sich in sein Arbeitszimmer drängte, das seiner eigenen Größe entsprechend eher eng bemessen war. Eine kleine Hand mit knorrigen Fingern schob die schief sitzende Brille auf seiner Nase zurecht, die Augen wanderten von einem zum anderen in dem Versuch, die Situation einzuschätzen. Er ließ sich Zeit dabei, die merkwürdige Versammlung zu mustern, die sich seiner Gemächer bemächtigt hatte.
    Schließlich räusperte er sich vernehmlich und ergriff mit einer überraschend kräftigen Stimme das Wort.


    "Nun, meine Herrschaften, jeder soll alles erfahren, was ich zu erzählen habe. Da es sich um eine äußerst vertrauliche Angelegenheit handelt, muss ich euch jedoch zunächst darum bitten, dieses Schriftstück zu unterzeichnen."


    Er nestelte für einen Augenblick an seinem Schreibtisch herum und wühlte schließlich ein Pergament hervor, das allem Anschein nach vollkommen leer war. Das kleine, fleckige Tintenfass auf seinem Schreibtisch ignorierte er, ebenso wie die nicht minder abgenutzt wirkende Feder. Stattdessen beförderte er zwei wertvolle und neuwertig wirkende Utensilien aus einer verschlossenen Schublade hervor und schaffte ein wenig Platz in dem Chaos seines Schreibtisches, bevor er alles dort ausbreitete.


    "Ihr werdet verstehen, daß kein Wort unserer Unterhaltung an die Öffentlichkeit dringen darf. Und eure Unterschrift wird sicherstellen, daß eure Verschwiegenheit gewährleistet ist."


    Der Gnom lächelte auf eine einnehmende Art und Weise, bevor er auffordernd auf das Pergament pochte.

  • Neugierig schaute Syran auf das leere Schriftstück. Auf das scheinbar leere Schriftstück. Er hatte einen Verdacht, äußerte ihn aber nicht bezüglich des Pergaments, jedenfalls noch nicht. "Hmm verzeiht hochgeschätzter Thandir Dalgor. Das Pergament ist leer. Ein leeres Pergament zu unterschreiben ist quasi eine Blanko-Vollmacht. Wer sagt mir, dass Ihr nicht etwas mit den Unterschriften im Sinne habt, das nicht rechtschaffener Natur ist?" Syran lächelte freundlich aber seine Augen spiegelten dieses Lächeln nicht wider.

  • Die Frau aus dem Windvolk zog eine Augenbraue nach oben. Erwartete der Advokat wirklich, dass sie ein leeres Schreiben unterzeichnen würden? Dann musste es ein schlechter sein. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, war jedoch wieder der Mann schneller. Etwas das ihr nicht passte. Ein Lächeln ersparte sie sich.
    "Auch wenn ich die Vorsicht verstehe, so teile ich die Meinung. Ein leeres Dokument würden sie selbst ja auch nicht unterschreiben," in ihrer Stimme klang die Ungeduld mit.

  • Ueras starre Bewegungslosigkeit löste sich auf, als sie die Arme vor der Brust verschränkte und ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte. Ihre Augen wurden etwas schmäler, ihr Blick zog über diejenigen, die bereits gesprochen hatten zu Dalgor. Eine Unterschrift ... auf einem blanken Papier. Der Mann, der zuerst gesprochen hatte, war im Recht. Und dennoch ... Uera hatte nie nachvollziehen können, warum ein Tropfen Tinte in Form eines Namens eine solche Macht besitzen sollte. Am Ende blieb es doch nur Tinte und ein Name ... ohne Bedeutung, ohne Kraft. Tinte, die man auflösen und verwischen konnte, Papier, dass man in tausend Teile zerreißen und im endlosen Meer ertränken konnte. Fischfutter. Doch in der Welt der Luftatmer waren Papier und Farbe von großer Bedeutung. Sie sträubte sich, das Mummenspiel mitzuspielen, doch wenn sie im Strom mitschwimmen wollte, musste sie sich ihm auch anschließen. Zum ersten Mal seit sie das Haus betreten hatte, erhob sie ihre Stimme. Bestimmt, gefasst und doch irgendwie harmlos klingend.


    "Ich denke, wir alle hier verstehen Euer ... professionelles Interesse an unserer Verschwiegenheit und wissen, dass die Aufklärung dieses Falles höchste Diskretion verlangt. Doch genau so denke ich, dass niemand hier seinen Namen unter einen unbekannten Vertrag setzen wird." Uera lies ein leises Lachen hören um einen Scherz einzuleiten und unbemerkt zog ein Schleier Blau über ihre graue Iris. "Am Ende verkauft Ihr noch unsere Seelen! Nicht, dass ich Euch etwas unterstellen möchte ... Ihr scheint mir ein rechtschaffener Mann zu sein."


    Erzählt mir etwas neues, Gnom., dachte sie keifend und zeigte ein angenehm unaufdringliches, zwinkerndes Lächeln aus nunmehr grauen Augen. Legt die Karten auf den Tisch und beweist mir, dass Eure Informationen so viel Wert sind.

  • Djasihra hatte sich bewusst im rückwärtigen Teil des Raumes gehalten, auch weil ihr gar nichts anderes übrig blieb. Es war eng, unangenehm eng ob der vielen Leute, die sich in das Arbeitszimmer des Advokaten drängten. Glücklicherweise war sie gross, und so konnte sie gerade noch auf den Schreibtisch des Gnomen linsen, der entweder sehr dreist oder sehr dumm war. Oder beides.
    Ein leeres Pergament? Sie nickte beipflichtend als die unscheinbare Blonde das Wort ergriff. Nur das sie sich nicht so sicher war, ob der Gnom nicht tatsächlich ihre Seelen verkaufen würde, wenn es nötig war.

  • Amüsiert über den trubel lehnte sie im Türrahmen und beobachtete das Geschehen. Oh sie war sich sicher dass der Gnom nicht nur die Blankounterschrift als solche nur zu gerne ausnutzen würde, nein vermutlich war noch irgendein alter Zauber der damit besiegelt wurde. Oh si würde abwarten. Sollten ihm die andren Reaktionen entlocken für sie. Dann würde sie entscheiden ob es galt ihm zu geben was er wollte und ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, oder es einfach zu verweigern.


    Ihr Haltung strahlte Ruhe aus, Belustigung, gelassenheit. Doch ihre Augen waren wachsam. Ganz besonders wachsam war sie was das papier anging, und die Hand wanderte zu der kleinen Flöte in ihrer Tasche, die ihr Halt gab.

    DENN NATÜRLICH KANN ICH FLIEGEN,
    UND WENN DU WILLST, DANN KOMM DOCH MIT
    ODER NICHT
    ABER ICH MUSS JETZT LOS
    ICH WÄR WOHL GERNE NOCH GEBLIEBEN
    ABER DER HIMMEL IST SO GROSS
    UND ICH - HAB NOCH SO VIEL NICHT - GESEHN...




    Anjaka


  • Merlan näherte sich der im Aushang angegebenen Adresse. Die tausend Goldmünzen Belohnung hörten sich gut an, aber vor allem fand er diesen Goldnarren interessant. Die Idee in Häuser einzubrechen, nichts mitzunehmen und dafür eine Münze dazulassen hatte was. Er wäre versucht ein paar falsche Fährten zu legen, wenn er denn entsprechende Münzen hätte ... und es sich leisten könnte diese einfach wegzugeben.
    Bei dem Haus angekommen merkte er, dass die Türe offen war und sich schon ein paar Leute im Inneren befanden. Eine rothaarige Satyrn oder sowas lehnte am Türrahmen. Er stellte sich neben sie, nicht darauf achtend, dass er nun die Tür blockierte und schaute nach drinnen. Gerade noch bekam er mit, dass es anscheinend ein Problem mit einem Vertrag gab. Wenn Avlyne kurz den Blick wandte sah sie einen jungen, vermutlich menschlichen Mann in dunkler, einfacher Kleidung. Seine Haare waren kurz geschnitten und schwarz. Über seinen Schultern hing ein Umhang mit Kapuze, die er jedoch nicht aufgesetzt hatte, sodass sie seine intensiv blauen Augen erkennen konnte. An seinem Gürtel hingen zwei Degen, auch diese einfach aber funktionell.

  • Ihre Blicke wanderten von dem leeren Pergament geradewegs in das Gesicht des Auftraggebers und von dort zu den einzelnen Interessenten, die das Wort bezüglich dieser Geheimnistuerei erhoben. Denn das war es laut Aminas Ermessen. Geheimnistuerei. Ganz gewiss hielt sie diesen Herren für schlau genug, um zu wissen, was er tat und von ihnen verlangte. Gewiss hegte er irgendwelche Hintergedanken an dieser Sache, weswegen ihre Blicke schlussendlich wieder an ihm hängen blieben und ihn abwartend anschauten.

  • Der Gnom zog die buschigen Augenbrauen zusammen. Sein Blick wirkte für einen knappen Augenblick unwillig, dann fing er sich wieder und das einnehmende Lächeln zog wieder über seine Lippen.


    „Aber ja, verzeiht. Ich muss das falsche Blatt erwischt haben. Ihr habt natürlich vollkommen recht, meine Herrschaften. Das ist natürlich vollkommen unmöglich.“


    Die kurzen Finger wanderten in eine Schublade hinab und beförderten diesmal überaus zielstrebig ein anderes Dokument auf den Schreibtisch. Er räusperte sich geräuschvoll und ließ ein leises Schniefen erklingen, dann hielt er das Schriftstück vor die runde Nase und begann laut zu lesen.


    „Der Unterzeichnete verpflichtet sich dazu, kein Wort über die Suche nach dem Goldenen Narren an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Alles, was er über die Umstände der zugrunde liegenden Geschehnisse erfährt, muss mit größter Geheimhaltung behandelt werden.
    Sollte er sich nicht daran halten, so drohen ihm hohe Geldstrafen und weitere Konsequenzen, die der Tat angemessen sind.“


    Mit einem ergebenen Seufzen legte Thandir Dalgor das Schriftstück vor der Versammlung ab und faltete abwartend die Hände.

  • Aha, um Geheimhaltung ging es also. Nach Merlans Meinung fehlten so einige Spezifikationen, falls das tatsächlich der zu unterschreibende Vertrag war. Wie lange musste geschwiegen werden? Wie stand es mit Dingen, die schon anderweitig an die Öffentlichkeit gelangt waren? Wie war es wenn Magie im Spiel war und die Magierakademie Auskunft forderte?... Mit einem innerlichen Seufzen wandte er seine Ausmerksamkeit wieder den anderen zu. Da er an der Tür stand würden die anderen, wenn überhaupt, wohl zuerst unterschreiben. Wenn er das richtig einschätzte würde sich ihm im Rahmen der Untersuchungen wohl die Gelegenheit bieten einen Blick in die ein oder andere Adelsvilla zu werfen. Bislang hatte er sich nicht getraut ihnen einen nächtlichen Besuch abzustatten um seine Neugier zu befriedigen, denn wer weiß was für Schutzmechanismen manche installiert hatten.

  • Die Frau des Windvolkes war genervt wegen der unnötigen Verzögerung und schritt nun eilig an den Tisch heran, um selbst noch einmal einen Blick auf das Dokument zu werfen. Nun, wenn diese Unterschrift tatsächlich von Nöten war, würde sie diese leisten. Mittlerweile fragte sie sich jedoch, ob diese Suche noch Sinn hatte. So viele, wie sich mittlerweile eingefungen hatten, würde die Belohnung längst nicht mehr so groß ausfallen, wie sie gehofft hatte. Doch immerhin brachte es sie ihrem Ziel etwas näher. So setzte sie ihre Unterschrift darunter und trat zurück, damit die anderen unterschreiben konnten. Je schneller desto besser. Vielleicht würden ja einige vor einer Unterschrift zurückschrecken. Das wäre ihr nur recht solange sie nicht lange diskutierten.
    Sie machte eine ungeduldige Geste, dass der Nächste vortreten solle. "Dann unterschreibe, wer dazu bereit ist, damit wir endlich mehr erfahren."

  • Syran hatte in Ruhe überlegt, einigen den Vortritt gelassen, bevor er selber das Dokument unterzeichnete. "Nun habt Ihr auch meinen Namen und ich hoffe, wir können so schnell wie möglich fortfahren." Sein Lächeln wirkte regelrecht entwaffnend, als er dies sagte und mit elegantem Schwung seinen Namen unter das Dokument setzte.

  • Zufrieden mit dem neuen Schriftstück drängte sich die Djirin höflich nach vorne, um es den anderen gleich zu tun und ebenfalls ihre Unterschrift auf das Papier zu setzen. Da sie der Sprache dieser seltsamen Insel unter dem Meer schon kaum mächtig war, geschweige denn wirklich Schreiben konnte, setzte sie ihren Namen in den geschwungenen, eleganten Buchstaben der Djirin unter den kurzen Text.
    Danach trat die grosse Frau wieder zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete darauf, das der Gnom Ihnen endlich etwas mehr über ihre Aufgabe erzählte.

  • Bei der Bewegung die nun in die Gruppe gekommen war als die anderen Anwesenden das Schriftstück unterzeichneten begab Merlan sich nun auch zu dem Tisch. Er überflog kurz den Text um sicher sein zu können auch das zu unterzeichnen was der Gnom gesagt hatte bevor er seine Unterschrift darunter setzte.

  • Als sie an der Reihe war, tauchte auch Uera die Feder in die Tinte und schrieb. Der Gnom hatte den Vertragstext vorgelesen und doch las Uera den Text nochmals bevor sie beschloss, dass sie ihre Unterschrift darunter setzen würde. Zwischen all den anderen Unterschriften sah ihr Name fremd aus, in den harten, krakeligen Buchstaben kaum lesbar. Und so war auch ihre Verschwiegenheit durch ein paar Tropfen Tinte besiegelt. Wenigstens war es nur Tinte und kein Blut ... worüber die junge Yassalar sicher noch einmal nachgedacht hätte.
    Andererseits fragte sie sich noch immer, welche Informationen sie sich nun erkauft hatte und ob sie besonders viel Wert waren. Ihr grauer Blick ruhte wieder auf dem wartenden Gnom und auch sie faltete ihre Hände vor ihrem irgendwie angespannt wirkenden Körper. Sie wartete weiter, aber ihre Geduld war begrenzt.

  • „Nun gut …“


    Thandir räusperte sich erneut. Langsam lag nahe, dass es sich dabei um eine entnervende Angewohnheit handelte. Ein fragender Blick ging in die Runde. Noch immer hatte nicht jeder seine Unterschrift geleistet. Schließlich zuckte er die Achseln und erhob sich von seinem Platz, um eine Tür zu öffnen, die sich seitlich von seinem Schreibtisch befand.


    „Wenn ich bitten darf? Leider kann ich meine Informationen nur denjenigen anvertrauen, die ihre Unterschrift geleistet haben. Der Rest muss leider hier draußen warten.“


    Mit diesen Worten packte er das Blatt und rollte es ein, bevor er sich auf seinen kurzen Beinen in Bewegung setzte. Ein schlichter Raum erstreckte sich hinter der Tür. Ein wenig eng vielleicht. Außer einem Tisch und mehreren Stühlen befand sich nichts in seinem Inneren.
    Nachdem alle eingetreten waren, schloss er die Tür sorgfältig und führte eine merkwürdige Bewegung aus. Beinahe wirkte es, als ob er ein Zeichen in die Luft malen würde. Dann drehte er sich um, als sei nichts gewesen, strich seine Kleidung glatt und glitt auf den Stuhl am Kopfende des Tisches.


    „Wie ich bereits sagte, handelt es sich um eine vertrauliche Angelegenheit. Meine Auftraggeber sind ausgesprochen wichtige Persönlichkeiten dieser Stadt und entstammen den Familien Donnerfaust und Zordar.
    Bei beiden Familien wurde in den vergangenen zwei Wochen ein Einbruch verübt, bei dem das Arbeitszimmer des Familienoberhauptes aufgesucht worden ist. Wie der Einbrecher in das Haus eingedrungen ist, bleibt ein Rätsel. Nichts wurde beschädigt, dafür lag bei beiden das gleiche Zeichen auf dem Schreibtisch.“


    Mit diesen Worten beförderte der Gnom eine goldene Münze zutage. Sie war deutlich größer als eine Golddukate und zeigte das Antlitz eines Narren auf der einen Seite. Auf der anderen war ein Datum vermerkt, das noch in der Zukunft lag. Es war der 10. Tag des Tariel des Jahres 1445, des momentan laufenden Jahres. Ein Tag, der noch gute 2 Monate in der Zukunft lag.


    „Wie ihr seht, entspricht diese Münze keinem der Geldstücke, die auf Beleriar geprägt werden. Es muss also gesondert angefertigt worden sein, doch wo genau, konnte bislang nicht ermittelt werden. Tatsächlich sind die Familien Donnerfaust und Zordar nicht als Einzige betroffen. Doch es steht mir nicht zu, Informationen über die anderen Opfer weiterzugeben.“


    Er schwieg und legte die Handflächen aneinander.


    „Sicherlich könnt ihr euch denken, dass es die Herrschaften beunruhigt. Nicht allein, dass sich jemand Zutritt in ihr Zuhause verschafft hat, ohne von den Wachen bemerkt zu werden. Aber wir müssen davon ausgehen, dass dieser Tag eine Bedeutung besitzen soll. Der goldene Narr muss unbedingt gefasst werden, sobald es möglich ist!“


    Dieser Ausruf bracht ein beinahe fanatisches Leuchten in die Augen des Gnomen. Eine emotionale Beteiligung an den Geschehnissen, die merkwürdig wirkte.

  • Amina hatte eine Weile gebraucht, doch schließlich hatte auch sie in letzter Sekunde das Schrifstück unterzeichnet und trat ebenfalls in den Raum, der ihnen gewiesen wurde. Sie nahm auf einem der Stühle Platz und beobachtete den Gnomen aufmerksam, wie er so merkwürdig gestikulierte, bevor er zu erzählen begann. Die Familien Donnerfaust und Zordar waren ihr tatsächlich ein Begriff doch sie äußerte sich auch in diesem Moment nicht wörtlich. Vielmehr wartete sie ab, bis sich die anderen zu Wort meldeten.

  • Merlan folgte dem Gnome in das Nebenzimmer und setzte sich auf einen Stuhl. Die Größe des Raumes ließ darauf schließen, dass er nicht mit vielen Hobbydetektiven gerechnet hatte. Der Bericht des Gnoms enthielt bislang nicht all zu viel Neues; hoffentlich kam da noch mehr. Insofern schwieg Merlan erstmal. Nur die emotionale Beteiligung des Gnoms ließ ihn kurz aufhorchen. Die ersten Gedanken die ihm dazu in den Kopf kamen war, dass ihm vielleicht eine große Belohnung winkte oder er gar selbst der goldene Narr sein könnte. Jemand der komische Goldmünzen am Ort des Einbruchs hinterließ könnte sich auch auf die Jagd freuen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!