Auf der Suche nach dem Goldenen Narren

  • Sil'anya zog eine Augenbraue hoch ob der vetraulichen Mimik des Satyr. Wahrscheinlich seiner Satyrpersönlichkeit geschuldet. Ihre Schritte führten sie bis zu einem Befragenden, um ein Teil des Gesprächs zu belauschen, während sie die nächsten Schritte absprachen.
    "Ich glaube auch, dass wir die Menge nutzen können. Gehen wir hinein oder hören wir uns weiter hier um." Ihre Stimmewar ruhig. Sie sprach leise, flüsterte aber nicht. "Wir sollten wohl einfach versuchen hinein zu gehen und dabei versuchen ein paar Gesprächsteile auf zu schnappen”

  • Uera konnte das Gemurmel aus der Kutsche deutlich hören und verstehen. Unwillkürlich zuckten ihre Mundwinkel nach oben. Nun hatte sie eine Fährte, Namen, aber noch immer hatte sie nur eine grobe Vermutung, was hier vor sich ging. Als der Vorhang sich ein weiteres Mal bewegte, biss sich Uera so fest auf die Lippe, dass sie Blut schmecken konnte. Sie sah den Kutscher, wie er sich auf den Kutschbock schwang. Ihr blieb nur noch wenig Zeit, bevor die Kutsche losfahren würde. Eine Schweißperle kroch ihren Nacken hinab.
    Wer saß mit dem Mädchen in der Kutsche? War es etwa der, den sie alle suchten? Die brausende Ungeduld machte es Uera schwer, regungslos zu bleiben, doch sie bewahrte ihre Fassung und analysierte die Situation weiter. Da trat Syran aus seiner Deckung hervor und die Spannung in seiner rechten Schulter verriet Uera, dass er dort wohl eine Waffe verbarg. Er wollte sie verscheuchen, die Lage entschärfen und dennoch ... Uera wurde die Situation zu heiß. Sie hatte überlegt, ihren Aussichtsplatz zu verlassen, aber dort unten war sie nicht von Nutzen, hier auf dem Dach hatte sie den Überblick und war zumindest aus dem Schussfeld, sollte etwas passieren. Und wo war eigentlich Merlan abgeblieben? Sie hatte den Menschen schon vor einer Weile aus den Augen verloren.
    Die Yassalar strich eine Strähne des stumpfsilbernen kurzen Haares zur Seite, welche ihr der Schweiß ins Gesicht geklebt hatte und kniff die Augen zusammen. Sie räusperte sich beinahe lautlos. In ihren Händen befand sich noch immer der Dachziegel, den sie mit einem Ruck aus seinem Gefüge reißen und werfen könnte. Die Pferde wirkten ruhig. Ihre kräftigen Finger spannten sich um den Ziegel und sie lauschte auf eine Entgegnung des Kutschers.


  • Gruppe A:


    „Aufdringlich? Wir? Aber mitnichten, meine Liebe. Doch erfahrungsgemäß kommt man nicht weit, wenn man nicht hartnäckig ist.“


    Thenior zwinkerte der Djirin zu, dann schien er jemanden auszumachen, den er kannte und er winkte einer dunkelhaarigen Frau, die ein wenig am Rande der Menge zu stehen schien und einige Notizen niederschrieb. Er nickte noch einmal in Richtung der Gruppe, dann setzte er sich in Bewegung, um gemächlich hinüber zu traben.


    Unterdessen zeigten Silanyas Bemühungen erste Erfolge, denn in der Tat vernahm sie die Stimme eines älteren, grauhaarigen Menschen mit schütterem Haar, der von einer uniformierten, blonden Frau mit strenger Miene befragt wurde.


    „… einen lauten Schrei. Also lief ich los, um die Ursache dafür zu finden. Die junge Baronesse Sandira war vollkommen aufgelöst und das Fenster ihres Schlafgemaches stand weit offen. Es sah aus, als ob sich jemand an ihren Habseligkeiten zu schaffen gemacht hat. Die arme Herrin ist noch immer kaum ansprechbar und hat sich in die Gemächer ihrer Mutter zurückgezogen …“


    Die Stimme wurde leiser und verlor sich dann, während sich der Diener in Bewegung setzte, um die blonde Wachfrau ins Innere des Hauses zu begleiten.


    Gruppe B:


    Der Mann auf dem Kutschbock zuckte zusammen, als eine neue Stimme sprach und er wandte sich mit der Geschwindigkeit einer Schlange zu dem Sprecher um. Seine Augen erfassten mühelos die Hand des Fremden, die in der Nähe einer Waffe zu ruhen schien.


    „Nichts, was für Euch von Bedeutung wäre oder Euch etwas angehen müsste. Ein amouröses Missverständnis, sonst nichts. Aber wir haben die Angelegenheit bereinigt, nicht wahr?“


    Unter dem Hut zeichnete sich ein schiefes Lächeln ab und er wies auf Avlyne, die sich inzwischen auf die Hufe gemüht hatte.


    „Lästiges Satyrnpack. Ihr entschuldigt uns sicherlich, wir haben es eilig.“


    Er spuckte verächtlich aus und ließ dann die Peitsche knallen. Die Pferde setzen sich umgehend in Bewegung und die Kutsche glitt voran, um sich aus der Gasse zu entfernen.

  • Als Syran auf der Bildfläche erschien machte sich Merlan erst noch Sorgen als könnte dieser die Sache noch verschlimmern, aber glücklicherweise war das nicht der Fall. Endlich ließ sich der Mann auf dem Kutschbock nieder und trieb die Pferde an. Mit dem Peitschenknall erhob Merlan sich in die Luft. Auf dem Dach gegenüber sah er Uera liegen und die Gasse beobachten. Ah, dort war sie also.
    Mal auf dem ein oder anderen Dach landend, mal hoch in der Luft fliegend verfolgte er die Kutsche durch die Straßen der Stadt.

  • Djasihra lachte ob der Antwort des Satyrn und sah ihm kurz nach, als er sich entfernte. Was für eine Persönlichkeit! Diese Satyrn schienen tatsächlich so schlimm zu sein, wie die Gerüchte behaupteten. Ob die Rothaarige auch so fröhlich und frech war?


    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zu ihren Begleitern und bekam gerade noch mit, wie die Windfrau ein Gespräch belauschte. Als ihre 'Informanten' sich in Richtung der Villa bewegte versuchte sich die Djirin so unauffällig wie möglich an die kleine Gruppe anzuhängen, die zu weiteren Befragungen auf das Grundstück geführt wurde. Wenn sie Glück hatte, bemerkte niemand das sie eigentlich nicht dazu gehörte. Falls es dennoch jemandem auffallen sollte, könnte das daraus resultierende Chaos eventuell ihren Gefährten die Möglichkeit geben, ungesehen hinein zu schlüpfen.

  • "Feiglinge!" Syran konnte nicht anders. Irgendwie hatte er gehofft, es wäre zu einer Auseinandersetzung gekommen. Aber aufgeschoben war nicht aufgehoben und er war sich sicher, diesem Mann würde er noch mal begegnen. Das Gesicht hatte er sich wahrlich gemerkt. Er schaute sich um, nanu wo war denn sein neuer Bekannter Merlan geblieben? War er auch abgehauen? Syran seufzte leise auf. Wie sollte man mit solchen Leuten zusammen arbeiten können? Einfach weg und das ohne Plan. Syran schaute sich kurz um, dann wandte er sich an die Frau mit den Beinen eines Satyrn. "War das nicht äußerst leichtsinnig und unüberlegt meine Dame? Wenn der Kerl es nicht so eilig gehabt hätte, würdet Ihr wahrscheinlich mindestens ein Loch in der Brust haben. Der wußte wie man mit einer Pistole umzugehen hatte."

  • Damit, dass sich die Situation so schnell und so leicht löste, hatte Uera wahrlich nicht gerechnet. Aber es war ihr mehr als recht, dass es nicht zu einem Schusswechsel gekommen war. Beipflichtend nickte sie leicht, als der Kutscher von einem lästigen Pack sprach. Recht hatte er ... lästig. Uera hätte noch so viel mehr hören können, wenn die Gehörnte sich nicht so ungeschickt angestellt hätte. Sie sah der Kutsche nach, bis sie aus der Gasse veschwunden war. Die extreme Anspannung wich aus ihrem Körper und sie machte sich flink an den Abstieg von ihrem Dach, über den gleichen Weg, den sie auch hinaufgeklettert war.
    In ihrem Kopf setzte sich die gesammelte Information zusammen. Es war nicht viel, aber es würde ihr erlauben, bestimmte Fragen zu stellen. Während sie noch überlegte, wie viel davon sie ihren Weggefährten erzählen würde, lief sie mit langen Schritten die Straße hinab bis sie Syran und Avlyne erreicht hatte. Sie klopfte sich wortlos den Staub von den Händen und wandte ihren eisigen Blick der Ziegenfrau zu. Hinter ihrer Stirn tobten die wüstesten Beschimpfungen, aber sie sprach sie nicht aus.
    "Glück gehabt.", sagte Uera schneidend, mit einem Unterton der verriet, dass sie das nicht unbedingt nett meinte. Dann blickte sie zu Syran. "Habt Ihr beobachten können, wohin Merlan verschwunden ist? Wir sollten uns besser auf den Weg machen."
    Die Kutsche war abgefahren und vermutlich schon so weit gekommen, dass sie nicht mehr einzuholen war. Zeit wollte sie dennoch nicht verschwenden ... wer konnte schon wissen, welche Gelegenheiten ihnen entgingen, während sie hier tatenlos herumstanden. Sie klemmte die Daumen unter die Träger ihres Rucksackes und machte Anstalten loszulaufen.

  • Innerlich fluchte Avlyne. Die Situation war nicht perfekt gelaufen und dass sie nicht viel gehört hatte ärgerte sie doch.
    Gerade hatte sie noch die passende Melodie aufgesetzt, die Gelegenheit war perfekt gewesen. Der Mann aus der Kutsche hätte ihr helfen können, doch da war er schon davon gebraust ehe sie dazu gekommen war das Lied anzustimmen.


    Syran sprach sie an. Seine Worte ließen sie innerlich lächeln. Solche Sorgen wie ein Mann mit Schußwaffe der sie töten könnte, waren ihr fremd. Sie verbrachte ihr Leben damit sich in Probleme zu bringen und wieder herauszunavigieren. In jedem Problem war eine Chance zu finden. Doch sie ahnte dass ihre Begleiter diese Ansicht offenbar nicht teilten. Besonders Ueras Tonfall entging ihr nicht und sie dachte sich ihren Teil. Sie war eindeutig keine Spielernatur.
    Ein wenig war sie gerührt davon dass Syran hervorgetreten war um ihr aus der Patsche zu helfen, auch wenn sie davon ausging dass das dennoch mehr Eigennutz war als wirklich Sorge um ihr Wohlergehen.
    Sie streckte ihm die Hand hin um sich hochhelfen zu lassen.


    Danke für die Hilfe. Ich bezweifle zwar dass er Gelegenheit dazu gehabt hätte,.... Den Rest des Satzes lies sie im Raum stehen.
    Bedauerlich nur dass es nicht so ertragreich war. Aber vermutlich wäre das auch zu einfach gewesen. Wo bliebe denn da der Spaß wenn wir das Geheimnis nach nicht mal einem Tag gelöst hätten.

    DENN NATÜRLICH KANN ICH FLIEGEN,
    UND WENN DU WILLST, DANN KOMM DOCH MIT
    ODER NICHT
    ABER ICH MUSS JETZT LOS
    ICH WÄR WOHL GERNE NOCH GEBLIEBEN
    ABER DER HIMMEL IST SO GROSS
    UND ICH - HAB NOCH SO VIEL NICHT - GESEHN...




    Anjaka


  • Amina befand, Silanyas Vorschlag als gut zu befinden und folgte ihr. Und es schien so, als würde diese Idee Früchte tragen, denn ein grauhaariger Mann mit schütterem Haar erzählte soeben etwas. Was genau das war, konnte ihr hoffentlich Silanya mitteilen, denn Amina selbst befand sich noch zu weit weg von dem Befragten. Auf jeden Fall schritt sie zielsicher und selbstverständlich auf den Eingang des Hauses zu.

  • Sil'anya lächelte in sich hinein. Es passte ihr sehr gut, dass die zwei ins Haus gingen. So konnte sie dem Gespräch lauschen und gleichzeitig ins Haus gelangen. Sie war mit diesem Gedanken nicht alleine, denn ihre eine Begleiterin folgte ihnen bereits.
    Auch sie ging mit etwas Abstand, ca. 3m, hinter dem Diener hinter her als wäre es selbstverständlich, dass sie hier lang musste. Sie wusste auch schon genau was sie sagen musste, falls jemand sie ansprach.

  • Gruppe A:


    Im allgemeinen Chaos fielen die drei Frauen, die sich auf das Haus zubewegten, kaum auf. Es herrschte hektische Betriebsamkeit und überall schien irgendjemand mit einer Aufgabe umherzulaufen. Der Diener setzte seine Ausführungen fort und untermalte sie mit einer Vielzahl von wilden Gesten. Allerdings war seine Stimme jetzt nicht mehr zu verstehen, denn sie ging dem Stimmengewirr unter, das immer lauter wurde, je näher sie dem Haus kamen.
    Nur noch wenige Schritte trennten sie von dem weit offenstehenden Eingang, der einen Blick ins Innere erhaschen ließ. Drinnen ging es weitaus weniger hektisch zu. Nur selten kreuzte eine Seele das Blickfeld jener, die sich außen aufhielten und der Weg schien frei. Schon verschwand der grauhaarige Diener im Inneren und wies die Wachfrau an, ihm zu folgen.


    Doch als die Frauen ihm nachsetzen wollten, erklang scheinbar aus dem Nichts eine Stimme.


    „Halt! Wohin wollt ihr?“


    Gruppe B:


    Die Kutsche war schon bald außer Sicht und in der schattigen Gasse kehrte Ruhe ein. Niemand hatte von dem Geschehen Notiz genommen und so blieb dieser Ort ebenso verlassen, wie er es wohl immer war. Die Stelle war gut ausgesucht, keine Frage. Kaum jemand hielt sich zwischen den Lagerhäusern auf und es war unwahrscheinlich, dass hier jemals größerer Betrieb herrschte.


    Gruppe C:


    Merlan folgte der Kutsche auf ihrer langsamen Fahrt durch die Gassen des Händlerviertels. Stockend schlängelte sie sich durch das Gedränge, das rund um den Marktplatz herrschte, bis sich die Menge der Wesen, die ihren Besorgungen nachgingen, langsam auflöste. Dann nahm sie Fahrt auf und bewegte sich in Richtung des Hafens, um schließlich in einer engen, abgeschiedenen Gasse zu halten, die der vorherigen glich.
    Die Tür öffnete sich und Dara entstieg dem Gefährt mit gerafften Röcken, jedoch ohne die Dokumente, die sie zuvor mit sich geführt hatte. Sie richtete noch einige Worte an die Person, die in der Kutsche verblieben war. Dann schloss sich die Tür und Dara blieb allein zurück, als die Pferde erneut anzogen.

  • Bevor ihre Gefährtinnen antworten konnten, erwiderte Sil'anya"Wir möchten zum Hausherrn oder zur Hausherrin und unsere Hilfe in diesem Vorfall anbieten. Denn bisher konnten die Verantwortlichen wohl nicht viel erreichen. Doch das Besprechen wir wohl am Besten mit jemanden, der das entscheiden kann?" Da sie den Sprecher noch nicht entdeckt hatte, war der letzte Teil bewusst mit einer unterschwelligen Frage hinterlegt. Suchend sah sie sich dabei um.
    Auf jeden Fallschien dieser Weg für sie am leichtexten. So würden sie vielleicht ungehindert an Informationen kommen und sogar doppelt verdienen.

  • Als Dara ausstieg landete Merlan auf einem Dach in der Nähe und tat so als würde er nach irgendwelchen Dingen picken. Aus den Augenwinkeln beobachtete er derweil weiter das geschehen. Er hatte gehofft die anderen Personen würden auch aussteigen und als die Kutsche wieder anfuhr stand er vor dem Problem zu entscheiden wen er weiter beobachten sollte. Kurzentschlossen entschied Merlan sich das Hauptaugenmerk auf die Kutsch zu richten und flog wieder auf, bevor er sie aus den Augen verlieren würde, dabei zunächst einen kleinen Schwenk in eine andere Richtung machend. Sicher war sicher. Er prägte sich den Ort ein um ihn später wiederfinden zu können falls nötig und verfolgte dann wieder die Kutsche.

  • Syran nickte auch der anderen Frau: "Nein, er war auf einmal verschwunden, so als ob er sich in Luft aufgelöst hat. Vielleicht hat er was bemerkt, dem er nachgeeilt ist, ich kann es leider nicht sagen." Er deutete in die Richtung der weggefahrenen Kutsche. "Denen nachzueilen wäre eine gute Idee gewesen, die müssen Dreck am Stecken haben aber den Vorsprung können wir nicht mehr wettmachen. Demzufolge gehen wir besser zu dem Haus wo der Rest der Investigatoren hingegangen zu sein scheint!" Seine Stimme klang eindeutig und zielgerichtet.

  • Djasihra hatte wenig Probleme damit, selbstbewusst auf das Grundstück der Osseors zu folgen. Etwas unsicherer wurde sie dann aber, als sich ihre Begleiter anschickten, auch in das Haus der besagten Familie einzutreten. Vielleicht war es dieses kurze Zögern der Djirin, das aufgefallen war. Sogleich hörte sie jedenfalls eine strenge Stimme.


    Noch bevor Djasihra sich einen Satz zu Recht legen konnte, antwortete Sil'anya bereits für sie alle. Die Djirin war überrascht, wie forsch die kleinere Frau auftrat. Sie selbst hätte sich wohl nicht so verhalten, doch wenn es ihrer Sache diente, sollte es ihr recht sein.

  • Nun dann, vielleicht hatte sich Merlan einfach aus dem Staub gemacht, weil ihm die Situation zu brenzlig geworden war. Das sollte ihr recht sein, denn Partner mit mangeldem Schneid konnten sie ohnehin nicht gebrauchen. Die junge Yassalar nickte beipflichtend und setzte sich in Bewegung. Sie hatte die Adresse des Anwesens mitgehört und war zuversichtlich, sie finden zu können. Es mussten sich dort auch beileibe genug Leute herumtreiben, um die richtige Villa ausfindig zu machen.
    Ueras Schritte waren lang und kraftvoll, sie hatte nicht die Intention noch mehr Zeit zu verschwenden, denn in ihr bäumte sich wieder die Ungeduld auf. Sie schwieg und sah nicht nach, ob ihre "Partner" Schritt halten konnten, oder ihr überhaupt in nächster Nähe folgen würden. Was vielleicht sogar besser sein würde, denn sie selbst war nicht gesehen worden, im Gegenteil zu den anderen beiden. Innerlich schüttelte sie den Kopf und schmunzelte über die eigenartige Gruppe, die sie bildeten. In ihrem Kopf wiederholte sie ständig die Worte, die sie vorhin vernommen hatte, um sie sich ein für alle Mal einzuprägen.

  • Gruppe A:


    Der Mann, dessen Stimme erklungen war, trat aus den Schatten, die ihn verborgen hatten. Sein Gesicht wirkte streng, die Kleidung fein, wenn auch nicht protzig. Er mochte in den mittleren Jahren sein, vielleicht um die 50. Linien hatten sich in seinen Zügen eingegraben und das kurze, dunkle Haar war an den Schläfen bereits ergraut. Es war schwer zu sagen, welchem Stande er angehörte. Sein Äußeres ließ keinen definitiven Schluss zu.
    Eine Falte bildete sich zwischen seinen Brauen, als er die Frau des Windvolkes und ihre Gefährtinnen eingehend musterte. Schließlich teilten sich seine Lippen und er setzte zum Sprechen an.


    „Und was bringt Euch zu der Überzeugung, dass ihr erfolgreicher sein werdet als all diejenigen, die sich momentan in diesem Haus befinden und daran arbeiten, die Umstände dieses Vorfalles zu ergründen?“


    Auch seine Stimme war von Strenge gezeichnet und durchaus befehlsgewohnt. Womöglich war er jemand, der es gewohnt war, dass man seinen Worten gehorchte.

    Gruppe B:


    Es nahm durchaus einige Zeit in Anspruch, vom Händlerviertel aus ins Adelsviertel zu gelangen und als die kleine Gruppe an der Villa Osseor angelangte, bot sich ihr ein ähnliches Bild wie jenes, das ihre Vorgänger zu Gesicht bekommen hatten. Noch immer herrschte Betrieb rund um das Anwesen, auch wenn sich die Zuschauermenge ein wenig zerstreut hatte. Es waren dennoch genügend Wesen auf dem Grundstück unterwegs, die ihre Nachforschungen anstellten und nach Spuren suchten.


    Anmerkung: Ok, hier haben wir ein kleines zeitliches Problem – ich möchte den Weg jetzt nicht künstlich verlängern. Denkt aber bitte daran, dass ihr eine Weile nach Gruppe A eintrefft. Zwar hat diese unterwegs ein bisschen getrödelt, sodass es nicht unbedingt ein riesiger Abstand ist, aber wenn wir davon ausgehen, dass Gruppe B geschätzte 20 bis 30 Minuten später eintrifft, ist das wahrscheinlich ganz ok. Der Vorfall an der Kutsche hat keine Ewigkeit gedauert, da Avlyne das Geschehen recht schnell aufgescheucht hat.;) Trotzdem gehe ich davon aus, dass ihr nicht unbedingt in dem Moment eintrefft, in dem Gruppe A an der Tür steht und diese ihre Aktion vorher noch abhandeln kann.


    Gruppe C:


    Die Kutsche fuhr noch eine ganze Weile durch das Hafenviertel, vorbei an schäbigen Lagerhäusern und durch düstere Gassen hindurch, die von baufälligen Behausungen gesäumt wurden. Schließlich hielt sie vor einem der großen Lagerhäuser, das ein wenig besser aussah als jene, die es umgaben. Es war ruhig in dieser Gegend. Aus der Umgebung hörte man die üblichen Geräusche, die von der arbeitenden Bevölkerung ausgingen, doch im direkten Umkreis des Lagerhauses schien alles verlassen und still.
    Der Kutscher sprang ab, um das Tor zu öffnen und das Gefährt danach ins Innere zu leiten. Danach schloss er die Torflügel und verriegelte den Eingang sorgfältig von innen.

  • Der Mann, der sie angesprochen hatte, trat nun aus den Schatten und zeigte sich den drei Gefährtinnen. Amina selbst zeigte sich gänzlich unbeeindruckt. Silanya hatte ihm bereits geantwortet. Dem gab es nichts mehr hinzu zu fügen, befand sie. Doch der in die Jahre gekommene Herr schien nicht locker lassen zu wollen, denn die Strenge in seiner Stimme und seine Hartnäckigkeit ließen darauf schließen. "Niemand kann sicher sein, dass unsere Bemühungen erfolgreicher sein werden als alle anderen zuvor. Doch Chancen stehen doch recht gut, denn bisher tappt hier doch jeder im Dunkeln oder etwa nicht? Und gegen drei Paar zusätzlich wachsame Augen gibt es doch nichts einzuwenden oder?"

  • Merlan beobachtete wie der Kutscher samt Kutsche im Inneren des Gebäudes verschwand, dann flog er in die Höhe, um sich den Standort genau einzuprägen und umkreiste schließlich einmal das Lagerhaus auf der Suche nach einer dachnahen Spalte. Ein paar schnelle Flügelschläge brachten in wieder auf Höhe des Dachs und er ließ sich darauf nieder. Einen Moment hielt der Spatz inne, dann wuchs seine Gestalt wieder zu einem Menschen heran, nur um Sekunden später wieder zusammenzuschrumpfen. Anstatt des Mannes saß jedoch nun kein kleiner Vogel auf dem Dach, sondern eine kleine, graue Maus, welche sofort zum nächsten Unterschlupf rannte. Dort angekommen hielt Merlan kurz inne und atmete tief durch. In seiner Hast hatte er doch mehr Energie in den Zauber fließen lassen als er vorgehabt hatte und das merkte er jetzt. Nach einem Moment der Ruhe schaute er sich um und eilte dann in die Richtung in der er etwas gesehen hatte was schien als könnte dort eine Maus in das Haus gelangen.

  • Angesichts der vielen Leute welche die Villa Osseor untersuchten, musste Syran grinsen. Seine Gedanken wanderten umher, sein Blick schweifte über die Szenerie. Wer, bei allen Göttern, trieb so ein seltsames Spiel? Das roch nach einer dicken Intrige in seinen Augen. "Hmm wir sollten wohl schauen, was wir herausfinden können. Im Angesicht der vielen Personen hier, die anscheinend jeden Stein untersuchen, wird das eine kleine Herausforderung."
    Während er dies sagte, hielt er Ausschau nach den anderen Investigatoren, die zur gleichen Zeit beim Advokaten gewesen waren. Vielleicht hatten die schon was herausgefunden. Immerhin hatten sie einen Vorsprung gehabt und vielleicht fand sich auch eine Verbindung zu dem mysteriösen Kutscher und der Gehilfin des Advokaten.

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