Kaffeezimmer Reloaded

  • Schönen Sonntag Euch allen :wave:


    Hier regnets auch fröhlich weiter - ich bin froh darüber *duck*, die Böden haben es echt bitter nötig.


    Arme Nevio :knuddel: Augen zu und Ohren steif halten - Du schaffst das.


    Mit Verlegern kenne ich mich nicht aus - aber als Leser freut man sich doch, wenn es bei einer guten Geschichte drei statt zwei Bücher zu lesen gibt? Also mir zumindest geht es so :]. Wobei ich allerdings auch noch so ein Dinosaurierleser bin, der gern Seiten umblättern möchte :blush:. Dicke Wälzer schrecken mich nicht ab, aber zum Mitnehmen und unterwegs lesen sind etwas schlankere Bücher dann doch wieder praktischer.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Guten Morgen ... :tired:


    Noch ein Tag! *nevio anfeuer*


    Ich hab jetzt lustigen Buchsatz ... eigentlich mach ich das nicht ungern, aber Fummelarbeit.:boggled:


    Also ich persönlich hab da auch gar keine Probleme, weil ja speziell Fantasybücher meistens in Reihen rauskommen und für mich auch 10 Bücher für eine Reihe zu meinetwegen 1000 Seiten gar nichts Besonderes sind. Aber heute ist es schon so, dass viele ein Problem mit dicken Büchern haben. Ich musste schon lesen, dass Leute "Angst vor meinen Büchern haben" - was mich gelinde gesagt zum Kopfschütteln bringt - für mich war ein 400 Seiten Buch früher an der Grenze zu zu dünn und gerade noch akzeptabel (als Leser). Allerdings, in einer Welt, in der 200 Seiten Romane in Reihen verkauft werden (was ich ehrlich lächerlich finde) und es ab drei Perspektiven in einem Buch schon zu kompliziert wird (*seufz*), ist das wahrscheinlich alles kein Wunder. Heute ist ALLES ein Problem. Fantasynamen - oh Gott, schrecklich! Würden die in dieses Forum gucken, würden sie allein schon wegen den Namen durchdrehen. Ich kann die Rezensionen nicht mehr zählen, allein bei mir, bei denen von lateinischen oder walisischen Namen abgeleitete Namen ein unlösbares Problem für den Kopf sind oder bei denen 10 Zeilen Beschreibung einer Örtlichkeit "langweilig und zu viel" sind. Die sollten mal einen klassischen Fantasywälzer in die Hand nehmen ... da wird schon mal auf zwei Seiten über ein Tier schwadroniert, was ich durchaus nicht falsch finde, weil Fantasy das braucht, um Welten verständlich zu machen. Aber gut. Ich weiß nie ... vielleicht sollte ich einfach im nächsten Buch Albert, Hilde und Hugo nehmen. Womöglich wäre aber selbst das zu ungewöhnlich.

    Ich kann's nicht nachvollziehen ... wenn das alles ein Problem ist, darf man keine Fantasy lesen. Aber ja ... deswegen war ich ein kleines bisschen unruhig. Heute machen sie aus wirklich jeder Mücke einen Elefanten.:rolleyes: Zumindest in den erlauchten und lautstarken Buchbloggerkreisen, bei denen schnell die Bücher runtergelesen werden müssen, damit der Verlag X das nächste Buch locker macht. Die haben halt auch keine Zeit, sich mit Büchern zu befassen, die "Buchmenschen". Die normalen Leser sind da eine ganz andere Sache ...


    Hab ich erwähnt, dass das alles Reizthemen sind? *hust*

  • Ja, ich kenne durchaus nette Bücher mit "nur" ein paar hundert Seiten, aber ich finde es immer gut wenn eine Welt wirklich in der Tiefe ausgearbeitet und erzählt wird. Ich erinnere mich an eine Aussage meiner Mutter zu Otherland: "Die letzten 300 Seiten waren die spannendsten." Das ist ja mehr als so manches Buch lang ist. ;)

  • Da würden die angesprochenen Personen gleich vom Anblick des Buchrückens schreiend wegrennen. Und dann noch mehrere Bände! Pfui! ;)

    Ne, ich kenne auch großartige dünne Bücher, keine Frage - eine Geschichte ist eben so lang, wie sie lang ist. Aber Fantasy braucht eben von Natur aus ein paar Pfunde mehr. Und lustigerweise - sind die Bücher dann dünn, beklagen sich dieselben darüber, dass die Welt nicht ordentlich ausgearbeitet ist. Man kann‘s nicht richtig machen.:rolleyes: Und in mir schreit es dann immer: Warum liest Du denn eigentlich Fantasy, wenn Dir das Drumherum zu viel ist? Es gäbe ja genug anderes ...

  • *auf einen Kaffee reinschleicht* Guten Morgen :)


    Okay... 400 Seiten find ich jetzt auf nicht dick für ein Buch. Bei Wälzer denk ich eher an so was wie damals "Es" als Paperback - das konnte man echt nirgends mit hinnehmen, weil die Tasche dann voll war :yeah:.

    Ich finde auch, dass es mehr beschreibende Erzählpassagen braucht, wenn Geschichten in einer eigenen Welt mit eigenen Regeln/Bedingungen spielen. Wie soll man sich da sonst drauf einlassen und eintauchen können? Bzw ich brauche das, um mich in eine Welt reindenken und reinfühlen zu können, letztendlich auch, um die Geschichte wirklich zu verstehen. Wobei das vielleicht auch eine Geschmacksfrage ist. Wer actionlastiger unterwegs ist, dem sind wohl detailgetreue Schilderungen von Kämpfen und Schlachten wichtiger. Etwas, worauf ich komplett verzichten könnte - im Grunde reicht mir, zu wissen, wies ausgeht :D.

    Ist mir letztens bei Game of Thrones stark aufgefallen. Da gibt's ganze Folgen, die praktisch nur aus Schlacht bestehen und die in der Fangemeinde sehr beliebt sind, während die mich eher genervt haben.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Guten Morgen! Äh ... Mittag ...


    Ich frag mich, wie die heutzutage auf solche Bücher wie "Es" reagieren. Wahrscheinlich steckt der Horror für so manchen da nicht nur zwischen den Seiten. :yeah:

    Es ist wohl eine Geschmacksfrage und auch ein Problem der generell nachlassenden Aufmerksamkeitsspanne. Ich hab das Thema häufig mit einer Freundin, die im Lektorat arbeitet, und die sagt eben auch, dass durch die sozialen Medien, usw. die Aufmerksamkeit bei vielen deutlich nachlässt. Man merkt ganz oft, dass bei vielen schon bei leidlich komplexen Zusammenhängen der Kopf versagt - dass sie das gar nicht aufnehmen und verstehen können. Und das ist schon recht tragisch eigentlich. Aber das ist klar - in einer Welt, in der jeder alle 5 Minuten aufs Handy gucken muss, damit er nichts verpasst, bleibt wohl wenig Raum im Kopf, um sich mit was anderem zu befassen.

    Und dann denke ich natürlich auch, dass es eine Frage der eigenen Lesegewohnheiten ist. Wenn man mit Wälzern wie denen von Tad Williams, den wir ja hier schon genannt hatten, aufgewachsen ist (oder historische Romane liest), Rollenspiele spielt oder eben auch stark in der klassischen Fantasy unterwegs ist, empfindet man das Langsame der Fantasy eben auch als ganz normal. Diejenigen, die sich beschweren, kennen diese Bücher meistens gar nicht, weil sie primär - die leider nicht immer so anspruchsvolle - Jugendfantasy für Mädchen konsumieren. Und dabei nicht unbedingt die guten Bücher, sondern die leider immer stärker Überhand nehmende Billigware, die es den Verlagen nicht mal mehr wert ist, gedruckt zu werden. *seufz* Das sind dann die Bücher, in denen sich eine Belle-Ablegerin ein Sandwich schmiert und sich dafür aus der Brotbox bedient und Königinnen "Witze reißen". In einer Märchenwelt, versteht sich - von deutschen Autoren verfasst. Man möge mir verzeihen, dass ich das als nicht so ganz passend ansehe und die Bücher dann irgendwann leicht verzweifelt beiseite gelegt habe - gut, nicht wegen der Brotbox allein. Ganz so snobistisch bin ich dann doch nicht. :rolleyes:


    Hihi, ich bin genauso, Tamrin - ich denke auch immer: Näää, jetzt kommt der schlimme Part! Pfui! Ich will nicht. Geht weg! :D Und weil das so ist, gehe ich jetzt gepflegt weiter meine Protagonisten schnetzeln.

  • Servus. Wiesngrippe ist überstanden. Hmm Länge von Büchern. Also ab 400 Seiten kann es los gehen. In der Science-Fiction Schiene gibt es ja auch viele dezent dicke Schinken. Urban Fantasy a la Harry Dresden mag ich auch sehr und da bin ich auch dankbar, dass es mittlerweile viele Bücher jenseits der 400 Seiten sind.

  • Game of Thrones konnte mich bisher generell nicht reizen. Ob es das jemals wird? :gruebel:


    Ich bin recht dankbar dafür, dass es auch leichte Kost an Büchern gibt. Ob Internet und Smartphone bei mir daran Schuld sind, weiß ich nicht. Aber ich merke generell, dass ich (und meine Aufmerksamkeitsspanne) sehr nachgelassen haben, seit ich eine eigene Familie habe. Da geistert mir einfach zu viel im Kopf herum, dass es mir schwer fällt, mich auf komplexere Storys einzulassen und wenn, dann brauche ich Monate oder gar Jahre, um die zu Ende zu bekommen. *seufz*

  • Ich glaube, der Unterschied dabei ist einfach der: Wenn ich weiß, dass meine Aufmerksamkeitsspanne gering ist und ich für komplexes keinen Kopf habe, ist das gut. Dann weiß ich, ich lese gerne leichte Kost und das ist ok für mich. Das muss es geben - weil auch die leichte Kost Leser braucht und ja nun nicht unbedingt schlechter ist (diese Beispiele mit den Sandwiches sind eine ganz andere Sache - die sind einfach nur mies und wollen etwas Tolles darstellen). Das andere Problem sind die Leute, die eben leichte Kost lesen wollen, aber es der nicht so leichten Kost dann ankreiden, wenn es keine ist. Es wird ja auch durchaus nicht gerne zugegeben, weil leichte Kost = igitt (in manchen Kreisen). Und die reißen dann den Mund auf und beschweren sich - obwohl es eigentlich nicht die Schuld des Buches ist. Da kommen dann die Problemstellen her. Weil sie die falschen Bücher kaufen und schlicht der Überzeugung sind, dass aber alles auf dem Markt genau auf sie ausgerichtet sein muss. Und dann sind sie sauer.


    Ich hab ja selbst gerade wenig Sinn für komplexe Sachen - weswegen ich primär Visual Novels lese und selten mal ein Buch. Will sagen: Jeder soll das halten, wie er will und wie es für ihn passt - aber möglichst dann nicht mit Dreck schmeißen, wenn er sich eben im Stoff vergriffen hat. Leider ist Selbsterkenntnis heute ein bisschen Mangelware ...

  • Moin, moin. Also leichte Kost lese ich auch gerne. Ich denke da nur an die "Groschenromane" wie John Sinclair oder Perry Rhodan. Es hat alles seine Daseinsberechtigung solange es vernünftig geschrieben ist. Nervig finde ich nur die Leute, die dann rumbeißen oder Scheiße in Rezis schreiben. Was haben die eigentlich vor der Erfindung des Internets gemacht?

  • Zweimal war ich bisher nahe dran eine schlechte Rezension zu schreiben. Aber nicht wegen des Stilsdes Buches oder so, sondern weil das Ende jeweils völlig unbefriedigend war. Es machte den Eindruck als hätte der Autor einfach keine Lust oder Zeit oder Ideen gehabt. Das eine Buch war eigentlich richtig gut geschrieben mit Intrigen und Spannung und ich war richtig gespannt wie es dick entwickeln und enden wird. Und dann wacht ein großes, zuvor nie erwähntes Monster auf und alle beteiligen Personen und Königreiche werden ausgelöscht. Das war das erste und letzte Buch das ich von diesem (Bestseller-)Autor geholt habe.

  • So was finde ich auch vollkommen legitim. Ich mein - kein Buch ist ohne Schwachstellen und wenn es eben so ist, ist es so. Über solche Sachen reg ich mich auch auf ... schlimmstes Beispiel, als eine Autorin ihre komplette Welt am Ende in eine Blumenwiese verwandelt. Und generell mag ich es nicht so, wenn am Ende alles verpufft und man das Gefühl hat: Wofür hab ich das jetzt gelesen? Und wenn man die Kritik begründen kann und sie schlüssig ist - ist auch ok.


    Ich mein, sogar ein: Ich fand das Buch scheiße ist irgendwo ok. Freut einen nicht. Aber ok. Ist eben so. Nur wenn man der Rezension eben anmerkt, dass der Leser nicht richtig gelesen hat, er einfach eine andere Art Buch liest und es nicht mögen KONNTE oder generell falsche Aussagen da stehen (was man sehr oft hat) ... das finde ich sehr uncool.


    Beispiel: Kinderbuch. Kritik: Ist eher was für Kinder.


    Öhm? Ja?:gruebel:

  • Ich habe dieses Jahr das Buch "Für Draufgänger und Träumer" gekauft, seit wir die ADHS-Diagnose haben. Nun ja ... Es beinhaltet kleine Vorlesegeschichten für Kinder mit eben ADHS-ADS-Diagnosen. Wer sich ein klein wenig Mühe gibt, findet diesen Hinweis sogar VOR dem Kauf in der Buchbeschreibung. Die kleinen Geschichten stellen speziell das Gedanken-Wirrwarr solcher Kinder dar. Es soll dabei helfen, ADHS besser zu verstehen und sich damit auseinanderzusetzen. Und dann gibt es immer noch Spezies, die es schaffen, sich über diese "dummen und sinnlosen" Geschichten aufzuregen, weil sie den Sinn und Zweck dahinter nicht verstehen. :rolleyes:


    Moin auch

  • Guten Morgen!


    Oh ja, genau, genau ... ich hab manchmal so das Gefühl, dass schlechte Rezensionen sehr oft (nicht immer, klar, aber es gibt einen Trend) von Menschen geschrieben werden, die ihre Intelligenz herausstellen wollen, aber nicht ganz so viel davon haben, wie sie denken ...:rolleyes:


    Und ich sach ja immer: Es gibt Leseproben. Aber naja. Das ist offenbar zu mühsam, die mal anzublättern ...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!