Die Rache des Goldenen Narren

  • Merlan blieb derweil ruhig sitzen und beobachtete wie sich die Dinge entwickelten.

  • Der Blonde verlor deutlich erkennbar seine gesunde Gesichtsfarbe. Blässe überzog seine Wangen, von einer leichten Rötung gefolgt, die ihm die Schuld ins Gesicht geschrieben stehen ließ. Sein dunkler Freund war offensichtlich ein wenig kaltblütiger. Er öffnete den Mund, bestrebt, die Anschuldigungen der Windfrau ungehalten zu widerlegen, als ihn der andere mit einer Geste davon abhielt. Er sah ihn an.


    „Was nutzt es denn, das Offensichtliche zu leugnen? Sie haben uns ohnehin gehört.“


    Der andere schloss den Mund wieder und sein Blick wurde finster. Der Dicke ließ sich jedoch dadurch nicht davon abhalten, an die Windfrau gewandt fortzufahren.


    „Wir wollten Euch nichts Böses, bitte glaubt mir das. Wir sind geschickt worden, um euch im Auge zu behalten und herauszufinden, was ihr vorhabt. Nicht mehr und nicht weniger.“


    In einer bittenden Geste öffnete er die Hände. Er wirkte ehrlich, soweit Sil’anya dies einzuschätzen vermochte.

  • Es schien nicht so, als würden die beiden mitkommen. Na gut. Als Belohnung stellte sie die beiden Bier auf den Tisch. "Seid so gut und verratet mir, wer euch den Auftrag gegeben hat und wo wir ihn finden können beziehungsweise Kontakt aufnehmen können. Und bevor ihr darüber lange beratschlagt: Wir kriegen die Information. Aber wenn ihr freiwillig bereit seid mir Auskunft zu geben, so werden wir euch beim Auftraggeber nicht all zu schlecht wegkommen," bot die Windfrau an.

  • "Ich glaube ihm nicht", tat Amina ihren Gefährten kund. Ohnehin war es ratsam, auf der Hut zu sein, so lange sie nicht genau wussten, wer die Fremden waren und wer ihr Auftraggeber war. Dann nickte sie ob Sil'anyas Frage nach dem Auftraggeber. Eine gute Frage, befand die Ashaironifrau. Doch es war fraglich, wie die Antwort ausfallen würde und ob sie die Wahrheit aus den beiden heraus bekommen würde.

  • "Was du nicht glauben? Was er sagen? Ich leider verstehen nicht so gut durch den Raum", sie zuckte ärgerlich mit den Schultern, die dunklen Augenbrauen zusammengekniffen. Etwas ungeduldig trommelte sie mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte.

  • "Sie wollen uns angebliches nichts Böses und sollten uns wohl nur beobachten, um heraus zu finden, was wir vorhaben", erklärte Amina der Djirin.


    Dann stand sie auf. Sie wollte selbst versuchen, ob sie mehr heraus finden konnte und versuchte, sich den dreien unauffällig zu nähern, in dem sie sich von hinten anschlich und an einem nahe gelegenen Tisch Platz nahm, von dem aus sie die Herren genau beobachten konnte. Vielleicht trug ja einer von ihnen etwas bei sich. Einen Hinweis auf ihren Auftraggeber vielleicht? Amina hoffte, dass Sil'anya sich nichts anmerken ließ.

  • Also bisher war die Situation nicht bedrohlich. Die Frauen hatten scheinbar Alles im Griff und somit beschränkte Syran sich darauf abwartend die Szenerie zu beobachten. Sollte einer der beiden Mänenr handgreiflich werden, würde Syran sofort einschreiten.

  • Die beiden Männer nahmen keinerlei Notiz von der Ashaironi, die sich ihnen näherte. Stattdessen blieb ihre Aufmerksamkeit auf die Windfrau konzentriert. Der rundliche setzte dazu an , ihre Frage zu beantworten, doch sein dunkelhäutiger Gefährte schnitt ihm das Wort ab, bevor ein Ton zwischen seinen Lippen hervorgedrungen war. Noch immer war sein Gesicht finster, die zusammengekniffenen Augen musterten Sil’anya feindselig.


    „Wir arbeiten für Daviria Felir. Eine Frau aus dem niederen Adel, die sich für den Goldenen Narren interessiert. Alles andere sollte für Euch nicht von Interesse sein. Und nun lasst uns in Ruhe.“


    Der andere nickte zu diesen Worten und vergrub seine Nase in seinem Bier.

  • Sehr gut. Die Männer hatten Amina nicht bemerkt. So hörte sie weiter dem Gespräch zu. Daviria Felir? Von dieser Frau hatte sie noch nie etwas gehört, was vielleicht auch an der Tatsache lag, dass Amina sich weniger um den niederen Adel scherte. Und doch fragte sie sich, ob sie etwas bei sich trugen. Irgend etwas. Und sei es nur ein kleiner Hinweis. So näherte sich Aminas Hand langsam der Manteltasche des Jenigen, der Sil'anya soeben darauf hin wies, dass sie die beiden in Ruhe lassen sollte.

  • Sil'anya starrte zurück, doch ein spöttisches Lächeln spielte um ihre Lippen. Sie beachtete Amina gar nicht.
    "Es ist schon komisch, dass ihr euren Freund nie zu Wort kommen lasst, wo ihr doch nichts weiter zu sagen habt. Vielleicht solltet ihr eure Entscheidung noch einmal überdenken? Bevor ich wieder an meinen Tisch gehe und ihr uns noch einen Moment beobachten dürft.....Wollt ihr mir nicht noch eure Namen verraten? Das gehört sich doch so, wenn man ein Bier spendiert bekommt." Ihr Blick ruhte auf dem Fülligeren, der ohne Unterstützung schon wie ein Vogel gesungen hätte.

  • Djasihra sass weiterhin am Tisch und sah nicht zu den beiden hinüber. Die beiden Frauen schienen erfolgreich zu sein, da musste sie nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf das Grüppchen lenken.


    Sie wandte sich an den adligen Schnösel. "Sagen mal Syran, du kennen Familie von Verlobtem von Mädchen? Sonst noch etwas wichtiges das Sandira nicht erwähnt?"

  • Irgendetwas am Blick des Dunkelhaarigen machte deutlich, dass er sehr kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren. Nur eine Geste des anderen, der ihm die Hand auf den Arm legte, schien ihn noch zurückzuhalten. Dieser wandte sich noch ein weiteres Mal an die Windfrau.


    „Bitte, meine Dame – wir sind einfache Diener, nicht mehr und nicht weniger. Wir tun, was uns aufgetragen wird. Ich danke Euch für das Bier und ich verspreche Euch, dass wir Euch nicht weiter belästigen werden.“


    Die Augen seines Freundes sprühten Funken, doch er sagte nichts. Mittlerweile wurden auch einige andere Gäste auf das Geschehen aufmerksam und richteten den Blick auf die Windfrau und die beiden Männer.


    Aminas Hand schloss sich unterdessen um etwas Festes. Es war ein kleiner, goldener Schlüssel, der durchaus recht kostbar aussah. Auch einige Münzen spürte sie in den Taschen des Mannes.

  • Ein Grinsen zeigte sich für einen Moment auf Aminas Lippen, als sie tatsächlich etwas verspürte. Hoffentlich war es die Aktion auch wert gewesen. Rasch zog sie ihre Hand wieder aus der Tasche, steckte die Beute in ihre Eigene und verdrückte sich wieder zurück zu den anderen.


    Die Münzen behielt sie sicher verwahrt, während sie den Schlüssel zu Tage beförderte und ihn den anderen zeigte und ihn auch selbst in Augenschein nahm. Dabei war sie jedoch darauf bedacht, dass auch wirklich nur ihre Mitstreiter den kleinen goldenen Gegenstand sahen. "Was meint Ihr, zu welchem Schloss dieser wertvolle Schlüssel wohl passen mag?", fragte sie in die Runde.

  • Die Stimmung zwischen Sil'anya und den Männern schien etwas angespannter, aber noch war ein Eingreifen wohl nicht nötig. Nun kehrte auch Amina an ihren Tisch zurück. Fröhlich zeigte sie einen kleinen Schlüssel. Merlan betrachtete ihn zweifelnd. "Also zu meiner Truhe gehört er zumindest nicht," meinte er leise.

  • Sil'anya ärgerte sich einen Moment. Ein Duell hätte sie nicht gescheut, doch sie hatte bereits mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich gelenkt. "Guten Abend, die Herren," verabschiedete sie sich und kehrte an den Tisch zurück. Sie sah auf den Schlüssel. "Der kann für alles mögliche sein. Sind irgendwelche Zeichen darauf?" Sie machte es sich etwas bequemer und widmete sich ihrem Wein, dann sprach sie:"Eine Adlige namens Daviria Felir hat sie angeblich geschicktuns zu beobachten, weil sie an dem Goldenen Narren interessiert ist." Sie drehte sich zu Syran. "Habt ihr von ihr schon mal gehört? Was wisst ihr über sie?"

  • Ueras Stimmung näherte sich rasant dem Nullpunkt. Sie war es nicht gewohnt das Geschehen in die Hände anderer abzugeben und nur zuzusehen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, in ihren Ohren rauschte das Meer. Während sich Uera mit ihren vom Klettern ramponiert aussehenden Fingern die Nasenwurzel massierte, die Tischplatte aus unfokussierten Augen anstarrte und versuchte gedanklich beim Thema zu bleiben, wurde die Stimme hinter ihrer Stirn immer lauter, die ihr riet zu intervenieren. Mit einem unhörbaren Seufzen sah sie schließlich auf, verschränkte die Finger ineinander und platzierte die Hände auf dem Tisch vor sich. Geduld.


    "Mal etwas anderes. Wie sieht unser weiteres Vorgehen aus?", fragte sie trocken und sah etwas gelangweilt in die Runde. "Wer diese Herren geschickt hat um ein Auge auf uns zu haben, ist mir relativ gleich. Was mich interessiert, ist der Narr ... wir kennen seinen Namen, nun sollten wir doch in der Lage sein, seinen Aufenthaltsort zu finden. Was haltet ihr davon, wenn wir bei seinem Anwesen anfangen. Sollte er nicht dort sein, könnten sich zumindest Hinweise darauf finden lassen, wo er sich stattdessen aufhält."


    Den Schlüssel würdigte sie lediglich mit einem oberflächlichen Blick. Vermutlich gehörte er ohnehin zum Nachtkästchen des Fetten am Nebentisch und war vollkommen irrelevant für ihr Vorhaben.

  • Sil'anya wägte den Vorschlag ab. Sie hatte eher mit Dara sprechen wollen, aber der Vorschlag war nicht so schlecht.
    "Nun, ich hätte gerne mit Dara bzw. Aleyra gesprochen. Aber wir sollten uns auf eine Vorgehensweise einigen," ergänzte sie etwas widerwillig. Auf einmal kam ihr ein Gedanke.
    Sie sah zu Syran. "Was wisst ihr über die Tamiras? Hatte Dalinor eine Schwester ....oder Bruder?"

  • Amina blickte zu Uera und nickte. Diesem Vorschlag hatte sie ganz und gar nichts entgegen zu wenden. Dann jedoch wanderten ihre dunklen Augen zu Sil'anya hinüber und schüttelte den Kopf. "Ich für meinen Teil bin ebenfalls dafür, das Anwesen des Goldenen Narren aufzusuchen", tat sie kund und sah abwartend in die Runde. Dara bzw. Aleyra erschien ihr augenblicklich nicht sehr wichtig.

  • "Wenn uns ein paar Adelige beobachten wollen soll mich das nicht kümmern, solange sie und nicht in die Quere kommen." Merlan war nicht sicher ob es gut wäre bei dem Anwesen des vermuteten Goldenen Narren einen Besuch abzustatten. Er drehte seinen Becher in den Händen. Aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Also warum nicht. "Nun gut, dann lasst und dieses Anwesen aufsuchen. Aber ich denke wir sollten zuvor noch ein paar Informationen einholen."

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