[Abenteuer] Feuer und Wind

  • Ein weiterer schöner Tag hatte in Rosendrie begonnen, die Blumen der Gärten gediehen prächtig im warmen Licht der morgendlichen Lichtsäule und auf den Straßen, war es noch sehr ruhig, nur vereinzelt waren bereits Gärtner geschäftig am Arbeiten um ihre Lieblinge zu hegen und zu pflegen oder für besondere Anlässe die Skulpturen, aus gewachsenen Pflanzen, erneut zurecht zu stutzen. Ja, Rosendrie ist ein herrlicher Anblick für Besucher, die es zum ersten Mal erblicken und es lädt auch genauso sehr zum wieder kommen ein.


    Doch für unsere Protagonisten sieht die Sache da schon anders aus. Ein Stück weit unter der Erde, von drei Seiten von solidem Stein umgeben und vor ihr der Weg versperrt durch eiserne Gitter, wurde eine junge Ki, die den bezaubernden Namen Minea von ihrer Mutter erhalten hatte, nun schon seit letzter Nacht im Kerker von Rosendrie gefangen gehalten. Ihre Zelle hatte außer einem Eimer für dringende Geschäfte, und einer Liege die notdürftig mit Stroh bedeckt war nicht viel zu bieten. Man hatte sie dabei erwischt wie sie in einem Garten Spionage betrieben hatte. Nun zumindest lautete so die Anschuldigung, ihren Worten, dass es sich dabei nur um ein Missgeschick gehandelt hätte, hatte man kein Gehör geschenkt und hatte sie stattdessen in eine Zelle verfrachtet, in der ihre magischen Fähigkeiten so weit unterdrück waren, dass sie sie kaum noch fühlen konnte. Auch ihrem Elementargeist und treuem Begleiter Chispa erging es da nicht besser, der seiner Magie beraubt und dadurch nicht einmal fähig zu fliegen, sehr schwach wirkte neben seiner Partnerin. Die Nacht über hatte außer einem Wachwechsel im Kerker ziemliche Ruhe geherrscht, die meisten anderen Zellen waren unbelegt und die wenigen Gefangenen entweder in weiter entfernten Zellen untergebracht oder aber offensichtlich ihrem Schicksal ergeben und hatten geschlafen. Lediglich eine Stadtwache war zur Aufsicht hier unten abgestellt worden, offensichtlich ging man bei den wenigen Insassen nicht von großen Problemen aus. Doch jetzt kam zum ersten Mal wieder Bewegung in die Szenerie. Gefesselt und begleitet von zwei anderen Stadtwachen wurde gerade eine junge Syreniae hereingeführt. Die hier stationierte Stadtwache salutierte und zog anschließend den großen runden Zellenschlüsselbund hervor. "Gefangene Keona Saldari, vorgesehen zur Übergabe nach Yalindea innerhalb der nächsten Tage, wo sie für ihre Verbrechen, vor Gericht gestellt werden wird." verkündete die Wache die rechts von der Syrenia stand. "Steck sie am besten zu der anderen Magierin mit dazu, diese hier wird ja ohnehin nicht lange hier bleiben und dann brauchen wir nicht wieder einen Magier holen der auch eine andere Zelle magisch unterdrückt."


    Und damit war auch unsere zweite Protagonistin an diesem weitaus weniger beschaulichen Flecken von Rosendrie angelangt. Wie bereits erwähnt handelte es sich bei ihr um eine junge Syreniae, die bereits in Yalindea eines Verbrechens beschuldigt und schließlich in der vorangegangenen Nacht hier in Rosendrie aufgegriffen worden war. Man hatte sie verhört, allerdings nicht viel Brauchbares aus ihr heraus bekommen und da ihr Verbrechen für Rosendrie kaum eine Rolle spielte hatte man sie schließlich erfolglos hier her bringen lassen. Dennoch wurde ihr sonst hübsches und junges Gesicht von einer dunkleren Verfärbung geziert, die nur zu deutlich darauf hinwies, dass man mit ihr beim Verhör nicht sehr zimperlich umgegangen war. Auch wenn größtenteils von dem von ihr getragenen Stoff versteckt, könnte man auch dort einige Blessuren finden, die sich im Laufe des Tages sicherlich noch blau verfärben würden und bei Berührung Schmerzen mochten. Die Zelle in der sich bereits Minea befand wurde aufgeschlossen, der Syreniae die Fesseln abgenommen und dann etwas unsanft hineingestoßen und die Gittertür hinter ihr wieder geschlossen. "Wir machen uns dann mal wieder auf den Weg Jarn, deine Wachablöse müsste ja ohnehin auch bald kommen." Damit verschwanden die beiden Wachen die die Syreniae her gebracht hatten wieder, der Aufseher kehrte zu seinem Sitz zurück und begann damit den Rest seiner mitgebrachten Mahlzeit zu essen und im Kerker kehrte wieder Ruhe ein. Die Syreniae und die Ki in der Zelle gefangen, für Verbrechen die sie beide nicht getan hatten, oder die zumindest anders passiert waren als es ihnen vorgeworfen wurde. Doch so spielte das Schicksal ab und an. Wer konnte außerdem schon sagen ob sich aus dieser, vom Unglück zweier junger Frauen verursachten Begegnung, nicht auch noch eine glückliche Fügung ergeben könnte.

    Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen
    Erhobenen Hauptes, gehn wir bis zum Schluss
    In Freiheit geboren und keinem Verschworen
    Als unserer Mannschaft, ein jeder von uns




    Boreas Charakterdaten

    3 Mal editiert, zuletzt von Boreas ()

  • Minea stolperte auf das Geister-Portal zu. Hinter sich hörte sie wütende Stimmen. „Schnappt sie euch! Ich bin sicher, die kleine dort hat mich bestohlen!“ Wie so oft waren die Blicke der Menschen auf sie gefallen, als etwas gestohlen oder beschädigt wurde. Als sie die Passage durchquerte, spürte sie das mittlerweile vertraute, kühle Gefühl des Nebels auf ihrer Haut. Sobald sie, mit Chispa auf ihrer Schulter, der sich nur schwer unter Kontrolle halten konnte, die Menschen hinter ihnen anzugreifen, im Nebel angekommen war, überließ sie sich vollkommen ihrem Instinkt. Sie hatte festgestellt, dass sie auf diese Weise am schnellsten zum nächsten Portal fand und sogar mitunter gezielt, bereits bekannte Orte ansteuern konnte. Diesmal jedoch lockte sie ein eigentümlicher Geruch, der etwas in ihr ansprach. Es erinnerte sie an einen anderen Geruch, einen von früher, aus ihrer Kindheit. Sie steuerte zielstrebig darauf zu. Bald bemerkte sie, dass sich der Geruch deutlich von dem, den sie in Erinnerung hatte, unterschied. Dennoch wollte sie ihn ergründen. Als sie das Portal durchschritt, spürte sie weiche Erde unter den Füßen. Sie schauten sich um. Chispa mühte sich noch immer ab, um seine Wut zu unterdrücken und begann einige der Rosen, die um sie herum in ausladenden Beeten angepflanzt worden waren, anzuzünden. „Chispa, die gehören sicher irgendwem.“, tadelte Minea ihren treuen Begleiter. „Na und?“, schnauzte er, „Hätten sie nicht unbedingt hier hin stecken müssen!“ er hatte seinen Schmollmund aufgesetzt und die spitzen seiner Haare schmorten noch immer verdächtig, doch er ließ die Blumen in Ruhe. Seufzend kniete sie sich neben den Feuergeist und legte ihm eine Hand auf den Rücken. Bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie jedoch auf ihrer eigenen Schulter eine fest zupackende Hand.


    Da saßen sie also nun nebeneinander in einer Zelle. Minea im Schneidersitz, im Hinteren Eck nicht weit von der Liege entfernt. Ihr Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war hing ihr unverborgen über die Schulter. Sie vermisste ihren Mantel, dessen Kapuze ihr Haar und Gesicht gut verbarg. Chispa saß neben ihr, kraftlos an ihr Knie gelehnt. Sie hatte schützend die Hand um ihn gelegt. Das Dämpfungsfeld in dieser Zelle fühlte sich für sie selbst sehr unangenehm an, als hätte man ihr einen Arm auf den Rücken gebunden, doch für Chispa.. Er bestand ja quasi aus Magie und da diese hier unterdrückt wurde, konnte er kaum atmen. Sein Haar hing matt herunter und das Feuer, das ständig unter seiner Haut loderte, schien zu einer kleinen Flamme herunter gebrannt zu sein. Sie mussten hier raus. Da hörte sie draußen Schritte. "Gefangene Keona Saldari, vorgesehen zur Übergabe nach Yalindea innerhalb der nächsten Tage, wo sie für ihre Verbrechen, vor Gericht gestellt werden wird.", sagte eine Stimme, vermutlich eine der Wachen. Minea schnaubte. Noch eine Gefangene. "Steck sie am besten zu der anderen Magierin mit dazu, diese hier wird ja ohnehin nicht lange hier bleiben und dann brauchen wir nicht wieder einen Magier holen der auch eine andere Zelle magisch unterdrückt." Nun horchte Minea auf. In ihre Zelle? Auch Chispa spannte sich leicht an. Minea blickte automatisch zum Gitter, als die Syreniae zur Tür geführt wurde. Eine hübsche, schlanke Frau mit langem schwarzem und etwas zerzaustem, gewellten Haar, in dem an mancher stelle Kupfer glänzte. Ihre schwarzen Schwingen waren eng an ihren Rücken gelegt, sie wirkte angespannt. Ihre champagner-farbene Tunika war an einigen Stellen zerknittert und als sich der Stoff bewegte sah Minea violett verfärbte Haut aufblitzen und an ihrem linken Unterarm war eine lange Schramme zu sehen, die jedoch schon etwas älter zu sein schien. Die grauen Augen der Geflügelten glitten kurz durch die Enge der Zelle, woraufhin Minea schnell das Gesicht abwandte. Die Tür der Zelle wurde geöffnet und die andere Frau hineingestoßen. Als Minea den Blick der grauen Augen wieder auf ihrem Gesicht spürte, strich sie mit einer hastigen Bewegung ihr Haar über ihre Ohrspitzen und warf den Pferdeschwanz nach hinten, eine unwillkürliche Geste. Chispa sprang auf, als die Fremde die ersten Schritte in die Zelle tat und stellte sich zwischen die beiden Frauen. „Bleib bloß weg von ihr, du Kriminelle!“, zischte er mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, in der Meinung, Minea vor der anderen beschützen zu müssen, da sie womöglich gewalttätig war. Die Ki ging jedoch sofort dazwischen, darauf bedacht, nur keinen Streit herauf zu beschwören. „Lass es gut sein, Chispa. Wir sind schließlich auch hier, nicht wahr?“ Vorsichtig nahm sie ihn hoch, und setzte ihn in ihrem Schoß wieder ab. Ein rascher Blick in Richtung ihrer Zellengenossin und sie vermied wiederum den Blickkontakt, hoffte, dass die andere nicht auf sie losgehen würde, wie so viele vor ihr.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

    3 Mal editiert, zuletzt von Minea Sionnach ()

  • Keona wurde in einen furchtbar heruntergekommenen Kerker geführt, der so garnicht in das Bild ,der ach so schönen Stadt Rosandrie passen wollte. Es war feucht und roch modrig ein unangenehmer Geruch hing in der Luft. Der loderne Hass auf diesen zwergenhaften Menschen, ließ langsam nach, doch schwor sie sich sollte sie diesen Widerling noch einmal begegnen dann konnte ER sein blaues Wunder erleben.
    Die Wut vermischte sich gemächlich mit der Sorge um Ipati. Keona hatte eigentlich erwartet, sie würde das ganze Anwesen in Schutt und Asche legen. Doch scheinbar hatte sie einmal auf sie gehört, irgendwann würde sich schon die passende Gelegenheit ergeben. Vielleicht bei der Überführung nach Yalindea. Einen einzelnen Kutscher zu überwältigen wäre einfacher als sich hier mit allen Stadtwachen auf einmal anzulegen.


    Der Ausruf der Ankündigung Keonas riss sie aus ihren Gedanken. Wie zu der anderen Magierin? Alle Zellen sind unbelegt und sie würde in eine kleine Zelle zu jemandem anderen gesteckt? Für einen Moment in der Stimmung patzig den Wachmann anzuschnautzen. Besann sich, jemanden der keinen Ärger macht bekommt keine Sonderbewachung und das würde es leichter für Ipati, ihr bei der Flucht zu helfen. Der Wärter schloss mit einem Schlüssel die Zelle auf, vor der sie standen und Keona warf einen Blick hinein. Im hintersten Eck saß eine kleine Gestalt in Keonas Augen , fast noch ein Mädchen doch der Blick, der kurz den ihren traf, wirkte älter und nicht kindlich, als hätte sie schon mehr erlebt als so manch anderer. Ein kleiner flammender Umriss leuchtete schwach neben ihren Knien. Keona blieb nicht viel Zeit sich um den augenscheinlichen Feuerelementar näher zu betrachten, Denn ihr wurden die fesseln gelöst und sie unsanft in die Zelle geschubst der Luftdruck veränderte sich als wäre sie geradewegs in dicken Zähen Nebel getreten seltsame Kraftlosigkeit breitete sich in ihr aus. Ein Dämpfungsfeld? Natürlich eine Magiebarriere sonst hätten sie ihr kaum die fesseln abgenommen. Beinahe hätten ihre Füße den Halt verloren. Doch sie konnte sich fangen und jetzt stand sie in der Zelle. Unsicher was sie machen sollte rieb sie sich erst ihre schmerzenden Handgelenke. Die Wächter die zuvor noch vor ihrer Tür standen, waren verschwunden. Eine unangenehme Stille breitete sich aus in der jedes Geräusch von den steinernen Wänden widerzuhallen schien. Als sie eine hastige Bewegung aus der Ecke war nahm, besah sie sich ihrer Zellennachbarin etwas genauer. Keona hatte sich von ihrer Zierlichen Gestalt täuschen lassen. Sie war kein Kind doch war ihr Körperbau äußerst zart fast dürr. Sie hatte das schmale Gesicht abgewandt. Nunja es lag Keona auch nicht unbedingt viel daran hier ein Kaffeekränzchen zu halten. Nervös sah sie sich in der Fensterlosen Zelle um. Zwei Tage. Gerade als sie sich zu Bodengleiten lassen wollte um sich hinzusetzen, stolperte mehr als das er ging der kleine Feuerelementar auf sie zu. Er sah erbärmlich aus. Fast gänzlich seiner Kraft beraubt taumelte er ihr entgegen und baute sich zwischen den beiden Magierinnen auf. "Bleib bloß weg von ihr, du Kriminelle!" rief er ihr schnaubend entgegen. Doch er wirkte furchtbar schwach. Keona konnte verstehen warum, die Magieunterdrücken entzog auch ihm seine Macht und da Elemtargeister ja aus fast nichts anderem zu sein Schienen musste es wirklich hart für ihn sein sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Dann beobachtere Keona kurz die Szenerie. Ihr gegenüber tadelte mit fast flatternder Stimme ihren Feuergeist und hob ihn sich auf den Schoß. Dann sah sie für einen flüchtigen Moment in Keonas Augen um sich schnell wieder abzuwenden. Sie hatte Angst .. vor wem ? Etwa ihr ? Keona tat es furchtbar leid sie selbst musste schrecklich aussehen. Aber so sehr das sie Angst vor ihr haben musste? Sie betastete kurz ihr schmerzendes Gesicht . Jede noch so kleine Berührung an der rechten Gesichtshälfte oder ihren Armen ließ sie mit zusammengebissenen zähnen zusammenzucken. Sie wollte etwas tun das die Anspannung lösen sollte, schließlich waren sie jetzt mindestens die Nacht gemeinsam hier drinn. "Spar dir deine Kräfte, Feuergeist." Es war das erste mal seit der Gefangennahme das sie wieder sprach. Sie ließ sich auf den Boten gleiten während sie ihre Tunika glattstrich. " Ich werde euch nichts tun, keine Sorge" sie warf dem Feuergeist mit Namen Chispa ein mildes aber überaus ehrlich gemeintes Lächeln zu. Er beäugte sie noch immer skeptisch. " Insofern ihr mir versprecht, mich nicht in der Nacht zu erwürgen." Ihre Blicke suchten die ihrer Zellengenossin. Während ihre Gedanken um Boreas kreisten. Er schlief vermutlich noch seelenruhig, hoffentlich macht er nichts Dummes sobald er den Brief findet und feststellt das sie nicht bis Mittag bei ihm wäre. Hoffentlich erfüllte er ihr ihre Bitte, und setzte Segel.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

    2 Mal editiert, zuletzt von Keona Saldari ()

  • Nach der Beschwichtigung der anderen Frau entspannte sich Minea etwas, wenn auch nicht gänzlich. Zu sehr hatte sich die Lektion in ihr Hirn gebrannt, dass selbst die freundlichsten Nachbarn zu Feinden werden konnten, wenn sie zu viel über einen erfuhren. Das Rascheln von Stoff hatte ihr verraten, dass diese Keona sich gesetzt hatte. Jetzt erhob sie nochmals die Stimme, während Chispa sie nicht aus den Augen ließ. „Insofern ihr mir versprecht, mich nicht in der Nacht zu erwürgen.“ Minea entfuhr ein unwillkürliches Schnauben und sie sah nun doch auf, begegnete direkt dem Blick der grauen, offen wirkenden Augen. „Sicher nicht.“, sagte sie nur leise, immer noch darauf bedacht, keine Konfrontation auszulösen. Keona machte einen beschwichtigenden Eindruck, als wäre sie sich halb dessen bewusst, wie beängstigend diese Situation für Minea war. Alleine die Tatsache, gefangen zu sein, auf die äußerst unwahrscheinliche Gnade anderer hoffen zu müssen und nun eine ganze Weile mit einer Fremden verbringen zu müssen, auf so engem Raum. Sie würde auch den Rest der Nacht kein Auge zutun können. Zusätzlich verwirrte sie, dass die offensichtliche Magierin alleine war. Chispa war ihr selbst nie von der Seite gewichen, doch die andere Frau war alleine. Was mochte das zu bedeuten haben? Automatisch tastete ihre Hand zu dem kleinen Elementar in ihrem Schoß, der sich prompt dagegen lehnte und nach einem ihrer Finger griff, die Fremde noch immer im Blick. Auch Minea sah nun genauer hin, suchte den Elementargeist der anderen, verwirrt darüber, noch keine Feindseligkeit zu bemerken.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Minea Sionnach ()

  • Ihr gegenüber schnaubte ihr eine Antwort entgegen während sie sie diesmal direkt ansah. Obwohl es beschwichtigend geklungen hatte, durchfuhr Keona ein leichtes Schütteln das unwillkürlichsich raschelnd bis in ihre Federn ausbreitete , diese kleine hagere Frau die ihr gegenüber saß und sie mit ihren großen dunklen Augen musterte, schien etwas seltsames an sich zu haben. Neugierig und darüber grübelnd, was es denn war, was ihre Gänsehaut ausgelöst hatte, musterte sie die Fremde ebenfalls genauer. Sie schien einfach ein sehr klein geratener Mensch zu sein und ihrer Haltung nach immernoch angespannt. Irgendetwas bereitete ihr offensichtlich unbehagen, oder vielmehr Angst. kurz ließ sie ihren Blick durch die Zelle wandern, als suche sie etwas. Als ihre Finger den Kontakt zu Chispa auf ihrem Schoß suchte, konnte Keona erahnen wonach die Ausschau hielt. Ipati. es musste selbstverständlich seltsam wirken. Wenn ein ein offen titulierter Magier zu ihr in die Zelle gesetzt wird, der keinen Geist dabei hat. Doch schließlich gab es auch Magier die gänzlich ohne solche auskommen, sie waren selten, aber es gab sie. Ihr Blick wirkte gehetzt wie der eines Welpen der jede Sekunde erwartete von jemandem verdroschen zu werden, es versetzte ihr einen Stich, es tat ihr im inneren weh. Sie wurde gerade von ihrer eigenen Familie verkauft, hatte eine schmerzhafte befragung hinter sich, alles tat ihr weh und war nun hier. statt auf der Wolkentänzer in Boreas armen zu schlafen. Doch hatte sie immernoch mit etwas Stolz das Gesicht erhoben und würde sich auch nicht so schnell ihrem Schicksal ergeben nicht nachdem sie die Freiheit gekostet hatte. Aber wer weis was sie hinter sich hat und wie lange sie hier schon gefangen gehalten wurde. "Das Feld macht einem ganz schön zu schaffen, was?"fragte Keona in den Raum hinein und hob die Hand als wollte sie einen kleinen Wirbelsturm auf der Handfläche tanzen lassen, doch irgendetwas entzog ihr ihre ganze Kraft. "Echt erstaunlich das euer Elementar, überhaupt noch aufrecht sitzen kann, geschweige denn stehen." sieh wand ihren Blick ab. Vielleicht konnte sie ja dem Feuerelementar eine Antwort entlocken.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Mineas Augen huschten zu dem Gesicht der Syrenia, als sie erneut mit ihr sprach. Es klang noch immer neutral, vielleicht sogar freundlich, als sei sie in Plauderstimmung. Sie sprach sie auf das Dämpfungsfeld an, das sich noch immer schwer auf die drei Insassen legte und wandte sich dann an Chispa. Der fühlte sich natürlich sofort in seinem Stolz gekränkt. „Ich bin sehr stark, das Feld macht mir überhaupt nichts aus! Du solltest dich vor mir in Acht nehmen!“, verkündete er, doch seine Stimme ließ etwas anderes vermuten. Er lehnte sich noch immer an Mineas Hand und sie spürte ein leichtes Zittern durch seinen winzigen Körper fahren, als er versuchte, sich etwas mehr aufzurichten, um bedrohlicher zu wirken. „Überhaupt könnten wir hier jederzeit abhauen, wenn es uns passen würde, aber wir haben gerade nur keine Lust dazu!“ Nun wurde es Minea mit der Aufplusterei doch zu bunt. „Chispa! Hör auf solchen Unsinn zu erzählen und schone dich.“, sie dämpfte ihre eigene Stimme, um die Wache draußen nicht auch noch auf sich aufmerksam zu machen. Der Feuerelementar drehte sich bei der Zurechtweisung schmollend um und vergrub sich in Mineas Hand. Diese sah auf. Die Fremde hatte die beiden bei ihrer kurzen Auseinandersetzung beobachtet und sah Minea nun abwartend in die Augen. Sie überlegte kurz. „Tut mir leid..“, brachte die Ki schließlich hervor. „Er ist eigentlich sehr nett, aber er mag Fremde nicht sonderlich.“

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    Und der Winter schlich in deine Seele
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Ihre Anspielung auf seine Kraft hatte genau das bewirkt was sie wollte, an dem Stolz eines Elementargeistes zu rütteln.. funktionierte auch bei Ipati, zumindest gelegentlich.Wo sie wohl gerade Steckte? Als er sich entrüstete und ihr eine halblaute Drohung entgegen warf, musste Keona lächeln. Er versuchte sich aufzurichten doch es gelang nur mit Mühe. Aber er schien jetzt erst richtig in Fahrt zu kommen. Der kleine Feuerelementar dessen Flammen schon kurz vor dem verlöschen zu sein schienen, prahlte das es ein leichtes wäre, jederzeit hier herauszukommen. Überraschend bestimmt fuhr die Feuermagierin ihren Elementar an, ehe sie dann fast wie ertappt die Lautstärke senkte bis sie fast flüsterte. Offensichtlich beleidigt dreht er sich in ihrer Hand und sah seiner Magierin kurz ins Gesicht und schien sich dann schmollend zusammenzurollen. Keonas Blick wanderte zwischen der Fremden und ihrem Elementar hin und her. Seltsam die zwei.. Ipati würde im ersten Moment warscheinlich ihr zum trotz nocheinmal hinterhermaulen oder sie zu ignorieren versuchen.


    "Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen," entgegnete ihr Keona auf den Versuch das Verhalten Chispas zu erklären. " Es ist nicht immer einfach mit ihnen." Keona ließ den Blick streifen, dann öffnete sie ihre Haarklammern um sich ihre Haare zu entwirren, umsichtig darauf bedacht ihre rechte Gesichtshälfte nicht zu berühren. " Sie meinen es gut, aber manchmal.. " Keona unterbrach sich und schüttelte den Gedanken an Boreas ab, den sie ja nur wegen Ipatis Impulsivität kennenlernte. Doch sie würde ihn nie wieder sehen. Wie um die traurigen Gedanken zu vertreiben hatte sie nun tatsächlich kurz den Kopf geschüttelt, was ein schmerzhaftes Ziehen hinter ihrer Stirn nachsichzog. Keona fasste sich an die Schläfe. " Dürfte ich Euch fragen, wie lange Ihr schon hier seid?" versuchte sie wieder von dem Thema abzulenken als ihr Klar wurde das sie vielleicht zuviel geplaudert hatte." Ihr müsst natürlich nicht antworten. Ich dachte mir nur, da wir beide vermutlich heute Nacht nichtmehr schlafen werden." Keona vertieft darin sich ihre Haare mit den Fingern zu kämmen, fröstelte ein wenig. Der Nass, kalte Boden war unbequem und ihre Rückseite schmerzte jetzt schon.

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  • Minea beobachtete die andere Frau dabei, wie sie ihre Haare sortierte und überlegte, wie sie antworten sollte. Offensichtlich drohte ihr im Moment keine Gefahr, doch sie durfte nichts Falsches sagen, sonst würde es enden, wie es immer endete. „Seit letztem Nachmittag.“, erwiderte sie dann doch. Sie bemerkte, wie Keona es vermied, eine Seite ihres Gesichtes auch nur mit den Haaren zu streifen und allgemein verrieten ihre Bewegungen, dass sie sich nicht ganz wohl fühlte. Etwas in Minea rührte sich, etwas tief und lange vergrabenes. „Tut es sehr weh?“, fragte sie schließlich mit flüsternder Stimme. Als sich ihre Blicke begegneten, sah sie hastig zu Boden. „Ich kenne einige Pflanzen, die helfen könnten..“, begann sie, ehe sie sich besann, dass sie in dieser Situation keinerlei Zugriff auf jegliche Pflanzen hatte. Sie seufzte. „Ich weiß, das ist gerade nicht sonderlich nützlich.“ Etwas bedrückt sah sie nun auch wieder auf Chispa hinab, der an ihre Hand gekuschelt nun endlich eingeschlafen war. Wenigstens einer, dachte sie bei sich.

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  • Sie schien lange mit sich zu hadern ob sie antworten sollte oder nicht, entschied sich aber dann dafür und sprach mit leiser Stimme: "Seit letztem Nachmittag.". Sie war also noch nicht allzulange hier. Keona nickte nur. Was hatte sie wohl angestellt das sie hier war? Dann spürte Keona ihren Blick auf sich, wollte sie aber nicht aufschrecken und ließ ihren Blick gerade aus auf die Zellwand gerichtet. Keona legte eine der verbogenen bronzenen Klammern auf eine halbwegs saubere Stelle am Boden. Als ihr Gegenüber sie nach ihren Wunden fragte, war sie gerührt von dem plötzlichen Mitgefühl ,dass ihre Zellengenossin zeigte und sah sie nun überrascht an. Ihre Stimme klang fast wie ein Ipatis Windsäuseln wenn sie schlief, so leise als hätte es sie Überwindung gekostet überhaupt etwas zu fragen, direkt im Anschluss fügte sie Eilig hinzu, dass sie ihr wohl mit ein paar Kräutern helfen könnte, wenn sie welche zur Hand hätte, ehe sie bestürzt zu Boden sah als würde sie sich für ihren hinzugefügten Kommentar schämen.
    " Ein Kühler Kräuterumschlag würde sicherlich den Schmerz lindern." sie lächelte in ihre Richtung, sie wollte ihr das Gefühl geben das sie ihr Angebot zu schätzen weiss, auch wenn es gerade nicht möglich war es in die Tat umzusetzen. " Viel Schlimmer ist der Boden. Wie konntet Ihr so lange hier sitzen ?" scherzte Keona und verlagerte ihr Gewicht. Keonas Mund war trocken. Sie hatte seit dem überstürzten Aufbruch nicht einen Tropfen Wasser getrunken. " In dieser wundervollen Herberge gibt es nicht zufällig etwas Wasser?" Sie hatten Keona all ihre Sachen abgenommen und in einer Kiste neben der Zelle verstaut auch ihren Wasserschlauch.

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  • Bei Keonas Anmerkung über den harten Zellenboden runzelte Minea die Stirn, sie war sich dessen gar nicht so bewusst gewesen. Vermutlich war sie es mittlerweile einfach gewöhnt, da sie viele Nächte im Freien verbracht hatte und ein weiches Bett hatte sie nicht mehr gehabt, seit… Nein, an diese Zeit wollte sie gerade jetzt nicht zurückdenken. Sie konzentrierte sich stattdessen auf die Frage ihrer Zellengenossin nach Wasser. „Ich fürchte, danach muss man hier die Wachen fragen, aber ich habe vorhin ein Abendessen bekommen, als ich danach fragte. Da war ein Wasserkrug dabei und..“ Sie zog ein metallenes Tablett scheppernd hervor, das halb hinter ihr verborgen war. Darauf waren ein leerer Teller, auf dem sich nur noch einige Krümel fanden, ein zerbeulter Becher und ein Krug, allesamt vermutlich aus Blech. In dem Krug schwappte etwas Wasser bei der Bewegung. „Wenn du möchtest, kannst du es haben.“, schloss sie, indem sie den Wasserkrug mit ihrer freien Hand der anderen Frau entgegenstreckte.

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  • Nachdem sie ein leeres Tablet zu Tage förderte, prüfte sie mit kurzem Blick den Krug und schwenkte ihn kurz hin und her, um ihn ihr Schließlich hinzuhalten. Ihr Haar war ihr durch die Drehung nach vorne gerutscht und Keona sah deutlich das sich Ihre haarspitzen sich in der Farbe vom Restlichen schwarzen Haar unterschieden, sie waren Weiss. Mit einem "Danke" steckte sie ihren Arm nach dem Krug aus. Ihr Arm schmerzte unter dem Gewicht des Krugs als hätte sie einen Muskelkater. Dann führte sie den Krug zu ihren Lippen trank zwei kleine Schlucke von dem abgestandenen Wasser und stellte ihn in die Mitte zwischen sich und der fremden Magierin.
    Für wenige Augenblicke herrschte Schweigen, doch Keona die nicht über ihre eigene Situation nachdenken wollte, brach diese mit einer neuen Frage. " Sitzt Ihr gerade Eure Strafe ab? Oder wartet ihr auf Euren Prozess?" Keona ließ mit Absicht die Frage nach einer Todesstrafe außen vor. Sie hatte zwar Bedenken ,dass ihr Gegenüber sie für nervig oder lästig halten mochte. Doch es war ihr gerade Lieber als über Boreas zu grübeln. Keona pulte aus langeweile Moos aus den Steinritzen und häufte es zu einem kleinen Berg zusammen.

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  • Während Keona den Boden mit ihren Fingern bearbeitete, grübelte Minea, wie viel sie verraten konnte, oder durfte. Doch anders herum, was hatte sie im Moment schon noch großartig zu verlieren? Und zumindest schien ihr Gegenüber ihr freundlicher gesinnt, als die Wachen und diejenigen, die über sie richten würden. „Ich, uhm.. Also sie wollen noch entscheiden, was sie mit mir machen.“ Minea blickte auf Chispa hinab, der noch immer friedlich schlief und lehntesich dann vorsichtig an die Wand hinter ihr zurück um ihren kleinen Freund nicht zu wecken. „Sie sagen, ich hätte.. ich soll spioniert haben… oder so.“ Sie atmete hörbar aus, dachte an die vielen Male, als es ihr schon ähnlich ergangen war. Sie wollte einfach nur in den Wald zurück in diesem Moment. Sie vermisste die ruhigen Präsenzen der Tiere des Waldes um sie herum, die ihr nichts Böses wollten, sie akzeptierten, wie sie war. Dort hatte sie sich, ganz den Instinkten des Fuchses in ihr überlassen, wohl gefühlt. Doch natürlich hatte sie dort fort gemusst. Es hätte sie keinen Schritt näher an Ihr Ziel gebracht.. Sie bemerkte, dass sie gedanklich abgeschweift war und schloss kurz die Augen, um sich wieder zu sammeln, bevor sie wieder zu Keona blickte. „Was ist mit dir? Wieso wollen sie dich..“ Ein kurzer Blick in Richtung des Ausganges. „ausliefern?“ Sie hoffte, dass sie nicht zu weit gegangen war und strich sich nervös durch die Haare.

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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Ohne Strafe und ohne Aussicht auf einen Prozess eingesperrt. In einem Gefängnis wie diesem hier. Es konnte ewig dauern bis sich irgendwer ihrer annahm, ihr Verbrechen schien nicht so schlimm zu sein als, dass sich jemand für sie interessierte. Sie würde Wochen hier festsitzen, wenn die Ankläger nicht auf eine Verhandlung beharrten. Keona dachte nach, sollte sie ihr davon erzählen? Das würde sie vermutlich noch mehr entmutigen. Spionagevorwurf. Es klang wie eine falsche Anschuldigung ihrer Erzählung nach. Keona vertieft in Gedanken, was wohl zu so einem Vorwurf führen konnte, bemerkte das wohl auch sie in ihren Gedanken versunken war.


    Sie schloss kurz die Augen und atmete ein als wollte sie sich für das nächste wappnen. "Was ist mit dir? Wieso wollen sie dich.. ausliefern?" Das hatte Keona befürchtet, eine direkte Frage. Ihr entging auch nicht, dass sie sie zum ersten Mal direkt ansprach. Keona hatte bisher die Höflichkeitsfloskeln verwendet, weil sie nicht wusste mit wem sie es zu tun hatte, aber sie schien nicht von Hofe zu sein also würde Keona sich nun an sie anpassen. Just in dem Moment strich sie sich durch die Haare und offenbarte ein paar Ohren, keine Menschen Ohren, sie waren irgendwie Spitzer fast wie die eines Elfen.. aber sie waren bedeckt mit feinem weissen Flaum. Keona etwas irritiert starrte sie kurz an und überlegte welche Rasse nun diese Merkmale aufwies. Doch im Moment fiel ihr nichts ein. Schnell den Blick wieder abwendend, begann sie ihr unsicher ihre Frage zu beantworten. In der Hoffnung nicht zu viel zu sagen. "Ehm.. Ausliefern.. nunja, das ist schwierig. Kurzfassung.. Meine Familie liefert mich aus, damit ich die Geldstrafe ausgleichen kann, die veranschlagt worden ist und die mein Vater nicht bezahlen kann." Keona rieb sich unsicher über das Kinn. Sie sagte nicht warum eine Geldstrafe nötig gewesen wäre, aber Keona hatte kein schlechtes Gewissen die Wahrheit über ihre Familie zu sagen. Selbst wenn jemand sie belauschen sollte. Keonas Wut auf ihre Familie schwoll wieder an. Wütend vergrub sie ihre Finger in dem Mooshaufen der nun schon eine beachtliche Größe erreicht hatte.


    Die aufsteigende Hitze ließ ihren Kopf schmerzen. Sie deutete auf den Blechteller neben ihrer Nachbarin. " Könnte ich den haben?" mit leicht verwirrtem Blick gab sie ihn ihr, Keona rieb seine Unterseite an ihrer Hose halbwegs sauber und hielt sich den kühlen Teller gegen ihre schmerzende Wange, in der Hoffnung die Schwellung und das pulsierende Gefühl zu dämpfen. " Wo haben sie sich denn aufgegriffen, dass sie dir Spionage vorwerfen?" Keona hob fragend die Augenbrauen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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  • Minea betrachtete die Seite von Keonas Gesicht, die sie mit dem Teller zu kühlen versuchte und stellte besorgt fest, dass diese nun deutlich geschwollen war. Was hatte man mit der Frau gemacht? Je länger sie die Verletzung betrachtete, desto sehnlicher wünschte sie sich den Wald mit seinen Pflanzen und Kräutern herbei. Darauf fokussiert, überrumpelte sie die Frage Keonas nach dem Ort ihrer Festnahme und sie dachte nicht lange über ihre Antwort nach. „Weiß auch nicht. Ich schätze, im Garten von irgendeinem hohen Tier hier. Die haben wissen wollen, wie ich mich da überhaupt habe rein schleichen können, dabei wollte ich nur wissen, was da so gut riecht.“, sobald es heraus war, wurde ihr klar, dass sie zu viel preisgegeben hatte. Schnell klappte sie ihren Mund wieder zu, um sich daran zu hindern, noch mehr zu sagen, das sie verraten konnte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Ihr waren die Blicke der anderen Frau nicht entgangen, womöglich erriet sie, dass Minea eine Ki war, dann war es aus mit dem freundlichen Geplänkel. Sie musste hier raus. Dieser Gedanke kreiselte in ihrem Kopf, bis sie nicht mehr klar denken konnte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Ihre Antwort kam überraschend schnell,fast wie aus der Pistole geschossen. Doch genau das schien sie zu bereuen wie zuvor schon den kleinen Kommentar über die Kräuter. In einem Garten? Wer bricht in einen Garten ein um an Blumen zu riechen? in Rosandrie gibt es genug öffentliche Beete an denen man schnüffeln konnte. Noch in ihren Gedanken was sie wohl dort zu suchen hatte. überkam sie wieder dieses kaltschaudernde Gefühl, das sie schon gespürt hatte als sie ihr zum ersten mal in die Augen gesehn hatte. Sie sah wieder hinüber zu ihrer Zellengenossin. Sie schien die Lippen aufeinander zupressen und sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf ihre Füße. Keona erschrack im ersten Moment. War sie zu weit gegangen ? Hatte sie die Falsche Frage gestellt? Was konnte sie schon angestellt haben .. selbst wenn sie etwas geklaut haben mochte, konnte es nicht so schlimm sein das sie dermaßen außer sich geriet. Ihr Körper verkrampfte sich und ihr Blick wanderte Hecktisch zur Zellentür. "Entschuldige," begann sie beschwichtigend. " Es ist alles in Ordnung, es ist nicht wichtig was du getan hast." Keonas Stimme war ruhig, klang nach der ersten Hecktischen Beschwichtigung, fast gleichgültig. Keona blieb sitzen. Aufstehen würde sie wohl noch mehr verschrecken. " Wir sitzen hier beide fest. Du hast deine Geheimnisse und ich hab meine. Ich werde nichtmehr danach fragen." Keona Stimme wurde immer leiser. Sie hoffte das sie sich beruhigen konnte, wenn sie ihr den freiraum ließ. Insofern hier Freiraum überhaupt möglich war. Keona überlegte hitzig was sie ihr erzählen könnte was sie vielleicht wieder zur ruhe brachte. " Ich verurteile niemanden, nur weil ich ihn nicht kenne. Oder weil er Angst hat. Es ist in Ordnung" murmelte sie eigentlich nurnoch. sie glaubte fast nichmehr daran das sie sie beruhigen konnte.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Chispa öffnete blinzelnd die Augen. Was hatte ihn geweckt? Verschlafen und noch immer geschwächt schob er Mineas Daumen über ihm beiseite, um sie besser sehen zu können... Und erschrak. In ihren Augen glänzte die nackte Panik. Er hörte die Fremde beschwichtigend und beruhigend auf sie einreden, hörte aber nur mit halbem Ohr hin. Dennoch warf er einen prüfenden Blick in ihre Richtung. Etwas sagte ihm, dass sie, trotz seines anfänglichen Misstrauens, in Ordnung ging. Er konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, was es war. Vielleicht etwas an ihrer Ausstrahlung oder an der ehrlich besiegten Art ihrer Stimme, aber ihre Anwesenheit war ihm deutlich angenehmer, als die all der anderen Wesen, auf die sie bisher getroffen waren. Er blickte hinauf zu Minea, die sich noch immer völlig in dem eisernen Griff ihrer Panik befand und begann, ihr sanft über die Hand zu streichen. "Schhhh... Minea, es ist in Ordnung, denke ich." Sie schien ihn nur halb zu hören, ihr Blick zuckte einen Moment in seine Richtung. "Minea, sieh mich an, bitte", er versuchte es mit seiner sanftesten Stimme. Langsam schien er zu ihr durch zu dringen und sie sah ihn an, als wäre sie gerade wieder zu sich gekommen. Sie blinzelte heftig und zog den kleinen Feuergeist etwas näher zu sich. Dieser nickte zufrieden und wandte sich dann der fremden Magierin ohne Elementar zu. "Keine Fragen oder Anspielungen mehr über unsere Vergangenheit oder Herkunft!", herrschte er sie streng an und kurz flammten seine Haarspitzen dabei auf, doch für mehr Gefühlsausbrüche fehlte ihm die Kraft. "Aber ich denke, ansonsten scheinst du ganz okay zu sein.", schloss er entkräftet, während Minea ihn verwundert ansah.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona sah sie wie sich der Feuerelementar halbwegs aufrappelte und sich des panischen Blickes seiner Meisterin bewusst wurde, dann drehte er kurz den Kopf zu ihr. Keona konnte nicht sagen was da in seinen Augen glitzerte, Angst um seine Meisterin? Wut auf Keona? Es sah nur so aus als würde er überlegen was zu tun wäre. Schließlich began der erschöpfte Elementargeist ihr über die Hände zu streicheln und mit einer ruhigen, milden Stimme zu ihr zu sprechen. Noch während er auf sie einredete, schien er ihre Aufmerksamkeit langsam für sich zu gewinnen, und nannte dabei mehrfach ihren Namen. Minea hieß sie also. Langsam beruhigte sich wieder ihre Atmung. Jedoch saß sie nicht minder Verkrampft in ihrer Ecke. Dann blinzelte sie als wäre sie aus einer fernen Errinnerung wieder zurückgekehrt in das hier und jetzt. Der Plötzliche Gefühlswechsel Chispa`s von mild und beruhigend zu harsch, ja fast grob, erschreckte Keona so sehr, dass sie sich den Arm an der Wand anschlug, als er sie überraschend anfuhr. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich ihren ohnehin schon blauen Ellebogen, als Chispa, diesmal wesendlich milder, ob seiner Erschöpfung, sprach,"Aber ich denke, ansonsten scheinst du ganz okay zu sein."



    Keona hielt kurz inne in ihrer Bewegung. Sie meinte tatsächlich eine Spur von Freundlichkeit in seinen Holzkohleähnlichen Augen zu sehen. Dann meinte sie an Chispa gewandt: " Es tut mir leid, es ist nur..." sie strich sich mit beiden Händen über die Augen um die Müdigkeit zu vertreiben." es ist nur so, dass ich wahnsinnige Angst habe, was jetzt dann auf mich zukommt und was ich alles gewonnen habe und wieder verlieren werde... nur wegen der letzten wenigen Tage." dann suchte sie Mineas Blick. " Es war nicht meine Absicht dich so in die Enge zu treiben, ich weiss auch nicht. Ich dachte wir sitzen im gleichen Boot." Ein Boot... welch seltsame Redewendung, Keona musste ironischer Weise lächeln. Wäre sie nur bei Boreas geblieben. Sie hätte sich weiterhin verstecken können und irgendwann wäre schon Gras über die Sache gewachsen. Doch wenigstens hatte sie ihn nicht in Gefahr gebracht. Hoffte sie zumindest.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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  • Auch wenn die beiden in ihrer Zelle, nur leise Gesprochen hatten, so war durch das hallende Geräusch oder noch von dem Tumult zuvor als man Keona hereingebracht hatte, wohl auch ein anderer Zelleninsasse wach geworden. Er hatte eine schöne wenn auch düstere Stimme und sie ließ die Worte die er sang noch trauriger klingen. Wäre er nicht in einem Kerker als Gefangener sondern auf einer Bühne so hätte seine Stimme ihm womöglich viel Geld eingebracht, nachdem er das Publikum zu Tränen gerührt hätte. Doch hier, im nur von ein paar Fackeln beschienenen, feuchtkalten Kerker waren nur die wenigen Gefangenen und die Wache die hier stationiert war seine Zuhörer.


    „Hier im Dunkel des Kerkers, ist‘s immer feucht wie der Tau.
    Wo die Freuden dich verlassen und kein Gefährte mehr ist an meiner Seit‘.
    Hier auf meinem steinernen Bette, wo jede Farbe verblasst zu Grau.
    In diesen finsteren Tiefen, wo sich verliert jede Zeit.

    Hier im Dunkel des Kerkers, bin ich ganz alleine.
    Mein einziger Begleiter, der Hunger, der ist stets bei mir.
    Denn hier werd‘ ich sterben und es bleiben nur Gebeine.
    Oben wartet die Geliebte, doch wenn sie mich findet, bin ich nicht mehr hier.

    Schließlich treib ich auf dem Schiffe, auf dem See des Lebens.
    Wo Moravon richtet, auf ihrem schwarzen Thron.
    Meine Hoffnung auf Gnade, scheint mir so vergebens.
    Denn für mein sündig‘ Leben, erwartet mich nun mein Lohn.“
    Die letzten Worte waren noch nicht ganz verhallt als ein unangenehm lautes Scheppern, von Metall auf Metall jeden, der gelauscht hatte unweigerlich hochschrecken ließ. Ein mit Metall beschlagener Holzbecher war mit viel Kraft, an die Gitterstäbe desjenigen geworfen worden, der eben noch gesungen hatte. „Halts Maul, ich will hier unten meine Ruhe haben.“ Sagte der Wächter der sich wieder hinsetzte und so wirkte als ob er jeden Moment einschlafen würde. Ein wenig musste er noch durchhalten, in einer Stunde würde seine Ablöse kommen, doch er hatte nicht vor, sich währenddessen die Wehklagen eines Gefangenen anzuhören. Stattdessen ließ er sich noch tiefer in seinen Stuhl sinken. Ein Husten wie aus einer trockenen Kehle die schon länger nichts mehr zu trinken bekommen hatte, war das letzte das man aus der Zelle des Singenden hörte.

    Ipati der kleine Luftgeist von Keona hatte alles unsichtbar beobachtet. Sie war erst über die Stadt geflogen hatte jedoch genau verfolgt wo man ihre Keona hingebracht hatte. Schließlich hatte sie sich noch ein Bild von der Umgebung gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass jetzt, insofern sie noch die Chance haben wollten Boreas zu erreichen, die beste Gelegenheit war zu verschwinden. Man hatte Keona offensichtlich in ein ausgelagertes Gefängnis gebracht, vermutlich um nicht zu viel Aufsehens darum zu machen wie man eine Adlige behandelt hatte, denn Ipati war nicht entgangen wie geschunden Keona aussah als sie aus dem Haus ihrer Tante gekommen war. Am liebsten hätte sie gleich dort einen wütenden Sturm auf die Wachen niedergehen lassen, gefüllt mit Blitzen und geworfen mit allem was die Kraft des Windes hergäbe, doch sie wusste das es viel zu viel Aufmerksamkeit auf Keona lenken würde und dann wäre ihre zukünftige Chance noch mehr geschmälert. Stattdessen hatte sie sich schweren Herzens abgewandt, einen Fluchtweg durch die Gassen gesucht und war schließlich zurück zu dem Gefängnis geflogen. Sie flog durch das kleine vergitterte Fenster und hörte jemanden singen… Ob das wohl Standard in Rosendrie war, dass man selbst im Kerker Künstlerisch unterhalten wurde? Doch der fliegende Krug der sie nur knapp verfehlte und von dem sie im ersten Moment dachte er wäre auf sie gerichtet gewesen, belehrte sie eines Besseren. Der einzige nicht eingesperrte im Raum schien nicht auf sie gezielt zu haben, wie auch, schließlich verbarg sie ihre Anwesenheit, sondern wollte lediglich den Singenden zum Schweigen zu bringen.Sie betrachtete den Mann der den Krug geworfen hatte und schließlich sah sie mit einem Funkeln in den Augen was sie gesucht hatte. Ein großer Bund Schlüssel lag auf dem Tisch neben ihm. Doch sein Blick wenn auch, halb dösend, war darauf gerichtet, einfach stehlen würde also schwierig werden, außerdem würde er vermutlich sofort Alarm schlagen, wenn Keona ausbrach. Sie sah hinüber zu der Zelle in der Keona zusammen mit einer anderen Frau und einem Feuergeist saß. Na hoffentlich gab das keine Probleme, diese Feuergeister konnten ganz schön nervig sein, stellte sie gedanklich fest. Dann fiel ihr Blick auf eine große Kiste die ziemlich schwer aussah und nur wenige Meter hinter dem Aufpasser stand. Grinsend schwebte sie zu der Kiste, leise wie ein Windsäuseln sprach sie jenen Zauber den sie Keona gleich zu Beginn beigebracht hatte. Man konnte mit ihm einige wirklich lustige Dinge machen, vor allem wenn man wie sie fliegen konnte. Sie wirkte Leichtigkeit des Windhauchs auf die schwere Kiste und dadurch wurde sie so leicht, dass selbst Ipati sie mühelos umher schieben konnte. Sie hoffte nur das niemand der Gefangenen sie verraten würde, aber warum sollten sie… Langsam und vorsichtig ließ sie die Kiste vor sich herschwebend immer höher steigen bis sie schließlich gut anderthalb Meter knapp unter der Kerkerdecke, direkt über der Wache schwebte. Mit einem hämischen Grinsen und triumphierenden Funkeln in den Augen löste sie den Zauber und mit einem viel lauteren Krach fiel die Kiste dem Wächter, der sich keiner Gefahr bewusst war, direkt auf den Kopf und ließ den Wächter mit der zerbrechenden Kiste gegen den Tisch und schließlich auf den Boden aufschlagen. „Hmhmhm…“, summte sie triumphierend, „Das hat ja besser funktioniert als gedacht.“ Damit schwebte sie immer noch unsichtbar zum Tisch sammelte zwischen Keonas und einigen anderen Sachen die sie nicht zuordnen konnte, den großen Schlüsselbund auf und flog diesen unter einer durchaus großen Kraftanstrengung zu der Zelle in der Keona war. Erst direkt davor löste sie die Unsichtbarkeit und schwebte, leicht schnaufend wegen des schweren Schlüssels, aber dennoch stolz und sich ihrer Heldentat bewusst direkt vor den Gitterstäben.

    Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen
    Erhobenen Hauptes, gehn wir bis zum Schluss
    In Freiheit geboren und keinem Verschworen
    Als unserer Mannschaft, ein jeder von uns




    Boreas Charakterdaten

    Einmal editiert, zuletzt von Boreas ()

  • Minea nickte der anderen Frau vorsichtig zu, als auf einmal ein Gesang durch den Kerker hallte. Sie konnte den Sänger nicht sehen, aber der Richtung nach zu urteilen war es einer der anderen Gefangenen. Seine Stimme war durchaus schön, auch wenn Minea selbst die der Vögel bevorzugte. Sie lauschte gedankenverloren dem traurigen Lied und entspannte sich langsam wieder. Nur allzu bald wurde der Fremde Sänger jedoch von der Wache unterbrochen. Minea sah etwas an ihrer Zelle vorbei fliegen und hörte, wie es metallen an Gitterstäbe knallte. Die Wache beschwerte sich lautstark über den Gefangenen, dann herrschte wieder Ruhe. Minea ließ den Kopf wieder sinken und blickte auf Chispa hinab, der ebenfalls nach draußen schaute. Kurz darauf ließ sie ein lautes Poltern zusammenfahren und aus dem Augenwinkel sah sie, dass auch Keona hochschreckte. Sie schauten sich kurz an, als wüsste die jeweils andere, was los war und standen dann gemeinsam auf. Minea hob Chispa, der bei dem Krach instinktiv ihren Finger umklammert hatte, auf ihre Schulter, wo er sich an ihren Haaren festhielt. Als er sicher saß, gesellte sie sich zu Keona an das Gitter, und stellte fest, dass davor ein Schlüsselbund schwebte. Erst einen Moment später wurde ein kleiner Luftgeist sichtbar, der mit stolzgeschwellter Brust den schweren Bund trug und Keona angrinste. Nun wurde Minea klar, wo der Elementar der anderen Magierin gesteckt hatte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Minea schien sich wieder beruhigt zuhaben, denn sie nickte. Das schwermütige Lied des Gefängnissinsassen machte Keona traurig. Wie lange er wohl hier war? Ihre Gedanken wurden von dem Scheppern und den Beschimpfungen der Wache unterbrochen. Unfair, einem Gefangenem nichteinmal das Singen zu gönnen. Keona sah zur Decke als ein Lautes Krachen von splitterndem Holz sie hochschrecken ließ. Erschrocken sah sie Minea an. Dann sprangen beide wie von der Tarantel gestochen hoch. Noch während sie zur Gittertür eilte, sah sie ,dass der Wachmann am Boden vor ihrer Zelle lag, die zerschmetterte Truhe zur Hälfte auf ihm und der Inhalt war verstreut auf dem nassen Steinboden. Dann flog auch ein Schlüsselbund auf sie zu. Ein Leises Windsäuseln kündigte ihren Windgeist an, die sich sofort zu Materialisieren schien.


    " Ipati!" sie hatte ein triumphierenden Grinser im Gesicht. Keona streckte den Arm durch das Gitter und nahm Ipati ihre schwere Last ab. "Wir müssen hier raus bevor die Wachablöse kommt!" Keona versuchte den richtigen Zellenschlüssel zu finden und friemelte am Schloss herum. Dann fiel ihr Minea wieder ein. Noch mit den Armen zwischen den kalten Eisenstangen, drehte sie ihren Kopf soweit das sie ihr ins Gesicht schauen konnte, ihre Augen offenbarten, bedingt durch das schwache Licht der Fakel, für einen kurzen Moment ihren goldenen Schimmer. Keona zog den falschen Schlüssel wieder aus dem Schloss und probierte den nächsten. " Ich will ehrlich zu dir sein. Wenn du hier bleibst, werden sie dich nicht gehen lassen. Es kann passieren..." Auch dieser Schlüssel passte nicht, seufzend wechselte sie ihn aus. " dass du für immer hier festsitzt.. und ich könnte auf dem Weg raus aus Rosandrie einen guten aufbrausenden Feuergeist brauchen. Ich habe die Möglichkeit dich ungesehen woanders hinzubringen. Aber nur wenn wir es rechtzeitig schaffen." Endlich klickte das Schloss und Keona konnte ihren Arm aus der Tür ziehen. " Es liegt bei dir, Aber ich fürchte alleine schafft es keiner von uns aus der Stadt." Keona schwang die Tür auf und stieg über das gesplitterte Holz hinweg und fing an ihre Sachen zusammenzuklauben.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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